zeitung Was ist bloß Schokolade? 30 Feb 14 März 14 Mike Svobodas Kinderoper „Erwin, das Naturtalent” im MuTh ­ Inhalt Liebes Publikum, „Who’s afraid of 20th century music?” Diese Frage stellte der Dirigent Ingo Metzmacher in seinen legendären, auch auf CD festgehaltenen Hamburger Silvesterkonzerten zwischen 1999 und 2005. Das neue Jahrtausend ist mittlerweile nicht mehr so neu, und eine ängstliche Distanz zur Musik des vergangenen Jahrhunderts ist immer noch vorhanden. Gerade die Volksoper kann sich rühmen, neueren Klängen einen wichtigen Platz einzuräumen, wie ein Blick auf den Spielplan der ersten Monate des Jahres 2014 beweist. Die Premiere von Benjamin Brittens „Albert Herring” findet sich hier neben zwei Werken des 21. Jahrhunderts, der Österreichischen Erstaufführung von Mike Svobodas „Erwin, das Naturtalent” und der Pop-Oper „Antonia und der Reißteufel” des Österreichers Christian Kolonovits. Das Staatsballett bietet (nach den ebenfalls „modern” unterlegten Produktionen „Märchenwelt Ballett” und „Blaubarts Geheimnis”) ab Anfang Jänner wieder drei Meisterwerke der Musik des 20. Jahrhunderts in aufregender choreographischer Umsetzung: Debussys „Nachmittag eines Fauns” (knapp vor der Jahrhundertwende uraufgeführt, aber fraglos zukunftsweisend), Ravels „Bolero” sowie Orffs „Carmina Burana”. Und auch Puccinis letzte Oper „Turandot” aus dem Jahr 1924, die Ende Februar wiederaufgenommen wird, hat einen festen Platz in dieser Ehrengalerie. Allesamt nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind die Musicals, die präsentiert werden: „My Fair Lady”, „Kiss me, Kate”, „Guys and Dolls” sowie „Sweeney Todd” – eines der anspruchsvollsten Werke in der Musiktheaterliteratur der 1970er Jahre. Dessen Schöpfer, Stephen Sondheim, ist auch eine Soiree im Februar 2014 gewidmet. Der Einwand, dass es sich bei den letztgenannten Stücken ja „nur” um Unterhaltungsmusik handle, kann getrost zurückgewiesen werden: Das Publikum mit Geschmack zu unterhalten ist keineswegs einfacher, als es zu erschüttern oder zu verstören; Komödie ist kein „zweitrangiges” Genre und darf gerade an der Volksoper nicht so behandelt werden. Viel „modernes” Vergnügen an der Volksoper wünscht Ihr 04 Premiere „Albert Herring” 07 Damals … Benjamin Britten an der Volksoper 08 Premiere „Erwin, das Naturtalent” 10 Wiederaufnahme „Turandot” 14 „Do I Hear a Waltz” Musical-Soiree 15 Fragebogen Marco Di Sapia 16 Premiere „Gräfin Mariza” 18 „Eine Nacht in Venedig” im Spiegel der Kritik 19 Kinderworkshops Heute im Foyer … 22 Neu an der Volksoper Christoph Wagner-Trenkwitz Chefdramaturg Impressum Bestellen Sie bei ray Aboservice [email protected] Tel.: +43 (0)1 920 20 08-14 Fax: +43 (0)1 920 20 08-13 ray Jahresabo (10 Ausgaben, davon zwei Doppelnummern) Österreich € 32,– Schweiz CHF 70,– Europa € 50,– Einzelheft: € 5,00 ray Filmmagazin als ePaper Weitere Informationen auf www.ray-magazin.at 2_3 Volksoper Wien, Saison 2013/14 Direktor: Robert Meyer, künstl. Geschäftsführer Mag. Christoph Ladstätter, kaufm. Geschäftsführer Zeitung Ausgabe 30, Februar/März 2014 Erscheinungsweise: zweimonatlich Redaktionsschluss: 20. Dezember 2013 Herausgeber: Förderkreis der Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien; Medieninhaber: Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Österreichische Post AG / Sponsoring.Post: 12Z039235 S, Verlagspostamt: 1090 Wien VolksoperOperZeitung Nr.: 13, 2013/14 Redaktionsleitung: Helene Sommer und Christoph Wagner-Trenkwitz Redaktion: Jürgen Bauer, Felix Brachetka, Eva Ehgartner-Ruprecht, Oliver P. Graber, Eva Koschuh, Nina Moebius, Prisca Olbrich, Gerald C. Stocker, Eva Wopmann Gestaltung: Elisabeth Mayr, Gregor Mohar Hersteller: Druckerei Walla Bildnachweise: Elisabeth Bolius, Dimo Dimov, Günther Egger, Gerry Frank, Sepp Gallauer, Alexander Lutz, Barbara Pálffy, Agenturen, Archiv der Volks­oper Wien Die Krone des „Maikönigs” schwebt drohend über Alberts Haupt (Sebastian Kohlhepp) Verlorene Unschuld – gewonnene Freiheit Zur Premiere von Benjamin Brittens „Albert Herring” Dabei war es dem jungen Komponisten keineswegs um oberflächliche Heiterkeit zu tun. Die 1940er Jahre mit der Rückkehr aus dem selbstgewählten Exil in den USA an der Seite des neuen Lebenspartners, des Tenors Peter Pears, Spionageverdacht und Anfeindungen wegen seiner Homosexualität in der britischen Heimat waren ernste Lebensprüfungen für ihn. Kompositionen wie die Pears gewidmete Tenorserenade op. 31 (1943) führten ihn auf den Weg des Musiktheaters: „Britten hatte eine der Kerntechniken seiner dramatischen Sprache entdeckt: den Gebrauch einfacher Mittel zur Andeutung unergründlicher Tiefen.” (Alex Ross) Benjamin Britten (1913 – 1976) Albert Herring Komische Oper in drei Akten Text von Eric Crozier Nach der Novelle „Le Rosier de Madame Husson” von Guy de Maupassant Deutsch von Carolyn Sittig und Waltraud Gerner Mit deutschen Übertiteln Werkeinführung mit Christoph Wagner-Trenkwitz jeweils eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung (Generalprobe und Premiere ausgenommen) im Galerie-Foyer Verlorene Unschuld Der 1913 geborene Benjamin Britten ist neben Richard Strauss und Giacomo Puccini der bedeutendste und meistgespielte Opernkomponist des 20. Jahr­hunderts. Mögen uns zunächst auch seine tragischen Meisterwerke „Peter Grimes” und „Billy Budd” in den Sinn kommen, wenn wir an Britten denken, so gelang ihm mit der Gesellschaftskomödie „Albert Herring”, uraufgeführt 1947, eine der eindrucksvollsten modernen komischen Opern – durchaus auf dem Niveau von Strauss‘ „Die schweigsame Frau” oder Puccinis „Gianni Schicchi”. Auf die vom Broadwaymusical inspirierte Operette „Paul Bunyan” (1941) folgte denn auch „Peter Grimes” (1945), die aufwühlende Oper über einen brutalen Fischer, einen Außenseiter, der von seiner Dorfgemeinde zu Tode gehetzt wird. Die zentralen Themen – die Gefährdung der Unschuld und der Druck der Gesellschaft auf den Einzelnen –, die in „Grimes”, später in „Billy Budd” und „The Turn of the Screw” zum Tode des Jungen führen, sind auch in der Kammeroper „Albert Herring” bestimmend; allerdings kommt der Einfaltspinsel Albert nicht zu Tode, sondern genießt das Heraustreten aus der gesellschaftlichen Enge, das mit dem Verlust der Unschuld einhergeht. In einer Klage um den vermeintlich Toten manifestiert Britten knapp vor dem glücklichen Ausgang der Oper auch seine tragische Ader. Und die autobiographischen Anklänge sind unübersehbar: War nicht auch der junge Benjamin ein Muttersöhnchen gewesen, das sich vor Weiberröcken gefürchtet hatte und seine Selbstbestimmtheit schmerzhaft verdienen musste? Wie schon die vorangehende Kammeroper, „The Rape of Lucretia” (1946), wurde „Albert Herring” in Glyndebourne uraufgeführt und trug zum Ruhme des Mittdreißigers Britten als bedeutendster lebender Opernkomponist Englands bei. Öffentliche Generalprobe am 13. Februar 2014, 11:00 Uhr Premiere am 15. Februar 2014 Weitere Vorstellungen am 19., 23., 25. Februar, 3., 9., 11., 20. März 2014 Dirigent: Gerrit Prießnitz Regie: Brigitte Fassbaender Bühnenbild und Kostüme: Bettina Munzer Dramaturgie: Eva Maskus/Christoph