Gebäudeinformation BioTec Gründerzentrum Braunschweig, Inhoffenstraße 7, 38124 Braunschweig Version: August 2006 Braunschweig: Stadt der Forschung! Im Rahmen ihrer technologieorientierten Wirtschaftsförderung hat die Stadt Braunschweig in direkter Nachbarschaft zum Helmholtz-Zentrum für Gründerzentrum Braunschweig eingerichtet. Damit stehen Infektionsforschung das Unternehmensgründern im Bereich der Biotechnologie seit September 2002 weitere 4000 m² Hauptnutzfläche zur Verfügung. Betreiberin des Gründerzentrums ist das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung. Durch die unmittelbare räumliche Nähe zu diesem Forschungszentrum ergeben sich für die Mieter des Gründerzentrums viele Vorteile, bis hin zur Nutzung des Forums des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung, einem modernen Konferenz-Gebäude in direkter Nachbarschaft. Braunschweig: die zweitgrößte Stadt in Niedersachen bietet ein hervorragendes Umfeld für Forschung und wirtschaftliche Entwicklung. Die Technische Universität hat mehr als 14.000 Studierende - einschließlich der Fachhochschule Braunschweig-Wolfenbüttel. Kurze Wege bei Verkehr und Verwaltung und günstige Kostenprofile sind in Braunschweig selbstverständlich. 14 Großforschungseinrichtungen und Bundesämter in der Region bieten über 7.000 Forschern einen zukunftsorientierten Arbeitsplatz in den Bereichen Biologie, Biotechnologie, Luft- und Raumfahrt, Elektrotechnik und Maschinenbau. Braunschweig ist ein nationales Zentrum für die Verkehrstechnologie: vom Automobil über die Bahntechnik bis zum Luftverkehr. Dieses Kompetenzzentrum mit mehr als 1700 Beschäftigten ist am „Forschungsflughafen“ in Braunschweig konzentriert. Kontakt für ein persönliches Gespräch sowie weitere Informationen: Frau Florence Hahn c/o Braunschweig Zukunft GmbH, Rebenring 33, 38106 Braunschweig E-Mail: [email protected], Internet: www.biotec-bs.de Telefon: 0531 / 3804-3841, Fax: 0531 / 3804-3941 Kurzbeschreibung zum Gründerzentrum Braunschweig Nutzung Das Gebäude ist für bis zu 15 Gewerbeeinheiten vorgesehen, zu denen Labor-, Büro- und Service-Räume gehören. Gemeinsam genutzt werden WC-, Umkleide-, Besprechungs- und Aufenthaltsräume. Der aktuellen Entwicklung von Laborgebäuden folgend wurden großräumige Laborbereiche geschaffen, die den ebenfalls großräumigen Büroflächen unmittelbar und ohne trennende Flure zugeordnet werden, so dass der zunehmend rechnergestützten Laborarbeit durch räumliche Nähe der PC-Arbeitsplätze Rechnung getragen wird. Die Gebäudestruktur mit attraktivem dreigeschossigem Atrium unterstützt die Kommunikation im Gründerzentrum. Flexibilität Die oben genannte Grundrissform bietet ein Höchstmaß an Flexibilität, was noch dadurch unterstützt wird, dass die Tragkonstruktion des Gebäudes aus Flachdecken auf runden Stahlverbundstützen besteht und die Wände im Wesentlichen als leicht demontierbare Montagewände ausgeführt sind. Ausstattung Den Mietern wird eine Grundausstattung an hochinstallierter Laboreinrichtung mit den wichtigsten, erforderlichen Medien im Labor zur Verfügung gestellt, die – ohne die zukünftige Möblierung einzuengen – erweiterbar ist. Gebäudedaten Bruttorauminhalt (BRI): 30.865 m³ Bruttogrundfläche (BGF): 7.817 m² Nettogrundfläche (NGF): 6.893 m² Hauptnutzfläche (HNF): 4.030 m² Bauzeit Juli 2001 bis Juni 2002, Bezug: seit September 2002 Seite 2 von 14 Gebäudeinformation Seite 3 von 14 1. Raumprogramm 1.1. Grundlage Basis für die Programmentwicklung und die Gebäudeausstattung ist der Abschlussbericht zur „Vorbereitung und Unterstützung bei der Implementierung eines Innovations- und Gründerzentrums in Braunschweig“ der Fraunhofer Management GmbH (FhM) München. 