Genussvolles Wohnen Im Hotel Moserhof am Millstätter See verstehen es die jungen Eigentümer, Gäste zu begeistern. Unprätentiös vermittelt wird Urlaub mit allen Genüssen angeboten. Wir waren zum Test vor Ort. von Peter A. de Cillia, Fotos: Moserhof © Kärnten Photo, Martin Assam, Daniela Wolfsberg Als geborener Kärntner kennt man naturgemäß sein Heimatland ein wenig und obwohl ich schon seit Jahrzehnten von dort weggezogen bin, habe ich niemals den Blick dafür verloren und die Entwicklung einzelner Orte, Landschaften und die oft merkwürdig anmutende Gemütsverfassung der dort lebenden Menschen immer mit viel Interesse verfolgt. Da dies aber weder eine philosophische noch psychologische Spurensuche werden soll, gleich zur Sache. Speziell in letzter Zeit wird zwar von einigen, die den Millstätter See als Zweitwohnsitz auserkoren haben, versucht, mit nostalgischem Blick Bilder in Buchform zu entwerfen, die so meiner Meinung nach niemals dort stattfanden und auch noch nicht stattfinden. Sei es drum, wenn sich das Buch gut verkauft und einige Gäste dadurch den See entdecken, warum nicht. Die Gefahr dabei besteht nur, dass, wenn zu viel Erwartungshaltung aufgebaut wurde, die Enttäuschung sehr groß sein könnte. Unsere Erwartungshaltung hielt sich in Grenzen und so waren wir, zumindest was das Hotel betrifft, mehr als positiv überrascht. 8 HOTEL&DESIGN Nr. 6 | DEZEMBER 2014 HOTELS NATIONAL Der Moserhof Es erwartete uns ein neugestaltetes 4-Sterne Urlaubshotel, nur ein paar Schritte vom Millstätter See entfernt. Ja, die Lage kann nicht gerade als optimal bezeichnet werden, denn direkt an der Durchzugsstraße gelegen und nicht am See kann durchaus als Manko gesehen werden. Die Gastgeberfamilie macht dies aber mit Herzlichkeit, Professionalität und einem qualitätsmäßig hochstehenden Angebot mehr als wett. „Wir waren immer schon an diesem Standort und versuchten immer schon, das Beste daraus zu machen. Mittlerweile geht unseren Gäste der direkte Seezugang sicher nicht mehr ab“, so Franziska Moser-Winkler, die Tochter des Hauses, die seit einigen Jahren den elterlichen Betrieb mit ihrem Ehemann Gerhard, einen Quereinsteiger, übernommen und sukzessive ausgebaut hat. Das Ergebnis kann sich sehen lassen – 51 neugestaltete Zimmer und Suiten, ein neuer professioneller Wellness-Bereich mit vier Saunen, gestaltet vom Sauna-Profi Klafs, einer Relax-Oase über den Dächern von Familie Moser-Winkler: Generationenüberschreitender Erfolg bei den Gästen durch klare Konzeption und hohe Produktqualität gepaart mit intaktem Familienleben. Franziska Moser-Winkler und Ehemann Gerhard wollen die Kärntner Kulinarik mit neuen Interpretationen wiederbeleben und ihren Stellenwert dadurch hervorheben. HOTEL&DESIGN Nr. 6 | DEZEMBER 2014 Chefredakteur de Cillia und und Küchenchef Lee Wielstra gönnen sich ein Spitzendestillat aus der Region schon, bevor es zur SchmankerlVerkostung geht. 9 ➤ Kärntner Schmankerln reloaded „Wir wissen, wo´s her kommt.“ Die Moserhof Genussexperten unter der Führung des jungen Küchenchefs Lee Wielstra verarbeiten ausschließlich ausgewählte Lebensmittel aus der Region. Rindfleisch aus der eigenen Landwirtschaft, Obst und Gemüse vom eigenen Acker und fangfrische Fische aus dem Millstätter See. Alle Speisen werden glutamatfrei (ohne Geschmacksverstärker) Seeboden, Junior-Suiten mit freistehender Badewanne und Infrarotkabine. Eine zusätzliche Relax-Oase am Badeteich und ein kleines, aber feines Relax-Zentrum am Badeteich vermitteln Urlaubsatmosphäre pur. Speziell der Spa-Bereich demonstriert auch die Philosophie des Hauses wieder – Gemütlichkeit und „weniger ist mehr“ stehen im Vordergrund. Zwei Saunen präsentieren sich mit großen Glasfenstern, welche die Umgebung perfekt ins Blickfeld rücken und die Seele schnell baumeln lassen. Klafs hat es hier wieder einmal geschafft, genau für die Vorgaben des Bauherrn entsprechend zu planen und die Quaität der Produkte des zubereitet. Die junge und