sinfoniekonzert 03 Béla Bartók Sergej Prokofjew Sergej Rachmaninow Sergej Krylov Violine Dmitrij Kitajenko Dirigent First Global Partner sinfoniekonzert 27. Okt 13, 11 Uhr, 28./29. Okt 13, 20 Uhr Kölner Philharmonie 03 Béla Bartók (1881 – 1945) »Magyar képek« (Bilder aus Ungarn) Sz 97 für Orchester (1931) 1.Este a székelyeknél (Ein Abend am Lande) 2.Medvetánc (Bärentanz) 3.Melódia (Melodie) 4.Kicsit ázottan (Etwas angeheitert) 5.Ürögi kanásztánc (Üröger Hirtentanz) Sergej Prokofjew (1891 – 1953) Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 g-Moll op. 63 (1935) 1.Allegro moderato 2.Andante assai 3.Allegro, ben marcato 11’ 26’ – Pause – Sergej Rachmaninow (1873 – 1943) Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27 (1906/1907) 1.Largo – Allegro moderato 2.Allegro molto 3.Adagio 4.Allegro vivace 42’ Sergej Krylov Violine Gürzenich-Orchester Köln Dmitrij Kitajenko Dirigent So: 10 Uhr und Mo + Di: 19 Uhr Konzerteinführung mit Peter Tonger »Die schnellste CD der Welt« auch dieses Mal erhältlich im Foyer (siehe S. 18) 4 »… der Erde entsprossen …« Zu Béla Bartóks »Bildern aus Ungarn« Thomas Schulz Die »Bilder aus Ungarn« verdanken ihre Entstehung einer Bitte von Bartóks Verlag Universal Edition in Wien: Nach der großen ­Anerkennung, die er 1923 für seine »Tanzsuite« erfahren hatte, sollte der Komponist einige eingängige, auch von kleineren ­Orchestern aufführbare Werke liefern, um auf diese Weise diesen Erfolg – nicht zuletzt auch im Interesse des Verlegers – zu wieder­ holen. Obwohl Bartók zu dieser Zeit Anderes zu tun hatte – er ­arbeitete gerade an der »Cantata profana« – kam er der Anfrage nach. Er bearbeitete einige seiner in den Jahren 1908 bis 1911 entstandenen Klavierwerke für Orchester und stellte sie zu hand­ lichen Orchesterzyklen zusammen. Dass er sich Werken einer ­früheren Schaffensperiode zuwandte, ergibt insofern Sinn, als er während der Entstehungszeit dieser Werke gerade auf dem Gebiet der Klaviermusik zu seinem ganz eigenen Stil fand, der auf Folk­ lore aus Ungarn, aber auch Rumänien, der Slowakei und anderer Länder beruhte. Die Musik der Landbevölkerung bot ihm in ihrer melodischen, harmonischen und rhythmischen Urwüchsigkeit einen Ausweg aus der Abhängigkeit von westeuropäischen stilistischen Mustern und Einflüssen wie Richard Strauss und Franz Liszt, ­innerhalb derer er sich zuvor kompositorisch bewegt hatte. Mit plumpem Folklorismus hatte Bartóks Anverwandlung der Volks­ musik jedoch nichts zu tun: »Es handelt sich hier nicht um die ­Einimpfung ›folkloristischer‹ Musikstückchen in einen fremden Stoff«, schrieb der Komponist, »sondern um viel Bedeutenderes: um das Entstehen eines neuen Geistes in der Musik – aus musi­ kalischen Kräften, die der Erde entsprossen sind!« 5 Béla Bartók 6 In seinen »Bildern aus Ungarn«, die er im Sommer 1931 am Mond­ see im Salzkammergut zusammenstellte und orchestrierte, griff Bartók auf mehrere seiner Klavierzyklen zurück: »Abend auf dem Lande« und »Bärentanz« entstammen den »Zehn leichten Klavier­ stücken«, die »Melodie« den »Vier Klageliedern« op. 9a, den vierten Satz »Etwas angeheitert« entnahm er den »Drei Burlesken« op. 8c, und das Schlussstück, »Schweinehirtentanz aus Ürög« der Samm­ lung »Für Kinder«. Seiner Mutter schrieb Bartók, er habe die Suite vorwiegend aus finanziellen Gründen zusammengestellt – »weil die Musik gefällig ist, sich leicht spielt und im übrigen von einem ›bekannten‹ Komponisten stammt – [sie wird] mit Sicherheit auf­ geführt werden, im Radio usw. Nun, wir wollen sehen.