1.2 Allgemeines Der Abschlussbericht der FhM dokumentiert den Flächenbedarf für 15 verschieden große Mieteinheiten aus denen, den Empfehlungen der FhM folgend, im Zuge der Vorplanung standardisierte „Mietbausteine“ entwickelt wurden, die eine Größe von ca. 300 m² besitzen. Bedingt durch die vorgesehene Ausführung ist jederzeit eine flexible Umplanung bzw. Zusammenfassung von Einheiten möglich. In der Überarbeitung zur vorliegenden Entwurfsplanung wurde den differenzierteren Anforderungen möglicher Nutzer Rechnung getragen und fünf unterschiedlich große Bausteine entwickelt, aus denen sich die geforderten Mieteinheitsgrößen zusammensetzen lassen. Eine Zusammenstellung ist dem anliegenden Raumprogramm zu entnehmen. 1.3 Zentrale Nutzungen 1.3.1 Konferenzbereich, Cafeteria Der Bedarf an Konferenzräumen für 50 bis 100 Personen kann durch das Forum des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung gedeckt werden und muss somit im Gründerzentrum nicht realisiert werden. Die gemeinschaftliche Nutzung der „halböffentlichen Bereiche“ des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung wird angestrebt und soll durch die unmittelbare Nähe zu diesen Einrichtungen und durch die Gebäudeausrichtung gefördert werden. Für bis zu 24 Personen bietet das Gründerzentrum vier flexibel nutzbare Konferenzräume im Gebäude selbst an. Hinzu kommt das Atrium mit einer Fläche von ca. 150 m² als Cafeteria-Bereich sowie eine voll ausgestattete Gemeinschaftsküche. 1.3.2 Personalräume Zur Ermittlung der Personalstärken wurde von ca. 12 m² Labor- bzw. Bürofläche je Person ausgegangen. Die zum Teil starke Personal-Besetzung gerade von Gründerräumen wird dadurch kompensiert, dass verschiedene Mitarbeiter je einen Arbeitsplatz im Labor und im Büro besitzen. Die Personalstärke der Labornutzer wurde aus diesem Grund auf 75 % reduziert. Aufgrund der angenommenen Personalstärken werden WC-Räume, Aufenthaltsräume sowie Umkleiden und Waschräume dimensioniert. Dabei wurde davon ausgegangen, dass Aufenthalts- und Umkleideräume im Wesentlichen nur für das Laborpersonal zur Verfügung gestellt werden müssen. Seite 4 von 14 1.3.3 Wägeraum, Kopierraum Weiterhin stehen den Mietern ein separater Wägeraum sowie ein Kopierraum, inklusive eines Hochleistungskopierers, zur Verfügung. 2. Baugrundstück Das Grundstück wird im Westen von der Erschließungsstraße (Inhoffenstraße) und im Osten vom halböffentlichen Bereich des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung tangiert. 2.1. Städtebauliches Konzept Der Gesamtbaukörper orientiert sich mit seinem Hauptzugang sowohl zum angrenzenden Forum des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung als auch zur Erschließungsstraße. Der differenziert gestaltete Gesamt-Baukörper staffelt sich folgerichtig an der diagonal verlaufenden Stichstraße in das Baufeld. Die Grundstückskapazität ist durch das vorliegende Raumprogramm noch nicht ausgenutzt. Das Entwurfskonzept wurde zur Sicherung zukünftiger Entwicklungsmöglichkeiten des Gründerzentrums grundsätzlich so ausgelegt, dass sowohl Erweiterungen den Winkelbau zur U-Form vervollständigen, als auch Bauteile parallel zum südlichen Schenkel möglich sind. Außerdem ist eine Aufstockung des Zentralbaukörpers um ein zusätzliches Geschoss möglich. 