Übungsaufgaben HLST SS 2010 Übungsaufgaben Halbleiterschaltungstechnik Aufgabenkatalog: www.ime.jku.at => Downloads => Downloads Halbleiterschaltungstechnik Übungsmodus: • Anwesenheitspflicht • Gemeinsames Lösen ausgewählter Übungsaufgaben • 2 Übungstests: o Ende November/Anfang Dezember und Ende Jänner o 3 gleichwertige Aufgaben je Test o 100 Punkte je Test o Minimum: 100 Punkte gesamt • Vorlesungsklausur: o Februar o Theorieteil und Rechenteil (analog zu Übungstests) o Mündliche Abschlussprüfung nach bestandener schriftlicher Klausur _________ Institut für Mikroelektronik 1 Johannes Kepler Universität Linz Ersatzspannungsquelle, Ersatzstromquelle (siehe auch Praktikum GLE, Kapitel 3.1) Jedes lineare Netzwerk kann bezüglich seiner elektrischen Eigenschaften (Zusammenhang Spannung U Strom I) in einem Zweig bzw. zwischen 2 Klemmen durch eine Ersatzschaltung ersetzt werden, die aus • einer idealen Spannungsquelle + Serienwiderstand • oder: einer idealen Stromquelle + Parallelleitwert besteht. Ein lineares Netzwerk besteht aus den Elementen R, L, C sowie idealen Konstantstrom- und/oder Spannungsquellen. I Ri U0 U I Ersatzspannungquelle mit Ri lineares Netzwerk U I I0 Äquivalentes elektrisches Klemmenverhalten Gi U Ersatzstromquelle mit Gi Bestimmung der Ersatzquellen-Parameter: • U0 ist gleich der Leerlaufspannung ULL zwischen jenen Klemmen, bzgl. denen die Ersatzquelle bestimmt werden soll, zu setzen bzw. I0 gleich dem Kurzschlußstrom IKS: unbekanntes Netzwerk unbekanntes Netzwerk ULL IKS Achtung: Die direkte Bestimmung des Kurzschlußstroms sollte in der Praxis vermieden werden, da ein Kurzschließen der Klemmen meist zur Überlastung des Netzwerks führt! 1 • Der Innenwiderstand Ri = wird gleich dem Widerstand (Impedanz) zwischen den Klemmen gesetzt. Gi Dazu werden bei bekannter Innenschaltung des Netzwerks alle Spannungsquellen durch Kurzschlüsse (Uj = 0) und alle Stromquellen durch Leerläufe (Ij = 0) ersetzt. Achtung: Ri bezeichnet eine reine Rechengröße für das Ersatzmodell und keinen physikalisch vorhandenen Widerstand! Beispiel: Der strichliert eingerahmte Schaltungsteil soll durch eine Ersatzquelle ersetzt werden Bestimmung einer Ersatzspannungsquelle: R2 R1 + R2 RR • Ri: Spannungsquelle durch KS ersetzen ⇒ Ri = 1 2 R1 + R2 • Leerlaufspannung: ohne ZL (Ia=0) ⇒ U LL = U B R1 Ia UB R2 Ua ZL p Bestimmung einer Ersatzstromquelle: Ia • Kurzschlußstrom: Klemmen kurzgeschlossen, Ua=0 ⇒ I KS = • Gi = 1 Ri UB R1 U0 =ULL Ri Ua ZL Ia Ersatzspannungquelle I0 =IKS Gi Ersatzstromquelle Ua ZL Beide Ersatzquellen bewirken in ZL den gleichen Laststrom wie im „Originalnetzwerk“! Superpositionsgesetz für lineare Netzwerke (Helmholtz) Enthält ein lineares Netzwerk (⇒ NWteil ohne z.B. Dioden!) mehrere Quellen, so kann der Strom bzw. die Spannung in einem Zweig durch Superponieren der Wirkungen der einzelnen Quellen bestimmt werden. D.h.: Es wird jeweils nur eine Quelle betrachtet, alle anderen werden entfernt (⇒ Spannungsquelle: U=0 (KS), Stromquelle: I=0 (Leerlauf) ). Nun wird der Strom oder die Spannung im Zweig bestimmt. Dies wird für alle Quellen durchgeführt und abschließend werden die Einzelwirkungen überlagert. Beispiel 1) Gegeben: Ia 500Ω U0=10V 1kΩ 1kΩ Gesucht: Ua Ua I0=10mA a) Bestimmung von Ua1, dem Anteil aufgrund der Spannungsquelle U0: Ia 500Ω U0 1kΩ 1kΩ ⇒ U a1 = U 0 Ua1 1kΩ 1kΩ 500Ω + 1kΩ 1kΩ = U0 = 5V 2 b) Bestimmung von Ua2, dem Anteil aufgrund der Stromquelle I0: Ia 500Ω 1kΩ 1kΩ ⇒ U a 2 = I 0 (500Ω 1kΩ 1kΩ ) = I 0 250Ω = 2.5 V Ua2 I0=10mA c) Superponieren der Einzelwirkungen: U a = U a1 + U a 2 = 7.5 V Achtung: Beim Betrachten der Einzelwirkungen können Leerläufe und Kurzschlüsse auftreten. Ia I0 Ia Ua U0 U0 Ia I0 U0 Ua Die Spgs.