2. Staatsexamen Herbst 2003 -11 Bei einer Lymphknotenexstirpation seitlich am Hals kommt es bei einem Patienten im Bereich des Hinterrandes des M. sternocleidomastoideus zu einer iatrogenen Läsion des N. accessorius. Eine Parese ist dabei in erster Linie bei folgendem der genannten Muskeln zu erwarten: (A) M. levator scapulae (B) M. supraspinatus (C) M. trapezius (D) M. infraspinatus (E) M. deltoideus 2 Ein 26-jähriger Patient zeigt bei der neurologischen Untersuchung eine Atrophie der ulnarisversorgten kleinen Handmuskeln rechts mit entsprechenden deutlichen Paresen in Kombination mit einer Krallenstellung der rechten Finger. Bei Prüfung der Sensibilität zeigt sich eine Hypästhesie volar im Bereich der ulnaren Handkante und volar am Kleinfinger und der ulnaren Hälfte des Ringfingers. Die Sensibilität auf dem Handrücken auch ulnar zeigt sich unbeeinträchtigt. Welche der folgenden Diagnosen trifft am wahrscheinlichsten zu? (A) isolierte Schädigung des Ramus profundus N. ulnaris (B) Ulnarisläsion am Handgelenk (C) Pronator-teres-Syndrom (D) Supinatorlogen-Syndrom (E) N.-interosseus-anterior-Syndrom 3 Eine 54-jährige Patientin klagt über paroxysmale, synchrone unwillkürliche linksseitige Zuckungen der periokulären und perioralen Muskulatur. Auch am Hals links habe sie dann das Muskelzucken. Beim Lesen und bei psychischer Belastung sei das Zucken stärker ausgeprägt. Um welche Erkrankung handelt es sich am wahrscheinlichsten? (A) idiopathische periphere Fazialisparese (B) Spasmus hemifacialis (C) Heerfordt-Syndrom (D) Melkersson-Rosenthal-Syndrom (E) Torticollis spasmodicus Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -24 Bei der neurologischen Prüfung auf Störungen der Oberflächensensibilität ist die topographische Zuordnung zu Dermatomen hilfreich. Der Volarbereich des Kleinfingers wird am häufigsten folgendem Dermatom zugeordnet: (A) C2 (B) C4 (C) C6 (D) C8 (E) Th3 5 Bei der Untersuchung auf Parese eines M. supraspinatus ist zu beachten, dass die Hauptfunktion dieses Muskels in Folgendem besteht: (A) Innenrotation des Armes im Schultergelenk (B) Abduktion des Armes im Schultergelenk (C) Adduktion des Armes im Schultergelenk (D) Fixierung der Scapula am Thorax (E) Hebung der Scapula 6 Bei einer (traumatischen) Läsion eines peripheren Nerven (z.B. N. medianus) kommt zur Beurteilung des Reinnervationsverlaufes vor allem folgendes der genannten Zeichen in Betracht: (A) Lhermitte-Zeichen (B) Kernig-Zeichen (C) Hoffmann-Tinel-Zeichen (D) Strümpell-Zeichen (E) Bielschowsky-Zeichen 7 Was ist beim Karpaltunnel-Syndrom am wenigsten wahrscheinlich zu erwarten? (A) Atrophie des M. abductor digiti minimi (B) Atrophie des M. abductor pollicis brevis (C) pathologischer Elektroneurographie-Befund (D) nächtliche Brachialgie (E) Hypästhesie Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -38 Die Prüfung auf Patellarklonus am liegenden Patienten geschieht am besten folgendermaßen: (A) Schlag mit dem Reflexhammer senkrecht auf die Mitte der Facies anterior der Patella (B) Schlag mit dem Reflexhammer auf den Muskelbauch des M. quadriceps femoris (C) Patella ruckartig nach distal schieben und dort festhalten (D) Bein ruckartig hyperextendieren, Patient spannt dabei die Beinmuskulatur isometrisch an (E) Patella manuell fixieren; dann eine kräftige, passive, ruckartige Beugung des Beines im Kniegelenk 9 Sensible Störungen infolge Läsion des