Wagner-Trenkwitz Koproduktion mit dem Tiroler Landestheater unter der Intendanz von KS Brigitte Fassbaender Lady Billows, eine stattliche, unduldsame und herrische ältere Dame: Barbara Schneider-Hofstetter/Elisabeth Flechl Florence Pike, ihre Haushälterin: Martina Mikelić/Alexandra Kloose Miss Wordsworth, Schulvorsteherin: Birgid Steinberger/Cornelia Horak Mr. Gedge, Pfarrer: Morten Frank Larsen/Alexander Trauner Mr. Upfold, Bürgermeister von Loxford: Jeffrey Treganza/Christian Drescher Mr. Budd, Polizeichef: Andreas Daum/Andreas Mitschke Sid, Metzgerbursche: Daniel Ochoa/Julian Orlishausen Albert Herring, Bursche im Gemüseladen: Sebastian Kohlhepp/Daniel Johannsen Nancy Waters, Bäckerstochter: Dorottya Láng/Christiane Marie Riedl Mrs. Herring, Alberts Mutter: Elvira Soukop/Sulie Girardi Emmy, Siss, Harry, Schulkinder aus Loxford: Kinderchor und Jugendchor der Volksoper Wien Von Isidore zu Albert Eric Crozier, Regisseur und später wichtiger Mitstreiter Brittens beim Aldeburgh Festival, schrieb mit „Albert Herring” sein erstes Libretto für den jungen Meister („Let’s Make an Opera” und „Billy Budd” sollten folgen). Crozier erinnerte sich: „In den Jahren, während derer Britten seine Opern ‚Peter Grimes‘ und ‚Lucretia‘ plante und schrieb, habe ich als Regisseur beider Werke oft an den Unterhaltungen zwischen dem Dichter und dem Komponisten teilgenommen und den Fortschritt ihrer Arbeit von den ersten Ideen bis zur endgültigen Realisierung verfolgt. Ich habe versucht, aus dieser Erfahrung Nutzen zu ziehen, als ich das Textbuch zu ‚Albert Herring‘ schrieb.” Man wählte Guy de Maupassants brillante Erzählung „Le Rosier de Madame Husson” als Ausgangspunkt. Die 1887 entstandene Geschichte spielt in einer Kleinstadt 4_5 der Normandie: Der Moralwächterin Mme. Husson und ihrem Komitee gelingt es nicht, eine makellose Kandidatin für den Tugendpreis zu finden, also wählt man statt der „Rosière du pays” (Dorfunschuld) einen männlichen „Rosier” in Gestalt des einfältigen Isidore. Bei der Preisverleihung trinkt sich der Unschuldsknabe jedoch seinen ersten Rausch an, zieht davon und wird ausgerechnet von einer jungen Witwe aus dem Komitee aufgelesen, die ihn nach Paris abschleppt. Dort verliert Isidore dank ihrer tatkräftigen Hilfe seine Unschuld, kehrt in sein Dörfchen zurück und heiratet die Bäuerin Marie, die ihn zuvor noch verspottet hatte. Zum Inhalt Lady Billows, selbsternannte Hüterin der Moral im Städtchen Loxford, nimmt ihre Aufgabe sehr ernst: Als Komitee-Vorsitzende muss sie über die Wahl der Maikönigin entscheiden. Lady Billows‘ Haushälterin Florence Pike jedoch hat ein wachsames Auge und kennt die „dunklen Geheimnisse” der Kandidatinnen. Nach eingehender Prüfung erkennt man schockiert, dass sich kein geeignetes, unbescholtenes Mädchen finden lässt. Also kürt man den naiven Albert Herring zum Maikönig. Als die frohe Nachricht überbracht wird, ist besonders Mrs. Herring, Alberts Mutter und Besitzerin des örtlichen Gemüseladens, von der Idee sehr angetan – vor allem im Hinblick auf das in Aussicht gestellte Preisgeld. Die Maifeier in Loxford findet mit großem Aufwand, Festreden und musikalischen Einlagen statt. Sid und Nancy, ein junges Pärchen, das Albert auf die Sprünge helfen will, spielt dem frisch gekürten Maikönig übel mit. Sie mischen in seine Limonade so viel Rum, dass in Albert plötzlich die Abenteuerlust erwacht. Er beschließt, der beengten Atmosphäre zu entfliehen, und macht sich auf den Weg in die nächste Stadt. Als seine Abwesenheit entdeckt wird, befürchtet man, Albert sei das Opfer eines Verbrechens geworden. Nach einer großangelegten Suchaktion bringt der Polizeichef den „Beweis” eines schrecklichen Unglücks: Alberts Siegeskranz, der im Straßengraben aufgefunden wurde. Sid und Nancy packt das schlechte Gewissen, sie stimmen in eine inbrünstige Trauerode für den totgeglaubten Albert ein. Der jedoch kehrt nach durchzechter Nacht unversehrt zurück. Er wird mit Vorwürfen bombardiert und schockiert das Komitee mit zweifelhaften moralischen Äußerungen. Allein Sid und Nancy sind stolz auf Albert, der aus seinem Dornröschenschlaf erwacht ist. „Ich möchte, dass meine Musik den Menschen gefällt” Aus dem Schauplatz Normandie wird in der Oper nun Brittens heimatliches East Suffolk, aus Mme. Husson die schon im Personenverzeichnis als „stattliche, unduldsame und herrische ältere Dame” bezeichnete Lady Billows. Und der naive „Maikönig” Albert Herring, der unter dem Pantoffel seiner Mutter, einer Gemüseverkäuferin, steht, kann auch nicht mit einem so expliziten Reifeschub aufwarten wie Isidore in der französischen Novelle: Er kehrt frohgemut zurück und lädt drei Kinder auf Pfirsiche in den Gemüseladen ein. Britten lebte seine Gabe, witzige Musik zu schreiben und in Parodie und Karikatur zu schwelgen, im „Albert Herring” kunstvoll aus. Doch haben wir es keineswegs mit einer Farce zu tun; der Britten-Forscher Donald Mitchell nennt das Werk denn auch eine „serious comedy”. Sein Schaffensprinzip, das ihm die Liebe des Publi­ kums sicherte und zugleich die Verachtung vieler Avantgardisten zuzog, hat Britten selbst so formuliert: „Ich möchte, dass meine Musik den Menschen nützt, dass sie ihnen gefällt … ich schreibe nicht für die Nachwelt.” Dass seine Schöpfungen auch spätere Generationen faszinieren, hätte dem bescheidenen Genie allerdings Freude bereitet. Kammersängerin, Intendantin und Debütantin Heute im Foyer ... Als Jahresregent stand Benjamin Britten im Jahre 2013 ein wenig im Schatten der Giganten Wagner und Verdi; nun widmet ihm die Volksoper die erste Opernpremiere des Jahres 2014. Brigitte Fassbaenders letzte Regie in ihrer dreizehnjährigen Ära als Innsbrucker Intendantin wird ihre erste Regie an der Volksoper. Begeistert schrieb die Tiroler Tageszeitung nach der Premiere im Jahre 2012: „Dass sich Brigitte Fassbaender ganz besonders im komischen Opernfach profiliert, hier mit scharfem, aber nie desavouierenden Blick spießbürgerliche Mechanismen entblößt und dem Publikum ein ganzes Spiegelkabinett öffnet, ist außergewöhnlich.” Am 6. Februar wird die Volksopern-Debütantin im FoyerGespräch zu erleben sein (siehe Kasten rechts). Christoph Wagner-Trenkwitz KS Brigitte Fassbaender Die legendäre Kammer­ sängerin, erfolg­­reiche Ex-Intendantin, Libret­ tistin und Regisseurin plaudert anlässlich ihres Volksoperndebüts mit Christoph WagnerTrenkwitz. 