intern - Ringgemeinschaft Bayern

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Ausgabe 2/15
INTERN
Informationen für die Mitglieder der Ringgemeinschaft Bayern e.V.
Zu
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Neue
Zuchtziele
in Bayern
INHALT
Seite 4
Regionalität ist Megatrend
Seite 6
Herausforderungen für
die Zukunft
Seite 7
PED – eine neue Bedrohung?
Seite 10
PVC2 und M. Hyo: Impfung
ist Mittel der Wahl
Anna Katharina Wiegner,
Geschäftsführerin der
Ringgemeinschaft Bayern e.V.
Seite 12
Neue Zuchtziele
Liebe Leserinnen und Leser,
am 1. April beginnt die Anmeldephase der Initiative Tierwohl.
In einem vierwöchigen Zeitraum haben die Betriebe Zeit sich
über die jeweiligen Bündler anzumelden. Erstmalig in
Deutschland setzt sich ein branchenübergreifendes Bündnis
aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel gemeinsam für mehr Tierwohl in der Fleischerzeugung ein. Mit dieser Initiative hat die Landwirtschaft die
Chance, das Tierwohl noch stärker zu berücksichtigen, ohne
dass die Wettbewerbsfähigkeit des Betriebs beeinträchtigt
wird. Auch haben wir nun die Chance zu zeigen, dass die Landwirtschaft sehr wohl bereit ist, sich für mehr Tierwohl in ihren
Ställen einzusetzen.
Jahrelang haben wir es den Anderen überlassen, über unsere
Arbeit zu reden. Vermeintliche Tierschützer haben es geschafft, über die Medien ein negatives Bild unserer Landwirtschaft in den Köpfen unserer Gesellschaft zu verankern. Neben
massiven wirtschaftlichen Herausforderungen und den immer größer werdenden Zwängen und Auflagen werden wir
uns in Zukunft auch vermehrt um die öffentliche Wahrnehmung unserer Arbeit kümmern müssen.
Unsere Gesellschaft hat sich so weit auseinander entwickelt
und spezialisiert, dass nicht einmal unsere Nachbarn mehr
wissen, wie es in unseren Ställen aussieht. Wer, wenn nicht Sie
als Landwirte, können vor Ort Ihr gesellschaftliches Umfeld
mitnehmen und Spekulationen und pauschalen Verdächtigungen den Nährboden nehmen. Die Verbraucher in den Städten werden wir so nicht erreichen können. Daher wird es in Zukunft von besonderer Bedeutung sein, dass Kräfte für die Öffentlichkeitsarbeit gebündelt werden. Medien und Konsumenten brauchen einen kompetenten Ansprechpartner, um
die Bilder in den Köpfen zu korrigieren und nicht nur einseitigen und stimmungsmachenden Einflüssen eine Stimme zu geben. Jede andere Branche macht Werbung in eigener Sache.
Warum sollten wir nicht Werbung für unsere hervorragenden
Leistungen machen. Eine wichtige Investition in die Zukunft
unserer Betriebe.
Jeder Betrieb muss für sich entscheiden, ob er an der Initiative
Tierwohl teilnehmen kann oder will. Je mehr Betriebe sich entschließen hier mitzumachen, desto größer ist das Zeichen, das
wir setzten können. Durch eine große Teilnahmebereitschaft
können wir einem großen Teil der fehlgeleiteten Diskussion
den Nährboden nehmen.
Anna Katharina Wiegner
Ringgemeinschaft Bayern e.V.
Haydnstr. 11
80336 München
Tel. 089/535 881
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Ring Intern
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Mitteilungen
Regionalität ist ein
langfristiger Megatrend
Neben den Fachvorträgen bot die Rinderfachtagung in Weichering auch Raum
für sachliche Diskussionen und Informationsaustausch.
Volle Reihen bei
der letzten Rinderfachtagung.
A
nfang Dezember lud die Ringgemeinschaft zur alljährlich
stattfindenden Rinderfachtagung nach Weichering ein. Stephan
Neher, 1. Vorsitzender der Ringgemeinschaft, stellte in seiner Begrüßung fest, dass auch die Rinderhalter
zunehmend im Fokus der öffentlichen Kritik stünden. Neben den Herausforderungen des Marktes gelte es
auch im Rinderbereich, sich der Kritik
der Öffentlichkeit und den immer höher werdenden Ansprüchen der Verbraucher zu stellen.
Den Anfang der Tagung machte Dr.
Christian Kagerer, Geschäftsführer
der Landwirtschaftlichen Qualitätssicherung Bayern GmbH. Die LQB
GmbH hat die Bündelungsfunktion
bei Qualitätssicherungsprogrammen
in Bayern. Nach einem Überblick über
die Aufgaben und Funktionen der
LQB, ging Dr. Kagerer auf aktuelle
Zahlen der über die LQB gebündelten
4
Betriebe ein. Die Nachfrage nach geschlossenen Produktions- und Qualitätssicherungsketten im Fleischbereich seitens des Lebensmitteleinzelhandels und großer Fleischverarbeiter sei groß. Hoch demnach sei auch
der Bedarf an QS-Rindfleisch. Der
Mastbereich sei hier gut aufgestellt.
Marktpotentiale gäbe es noch im
Milchviehbereich. Während bei den
Bullen rund 80% der Betriebe Teilnehmer am QS-Programm seien, bestehe für Milchkühe mit 40 bis 50%
Betriebe aber weiterhin eine hohe
Nachfrage seitens der Abnehmer.
Ernährungs- und Lebensmittelthemen stehen heute in der öffentlichen
Diskussion wie nie zuvor. Die Regionalität hat bei der Kaufentscheidung
der Verbraucher eine besondere Rolle. Der Trend der Regionalität ist nach
Ansicht von Experten ein langfristiger
Megatrend. Katharina Kreitmair, Mit-
arbeiterin der QAL GmbH, stellte die
Ergebnisse ihrer Bachelorarbeit über
die Bedeutung von regionalen Herkunftskennzeichungen vor. Eine eindeutige Zuordnung der Erzeugung
und Herstellung von Agrarerzeugnissen schaffe Transparenz und Vertrauen für den Verbraucher. Wurde früher
die Bedeutung der regionalen Produkte unterschätzt, könnten diese
heute mehr Chancen auf dem Markt
bieten und eine langfristige Einkommenssicherung erzielen. Gerade bei
Fleischwaren sei eine Auslobung der
bayerischen Herkunft von besonderer Bedeutung. Hier bestünde eine
große Verbrauchernachfrage. Eine
besondere Bedeutung würde laut der
Expertenbefragung der Qualitätsund Herkunftskennzeichnung „geprüfte Qualität Bayern“ zugesprochen. Dieses Programm verknüpfe
Qualität und Sicherheit mit Garantie
auf bayerische Herkunft.
Vor der Mittagspause widmete sich
Dr.Heinz Schweer, Direktor Landwirtschaft von Vion, den zukünftigen Herausforderungen des Marktes und
der Gesellschaft an die Bayerischen
Rindfleischerzeuger. Auch ging
Schweer auf die Anpassungen der
Schlachthofstrukturen Vions ein.
Deutschlandweit sei VION die Nummer eins bei der Rinderschlachtung.
Die Rinderproduktion in Süddeutschland konzentriere sich auf einige wenige Regionen. Durch eine Optimierung der Struktur der süddeutschen
Schlachtbetriebe solle zukünftig
durch größere Einheiten eine Effizienzsteigerung und Kostensenkung
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DERMitteilungen
NEUE WEG
erreicht werden. Mit vorsichtigem Optimismus blicke
man auf den Rindfleischmarkt im kommenden Jahr.