N. femoralis liegen am wahrscheinlichsten im sensiblen Innervationsgebiet des (A) N. cutaneus femoris lateralis (B) N. obturatorius (C) N. saphenus (D) N. ilioinguinalis (E) N. genitofemoralis 10 Das Chvostek-Zeichen ist - als pathologischer Befund - in erster Linie charakteristisch für die (A) Nervenwurzelreizung S1 (B) Medianusparese (C) Ulnarisparese (D) Duchenne-Muskeldystrophie (E) Tetanie Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -411 Ein 65-jähriger Mann leidet seit 6 Monaten an Kreuzschmerzen. Bisherige eigene häusliche Behandlungsmaßnahmen haben nicht angeschlagen. Aufgefallen ist ihm auch, dass er im selben Zeitraum ungewollt ca. 10 kg an Gewicht abgenommen hat, obwohl er doch zuvor gar nicht übergewichtig, sondern eher schlank gewesen sei. Seit 14 Tagen besteht nun zusätzlich ein Taubheitsgefühl im Bereich des rechten Fußrückens und der Großzehe dorsal. Er hat deswegen jetzt endlich beschlossen, einen Arzt aufzusuchen. Die Röntgenübersichtsaufnahmen der LWS zeigen bis auf altersentsprechende Veränderungen keinen pathologischen Befund. Welche der folgenden Störungen/Erkrankungen liegt hier am wahrscheinlichsten vor? (A) Meralgia paraesthetica (B) Wurzelkompression L5 (C) Morton-Metatarsalgie (D) Guyon-Syndrom (E) Syringomyelie 12 Wegen anhaltender Nacken- und Rückenschmerzen wird eine 57-jährige Diabetikerin seit 6 Wochen mit paravertebralen Injektionen zervikal behandelt. Seit 2 Tagen ist es nun außerdem zu Gefühlsstörungen und zu einer motorischen Schwäche der Beine gekommen. Bei der Untersuchung bestehen rechtsbetonte proximale Beinparesen, ein positives Babinski-Zeichen beidseits und eine Hypästhesie ab Th5 beidseits nach kaudal. Welche der genannten diagnostischen Maßnahmen ist hier die vordringlichste? (A) spinale MRT (B) Subokzipitalpunktion (C) Knochenszintigraphie (D) Diskographie (E) Messung der Nervenleitgeschwindigkeit Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -513 Ein 72-jähriger Mann kommt in Ihre Sprechstunde und berichtet über merkwürdige feine Muskelzuckungen im Bereich der unteren und oberen Extremitäten, die seit etwa 6 Monaten vorliegen. In den letzten 3 Monaten sei es zusätzlich zu einer verwaschenen Sprache und zu einer Schwäche im Bereich der Hände gekommen. Beim Gehen habe er ein Steifigkeitsgefühl in den Beinen. Die neurologische Untersuchung zeigt eine leichte beidseitige Zungenatrophie mit lebhaftem Faszikulieren sowie eine mäßige Dysarthrie und leichte Dysphagie. Die kleinen Handmuskeln sind beidseits atrophisch und paretisch. Die Muskeleigenreflexe sind gesteigert, das Babinski-Phänomen ist beidseits positiv. Beim Gehen zeigt der Patient eine spastische Gangstörung. Die Familienanamnese ist leer. Um welche der genannten Krankheiten handelt es sich bei diesem Patienten am wahrscheinlichsten? (A) Spastische Spinalparalyse (B) Amyotrophische Lateralsklerose (C) Funikuläre Myelose (D) Syringomyelie (E) Glioblastom des Foramen magnum 14 Zu den angeborenen Krankheiten mit pathologisch vermehrter Trinukleotid-Wiederholungssequenz (Triplet repeats) - so genannte Trinukleotidexpansionserkrankungen - zählt typischerweise nicht: (A) Friedreich-Ataxie (B) fragiles X-Syndrom (Fra-X-Syndrom) (C) Myotonische Dystrophie (D) Chorea Huntington (E) Chorea Sydenham 15 Was ist für den spinalen Schock am wenigsten charakteristisch? (A) schlaffe Muskellähmungen (B) Blasenatonie (C) Retentio