« Dies klingt jedoch allzu bescheiden: Schließlich zählen vor allem die ersten beiden Nummern – »Abend auf dem Lande« und »Bärentanz« – zu den Stücken, die Bartók selbst in seinen Klavierrecitals gern und immer wieder spielte. Bei der formalen Gestaltung der »Bilder aus Ungarn« griff Bartók auf eine spiegelsymmetrische Ordnung zurück: In der Mitte steht die langsame »Melodie«, eine ebenso einfache wie sugges­ tive ­Tonfolge, die sich in steter Wiederholung zu einer luxuriösen Klanglichkeit steigert. Flankiert wird sie von zwei Scherzi, dem ­»Bärentanz« und »Etwas angeheitert«, der humorvollen Studie ­eines Betrunkenen, der, torkelnd und sentimentale Liedfetzen ­singend, seinen Weg nach Hause sucht. Den Rahmen der Suite bilden zwei Sätze im volkstümlichen Stil, von denen der »Abend auf dem Lande« in seinem einfachen und bildhaften Wechsel von langsamer Rubato-Melodik und tänzerischem Rhythmus den »ungarischen« Bartók vielleicht am reinsten verkörpert. Im letzten Stück, dem »Schweinehirtentanz aus Ürög« verarbeitet Bartók, zum einzigen Mal in den »Bildern aus Ungarn«, eine von ihm notierte originale Bauernmelodie. Die »Bilder aus Ungarn« erlebten ihre Uraufführung am 26. November 1931 in Budapest unter der Leitung von Heinrich Laber. Für Kölns Musiker sind wir von Anfang an da. Weil wir das Gürzenich-Orchester unterstützen. Ohren auf! Unter diesem Motto steht das Angebot des Gürzenich-Orchesters an Kinder und Jugendliche. Wir unterstützen dieses Engagement des Orchesters, weil wir wissen, wie wichtig das kulturelle Erleben schon in frühen Jahren ist. Und weil wir uns als internationales Unternehmen aus der Region unserer Stadt verpflichtet fühlen. www.lufthansa.com/verantwortung First Global Partner des Gürzenich-Orchesters 8 Einfachheit ohne Schablonen Zu Sergej Prokofjews Violinkonzert Nr. 2 Sich selbst zu wiederholen, galt für Sergej Prokofjew als größte Sünde: »Ein Komponist muss immer neue Ausdrucksmöglich­ keiten suchen. Jedes seiner Werke muss seine eigene Technik haben. Ist das nicht der Fall, wird er sich unweigerlich wieder­ holen, und das ist stets der Anfang vom Ende.« Als er 1935 ein zweites Violinkonzert zu konzipieren begann, verschwendete er daher keinen Gedanken daran, einfach eine aktualisierte Neu­ fassung des 18 Jahre vorher vollendeten Ersten Konzerts aufzu­ bereiten und sich so den Erfolg zu sichern – das 1. Violinkonzert gehörte damals wie heute zu den beliebtesten Werken des Kom­ ponisten. Den Auftrag für das neue Konzert erhielt Prokofjew von einer Gruppe von Freunden und Bewunderern des französischen Geigers Robert Soetens, dieser sollte nach der Uraufführung für ein Jahr das alleinige Aufführungsrecht besitzen. Bei der Kom­ position verwertete Prokofjew Skizzen eines geplanten Konzert­ stücks für Violine und Orchester, das sich dann aber im Verlauf der Arbeit zu einem Konzert in drei Sätzen ausweitete. Der stets viel reisende Komponist beschrieb die Schaffensumstände des Werks ­folgendermaßen: »Es entstand in den verschiedensten ­Ländern, wodurch es zum Spiegelbild meines nomadenhaften Konzertierens wurde – das Hauptthema des ersten Satzes in ­Paris, das Thema des zweiten Satzes in Woronesch, die Instru­ mentation ­wurde in Baku abgeschlossen, und zum ersten Mal ­gespielt wurde es im Dezember 1935 in Madrid. Damit ist eine interessante ­Konzertreise in Gesellschaft von Soetens durch ­Spanien, Portugal, Marokko, Algier und Tunis verknüpft.