sympathische Servicebrigade wird von Ehemann Gerhard geführt, der auch tatkräftig mithilft und dies auf eine Art und Weise, wie man sich es oft von „Gelernten“ wünschen würde. Nun sitzt man in der ebenfalls neugestalteten Gaststube und vergnügt sich an allerlei kulinarischen Genüssen, neu interpretiert, genießt die wirklich durchdachte und mit viel Feingefühl angelegte Relaxzone am Dach des Hotels, entspannt in einer der Saunen mit Blick über Seeboden und fühlt sich einfach wohl. Der Moserhof kann als Vorzeigebetrieb der Gegend bezeichnet werden. Langsam hoffentlich ziehen auch andere österreichischen Marktführers sind sowieso on top. Im gesamten Haus wirkt demnach nichts aufgesetzt und überzogen. Geradlinig, pur und echt. Genauso wie das Angebot im Restaurant, das sich durch durchwegs heimische und regionale Produkte – die meistens sind aus der eigenen Landwirtschaft der Familie – auszeichnet. Die „Jungen“ hatten es sich bei ihrer Entscheidung zu Qualität und Modernität sicher nicht leicht gemacht. Durch ein klares Konzept und Hilfe der Eltern, die im Betrieb natürlich noch fleißig mitarbeiten, wurde das Millioneninvestment aber gestemmt und der Erfolg gibt den Neoeigentümer recht. „Wir können mit Auslastung, aber auch mit unseren Gästeklientel zufrieden sein und sind deshalb überzeugt, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben“, so beide unisono. 10 HOTEL&DESIGN Nr. 6 | DEZEMBER 2014 SPA & WELLNESS Betriebe mit, denn dem Freizeitvergnügen im Ort sind noch sehr viel optische und qualitätsmäßige Grenzen gesetzt. Außer einer formidablen Konditorei am Dorfplatz und einer exzellenten Fleischerei eben dort ist man froh, den Moserhof als Ort der Zuflucht zu haben. Da mögen Buchautorinnen zwar von einer fast kitschig schönen Welt rund um den See träumen, die Realität schaut anders aus. Aber – und dies sei ein Versprechen meinerseits – ich lasse mich noch immer und immer wieder eines Besseren belehren und daher werde ich mit Familie Moser-Winkler im nächsten Jahr eine kleine, feine Genussfahrt zu einzelnen TopProduzenten unternehmen, die ebenfalls begriffen haben, wohin der Zug gehen sollte. Die architektonischen Bausünden der Vergangenheit und Gegenwart entlang des Ufers muss man allerdings dann noch immer ausblenden. Die Region befindet sich jedoch durch jene Unternehmerfamilien wie eben den MoserWinkler in Auf- und Umbruch. Stillstand wie in den letzten Jahrzehnten ist out. Ein Hoffnungsschimmer für eine Region und einem See, der es sich verdient hat, wieder belebt zu werden. Fazit Eine junge Nachfolgergeneration übernimmt ein Hotel, investiert einiges Geld und macht daraus ein kleines Schmuckstück. Mit viel Geschmack wurde eingerichtet, die kulinarische Qualität müsste unbedingt in einem Guide gebührend gewürdigt werden. So soll Hotellerie sein. Hier wurde der Spruch „Aus Alt mach Neu und Besser“ bestens umgesetzt. HOTEL&DESIGN-Bewertung Architektur Design Spa Küche Service HOTEL&DESIGN Nr. 6 | DEZEMBER 2014 Im neuen „SichtSPA“ sind über den Dächern von Seeboden mit großflächigen Glaselementen vielfältige Aussichten geboten. In vier Kabinen, einer Zirbensauna, einem Heublumen-Sanarium, einem Sole-Dampfbad und einer Infrarotkabine kann die Aussicht auf den Millstätter See genossen werden. „Die Ausstattung übernahm dabei KLAFS, wie auch schon unser Spa vorher mit KLAFS ausgestattet war. Wir haben uns zwar mehrere Angebote eingeholt, aber letztendlich fiel die Wahl auf den Marktführer. Nicht nur, dass uns die Qualität wieder einmal überzeugte, auch das Service Angebot von KLAFS ist sensationell. Zu wissen, dass wir auch in zehn Jahren noch einen Monteur rufen können, falls etwas nicht stimmen sollte: Das ist wichtig! Außerdem war es uns ein Anliegen, die Wurzeln der kärntnerischen Heimat mit einfließen zu lassen. Der gesamte Ausbau erfolgte in Holz-Massivbauweise und mit der heimischen Eiche ist es uns gelungen, die Natur in unser Haus zu holen“, so Hausherr Winkler. xw 11