Neben den Herausforderungen des Marktes müsse
man auch die Herausforderungen der Gesellschaft
annehmen. Mit dem Wandel der Gesellschaft würden
sich die Verbraucherwünsche ändern. Tierwohl, Regionalität und Nachhaltigkeit stünden im Fokus.
Tierhaltung bereits im Wandel
Im weiteren Verlauf ging Prof. Dr. Reiter, Leiter der
Arbeitsgruppe Tierhaltung am Institut für Landtechnik
und Tierhaltung der LfL in Grub und Professor an der
TU München für Tierhaltung und Ethologie, auf die gesellschaftlichen und politischen Erwartungen bei der
Rindermast und zukünftige Stallsysteme im Zusammenhang mit dem Tierwohl ein. Reiter betonte, dass
durch die gesellschaftliche Kritik die Tierhaltung bereits im Wandel sei. Das Tierverhalten und die Tiergesundheit würden maßgeblich vom Haltungssystem
und vom Management beeinflusst werden. Gerade
das Platzangebot in der Bullenmast stehe in direktem
Zusammenhang mit dem Wohlbefinden der Tiere und
den Tageszunahmen. Betonspaltenböden mit Gummiauflage würden nach Untersuchungen von Reiter
von Mastbullen bevorzugt. Verletzungen an den Karpalgelenken und an den Schwänzen würden hier in einem geringeren Maß auftreten. Aus Sicht der Tiergerechtheit stelle der Tretmiststall eine artgerechte Lösung dar. Zukünftig würden aber Liegeboxenlaufställe
an Bedeutung gewinnen.
Der
ROTE
HEMMER
Der erste Entzündungshemmer
zum Aufgießen
Nach diesem Vortrag stellte Thorsten Gutensohn von
der BBV Service Versicherungsmakler GmbH vor, wie
sich Rinderbetriebe gegen einen Ertragsausfall bestmöglich versichern können. In einem Seuchenfall
würden die Tierverluste infolge einer Tötung durch die
Tierseuchenkasse entschädigt. Kosten, die durch eine
Betriebsunterbrechung nach einer erfolgten Keulung
oder einer Betriebssperre entstünden, müssten selber
getragen werden oder könnten durch eine private Ertragsschadenversicherung entschädigt werden.
Stress und Schmerzen wirken sich nicht nur negativ
auf das Wohlbefinden der Tiere aus, sondern können
auch die Leistung der Tiere herabsetzen. Neben der
Produktivität fordere der Tierschutz, die Ausschöpfung aller Möglichkeiten, um Schmerz oder Leiden der
Tiere zu vermindern. Am Beispielen wie der Diarrhoe,
Lahmheiten durch Azidose und das Veröden der Hornanlagen bei Kälbern stellte Dr. Steinbeck von der Boehringer Inglheim Vetmedica GmbH die Zusammenhänge zwischen Leistung und Schmerzen bzw. Stress dar.
Präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Stress
und Schmerzen seien nicht nur aus ethischen sondern
auch aus ökonomischen Gründen sinnvoll.
akw
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Ring Intern
*
NSAIDs
von MSD Tiergesundheit
* NSAID (nicht-steroidale Entzündungshemmer) haben folgende
Eigenschaften: entzündungshemmend, fiebersenkend,
schmerzstillend
Urheberrechtlich geschützt © Intervet International B.V., ein Tochterunternehmen der Merck & Co., Inc.,
Kenilworth, NJ, USA. Alle Rechte vorbehalten.
www.msd-tiergesundheit.de/rindergrippe
Intervet Deutschland GmbH –
ein Unternehmen der MSD Tiergesundheit
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Mitteilungen
Herausforderungen
für die Zukunft
Die Arbeitstagung bietet den Mitgliedern die Möglichkeit,
sich über aktuelle Themen zu informieren, sich gegenseitig auszutauschen und Arbeitsschwerpunkte und Zielrichtungen festzulegen. In diesem Jahr fand die Arbeitstagung
in Beilngries statt.
Dr. Christina Jais stellte die Ergebnisse zum
Schwanzbeißen in der Ferkelhaltung vor.
D
ie Ringgemeinschaft ist das
Sprachrohr für die Viehaltung
und Vermarktung in Bayern.
Würde es die Ringgemeinschaft nicht
geben, müsste man sie erfinden, so
Stephan Neher, 1. Vorsitzender der
Ringgemeinschaft. Als Bindeglied
und zentraler Ansprechpartner
macht sich die Ringgemeinschaft
stark für die Belange der Landwirtschaft und ist das Sprachrohr nach
außen. Mit der Ringgemeinschaft
sind bereits Strukturen und hervorragende Kontakte und Beziehungen
vorhanden, die in anderen Bundesländern erst aufgebaut werden
müssten.
Am Vormittag des ersten Tages ging
Anna Katharina Wiegner, Geschäftsführerin der Ringgemeinschaft, auf
die aktuellen Arbeitsthemen der
Ringgemeinschaft ein. Der Messestand auf der EuroTier war gut besucht. Das neue Konzept für das Auf-
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treten auf Messen und Veranstaltungen wurde erfolgreich umgesetzt.
Weitere Termine zum Informationsund Erfahrungsaustausch sind geplant. Viele Themen, die die Ringgemeinschaft in den letzten Monaten
beschäftigten, wurden mit den Fachvorträgen der Arbeitstagung bearbeitet und diskutiert.
Philipp Schwödiauer vom Schweinegesundheitsdienst informierte über
die aktuelle Ausbreitung und Bedrohung der heimischen Bestände durch
die Afrikanische Schweinepest sowie
der PED. Der einzig wirksame Selbstschutz für landwirtschaftliche Betriebe und Erzeugergemeinschaften
gegen Infektionskrankheiten sei die
Optimierung der Biosicherheit sowie
die Einhaltung und Umsetzung der
Anforderungen der SchwHaltHygVO.
Anschließend gingen Dr. Beck vom
StmELF und Dr. Lindner von der Lehrund Versuchsanstalt Schwarzenau
auf die gesetzlichen Grundlagen und
praktischen Erfahrungen beim Nottöten von Ferkeln ein. Durch die Berichterstattungen in den Medien war
dieses Thema erneut in den Fokus der
Öffentlichkeit geraten. Die Betäubung mit stumpfem Schlag auf den
Kopf mit anschließendem Blutentzug
stelle momentan das einzige sichere
und rechtlich abgesicherte Tötungsverfahren für Saugferkel unter 5 kg
dar. Ziel sei es, in Zukunft rechtlich
anerkannte alternative Tötungsverfahren ohne Blutentzug zu finden. Dr.
Christina Jais von der LfL ging danach
auf das Schwanzbeißen in der Ferkelaufzucht und Mast ein. Das Kupieren
der Schwänze sei nach wie vor ein
wichtiges Thema. Die derzeitige Ringelschwanz –Diskussion sei der Einstieg zum Ausstieg aus dem Kupieren.
Ein flächendeckender und genereller
Kupierverzicht sei derzeit nicht möglich.
Am darauffolgenden Tag standen Johann Ertl vom BBV und Christian
Hoffmann von der LQB für Fragen
rund um die Initiative Tierwohl beim
Schwein zur Verfügung. Ertl gab einen detaillierten Überblick über das
Anmeldeverfahren und die Umsetzung der Grundanforderungen und
der Wahlpflichtkriterien sowie Wahlkriterien. Monika Larch von der FNL
referierte über eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit im Landwirtschaftsektor. Die Arbeit vor Ort und das Schaffen von Vertrauen sei neben einer
breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit von enormer Bedeutung.
