geografie - REFERATLAR.Uz

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GEOGRAFIE
Thüringen liegt in der Mitte Deutschlands und grenzt an die Länder Hessen (Länge der Grenze
270 km), Bayern (381 km), Sachsen (265 km), Sachsen-Anhalt (296 km)
und Niedersachsen (112 km). Der Freistaat Thüringen gehört wie auch Sachsen und Teile
Sachsen-Anhalts zur RegionMitteldeutschland. Als Ergebnis einer satellitengestützten
Landesvermessung 2007/2008 wurde der Mittelpunkt Thüringens auf dem Gebiet der
Gemeinde Rockhausen im Ilm-Kreis bei den Koordinaten 50° 54′ 12″ N, 11° 1′ 35″ O etwa acht
Kilometer südlich des Erfurter Doms ermittelt. [2]
Die Landschaft in Thüringen ist sehr unterschiedlich. Im äußersten Norden befindet sich
der Harz. In südöstlicher Richtung schließt sich ein alsGoldene Aue bezeichnetes Gebiet an, mit
dem fruchtbaren Tal des Flusses Helme. Im Nordwesten befindet sich das Eichsfeld, eine
teilweise bewaldete Hügellandschaft.
In der Mitte des Landes liegt das flache, sehr fruchtbare Thüringer Becken. Diese Region zählt
zu den ältesten Kulturlandschaften Deutschlands. Erste Ortsgründungen sind hier bereits seit
dem Jahr 704 belegt. Das Thüringer Becken wird von verschiedenen kleinen Höhenzügen
umringt, so der Dün im Nordwesten, die Hainleite und die unmittelbar nördlich davon
gelegene Windleite sowie der Kyffhäuser im Norden, Schmücke, Hohe Schrecke und Finneim
Nordosten, dem Ettersberg im Südosten, der Fahner Höhe im Süden und dem Hainich im
Westen. Der Nationalpark Hainich ist der einzige Nationalpark des Landes.
Südlich des Thüringer Beckens befindet sich das hügelige Vorland des Thüringer Waldes,
schließlich der Thüringer Wald selbst, als größtes Gebirge im Land. Östlich geht der Wald
nahtlos ins Thüringer Schiefergebirge über, welches wiederum südöstlich in
den Frankenwald übergeht, der jedoch nur zu kleinsten Teilen in Thüringen liegt. Diese
Mittelgebirgskette wird vom Rennsteig, dem Kammweg, durchzogen. Er stellt die
Wasserscheide zwischen Elbe im Norden und Weser beziehungsweise Rhein im Süden dar.
Östlich von Wald und Becken verläuft das Saaletal. Jenseits der Saale liegt im Norden
das Thüringer Holzland, im Süden das Vogtland und im Osten das Osterland. Im Gegensatz zu
den erstgenannten ist das Osterland um Altenburg wenig bewaldet und sehr fruchtbar.
KLIMA
Thüringen liegt in der gemäßigten Klimazone Mitteleuropas bei vorherrschender
Westwindströmung. Da zwischen den westlichen Meeren und dem Freistaat bereits einige
schützende Mittelgebirge liegen, ist das Klima in Thüringen kontinentaler geprägt als im Westen
und Norden Deutschlands. Dies zeigt sich vor allem durch kältere Winter und trockenere
Sommer als in anderen Teilen der Bundesrepublik.
Innerhalb Thüringens gibt es sehr große klimatische Unterschiede. Begünstigt ist vor allem das
Thüringer Becken in der Landesmitte. Es ist von Gebirgen umgeben, sodass dort die geringsten
Niederschlagsmengen Deutschlands fallen. Den Rekord hält Straußfurt mit 242 Millimeter
Jahresniederschlag im Jahr 1911.[3] Normal sind im Thüringer Becken 400 bis 500 Millimeter
Jahresniederschlag bei einer Jahresmitteltemperatur von 8,5 Grad Celsius (1961–1990 an der
Wetterstation Artern). Die Hügelzonen im Land liegen klimatisch etwa im deutschen
Durchschnitt. So fallen in Gera 624 Millimeter Niederschlag bei einer Temperatur von 7,8 Grad
Celsius. Ein ungünstiges Klima weisen in Thüringen die Gebirgszonen auf. So werden auf
der Schmücke im Schnitt 1289 Millimeter Jahresniederschlag bei einer Temperatur von 4,4 Grad
Celsius gemessen. Hier liegt die Januar-Temperatur bei −4 Grad Celsius und die Juli-Temperatur
bei 12,8 Grad Celsius. In Artern am Nordrand des Thüringer Beckens liegen die Werte dieser
Monate bei −0,7 Grad Celsius und 17,6 Grad Celsius.