2.2 Baukörper Ziel ist es, das Gründerzentrum sowohl in die städtische Rahmenplanung zu integrieren als auch für das Gebäude eine optimale Grundrisstypologie zu entwickeln, die für die Zukunft eine große Nutzungsvariabilität ermöglicht. Der Gesamt-Baukörper besteht aus einem viergeschossigen zentralen Baukörper für die allgemeinen Einrichtungen und die Mieteinheiten mit reiner Büronutzung. Ein dreigeschossiger Gebäudewinkel für die Mieteinheiten mit hochinstallierten Labor- sowie Büroflächen rahmt den Zentralbau. Zwei transparent gestaltete Spangen verbinden diese beiden Bauteile miteinander. Der Innenhof zwischen den beiden Bauteilen wird als glasgedeckter Klimapuffer für gemeinschaftliche Einrichtungen genutzt und dabei energietechnisch wirksam und kostenoptimiert eingesetzt. Für Lager und Haustechnik ist das Gebäude teilunterkellert. Die Lüftungszentrale befindet sich im Lastschwerpunkt der Labore im Winkelbauteil des Dachgeschosses. In den Geschossen des Gründerzentrums sind folgende Verkehrslasten vorgesehen: - Kellergeschoss: - Erdgeschoss nicht unterkellert: - Erdgeschoss unterkellert, 1. – 3. Obergeschoss: - Dach außer Innenhof Technikzentrale - Innenhof Technikzentrale 2.2.1 2000 kg/m² 500 kg/m² auf dem Estrich 2000 kg/m² auf dem Rohboden 500 kg/m² 250 kg/m² 500 kg/m² Funktionen Im viergeschossigen Zentralbaukörper sind Büroräume um einen Kern, nutzbar für Neben- und Funktionsflächen, angeordnet. Der Hauptzugang des Gründerzentrums führt im zurückgesetzten Erdgeschoss in eine Eingangshalle. Von hier werden Besucher über die Verbindungsspangen mit einem Seite 5 von 14 Informationsleitsystem in die Mieteinheiten geführt. Rückseitig erfolgt die Anlieferung für die Nutzungseinheiten einschließlich der Müllentsorgung. Eine Veränderung von Büro- in Laborräume soll bei Bedarf im 1. bis 3. Obergeschoss durch Nachrüstungen möglich sein. Es wird hierzu seitlich des Aufzugs ein Versorgungsschacht zur Medienführung vorgesehen. Festpunkte wie Treppenhaus und Aufzug liegen im Schnittpunkt an den Verbindungsspangen. Aufenthaltsräume sowie Umkleide-, Wasch- und WC-Räume sind gemäß ArbStättV dezentral in bzw. an den beiden Verbindungsspangen angeordnet. Im dreigeschossigen Winkelbauteil sind ausgehend von den Verbindungsspangen auf dem 1. bis 2.Obergeschoss jeweils bis zu vier unterschiedlich große Nutz- und Mieteinheiten ausgewiesen. Das Erdgeschoss ist als zusammenhängende „Gründeretage“ mit bis zu 15 Einzelmietern und gemeinschaftlichen Funktionsräumen konzipiert. Diese Zonen sind zukunftsorientiert offen strukturiert und für variable und nutzungsspezifische Anforderungen unterschiedlicher Mieter verfügbar. Es können Einzel-, Gruppen- und Großräume für Labor- und Büroarbeiten ohne zusätzlichen größeren baulichen Aufwand erstellt werden. Eine Verschiebung von Laborflächen in die Bürozone ist bei Bedarf möglich. Dunkelräume für Sondernutzungen und Nebennutzflächen der Mieter sind in der Mittelzone vorgesehen. Durch den offenen Grundrisstyp können Mieteinheiten in unterschiedlichen Kombinationen zusammengestellt, realisiert und verändert werden. Belange behinderter Personen werden gemäß DIN 18024 berücksichtigt. In den Außenanlagen werden Einstellplätze für Behinderte ausgewiesen. Der Eingangshalle im Zentralbau sind Behinderten-WC‘s zugeordnet. Die unterschiedlichen Ebenen im Gebäude werden durch eine Aufzugsanlage miteinander verbunden. 