« 9 Sergej Prokofjew 10 Prokofjews Zweites Violinkonzert hatte von Anfang an Erfolg, beim Publikum ebenso wie bei den Geigern, die es nach Ablauf der Jahresfrist sogleich in ihr Repertoire übernahmen; Jascha ­Heifetz war der erste, der es in den USA vorstellte und auch für die Schallplatte aufnahm. Von manchen Kritikern wurde das Werk etwas weniger geschätzt. Einige vermissten in dem durchweg ­melodiösen Werk die Aggressivität und den avantgardistischen Geist des jungen Prokofjew. Damit verkannten sie jedoch sowohl Prokofjews Originalität als auch die Tatsache, dass sein Stil sich schon seit geraumer Zeit zu einer größeren Schlichtheit hin be­ wegte – einer »Neuen Einfachheit«, die der Komponist wie folgt definierte: »Sie soll vor allem melodisch sein, wobei die Melodie einfach und verständlich sein muss, ohne ins Hausbackene oder Triviale abzugleiten. Das gleiche gilt für die Satztechnik und die Gestaltungsweise. Sie sollen klar und einfach sein, aber nicht in Schablone verfallen.« Die von Prokofjew intendierte »Neue Ein­ fachheit« fiel insbesondere in der Sowjetunion auf fruchtbaren ­Boden, wohin der Komponist bald nach Vollendung des Zweiten Violinkonzerts endgültig zurückzukehren gedachte. Allerdings ­wurde dort das, was Prokofjew frei zu entwickeln trachtete – eine klare, verständliche Tonsprache – jedoch sehr bald zu einer mit aller Brutalität durchgesetzten offiziellen Linie. Längst nicht alle seine späteren Werke sind in ihrem Streben nach Volkstüm­ lichkeit gleichermaßen überzeugend geraten wie das Zweite ­V iolinkonzert. Überhaupt finden sich in dem Werk durchaus noch einige für den frühen Prokofjew typische grotesk-satirische Elemente, nur eben dezenter als früher, eher heiter als bissig. Die serenaden­ hafte ­Begleitung des langsamen Satzes etwa entbehrt nicht einer ­gewissen Ironie, die Musik spricht wie mit deutlichen Anführungs­ zeichen. Das Finalrondo schließlich gemahnt an einen etwas ­derb-auftrumpfenden Walzer, die in diesem Satz prominenten Schlagwerkeffekte geben der Musik, mit Kastagnetten, eine etwas spanische Note – die Uraufführung des Werks fand ­schließlich in Madrid statt! Und in dem perpetuum-mobile-haften Seitenthema schließlich, mit dem der Satz auch schließt, mag man ­einen augenzwinkernden Seitenhieb auf die leere Mechanik ­erkennen, wie sie so viele Virtuosenmusik prägt. 12 Ein lyrisches Epos Zu Sergej Rachmaninows Sinfonie Nr. 2 Die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts bedeuten für Sergej ­Rachmaninow eine Zeit der – zumindest äußerlichen – Erfolge. Er war als Pianist wie Dirigent gleichermaßen gefragt, und eine größere Schaffenskrise, die ihn mehrere Jahre lang lähmte – von ihr wird noch die Rede sein –, hatte er überwunden. Dennoch ­legte er 1906 seinen Posten als Dirigent am Bolschoi-Theater ­nieder. Zum einen bereiteten ihm wohl die mit der Januar-Revolu­ tion von 1905 verknüpften politischen Unruhen berechtigte Sorge, zum anderen wollte er sich geraume Zeit ausschließlich seinem kompositorischen Schaffen widmen. Daher fasste er den Ent­ schluss, mit seiner Familie nach Dresden überzusiedeln; der ­Umzug ging im Herbst 1906 vonstatten. Deutschland bedeutete ihm damals einen Hafen der Ruhe und Sicherheit, und er genoss den Aufenthalt in der neuen Umgebung: »Wir leben hier als Ein­ siedler«, schrieb der Komponist an einen Freund. »Wir sehen ­niemanden, wir kennen niemanden und zeigen uns nirgendwo. Ich arbeite sehr viel und fühle mich sehr wohl.