-quelle liefert keinen Beitrag zu Ua ! (Die ideale Stromquelle hält I0 aufrecht) Ua Die Stromquelle liefert keinen Beitrag zu Ua ! (Die ideale Spannungsquelle hält U0 aufrecht) Ia Ua I0 Beispiel 2) Gegeben: U1 = 10V, U2 = 2V I1 = 0.5mA R1 = 2kΩ, R2 = 100Ω R3 = 10kΩ, RL = 2kΩ I1 I2 U1 R3 R2 U2 R1 Ua RL Gesucht: Ua , I2 Lösungswege: a) Bestimmung von Ua und I2 mittels Superposition der Wirkungen der 3 Einzelquellen (U1, U2, I1). Lsg: Ua = 0.09V + 1.802V + 0V = 1.892V, I2 = -0.9mA + 1.982mA - 0.5mA = 0.582mA b) Bestimmung einer Ersatzspannungsquelle für den Schaltungsteil linksseitig der gegebenen Klemmenanschlüsse, indem ULL (für das Netzwerk ohne RL) und Ri (für U1=U2=0 (KS),I1=0 (LL)) bestimmt wird. Lsg: U0 = 0.0943V + 1.887V + 0V = 1.9813V (mittels Superposition bestimmt), Ri = R1||R2||R3 = 94.34Ω Mit dieser Ersatzquelle lässt sich Ua einfach berechnen: Ua = U0 RL = 1.892 V RL + Ri c) Bestimmung einer Ersatzstromquelle Lsg: I0 = 1mA + 20mA+0mA = 21mA (mittels Superposition bestimmt). Übungsaufgaben HLST SS 2010 Aufgabe 3: Grafische Netzwerkanalyse von nichtlinearen Strom- und Spannungsteilern Gegeben seien die folgenden 4 Schaltungen. Überlegen Sie sich, wie mit Hilfe der StromSpannungs-Kennlinien der Bauteile die Teilspannungen (in a) bzw. Teilströme (in b) bestimmt werden können. R1 R Ug Ug R2 a) Ig R1 R2 Ig R b) _________ Institut für Mikroelektronik 4 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST SS 2010 Aufgabe 6: Spannungsstabilisierung mit Zenerdioden Zener-Dioden sind Dioden mit definiertem Durchbruchverhalten in Sperrrichtung vergleichsweise niederohmig. Sie können aufgrund des steilen Kennlinienverlaufes im Durchbruch zur Spannungsstabilisierung verwendet werden. Die folgende Schaltung zeigt eine dafür geeignete Schaltung bestehend aus einer Zenerdiode, einem Vorwiderstand und einer variablen Last. Die Schaltung soll für die folgenden Spezifikationen ausgelegt werden: • Eingangsspannung schwankt zwischen den Werten U min = 10 V und U max = 15 V • Z-Diode: Zenerspannung U Z , Nenn = 8,2 V , maximale Verlustleistung PV ,max = 0,2 W minimaler Strom durch die Zener-Diode I Z ,min = 1 mA • Last: minimale Belastung I L ,min = 0 (Leerlauf) maximale Belastung I L ,max = 4 mA Für a) und b) wird im Folgenden angenommen, dass Uz ≈ Uz.Nenn (warum ist diese Annahme gerechtfertigt?) a) Berechnen Sie anhand der vorgegebene Daten der Zener-Diode den maximal erlaubten Strom I Z ,max . Warum sollte auch der minimale Strom I Z ,min nicht unterschritten werden? b) Da der Strom durch die Zener-Diode in dem Bereich zwischen I Z ,min und I Z ,max liegen sollte, ergibt sich auch ein minimaler und ein maximaler Vorwiderstand. Berechnen Sie diesen Widerstandsbereich und wählen Sie einen geeigneten Vorwiderstand R aus der E24-Normreihe aus. 1.0 / 1.1 / 1.2 / 1.3 / 1.5 / 1.6 / 1.8 / 2.0 / 2.2 / 2.4 / 2.7 / 3.0 / 3.3 / 3.6 / 3.9 / 4.3 / 4.7 / 5.1 / 5.6 / 6.2 / 6.8 / 7.5 / 8.2 / 9.1 Die Zener-Diode kann etwas genauer durch ein Ersatzschaltbild modelliert werden (gilt solange die Spannung an der Z-Diode > Uz,Nenn ist! Gilt nicht für Dioden in Vorwärtsrichtung!) _________ Institut für Mikroelektronik 7 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST SS 2010 Ersatzschaltung c) Ein Maß für die Güte der Stabilisierungsschaltung ist der Stabilisierungsfaktor S , welcher das Verhältnis der relativen Spannungsänderung am Eingang der Schaltung zur relativen Spannungsänderung am Ausgang der Schaltung angibt. Berechnen Sie mit Hilfe der Kleinsignalersatzschaltung der Zener-Diode die Aussgangsspannungsschwankung ∆Ua sowie den Stabilisierungsfaktor für Leerlauf und Volllast (berechnen Sie dazu RL unter der Annahme Ua ≈ Uz,Nenn). d) Berechnen Sie mit Hilfe der Großsignalersatzschaltung eine Beziehung, die die Ausgangsspannung in Abhängigkeit der Eingangsspannung angibt. Verwenden Sie dazu den Überlagerungssatz. _________ Institut für Mikroelektronik 8 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST SS 2010 Aufgabe 7: Kleinsignal-Abschwächer Die gegebene Schaltung kann dazu verwendet werden um kleine Wechselspannungen zu dämpfen, wobei der Dämpfungsgrad mit dem Potentiometer RV variiert werden kann. a) Zeichnen Sie das Gleichstromersatzschaltbild und zeigen Sie die Funktion des Abschwächers grafisch. Zeichnen Sie 2 Potistellungen ein und kennzeichnen Sie die stärkere Abschwächung. Geben Sie den Diodenstrom unter der Annahme, dass UD in der GleichstromAnalyse konstant mit 0.6V angenommen werden kann, an. b) Geben Sie den differenziellen Widerstand der Diode D in Abhängigkeit vom Diodenstrom ID an. c) Zeichnen Sie das (linearisierte) Kleinsignalersatzschaltbild des