3. Bauausführung 3.1 Außenwände Die Tragkonstruktion der Außenwände besteht aus ausbetonierten Stahlrohrverbundstützen, die in den Giebelwänden durch aussteifende Stahlbetonwandscheiben ergänzt werden. Im Bereich von Fensterbändern des Winkelbaus sind Brüstungen aus horizontal montierten Blechkassettenwänden mit nicht brennbarer Wärmedämmung installiert. In den Obergeschossen (1. und 2. Obergeschoss) des Winkelbaukörpers sind Aluminiumfenster mit Wärmeschutzverglasung eingebaut. Alle Massivwände und Brüstungen sind mit hinterlüfteten Metall-Kassetten vor nicht brennbarer Dämmung bekleidet. Die Verbindungsspangen, das Erdgeschoss des Winkelbaus und die Treppenhäuser haben Pfostenriegelfassaden, die mit Wärmeschutzverglasung, Öffnungsflügeln und Dämmelementen ausgefacht sind. Sämtliche Fenster zu Nutzräumen sind mit textilen Sonnenschutzmarkisen ausgestattet. Die Außenwände der RLT-Zentrale im Dachgeschoss sind aus Stahlprofilen erstellt, die mit gedämmten Kassetten- bzw. Profilblechen bekleidet sind. Im Bereich der Dachzentrale ist für Fortluftauslässe ein offener Hof mit der oben beschriebenen Wandkonstruktion erstellt, in dem zusätzlich Rückkühlwerke aufgestellt werden können. Seite 6 von 14 3.2 Innenwände Die Tragkonstruktion des Gebäudes besteht aus Stahlrohrverbundstützen, die durch aussteifende Stahlbetonwände ergänzt sind. Nicht tragende Wände bestehen im Kellergeschoss aus Kalksandsteinmauerwerk. In den Büro- und Laborbereichen sind doppelt beplankte Gipskartonständerwände installiert. Die Trennwand zwischen Labor- und Nebenräumen ist mit einer aufgedoppelten F30-Ständerkonstruktion ausgebildet, um Leitungsführungen in den Wänden zu ermöglichen. WC- und Duschtrennwände bestehen aus mit Schichtstoffplatten belegten Spanplatten. WC- und Duschräume sind mit Wandfliesen ausgestattet. Innentüren sind in Büro- und Laborbereichen aus Röhrenspanplatten erstellt, die mit Schichtstoffplatten belegt sind. T30-Labortüren haben Sichtfenster. Funktionsräume im Kellergeschoss und Versorgungsschächte sind mit Türen aus Stahlblech ausgestattet. Treppenhaus- und Rauchschutztüren bestehen aus verglasten Rohrrahmentürelementen. 3.3 Decken Sämtliche Geschossdecken bestehen aus Stahlbeton und sind unterzugsfrei ausgeführt. Treppen sind ebenfalls feuerbeständig in Stahlbeton erstellt und mit Fertigteilläufen, die trittschallentkoppelt gelagert werden, ausgestattet. Auf den Decken der Nutzgeschosse ist ein schwimmender Estrich ausgeführt. Im nicht unterkellerten Bereich wird die Trittschalldämmung durch Wärmedämmung ergänzt. Im Kellergeschoss ist Verbundestrich ausreichend. Folgende Bodenbeläge kommen zur Ausführung: Keller, RLT-Zentrale Labor- und Büroräume im Winkelbau Büroräume im Zentralbau Aufenthalts- und Besprechungsräume Umkleiden und Nassräume Eingangshalle, Treppen, Glashalle Staubbindende Beschichtung Synthesekautschuk Teppichboden Teppichboden Fliesen Feinsteinzeug In den Räumen mit Fliesenbelägen sind Bodenabdichtungen angeordnet. Labor- und Büroräume im Winkelbau haben keine abgehängten Decken, sondern Decken aus Halbfertigteilen, so dass ein Deckenputz entfallen kann. Abgehängte Decken als geschlossene Gipskartondecken sind in der Achse des Mittelbundes im Winkelbau und in WC- und Umkleideräumen vorgesehen. Die Aufenthalts- und Besprechungsräume sowie die Flure und