Den Abschluss des Fachprogramms
der Veranstaltung bildete Ulrike Bauer von der LfL mit dem schonenden
Veröden der Hornanlage bei Kälbern.
Das Enthornen sei für die Minimierung der Verletzungsgefahr von
Mensch und Tier unabdingbar. Somit
sei das Veröden der Hornanalgen
Tierschutz sowie Arbeitsschutz und
biete für viele Betriebe die einzige
Möglichkeit, beides zu gewährleisten. Durch ein gemeinsames Projekt
des TGDs und der LfL wurde nach Lösungen für ein praktikables Schmerzmanagement zur Reduktion von
Schmerzen nach und während der
Enthornung gesucht. Hiernach werde das Veröden der Hornanlagen mit
Sedierung und Schmerzmittelgabe
als praktikables Schmerzmanagement angesehen.
Nach Abschluss dieses Projektes 2014
war es Ziel, die Betriebe über diese
Methode umfassend zu informieren
und dieses Vorgehen zu etablieren.
Seit 2015 ist nun aber die Gabe von
Beruhigungs- und Schmerzmitteln
bei der Enthornung von Kälbern
unter sechs Wochen Cross Compliance-relevant.
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Mitteilungen
PED – achtsam bleiben!
Porcine Epidemic Diarrhoe – Virusdurchfall beim Schwein: Gibt es eine neue Bedrohung?
V
iren können bei Mensch und
Tier vielfältige Krankheiten
auslösen. Treten neue Viren
wie in jüngerer Zeit beim Schwein
das PRRS- Virus oder das Circovirus
auf, breiten sie sich meist schnell aus
und führen zu seuchenartigen Krankheitszügen mit hohen Tierverlusten
und massiven ökonomischen Schäden. Erst mit zunehmender Immunität der Herden durch Infektion oder,
wenn verfügbar, durch Schutzimpfung, nimmt der seuchenartige Charakter ab. Es kommt dann nur noch in
bislang naiven Beständen zu schweren Krankheitsverläufen. In endemisch infizierten Herden reihen sich
die vormals neuen Viren in die Keimflora des Bestandes ein und lösen gemeinsam mit anderen Krankheitserregern in bestimmten Altersgruppen,
z.B. Saugferkel, Absetzferkel oder Vormastschweinen, Krankheiten aus. Viren haben dabei oft die Rolle eines
Türöffners für Bakterien, die dann den
Krankheitsverlauf und die Symptomatik bestimmen. Nimmt die Herdenimmunität gegen das betreffende Virus jedoch durch fehlenden Kontakt nachfolgender Schweinegenerationen mit dem Erreger, durch Impflücken oder Herausbildung neuer Virusvarianten (s. Influenza, PRRS) ab,
kann es jederzeit zu einer neuen
Krankheitswelle mit seuchenartigem
Verlauf kommen. Da Viren im Gegensatz zu Bakterien gegen Antibiotika
unempfindlich sind, gibt es keine spezifische Therapie. Neben symptoma-
tischen Behandlungen, Bekämpfung
von Begleitkeimen und betriebshygienischen Maßnahmen bleibt nur
die Verbesserung der Immunitätslage durch natürliche Durchseuchung
oder Schutzimpfung.
Coronaviren wurden bereits 1946
als Erreger schwerer seuchenartiger Durchfallerkrankungen beim
Schwein in den USA beschrieben. Als
Transmissible Gastroenteritis (TGE)
oder „Oldenburger Schweineseuche“
gingen sie in der Folge auch in die
deutschen Lehrbücher ein. Treffen die
TGE-Viren auf einen voll empfänglichen Schweinebestand, erkranken
alle Altersgruppen. Die Viren befallen
die Zellen der Darmschleimhaut und
zerstören sie. Neben Appetitlosigkeit
und Erbrechen tritt wässriger Durchfall auf. Starker Flüssigkeitsverlust ist
die Folge. Besonders junge Ferkel, die
wesentlich länger brauchen, um zerstörte Darmzellen zu ersetzen als ältere Tiere und sehr empfindlich ge-
genüber dem Verlust von Körperflüssigkeit sind, sterben meistens. Aber
auch bei Aufzuchtferkeln kann die
Krankheit durch Sekundärinfektionen z.B. mit Colikeimen tödlich verlaufen. Überlebende Ferkel kümmern
häufig.
Ältere Schweine erholen sich bei Futterentzug und ausreichendem Tränkewasserangebot innerhalb kurzer
Zeit, Leistungseinbußen sind allerdings zu erwarten. Anschließend besteht für eine gewisse Zeit Bestandsimmunität, die stärkere Krankheitsausbrüche verhindert.
In den letzten Jahren waren klassische TGE- Ausbrüche kaum mehr zu
beobachten. Als Erklärung dafür wird
die weitverbreitete symptomlose Infektion unserer Schweinebestände
mit einem weiteren Coronavirus,
dem PRCV, angeführt. Zwischen beiden Coronaviren soll eine Kreuzimmunität bestehen. Deshalb spielt das
TGE-Virus heute meist nur im Zusammenhang mit dem Absetzdurchfall
Akuter Durchfall bei einem Saugferkel. Deutlich zu erkennen die
durch Austrocknung infolge des
starken Flüssigkeitsverlustes
entstehenden Hautfalten.
Foto: Melzig
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Mitteilungen
eine klinische Rolle. Erhalten Saugferkel aber durch mangelhafte Aufnahme mütterlicher Antikörper über
die Muttermilch zu wenig Schutzstoffe, können einzelne Würfe dennoch akut erkranken.
Eng verwandt mit dem TGE-Virus ist
der Erreger der Epizootischen Virusdiarrhoe (EVD), im englischsprachigen Raum bekannt als Porcine Epidemic Diarrhoea (PED). Auch die Krankheitssymptome gleichen der TGE. Die
Erkrankung wurde erstmals 1971 in
England beschrieben und erfasste in
der Folge auch andere europäische
Länder. Während in den letzten Jahrzehnten die EVD in Europa zusehends
seltener wurde, breitete sich die PED
in den bis dahin erregerfreien
Schweineherden Asiens seit Beginn
der 1990er Jahre rasant aus. Seit April
2013 grassiert das Virus auch in den
USA. Die dort isolierten Stämme sind
mit den chinesischen PED-Viren
identisch. Eine Einschleppung aus
China in die USA ist naheliegend, wobei der Einschleppungsweg noch
nicht eindeutig geklärt ist. Inzwischen wurden auch PED- Ausbrüche
in Kanada, Mexiko und den zentralamerikanischen Staaten registriert.
Das asiatische PED-Virus führt wie
das TGE-Virus zu hochakuten Erkrankungen bei allen Alters- und Nutzungsgruppen. Dabei wird zunächst
bei ca. 50% der erkrankten Tiere Erbrechen beobachtet, gefolgt von
massivem wässrigem Durchfall im
gesamten Bestand. Ferkel bis 14 Tage
Alter haben kaum eine Überlebenschance, sie sterben an Übersäuerung
und Nierenversagen infolge der raschen Austrocknung. Ältere Ferkel
und Mastschweine, die die Zeit bis
zur Wiederherstellung der Darmschleimhaut überleben, kümmern
häufig. Zuchtsauen und Eber erholen
sich in der Regel vollständig. Allerdings ist ein Rückgang der Herdenfruchtbarkeit zu beobachten. Wie die
Erfahrungen in den USA zeigen,
kommt es nach Erstausbrüchen von
PED nach ca. sechs Wochen zu einer
Stabilisierung der Klinik, aber in denselben Beständen nach zwei bis vier
8
PED-Symptome in
Mastbetrieben
• Deutlicher Rückgang der
Futteraufnahme
• Stark gestörtes Allgemeinbefinden
• Erbrechen
• Wässriger, gelber Durchfall,
der im Strahl abgesetzt wird
• Einfallen der Flanken und des
Unterbauches
• Rasche Ausbreitung im Bestand
(nach zwei Tagen sind alle Tiere
betroffen)
• Kaum Todesfälle
• Beendigung der Symptomatik
nach 15 Tagen
• Gewichtsverlust, fehlendes
Wachstum
(bis 15) Monaten zu einem erneuten
Aufflammen der Krankheit. Offensichtlich wird gegen das PED-Virus
nur eine zeitlich begrenzte Bestandsimmunität aufgebaut. Versuche,
durch die Rückfütterung von infektiösem Material ein wiederholtes
Auftreten der PED zu verhindern, waren erfolglos. Erste Versuche mit
Impfstoffen gegen das PED-Virus ergaben ebenfalls nur einen zeitlich begrenzten Schutz.