« Während seines mehrjährigen Aufenthalts in Dresden vollendete Rachmaninow denn auch einige seiner bedeutendsten Kompositionen: die ­Sinfonische Dichtung »Die Toteninsel«, das Dritte Klavierkonzert und, nicht zuletzt, die Zweite Sinfonie. Dass er sich überhaupt wieder dem Genre der Sinfonie zuwandte, mag nach den Erfahrun­ gen, die er mit seinem sinfonischen Erstling machen musste, überraschen: Rachmaninows Sinfonie Nr. 1 war bei der Urauffüh­ rung, die im März 1897 in St. Petersburg stattgefunden hatte, mit Pauken und Trompeten durchgefallen: Das Werk wurde von der Kritik regelrecht zerfetzt. Für Rachmaninow bedeutete dies eine Katastrophe; über mehrere Jahre hinweg war er nicht mehr fähig 13 Sergej Rachmaninow 14 zu komponieren. Erst eine Hypnosebehandlung löste diese ­Blockade, und sein 1901 vollendetes Zweites Klavierkonzert ­markierte die Wiedergeburt des Komponisten Rachmaninow. Auch während der Arbeit an seiner Zweiten Sinfonie wurde ­Rachmaninow verschiedentlich von Selbstzweifeln geplagt: »Sie existiert bisher nur als Entwurf«, schrieb der Komponist über die Sinfonie an einen Bekannten im Frühjahr 1907. »Ich habe sie vor einem Monat fertiggestellt und sogleich zur Seite gelegt. Sie bereitete mir viel Sorge, und ich will nicht mehr an sie ­denken.« Nichtsdestoweniger dachte Rachmaninow schon bald sehr wohl wieder an sein Werk. Im Sommer machte er sich an die Instrumentation, und im Januar 1908 schloss er die Arbeit an der Sinfonie in Dresden ab. Wenige Wochen später, am 26. Januar, leitete er die Uraufführung in St. Petersburg. Wie ihre Vorgängerin folgt Rachmaninows Zweite Sinfonie dem traditionellen Formschema mit vier Sätzen, mit dem Scherzo an zweiter Stelle. Allerdings stellt er dem Kopfsatz einen ausgedehn­ ten langsamen Prolog voran – eigentlich schon eher ein eigenes Satzgebilde, als dass er lediglich vorbereitende Funktion erfüllt. Hier findet sich das meiste thematische Material der Sinfonie ­bereits vorgebildet: ein den Quartraum in Sekundschritten abtas­ tendes Motiv der tiefen Streicher, schwer lastende Bläserakkorde und eine melancholisch kantable Kantilene der Violine. Diese drei Grundingredienzien der Einleitung tauchen, teils wörtlich, teils fast bis zur Unkenntlichkeit verfremdet, in allen Sätzen der Sinfonie auf. Und ein weiteres Grundcharakteristikum des Werks zeigt sich ebenfalls bereits im ersten Satz: Die größtenteils sehr ausge­ dehnten Themen sind im Grunde in sich abgeschlossen, stellen fertige Gebilde dar, die zwar miteinander verknüpft und kombiniert werden – und dies stets auf meisterhafte Art und Weise –, aber nicht im Beethoven’schen Sinne entwickelt. Auch den für eine ­Sinfonie typischen Antagonismus der Themen findet man höchs­ tens im Finale; der vorwiegend lyrische Charakter der verschie­ denen motivischen Gestalten betont eher das ihnen gemeinsame Grundelement – und ihre gemeinsame Herkunft aus den mottoartigen Themengestalten der Einleitung. So entspringt etwa das Hauptthema des Kopfsatzes unmittelbar der Geigenkantilene des Prologs, und auch eines der Themen des schwelgerischen dritten Satzes (Adagio) ist als Variante des Kopfsatz-Materials zu erkennen. In der Durchführung des energisch vorwärtsstürmenden Finales schließlich tauchen thematische Gestalten aus allen drei 15 vorangegangenen Sätzen wieder auf – dies jedoch auf eine derart souveräne und unaufdringliche Weise, dass man beinahe zu ­staunen geneigt ist über die Kunstfertigkeit, die sich unter der brillant instrumentierten, mondänen Klanglichkeit der Musik ­verbirgt. Bei ihrer Uraufführung wurde Rachmaninows Zweiter Sinfonie größter Erfolg zuteil: Der Komponist erhielt für sein Werk den mit 1.000 Rubeln dotierten Glinka-Preis (Alexander Skrjabin musste sich für sein »Poème de l’extase« mit dem zweiten Preis zufrieden geben). Bereits bei der Uraufführung fiel die beträchtliche Länge der Sinfonie auf – ohne jedoch, dass dies negativ vermerkt wurde: »Nachdem man den vier Sätzen mit unverminderter Aufmerk­ samkeit gelauscht hatte, bemerkte man mit Überraschung, dass sich die Zeiger der