Galerien erhielten GipskartonDecken, z. T. mit akustisch wirksamer Lochung. Sämtliche Treppen verfügen über Umwehrungen aus Stahlstäben mit Buchenholzhandläufen. Die gleiche Konstruktion befindet sich in der Galerie der Erschließungsspangen zum Atrium. An den Giebelwänden des Winkelbaus sind zusätzliche Fluchttreppen nachrüstbar, jedoch für die vorgesehene S1-Nutzung nicht erforderlich. Seite 7 von 14 3.4 Dächer Der Winkelbau und der Zentralbau haben Dächer aus Stahlbeton, die mit Gefälledämmung und Bitumenabdichtung gedeckt sind. Die Dachdecke der RLT-Zentrale besteht ebenfalls aus Gefälledämmung und Bitumenabdichtung, die hier jedoch auf Trapezblech und Stahlprofilen liegt. Die Glashalle hat eine geneigte Glasfläche aus tragenden Metallprofilen mit innenliegender Verschottung. Zwischen Zentralbau und RLT-Zentralen wurde ein Belag aus Betongehwegplatten auf Bautenschutzmatte verlegt. Alle Attiken haben eine Aluminiumabdeckung. Die Treppenhäuser werden mit RWAKlappen ausgestattet. 3.5 Baukonstruktive Einbauten An fester Einrichtung sind nur Teeküchenzeilen mit Kühlschrank, Kochplatten und Spülbecken für die Aufenthaltsräume sowie Schränke und Bänke für das Umkleiden vorgesehen. 3.6 Sonstige Maßnahmen Im Gebäude gibt es eine General-Hauptschlüsselschließanlage. 4. Laboreinrichtung 4.1 Allgemeines Die mietereigenen Laborräume sind mit einer Grundausstattung versehen, die zu einem individuell nutzbaren Labor ergänzt werden können. Die Ausstattung besteht aus wandständigen Laborzeilen und stehenden Energiezellen, die Medienzapfstellen und Steckdosen enthalten. Die Laboreinrichtung besteht aus Energieversorgungseinheiten (Energiezellen), teilweise mit Laborarbeitstischen, Laborspülen, Sicherheitsschränken und aus Abzügen. Energiezellen dienen zur Medienversorgung von Geräten und Labor-Arbeitsplätzen. 4.2 Medien In den Energiezellen werden teilweise folgende zentral vorgehaltene Medien installiert: - Betriebswasser kalt / warm Abwasser VE-Wasser Druckluft Steckdosen 230 V / 400 V / 230 V mit Feinschutz für Überspannung Für Wahl-Sondergase der Mieter wird je Labor ein Gasflaschensicherheitsschrank aufgestellt, der vom Mieter selbst zu bestücken ist und von welchem, ebenfalls vom Mieter, Leitungen zu verlegen und Zapfstellen zu installieren sind. Ein Not-AusSystem für die Wahlgase der Mieter ist nicht vorgesehen, so dass brennbare Gase in den Schränken nicht aufgestellt werden dürfen. Seite 8 von 14 4.3 Sicherheit Da alle Laborräume für die Gentechnik-Sicherheitsstufe S1 bis S2 vorgerüstet sind, gibt es einen Sicherheitsbereich mit folgenden Einrichtungen: - 4.4 Handwaschbecken mit Montageplatte für Seifen-/Desinfektions- und Handtuchspender Standort für Feuerlöscher, Löschdecke Hebel für die Notduschen über der Tür Spülarbeitsplätze Je 1-Achs- bzw. 2-Achs-Labor im Erdgeschoss, sowie alle zwei Laborachsen im 1. und 2. Obergeschoss ist eine Laborspüle aus Steinzeug installiert, die mit dem benachbarten Handwaschbecken zu einem größeren Spülmodul wird. Die Laborspülen bestehen aus einer Spülen-Energiezelle, Tischplatte und Becken auf einem tragenden Holzunterbau aus beschichteter Spanplatte. Im Unterbau sind Abfallbehälter eingebaut. 