Abschwächers. Die Kondensatoren können für die Wechselstrombetrachtung durch Kurzschlüsse ersetzt werden, da die Werte für C sehr groß seien. d) Das Verhältnis von u a / ue = k ist mit dem Potentiometer RV einstellbar. Geben Sie aus dem Kleinsignalersatzschaltbild eine Beziehung für den dazu nötigen differenziellen Diodenwiderstand rD sowie für den zugehörigen Diodenstrom ID an. e) Berechnen Sie (aus a) und d)) die Widerstandswerte RV,max und RV,min um eine Abschwächung im Bereich k = 1/3..1/100 zu erreichen. f) Berechnen Sie ID,min und ID,max. Hinweise: zu a) Alle transienten Vorgänge sind angeklungen! zu c) Benutzen Sie als Diodengleichung I D ≅ I S ⋅ e UD m⋅U T mit m = 2 und UT=25mV. _________ Institut für Mikroelektronik 9 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST SS 2010 Aufgabe 8: Bipolartransistor a) Skizzieren Sie den Aufbau eines npn sowie pnp-Bipolartransistors. b) Erläutern Sie anhand der Skizzen dessen Funktionsweise. Warum kommt es zur Stromverstärkung? c) Skizzieren Sie eine Eingangskennlinie, Übertragungskennlinie und ein Ausgangskennlinienfeld und geben Sie gegebenenfalls Gleichungen an, die diese Verläufe beschreiben. d) Zeichnen Sie das 4-Quadrantenkennlinienfeld eines Transistors. Beschreiben Sie die Methode mit der Sie das Kennlinienfeld aufnehmen würden. e) Geben Sie das Kleinsignal-Ersatzschaltbild des Transistors an, und bestimmen Sie den Ersatzwiderstand der Basis-Emitterstrecke. Aufgabe 9: Arbeitspunkteinstellung eines Bipolartransistors mittels Basisspannungsquelle a) Was versteht man unter einer Arbeitspunkteinstellung eines Transistors und warum ist diese überhaupt nötig? b) Der Kollektorstrom im Arbeitspunkt kann durch einprägen eines Basisstroms bzw. durch anlegen einer Basis-Emitterspannung vorgegeben werden. Beschreiben Sie die Vor- und Nachteile der beiden Methoden hinsichtlich Temperaturstabilität und Bauteilstreuungen. _________ Institut für Mikroelektronik 10 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST SS 2010 Aufgabe 10: Arbeitspunkteinstellung eines Bipolartransistors mittels Basisstromeinstellung Gegeben ist untenstehende Schaltung mit einer Versorgungsspannung U B = 15 V . Es soll mit Hilfe des Widerstandes R1 ein Basisstrom I B = 10 μA eingestellt werden. UB UB R1 RC C >> C >> ua ue U BE a) Welcher Art der Arbeitspunkteinstellungen aus Aufgabe 9) entspricht diese Schaltung am ehesten? b) Dimensionieren Sie den Widerstandswert R1 . Nehmen Sie dazu U BE ≈ 0,7 V an. c) Angenommen U BE betrage 0,6 V . Berechnen Sie die relative Spannungsänderung von UBE sowie die relative Stromänderung von IC. Interpretieren Sie das Resultat! Aufgabe 11: Arbeitspunkteinstellung eines Bipolartransistors mittels Basisspannungsteiler UB UB RC R1 C >> C >> ue IB ua I2 U R2 BE _________ Institut für Mikroelektronik 11 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST SS 2010 a) Durch Einfügen eines Widerstandes R2 wird verhindert, dass sich der Arbeitspunkt des Transistors bei schwankendem I B ändert. Dazu wird I 2 = 10 ⋅ I B gewählt. Berechnen Sie unter Annahme von U BE = 0,7 V und U B = 15 V die Widerstände R1 und R2 , damit ein Basisstrom von I B = 10 μA fließt. b) Welche Nachteile bleiben dennoch bestehen? Aufgabe 12: Arbeitspunkteinstellung eines Bipolartransistors mittels Stromgegenkopplung UB UB RC R1 C >> ue C >> IC IB I2 U BE R2 RE ua U RE a) Erläutern anhand der obigen Schaltung die Wirkungsweise der Stromgegenkopplung. b) Welchen Einfluss hat die Stromgegenkopplung auf die Spannungsverstärkung? Was kann man dagegen tun? c) Stellen Sie mit Hilfe der Widerstände den folgenden Arbeitspunkt ein: I C = 10 mA , B = 100 , U BE ≈ 0,7 V . Weiterhin soll gelten: U RE = 1 V , U B = 15 V . d) Berechnen Sie die exakten Werte für U BE und I B durch Iteration. ⎡ ⎛U Hinweis: Für den Transistor gilt die folgende Beziehung: I C = I 0 ⎢exp⎜⎜ BE ⎣ ⎝ UT −14 I 0 = 10 A und der Temperaturspannung U T = 25 mV . ⎞ ⎤ ⎟⎟ − 1⎥ mit ⎠ ⎦ _________ Institut für Mikroelektronik 12 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST SS 2010 Aufgabe 13: Kleinsignalersatzschaltbild Berechnen Sie unter Verwendung des Kleinsignalersatzschaltbildes eines npnBipolartransistors