Uhr um 65 Minuten vorwärts bewegt hatten«, schrieb der Kritiker Juri Engel. Späteren Generationen war diese Länge oft suspekt, und über Jahrzehnte wurde die Zweite Sym­ phonie oft mit erheblichen Kürzungen aufgeführt. Der stets überselbstkritische Rachmaninow hatte diesen Kürzungen sogar – mehr oder weniger widerwillig – zugestimmt. Heute jedoch wird das Werk wieder in seiner vollen himmlischen Länge aufgeführt. Wie schrieb Rachmaninows Biograf Geoffrey Norris zu Recht? »Weite musikalische Ideen brauchen Zeit und Raum, um natürlich wachsen zu können«! Der ungeheure Erfolg, den Rachmaninow mit seiner Zweiten Sinfonie in Russland erntete, führte indirekt dazu, dass er im Jahr 1909 zum Vizepräsident und Dirigenten der Russischen Musikgesellschaft ernannt wurde. Das bedeutete für ihn das Ende seiner Dresdner Zeit; er kehrte für die nächsten Jahre nach Russland zurück. 16 In Moskau als Sohn einer Musikerfamilie geboren, begann Sergej Krylov mit fünf Jahren Violine zu spielen und studierte später an der Moskauer Zentralmusikschule. Prägend für seine künstlerische Entwicklung waren Studien bei Salvatore Accardo und die intensive Zusammenarbeit mit Mstislav Rostropovich. Mit den ersten Preisen der Wettbewerbe Rodolfo Lipizer, Antonio Stradivari und Fritz ­Kreisler legte Sergej Krylov den Grundstein für eine internationale Karriere. Er arbeitet mit Dirigenten zusammen wie Dmitri Kitajenko, Mikhail Pletnev, Yuri Temirkanov, Valery Gergiev, Vladimir Ashkenazy, Andrey Boreyko, Omer M. Wellber, Vladimir Jurowski und Yuri ­Bashmet. Zu den Orchestern, die ihn als Gast einladen, zählen u. a. die Staatskapelle Dresden, das St. Petersburg Philharmonic, Royal ­Phil­harmonic, die Filarmonica della Scala, das Deutsche Sinfonie­ orchester Berlin, Russische National-Sinfonie-Orchester, die Acca­ demia di S ­ anta Cecilia, das English Chamber Orchestra, der HR Frankfurt, das Budapest Festival Orchestra, NHK Symphony Tokyo, Atlanta Symphony O ­ rchestra und das Copenhagen Phil­har­monic. Mit Partnern wie D ­ enis Matsuev, Yuri Bashmet, Itamar Golan, Lilya Zilberstein, B ­ runo Canino, Maxim Rysanov, dem Belcea-Quartett und Elina Garanča widmet sich Sergej Krylov regelmäßig der ­Kammermusik. Er hat zahlreiche Aufnahmen für EMI und Melodya gemacht, zuletzt spielte er die 24 Capricen für Solovioline von ­Paganini ein. Seit 2009 ist Sergej Krylov musikalischer Leiter des Lithuanian Chamber Orchestra, mit dem er in der Doppelrolle des Dirigenten und Solisten mit e ­ inem Repertoire vom Barock bis hin zur Gegenwart zu hören ist. 17 Dmitrij Kitajenko gehört zu den großen Dirigentenpersönlich­ keiten unserer Zeit. Er dirigiert die großen Orchester, darunter die Berliner Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, die Münchner Philharmoniker, die Tschechische Philharmonie Prag, das Philharmonia Orchestra London und das Orchestre Philharmo­ nique de Radio France. Mit dem Gürzenich-Orchester Köln, dessen Ehrendirigent er seit 2009 ist, verbindet ihn eine jahrzehntelange Zusammenarbeit. Ihre Gesamtaufnahme der Schostakowitsch-­ Sinfonien wurde mit renommierten Preisen ausgezeichnet, ihr ­Prokofjew-Zyklus stieß auf große Begeisterung. Aktuell entsteht ein bisher hochgelobter Tschaikowsky-Zyklus (OehmsClassics), der im Frühjahr 2014 abgeschlossen wird. Zahlreiche Einspielungen liegen auch mit den Moskauer Philharmonikern, dem RSO Frankfurt und dem Bergen Philharmonic Orchestra vor. Seit der Spielzeit 2012/2013 ist Dmitrij Kitajenko Erster Gastdirigent des Konzert­ hausorchesters Berlin, verbunden mit einer regen Konzerttätigkeit und Tourneen. Mit großem Erfolg hat er im Sommer 2013 seine künstlerische Tätigkeit in Japan wieder aufgenommen. In Leningrad geboren, studierte Dmitrij Kitajenko an der GlinkaMusikschule und am Rimskij-Korsakow-Konservatorium seiner ­Heimatstadt, außerdem bei Hans Swarowsky und Karl Österreicher in Wien. 1969 war er Preisträger des 1. Internationalen Herbert von Karajan-Dirigierwettbewerbs und wurde mit 29 Jahren zum Chefdirigenten des Stanislawski-Theaters ernannt. 