4.5 Abzugsarbeitsplätze Die Abzugsarbeitsplätze sind als Tischabzüge nach DIN 12924, Teil 1 installiert. Die Unterschränke unter Abzügen sind Lösungsmittel-Sicherheitsschränke. Je Achsraster ist eine Bodenabsaugung nach DIN 1946 T7 vorhanden. Als Grundausstattung ist je Laborraum ein Laborabzug vorgesehen. Die Lüftungs- und Haupttrassen sind je Laborachse für den Anschluss weiterer möglicher Abzüge vorgerichtet, im Labor sind Abluftleitungen und –regler nachzurüsten. Die Abluftleistung beträgt 450 m³/h. 4.6 Chemikalien- Ver- und Entsorgung In jedem Laborraum ist ein Chemikalienschrank mit Fächern für Säuren und Laugen installiert, der an die Laborabluft angeschlossen ist. Unter jedem Abzug wird ein an die Lüftung angeschlossener Sicherheits-Unterschrank für Lösungsmittel angeordnet. 4.7 Fensterarbeitsplätze Im 1. und 2. Obergeschoss sind Fensterarbeitsplätze entlang der Fassade vorgesehen. Die Arbeitsplätze werden vor einem Elektrokanal aufgestellt, der neben Normalsteckdosen auch EDV- und Telefon-Steckdosen enthält. Im Erdgeschoss ist lediglich der Elektrokanal vorhanden, die Fensterarbeitsplätze sind von den Mietern selbst zu beschaffen. 4.8 Modularsystem/Flexibilität Die Labormöbel sind modular in 1,20 m bzw. 60 cm Breite ausgebildet, so dass die Elemente untereinander austauschbar sind bzw. von den Mietern durch handelsübliche Möbel ergänzt werden können. Laborarbeitstische sollen von den Mietern teilweise selbst beschafft werden. In den beigefügten Laboreinrichtungsplänen ist für die Standardlabore im Erdgeschoss, Bauteile A/C, B und im 1. Obergeschoss jeweils die Grundausstattung dargestellt. Die Blätter dienen der allgemeinen Übersicht, die genauen Spezifikationen sind der Laborplanung des jeweiligen Raumes zu entnehmen. Seite 9 von 14 4.9 Sicherheitsschränke für Lösungsmittel und für Gasflaschen sind nach DIN 12925 gefertigt. Schränke für Säuren/Laugen sind aus Holz- und Kunststoffwerkstoffen. Alle Sicherheitsschränke sind an einer permanenten technischen Abluft angeschlossen. 4.10 Energiezellen bestehen aus einem Stahlmehrzweckgestell, Elektrokanal, Sanitär- und Entsorgungsleitungen, einschließlich der Entnahmestellen und Steckdosen. 5. Leistungsabgrenzung zwischen den Gewerken 5.1 Sanitärmedien, Kühlwasser, Zentrale Medien (Druckluft und Brenngas) Die Einspeisung der Medien erfolgt zum einen aus der Wand seitlich, zum anderen von der Decke kommend in den Installationsbereich der Laboreinrichtung. Die Absperrarmaturen sind in den Laboren offen bzw. hinter einer abnehmbaren Blende angeordnet und werden nur zu Revisionszwecken benötigt. Leitungen ohne Entnahmestellen im Labormöbel enden mit verschlossenem Stutzen im Labor und können bei Bedarf weiter installiert werden. 5.2 Leistung Gewerk Absperrarmaturen für Medienzuleitungen TGA Installationen im Labormöbel und Entnahmestellenarmaturen Laboreinrichtung Anschließen an Medienzuleitungen Laboreinrichtung Geruchsverschlüsse für Laborzapfstellen Laboreinrichtung Materialien Medien Material Kaltwasser Kupfer Warmwasser Kupfer VE-Wasser PVC Laborabwasser PP Druckluft Kupfer Brenngas Stahl Die Installation der Abwasserleitungen im Labormöbel wird in HDPE-Rohr ausgeführt. Warmwasser wird zentral in den Laboren bereitgestellt. Energiezellen erhalten nur Kaltwasserentnahmestellen. Handwaschbecken und Spülen erhalten auch Warmwasser. 