PED in Deutschland
und Europa
Infektionen von Schweinebeständen
mit dem PED-Virus sind mittlerweile
aus Deutschland, Österreich, Belgien,
den Niederlanden, aber auch aus
Spanien und Italien bekannt geworden. In Deutschland traten 2014 erste
Fälle in einigen Mastbetrieben in
NRW, Niedersachsen und BadenWürttemberg auf. Seit 2015 sind nahezu alle Bundesländer, darunter
auch Bayern, betroffen. Insgesamt
wird derzeit von etwa 100 Betrieben
deutschlandweit gesprochen. Da keine Meldepflicht besteht, muss allerdings mit einer Dunkelziffer gerechnet werden. Bei den hierzulande bislang nachgewiesenen PED-Viren
handelt es sich um den gleichen Virustyp, der in den USA in Mastbetrieben gefunden wurde. Dieser sog.
„Ohio- Stamm“ entspricht nicht der
hochpathogenen Saugferkelvariante,
der in Nordamerika bis heute über 14
Mio. Ferkeln das Leben gekostet hat.
Allerdings wurde der hochaggressive
Virustyp bereits in der Ukraine nachgewiesen, hat also Europa inzwischen erreicht!
Bisher sind bei uns hauptsächlich
Mastbetriebe betroffen mit einem für
Coronavirusdurchfälle typischen Verlauf. In einigen Fällen ist das PEDVirus auch in Zuchtsauenherden gelangt mit Saugferkelverlusten von 70
bis 80 %.
Wie wird das Virus
übertragen?
Die Infektion eines Schweines mit
dem PED-Virus geschieht über das
Maul durch die Aufnahme von erregerhaltigem Kot. Dabei reichen geringste Mengen aus, da in einem
Gramm Kot über eine Mrd. Viren enthalten sein können! Daher spielen
neben infizierten Schweinen nicht
ausreichend gereinigte und desinfizierte
Transportfahrzeuge
und
Schuhwerk eine zentrale Rolle bei der
Erregerübertragung.
Ein Verdacht auf PED besteht immer
dann, wenn Durchfall beobachtet
wird, der alle Altersgruppen betrifft,
sich schnell über den gesamten Bestand ausbreitet und bis zu 100% der
Tiere erfasst. Häufig ist vor dem
Durchfall Erbrechen zu beobachten.
Antibiotische Behandlungen bleiben
ohne Erfolg. Der Tierarzt sollte in diesen Fällen eine Untersuchung auf
PED über Sammelkotproben von
mehreren Schweinen mit Durchfall
oder die Einsendung verendeter Tiere
einleiten. Das Untersuchungsmaterial kann z.B. an die Schweineklinik der
UNI München oder an den TGD in
Grub gesandt werden. Beim TGD wird
bei einem Durchfallgeschehen PED
automatisch abgeklärt! Wichtig ist
auch die Erfassung bakterieller
Durchfallkeime wie E. coli, Clostri-
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Mitteilungen
dien, Kokzidien, Dysenterie- und Ileitiserreger, damit der Tierarzt geeignete Behandlungsmaßnahmen gegen diese Infektionen einleiten kann.
Da es sich um eine Virusinfektion
handelt, ist keine spezifische Therapie möglich. Wichtig sind ein sofortiger Futterentzug und die ständige
Verfügbarkeit von Tränkewasser, am
besten als offene Tränken in ausreichender Zahl. Hilfreich sind Elektrolytlösungen, die neben Flüssigkeit
auch wichtige Salze und Puffersubstanzen enthalten. Es ist unbedingt
auf ausreichende Wärme im Stall zu
achten. In betroffenen Mastabteilen
sollte die Temperatur um 2bis3°C erhöht werden. Gegen nachgewiesene
Begleitkeime sind gezielte Behandlungen durchzuführen.
In Betrieben mit Zuchtsauenhaltung
wird eine Verschleppung der PED-Viren kaum zu verhindern sein. Daher
ist eine schnelle Durchseuchung des
Bestandes anzustreben. Betroffene
Mastbetriebe mit Stall- oder Abteilrein-raus sollten versuchen, über
entsprechende Hygienemaßnahmen
wie separate Kleidung und Stiefel für
jeden Stall oder jedes Abteil, Desinfektionswannen vor den Eingängen
und Händewaschen die Infektion zu
begrenzen. Nach der Räumung betroffener Stalleinheiten ist auf eine
sorgfältige Reinigung und Desinfektion einschließlich der Güllekanäle und
anschließend auf eine ausreichende
Leerstehzeit zu achten. Kontinuierlich wirtschaftende Betriebe sollten
auf weitere Einstallungen verzichten,
bis das letzte betroffene Tier den Bestand verlassen hat. Denn genesene
Mastschweine können das PED-Virus
noch drei bis vier Wochen ausscheiden. Nach einer gründlichen Reinigung und Desinfektion kann der Stall
wieder belegt werden. Eine Umstellung des Betriebsmanagements auf
ein Alles-rein-alles-raus-Verfahren
ist aber anzuraten.
Da wirksame Impfstoffe gegen das
PED-Virus derzeit nicht verfügbar
sind, bietet die strikte Einhaltung al-
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Ein Befall von Jungtieren ist immer problematisch. Häufig verschlimmern Sekundärinfektionen die Krankheit.
Foto: Archiv
ler Biosicherheits- und Hygieneregeln den besten und einzigen Schutz
vor der Erkrankung. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Personen- und Tierverkehr. Die konsequente Umsetzung
aller baulichen Einrichtungen und
betrieblichen Maßnahmen gemäß
Schweinehaltungshygieneverordnung in allen schweinehaltenden Betrieben bietet den besten Schutz
nicht nur gegen PED, sondern auch
gegen die drohende Gefahr durch anzeigepflichtige Seuchen wie AK, klassische Schweinepest oder afrikani-
Übertragungswege
des PED-Virus
• Infektion durch Aufnahme
von infiziertem Kot
• Übertragung durch virusausscheidende Tiere ohne
Symptome
• Ausscheidungsdauer: Saugferkel eine Woche, abgesetzte
Ferkel zwei bis drei Wochen,
Mastschweine drei bis vier
Wochen, Zuchtsauen fünf bis
sechs Wochen
• Vektoren (Transportfahrzeuge,
TBA, Schuhwerk)
• Luft
sche Schweinepest. Damit kommt jeder Schweinehalter seiner Verantwortung für die Produktionssicherheit seines eigenen Betriebes und seiner Heimatregion nach. Der TGD hat
bereits frühzeitig in Zusammenarbeit mit den Erzeugergemeinschaften und Erzeugerringen eine Aufklärungs- und Informationskampagne
gestartet, um alle Beteiligten zur
strikten Einhaltung der Hygieneregeln beim Zukauf und Transport von
Ferkeln und Mastschweinen anzuhalten. Im Rahmen der staatlich geförderten Projekte bietet der TGD außerdem allen schweinehaltenden
Betrieben in Bayern fachliche Unterstützung bei der Umsetzung der Biosicherheitsmaßnahmen an. Vielleicht ist es auch nicht zuletzt deshalb gelungen, eine seuchenhafte
Ausbreitung der PED in der bayerischen Schweinehaltung bislang zu
verhindern. Dennoch gilt es weiterhin aufmerksam zu bleiben. Insbesondere die Einschleppung der hochaggressiven Saugferkelvariante des
PED-Virus würde für die bayerischen
Zucht- und Ferkelerzeugerbetriebe
schwerwiegende tiergesundheitliche
und ökonomische Folgen haben!