1976 übernahm er die Chefdirigentenposition der Moskauer Philharmoniker. 1990 ging Dmitrij Kitajenko in den Westen und wurde u. a. Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters Frankfurt, des Bergen Philharmonic ­Orchestra sowie Erster Gastdirigent des Dänischen Nationalen Radio-Symphonieorchesters. 18 »GO live!« Auch für das heutige Konzert bieten wir Ihnen mit »GO live!« die schnellste CD der Welt an: Nehmen Sie Ihren eigenen privaten Konzert-Livemitschnitt direkt im Anschluss an das ge­hörte Konzert an unserem »GO live!«-Stand im Foyer der Phil­ harmonie mit: die »Sofort-CD« die CD-Hülle die CD-Clipse fürs Programmheft die MP3-Datei CDs, CD-Hülle und Versand 10,00 2,00 kostenlos 5,00 15,00 Dmitrij Kitajenko wird Ihre CDs auf Wunsch ­signieren. Wenn Sie nach dem Konzert nicht warten möchten, können Sie vor dem Konzert und in der Pause die »GO live!«-CD am Stand bestellen. Sie erhalten sie dann in Kürze mit der Post. Falls Sie erst nach dem Konzert von diesem Lieferservice Gebrauch machen möchten, wenden Sie sich bitte an die Mitarbeiterinnen an der Programm­heft-Theke neben dem Eingang. Die »Sofort-CD« verkaufen wir ausschließlich am jeweiligen Konzert­tag. Viele unserer GO live!-Mitschnitte sind online bei iTunes verfügbar. Unter www.guerzenich-orchester.de/go-live/ finden Sie eine Übersicht mit den auf iTunes verfügbaren Aufnahmen inklusive Link in den iTunes-Store. 20 orchesterbesetzung I. VIOLINEN Torsten Janicke, Gesine Kalbhenn-Rzepka*, Dylan Naylor, Dirk Otte, Chieko Yoshioka-Sallmon, David Johnson, Andreas Bauer, Rose Kaufmann, Adelheid Neumayer-Goosses, Elisabeth Polyzoides, Judith Ruthenberg, Anna Kipriyanova, Juta Õunapuu-Mocanita, Toshiko Tamayo, Ekaterini Irini Chatzinikolaou**, Patrizia Estebaranz** II. Violinen Sergei Khvorostuhin, Christoph Rombusch, Andreas Heinrich, Cornelie Bodamer-Cahen, Marek M ­ alinowski, Friederike Zumach, Nathalie Streichardt, Jana Andraschke, Mira Nauer*, Liora Rips, Anastasia Tserkanyuk, Maria Suwelak, Christoph Schlomberg**, Dana Ransberg* Flöten Alja Velkaverh, Irmtraud RattayKasper, Christiane Menke Oboen Horst Eppendorf, Ikuko Yamamoto, Reinhard Holch Klarinetten Robert Oberaigner, Tino Plener, Thomas Adamsky Fagotte Rainer Schottstädt, Mari Tokumaru Hörner Egon Hellrung, Gerhard Reuber, Willy Bessems, Jens Kreuter Trompeten Bruno Feldkircher, Matthias Kiefer, Matthias Jüttendonk Bratschen Mile Kosi, Martina HorejsiKiefer, Vincent Royer, Annegret Klingel, Antje Kaufmann, Ina Richartz, Eva-Maria Wilms-Mühlbach, Maria Scheid, François Lefèvre, Felix Weischedel, Mario Antòn Andreu, Tom Morrison* Posaunen Aaron Außenhofer-Stilz, Karlheinz Gottfried, Saman Maroofi* Violoncelli Bonian Tian, Joachim Griesheimer, Ursula Gneiting-Nentwig, Johannes Nauber, Tilman Fischer, Georg Heimbach, Daniel Raabe, Katharina Apel-Hülshoff, Bettina Kessler, Christoph Wagner Schlagzeug Bernd Schmelzer, Ulli Vogtmann, Christoph Baumgartner. Levin Cürlis* Tuba Karl-Heinz Glöckner Pauken Robert Schäfer Kontrabässe Johannes Seidl, Olga Karpusina*, Otmar Berger, Shuzo Nishino, Wolfgang Sallmon, Peter Schmidt*, Slawek Rozlach*, Maria Krykov** * Gast ** Substitut, gefördert von der Concert-Gesellschaft Köln