6. Februar 2014 19:30 Uhr 6_7 Jugendverbot: Benjamin Britten an der Volksoper Jugendverbot an der Volksoper? Ja, dies gab es anlässlich der Österreichischen Erstaufführung von Benjamin Brittens „Die Bettleroper” am 4. Dezember 1949. Die rigorose Maßnahme erschien nicht nur dem Rezensenten des Neuen Österreich überzogen: „Die Jugend (…), der man den Besuch verbietet, kann an jedem Zeitungsstand stärkere Pikanterien finden”, wenn auch das Stück mit Worten erzählt werde, „die für Töchter, die im SacréCoeur erzogen wurden, nicht ganz ge­eignet sind”, hieß es in der Weltpresse. Ansonsten wurden Werk und Aufführung im Feuilleton so ausführlich beschrieben und rezensiert, wie dies heute kaum mehr vorstellbar ist. Der Nachholbedarf an neuen Werken war in der Nachkriegszeit überaus groß: Bereits einige Monate nach der Uraufführung gelangte „Die Bettler­oper” an der damaligen „Staatsoper in der Volksoper” zur Österreichischen Erstaufführung. Britten hatte sich (knapp nach „Albert Herring”) mit „The Beggar’s Opera” nach Texten von John Gay und der Musik von John Christoph Pepusch einem Sujet aus dem 18. Jahrhundert zugewandt, in dem die herrschende Oberschicht gehörig verhöhnt wird. Keine Helden und Götter stehen im Vordergrund, sondern Bettler, Straßenräuber und Dirnen, die John Hogarth in seinen Bilderzyklen treff­sicher porträtiert hatte. Auch die satirische Schärfe, mit der Händels Heroen-Opern aufs Korn genommen werden, übte auf Britten einen besonderen Reiz aus. Im Gegensatz zu Brechts und Weills „Dreigroschenoper” hielt sich Britten eng an die Vorlage, indem er den Großteil der Gesangsnummern übernahm, diese aber in seiner unverwechselbaren Handschrift instrumentierte. Im Haus an der Währinger Straße dirigierte Meinhard von Zallinger, ihm zur Seite stand Adolf Rott als einfallsreicher Regisseur. Die Partien waren mit Solisten des Ensembles und Mitgliedern des Burgtheaters besetzt, darunter Fred Liewehr (Macheath), Marta Rohs (Polly), Kurt Preger (Mr. Peachum), Maria Eis (Mrs. Peachum), Walter Höfermayer (Lockit) und Emmi Funk (Lucy). „Alle Mitwirkenden (…) wurden bei offener Bühne und nach Aktschlüssen vom Publikum mit starkem Premieren­beifall ausgezeichnet”, berichtete Max Graf in der Welt­presse. Der Rezensent der Wiener Zeitung ergänzte: „Es ist zu hoffen, daß Wien auch damit seinen Platz als große internationale Musik- stadt wieder zurückerobert.” Bis zum Jahr 1951 wurde Brittens Werk 15-mal aufgeführt. 1985 gelangte „Die Bettleroper” in der Regie von Horst Bonnet und unter der musikalischen Leitung von Franz Bauer-Theussl mit Harald Serafin (Macheath) und Elisabeth Kales (Polly) ein zweites Mal in den Spielplan der Volksoper. Brittens komische Oper „Albert Herring” wurde am 10. Juni 1976 erstmals an der Volksoper aufgeführt. Wolfgang Weber inszenierte, Conrad Artmüller stand am Pult. Es sangen u. a. Adolf Dallapozza (Albert), Marjon Lambriks (Nancy Waters) und Sena Jurinac (Lady Billows). Am 27. Februar 1998 hatte „Ein Sommernachtstraum” („A Midsummer Night’s Dream”; UA 1960) in der Regie und den Bühnenbildern von Philippe Arlaud an der Volksoper Premiere. Unter der Leitung von Andreas Mitisek sangen und spielten u. a. Jochen Kowalski (Oberon), Edith Lienbacher (Titania), Karl Markovics (Puck) und Bjarni Thor Kristinsson (Zettel). In der Saison 2006/07 erklang das Werk auch in Originalsprache. Bis 2009 fanden insgesamt 25 Aufführungen in wechselnden attraktiven Besetzungen statt. Im Rahmen eines vielbeachteten Gastspiels der English National Opera gelangte 1975 Brittens, für Elisabeth II. komponierte Krönungsoper „Gloriana” (UA 1953) unter der Leitung von Charles Mackerras an der Volksoper zur Aufführung. fb Fred Liewehr, Marta Rohs in der „Bettleroper” (1949) Ein Naturtalent Kokosnuss-Kotelett und Olannaschnitzel Zur Österreichischen Erstaufführung von „Erwin, das Naturtalent” „Ich komponiere, was mich interessiert” Der Komponist und Posaunist Mike Svoboda, der 1960 auf der Pazifikinsel Guam geboren wurde – also selbst ungefähr aus der „südwestöstlichen Südsee” kommt – wuchs in Chicago auf und lebt heute in der Schweiz. Nach Abschluss seines Kompositionsund Dirigierstudiums kam er 1982 dank eines Kompositionspreises nach Deutschland. Von entscheidender Bedeutung für seinen künstlerischen Weg war die elf Jahre dauernde Zusammenarbeit mit Karlheinz Stockhausen in den 80er und 90er Jahren. Doch erst danach nahm Svoboda das Komponieren selbst wieder auf. Seither entstanden zahlreiche Kammermusikstücke, Programme wie etwa das Familienkonzert „Mike Svoboda’s Alphorn Special” mit Musik für Alphorn, Didgeridoo und Südseemuschel oder das Nachfolgeprojekt „Dr. Mike S. Voboda Alphorn Therapy”. Seine Musik hält sich nicht an Stile und Genres; in Cross-over-Projekten setzt sich Svoboda mit Komponisten der jüngeren oder älteren Vergangenheit auseinander, etwa in Programmen wie „14 Versuche, Wagner lieben zu lernen”, „Der Phonometrograph Erik Satie” für Gesang, Rezitation, Posaune, Akkordeon, Drehorgel, Toy Piano und Melodika oder „Clara, Robert und Johannes, Fantasie über ein romantisches Dreieck” für Posaune, Rezitation und 18 Musiker. In einem Interview sagte Svoboda, „das Sprengen von Grenzen an sich ist für mich kein Ziel und auch keine Motivation. Ich komponiere, was mich interessiert und was mir einfällt. Meine Werke sind vielseitig, stilistisch heterogen; vielleicht liegt das daran, dass auch mein Werdegang nicht geradlinig war.” Mike Svoboda (* 1960) Erwin, das Naturtalent Oper für Kinder und Erwachsene Libretto von Manfred Weiß Nach Motiven von Volker Kriegels Geschichte „Erwin mit der Tröte” Stoffrechte/Aufführungsrechte: © Eichborn AG, Frankfurt am Main 2002 und © Kruse Verlag Basel 2010 Eine Koproduktion zwischen Volksoper Wien, Wiener Sängerknaben und MuTh – Konzertsaal der Wiener Sängerknaben Österreichische Erstaufführung Premiere am 23. Februar 2014 Weitere Vorstellungen am 25., 26., 27., 28. Februar, 3., 6., 9. März 2014 Alle Vorstellungen finden im MuTh, dem Konzertsaal der Wiener Sängerknaben, statt: Obere Augartenstraße 1E, 1020 Wien Dirigent: Gerald Wirth Regie: Susanne Sommer Bühnenbild: Sam Madwar Kostüme: Caterina Visconti di Modrone Choreographie: Florian Hurler Dramaturgie: Helene Sommer „Erwin mit der Tröte” In der südwestöstlichen Südsee Erwins Leben könnte immer so weitergehen wie bisher: Er lebt auf der schönsten Insel in der südwestöstlichen Südsee und macht mit seinen Freunden, den DschangelKings, Musik. Seine Lieblingsspeisen sind KokosnussKoteletts und Olannaschnitzel. Außerdem gibt es da noch Rosa, eine geheimnisvolle Inselbewohnerin, die ihn liebt – und vielleicht liebt Erwin sie auch, nur weiß er das noch nicht. Doch eines Tages taucht der forsche Forscher Professor Hoggins auf der Insel auf und entdeckt Erwins sensationelle Naturstimme. Er weckt in dem Buben die Neugier auf die große weite Welt: Dort gibt es Berge, Wolkenkratzer, Fernsehen, Fußball – und vor allem Schokolade. Erwin verlässt die Insel, lernt Hoggins‘ bemerkenswerte Assistentin Amalia-Bernadette kennen, die alle Sprachen in einem einzigen Satz sprechen kann. Er kriegt coole Klamotten und wird ein Superstar. Er singt in den größten Konzertsälen der Welt, Komponisten schreiben Musik für ihn, Fans reißen sich um Autogramme und stürmen sein Hotelzimmer. Aber auch im schicksten Hotel kann Erwin seine Hängematte nicht aufhängen und einmal so richtig ausschlafen, und Pommes und Pizza schmecken einfach nicht so gut wie Kokosnuss-Kotelett und Olannaschnitzel. Und er vermisst seine Freunde! Und Rosa – ob er sie jemals wiedersehen wird? „Erwin, das Naturtalent” entstand für die Junge Oper Stuttgart. Manfred Weiß, damals künstlerischer Leiter dieses Hauses, hatte die Idee, aus dem Comic-Buch „Erwin mit der Tröte” des deutschen Jazzmusikers, Schriftstellers und Illustrators Volker Kriegel eine Kinderoper zu