Dr. Christian Melzig,
TGD Bayern
9
Mitteilungen
Impfung ist
Mittel der Wahl
PCV2 und M. Hyo: aktuelle Erkenntnisse zu Diagnostik und Prophylaxe.
Vorbeuge statt Therapie: Die Immunprophylaxe steht bei der PCV 2 und M. Hyo im
Vordergrund.
Fotos: MSD
D
as Porcine Circovirus Typ 2
ist in der Hausschweinepopulation weltweit verbreitet
und wird mit verschiedensten Krankheitsbildern (PCVD, porcine circovirus
diseases) in Verbindung gebracht.
Des Weiteren wird PCV2 eine bedeutende Rolle bei der Entstehung des
porcine respiratory disease complex
zugeschrieben, einer multifaktoriellen Atemwegserkrankung bei der verschiedene virale und bakterielle Erreger nachgewiesen werden können.
Die Diagnose PCVD stützt sich auf
eine klinische Verdachtsdiagnose
und typischen patho(histo)morphologischen sowie labordiagnostischen
Untersuchungsergebnissen.
Klinische Symptome sind nicht PCV2spezifisch und können Kümmern,
10
Husten, Durchfall und/oder Hautveränderungen bei Aufzucht- und Mastschweinen beinhalten oder als
Fruchtbarkeitsstörungen bei Muttersauen ausgeprägt sein.
Je nach Krankheitsbild ist der Virusnachweis aus unterschiedlichsten
Materialien möglich. Dabei konnte
gezeigt werden, dass die Viruslast im
Serum und infiziertem Gewebe positiv mit der Stärke klinischer Erscheinungen korreliert. Entsprechend sollten bei molekularbiologischen Nachweismethoden immer eine VirusQuantifizierung angestrebt werden.
Als kritischer Wert werden für das
Serum und die Gewebeproben 106
bis 107 PCV2-Genomkopien/ml Serum
bzw. 500 ng Gewebe angegeben.
Jedoch können auch subklinische
Krankheitsverläufe zu wirtschaftlichen Einbußen bei Mastschweinen
führen.
Der histologische Nachweis von typischen PCV2-assoziierten Veränderungen in betroffenen Geweben in
Kombination mit speziellen histologischen Nachweismethoden für
PCV2 ermöglichen eine semiquantitative (Virusmenge im untersuchten
Gewebe) und qualitative (Ausmaß
der PCV2-typischen histologischen
Veränderungen im untersuchten Gewebe) Aussage und ergänzen die klinischen und molekularbiologischen
Befunde. Indirekte Nachweismethoden (Antikörpernachweis mittels ELISA) haben den Nachteil, dass ihre diagnostische Aussagekraft aufgrund
der weiten Verbreitung des Virus‘ in
den Schweinebeständen von geringerem Wert ist und impfinduzierte
Antikörper nicht von Antikörpern, die
durch eine Feldinfektion induziert
wurden, unterscheidbar sind.
Zur Vermeidung von PCVD ist in den
letzten Jahren vor allem die Immunprophylaxe in den Vordergrund gerückt. Die aktive Immunisierung von
Ferkeln kann die klinische Ausprägung von PCVD verhindern oder verringern. Labordiagnostisch wird dieses durch eine signifikante Reduktion
der Viruslast im Blut der Ferkel messbar. Es konnte jedoch gezeigt werden,
dass auch durch eine langandauernde Bestandsimpfung eine ErregerEntfernung nicht erreicht werden
kann. Ökonomisch stehen signifikant
bessere Endmastgewichte, höhere
Tageszunahmen und eine reduzierte
Mortalität im Vordergrund. Die Impfung gegen PCV2 trägt in nicht unerheblichem Maße zu einer Verbesse-
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Mitteilungen
rung des Tierwohls und so des Tierschutzes bei. Eine Therapie von PCVD
ist nicht gezielt möglich und beschränkt sich in der Regel auf eine
symptomatische Therapie.
Mycoplasma (M.) hyopneumoniae
ist wie PCV2 weltweit in der Hausschweinepopulation verbreitet und
gilt als auslösendes Agens der enzootischen Pneumonie (EP) bei Schweinen. Während eine Pneumonie, die
nur durch M. hyopneumoniae ausgelöst wird, als „Mycoplasmose“ bezeichnet wird, kennzeichnet der Begriff “enzootische Pneumonie“ die
Natur der Erkrankung, die durch eine
Infektion mit M. hyopneumoniae in
Kombination mit verschiedenen anderen Bakterien bestimmt wird. Klinisch tritt eine EP durch trockenen,
teilweise langanhaltenden Husten
bei Aufzucht- und Mastschweinen
mit chronischem Charakter in Erscheinung. Die Durchseuchung kann
hoch sein, während die Mortalität
eher gering ist. Die Schwere der Erkrankung ist durch Umwelteinflüsse
(z.B. Stallklima) beeinflussbar.
Die Diagnose einer EP basiert auf
einer klinischen Verdachtsdiagnose
in Kombination mit patho(histo)morphologischen und labordiagnostischen Befunden. Pathomorphologisch stehen Veränderungen an den
Spitzenlappen im Vordergrund (daher auch die Bezeichnung „Spitzenlappenpneumonie“). Diese sind
durch lila bis graue, verdichtete Bereiche an den Spitzenlappen sowie
an den oberen, vorderen Anteilen der
Hauptlappen der Lunge gekennzeichnet. Da jedoch auch andere Infektionserreger ähnliche Veränderungen verursachen (z.B. Influenza),
sollten diese Befunde labordiagnostisch erhärtet werden.
In M. hyopneumoniaeunverdächtigen Beständen ist der indirekte Erregernachweis (Antikörpernachweis
mittels ELISA) geeignet, um eine Infektion der Herde mit diesem Erreger
nachzuweisen. Da die Sensitivität der
ELISA-Tests jedoch verhältnismäßig
gering ist (es besteht die Gefahr falsch
negativer Ergebnisse), ist diese Me-
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Erhebliche
Veränderung der
Lunge nach einer
M. Hyo-Infektion.
thode nur auf Bestandsebene sinnvoll. In geimpften
Beständen ist der
indirekte Erregernachweis in der
Regel weniger hilfreich, da der Erreger in der Schweinepopulation weit
verbreitet ist und
nicht zwischen Impf- oder Feldantikörpern unterschieden werden kann.
Neben den charakteristischen Lungenläsionen sollte zusätzlich auch
immer ein direkter Erregernachweis
geführt werden. Hier gilt die bakteriologische Untersuchung als Goldstandard.