5.3 Sondergase Die Versorgung mit Reinstgasen ist aus Gasflaschensicherheitsschränken vorgesehen. Die Sicherheitsschränke werden in den Laboratorien aufgestellt. Die Flaschendruckminderstationen, Rohrleitungen und Entnahmestellen für Sondergase sollen bei Bedarf durch die Mieter nachinstalliert werden. Seite 10 von 14 5.4 5.5 Leistung Lieferung Sicherheitsschrank Laboreinrichtung Rohrleitungsinstallationen und Armaturen Mieter Lüftungsanschluss Sicherheitsschrank Gewerk Lüftung Elektro Die Einspeisung der Elektrozuleitungen erfolgt aus der Wand seitlich bzw. von der Decke kommend in den Installationsbereich der Laboreinrichtung. Die Zuleitungen enden mit 3 m freiem Leitungsende. Das Einführen und Auflegen der Zuleitungen auf Klemmen im Elektrokanal der Laboreinrichtung ist Leistung des Gewerkes Laboreinrichtung. Je Stromkreis werden maximal vier Steckdosen 230 V/16 A oder eine Steckdose 400 V/1625 A geplant. Die Absicherung der Stromkreise im Labormöbel bis 25 A erfolgt im Kleinverteiler der Laboreinrichtung. Liegt die zu erwartende Strombelastung höher als 32 A, so werden die 400 V-Steckdosen direkt eingespeist. Hierfür sind vom Gewerk Elektro verlängerte Zuleitungen installiert. Die Absicherung der Zuleitungen im Laborraumverteiler ist Leistung des Gewerkes Elektro. Notaus-Taster und Fensterbankkanal sind ebenfalls Leistung des Gewerkes Elektro. Steckdosen des Notstrom-Netzes können in die Elektrokanäle der Laboreinrichtungen und in den Fensterbankkanal integriert werden. 5.6 Lüftung Das Gewerk Laboreinrichtung liefert und montiert entsprechend den Forderungen Ablufteinrichtungen wie: Tischabzüge Gasflaschen-Sicherheitsschränke Sicherheitsschränke für Lösungsmittel Chemikalienschränke für Säuren und Laugen Fußbodenabsaugungen sind Leistung des Gewerkes Lüftung. - Bemessungsgrundlage: - Tischabzüge nach DIN 12924-1 Gasflaschen-, Sicherheits- und Chemikalienschränke, mindestens 10-facher Luftwechsel Leitungsmaterial an der Leistungsgrenze: (Leistungsgrenze ist der Abluftstutzen der Einrichtung) Abzüge: Sicherheitsschränke: Bodenabsaugungen nach DIN 1946 T7: Polypropylen, schwer entflammbar Polypropylen, schwer entflammbar Polypropylen, schwer entflammbar Lieferung und Montage der erforderlichen Regel- und Steuereinrichtungen wie Klappen, Drosseln, Volumenstromregler etc. ist Leistung des Gewerkes Lüftung. Leistungsgrenze ist der Abluftstutzen der Einrichtung. Das Gewerk Lüftung schließt an den Abluftstutzen an. 5.7 MSR-Technik Tischabzüge werden je Abzug vom Gewerk Laboreinrichtung mit einer Abzugsfunktionsanzeige nach DIN 12924, T1 ausgestattet. Der Lüftungsschalter wird vom Gewerk TGA vorgesehen. Seite 11 von 14 5.8 Feuerlöschgerät Feuerlöscher für alle Bereiche des Arbeitsstättengebäudes sind Leistung des Gewerkes Sanitär. 5.9 Hygienegerät, Augenduschen, Notduschen An den Handwaschbecken der Labore ist Platz für die Montage von Seifen- und Desinfektionsmittelspendern sowie Einmal-Handtuchspendern vorgesehen, die von den Mietern beschafft werden müssen. Die Augenduschen mit Einhandbetätigung werden vom Gewerk Laboreinrichtung geliefert und montiert. Körper-Notduschen sind Leistung des Gewerkes Sanitär. 6. Aufbau der Laboreinrichtung Der Planung lag folgende Laboreinrichtung zu Grunde, die auch dem Detail Laborausschnitt zu entnehmen ist. 6.1 Medienzelle Aufbau Medienzelle: Längen: 600/1.200 mm Tiefe: ca. 60/210 mm Höhe: ca. 2.300 mm Bauelemente Medienzelle: Mehrzweckgestell, Armaturenblende, Elektrokanal, Installationsplatte zum Teil mit Trichterbecken, Glasablage, Stativstange, zum Teil mit Front- und/oder Seitenblende, Elektroinstallation, Sanitärinstallation, Laborgasinstallation (Brenngas und Druckluft). 