Übungsaufgaben HLST Übungsaufgaben Halbleiterschaltungstechnik Aufgabenkatalog: www.ime.jku.at => Downloads => Downloads Halbleiterschaltungstechnik Übungsmodus: • Anwesenheitspflicht • Gemeinsames Lösen ausgewählter Übungsaufgaben • 2 Übungstests: o Ende November/Anfang Dezember und Ende Jänner o 3 gleichwertige Aufgaben je Test o 100 Punkte je Test o Minimum: 100 Punkte gesamt • Vorlesungsklausur: o Februar o Theorieteil und Rechenteil (analog zu Übungstests) o Mündliche Abschlussprüfung nach bestandener schriftlicher Klausur _________ Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik 1 Johannes Kepler Universität Linz Aufgabe 1: Ersatzspannungsquelle, Ersatzstromquelle (siehe auch Praktikum GLE, Kapitel 3.1) Jedes lineare Netzwerk kann bezüglich seiner elektrischen Eigenschaften (Zusammenhang Spannung U Strom I) in einem Zweig bzw. zwischen 2 Klemmen durch eine Ersatzschaltung ersetzt werden, die aus • einer idealen Spannungsquelle + Serienwiderstand • oder: einer idealen Stromquelle + Parallelleitwert besteht. Ein lineares Netzwerk besteht aus den Elementen R, L, C sowie idealen Konstantstrom- und/oder Spannungsquellen. I Ri U0 U I Ersatzspannungquelle mit Ri lineares Netzwerk U I I0 Äquivalentes elektrisches Klemmenverhalten Gi U Ersatzstromquelle mit Gi Bestimmung der Ersatzquellen-Parameter: • U0 ist gleich der Leerlaufspannung ULL zwischen jenen Klemmen, bzgl. denen die Ersatzquelle bestimmt werden soll, zu setzen bzw. I0 gleich dem Kurzschlußstrom IKS: unbekanntes Netzwerk unbekanntes Netzwerk ULL IKS Achtung: Die direkte Bestimmung des Kurzschlußstroms sollte in der Praxis vermieden werden, da ein Kurzschließen der Klemmen meist zur Überlastung des Netzwerks führt! 1 • Der Innenwiderstand Ri = wird gleich dem Widerstand (Impedanz) zwischen den Klemmen gesetzt. Gi Dazu werden bei bekannter Innenschaltung des Netzwerks alle Spannungsquellen durch Kurzschlüsse (Uj = 0) und alle Stromquellen durch Leerläufe (Ij = 0) ersetzt. Achtung: Ri bezeichnet eine reine Rechengröße für das Ersatzmodell und keinen physikalisch vorhandenen Widerstand! Beispiel: Der strichliert eingerahmte Schaltungsteil soll durch eine Ersatzquelle ersetzt werden Bestimmung einer Ersatzspannungsquelle: R2 R1 + R2 RR • Ri: Spannungsquelle durch KS ersetzen ⇒ Ri = 1 2 R1 + R2 • Leerlaufspannung: ohne ZL (Ia=0) ⇒ U LL = U B R1 Ia UB R2 Ua ZL p Bestimmung einer Ersatzstromquelle: Ia • Kurzschlußstrom: Klemmen kurzgeschlossen, Ua=0 ⇒ I KS = • Gi = 1 Ri UB R1 U0 =ULL Ri Ua ZL Ia Ersatzspannungquelle I0 =IKS Gi Ersatzstromquelle Ua ZL Beide Ersatzquellen bewirken in ZL den gleichen Laststrom wie im „Originalnetzwerk“! Aufgabe 2: Superpositionsgesetz für lineare Netzwerke (Helmholtz) Enthält ein lineares Netzwerk (⇒ NWteil ohne z.B. Dioden!) mehrere Quellen, so kann der Strom bzw. die Spannung in einem Zweig durch Superponieren der Wirkungen der einzelnen Quellen bestimmt werden. D.h.: Es wird jeweils nur eine Quelle betrachtet, alle anderen werden entfernt (⇒ Spannungsquelle: U=0 (KS), Stromquelle: I=0 (Leerlauf) ). Nun wird der Strom oder die Spannung im Zweig bestimmt. Dies wird für alle Quellen durchgeführt und abschließend werden die Einzelwirkungen überlagert. Beispiel 1) Gegeben: Ia 500Ω U0=10V 1kΩ 1kΩ Gesucht: Ua Ua I0=10mA a) Bestimmung von Ua1, dem Anteil aufgrund der Spannungsquelle U0: Ia 500Ω U0 1kΩ 1kΩ ⇒ U a1 = U 0 Ua1 1kΩ 1kΩ 500Ω + 1kΩ 1kΩ = U0 = 5V 2 b) Bestimmung von Ua2, dem Anteil aufgrund der Stromquelle I0: Ia 500Ω 1kΩ 1kΩ ⇒ U a 2 = I 0 (500Ω 1kΩ 1kΩ ) = I 0 250Ω = 2.5 V Ua2 I0=10mA c) Superponieren der Einzelwirkungen: U a = U a1 + U a 2 = 7.5 V Achtung: Beim Betrachten der Einzelwirkungen können Leerläufe und Kurzschlüsse auftreten. Ia I0 Ia Ua U0 U0 Ia I0 U0 Ua Die Spgs.