e. V. Harfe Saskia Kwast Stand: 21. Oktober 2013 21 orchesteraktuell China erleben Begleiten Sie das Gürzenich-Orchester Köln zu seinen Konzerten in Shanghai und Peking Im Februar 2014 ist das Gürzenich-Orchester Köln unter der ­Leitung von Markus Stenz auf Tournee in Asien. Rund um die Konzerte in Shanghai und Peking bietet unser Partner Westtours eine lohnenswerte Reise vom 18. bis 27. Februar. Erleben Sie zwei Konzerte mit dem Orchester in Chinas wichtigsten ­Konzerthallen, treffen Sie die Musiker und freuen Sie sich auf eine spannende Reise, die keine Wünsche offen lässt. Hinund R ­ ückflug erfolgen mit Lufthansa, für die Unterbringung sind durchgehend 4-Sterne-Hotels gebucht. Das vielfältige Reise­ programm umfasst ausführliche Stadtführungen, den Besuch historischer Tempel und die quirligen Zentren von Shanghai und Peking, die Chinesische Mauer und die Verbotene Stadt, das Olympische Gelände und den Konfuzius Tempel. Die Abend­ essen finden in ausgesuchten Restaurants statt. Durchgängig ist eine deutschsprachige Reiseleitung für die Teilnehmer da. 22 orchesteraktuell Das Gürzenich-Orchester Köln erleben Sie unter der Leitung von Markus Stenz in zwei verschiedenen Konzerten mit inter­ nationalen Top-Solisten. In Shanghai stehen auf dem Programm: Robert Schumann Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 »Frühlingssinfonie« Richard Wagner 1. Akt aus »Die Walküre« WWV 86 B Anja Kampe Sieglinde Lance Ryan Siegmund Eric Halfvarson Hunding Gürzenich-Orchester Köln Markus Stenz Dirigent In Peking endet die Tournee mit einem Konzert in Chinas ­bedeutendstem Konzertsaal, dem National Center of the ­Performing Arts: Wolfgang Amadeus Mozart Klarinettenkonzert A-Dur KV 662 Richard Strauss Eine Alpensinfonie op. 64 Sabine Meyer Klarinette Gürzenich-Orchester Köln Markus Stenz Dirigent Gesamtpreis: pro Person ab 20 Teilnehmern 2.250,00 € (nicht inkludiert: Mittagessen, Getränke, Konzertkarten) Den detaillierten Reiseplan finden Sie unter www.guerzenich-orchester.de Buchungen bitte bis zum 29. Oktober 2013 bei Frau Simone Schulte, Tel.: 0228-9153129 oder per E-Mail an [email protected] 24 vorschau sinfoniekonzert 04 Sonntag, 10. Nov 13, 11 Uhr Montag, 11. Nov 13, 20 Uhr Dienstag, 12. Nov 13, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr mit Bjørn Woll kammerkonzert 02 Samstag, 30. Nov 13, 15 Uhr Podium der Kölner Philharmonie Konzerteinführung um 14 Uhr mit Peter Tonger Joseph Haydn Sinfonie Nr. 94 G-Dur Hob. I:94 »Mit dem Paukenschlag« Gustav Mahler Sinfonie Nr. 6 a-Moll »Tragische« Gürzenich-Orchester Köln Markus Stenz Dirigent Franz Schubert Quartettsatz c-Moll D703 Joseph Haydn »Kaiser-Quartett« C-Dur Hob. lll:77 Max Bruch Streichquartett Nr. 1 Gürzenich Quartett Torsten Janicke Violine Rose Kaufmann Violine Mechthild Sommer Viola Joachim Griesheimer Violoncello sinfoniekonzert 05 Sonntag, 08. Dez 13, 11 Uhr Montag, 09. Dez 13, 20 Uhr Dienstag, 10. Dez 13, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr mit Franz Kasparek Anton Webern Passacaglia für Orchester op. 1 Karol Szymanowski Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 op. 61 Béla Bartók Konzert für Orchester Sz 116 Alina Pogostkina Violine Gürzenich-Orchester Köln David Afkham Dirigent 25 ohrenauf!familienkonzert01 Sonntag, 15. Dez 13, 11 Uhr Kölner Philharmonie silvesterkonzert Dienstag, 31. Dez 13, 18 Uhr Kölner Philharmonie Gürzenich-Orchester Köln und KölnMusik in Kooperation sinfoniekonzert 06 Sonntag, 12. Jan 14, 11 Uhr Montag, 13. Jan 14, 20 Uhr Dienstag, 14. Jan 14, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr mit Michael Struck-Schloen Das fliegende