machen. Darin geht es um einen Nasenbären, der auf einer Insel in der Nähe von Sansibar lebt und den lieben langen Tag auf seiner Nase Musik macht. Sie schlugen Volker Kriegel die Idee vor, doch bevor sie endgültig Bescheid erhielten, starb Kriegel unerwartet. Monate später gab seine Witwe grünes Licht für die Vertonung der Geschichte. Seit der Uraufführung der Oper im Jahr 2005 hat Mike Svoboda „Erwin, das Naturtalent” mehrmals überarbeitet – für die zweite Produktion in Bielefeld schrieb er etwa eine neue Arie für die verrückte Assistentin Amalia-Bernadette. „Erwin, das Naturtalent” wurde in der Zwischenzeit in Hannover, Chemnitz und Augsburg nachgespielt. Speziell für die Österreichische Erstaufführung hat Mike Svoboda die Hauptrollen Erwin und Rosa für Kinderstimmen neu bearbeitet; diese reizvolle Neufassung wird nun im MuTh, dem Konzertsaal der Erwin, ein Naturtalent: Ein Wiener Sängerknabe Rosa, eine geheimnisvolle Inselbewohnerin: Mitglied des Chorus Juventus Professor Hoggins, ein forscher Forscher: Thomas Zisterer Amalia-Bernadette, agile Assistentin von Prof. Hoggins: Martina Dorak In weiteren Rollen: Manuela Leonhartsberger, Wolfgang Gratschmaier, Roman Martin, Sébastien Soulès u. v. a. Wiener Sängerknaben/Chorus Juventus Orchester der Volksoper Wien Mit freundlicher Unterstützung des Förderkreises der Volksoper Wien Wiener Sängerknaben im Augarten, herausgebracht. Auf der Bühne agieren Ensemblemitglieder der Volksoper gemeinsam mit den jungen Künstlerinnen und Künstlern der Wiener Sängerknaben und des Chorus Juventus. Es spielen Mitglieder des Orchesters der Volksoper Wien, am Pult steht Gerald Wirth, der künstlerische Leiter der Sängerknaben. Helene Sommer 8_9 „Il suo nome è … amor!” Startenor Neil Shicoff singt den Calaf in der Wiederaufnahme von Puccinis „Turandot” „Nur für das Theater” Giacomo Puccini (1858–1924) Bei einem Treffen Giacomo Puccinis mit den Textdichtern Giuseppe Adami und Renato Simoni im Frühjahr 1920 kam die Sprache auf das Märchenstück „Turandot” des venezianischen Dramatikers Carlo Gozzi aus dem Jahr 1762. Gozzi, erbitterter Gegenspieler des Realismus eines Carlo Goldoni, schrieb fantastische Bühnenmärchen, die teils ideale Opernlibretti abgaben: So gehen etwa Wagners „Die Feen”, Prokofjews „Die Liebe zu den drei Orangen” oder Hans Werner Henzes „König Hirsch” auf Theaterstücke Gozzis zurück. Basis für Puccinis Vertonung der „Turandot” bildete aber die Bearbeitung des Gozzi-Stücks durch Friedrich Schiller. Mit Feuereifer stürzte sich Giacomo Puccini in die Arbeit an dieser Oper: „Stunde für Stunde, Minute für Minute denke ich an Turandot, und alle Musik, die ich bisher geschrieben habe, erscheint mir wie eine Posse und gefällt mir nicht mehr”, schrieb er an Adami. Aber Puccinis letzte Jahre waren geprägt von trüben Stimmungen und Todesahnungen, ja Todessehnsucht. In einem Gedicht, das man in seinem Nachlass fand, schrieb er: „Wenn der Tod mich zu finden kommt / werde ich glücklich sein, mich auszuruhen. / O wie hart ist mein Leben / obwohl es vielen glücklich scheint / aber meine Erfolge? / sie vergehen und … es bleibt? / sehr wenig.” Immer wieder drängte er die Textdichter Adami und Simoni, ihn zu beliefern, damit er weiterarbeiten könne: „Der liebe Gott hat mich mit dem kleinen Finger berührt und gesagt: ‚Schreib für das Theater; merke es dir gut: Nur für das Theater‘ – und ich habe den Höchsten Rat befolgt. […] Sie denken nicht, wie Sie denken sollten, an einen Mann, der spürt, daß ihm die Erde unter den Füßen entgleitet, als würde ein Erdrutsch ihn fortreißen!” Turandot Lyrisches Drama in drei Akten und fünf Bildern ergänzt von Franco Alfano Libretto von Giuseppe Adami und Renato Simoni In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Wiederaufnahme am 28. Februar 2014 Weitere Vorstellungen am 4., 8., 12., 16., 23. März 2014 Dirigent: Enrico Dovico/Guido Mancusi Regie und Choreographie: Renaud Doucet Bühnenbild und Kostüme: André Barbe Licht: Guy Simard Choreinstudierung: Thomas Böttcher Turandot: Jee-Hye Han/Melba Ramos Liù: Kristiane Kaiser/Anja-Nina Bahrmann Altoum: Otoniel Gonzaga Timur: Yasushi Hirano/Petar Naydenov Calaf: Neil Shicoff Mandarin: Einar Th. Gudmundsson/Yasushi Hirano Ping: Günter Haumer/Klemens Sander Pang: David Sitka/Karl-Michael Ebner Pong: JunHo You/Alexander Pinderak Aufführung unter der Leitung Arturo Toscaninis nach der Sterbeszene der Liù. Toscanini legte den Taktstock nieder und wandte sich an das Publikum mit den Worten: „Hier endet die Oper, denn an diesem Punkt ist der Maestro gestorben; der Tod war in diesem Falle stärker als die Kunst.” Das von Franco Alfano vollendete Finale, das auch in der aktuellen Volksopernfassung erklingt, wurde aus Pietät gegenüber dem Komponisten erst ab der zweiten Vorstellung am 27. April 1926 aufgeführt. Helene Sommer „Der Angelpunkt des Ganzen” Bei der Wiederaufnahme von Puccinis „Turandot” am 28. Februar 2014 gibt ein Star sein Rollen- und Volksoperndebüt: Der amerikanische Tenor Neil Shicoff ist als Calaf zu erleben. In der Titelpartie gibt die koreanische Sopranistin Jee-Hye Han ebenfalls ihr Hausdebüt. Alternierend ist Melba Ramos, die in der letzten Wiederaufnahme die Liù gesungen hat, diesmal als Turandot zu erleben. Die prächtige Inszenierung von Renaud Doucet und André Barbe aus dem Jahr 2006 gehört zu den beliebtesten Regiearbeiten beim Volksopernpublikum. Wie die Arbeiter in einem Insektenstaat um ihre Königin, kreist Turandots Volk um seine Prinzessin. Jedem Mann, der um sie wirbt, gibt sie drei Rätsel auf. Wer scheitert, muss sterben. Der fremde Prinz Calaf löst als erster die ihm gestellten Aufgaben und beansprucht Turandots Hand. Doch er will ihren Willen nicht brechen und gibt ihr ebenso ein Rätsel auf: Wenn es ihr gelänge, seinen Namen bis zum nächsten Morgen herauszufinden, sei er bereit zu sterben. Als sie beginnt, sich allmählich ihm und ihrer Liebe zu öffnen, nennt er ihr selbst seinen Namen und legt damit sein Leben in ihre Hände. Da verkündet Turandot ihrem Vater den Namen, den sie selbst dem Fremden gegeben hat: „Il suo nome è … amor!” – „Sein Name ist … Liebe!” Puccinis letzte Oper kann mit einigem Recht als sein Opus magnum bezeichnet werden: ein Werk, in dem die Grenzen von Komödie und Tragödie, Exotik und Märchen verschwimmen – eine Parabel über die Liebe, deren Schlussszene Puccini nicht zu Ende brachte. Schon im November 1920 schrieb er über das Liebesduett, in dem Turandot langsam ihre abweisende Hülle aufgibt: „Es ist der Angelpunkt des Ganzen, alle Schönheit, alles Leben des Dramas liegt hier …” Aber selbst im September 1924, zwei Monate vor seinem Tod, war er noch zu keiner Lösung gekommen: „Diese beiden Wesen, die sozusagen außerhalb der Welt stehen, kehren durch die Liebe unter die Menschen zurück, und diese Liebe muß durch einen abschließenden Orchestersatz von allen Personen auf der Bühne Besitz ergreifen.” Die Oper blieb unvollendet, auf einem Skizzenblatt notierte Puccini: „Poi Tristano” – „danach Tristan!” – und fand keine eigene musikalische Sprache für das Liebesduett. Am 29. November 1924 starb er in einer Brüsseler