-quelle liefert keinen Beitrag zu Ua ! (Die ideale Stromquelle hält I0 aufrecht) Ua Die Stromquelle liefert keinen Beitrag zu Ua ! (Die ideale Spannungsquelle hält U0 aufrecht) Ia Ua I0 Beispiel 2) Gegeben: U1 = 10V, U2 = 2V I1 = 0.5mA R1 = 2kΩ, R2 = 100Ω R3 = 10kΩ, RL = 2kΩ I1 I2 U1 R3 R2 U2 R1 Ua RL Gesucht: Ua , I2 Lösungswege: a) Bestimmung von Ua und I2 mittels Superposition der Wirkungen der 3 Einzelquellen (U1, U2, I1). Lsg: Ua = 0.09V + 1.802V + 0V = 1.892V, I2 = -0.9mA + 1.982mA - 0.5mA = 0.582mA b) Bestimmung einer Ersatzspannungsquelle für den Schaltungsteil linksseitig der gegebenen Klemmenanschlüsse, indem ULL (für das Netzwerk ohne RL) und Ri (für U1=U2=0 (KS),I1=0 (LL)) bestimmt wird. Lsg: U0 = 0.0943V + 1.887V + 0V = 1.9813V (mittels Superposition bestimmt), Ri = R1||R2||R3 = 94.34Ω Mit dieser Ersatzquelle lässt sich Ua einfach berechnen: Ua = U0 RL = 1.892 V RL + Ri c) Bestimmung einer Ersatzstromquelle Lsg: I0 = 1mA + 20mA+0mA = 21mA (mittels Superposition bestimmt). Übungsaufgaben HLST Aufgabe 3: Grafische Netzwerkanalyse von nichtlinearen Strom- und Spannungsteilern Gegeben seien die folgenden 4 Schaltungen. Überlegen Sie sich, wie mit Hilfe der StromSpannungs-Kennlinien der Bauteile die Teilspannungen (in a) bzw. Teilströme (in b) bestimmt werden können. R1 R Ug Ug R2 a) Ig R1 R2 Ig R b) _________ Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik 2 Johannes Kepler Universität Linz Aufgabe 5: Nichtlinearer aktiver Zweipol K ennlinie 1N4148 350 Gegeben: R3 300 R1 D1 UB 250 Ua 200 D I (m A ) R2 UB = 5V, R1 = 100Ω, R2 = 25Ω, R3 = 5Ω 150 D1 : 1N4148, ID = f(UD) gemäß der graphischen Kennlinie D1 : 1N4148, bzw. IS = 5.78⋅10-12A, UT = 25mV, m = 1.2 100 Gesucht: Bestimmen Sie die Ausgangsspannung Ua mittels a) rein graphischem Lösungsansatz 50 b) Ersatzspannungsquelle, graphische Lösung c) numerischer Lösung (& Ersatzspannungsquelle) und den Ausgangswiderstand ra = ∂U a der Schaltung. ∂I a 0 0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 U (V ) D 0.8 0.9 1 1.1 1.2 Übungsaufgaben HLST Aufgabe 6: Spannungsstabilisierung mit Zenerdioden Zener-Dioden können aufgrund des steilen Kennlinienverlaufes und der für jede Diode definierten Durchbruchspannung zur Spannungsstabilisierung verwendet werden. Die folgende Schaltung zeigt eine dafür geeignete Schaltung bestehend aus einer Zenerdiode, einem Vorwiderstand und einer variablen Last. Die Schaltung soll für die folgenden Spezifikationen ausgelegt werden: • Eingangsspannung schwankt zwischen den Werten U min = 10 V und U max = 15 V • Z-Diode: Zenerspannung U Z = 8,2 V , maximale Verlustleistung PV ,max = 0,2 W minimaler Strom durch die Zener-Diode I Z ,min = 1 mA minimale Belastung I L ,min = 0 (Leerlauf) • Last: maximale Belastung I L ,max = 4 mA a) Berechnen Sie anhand der vorgegebene Daten der Zener-Diode den maximal erlaubten Strom I Z ,max . Warum sollte auch der minimale Strom I Z ,min nicht unterschritten werden? b) Dadurch, dass der Strom durch die Zener-Diode in dem Bereich zwischen I Z ,min und I Z ,max liegen sollte, ergibt sich auch ein minimaler und ein maximaler Vorwiderstand. Berechnen Sie diesen Widerstandsbereich und wählen Sie einen geeigneten Vorwiderstand R aus der E24-Normreihe aus. 1.0 / 1.1 / 1.2 / 1.3 / 1.5 / 1.6 / 1.8 / 2.0 / 2.2 / 2.4 / 2.7 / 3.0 / 3.3 / 3.6 / 3.9 / 4.3 / 4.7 / 5.1 / 5.6 / 6.2 / 6.8 / 7.5 / 8.2 / 9.1 Die Zener-Diode kann sowohl durch ein Klein- sowie Großsignalersatzschaltbild modelliert werden. _________ Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik 8 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST SS 2007 Kleinsignalersatzschaltung Großsignalersatzschaltung c) Ein Maß für die Güte der Stabilisierungsschaltung ist der Stabilisierungsfaktor S , welcher das Verhältnis der relativen Spannungsänderung am Eingang der Schaltung zur relativen Spannungsänderung am Ausgang der Schaltung angibt. Berechnen Sie mit Hilfe der Kleinsignalersatzschaltung der Zener-Diode den Stabilisierungsfaktor. d) Schätzen Sie mit Hilfe des berechneten Stabilisierungsfaktors den Schwankungsbereich der Ausgangsspannung U a ab. e) Berechnen Sie mit Hilfe der Großsignalersatzschaltung eine Beziehung, die die Ausgangsspannung in Abhängigkeit der Eingangsspannung angibt. Verwenden Sie dazu den Überlagerungssatz. Aufgabe 7: pn-Übergang Gegeben ist ein (abrupter) pn-Übergang einer Siliziumdiode mit den Dotierungen NA = 1016 cm-3 und ND = 2·1016 cm-3. Mit k b = 1,38065 ⋅ 10 −23 Ws K -1 , e = 1,60218 ⋅ 10 −19 C , ε 0 = 8,85419 ⋅ 10 −12 F m -1 und ε Si = 11,7 , ni = 1,5 ⋅ 1010 cm -3 . a) Was passiert an diesem pn-Übergang? Skizzieren Sie das Bänderdiagramm. b) Zeichnen