Klassenzimmer – eine musikalische Reise nach Erich Kästner Uraufführung Alexander Gruber Libretto Matthias Kaufmann Musikalisches Konzept, Komposition & Arrangement Guido Hammesfahr Erzähler Gürzenich-Orchester Köln Fuad Ibrahimov Dirigent Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 Anne Schwanewilms Sopran Ingeborg Danz Alt Maximilian Schmitt Tenor Markus Butter Bass Gürzenich-Orchester Köln Vokalensemble Kölner Dom Markus Stenz Dirigent Arne Nordheim »Nachruf« für Streichorchester Robert Schumann Konzert für Violoncello und Orchester a-Moll op. 129 Sergej Prokofjew »Romeo und Julia« – Auszüge aus den Suiten op. 64a, 64b und 101 Alban Gerhardt Violoncello Gürzenich-Orchester Köln Eivind Aadland Dirigent Karten erhalten Sie bei der Gürzenich-Orchester-Hotline: Tel. (0221) 280282, beim Kartenservice der Bühnen Köln in den Opernpassagen, im Internet unter: www.guerzenich-orchester.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen. 26 Markus Stenz und das Gürzenich-Orchester Köln danken Lufthansa und den Kuratoren der Concert-Gesellschaft Köln e. V. für ihr kulturelles Engagement und ihre großzügige Unterstützung: Ehrenmitglieder des Kuratoriums: Jürgen Roters Oberbürgermeister der Stadt Köln Dr. h. c. Fritz Schramma Oberbürgermeister der Stadt Köln a.D. Kuratoren: Bechtle GmbH IT Systemhaus, Waldemar Zgrzebski Ebner Stolz Mönning Bachem Wirtschaftsprüfer – Steuer­berater – Rechtsanwälte, Dr. Werner Holzmayer Excelsior Hotel Ernst AG Henning Matthiesen GALERIA Kaufhof GmbH Ass. jur. Ulrich Köster Generali Investments Deutschland Kapitalanlagegesellschaft mbH, Dr. Ulrich Kauffmann HANSA-REVISION Schubert & Coll. GmbH Wirtschafts­prüfungs- und Steuerberatungs­gesellschaft, Dipl.-Kfm. Bernd Schubert Hefe van Haag GmbH & Co. KG Dr. Klaus van Haag ifp Institut für Personal- und Unter­nehmensberatung, Will und Partner GmbH & Co. KG, Jörg Will Kirberg GmbH Catering Fine Food Jutta Kirberg Kölner Bank eG Bruno Hollweger Koelnmesse GmbH Gerald Böse Kreissparkasse Köln Alexander Wüerst Gerd Lützeler Dipl.-Kaufmann – Wirtschafts­prüfer – Steuerberater Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA Dr. Wolfgang Leoni Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHG Heinrich Becker ROLEX Deutschland GmbH Peter Streit TÜV Rheinland AG Prof. Dr. Bruno O. Braun UBS Deutschland AG Helmut Zils Thomas Schulz wurde 1960 in Düsseldorf geboren. Als freier Autor schreibt er seit Ende der 1980er Jahre Artikel, Rezensionen, Sendemanuskripte und Beiheft-Texte für diverse Fachmagazine, Rundfunksender und Tonträgerfirmen sowie Werkeinführungen für Konzert-Programmhefte. Außerdem ist er als Redakteur tätig. IMPRESSUM Herausgeber Gürzenich-Orchester Köln, Geschäftsführender Direktor Patrick Schmeing Redaktion Johannes Wunderlich Textnachweis Der Text von Thomas Schulz ist ein Originalbeitrag für ­dieses Heft Bildnachweis S. 17: Klaus Rudolph. Gestaltung, Satz parole gesellschaft für kommunika­ tion mbH Druck asmuth druck + crossmedia gmbh & co. kg, Köln Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Euro 2,- sinfoniekonzert03 27./28./29. Okt 13 CD 1 Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten. Kein Verleih! Keine unerlaubte Vervielfältigung, Vermietung, Aufführung, Sendung! Gürzenich-Orchester Köln Dmitrij Kitajenko Dirigent Béla Bartók Magyar képek (Bilder aus Ungarn) sinfoniekonzert03 27./28./29. Okt 13 CD 2 Gürzenich-Orchester Köln Dmitrij Kitajenko Dirigent Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten. Kein Verleih! Keine unerlaubte Vervielfältigung, Vermietung, Aufführung, Sendung! Sergej Rachmaninow Sinfonie Nr. 2 e-Moll