B C B S =ˆ B B⋅iB S ⋅u BE u BE C B iB =ˆ iB C 1 B S B +1 u BE E E B⋅iB S ⋅u BE E a) die Temperaturabhängigkeit von IC; Berücksichtigen Sie dazu Schwankung von UBE zufolge Temperaturänderungen mit ΔU BE ,T = u BE ,T ≈ −2mV / K ⋅ ΔT b) Eingangswiderstand re = c) d) Ausgangswiderstand ra = ue ie ia = 0 ua ia ue = 0 Leerlaufspannungsverstärkung A = ua ue ia = 0 der folgenden beiden Schaltungen: UB UB UB R1 RC UB R1 RC ia ia ue ie u BE ua ue ie u BE R2 ua RE _________ Institut für Mikroelektronik 13 Johannes Kepler Universität Linz Übungsbeispiele 1. Test R5 I 1.) Gegeben ist eine Brückenschaltung mit Dioden als nichtlinearen Elementen. A R1 D1 D2 Id R4 I R2 R1 = R2 = R3 = R4 = R5 = 2 Ω U = 0,6 V I = 0,8 A D1 = D2 = D3 mit Is = 50 nA, Ut = 25 mV, m = 2 Ud B R3 Diodenkennlinie ⎛ Ud ⎞ I d = I S ⋅ ⎜ e m ⋅U t − 1⎟ ⎜ ⎟ ⎝ ⎠ D3 U Gesucht: Diodenkennlinie a) Vereinfachen Sie die Schaltung mit Hilfe der Theorie der Ersatzspannungs- oder -stromquelle bezüglich der Klemmen A und B (ohne Diode D1) b) Bestimmen Sie die Diodenspannung Ud und den Diodenstrom Id der Diode D1 graphisch unter Verwendung der Diodenkennlinie. c) Berechnen Sie Ud und Id der Diode D1 durch Iteration (3 Iterationschritte). Geben Sie in jedem Schritt Ud und Id an und rechnen Sie immer mit den exakten Werten im Taschenrechner weiter. d) Berechnen Sie den Ausgangswiderstand ra der Schaltung zwischen den beiden Klemmen A und B (inklusive Dioden). Hinweis: 1.6 1.5 1.4 1.3 1.2 1.1 1.0 0.9 0.8 0.7 0.6 0.5 0.4 0.3 0.2 0.1 0 0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1.0 1.1 1.2 Diodenspannung V Beachten Sie die Eigenschaften von Strom- und Spannungsquellen, und welche Elemente Einfluß auf die Rechnung haben. Lösung: a) Ersatzspannungsquelle: U 0 = 2,2V Ri = 2 Ω I k = 1,1A b) Konstruktion der Lastgerade mit Hilfspunkten (z.B: I (Ud =1V ) = 0.6A ) c) AP mit Iteration: Ud = 0,82194 V, Id = 0,68903 A d) Mittels Näherungsformel: rd = 72,57 mΩ , somit ra = Ri || rd = 70,02mΩ 2.) Gegeben ist folgende Emitterschaltung mit Stromgegenkopplung +Ub R2 Ri RC C C UCE ≈ Ue ug ua R1 RL RE Gegeben: R1=1,8 kΩ R2= 5,1 kΩ RE= 120 Ω RC= 270 Ω Ri= 470 Ω RL = 2,2 kΩ CÆ∞ uG= 1 V UCE ≥ 1 V Ub= 12 V UBE,0=0,7 V (für Arbeitspunktbestimmung) B = β = 100, UT=25mV Gesucht: a) Bestimmen Sie den Arbeitspunkt (IC,0, UCE,0, UC,0, Ua,0) der Schaltung, wobei der Basisstrom in der Rechnung zu berücksichtigen ist. b) Bestimmen Sie für RL=∞ die Aussteuergrenzen am Ausgang und berechnen Sie daraus die maximal mögliche Wechselamplitude ûa für symmetrische Aussteuerung um den Arbeitspunkt (Beachten Sie dabei den Emitterwiderstand). c) Zeichnen Sie das vollständige Kleinsignalersatzschaltbild der gesamten Schaltung (inklusive Earlyleitwert gce). d) Bestimmen Sie mit Hilfe der Schaltung in Punkt c) den Eingangswiderstand re und den Ausgangswiderstand ra des Transistorverstärkers (ohne Generator, ohne Last und ohne Earlyleitwert). e) Bestimmen Sie die Betriebsverstärkung AB=ua/ug und daraus Û a . Lösung: a) Mithilfe der Netzwerkgleichungen (R1, R2, UBE,0, RE) ergibt sich: I B , 0 = 180,7 µ A ; I C ,0 = 18,07mA ; U C , 0 = 7,12V ; U CE ,0 = 4,93V ; U a ,0 = 0V (über C entkoppelt) b) U a , symmetrisch = min{4,88V ; 2,712V } = 2,712V c) KS-ESB d) re = R1 R2 B S red = 1,2 kΩ ; ra = 270 Ω e) A = − S red RC = −2,203 ; AB = −1,41 ; Uˆ a = AB u G = 1,41V Bsp 1: Diode 33Ω Für die Dioden gelte UD ⎛ mU ⎞ I D = I S ⎜ e T − 1⎟ mit IS = 0.01pA, m = 1.2, UT = 25mV. ⎜ ⎟ ⎝ ⎠ Bestimmen Sie die Spannungen U1 und U2 für die Fälle a) I0 = +100 mA Hinweis: Zwecks einfacher Rechnung b) I0 = -100 mA. sollen die Ströme von in Sperrrichtung U1 I0 U2 Lösung: a) U1 = 3.3V, U2 = 0.877V b) U1 = -3.3V, U2 = -1.796V. gepolten Dioden vernachlässigt werden. Bsp 2: Diode Bestimmen Sie den differentiellen Widerstand bezüglich der eingezeichneten Klemmen für die Fälle a) U0>0 b) U0<0. R D1 U0 D2 Lösung: a) rdiff=rD1 b) rdiff=R+rD2. Begründung: Für eine in Sperrichtung gepolte Diode gilt rdiff → ∞ . Bsp 3: Zenerdiode D1: IZ S1 10mA 0.8V 3V 20Ω Ua 200Ω D1 IZ UR Bestimmen Sie Ua und IZ für die Fälle a) S1=offen, b) S1=geschlossen. Lösung: a) Ua = 3.2V, IZ = 10mA b) Ua = 2V, IZ = 0mA Hinweis: Diese Zenerdiodenkennlinie