Sie dazu den Verlauf der Ladungsträgerdichten, des E-Feldes und des elektrischen Potentials! c) Berechnen Sie die sich einstellende Diffusionsspannung UD! d) Berechnen Sie die Weite der Raumladungszone und die Feldstärke Emax! _________ Institut für Mikroelektronik 8 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST Aufgabe 8: Bipolartransistor a) Skizzieren Sie den Aufbau eines npn sowie pnp-Bipolartransistors. b) Erläutern Sie anhand der Skizzen dessen Funktionsweise. Warum kommt es zur Stromverstärkung? c) Skizzieren Sie eine Eingangskennlinie, Übertragungskennlinie und ein Ausgangskennlinienfeld und geben Sie gegebenenfalls Gleichungen an, die diese Verläufe beschreiben. d) Was bewirkt der Eearly-Effekt im Ausgangskennlinienfeld? Wie kommt dieser zustande? Aufgabe 9: Arbeitspunkteinstellung eines Bipolartransistors mittels Basisspannungsquelle a) Was versteht man unter einer Arbeitspunkteinstellung eines Transistors? b) Zur Einstellung der Basis-Emitter-Spannung wird eine Spannungsquelle an den Basisanschluss geschalten. Welche Nachteile hat eine solche Schaltung? Ue U BE _________ Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik 10 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST Aufgabe 10: Arbeitspunkteinstellung eines Bipolartransistors mittels Basisstromeinstellung Gegeben ist untenstehende Schaltung mit einer Versorgungsspannung U B = 15 V . Es soll mit Hilfe des Widerstandes R1 ein Basisstrom I B = 10 µA eingestellt werden. UB UB RC R1 Ue U BE a) Berechnen Sie den dafür notwendigen Widerstandswert R1 . Nehmen Sie dazu U BE = 0,7 V an. b) Angenommen, U BE beträgt 0,6 V . Berechnen Sie erneut R1 , und berechnen Sie die relative Abweichung des Widerstandswertes zu dem aus Aufgabe a. c) Nennen Sie Vorteile dieser Schaltung in Bezug auf Aufgabe 9. Welche Nachteile bleiben bestehen? Aufgabe 11: Arbeitspunkteinstellung eines Bipolartransistors mittels Basisspannungsteiler UB UB R1 RC IB Ue I2 U BE R2 _________ Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik 11 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST a) Durch Einfügen eines Widerstandes R2 wird verhindert, dass sich der Arbeitspunkt des Transistors bei schwankendem I B ändert. Dazu wird I 2 = 10 ⋅ I B gewählt. Berechnen Sie unter Annahme von U BE = 0,7 V und U B = 15 V die Widerstände R1 und R2 , damit ein Basisstrom von I B = 10 µA fließt. b) Welche Nachteile bleiben dennoch bestehen? Aufgabe 12: Arbeitspunkteinstellung eines Bipolartransistors mittels Stromgegenkopplung UB UB R1 RC IB Ue I2 U BE R2 IC RE U RE a) Erläutern anhand der obigen Schaltung die Wirkungsweise der Stromgegenkopplung. b) Welchen Einfluss hat die Stromgegenkopplung auf die Spannungsverstärkung? Was kann man dagegen tun? c) Stellen Sie mit Hilfe der Widerstände den folgenden Arbeitspunkt ein: I C = 10 mA , B = 100 , U BE = 0,7 V . Weiterhin soll gelten: U RE = 1 V , U B = 15 V . d) Berechnen Sie die exakten Werte für U BE und I B durch Iteration. ⎡U ⎤ Hinweis: Für den Transistor gilt die folgende Beziehung: I C = I 0 exp ⎢ BE − 1⎥ mit ⎣ UT ⎦ −14 I 0 = 10 A und der Temperaturspannung U T = 25 mV . _________ Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik 12 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST Aufgabe 13: Kleinsignalersatzschaltbild Berechnen Sie unter Verwendung des Kleinsignalersatzschaltbildes eines npnBipolartransistors B C C B S =ˆ B u BE B ⋅ iB = S ⋅ u BE iB E E a) b) c) den Eingangswiderstand re = den Ausgangswiderstand ra = ue ie ia = 0 ua ia ue = 0 die Leerlaufspannungsverstärkung A = ua ua ia = 0 der folgenden beiden Schaltungen: UB UB RC RC ie ue u BE ie ia ua ue ia u BE ua RE _________ Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik 13 Johannes Kepler Universität Linz Aufgabe 14: Brückenschaltung mit Dioden R5 I 1.) Gegeben ist eine Brückenschaltung mit Dioden als nichtlinearen Elementen. A R1 D1 D2 Id R4 I R2 R1 = R2 = R3 = R4 = R5 = 2 Ω U = 0,6 V I = 0,8 A D1 = D2 = D3 mit Is = 50 nA, Ut = 25 mV, m = 2 Ud B R3 Diodenkennlinie ⎞ ⎛ Ud I d = I S ⋅ ⎜ e m ⋅U t − 1⎟ ⎟ ⎜ ⎠ ⎝ D3 U Gesucht: Diodenkennlinie a) Vereinfachen Sie die Schaltung mit Hilfe der Theorie der Ersatzspannungs- oder -stromquelle bezüglich