Klinik an Kehlkopfkrebs. Bei der Uraufführung der „Turandot” an der Mailänder Scala am 25. April 1926 endete die Ensemble 10_11 Ein Sommer-­ nachts­traum Ballett von Jorma Elo Musik: Felix Mendelssohn Bartholdy ∙ Dirigent: Andreas Schüller Vorstellungen am 24., 26., 29. Jänner, 2. Februar 2014 Stephen Sondheim im September 2013 in Wien Marco Di Sapia „Do I Hear a Waltz?” Eine Musical-Soiree mit Werken von Stephen Sondheim Zu Anfang dieser Saison schloss das Volksopern­ publikum Bekanntschaft mit Stephen Sondheims „Sweeney Todd” – und mit dem Meister selbst. Es war ein bewegender Moment, als sich der 83-jährige Komponist und Textautor im Anschluss an die Premiere verneigte. Im Rahmen der Musical-Wochen an unserem Hause wird der Musical-Thriller um den „Barbier des Grauens aus der Fleet Street” wiederaufgenommen, bevor im April Sondheims spaßige Farce „Die spinnen, die Römer!” in den Spielplan zurückkehrt. Und einen klingenden Einblick in das sonstige reiche Schaffen der lebenden Broadway-Legende bietet eine Soiree am 12. Februar 2014. Die Titelfrage, ob da nicht ein Walzer zu hören sei, stammt aus dem Musical „Do I Hear a Waltz” von Richard Rodgers, für das Sondheim 1965 die „lyrics” schrieb. Nach seinen Anfängen als Liedtexter (für Bernsteins „West Side Story” sowie 1959 für Jule Stynes „Gypsy”, ein hierzulande wenig bekanntes BroadwayJuwel) machte sich Sondheim mit den erwähnten „Römern” 1962 auch als Komponist einen Namen, „Anyone Can Whistle” folgte 1964. In den 1970er Jahren festigte sich sein Ruf als bedeutender Musical-Schöpfer mit Meisterwerken wie „Company”, „Follies” und „A Little Night Music”. Aus der letztgenannten Show etwa stammt der Hit „Send in the Clowns”, der natürlich auch bei der Sondheim gewidmeten Soiree nicht fehlen darf. Weitere Höhepunkte sind der Oscar-prämierte Song „Sooner or later”, den Sondheim für den Kinofilm „Dick Tracey” schrieb, und das be­rührende Finale aus dem Märchen-Musical „Into the Woods”: „Children Will Listen” wurde übrigens von Barbra Streisand zur Amtseinführung des US-Präsidenten Bill Clinton 1993 angestimmt. Musical-Soirée „Do I Hear a Waltz?” Werke von Stephen Sondheim Mit: Sigrid Hauser, Julia Koci, Rebecca Nelsen, Stefan Cerny, Boris Eder und Axel Herrig Béla Fischer Quartett Präsentation: Christoph Wagner-Trenkwitz Mit freundlicher Unterstützung von Shifra und Vernon J. Rosen Musical-Wochen bis 2. März 2014 ·Lerner & Loewe: „My Fair Lady” 3., 7., 16., 20. Jänner, 1., 7., 14. Februar · Stephen Sondheim: „Sweeney Todd” 6., 8., 13. Jänner, 3., 9. Februar · Cole Porter: „Kiss me, Kate” 11., 14., 18., 23., 27. Jänner, 8., 11., 13., 18., 24., 27. Februar, 2., 17., 18. März · Frank Loesser: „Guys and Dolls” 25. (WA), 31. Jänner, 4., 10., 17., 21. Februar absolvierte eine Schauspiel­ ausbildung in Rom, ehe er in Wien Sologesang sowie musikdramatische Darstellung, Lied und Oratorium studierte. Als Lord Cookburn in „Fra Diavolo” gab der Sänger 2009 sein Debüt an der Volksoper, wo er seither u. a. Partien wie Papageno, Danilo, Dr. Falke, Morales und Reißteufel in Christian Kolonovits‘ „Antonia und der Reißteufel” sang. Zuletzt gab er als Sweeney Todd sein Rollendebüt in der Neuproduktion von Stephen Sondheims‘ gleichnamigen Musical. Neben seinen Auftritten an der Volksoper hat sich Marco Di Sapia in der europäischen Theaterlandschaft mit einem breit gefächerten Repertoire etabliert. 2012/13 sang er u. a. in den französischen Erstaufführungen von „Jetzt” (Mathis Nitschke) und „What next?” (Elliott Carter) an der Opéra National de Montpellier und Guglielmo in „Così fan tutte” beim Sommerfestival Murten Classics. Weiters gastierte er als Belcore an der Opéra de Limoges, dem Opéra Théâtre de St. Etienne und der Opéra de Rouen, als Danilo am Staatstheater Kassel, als Zamti in der Uraufführung von Cherubinis Oper „Koukourgi” am Stadttheater Klagenfurt sowie als Don Profondo in Rossinis „Il viaggio a Reims” am Staatstheater Nürnberg und in einer TourneeProduktion des Centre Français de Promotion Lyrique an zahlreichen wichtigen französischen Bühnen. In Frankreich sang er außerdem an der Opèra de Lyon, der Opéra de Toulon und 2007 an der Opéra National de Montpellier, wo er an der Seite von Roberto Alagna in Massenets „Le jongleur de Notre-Dame”, in der Uraufführung von „Affaire Étrangère” (Valentin Villenave) und als Jupiter in Offenbachs „Orphée aux enfers” mitwirkte. Aktuell ist Marco Di Sapia an der Volksoper u. a. als Reißteufel, Sweeney Todd, Morales und Papageno zu sehen. 14_15 Astrid Kessler „Komm mit nach Varasdin …” „Gräfin Mariza” und ihre Zeit Was ist Operette – bissige Zeitsatire oder nostalgische Zauberwelt? Beide Antworten sind richtig, beide Ausprägungen existierten nach- oder nebeneinander. Der anfechtbare Begriff Operette (= „Werkchen”) für das musikalische Unterhaltungstheater europäischer Prägung versucht eine Grätsche zwischen den frühen frechen Einaktern Offenbachs im Paris der 1850er Jahre und den pompössentimentalen Fast-Opern eines Kálmán oder Lehár in den 1920ern. Mit Wertungen allerdings sollte man sich zurückhalten: Die Etiketten „anachronistisch” (nicht mehr zeitgemäß) oder „nostalgisch” sagen nichts über die Qualität eines Stückes aus, nämlich seine Fähigkeit, unsere Herzen und Lachmuskeln zu erreichen. Der „Gräfin Mariza” von Emmerich Kálmán gelingt genau dies seit 80 Jahren. 1924 – ein Operettenjahr? Franz Lehár, der skeptisch beäugte „Du-Feind” und Hauptkonkurrent Emmerich Kálmáns, befand sich im Schaffenstief zwischen „Die gelbe Jacke” (uraufgeführt 1923) und Paganini (1925); beide Werke sollten sich erst durchsetzen, als sich Richard Tauber ihrer annahm. Aus dem erstgenannten wurde 1929 „Das Land des Lächelns”, und die Geiger-Operette führte der tenorale Superstar ab der Deutschland-Premiere 1926 zum Erfolg. Kálmán aber konnte 1924 mit „Gräfin Mariza” seinem vorherigen Welterfolg, „Die Csárdásfürstin”, einen weiteren nachsenden. Auch er, dessen Todestag sich im vergangenen Oktober zum 60. Male jährte, musste akzeptieren, dass Operette mehr denn je ein Starvehikel war – sein Tauber-Pendant hieß Hubert Marischka. Als Tassilo feierte Marischka einen Triumph, als Direktor des Theaters an der Wien sicherte er sich einen weiteren aufstrebenden Liebling, den 26-jährigen Max Hansen, für die Rolle des Koloman Zsupán. Falsches Varasdin, fernes Wien Als personifiziertes Zitat aus dem vier Jahrzehnte älteren „Zigeunerbaron” von Johann Strauß tanzt dieser Zsupán in Kálmáns „Gräfin Mariza” ein und möchte die Titelheldin in sein heimatliches Varasdin verführen, denn dort sei „die ganze Welt noch rot-weiß-grün”. Das war schon 1924 eine Falschmeldung, die denn auch die Patrioten Kroatiens (dort gehört Varasdin, 60 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt, eigentlich hin) erzürnte. Während mit Varasdin geographisch unlauter verfahren wird, kommt Wien (mittlerweile Hauptstadt eines Zwerg­staates, aber immer noch Namenspatronin der auch ungarischen Operette!) nur aus der Ferne vor. „Auf Marizas Schloss”, irgendwo in Ungarn, sehnt sich Tassilo, der „Edel-Schmerzensmann” (Volker Klotz), nach der Stätte