6.2 Laborarbeitsplatz Medienzelle mit Arbeitstisch auf H-Fuß-Stahlgestell Tischplatte aus Steinzeug mit umlaufendem Randwulst Tiefe einschl. Medienzelle: ca. 800 mm 6.3 Spülarbeitsplatz Aufbau Spülarbeitsplatz Längen: Tischtiefe: Tiefe Medienzelle: Höhe ca.: 600/1.200 mm 800 mm 60 mm 1.850 mm Bauelemente Spülarbeitsplatz Arbeitstisch Laborspüle: Tischplatte 1.200 mm aus Steinzeug mit umlaufendem Randwulst, ein Unterbaubecken 500 x 400 x 300 mm, Siphon, Ablaufplatte aus Kunststoff, Tischgestell, Beckenblende. Unterbau für Laborspülarbeitsplatz: Unterschrank aus beschichteter Spanplatte , eine Flügeltür, zwei Kipptüren oder Auszüge mit Abfallbehälter. Handwaschbecken: Wie Laborspüle, jedoch Tischplatte 400 x 400 x 300 mm als Handwaschbecken. 600 mm und Unterbaubecken Seite 12 von 14 Spülen-Energiezelle: Mehrzweckgestell, Armaturenblende, Abtropfbord, zum Teil Einhand-Augendusche, Sanitärinstallation 6.4 Abzugsarbeitsplatz Aufbau Abzugsarbeitsplatz Längen: Tiefe ca.: Höhe ca.: 6.5 1.200 mm 900 mm 2.600 mm Bauelemente Abzugsarbeitsplatz Normal-Tischabzug nach DIN 12924, Teil 1, Arbeitshöhe 900 mm Mehrzweckgestell, tragender Unterschrankkorpus mit Medienblende, Tischplatte aus großformatigem Steinzeug mit Trichterbecken, Abzugsaufbau mit Seitenwänden, Rückwand und Decke aus beleimter Spanplatte, Prallwand mit Lufteinströmöffnungen aus Schichtpressstoff, Druckentlastungsöffnung, Beleuchtungseinrichtung, zwei Stativstangen, Frontschiebefenster mit zwei seitlich verschiebbaren verglasten Schiebefenstern, Frontschiebegriff mit strömungsgünstigem Profil, Abzugsfunktionsanzeige, Abluftsammelkanal mit Abluftstutzen aus PPs, Sockelunterschrank mit eingeschobenem Sicherheitsschrank für Lösungsmittel aus beschichtetem Stahlblech, Wärmedämmung, selbstschließende Türen, ein Schrankteil als Lagerfach, ein Schrankteil mit Auszugswanne als Entsorgungsfach, Abluftkanal. 6.6 Chemikalien- und Geräteschränke Aufbau Chemikalien- und Geräteschränke: Längen: Tiefe ca.: Höhe ca.: 600 mm 550 mm 2.000 mm Bauelemente Chemikalien- und Geräteschränke Säuren-/Laugen-Schrank: Aufbewahrungsschrank für aggressive Medien (Säuren/Laugen), Schrankgehäuse aus schichtpressstoffbeleimten Spanplatten, zwei Türen mit Lufteinströmöffnung, vier Auszugswannen aus Kunststoff, Schiebevorrichtung, Beschläge, Abluftanschluss. Gasflaschenschrank: Gasflaschen-Sicherheitszelle nach DIN 12925 T2 für maximal zwei Flaschen 50 l Schrankgehäuse aus pulverbeschichtetem Stahlblech, zwei Flügeltüren mit Türverriegelung, doppelwandige Bauweise mit Wärmedämmung, Zu- und Abluftöffnungen mit Brandschutzventilen, Deckenrohrdurchführungen, Flaschenhalter. 6.7 Ausstattung Das Gebäude wird mit einem Informationssystem beschildert, das aus Türschildern, Geschoss- und Hauptwegweisern besteht. Seite 13 von 14 Anhang: Planungsbeteiligte Husemann/Timmermann und Partner Architekten und Ingenieure Jasperallee 2 38102 Braunschweig Federführung, Gebäudeplanung, Außenanlagen, Labortechnik NEK Beratende Ingenieure GmbH Frankfurter Straße 2 38122 Braunschweig Technische Gebäudeausrüstung m+p Dr.-Ing. Peter Martens u. Dipl.-Ing. Frank Puller Ingenieurgesellschaft mbH Pockelsstraße 7 38106 Braunschweig Tragwerksplanung Im Nachunternehmerverhältnis sind eingeschaltet: GGU Gesellschaft für Grundbau und Umwelttechnik mbH Am Hafen 22 38112 Braunschweig Baugrunduntersuchung PROTEC Planungsgesellschaft mbH Heinrich-Büssing-Ring 25 38102 Braunschweig Elektroanlagen Seite 14 von 14