der Klemmen A und B (ohne Diode D1) b) Bestimmen Sie die Diodenspannung Ud und den Diodenstrom Id der Diode D1 graphisch unter Verwendung der Diodenkennlinie. c) Berechnen Sie Ud und Id der Diode D1 durch Iteration (3 Iterationschritte). Geben Sie in jedem Schritt Ud und Id an und rechnen Sie immer mit den exakten Werten im Taschenrechner weiter. d) Berechnen Sie den Ausgangswiderstand ra der Schaltung zwischen den beiden Klemmen A und B (inklusive Dioden). Hinweis: 1.6 1.5 1.4 1.3 1.2 1.1 1.0 0.9 0.8 0.7 0.6 0.5 0.4 0.3 0.2 0.1 0 0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1.0 1.1 1.2 Diodenspannung V Beachten Sie die Eigenschaften von Strom- und Spannungsquellen, und welche Elemente Einfluß auf die Rechnung haben. Lösung: a) Ersatzspannungsquelle: U 0 = 2,2V Ri = 2 Ω I k = 1,1A b) Konstruktion der Lastgerade mit Hilfspunkten (z.B: I (Ud =1V ) = 0.6A ) c) AP mit Iteration: Ud = 0,82194 V, Id = 0,68903 A d) Mittels Näherungsformel: rd = 72,57 mΩ , somit ra = Ri || rd = 70,02mΩ Aufgabe 15: Emitterschaltung mit Stromgegenkopplung +Ub R2 Ri RC C C UCE ≈ Ue ug ua R1 RL RE Gegeben: R1=1,8 kΩ R2= 5,1 kΩ RE= 120 Ω RC= 270 Ω Ri= 470 Ω RL = 2,2 kΩ CÆ∞ uG= 1 V UCE ≥ 1 V Ub= 12 V UBE,0=0,7 V (für Arbeitspunktbestimmung) B = β = 100, UT=25mV Gesucht: a) Bestimmen Sie den Arbeitspunkt (IC,0, UCE,0, UC,0, Ua,0) der Schaltung, wobei der Basisstrom in der Rechnung zu berücksichtigen ist. b) Bestimmen Sie für RL=∞ die Aussteuergrenzen am Ausgang und berechnen Sie daraus die maximal mögliche Wechselamplitude ûa für symmetrische Aussteuerung um den Arbeitspunkt (Beachten Sie dabei den Emitterwiderstand). c) Zeichnen Sie das vollständige Kleinsignalersatzschaltbild der gesamten Schaltung (inklusive Earlyleitwert gce). d) Bestimmen Sie mit Hilfe der Schaltung in Punkt c) den Eingangswiderstand re und den Ausgangswiderstand ra des Transistorverstärkers (ohne Generator, ohne Last und ohne Earlyleitwert). e) Bestimmen Sie die Betriebsverstärkung AB=ua/ug und daraus Û a . Lösung: a) Mithilfe der Netzwerkgleichungen (R1, R2, UBE,0, RE) ergibt sich: I B , 0 = 180,7 µ A ; I C ,0 = 18,07mA ; U C , 0 = 7,12V ; U CE ,0 = 4,93V ; U a ,0 = 0V (über C entkoppelt) b) U a , symmetrisch = min{4,88V ; 2,712V } = 2,712V c) KS-ESB d) re = R1 R2 B S red = 1,2 kΩ ; ra = 270 Ω e) A = − S red RC = −2,203 ; AB = −1,41 ; Uˆ a = AB u G = 1,41V Übungsaufgaben HLST Aufgabe 16: Emitterschaltung mit Basisspannungsteiler und Stromgegenkopplung U0 R1 U0 RC C C Rg RL Ug ue R2 RE B = 100 UCEmin = 1 V PVmax = 35 mW U0 = 6V RG = 200 Ω RL = 300 Ω ua CE a) Dimensionieren Sie die Widerstände. Am leerlaufenden Ausgang (RL → ∞) soll eine Amplitude von 2 V erzeugt werden, RE soll zur Temperaturkompensation möglichst groß gewählt werden. (C → ∞, CE→ ∞) b) Berechnen Sie die Spannungsverstärkung der Transistorstufe. c) Berechnen Sie den Eingangswiderstand. d) Berechnen Sie den Ausgangswiderstand. e) Berechnen Sie die Betriebsverstärkung. _________ Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik 16 Johannes Kepler Universität Linz Aufgabe 18: Emitterschaltung mit Stromgegenkopplung und endlichem CE: U0 U0 UBE = 0,6 V; U0 = 12 V; β = 500; UT = 25 mV Vernachlässigungen: 1. B +1 ≈ B 2. I quer >> I B 27K Ue Ua 3K3 470 CE Gesucht: AP, |A(ω)|, |re(ω)| Arbeitspunkt: 3300 3300 U e0 = U0 = ⋅ 12 = 1,307 V 3300 + 27000 30300 U − U BE 1,307 − 0,6 I C 0 ≈ I E 0 = e0 = = 1,504 mA 470 470 I B0 = I C0 β = 1,504 ⋅ 10 −3 = 3,008 µA 500 Querstrom im Spannungsteiler: U0 12 Iq = = = 396 µA → die 3 µA Basisstrom sind vernachlässigbar 27000 + 3300 30300 I 1,504 ⋅ 10 −3 S = C0 = U a0 = U 0 − 2700 I C0 = 12 − 2700 ⋅ 1,504 ⋅ 10 −3 = 7,939 V = 60,164 mS UT 25 ⋅ 10 −3 Kleinsignalersatzschaltbild: ie iB iC Ersatzschaltbild für re: ia B S ue R1 R2 RE Z E = RE B S iE RC 27K ua 3K3 B RE CE RE jωC E 1 RE = = 1 jωC E R + 1 + jωRE C E E jωC E ⇒ B ZC,E ⎛B ⎞ re = 27 K 3K 3 ⎜ + B Z E ⎟ ⎝S ⎠ Verstärkung: − RC S − RC S ⋅ (1 + jωRE C E ) u − RC S A(ω ) = a = − RC S red = = = = S RE 1 SR j ω R C ue + + E E E 1+ SZ E + ZE 1+ S B23 1 + jωRE C E 1 << S Z E → vernachlässigt 1 1 + jωRE C E 1 . Da (= 16,62 Ω ) << RE (= 470 Ω ) gilt vereinfacht RE + ≈ RE 1 R S S + jωC E E + RE S S 678 RC 1 + jω R E C E 1 + jωR