glücklicherer Tage. Man lebt und singt in einer Scheinwelt – und im Schein des Mondes, den Tassilo beschwört, „seinem” Wien Grüße zu über­mitteln. Operettenguru Klotz moniert auch, dass Mariza und Tassilo im Moment des Liebesgeständnisses die volks­ tümlich-ungarischen Klänge abstreifen und sich, „wenn’s intim wird, ausgerechnet im Stil der althergebrachten Wiener Gesellschaft” einander nähern. Doch das taten schon die beiden verliebten Pontevedriner Hanna und Danilo in der „Lustigen Witwe” fast zwei Jahrzehnte früher: auf einen heimatlichen Tanz folgte das Walzer­ duett „Lippen schweigen”. Emmerich Kálmán (1882–1953) Zwischen Musical und Moderne Gräfin Mariza: Astrid Kessler/Ursula Pfitzner Fürst Populescu: Toni Slama/Kurt Schreibmayer Koloman Zsupán: Boris Eder/Thomas Sigwald Graf Tassilo: Carsten Süss/Daniel Prohaska Lisa, seine Schwester: Anita Götz/Mara Mastalir Karl Stephan Liebenberg: Nicolaus Hagg Fürstin Božena: Helga Papouschek Penižek, ihr Kammerdiener: Robert Meyer Tschekko, ein Diener: Sándor Németh Manja, eine Zigeunerin: Adrineh Simonian/Annely Peebo Gräfin Mariza Operette in drei Akten Text von Julius Brammer und Alfred Grünwald Mit englischen Übertiteln Öffentliche Generalprobe am 20. März 2014 Premiere am 22. März 2014 Weitere Vorstellungen am 25., 30. März, 1., 8., 16., 22. April, 11., 15., 21. Mai 2014 Dirigent: Alexander Rumpf/Felix Lemke Regie: Thomas Enzinger Bühnenbild und Kostüme: Toto Choreographie: Bohdana Szivacz Choreinstudierung: Holger Kristen Dramaturgie: Christoph Wagner-Trenkwitz Ein Blick auf die Musiktheater-Uraufführungen des Jahres 1924 lässt erkennen, in welchem Spannungsfeld sich die Operetten der späten silbernen Ära befanden: Nur eine Woche vor der „Mariza”, am 12. Februar, erklang erstmals Gershwins „Rhapsody in Blue”, im Dezember dessen „Lady, Be Good” – die zeitgenössische ameri­­kanische Unterhaltungsmusik, auf die Kálmán immer wieder anspielt (vor allem um sich von ihr abzugrenzen!), war eine starke, bald weltbeherrschende Kraft. Andererseits fanden im März und Juni 1924 die Uraufführungen von Franz Schrekers „Irrelohe” bzw. Schönbergs „Erwartung” statt, zwei starke Lebenszeichen der europäischen Moderne, die sich vom Streben nach breiter Popularität entfernt hatte. Was heute „Globalisierung” genannt wird, wirkte schon 1924: Am 5. Juni schickte Ernst Alexanderson das erste Fax über den Atlantik, am 28. September ging die erste Weltumrundung in einem Flugzeug in zahlreichen Etappen nach 175 Tagen in Seattle zu Ende. Der Film war Mitte der 1920er noch stumm (erst 1932 wurde „Mariza” mit Hubert Marischka tönend verfilmt), doch das neue Medium Radio meldete sich umso lauter zu Wort. Am 1. Januar 1924 gab es in Deutschland 1.580 zahlende Rundfunkteilnehmer, am 29. Mai fand die erste Rundfunkausstellung in Hamburg statt, am 1. Oktober nahm die österreichische RAVAG ihren offiziellen Sendebetrieb auf. In den USA war der Rund­ funk schon so bedeutend, dass 1924 erstmals die Antrittsrede eines Präsidenten ausgestrahlt wurde. Blättern wir weiter im Geschichtsbuch: Im Dezember 1924 wurde Adolf Hitler nach einer kurzen Haftstrafe, die er für seinen Putschversuch des Vorjahres er­halten hatte, wieder auf freien Fuß gesetzt – welch katastrophale Auswirkungen die Unentschlossenheit der deutschen Politik gegenüber dem aufstrebenden Diktator in spe hatte, konnte damals niemand ahnen. Und auch nicht, dass er der von jüdischen Schöpfern geprägten Operette – wie so vielen anderen kulturellen Äußerungen – den Garaus machen sollte. Kálmán über­lebte den Nazi-Terror, wurde aber in die Emigration getrieben. Wenige Tage vor der „Mariza”-Premiere wird Kálmáns in einer Soiree gedacht (siehe Kasten), in der die beiden im Volksopern-Repertoire befindlichen Operetten des Meisters („Die Csárdásfürstin” ist die andere) zwar ausgespart werden, aber reizvolle Stücke aus seinem sonstigen Schaffen erklingen. cwt Liebe singt ihr Zauberlied Emmerich-Kálmán-Soiree am 19. März 2014 Ausschnitte aus „Der Zigeunerprimas”, „Die Faschingsfee”, „Die Bajadere”, „Die Herzogin von Chicago”, „Kaiserin Josephine” u. a. Mit: Kristiane Kaiser, Beate Ritter, Cornelia Horak, Mehrzad Montazeri, Sándor Németh, Vincent Schirr­ macher und Roman Martin; Kammerorchester der Volksoper Wien Musikalische Leitung: Béla Fischer Präsentation: Christoph Wagner-Trenkwitz 16_17 Mara Mastalir, Jörg Schneider, Michael Havlicek, Johanna Arrouas, Chor „… atemlose Kurzweil” „Eine Nacht in Venedig” im Spiegel der Kritik Eines unserer Clubhäuser. Ö1 Club-Mitglieder erhalten in der Volksoper Wien 10 % Ermäßigung. Wenn dieses Venedig längst untergegangen sein wird, dürfte der Palast des Herzogs Guido, der die Lagunenstadt mehr heimsucht als aufsucht, um sich Abenteuer zu genehmigen, weiterhin existieren. Der Prunkbau wurde […] sicherheitshalber schon unter Wasser (womöglich als U-Boot) gebaut. In einer Art Aquariumsszene erspäht man im Bühnen­ hintergrund eine zierliche Nymphe und etliche Haie neugierig auf das karnevaleske Palasttreiben lugen. Auch ein Männlein im Taucheranzug schaut kurz vorbei. Regisseur Hinrich Horstkotte hat sichtlich seinen Spaß daran, Bühnenbildner und Kostümherr der Inszenierung zu sein. Es fallen ihm reichlich kleine, ornamentale Scherze ein, um die Handlung zu würzen: Da sind fisch­fressende Muscheln im Spiel, wenn Annina (sehr ansprechend Mara Mastalir) ihre Ware anbietet. Es wird im Orchester­graben gefischt. Und in den putzigen dauer­ präsenten Wellenattrappen erblickt man mitunter sogar Schwimmer, die wiederum auf der Flucht vor Haien sind. Der Standard Mit Alfred Eschwé steht ein Profi am Pult des bestens einstudierten, spielfreudigen Volks­opern­orchesters, der alle Melodien von Johann Strauß (Hits gibt es reichlich) hervorragend zum Klingen bringt. Eschwés Dirigat hat Witz, Schwung, Charme und Esprit. Und das Orchester verdient ein Sonderlob! […] Vincent Schirrmacher singt als cooler Popstar-Herzog großartig und holt sich jedes tenorale Bravo mühelos ab. Mara Mastalir macht aus der Fischerstochter Annina auch vokal eine echte Hauptrolle; Jörg Schneider ist ein köstlichbeleibter Caramello. Michael Havlicek zeigt, dass er als Pappacoda mehr als nur Spaghetti kochen kann. Ein Ereignis: Johanna Arrouas als von der Regie fast zu dämlich gezeigte Ciboletta. Die Senatoren (fein: Gerhard Ernst, Franz Suhrada) finden in Wolfgang Hübsch (großartig!) ihren komödiantischen Meister und in Sera Gösch, Regula Rosin, Susanne Litschauer sowie Martin Fischerauer gute Mitspieler. Kurier Regisseur Horstkotte liebt es sehr bunt und schräg, er ist auch für die Venedig-Kulisse und die prachtvollen Kostüme verantwortlich. Er kann nicht genug kriegen von Gags und Überraschungen über und unter Lagunenwasser. Und so herrscht atemlose Kurzweil. Die erotische Hetzjagd hat durchwegs gutes Personal. Allen voran singt sich Vincent Schirrmacher als Herzog in die Herzen, wie auch Mara Mastalir als Fischerstochter Annina, welche Barbara (Sera Gösch) erfolgreich „vertritt”. Geblödelt und gesungen wird auf gutem Niveau. Jörg Schneider hat als des Herzogs kupplerischer Barbier die schönsten