NATUR UND LANDSCHAFT
Fichtenwald am Schneekopf
Durch den vielgestaltigen geologischen Untergrund und dem Einfluss der Mittelgebirge auf das
Lokalklima kann in Thüringen eine Vielzahl von Pflanzenarten mit unterschiedlichen
ökologischen Ansprüchen wachsen. Eine Naturräumliche Gliederung Thüringens unterscheidet
die sieben Naturraumtypen Mittelgebirge, Buntsandstein-Hügelländer, Muschelkalk-
Hügelländer, Basaltkuppenland, Ackerhügelländer, Auen und Niederungen sowie
Zechsteingürtel an Gebirgsrändern. Innerhalb dieser Naturraumtypen werden 38 einzelne
Naturräume unterschieden, der Naturraum Thüringer Gebirge wird zudem in acht Untereinheiten
gegliedert.[6]
Die Potenzielle natürliche Vegetation Thüringens besteht aus Wäldern, die je nach
Standortverhältnissen in verschiedene Typen unterschieden werden könnten. Am weitesten
verbreitet wären von der Rotbuche (Fagus sylvatica) dominierte Buchenwälder, dabei vor allem
Hainsimsen-, Waldmeister-,Waldgersten- und Orchideen-Buchenwälder. Nur wo die
Standortbedinungen weniger ideal sind, könnten auch andere Baumarten dominieren. So wären
in den trockenwarmen, kontinental geprägten Gebieten des zentralen Thüringer Beckens die
Traubeneiche (Quercus petraea), Stieleiche (Quercus robur), Hainbuche (Carpinus betulus) und
die Winter-Linde (Tilia cordata) häufiger zu finden. In den Mittelgebirgen hingegen wären neben
der Rotbuche der Bergahorn (Acer pseudoplatanus), die Gemeine Fichte (Picea abies) und die
heute seltene Weißtanne (Abies alba) zu finden. Nur in den höchsten Lagen des Thüringer
Waldes und des Thüringer Schiefergebirges wären Fichten-Buchenwälder zu finden.[6]
BEVÖLKERUNG
Der überwiegende Teil der 2,3 Millionen Einwohner Thüringens sind ethnische Deutsche.
Angestammte Minderheiten wie etwa die Sorben in Sachsen gibt es im Land nicht. Die
Bevölkerung lässt sich unter Berücksichtigung der Sprache in drei Gruppen unterteilen. Als
Thüringer bezeichnet werden Sprecher der Thüringisch-Obersächsischen Dialektgruppe, die
nördlich des Rennsteiges leben. Zu dieser Gruppe gehört auch der Süden Sachsen-Anhalts
(Landkreis Mansfeld-Südharz, Saalekreis, Burgenlandkreis und die Stadt Halle). Werra und
Leine im Nordwesten, der Harz im Norden und die Weiße Elster im Osten grenzen diesen
Siedlungsraum ab. Sprecher der ostfränkischen Dialekte leben südlich des Rennsteigs und sind
kulturell eher an der Region Franken orientiert. Die dritte Gruppe sind die Sprecher
niederdeutscher Dialekte, die vor allem im nördlichen Teil des Landkreis Eichsfeld im Norden
Thüringens leben. Gegenden mit starker Regionalidentität sind das Eichsfeld im Nordwesten und
das Vogtland im Südosten.
Neben diesen drei Gruppen leben im Land etwa 50.000 Ausländer. Da das Landesamt für
Statistik keine Zahlen zu den Herkunftsstaaten der Ausländer veröffentlicht, werden im
Folgenden exemplarisch Werte für die Stadt Erfurt herangezogen[8], da sich die
Zuwandererprofile der Städte und Gemeinden Thüringens ähneln. 2007 lebten in Erfurt 6043
Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Die größten Gruppen stellen hierbei Menschen aus
den GUS-Staaten (1905 bzw. 31,5%), aus Ostmitteleuropa (Polen, Tschechien, Slowakei,
Ungarn) und dem Baltikum (612 bzw. 10,1%), aus Südosteuropa (ehemaliges Jugoslawien,
Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Albanien: 419 bzw. 6,9%), aus arabischen Staaten, dem
Iran und Israel (395 bzw. 6,5%), aus Vietnam (921 bzw. 15,2%), aus der Türkei (415 bzw. 6,9%)
und aus den Staaten Süd-, West- und Nordeuropas (581 bzw. 9,6%) dar. Aus anderen asiatischen
Ländern kamen 348 (5,8%), aus afrikanischen Staaten südlich der Sahara 117 (1,9%), aus
Lateinamerika 118 (2,0%), aus den USA und Kanada 70 (1,2%) und aus Australien 8 (0,1%)
Menschen. Verglichen mit Gesamtdeutschland ergeben sich hier erhebliche Abweichungen. So
sind Menschen aus „traditionellen“ (westdeutschen) Einwandererländern wie Italien,
Griechenland, der Türkei oder Jugoslawien unterdurchschnittlich oft vertreten.