E C E und somit: A(ω ) ≈ − RC =− ⋅ RE C RE jω C E + RE 1 + jω E S S { = − RC Die beiden geklammerten Terme stellen jeweils Zeitkonstanten (Grenzfrequenzen) dar und mit ω ω g1 R 1 S ω g1 = und ω g2 = gilt A(ω ) = − C ⋅ . RE C E CE RE 1 + j ω ω g2 1+ j Da RE >> 1 gilt: ω g1 << ω g2 . S für ω << ω g ⎧≈ 1 ⎪ ⎪ ω ⎪ = ⎨= 2 fürω = ω g Mit der Abschätzung 1 + j läßt sich der Betrag der Verstärkung ωg ⎪ ⎪≈ ω fürω >> ω g ⎪⎩ ω g ⎧ R C für ω < ω g1 ⎪ ω ⎪ RE 1+ j ω g1 ⎪R R für ω g1 < ω < ω g2 abschätzen. zu A(ω ) = ⎨ C ωRE C E = ωRC C E A(ω ) = − C ⋅ RE RE ω ⎪ 1+ j ⎪ RC ω g2 RC RE C E ω g2 ⎪ R ⋅ ω = R ⋅ C S = SRC für ω > ω g2 g1 E E ⎩ E Skizze der logarithmischen Darstellung der Verstärkung (Bodediagramm für den Betrag): 20 ⋅ log( A(ω ) ) 20 ⋅ log( SRC ) A(ω ) ∝ ω ⎛R ⎞ 20 ⋅ log⎜ C ⎟ ⎝ RE ⎠ 20 dB/Dekade, 6 dB/Oktave ωg1 „sinnvoller“ Arbeitsbereich, da hohe Verstärkung log(ω) ωg2 Die Verstärkung im Arbeitsbereich ergibt sich zu A = SRC = 162,44 . Anwendung: z.B. Audioverstärker: um fg2 = 16 Hz zu erzielen (untere Wahrnehmungsschwelle), S S 60,164 ⋅ 10 −3 muß wegen ω g2 = ein C E = = = 598 µF gewählt werden. CE 2πf g2 2 ⋅ π ⋅ 16 Damit ergibt sich f g1 = 1 1 = = 0,566 Hz . 2πRE C E 2 ⋅ π ⋅ 470 ⋅ 598 ⋅ 10 −6 Für ω >> ωg2 und damit auch ω >> ωg1 gilt 1 RE >> ω S 1+ j , womit für den Eingangswiderstand ω g1 ⎛ ⎜ RE 1 folgt: re = 27 kΩ 3,3 kΩ B⎜⎜ + S 1+ j ω ⎜⎜ ω g1 ⎝ ⎞ ⎟ 500 ⎟ = 27 kΩ 3,3 kΩ B = 2941 = 2172 Ω ! ⎟ S 60,164 ⋅ 10 −3 ⎟⎟ ⎠ Aufgabe 19: Kleinsignalparameter der Kollektorschaltung Ubat Die Kollektorschaltung heißt auch Emitterfolger, da die Ausgangsspannung um UBE verschoben der Eingangsspannung folgt. iB → Im Folgenden gilt B +1 ≈ B für den Fall, dass B >> 1 . ≈ RE UG B S RG RG iC = B iB RE uG Kleinsignalersatzschaltbild Differentieller Eingangswiderstand re: Der Spannungsabfall an RE ist RE i E = RE (B + 1)i B ≈ BRE i B , d.h. lässt man iC weg und rinnt daher nur iB durch RE, so muss der Widerstand um die Stromverstärkung erhöht werden, um den gleichen Spannungsabfall zu erhalten ⇒ nebenstehendes Ersatzschaltbild ohne iC NUR für die Berechnung von re: iB B S re ( B + 1) R E Durch Transformation der ausgangsseitigen Impedanzen mit B + 1 ≈ B B B lässt sich re so leicht berechnen: re = + (B + 1) RE ≈ + BRE S S ≈ BR E ACHTUNG: Diese Transformation ist nicht erlaubt, wenn der Earlyleitwert gCE = 1/rCE berücksichtigt werden muss! Differentieller Ausgangswiderstand ra mit Berücksichtigung der Eingangsbeschaltung (RG): Definition: ra = ua ia Maschen an Ein- und Ausgang: B⎞ ⎛ (1) i B ⎜ RG + ⎟ + u a = 0 ⇒ S⎠ ⎝ uG =0 iB iC = B iB (2) RG B S ra = ia ue ≈ RE uG ua u a = (i B + iC + ia ) RE ua ua RE + ( B + 1) ua RG + BS = 1 RE ⇒ iB = − ia = nebenstehendes Ersatzschaltbild ohne iB und ohne iC NUR für die Berechnung von ra: + ( B + 1) iB RE ua = ( B + 1) iB RE HLST_Emitterfolger.doc, 31.03.2005, Di A ⎫⎪ ⎬ ⇒ ⎪⎭ A= ua − ( B + 1)i B RE 1 + B +1B RG + S B S RG R ≈ G B +1 B B +1 ua = ue ≈ RE Kleinsignal-Leerlaufspannungsverstärkung: Bi S B B S B ⎞ ⎛ RG 1⎞ ⎛R ⎜ ra = RE || + S ⎟ ≈ RE || ⎜ G + ⎟ ⎜ B + 1 B + 1⎟ ⎝ B S⎠ ⎠ ⎝ d.h. durch Transformation der eingangsseitigen Impedanzen mit B1+1 ≈ B1 lässt sich ra leicht berechnen ⇒ ue = ua RG + ( B + 1) RE 1 1 = ≈ B + ( B + 1) R 1 + ( B +1B) SR 1 + SR1 E S E E 1 S ra Übungsaufgaben HLST Aufgabe 20: Basisschaltung Zeichnen Sie das Kleinsignalersatzschaltbild und bestimmen Sie • die Spannungsverstärkung. • den Eingangswiderstand. • den Ausgangswiderstand. Aufgabe 21: Arbeitspunkteinstellung eines zweistufigen Verstärkers Gegeben ist folgende Verstärkerstufe mit den Arbeitspunkten U B = 20 V , U B1 = 15 V , U C 2 = 12 V , I C1 = 10 mA , U BE1 = U BE 2 = 0,6 V . Für die Stromverstärkung beider Transistoren gelte B1 = B2 = 200 . Der Widerstand R4 habe einen Wert von 400 Ω . Die Zenerspannung der Zenerdiode beträgt U Z = 6,4 V . UB UB R1 UB R4 IC1 T1 Ue UB1 T2 R2 UC2 Ua R3 a) Berechnen Sie den Kollektorstrom des zweiten Transistors. b) Berechnen Sie zur Einstellung der gegebenen Werte die 3 Widerstände R1 bis R3 . c) Ermitteln Sie die Kollektor-Emitter-Spannungen beider Transistoren. _________ Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik 21 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST Aufgabe 22: Zweistufiger Transistorverstärker Gegeben sei die oben abgebildete Verstärkerschaltung mit den folgenden Bauteilwerten. U 0 = 12 V R1 = 1 MΩ , R2 = 700 Ω , R3 = 2,7 kΩ , R4 = 1,2 kΩ U BE1 = U BE 2 = 0,6 V , B1 = 200 , B2 = 100 B +1 ≈ B a) In welchen Grundschaltungen werden die Transistoren T1 und T2 betrieben? b) Bestimmen die Kollektorströme I C1 und I C 2 . c) Ermitteln Sie anhand des Kleinsignalersatzschaltbildes des Verstärkers • den Eingangswiderstand • den Ausgangswiderstand • die Leerlaufspannungsverstärkung. Aufgabe 23: Temperaturkompensierte Spannungsquelle Gegeben ist die untenstehende Spannungsquelle. Der Arbeitspunkt des Transistors ist durch die Dioden temperaturkompensiert. a) Erläutern Sie kurz die Wirkungsweise dieser Temperaturkompensation. b) Berechnen Sie unter Vernachlässigung des Basisstromes und unter der Annahme R2 U F = U BE das Verhältnis X = , so dass der Arbeitspunkt des Transistors R1 + R2 möglichst gut temperaturstabilisiert ist. c) d) Berechnen Sie allgemein die Ausgangsspannung U a . Wie kann die Schaltung verändert werden, um eine optimale Temperaturkompensation _________ Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik 22 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST zu erreichen? Aufgabe 24: Stromspiegel Gegeben ist die temperaturkompensierte Stromquelle, die mit U CC = 10 V versorgt wird. a) Warum werden Stromspiegel oft nur als integrierte Schaltung hergestellt? b) Zeigen Sie, dass I L ≈ I 1 gilt. c) Bestimmen Sie den Widerstand R1 , so dass die Stromquelle 1 mA liefert ( U BE = 0,7 V ) d) Wie groß darf der Lastwiderstand maximal gewählt werden, damit der von der Stromquelle gelieferte Strom nicht zusammenbricht? Hinweis: In Sättigung ist U CE = U CE , sat = 0,1 V _________ Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik 23 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST Aufgabe 26: Differenzverstärker a) Erläutern Sie kurz das Prinzip des abgebildeten Differenzverstärkers. UB UB RC RC IC1 IC2 T1 ua1 ua2 T2 u1 u2 2IC –UB b) Ermitteln Sie anhand des Kleinsignalersatzschaltbildes des Differenzverstärkers • die Leerlaufspannungsverstärkung • den Eingangswiderstand • den Ausgangswiderstand _________ Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik 25 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST Aufgabe 28: Dreistufiger Transistorverstärker Gegeben ist die untenstehende dreistufige Transistorschaltung bestehend aus einem Differenzverstärker sowie einem Transistoren in Emitter- bzw. in Kollektorschaltung. Zur Vereinfachung der Rechnung sollen die Transistoren als symmetrisch angenommen werden, d. h. die npn-Transistoren haben die gleichen Kennwerte wie die pnp-Transistoren. • Stromverstärkung B = 50 • Basis-Emitter-Spannung U BE = 0,54 V • Kollektor-Emitter-Spannung in Sättigung U CE , sat = 0,3 V R1 R1 R2=1kΩ IB3 IC1 IC2 +10 V T3 IC4 IC3 T1 T2 T4 IB4 UE UA R3 R4 –5 V R5 a) Berechnen Sie aus dem Sperrsättigungsstrom die Spannungsabfälle der Transistoren zwischen Basis und Emitter. b) Dimensionieren Sie Widerstände R1 , R3 , R4 , R5 so, damit für U E = 0 und U A = 0 durch jeden Transistor ein Kollektorstrom I C = 1 mA fließt. Vernachlässigen Sie nicht die Basisströme. c) Welche Phasendifferenz ϕ besteht zwischen dem harmonischen Signalen am Eingang und am Ausgang? d) Ist die Schaltung robust gegen Streuungen von B? Wenn nein, wie könnte sie diesbezüglich verändert werden? e) Wofür könnte die Schaltung verwendet werden? _________ Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik 27 Johannes Kepler Universität Linz Aufgabe 29: Differenzverstärker mit aktiver Last: +UB R1 R2 T3 T4 Stromspiegel I2 I2 I a = I2 – I 1 I1 T1 U1 RL T2 I1 I2 Ua U2 I3 –UB Abbildung 1: Differenzverstärker mit aktiver Last Abbildung 1 zeigt einen Differenzverstärker, bei dem die Kollektorwiderstände durch einen Stromspiegel ersetzt wurden. Die Funktion der Schaltung wird im Folgenden beschrieben (die Basisströme werden dabei und in der nachfolgenden Rechnung vernachlässigt). An Transistor T2 stellt sich (abhängig von U2) ein Kollektorstrom I2 ein, der gleichzeitig auch den Kollektorstrom von Transistor T4 darstellt. Da T4 und T3 außerdem einen Stromspiegel