Diese Methode wird jedoch selten
routinemäßig angeboten, da die kulturelle Anzucht von M. hyopneumoniae sehr langwierig und nicht ganz
einfach ist. Gut geeignet ist der molekularbiologische Nachweis mittels
PCR aus verändertem Lungengewebe, Bronchioalveolärer Lavageflüssigkeit (BALF) oder Tonsillen und/oder
Trachealtupfern. Nasentupfer haben
sich im Vergleich zu den zuerst genannten als deutlich weniger sensitiv
herausgestellt, sind jedoch zum Herdenscreening für den Einsatz bei Sauen eine mögliche Alternative (bei ausreichender Probenzahl).
Wie auch bei PCV2 liefern M. hyopneumoniae-typische histologisch
nachweisbare Veränderungen an der
Lunge in Kombination mit speziellen
histologischen Nachweismethoden
wichtige ergänzende Hinweise auf
das Vorliegen einer EP. Wie bei PCV2
steht bei der Bekämpfung der EP die
Immunprophylaxe im Vordergrund.
Durch die Impfung werden eine geringere klinische Ausprägung der Erkrankung und die Reduktion EP-typischer Läsionen an den Lungen erreicht. Ökonomisch betrachtet sind
bei Mastschweinen in infizierten Be-
ständen vor allem signifikant bessere
Endgewichte und Tageszunahmen
nach der Impfung gegen M. hyopneumonie in M. hyopneumoniae positiven Herden nachgewiesen worden.
Durch die Reduktion der klinischen
Ausprägungen der EP wird nicht nur
die Wirtschaftlichkeit in infizierten
Tierbeständen, sondern auch das
Tierwohl verbessert. Somit ist die
Impfung auch für den Tierschutz von
besonderer Bedeutung.
Erregerträger nach Therapie
Da die Therapie gegen die EP in der
Regel nach klinischer Diagnosestellung erfolgt, kann zwar der Verlauf
der Erkrankung positiv beeinflusst,
jedoch die Entstehung der Erkrankung nicht verhindert werden. Des
Weiteren bleiben Tiere auch nach einer Therapie Träger des Erregers und
erneute Krankheitsausbrüche können die Folge sein. Bei der Auswahl
von Therapeutika gegen die EP ist zu
beachten, dass M. hyopneumoniae
ein zellwandloses, extrazellulär parasitierendes Bakterium ist. Antibiotika,
welche die Synthese der bakteriellen
Zellwand als Angriffspunkt haben (ßLactam-Antibiotika, wie z.B. Penicillin) oder die bakterielle DNA-Replikation durch Inhibition der Folsäuresynthese stören (Sulfonamide, Trimethoprim/Sulfamethoxazole) sind gegen M. hyopneumoniae daher unwirksam.
Dr. med. vet. Matthias Eddicks
11
Mitteilungen
Wirtschaftlichkeit,
Vitalität und Qualität
Bayern beschließt neue Zuchtziele für Vater- und Mutterrassen.
D
ie Erzeugergemeinschaft und
Züchtervereinigung für Zuchtund Hybridzuchtschweine in
Bayern w.V. (EGZH) überprüft in einem fünfjährigen Turnus ihr Zuchtziel und setzt, falls erforderlich, in Abstimmung mit den Besamungsstationen, Ferkelerzeugern und Vermarktern neue Schwerpunkte. Dabei
wird der erreichte Zuchtfortschritt
kritisch bewertet und bei Bedarf werden Korrekturen vorgenommen, um
auch in Zukunft sowohl ökonomischen Aspekten als auch Aspekten
des Tierwohls gerecht zu werden. Die
Aufgabe des Instituts für Tierzucht
der Landesanstalt für Landwirtschaft
besteht im Rahmen der wissen-
schaftlichen Betreuung von Zuchtverbänden und Zuchtprogrammen
darin, ausgehend von den Anregungen der EGZH, Planungsrechnungen
durchzuführen und Vorschläge für
das neue Zuchtziel auszuarbeiten.
Die Beschlussfassung erfolgt durch
die EGZH.
Wirtschaftlichkeit,
Vitalität und Qualität
Im Zuchtziel des Jahres 2010 wurde
mit einem Anteil von über 50 % starkes Gewicht auf die Mastleistung
gelegt. Den Erfolg dieser züchterischen Ausrichtung belegt der aktuell
erzielte jährliche Zuchtfortschritt
Anpassung nach fünf Jahren: Mit dem neuen Zuchtziel erfährt die Rasse eine zukunftsfähige Ausrichtung.
Foto: Dahinten
12
von +18 g/d. Diesen Weg wird die
bayerische Zucht auch in den nächsten Jahren konsequent weiterverfolgen, so dass im neuen Zuchtziel 2015
eine weitere Verbesserung der Zunahmen gewährleistet ist. Auch der
Futteraufwand nimmt mit über 30 %
weiterhin einen großen Anteil ein. Die
wichtigsten Absatzmärkte für bayerische Schweine fordern hohe Fleischanteile und eine gute Ausprägung der
wertvollen Teilstücke. Dies wird auch
zukünftig gewährleistet sein, denn
das neue Zuchtziel beinhaltet weiterhin hohe Zuchtfortschritte sowohl
beim Bauchfleischanteil als auch
beim Muskelfleischanteil. Der bayerische Eber bleibt somit seiner traditionellen Ausrichtung nach bester
Schlachtkörperqualität treu.
Tropfsaftverlust und
Vitalität neu
Die sehr gute Qualität und der hervorragende Genusswert von bayerischem Schweinefleisch sichern eine
große Nachfrage und sind die Basis
für die hervorragende Wertschätzung von Schweinefleisch aus bayerischer Erzeugung. Zur weiteren Verbesserung der Fleischbeschaffenheit
wird das Merkmal Tropfsaftverlust
neu ins Zuchtziel aufgenommen. Der
Anteil an intramuskulärem Fett als
wichtigstem Geschmacksträger wird
weiterhin gesteigert, der Selektionsdruck auf dieses Merkmal wird aber
etwas zurückgenommen.
Die weitere Verbesserung des Tierwohls ist ein gesamtgesellschaftliches Thema und im Fokus der Öffentlichkeit. Robuste und gesunde Tiere
Ring Intern
2/15
Mitteilungen
und somit geringe Verluste rücken
seit längerer Zeit auch in der Zuchtarbeit verstärkt in den Vordergrund. Die
bayerische Herdbuchzucht verstärkt
diese Ausrichtung mit Aufnahme der
Tiervitalität im neuen Zuchtziel.
Die neue Anomalienprüfung
hat sich bewährt
Die im Jahr 2013 eingeführte Zuchtwertschätzung zur Bekämpfung von
Anomalien untermauert die bayerische Zuchtausrichtung nach robusten und gesunden Tieren. Der daraus
resultierende Anomalienwert eines
Ebers entspricht dabei dem zusätzlichen Gewinn pro Wurf, der bei Verwendung dieses Ebers gegenüber einem durchschnittlichen Eber erzielt
wird. In diesem neuen System der
Anomalienprüfung wird bei Würfen
von jungen Besamungsebern im LKVSauenplaner der Betriebe vermerkt,
ob und, falls ja, welche Anomalien beobachtet wurden. Derzeit werden in
Bayern für die Anomalienprüfung
knapp 35.000 Prüfeberwürfe pro Jahr
erfasst. Ein Piétrain-Eber weist im
Mittel etwa 45 bis 50 anomaliengeprüfte Würfe auf. Mutterrasseneber
haben im Mittel sogar noch mehr
Würfe mit Anomalienprüfung.