gilt auch für das folgende Beispiel! Bsp 4: Zenerdiode 12Ω Bestimmen Sie UL sowie PD1 und PD2 für die Fälle a) U0=+5V b) U0=-4V. 100Ω D1 U0 D2 UL Lösung: a) UL = +3.8V, PD1= 49.6mW, PD2= 186mW b) UL = -3.57V, PD1= 0mW, PD2= 0mW Emitterschaltung mit Stromgegenkopplung und endlichem CE: U0 U0 UBE = 0,6 V; U0 = 12 V; β = 500; UT = 25 mV Vernachlässigungen: 1. B +1 ≈ B 2. I quer >> I B 27K Ue Ua 3K3 470 CE Gesucht: AP, |A(ω)|, |re(ω)| Arbeitspunkt: 3300 3300 U e0 = U0 = ⋅ 12 = 1,307 V 3300 + 27000 30300 U − U BE 1,307 − 0,6 = = 1,504 mA I C 0 ≈ I E 0 = e0 470 470 I B0 = I C0 β = 1,504 ⋅ 10 −3 = 3,008 µA 500 Querstrom im Spannungsteiler: U0 12 = = 396 µA → die 3 µA Basisstrom sind vernachlässigbar Iq = 27000 + 3300 30300 I 1,504 ⋅ 10 −3 U a0 = U 0 − 2700 I C0 = 12 − 2700 ⋅ 1,504 ⋅ 10 −3 = 7,939 V S = C0 = = 60,164 mS 25 ⋅ 10 −3 UT Kleinsignalersatzschaltbild: ie iB iC Ersatzschaltbild für re: ia B S ue R1 R2 RE Z E = RE B S iE RC 27K ua 3K3 B RE CE RE 1 jω C E RE = = 1 jωC E R + 1 + jωRE C E E j ωC E ⇒ B ZC,E ⎛B ⎞ re = 27 K 3K 3 ⎜ + B Z E ⎟ ⎝S ⎠ Verstärkung: u − RC S − RC S ⋅ (1 + jωRE C E ) − RC S A(ω ) = a = − RC S red = = = = S RE ue 1 SR j ω R C + + E E E 1+ SZ E + ZE 1+ S B23 1 + jωRE C E 1 << S Z E → vernachlässigt 1 1 1 + jωRE C E . Da (= 16,62 Ω ) << RE (= 470 Ω ) gilt vereinfacht RE + ≈ RE 1 R S S + jωC E E + RE S S 678 RC 1 + jω R E C E 1 + jωR E C E und somit: A(ω ) ≈ − RC =− ⋅ C RE RE + RE 1 + jω E jω C E S S { = − RC Kleinsignalparameter der Kollektorschaltung Ubat Die Kollektorschaltung heißt auch Emitterfolger, da die Ausgangsspannung um UBE verschoben der Eingangsspannung folgt. iB → Im Folgenden gilt B +1 ≈ B für den Fall, dass B >> 1 . ≈ RE UG B S RG RG iC = B iB RE uG Kleinsignalersatzschaltbild Differentieller Eingangswiderstand re: Der Spannungsabfall an RE ist RE i E = RE (B + 1)i B ≈ BRE i B , d.h. lässt man iC weg und rinnt daher nur iB durch RE, so muss der Widerstand um die Stromverstärkung erhöht werden, um den gleichen Spannungsabfall zu erhalten ⇒ nebenstehendes Ersatzschaltbild ohne iC NUR für die Berechnung von re: iB B S re ( B + 1) R E Durch Transformation der ausgangsseitigen Impedanzen mit B + 1 ≈ B B B lässt sich re so leicht berechnen: re = + (B + 1) RE ≈ + BRE S S ≈ BR E ACHTUNG: Diese Transformation ist nicht erlaubt, wenn der Earlyleitwert gCE = 1/rCE berücksichtigt werden muss! Differentieller Ausgangswiderstand ra mit Berücksichtigung der Eingangsbeschaltung (RG): Definition: ra = ua ia Maschen an Ein- und Ausgang: B⎞ ⎛ (1) i B ⎜ RG + ⎟ + u a = 0 ⇒ S⎠ ⎝ uG =0 iB iC = B iB (2) RG B S ra = ia ue ≈ RE uG ua u a = (i B + iC + ia ) RE ua ua RE + ( B + 1) ua RG + BS = 1 RE ⇒ iB = − ia = nebenstehendes Ersatzschaltbild ohne iB und ohne iC NUR für die Berechnung von ra: + ( B + 1) iB RE ua = ( B + 1) iB RE HLST_Emitterfolger.doc, 31.03.2005, Di ⎫⎪ ⎬ ⇒ ⎪⎭ A= ua − ( B + 1)i B RE 1 + B +1B RG + S B S RG R ≈ G B +1 B B +1 ua = ue ≈ RE Kleinsignal-Leerlaufspannungsverstärkung: Bi S B B S B ⎞ ⎛ RG 1⎞ ⎛R ⎜ ra = RE || + S ⎟ ≈ RE || ⎜ G + ⎟ ⎜ B + 1 B + 1⎟ ⎝ B S⎠ ⎠ ⎝ d.h. durch Transformation der eingangsseitigen Impedanzen mit B1+1 ≈ B1 lässt sich ra leicht berechnen ⇒ ue = ua RG + ( B + 1) RE 1 1 = ≈ B + ( B + 1) R 1 + ( B +1B) SR 1 + SR1 E S E E 1 S ra Übungsaufgaben HLST SS 2010 Aufgabe 20: Basisschaltung Zeichnen Sie das Kleinsignalersatzschaltbild und bestimmen Sie • die Spannungsverstärkung. • den Eingangswiderstand. • den Ausgangswiderstand. Aufgabe 21: Arbeitspunkteinstellung eines zweistufigen Verstärkers Gegeben ist folgende Verstärkerstufe mit den Arbeitspunkten U B = 20 V , U B1 = 15 V , U C 2 = 12 V , I C1 = 10 mA , U BE1 = U BE 2 = 0,6 V . Für die Stromverstärkung beider Transistoren gelte B1 = B2 = 200 . Der Widerstand R4 habe einen Wert von 400 Ω . Die Zenerspannung der Zenerdiode beträgt U Z = 6,4 V . UB UB R1 UB R4 IC1 T1 Ue UB1 T2 R2 UC2 Ua R3 a) Berechnen Sie den Kollektorstrom des zweiten Transistors. b) Berechnen Sie zur Einstellung der gegebenen Werte die 3 Widerstände R1 bis R3 . c) Ermitteln Sie die Kollektor-Emitter-Spannungen beider Transistoren. _________ Institut für Mikroelektronik 20 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST SS 2010 