bilden, stellt sich der Kollektorstrom von T3 ebenfalls auf den Wert I2 ein. Der Kollektorstrom von T1 stellt sich (abhängig von U1) auf den Wert I1 ein, womit aber gleichzeitig auch feststeht, daß sich der Ausgangsstrom Ia auf die Differenz zwischen I2 und I1, also Ia = I2 – I1 einstellen muß. Für die Widerstände R1 und R2 muß, sofern sie überhaupt verwendet werdern, R1 = R2 gelten, damit T3 und T4 gleiche Kollektorströme aufweisen. Aus dem Gesagten ist klar, daß die Schaltung nach Abbildung 1 eigentlich einen Stromausgang besitzt, was gleichzeitig bedeutet, daß für eine ordnungsgemäße Funktion der Schaltung der angeschlossene Lastwiderstand RL so gewählt werden muß, daß er den Ausgangsstrom auch aufnehmen kann. Der Grund für die Verwendung dieser Schaltung ist darin zu sehen, daß in der integrierten Schaltungstechnik (also auf IC's) Transistoren (→ Stromspiegel) wesentlich platzsparender zu realisieren sind als die sonst nötigen Kollektorwiderstände. Abbildung 2 zeigt ein vereinfachtes Ersatzschaltbild des Differenzverstärkers mit aktiver Last. U1 U2 UBE1 UBE2 Abbildung 2: Reduziertes Ersatzschaltbild Aus Abbildung 2 kann unmittelbar der Zusammenhang − U 1 + U BE1 − U BE2 + U 2 = 0 ⇒ U 2 − U 1 = U BE2 − U BE1 (1) abgelesen werden. Im Ruhezustand teilt sich der Strom I3 gleichmäßig auf T1 und T2 auf, weshalb I 1,0 = I 2,0 = I3 2 (2) gilt, womit die Steilheit der Transistoren im Arbeitspunkt mit S= I3 2 ⋅UT (3) folgt. Damit ergeben sich die Kollektorströme von T1 und T2 kleinsignalmäßig zu i1 = S ⋅ u BE1 , i2 = S ⋅ u BE 2 . (4) Die Ausgangsspannung der Schaltung beträgt damit u a = RL ⋅ ia = RL ⋅ (i2 − i1 ) = S ⋅ RL ⋅ (u BE2 − u BE1 ) , (5) ue = u1 − u 2 = u BE1 − u BE2 . (6) die Eingangsspannung Daraus folgt die Differenzverstärkung einfach mit AD = u a S ⋅ RL ⋅ (u BE2 − u BE1 ) = = − S ⋅ RL . ue u BE1 − u BE 2 (7) Übungsaufgaben HLST Aufgabe 30: Colpitts-Oszillator a) Zeichnen Sie das Kleinsignalersatzschaltbild des Oszillators und bestimmen Sie daraus die komplexe Schwingbedingung. b) Bestimmen Sie die Resonanzfrequenz und die Dimensionierungsvorschrift für R aus der komplexen Schwingbedingung _________ Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik 30 Johannes Kepler Universität Linz Aufgabe 32: Schwingbedingung eines Oszillators Gegeben: Colpitts-Oszillator in Emitterschaltung C1 = C2 Æ ∞ R3 C2 Ca Gesucht: L a) Zeichnen Sie das vereinfachte Kleinsignalersatzschaltbild. Cb b) Ermitteln Sie die beiden reellen Schwingbedingungen. Hinweise: 1.) Verwenden Sie iC=S⋅uBE und nicht iC=B⋅iB 2.) Die beiden reellen Gleichungen brauchen nicht mehr weiter vereinfacht werden. T1 R2 R1 C1 Lösung: a) Kleinsignalersatzschaltbild ia–Y⋅ uBE Y⋅ uBE ia L S⋅ uBE Ca ia–uBE ⋅ (Y+S) Cb B S R2 Y = 1 R2 + S B + j ωC b b) Schwingbedingungen (1) (2) 1 ⋅ i a + j ωL ⋅ Y ⋅ u BE + u BE = 0 j ωC a 1 ⋅ i a + R 3 ⋅ [i a − u BE ⋅ (Y + S )] = 0 j ωC a uBE R3 ( (1) 1 ⋅ i a + (1 + j ωL ⋅ Y ) ⋅ u BE = 0 j ωC a ⋅ (2) ⎞ ⎛ 1 ⎜⎜ + R 3 ⎟⎟ ⋅ i a − R 3 ⋅ (Y + S ) ⋅ u BE = 0 ⎠ ⎝ j ωC a ⋅ − ( ⎡ ⎛ 1 ⎞ 1 + R 3 ⎟⎟ + R 3 ⋅ (Y + S ) ⋅ ⎢(1 + j ωLY ) ⋅ ⎜⎜ j ωC a ⎝ j ωC a ⎠ ⎣ u BE ≠ 0 [1 + jωL ⋅ ( 2 1 R2 ( + S B 1 R2 + 1 j ωC a ) ) ⎤ ⎥ ⋅ u BE = 0 ⎦ S B bzw. − ω 2 + )] ( ) + (1 − ω ( 1 R2 + S B R3 C b Realteil: 1 − ω 2 LC b − ωL ⋅ + S)= 0 + j ωC b ⋅ (1 + j ωC a R 3 ) + R 3 ⋅ LC b + j ωL ⋅ Imaginärteil: ωL ⋅ + R3 ⇒ (1 + jωLY ) ⋅ (1 + jωC a R 3 ) + R 3 ⋅ (Y [1 − ω 1 j ωC a ( 1 R2 2 )+ 1 R2 + S B )]⋅ (1 + jωC a ( 1 R2 R3 ) + R3 ⋅ ( + 1 R2 S B + ) + j ωC b + S = 0 S B ) LC b ⋅ ωC a R 3 + ωC b R 3 = 0 1 1 + =0 LC a LC b + S B ) ⋅ ωC a R3 + R3 ⋅ ( 1 R2 + S B ) +S =0 ) + S + j ωC b = 0 Übungsaufgaben HLST Aufgabe 33: Gegentaktoszillator Gegeben sei die untenstehende Oszillatorschaltung mit den identischen Transistoren T1 und T2 . a) Zeichnen Sie das Kleinsignalersatzschaltbild ohne gekreuzte Leitungen auf. b) Ermitteln Sie die Schwingbedingung und bestimmen Sie daraus die Resonanzfrequenz und die Dimensionierungsvorschrift für R . Aufgabe 34: MOSFET a) Kreuzen Sie an, um welchen Transistortyp es sich bei den folgenden Schaltsymbolen handelt. n-Kanal, selbstsperrend n-Kanal, selbstleitend p-Kanal, selbstsperrend p-Kanal, selbstleitend b) Skizzieren Sie den Aufbau