Dafür gilt den beteiligten Landwirten
und den Fleischerzeugerringen bzw.
dem LKV Bayern großer Dank. Denn
Merkmale mit geringer Erblichkeit
wie Anomalien aber auch die Fruchtbarkeitsmerkmale bei den Mutterrassen sind nur mit Hilfe einer ausreichend großen Datenbasis züchterisch verbesserbar. Hier bietet Bayern
durch die enge Vernetzung der Landwirte in den Fleischerzeugerringen
deutschlandweit die besten Voraussetzungen.
Erfassung untergewichtiger
Ferkel startet
Ab dem Jahr 2015 wird zudem die Anzahl untergewichtiger Ferkel bei der
Geburt (unter 1 kg Geburtsgewicht)
im LKV-Sauenplaner erfasst. Dies soll
insbesondere auch als Merkmal für
„paternale Wurfhomogenität“ der
Rasse Piétrain dienen. Der Einfluss
des Vaters auf homogene und vitale
2/15
Ring Intern
Neues Zuchtziel 2015 für die Rasse Piétrain
Würfe soll dadurch erfasst und zukünftig züchterisch bearbeitet werden. Hierdurch wird die Eignung des
bayerischen Endstufenebers für wirtschaftliche Wurfleistungen in Verbindung mit einer nachhaltigen Tierproduktion weiter gestärkt. Auch hier
ist die bayerische Herdbuchzucht auf
die Unterstützung der LKV-Ringberater und der organisierten Ferkelerzeuger bei der Datenerfassung angewiesen.
Produktionswert für ökologische Schweineproduktion
Als weitere Neuheit führt die bayerische Zucht mit der Zuchtzielumstellung einen Produktionswert für die
ökologische Schweineproduktion ein.
Der Produktionswert eines Ebers entspricht dem zusätzlichen Gewinn pro
Mastschwein, der bei Verwendung
dieses Ebers gegenüber einem durchschnittlichen Eber erzielt wird. Er
stellt für den Ferkelerzeuger im geschlossenen System eine Richtgröße
für die Maximierung des Gewinns aus
der Schweinemast dar. Im Gegensatz
zum konventionellen Produktionswert liegt der Focus beim „ökologischen“ Produktionswert auf höchster
Futtereffizienz, bester Vitalität der
Tiere und einer hervorragenden
Fleischqualität. Die Merkmale, die für
eine wirtschaftliche Schweinefleischerzeugung nach ökologischen
Anforderungen entscheidend sind,
erhalten damit mehr Gewicht.
Neue Akzente
bei Mutterrassen
Neue Möglichkeiten der Datenerfassung führen dazu, dass auch bei den
Mutterrassen neue Merkmale in das
Zuchtziel einfließen. Ab dem Frühjahr 2015 werden erstmalig in
Deutschland die von einer Sau abgesetzten Ferkel sowie die Nutzungsdauer der Sauen züchterisch bearbeitet.
Vernetzung von Herdbuch
und Produktionsdaten
Aufgrund von umfangreichen Vorarbeiten in den vergangenen drei Jahren konnten wegweisend für
Deutschland umfangreiche Daten
aus der Produktionsstufe den jeweiligen Vorfahren in der Herdbuchzucht
zugeordnet werden. Die Qualität dieses Verbunds wird entscheidend von
den Ringberatern des LKV Bayern gestützt. Diese komplexe Datengrund-
13
Mitteilungen
lage erlaubt es nun, Merkmale in die
Zuchtwertschätzung aufzunehmen,
die bei Betrachtung der reinen Herdbuchdaten keine züchterische Verbesserung zeigen würden. Für die
bayerischen Mutterrassen ermöglicht dies die Aufnahme zweier neuer
Merkmale in den Gesamtzuchtwert.
Die Einbeziehung der Daten aus der
Produktionsstufe ermöglicht nunmehr auch beim Edelschwein eine
Angleichung an das stark auf Fruchtbarkeit ausgerichtete Zuchtziel der
Landrasse.
Neu: Von der Sau
abgesetzte Ferkel
In der Zuchtstufe werden die aufgezogenen Ferkel ihrer genetischen
Mutter zugeordnet, auch wenn sie
von einer anderen Sau aufgezogen
wurden. Die Zahl in der Zuchtstufe
beschreibt somit die Fitness bzw. die
Überlebensrate der Ferkel einer Sau.
In der Ferkelerzeugerstufe werden
dagegen die aufgezogenen Ferkel in
aller Regel ihrer Amme zugeordnet.
Somit steht dieses Merkmal für die
Mütterlichkeit und Säugeleistung einer Sau. Beides kann nun züchterisch
erfasst und bearbeitet werden, wobei
im Hinblick auf eine Steigerung des
Tierwohls beide Komplexe zu einer
Senkung der Verluste beitragen werden.
Neu: Verbleiberate führt zu
höherer Nutzungsdauer
Vorarbeiten ergaben, dass die Verbleiberate von Ebertöchtern nach
dem ersten Wurf eine enge Beziehung zur Nutzungsdauer aufweist.
Die Verbleiberate ermöglicht so relativ früh eine Aussage über dieses
wichtige Merkmal, deshalb wird
künftig dieses Kriterium zur Steigerung der Nutzungsdauer der Sauen
herangezogen.
Komplexes Zuchtziel mit gesteigerter Beachtung der Ferkelfitness
Das neue Zuchtziel der Mutterrassen
zeigt, wie komplex mittlerweile moderne Mutterrassenzuchtziele sind.
Nur Zuchterfolge in der Fruchtbarkeit
kombiniert mit Fortschritten in der
Mast-, Fleisch- und Fleischqualitätsleistung machen ein Zuchtprodukt
14
Erwarteter Relativer Zuchtfortschritt
ausgewählter Merkmale bei Mutterrassen
konkurrenzfähig. Dazu kommt zunehmend der Bereich des Tierwohls
mit Fortschritten in der Nutzungsdauer und der Ferkelfitness. Aufgrund der verbesserten Datenerfassung können bei einer weiterhin starken Betonung der Fruchtbarkeit besonders die abgesetzten Ferkel in der
Zuchtstufe und damit die Fitness der
Ferkel intensiv gesteigert werden.
Homogene Würfe bieten die besten
Voraussetzungen auch im Hinblick
auf die derzeit angespannte Ökonomik Ferkelproduktion kostengünstiger zu betreiben. Übergroße Würfe
bedeuten naturgemäß einen erhöhten Aufwand für die letzten produzierten Ferkel.
Fazit
Die neuen Zuchtziele zeigen, wie
komplex heutige Zuchtziele und
Zuchtprogramme sind und dass
durch eine konsequente Datenerhebung die Zuchtfortschritte in mehr
Merkmalen positiv gestaltet werden
können. Gleichzeitig können neue
Merkmale mit aufgenommen werden, die mit Blick auf eine Steigerung
des Tierwohls positive Akzente setzen. Die Aufnahme der Verbleiberate
sowie der Zahl der von einer Sau abgesetzten Ferkel aus der Produktionsstufe bei den Mutterrassen ermöglicht es, für den Kunden zwei un-
mittelbar nachvollziehbare Merkmale konsequent züchterisch zu verbessern.
Bei der Rasse Piétrain wird die Vitalität der Tiere und der Tropfsaftverlust
ins Zuchtziel aufgenommen und eine
Leistungsprüfung für homogene und
lebensstarke Ferkel aufgebaut, ohne
aber wichtige wirtschaftliche Kriterien wie gute Wachstumseigenschaften und hohe Fleischanteile aus den
Augen zu verlieren.
Auch das charakteristische bayerische Leistungsprofil bei den Mutterrassen, das sich durch eine deutliche
Betonung des Magerfleischanteils
bei hoher Nutzungsdauer auszeichnet, bleibt trotz der starken Gewichtung des Fruchtbarkeitskomplexes
erhalten.