Melodien, komisch ist Johanna Arrouas als dümmliche Köchin und zweite Barbara-Doppelgängerin. Salzburger Nachrichten Alfred Eschwé leitet ein ausgezeichnetes Ensemble, bringt das Volksopern-Orchester schon bei der Ouver­ türe in Höchstform und hat zwei Tenöre zur Verfügung, um die man die Volksoper in anderen Häusern beneiden müsste. Jörg Schneider ist ein Caramello der Extraklasse – sein Gondellied verzaubert, seine Mezzavoce berückt, seine Höhe strahlt. Und dann Vincent Schirrmacher mit chinesisch-britischen sowie japanisch-mongolischen Vorfahren. Die Stimme – ein dramatischer Verdi-Spinto-Tenor mit dunkler Mittellage und metallischen Höhen. Man kann sich auf seinen Manrico freuen, der für kommenden Juni in der Volksoper angesagt ist. Bis dahin wird er als Herzog von Urbino mit vokalem Schmelz und blendendem Deutsch beweisen, wie zeitlos die Melodien von Johann Strauß sind. Der neue Merker Sämtliche Ö1 Club-Vorteile finden Sie in oe1.orf.at Heute im Foyer … Die nächst en Kinderwor kshops 28. Jänner und 13. März 2014, 19:30 Uhr Mozart und die Frauen Gräfin Mariza Das Mozart-Ensemble der Volksoper spielt Ausschnitte aus Mozarts Opern, arrangiert für Flötenquartett, sowie Kammermusik des großen Meisters. Boris Eder und Katharina Straßer lesen aus den so genannten Bäsle-Briefen. Samstag, 29. März 2014 Anmeldung am 1. und 2. Februar 2014 Orchesterworkshop Samstag, 5. April 2014 Anmeldung am 1. und 2. März 2014 5. März und 23. April 2014, 19:30 Uhr Oh, Donna Clara! Anmeldung NUR per Online-Anmeldeformular zum angegebenen Zeitraum auf der Startseite von www.volksoper.at. Informationen unter 01/51444-3670 bzw. [email protected] oder in unserem neuen Kinderheft (einfach per E-Mail oder Telefon anfordern!) Fritz Löhner-Beda Abend Ein weiteres Mal erinnern Cornelia Horak (Gesang), Boris Eder (Gesang und Rezitation), Christoph Wagner-Trenkwitz (Moderation und Gesang) und Alexander Kuchinka (Gesang und Klavier) an den genialen Textdichter Fritz Löhner-Beda (1833–1942). Mit erfrischender Unterstützung von 18_19 Kultur braucht Förderer Wir freuen uns, auf dieser Seite Förderer der Volksoper vorstellen zu können und zu erfahren, was sie persönlich an der Volksoper besonders schätzen. Arabella Kiesbauer, Förderin „Ich freue mich sehr nun zu den Förderern der Volksoper zu zählen, die unter der Direktion von Robert Meyer eine Blütezeit erlebt. Besonders der Blick hinter die Kulissen und der Kontakt zu Sängern und Regisseuren machen dieses Engagement so reizvoll.” Genuss & Leidenschaft „Corned Beef – Gustostücke vom österreichischen Qualitätsrind“ Johannes Brinskele, Förderer Serviervorschlag: Den Hink Klassiker das „Corned Beef“ mit Albatros Estragon Senf auf knusprigem Brot genießen. „Wenn ich mir das unglaublich vielfältige Programm der Saison 2013/2014 ansehe (10 Premieren, 3 Wiederaufnahmen und 19 Repertoirewerke), dann wird sich wohl niemand dem Reiz dieses Hauses entziehen können. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Vor allem die Aktivitäten für die Zielgruppe ‚junges Publikum’ finde ich großartig (z. B. Kinderoper in Kooperation mit dem MuTh im Augarten, Flashmob-Events, Kinderworkshops usw.).” Diese und weitere Spezialitäten sind im ausgewählten Einzelhandel sowie direkt in der Hink-Manufaktur und im Online-Shop unter www.hink-pasteten.at erhältlich. Ein Blick hinter die Kulissen – unsere Zeitung als App! Im Februar und März 2014 exklusiv für Mitglieder des Förderkreises Faschings-Brunch Backstage-Führung spezial Sonntag, 2. März 2014, 11:00 Uhr Thema „Bühne & Schnürboden" Samstag, 8. März 2014, 17:00 Uhr Genießen Sie einen musikalischen und literarischen Faschings-Brunch in der Volksopernkantine. Mit Robert Meyer und der Kantinenbrass der Volksoper Wien. Vizedirektor Dr. Rainer Schubert bietet einen ganz besonderen Blick hinter die Kulissen und führt Mitglieder des Förderkreises exklusiv auf die Bühne und den Schnürboden. Es erwarten Sie Videos zu Konzeptions­gesprächen, Interviews mit Regisseuren und Sängern, Probenvideos, Backstageberichte, Links zu weiterführenden Websites, Fotos u. a. Die Zeitung kann auch offline gelesen werden. Nur für die multimedialen Inhalte benötigen Sie Zugang zum Internet. Die Programmhefte der Neuproduktionen und die aktuelle Saisonvorschau sind ebenfalls als App erhältlich. Wir laden auch Sie ein, die Arbeit der Volksoper Wien zu unterstützen und würden uns freuen, Sie im Kreis unserer Förderer willkommen heißen zu dürfen. Förderkreis der Volksoper Wien Währinger Straße 78 ∙ 1090 Wien Tel.: +43/1/514 44-3670 ∙ Fax: +43/1/514 44-3669 E-Mail: [email protected] ∙ www.volksoper.at 20_21 Neu an der Volksoper Christiane Marie Riedl Die 1983 in Wien geborene Mezzosopranistin begann unmittelbar nach der Matura ihr Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und schloss es mit Auszeichnung ab. 2009/10 besuchte sie die Opernklasse an der Musikuniversität Graz. Daneben absolvierte sie zahlreiche Meisterklassen und war Mitglied des österreichischen Nationalteams für lateinamerikanischen Tanz. Sie gewann zahlreiche Preise (u. a. 2004 den ersten Preis des Jugendmusikwettbewerbs „Prima la musica”) und erhielt 2010 das jährlich an eine Sängerin vergebene Richard-Wagner-Stipendium. In der Saison 2009/10 war sie als Frosch in „Das schlaue Füchslein” von Leoš Janáček im Haus für Musik und Musiktheater Graz zu sehen. Im Rahmen von „Junges Theater Graz” trat sie am Stadttheater Leoben als Viktoria in Abrahams Operette „Viktoria und ihr Husar” auf. In der Saison 2011/12 absolvierte Christiane Marie Riedl als Henri in „Der Opernball” eine Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz und wirkte beim Sommerfestival Kufstein als Manja in „Gräfin Mariza” in der Regie von Diethmar Straßer mit. Seit dem vorigen Jahr ist Christiane Marie Riedl am Staatstheater Nürnberg engagiert. Dort ist sie u. a. als Zerlina in „Don Giovanni”, zweite Elfe in „Rusalka” und Mercédès in „Carmen” aufgetreten. Hausdebüt: 23. Februar 2014 Nancy Waters in „Albert Herring” Astrid Kessler Die deutsche Sopranistin begann ihre Ausbildung an der internationalen Schule Seoul. Nach einem Schauspielkurs an der Oswego State University in New York studierte sie klassischen Gesang in Nürnberg und Berlin. 