Überdurchschnittlich vertreten sind hingegen Osteuropäer und vor allem die teils schon zu DDRZeiten eingewanderten Vietnamesen.
An der Thüringer Städtekette, die sich quer durch die Mitte des Landes entlang der sechs größten
Städte zieht, ist die Bevölkerungsdichte am größten. Insgesamt betrachtet ist die
Bevölkerungsdichte relativ homogen, große Ballungsgebiete fehlen, ebenso Regionen mit einer
Bevölkerungsdichte von unter 50 Einwohnern pro Quadratkilometer. Dünner besiedelt sind vor
allem der südliche Saale-Orla-Kreis, die Gebiete zwischen Werra und bayerischer Landesgrenze
(bedingt durch die nachteilige Lage an der ehemaligen innerdeutschen Grenze) sowie Teile des
nördlichen Thüringer Beckens zwischen Sondershausen und Mühlhausen.
Landeswappen und Flagge
→ Hauptartikel: Thüringer Landeswappen und Flagge Thüringens
Das Thüringer Landeswappen zeigt im lasurblauen Schild den viermal gleichbreit
rot-silbern gestreiften, golden bewehrten und gekrönten »Bunten
Löwen« der Ludowinger, umgeben von acht silbernen Sternen.
Als älteste farbige Darstellung des »Thüringer Urwappens« blieb der
Wappenschild des Landgrafen Konrad von Thüringen aus dem 13. Jahrhundert
erhalten. Der Erbfolgekrieg 1264/65 entließ Hessen politisch selbstständig, das
seitdem den »Bunten Löwen« (umgekehrt gestreift: silber-rot) im Wappen führt.
Als sich am 1. Mai 1920 das Land Thüringen aus den sieben republikanischen
thüringischen Kleinstaaten zusammenschloss, wurden in Anlehnung an das
föderale Sternenbanner der USA sieben silberne Sterne auf revolutionärrepublikanisch rotem Grund zum Staatswappen gewählt. Die Nationalsozialisten
verpassten Thüringen ein archaischeres, beadlertes Wappen. Mit der Neugründung
des Landes Thüringen wurde 1991 das jetzige Thüringer Wappen aus den
historischen Grundlagen abgeleitet. Der achte Stern steht für die zusätzlich zum
Freistaat Thüringen gehörigen, ehemals Preußen angegliederten Gebietsteile
Erfurt, Mühlhausen, Nordhausen, Schmalkalden und Suhl.
INDUSTRIE
In Thüringen werden vor allem Glas, Keramik, Spielwaren, Holz und
Textilien und viele Produkte aus der Metallverarbeitung hergestellt. Die meisten
Arbeiter sind in Eisenach und Waltershausen im Maschinen- und Fahrzeugbau
beschäftigt, aber auch in der Kleineisen- und Werkzeugproduktion. Von
Bedeutung sind Elektrotechnik und Gerätebau in Erfurt, Eisenach, Ruhla, Suhl und
Meiningen. Die Stadt Jena erlangte durch die Herstellung von Präzisionsgeräten
weltweites Ansehen. Aus dem Unternehmen „Carl Zeiss Jena“ entstand nach
1990 Jenoptik, der größter Arbeitgeber der Stadt. In den letzten Jahren hat sich die
Lebensmittelindustrie zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig im Freistaat
entwickelt. Das Ernährungsgewerbe erreichte mit einem Anteil von 11,2 Prozent
am Industrieumsatz Rang 2 im Thüringer Verarbeitenden Gewerbe nach der
Automobilindustrie.[22] Eines der größten Lebensmittelbetriebe in Thüringen ist das
in Schönbrunn ansässige Gewürzwerk, welches mit mehr als 800[23] Beschäftigten
einen Spitzenplatz unter den gewürzverarbeitenden Betrieben in Europa einnimmt.
In Thüringen gibt es eine Reihe börsennotierter Unternehmen (in Klammern
der Börsenwert am 12. August 2009)[24]: Analytik Jena aus Jena (44,61
Mio.), Biolitec aus Jena (47,95 Mio.), Carl Zeiss Meditec aus Jena (790,33
Mio.), CyBio aus Jena (5,62 Mio.), ersol aus Erfurt (1135,08
Mio.), Funkwerkaus Kölleda (59,63 Mio.), Geratherm aus Geschwenda (25,61
Mio.), Hyrican aus Kindelbrück (22,40 Mio.), Intershop aus Jena (45,13
Mio.), Jenoptikaus Jena (167,03 Mio.) und Q-Soft aus Erfurt (1,24 Mio.). Carl
Zeiss Meditec ist im TecDAX gelistet.
Die Georgenkirche in Eisenach ist
Bischofskirche der Evangelischen Kirche
in Thüringen
Dom und Severikirche in Erfurt
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