Mit dieser Neuformulierung der
Zuchtziele stellt sich die bayerische
Schweinezucht den Herausforderungen der Zukunft und will ihre führende Position am bayerischen Markt
weiter ausbauen. Ziel ist die Kombination von optimaler Wirtschaftlichkeit mit einer nachhaltigen tierischen
Erzeugung.
Dr. Rudolf Eisenreich, LfL-ITZ,
Zuchtleiter Vaterrassen
Günther Dahinten, LfL-ITZ,
Zuchtleiter Mutterrassen
Ring Intern
2/15
Industrie & Wirtschaft
Startschuss für Tierwohl-Medaille
Die Boehringer Ingelheim Vetmedica
GmbH lobt 2015 erstmalig TierwohlMedaillen in den vier Kategorien
Rind, Pferd, Schwein sowie Hund &
Katze aus. Im Rahmen der Medaillenverleihung werden Forschungsarbeiten prämiert, die sich in besonderem
Maße mit dem Thema Tierwohl beschäftigen. Eine unabhängige, je Kategorie dreiköpfige wissenschaftliche
Jury entscheidet über die Vergabe der
mit je 3.000 Euro dotierten TierwohlMedaillen. Seit mehr als 50 Jahren
bietet das forschende
Pharmaunternehmen
Boehringer
Ingelheim
neben innovativen Medikamenten mit hohem
therapeutischem Nutzen für die Humanmedizin auch Lösungen zur
Prävention, Behandlung
und Heilung verschiedener Erkrankungen bei
Tieren an. „Uns ist es ein
besonderes Anliegen, einen Beitrag
zu mehr Tierwohl – und damit auch
für eine gesunde Zukunft für Mensch
und Tier zu leisten“, betont Stephan
Dolle, Geschäftsführer der Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH.
Unter www.vetmedica.de finden Sie
Informationen zur Tierwohl-Medaille 2015 in den einzelnen Kategorien
und zu den jeweiligen Teilnahmebedingungen. Innovative Forschungsprojekte können bis zum 29. Mai eingereicht werden.
Entzündungshemmer zum Aufgießen
MSD Tiergesundheit hat weltweit
den ersten nicht-steroidalen Entzündungshemmer (NSAID) zum
Aufgießen auf den Markt gebracht. Medikamente zum Aufgießen haben viele Vorteile:
• Die Leder- und Fleischqualität
wird nicht beeinträchtigt, denn
die Behandlung erfolgt ohne Nadel, ohne Spritze und ist schnell
und einfach.
• Die Arbeit für den Landwirt wird
einfacher, denn die Tiere müssen
für diese Behandlung nicht fixiert werden.
• Keine Gefahr der Selbstinjektion
für den Anwender.
• Keine Gefahr einer Krankheitsübertragung über die Nadel von
Tier zu Tier.
• Und natürlich ist diese schonende Behandlung ein Beitrag zum
Tierwohl – ohne Stich, Schmerz
und Stress.
Mit Pour-On gegen Parasiten
Bayer HealthCare Deutschland hat
besitzt ein breites Wirksamkeitsprofil
sein Nutztier-Produktportfolio ergegen Lungenwürmer, Magen- und
weitert und bietet ab sofort eine wirkDarmrundwürmer sowie gegen Dassame Lösung gegen häufig vorkomselfliegen, Räudemilben, Haarlinge,
mende Ekto- und Endoparasiten
Läuse und gegen die Kleine Weidebeim Rind an. Infektionen mit Lunstechfliege.
gen- und Magen-Darmwürmern sind wichtige
Weideparasitosen,
die
durch Rückgang der
Milchleistung oder Beeinträchtigung der Gewichtsleistung zu wirtschaftlichen
Einbußen
führen können. Die Wartezeit auf essbares Gewebe beträgt zehn, bei Milch
sogar null Tage. Daher
kann es bei Mast- und
Milchrindern in allen LakDas neue Präparat, das auch bei Regen seine Wirktationsstadien angewensamkeit nicht verliert, bekämpft den Parasitenbedet werden. Die klare bis fall rasch, so dass Mast- und Milchrinder schnell
leicht gelbliche Lösung ist wieder zu ihrer ursprünglichen Produktivität zuleicht aufzutragen und rückkehren können.
Foto: Werkfoto
2/15
Ring Intern
Eine Pour-on-Anwendung hat zahlreiche Vorteile.
Foto: Werkfoto
Wenn frühzeitig angewendet,
kann ein NSAID die Auswirkungen
einer viralen Infektion bekämpfen. Es besteht dadurch die Möglichkeit, den Antibiotika-Einsatz
im Betrieb zu senken. Am besten
sollte der Tierarzt so früh wie
möglich zu Rate gezogen und die
behandelten Tiere konsequentbeobachtet werden. Das setzt jedoch eine sachkundige Früherkennung der ersten Anzeichen einer Rindergrippe und eine enge
Abstimmung mit Ihrem Hoftierarzt über die weitere Vorgehensweise voraus.
15
Letzte Meldungen
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Vorstandschaft an.
50-jähriges Jubiläum
des Schweinemastrings Rottenburg
Mit rund 250 Gästen feierte der Schweinemastring Rotten
burg am 20. Februar sein 50-jähriges Bestehen. Neben
zahlreichen Grußworten, Ehrungen und einem mit vielen
Bildern
gestalteter Rückblick der erfolgreichen Ringarbeit, bereich
erte
auch Stephan Neher, 1. Vorsitzender der Ringgemeinschaft
Bayern e.V. mit seinem Vortrag über „Landwirtschaft im Wande
l der
Zeit“ den Abend. Stephan Neher betonte, dass es wichtig
sei, die
Akzeptanz der Gesellschaft für unsere Produktion zu gewinn
en.
„Wir müssen aus der Mitte der Landwirtschaft die Mitte
der Gesellschaft erreichen“. Die Öffentlichkeitsarbeit werde in Zukun
ft
an Bedeutung gewinnen. Unsere Gesellschaft habe sich
so weit
auseinander entwickelt, dass der natürlich Bezug zur Landw
irtschaft verloren gegangen sei. Chancen könne auch die Initiati
ve
Tierwohl bieten. Die Landwirtschaft ist bereit Geld für mehr
Tierwohl in Ihren Ställen zu investieren, wenn die Verbraucher
auch
bereit sind, für gute Qualität und mehr Tierwohl entspr
echend
mehr zu bezahlen. Der Schweinemastring Rottenburg zählt
mit
einem Organisationsgrad von 80% der Betriebe zu einem
der
erfolgreichsten Ringe in Bayern. War früher die Leistungsprüfu
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im Vordergrund gestanden, liegt heute der Schwerpunkt
auf
der Beratung der Betriebe.
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Vortrag.
IMPRESSUM
Objektleitung:
Dr. Harald Ströhlein, Tel. 0831/57142-41
Herausgeber:
Ringgemeinschaft Bayern e.V.
Haydnstr. 11, 80336 München
Tel. 089/535881
Verlag:
AVA-Agrar Verlag Allgäu GmbH,
Porschestr. 2, 87437 Kempten
Schriftleitung:
Anna Katharina Wiegner
Ein herzliches Dankeschön
an die Autoren unserer Fachartikel:
Dr. Christian Melzig
Dr. Rudolf Eisenreich und
Günther Dahinten
Dr. med. vet. Matthias Eddicks
Druck:
KKW-Druck GmbH
Heisinger Str. 17, 87437 Kempten,
Tel. 0831/57503-10
Titelseite: EGZH w.V.
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