2003 gewann sie mit ihrem Barockensemble den ersten Preis des Kammer­ musikwettbewerbs Nürnberg und gastierte u. a. bei den Tagen Alter Musik Regensburg und der Göttinger Händel-Gesellschaft. Als Interpretin moderner Musik war sie Gast bei den Tagen Neuer Musik in Nürnberg und Würzburg sowie beim Festival Musica Polonica in Breslau. Während des Studiums sang sie in mehreren Produktionen der Pocket Opera Company Nürnberg und gastierte u. a. als Fiordiligi in „Così fan tutte” und Titania in „The Fairy Queen” in Deutschland und Österreich. In der Spielzeit 2010/11 ist Astrid Kessler u. a. als Donna Elvira in „Don Giovanni” und Angèle Didier in „Der Graf von Luxemburg” am Theater Osnabrück aufgetreten. Seit der vergangenen Saison ist sie Ensemblemitglied des Nationaltheaters Mannheim, wo sie u. a. als Erste Dame und Pamina in „Die Zauberflöte”, Liù in „Turandot” und Governess in Brittens „The Turn of the Screw” zu sehen war. Eine reiche Konzert­tätigkeit rundet das künstlerische Spektrum von Astrid Keller ab. 2010 erschien eine CD mit Liedern von Schumann, Wolf, Berg und Strauss. Hausdebüt: 22. März 2014 Titelpartie in „Gräfin Mariza” Eun Sun Kim Die junge Künstlerin studierte in ihrer Geburts­stadt Seoul Komposition und Dirigieren und setzte ihre Aus­ bildung in Stuttgart fort, wo sie mit Auszeichnung graduierte. Eun Sun Kim wurde erste Preisträgerin der „Internationalen Jesús López Cobos Opera Conducting Competition” und arbeitete von Herbst 2008 bis Sommer 2010 als Assistant Conductor am Teatro Real Madrid mit namhaften Dirigenten. Im Frühjahr 2010 debütierte sie am Auditorio Nacional in Madrid mit dem Orquesta Sinfónica de Madrid und am Teatro Real mit Rossinis „Il viaggio a Reims”, gefolgt von ihrem Debüt an der Oper Graz mit „La Bohème” in der Saison 2010/11. In der gleichen Saison gab sie ein weiteres Debüt beim Tongyeong International Music Festival in Korea. Parallel dazu assistierte sie namhaften Kollegen wie Kirill Petrenko, Bertrand de Billy und Simone Young. In der Saison 2011/12 dirigierte Eun Sun Kim am Staatstheater Meiningen Wagners „Das Liebesverbot”. Im Herbst desselben Jahres folgte ihr umjubelter Einstand an der Oper Frankfurt mit „La Bohème”. In der aktuellen Spielzeit war Eun Sun Kim mit einer Neuproduktion der „Fleder­maus” erstmals an der English National Opera London zu erleben, es folgten Konzerte in Nancy, Palermo und Turin. Ab 29. März 2014 Dirigentin von „La Traviata” (Hausdebüt am 21. Juni 2012 mit „Carmen”) Alexander Rumpf in der Josefstadt. Er spielte u. a. folgende Rollen: Assessor Schnabel in „Michael Kramer”, Antonio in „Was ihr wollt”, Dr. Schmidt-Lausitz in „Des Teufels General”, Clotald in „Das Leben ein Traum”, Azur in „Der Verschwender”, Pater Diego in „Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie”, Bogey in „Spiel‘s nochmal, Sam”, Stumm von Bordwehr in „Der Mann ohne Eigenschaften” und Dr. Relling in „Die Wildente”. Für seine Darstellung des Leopold Adam in der Österreichischen Erstaufführung von Anna Gmeyners „Automatenbüffet” erhielt er den Nestroy-Preis 2004. Zuletzt war der Künstler als Dr. Ignatij Iljitsch Spigelskij in Iwan Turgenjews „Ein Monat auf dem Lande” (Regie: Stephanie Mohr), General Irrigua in Georges Feydeaus „Ein Klotz am Bein” (Regie: Michael Kreihsl), Rittmeister in Ödön von Horváths „Geschichten aus dem Wiener Wald” (Regie: Herbert Föttinger) und als Lionel Logue in der Österreichischen Erstaufführung von David Seidlers „The King‘s Speech – Die Rede des Königs” (Regie: Michael Gampe) zu sehen. 2013 wurde Toni Slama zum Ehrenmitglied des Theaters in der Josefstadt ernannt. Hausdebüt: 22. März 2014 Fürst Populescu in „Gräfin Mariza” Der Dirigent erhielt frühzeitig Unterricht in Klavier, Trompete, Violoncello und Orgel. Nach dem Abitur studierte er Diri­ gieren in Düsseldorf und Evangelische Kirchenmusik in Köln. 1984 trat er sein erstes Engagement am Staatstheater Darmstadt als Solokorrepetitor an, wo er im Laufe von acht Jahren zum Ersten koordinierenden Kapellmeister aufstieg. Von 1992 bis 1997 war er als Erster Kapellmeister und stellvertretender GMD am Theater Hagen engagiert. Von 1997 bis 2001 war er in gleicher Position am Theater Dortmund verpflichtet, an dem er u. a. zwei Uraufführungen leitete. Es folgte eine Stelle als GMD am Oldenburgischen Staatstheater, dem er durch zahlreiche Opernpremieren zu über­regionaler Aufmerksamkeit verhalf. Das Konzertleben der Stadt prägte Alexander Rumpf durch langfristig angelegte Konzertzyklen. In Werkstattkonzerten konnte er neue Publikumsschichten an die Zeitgenössische Musik heranführen. 2002 debütierte er mit „Der fliegende Holländer” an der Deutschen Oper Berlin, 2004 folgte sein überaus erfolgreiches Debüt an der San Francisco Opera mit Ligetis „Le Grand Macabre”. Ab der Spielzeit 2009/10 widmete sich Alexander Rumpf zunächst verstärkt seiner Gastiertätigkeit. Im Jahrbuch 2009 der Zeitschrift Opernwelt erhielt er für die Leitung von Schostakowitschs „Lady Macbeth von Mzensk” eine Nominierung als „Dirigent des Jahres”. Seit der Saison 2011/12 ist Alexander Rumpf Chefdirigent des Landestheaters Innsbruck, wo er bislang die Neuproduktionen „Lohengrin”, „Jenufa”, „Die verkaufte Braut”, „La Wally” und „Albert Herring” geleitet hat. Im symphonischen Bereich pflegt er eine langjährige Zusammenarbeit mit dem BBC Symphony Orchestra London. Hausdebüt: 22. März 2014 Dirigent von „Gräfin Mariza” Toni Slama Nach seinem Abschluss am Max-Reinhardt-Seminar in Wien war Toni Slama u. a. am Burgtheater, am National­ theater Mannheim, am Schillertheater Berlin, am Staats­ theater Stuttgart und an den Städtischen Bühnen Frankfurt engagiert. Seit 1995 ist er Ensemble­mitglied des Theaters Ausstellung In memoriam Peter Minich (1927 – 2013) Ab Jänner 2014 im Foyer der Volksoper 22_23 Der ganze Februar für Senioren: -25 % Auch 2014 steht der Februar wieder ganz im Zeichen unseres junggebliebenen Publikums. Seniorinnen und Senioren ab dem 60. Lebensjahr erhalten für alle Vorstellungen im Februar 25 % Ermäßigung! Vor allem Fans der Broadwayunterhaltung kommen im Februar auf ihre Kosten. Während der MusicalWochen stehen vier Meisterwerke auf dem Spielplan der Volksoper, die unser Publikum stets aufs Neue begeistern, etwa die Klassiker „My Fair Lady” und „Kiss me, Kate”. In der Wiederaufnahme der umjubelten Produktion „Guys and Dolls” können Sie sich an einem Panoptikum liebenswerter Gauner erfreuen. Und mit Stephen Sondheims „Sweeney Todd” zeigen wir ein ebenso gruseliges wie humorvolles Stück, das seit seiner Premiere im September 2013 für Begeisterungsstürme im Zuschauerraum sorgt. Opernfreunde können im Februar eine Reise vom 18. ins 20. Jahrhundert unternehmen. Mozarts „Die Zauberflöte” – die Volks-Oper schlechthin! – steht ebenso auf dem Spielplan wie Benjamin Brittens komische Oper „Albert Herring”, eine köstliche Satire auf scheinheilige Moral und Tugendhaftigkeit. Am letzten Tag des Monats erwartet Sie die Wieder­ aufnahme von „Turandot” mit dem Weltstar Neil Shicoff als Calaf. Ballettfans schließlich können mit „Ein Sommer­ nachtstraum” in eine getanzte Shakespeare-Welt eintauchen! So kommen Sie zu Ihren Karten: Schriftliche Bestellung: Volksoper Wien, Stadtbüro, Goethegasse 1, 1010 Wien E-Mail: [email protected] · Fax: 01/514 44-3669 An allen Vorverkaufskassen der Bundestheater und im Internet unter www.volksoper.at bzw. www.culturall.com (Der Vorverkauf für Februar beginnt am 1. Jänner). Telefonischer Kauf mit Kreditkarte: 01/513 1 513 (ab dem 2. Jänner für den gesamten Februar) Das Oster-Abonnement: -50% 4 Karten für Vorstellungen Ihrer Wahl – 4-mal alleine oder 2-mal zu zweit in Operette, Oper oder Musical Erhältlich ab 1. Februar 2014 an allen Vorverkaufskassen, bei telefonischem Kauf mit Kreditkarte (01/513 1 513) sowie unter www.volksoper. at (im Warenkorb mit Aktionscode: OSTERN) Gültig für Vorstellungen von 11. bis 22. März 2014 Bei Fragen zu unserem Oster-Abonnement wenden Sie sich bitte an unsere Information: 01/514 44-3670. 24