Aufgabe 22: Zweistufiger Transistorverstärker Gegeben sei die oben abgebildete Verstärkerschaltung mit den folgenden Bauteilwerten. U 0 = 12 V R1 = 1 MΩ , R2 = 700 Ω , R3 = 2,7 kΩ , R4 = 1,2 kΩ U BE1 = U BE 2 = 0,6 V , B1 = 200 , B2 = 100 B +1 ≈ B a) In welchen Grundschaltungen werden die Transistoren T1 und T2 betrieben? b) Bestimmen die Kollektorströme I C1 und I C 2 . c) Ermitteln Sie anhand des Kleinsignalersatzschaltbildes des Verstärkers • den Eingangswiderstand • den Ausgangswiderstand • die Leerlaufspannungsverstärkung. Aufgabe 23: Temperaturkompensierte Spannungsquelle Gegeben ist die untenstehende Spannungsquelle. Der Arbeitspunkt des Transistors ist durch die Dioden temperaturkompensiert. a) Erläutern Sie kurz die Wirkungsweise dieser Temperaturkompensation. b) Berechnen Sie unter Vernachlässigung des Basisstromes und unter der Annahme R2 U F = U BE das Verhältnis X = , so dass der Arbeitspunkt des Transistors R1 + R2 möglichst gut temperaturstabilisiert ist. c) d) Berechnen Sie allgemein die Ausgangsspannung U a . Wie kann die Schaltung verändert werden, um eine optimale Temperaturkompensation _________ Institut für Mikroelektronik 21 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST SS 2010 zu erreichen? Aufgabe 24: Stromspiegel Gegeben ist die temperaturkompensierte Stromquelle, die mit U CC = 10 V versorgt wird. a) Warum werden Stromspiegel oft nur als integrierte Schaltung hergestellt? b) Zeigen Sie, dass I L ≈ I 1 gilt. c) Bestimmen Sie den Widerstand R1 , so dass die Stromquelle 1 mA liefert ( U BE ≈ 0,7 V ) d) Wie groß darf der Lastwiderstand maximal gewählt werden, damit der von der Stromquelle gelieferte Strom nicht zusammenbricht? Es sei gegeben U CE ≥ U CE , sat = 0,1 V e) Wie sieht der Stromspiegel mit pnp-Transistoren aus? _________ Institut für Mikroelektronik 22 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST SS 2010 Aufgabe 26: Differenzverstärker mit realer Stromquelle a) Erläutern Sie (unter Vernachlässigung von Ri) das Prinzip des abgebildeten Differenzverstärkers. Jede beliebige Kombination von u1 und u2 kann als Überlagerung einer Gleichtakt- und einer Gegentaktaussteuerung betrachtet werden. b) Ermitteln Sie für Gegentaktaussteuerung (u1=-u2) aus dem Kleinsignalersatzschaltbild • die Leerlaufdifferenzverstärkung Aed=ua1/(u1-u2) • den Differenzeingangswiderstand red=(u1-u2)/iB1 ra=ua1/ia1 • den Ausgangswiderstand sowohl für ideale wie für reale Stromquelle. c) Ermitteln Sie für Gleichtaktaussteuerung (u1=u2) aus dem Kleinsignalersatzschaltbild • die Leerlaufgleichtaktverstärkung Agl=2 ua1 /(u1+u2) • den Gleichtakteingangswiderstand rgl=(u1+u2)/(2 iB1) sowohl für ideale wie für reale Stromquelle. d) Bestimmen Sie die Gleichtaktunterdrückung (CMRR = Agl/Aed). Interpretieren Sie! e) Die Stromquelle kann unter Umständen durch einen Widerstand ersetzt werden. Welche Auswirkungen hat das auf die Funktion? _________ Institut für Mikroelektronik 24 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST SS 2010 Aufgabe 28: Differenzverstärker mit Transkonduktanz-Eingangsstufe +UB UB = 15 V UT ≈ 25mV B = 300 (B+1 ≈ B) I3 = 10 mA RE = 50Ω RC = 1kΩ T3 RE T4 ≈I2 I2 ≈(I1-I2) T5 I1 ≈(I1-I2)·B T2 T1 Ue1 ≈I1 ≈I2 Ue2 Ua RC I3 -UB Die Abbildung zeigt eine verbesserte Version des Differenzverstärkers aus Aufgabe 26. Die Kollektor-widerstände wurden hierzu durch einen Stromspiegel ersetzt, welcher dazu beiträgt die Leerlaufverstärkung drastisch zu erhöhen. Durch die Verwendung des Sromspiegels besitzt die erste Stufe praktisch einen Stromausgang. Der Stromspiegel ist als ideal anzunehmen. Die Stromquelle I3 sei ideal angenommen, weshalb Gleichtakt-auslenkungen nicht berücksichtigt werden müssen. a) Bestimmen Sie die Ausgangsspannung Ua in Abhängigkeit der Ströme I1 und I2 unter der Annahme I1 > I2. b) Berechnen Sie die Ausgangsspannung Ua in Abhängigkeit der Differenzeingangsspannung Ued=Ue1-Ue2. Verwenden Sie hierzu die Übertragungskennlinie von T1 und T2. Bestimmen Sie weiters die Aussteuergrenzen von Ua (UCE > 0.1 V). Bedenken Sie, dass der Transistor T5 für I2 > I1 sperrt. c) Berechnen Sie die Eingangsoffsetspannung Uoffs und zeichnen Sie die Spannungstransferkennlinie. Hinweis: Uoffs ist die nötige Differenzeingangsspannung damit Ua=0V ist. Anmerkung: In der Realität tragen Produktionstoleranzen und die Earlyleitwerte der einzelnen Transistoren wesentlich zur Offsetspannung bei. d) Berechnen Sie aus Punkt c) die Leerlaufdifferenzverstärkung Aed = ∂U a / ∂U ed für Kleinsignale. e) Welche Verstärkung Ua/Ue1 stellt praktisch sich ein, wenn der Ausgang mit der Basis von T2 verbunden wird? Verallgemeinern Sie hierzu den Verstärker durch eine Ersatzschaltung. Für welchen Eingangsspannungsbereich kann der Verstärker verwendet werden? _________ Institut für Mikroelektronik 26 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST SS 2010 Aufgabe 29: Dreistufiger Transistorverstärker Gegeben ist die untenstehende dreistufige Transistorschaltung bestehend aus einem Differenzverstärker sowie einem Transistoren in Emitter- bzw. in Kollektorschaltung. Zur Vereinfachung der Rechnung sollen die Transistoren als symmetrisch angenommen werden, d. h. die npn-Transistoren haben die gleichen Kennwerte wie die pnp-Transistoren. • Stromverstärkung B = 50 • Basis-Emitter-Spannung U BE ≈ 0,7 V • Kollektor-Emitter-Spannung in Sättigung U CE , sat = 0,3 V R1 R1 R2=1kΩ IB3 IC1 IC2 +10 V T3 IC4 IC3 T1 T2 IB4 T4 UE UA R3 R4 R5 –5 V a) Dimensionieren Sie Widerstände R1 , R3 , R4 , R5 so, damit für U E = 0 und U A = 0 durch jeden Transistor ein Kollektorstrom I C = 1 mA fließt. Vernachlässigen Sie nicht die Basisströme. b) Welche Phasendifferenz ϕ besteht zwischen dem harmonischen Signalen am Eingang und am Ausgang? (Die parasitären Kapazitäten der Transistoren sind nicht zu berücksichtigen) c) Wie groß ist die Gleichtaktunterdrückung (CMRR)? _________ Institut für Mikroelektronik 27 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST SS 2010 Aufgabe 30: Colpitts-Oszillator a) Zeichnen Sie das Kleinsignalersatzschaltbild des Oszillators und bestimmen Sie daraus die komplexe Schwingbedingung. b) Bestimmen Sie die Resonanzfrequenz und berechnen Sie einen Wert für R aus der komplexen Schwingbedingung. c) Berechnen Sie die den Arbeitspunkt und daraus die Steilheit des Transistors. d) Wie kann für eine gegebene Betriebsspannung die Schwingbedingung erfüllt werden? _________ Institut für Mikroelektronik 28 Johannes Kepler Universität Linz 2. Beispiel: Schwingbedingung eines Oszillators Gegeben: Colpitts-Oszillator in Emitterschaltung C1 = C2 Æ ∞ R3 C2 Ca Gesucht: L a) Zeichnen Sie das vereinfachte Kleinsignalersatzschaltbild. Cb b) Ermitteln Sie die beiden reellen Schwingbedingungen. Hinweise: 1.) Verwenden Sie iC=S⋅uBE und nicht iC=B⋅iB 2.) Die beiden reellen Gleichungen brauchen nicht mehr weiter vereinfacht werden. T1 R2 R1 C1 Lösung: a) Kleinsignalersatzschaltbild ia–Y⋅ uBE Y⋅ uBE ia L S⋅ uBE Ca ia–uBE ⋅ (Y+S) Cb B S R2 Y = 1 R2 + S B + j ωC b b) Schwingbedingungen (1) (2) 1 ⋅ i a + j ωL ⋅ Y ⋅ u BE + u BE = 0 j ωC a 1 ⋅ i a + R 3 ⋅ [i a − u BE ⋅ (Y + S )] = 0 j ωC a uBE R3 ( (1) 1 ⋅ i a + (1 + j ωL ⋅ Y ) ⋅ u BE = 0 j ωC a ⋅ (2) ⎞ ⎛ 1 ⎜⎜ + R 3 ⎟⎟ ⋅ i a − R 3 ⋅ (Y + S ) ⋅ u BE = 0 ⎠ ⎝ j ωC a ⋅ − ( ⎡ ⎛ 1 ⎞ 1 + R 3 ⎟⎟ + R 3 ⋅ (Y + S ) ⋅ ⎢(1 + j ωLY ) ⋅ ⎜⎜ j ωC a ⎝ j ωC a ⎠ ⎣ u BE ≠ 0 [1 + jωL ⋅ ( 2 1 R2 ( + S B 1 R2 + 1 j ωC a ) ) ⎤ ⎥ ⋅ u BE = 0 ⎦ S B bzw. − ω 2 + )] ( ) + (1 − ω ( 1 R2 + S B R3 C b Realteil: 1 − ω 2 LC b − ωL ⋅ + S)= 0 + j ωC b ⋅ (1 + j ωC a R 3 ) + R 3 ⋅ LC b + j ωL ⋅ Imaginärteil: ωL ⋅ + R3 ⇒ (1 + jωLY ) ⋅ (1 + jωC a R 3 ) + R 3 ⋅ (Y [1 − ω 1 j ωC a ( 1 R2 2 )+ 1 R2 + S B )]⋅ (1 + jωC a ( 1 R2 R3 ) + R3 ⋅ ( + 1 R2 S B + ) + j ωC b + S = 0 S B ) LC b ⋅ ωC a R 3 + ωC b R 3 = 0 1 1 + =0 LC a LC b + S B ) ⋅ ωC a R3 + R3 ⋅ ( 1 R2 + S B ) +S =0 ) + S + j ωC b = 0 Übungsaufgaben HLST SS 2010 Aufgabe 33: Gegentaktoszillator Gegeben sei die untenstehende Oszillatorschaltung mit den identischen Transistoren T1 und T2. a) Zeichnen Sie das Kleinsignalersatzschaltbild ohne gekreuzte Leitungen auf. b) Ermitteln Sie die Schwingbedingung und bestimmen Sie daraus die Resonanzfrequenz und die Dimensionierungsvorschrift für R . Aufgabe 34: MOSFET a) Kreuzen Sie an, um welchen Transistortyp es sich bei den folgenden Schaltsymbolen handelt. n-Kanal, selbstsperrend n-Kanal, selbstleitend