eines n-Kanal sowie p-Kanal-MOSFET. c) Worin besteht der Unterschied zwischen dem selbstleitenden und selbstsperrenden Typ? d) Erläutern Sie anhand der Skizzen dessen Funktionsweise. Wie kommt es für U GS > U th _________ Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik 34 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST zum Stromfluss zwischen Drain und Source? e) Skizzieren Sie eine Kennlinie des Ausgangskennlinienfeldes und geben Sie für jeden Bereich der Kennlinie (Sperrbereich, ohmscher Bereich, Abschnürbereich) die zugehörige Formel zur Berechnung des Drainstromes an. f) Welchen Vorteil bieten MOSFETs im Gegensatz zu Bipolartransistoren? _________ Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik 35 Johannes Kepler Universität Linz Aufgabe 35: Kaskadierung von Stromquellen Gegeben: Kaskadierte Stromquelle bestehend aus einem Bipolartransistor und und einem Feldeffekttransistor. Transistor T1, gegeben durch S1, rCE Ub Ub RL R1 Transistor T2, gegeben durch S2, rDS Widerstände R1, R2, RE Ia T2 Gesucht: a) Zeichen Sie das vollständige Kleinsignalersatzschaltbild der nebenstehenden Schaltung mit oben beschriebenen Transistoren. T1 b) Berechnen Sie den Ausgangswiderstand ra bezüglich der beiden eingezeichneten Klemmen, wobei Sie: 1) CGS = 0 (T2) 2) iB = 0 (T1) berücksichtigen (Zeichnen Sie wenn nötig ein vereinfachtes KleinsignalESB) R2 RE 0V c) Berechnen Sie Ia und ra für: R1 = 4,7 kΩ R2 = 1 kΩ Ub = 15 V UBE = 0,7 V S1 = 75 mS rCE = 500 kΩ S2 = 10 mS rDS = 100 kΩ RE = 1 kΩ Übungsaufgaben HLST Aufgabe 36: MOS-Stromspiegel Gegeben ist der folgende Stromspiegel, der einen Strom I D = 3 mA durch den Lastwiderstand R L treiben soll. a) Bestimmen Sie aus der Eingangskennlinie der (identischen) n-Kanal-MOSFETs die Parameter U th und I S . b) Geben Sie b1) rechnerisch unter Verwendung der Kennliniengleichung b2) grafisch durch Einzeichnen der Arbeitsgerade den Widerstand R an, damit sich der geforderte Strom I D einstellt c) Bestimmen Sie die Steilheit S der Transistoren c1) rechnerisch c2) grafisch. _________ Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik 37 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST Aufgabe 37: MOS-Differenzverstärker Gegeben ist folgender Differenzverstärker mit 2 identischen MOSFETs vom Anreicherungstyp (normally-off), der von einer bipolaren Stromquelle gespeist wird. U CC = 12 V R I D1 I D2 U GS 1 R1 U U e1 R Ua G S2 Ue2 I0 R2 RE − U CC = −12 V a) Berechnen Sie für R1 = 2 kΩ , R2 = 8 kΩ , R E = 400 Ω , B = 60 und U BE = 0,8 V den Konstantstrom I 0 . Vernachlässigen Sie dabei nicht den Basisstrom. 2 ⎞ ⎛U Die MOSFETs haben die Kennlinie I D = I S ⎜⎜ GS − 1⎟⎟ für U GS > U th , sonst I D = 0 ⎠ ⎝ U th mit I S = 30 mA und U th = 1,9 V . U diff , b) Zeigen Sie, dass die folgende Beziehung gilt: I D1 − I D 2 = I S U th wobei U diff die Differenzspannung am Eingang U diff = U e1 − U e 2 ist. c) Berechnen Sie die Drainströme I D1 und I D 2 für U diff = 0,2 V durch Umstellen der Knotengleichung am Punkt C nach einem der beiden Ströme und anschließendem Einsetzen in die Beziehung von Aufgabe b. d) Berechnen Sie mit den Werten aus Aufgabe c) die Ausgangsspannung Ua für R = 500 Ω Berechnen Sie mit Hilfe der Spannungsverstärkung aus dem Kleinsignalersatzschaltbild die Amplitude der Ausgangsspannung û a , wenn am Eingang eine Wechselspannung der Amplitude uˆ diff = 0,2 V anliegt und vergleichen Sie die beiden Werte. _________ Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik 38 Johannes Kepler Universität Linz Übungsaufgaben HLST Aufgabe 38: Analyse eines Logikgatters Gegeben ist das folgende Logikgatter. a) Zu welcher Schaltungsfamilie gehört dieses Gatter? b) Welche Logikfunktion Out = f (I1,I2,I3) wird realisiert? c) Überprüfen Sie die in b) aufgestellte Logikfunktion, indem Sie für jede Pinbelegung am Eingang der Schaltung den logischen Wert am Ausgang in folgende Tabelle eintragen. I1 I2 I3 Out 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 1 1 1 0 0 1 0 1 1 1 0 1 1 1 Aufgabe 39: Entwurf eines Logikgatters Entwerfen Sie die Schaltung eines CMOS-OR-Gatters. _________ Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik 39 Johannes Kepler Universität Linz