p-Kanal, selbstsperrend p-Kanal, selbstleitend b) Skizzieren Sie den Aufbau eines n-Kanal sowie p-Kanal-MOSFET. c) Worin besteht der Unterschied zwischen dem selbstleitenden und selbstsperrenden Typ? d) Erläutern Sie anhand der Skizzen dessen Funktionsweise. Wie kommt es für U GS > U th _________ Institut für Mikroelektronik 31 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST SS 2010 zum Stromfluss zwischen Drain und Source? e) Skizzieren Sie eine Kennlinie des Ausgangskennlinienfeldes und geben Sie für jeden Bereich der Kennlinie (Sperrbereich, ohmscher Bereich, Abschnürbereich) die zugehörige Formel zur Berechnung des Drainstromes an. f) Welchen Vorteil bieten MOSFETs im Gegensatz zu Bipolartransistoren? _________ Institut für Mikroelektronik 32 Johannes Kepler Universität Linz 1. Beispiel: Kaskadierung von Stromquellen Gegeben: Kaskadierte Stromquelle bestehend aus einem Bipolartransistor und und einem Feldeffekttransistor. Transistor T1, gegeben durch S1, rCE Ub Ub RL R1 Transistor T2, gegeben durch S2, rDS Widerstände R1, R2, RE Ia T2 Gesucht: a) Zeichen Sie das vollständige Kleinsignalersatzschaltbild der nebenstehenden Schaltung mit oben beschriebenen Transistoren. T1 b) Berechnen Sie den Ausgangswiderstand ra bezüglich der beiden eingezeichneten Klemmen, wobei Sie: 1) CGS = 0 (T2) 2) iB = 0 (T1) berücksichtigen (Zeichnen Sie wenn nötig ein vereinfachtes KleinsignalESB) R2 RE 0V c) Berechnen Sie Ia und ra für: R1 = 4,7 kΩ R2 = 1 kΩ Ub = 15 V UBE = 0,7 V S1 = 75 mS rCE = 500 kΩ S2 = 10 mS rDS = 100 kΩ RE = 1 kΩ Übungsaufgaben HLST SS 2010 Aufgabe 36: MOS-Stromspiegel Gegeben ist der folgende Stromspiegel, der einen Strom I D = 3 mA durch den Lastwiderstand R L treiben soll. a) Bestimmen Sie aus der Eingangskennlinie der (identischen) n-Kanal-MOSFETs die Parameter U th und I S . b) Geben Sie b1) rechnerisch unter Verwendung der Kennliniengleichung b2) grafisch durch Einzeichnen der Arbeitsgerade den Widerstand R an, damit sich der geforderte Strom I D einstellt c) Bestimmen Sie die Steilheit S der Transistoren c1) rechnerisch c2) grafisch. _________ Institut für Mikroelektronik 34 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST SS 2010 Aufgabe 37: MOS-Differenzverstärker Gegeben ist folgender Differenzverstärker mit 2 identischen MOSFETs vom Anreicherungstyp (normally-off), der von einer bipolaren Stromquelle gespeist wird. U CC = 12 V R I D1 I D2 U GS 1 U U e1 R Ua R1 G S2 Ue2 I0 R2 RE − U CC = −12 V a) Berechnen Sie für R1 = 2 kΩ , R2 = 8 kΩ , R E = 400 Ω , B = 60 und U BE = 0,8 V den Konstantstrom I 0 . Vernachlässigen Sie dabei nicht den Basisstrom. 2 ⎛U ⎞ Die MOSFETs haben die Kennlinie I D = I S ⎜⎜ GS − 1⎟⎟ für U GS > U th , sonst I D = 0 ⎝ U th ⎠ mit I S = 30 mA und U th = 1,9 V . U b) Zeigen Sie, dass die folgende Beziehung gilt: I D1 − I D 2 = I S diff , U th wobei U diff die Differenzspannung am Eingang U diff = U e1 − U e 2 ist. c) Berechnen Sie die Drainströme I D1 und I D 2 für U diff = 0,2 V durch Umstellen der Knotengleichung am Punkt C nach einem der beiden Ströme und anschließendem Einsetzen in die Beziehung von Aufgabe b. d) Berechnen Sie mit den Werten aus Aufgabe c) die Ausgangsspannung Ua für R = 500 Ω Berechnen Sie mit Hilfe der Spannungsverstärkung aus dem Kleinsignalersatzschaltbild die Amplitude der Ausgangsspannung û a , wenn am Eingang eine Wechselspannung der Amplitude uˆ diff = 0,2 V anliegt und vergleichen Sie die beiden Werte. _________ Institut für Mikroelektronik 35 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST SS 2010 Aufgabe 38: Analyse eines Logikgatters Gegeben ist das folgende Logikgatter. a) Zu welcher Schaltungsfamilie gehört dieses Gatter? b) Welche Logikfunktion Out = f (I1,I2,I3) wird realisiert? c) Überprüfen Sie die in b) aufgestellte Logikfunktion, indem Sie für jede Pinbelegung am Eingang der Schaltung den logischen Wert am Ausgang in folgende Tabelle eintragen. I1 I2 I3 Out 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 1 1 1 0 0 1 0 1 1 1 0 1 1 1 Aufgabe 39: Entwurf eines Logikgatters Entwerfen Sie die Schaltung eines CMOS-OR-Gatters. _________ Institut für Mikroelektronik 36 Johannes Kepler Universität Linz