alvi (D) spastisch gesteigerte Muskeleigenreflexe (E) vasomotorische Störung Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -616 Das isolierte Konus-Syndrom (infolge isolierter Schädigung des Conus medullaris) ist insbesondere durch folgenden der genannten Befunde charakterisiert: (A) Empfindungsstörungen im "Reithosenareal" (B) Paraplegie der unteren Extremitäten (C) Fehlen des Adduktorenreflexes (D) Fehlen des Kremasterreflexes (E) Ilioinguinalis-Neuralgie 17 Die Lumbalpunktion kann nicht nur als diagnostische, sondern auch als therapeutische Maßnahme eingesetzt werden. Eine solche Therapie mit wiederholten Lumbalpunktionen (Serie von Lumbalpunktionen) kommt am wahrscheinlichsten in Betracht bei folgender der genannten Erkrankungen: (A) Liquorunterdrucksyndrom (B) Pseudotumor cerebri (C) akute Mumps-Virus-Enzephalitis (D) Eaton-Lambert-Syndrom (E) A.-spinalis-anterior-Syndrom 18 Ein rüstiger 78-jähriger Mann leidet seit einiger Zeit an belastungsabhängigen Schmerzen beim Gehen, die dem Bild einer Claudicatio intermittens gleichen. Er wird deswegen jetzt zur Abklärung stationär aufgenommen. Anamnestisch berichtet er, dass er wegen der Schmerzen beim Gehen alle längeren Strecken mit dem Fahrrad zurücklege. Dabei sei er absolut beschwerdefrei. Welche der folgenden Erkrankungen/Störungen kommt als Ursache der Claudicatio am wahrscheinlichsten in Betracht? (A) periphere arterielle Verschlusskrankheit Stadium I (nach Fontaine) (B) A.-spinalis-posterior-Syndrom (C) enger lumbaler Spinalkanal (D) basiläre Impression (E) Aneurysma der Aorta abdominalis Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -719 Multiple Hämangioblastome des Zentralnervensystems treten am wahrscheinlichsten auf bei folgender der genannten Krankheiten: (A) v. Hippel-Lindau-Krankheit (B) Sturge-Weber-Krankheit (C) Bourneville-Pringle-Krankheit (D) v. Recklinghausen-Krankheit (E) Louis-Bar-Krankheit 20 Bei welchem der folgenden intrakraniellen Tumoren kommt - im Rahmen der medikamentösen Therapie - ein Behandlungsversuch mit Dopaminagonisten am wahrscheinlichsten in Frage? (A) Meningeom (B) Klivuschordom (C) Prolaktinzelladenom (D) Plexuspapillom (E) Hypoglossusneurinom 21 Welcher der folgenden intrakraniellen Tumoren hat im Allgemeinen die beste Prognose und wird dem WHO-Grad I zugerechnet? (A) anaplastisches Astrozytom (B) pilozytisches Astrozytom (C) anaplastisches Oligodendrogliom (D) Glioblastom (E) fibrilläres Astrozytom Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -822 Ein Winzer und zwei seiner Söhne (ebenfalls Winzer) leiden unter einem sehr störenden Tremor der Hände (Frequenz ca. 5-10/s). Hauptsächlich ein Haltetremor, aber z.T. auch beim gezielten Greifen. Besonders unangenehm ist ihnen die Störung z.B. bei Weinproben mit Kunden. Schon beim ersten Griff zum Glas macht sich der Tremor bemerkbar, ebenso beim Einschenken aus der Flasche. Sehr auffällig ist, dass der Tremor unter Alkoholeinfluss für eine begrenzte Zeit deutlich abnimmt. Um welche der genannten Bewegungsstörungen handelt es sich am wahrscheinlichsten? (A) Parkinson-Tremor (B) Klonus (C) Orthostatischer Tremor (D) Asterixis ("flapping tremor") (E) Essentieller Tremor 23 Zum Nachweis eines Rigor beim Parkinson-Syndrom (z.T. bereits in einem frühen Stadium der Erkrankung) ist am besten folgender der genannten Tests/Versuche geeignet: (A) Simpson-Test (B) Kopffalltest (C) Prüfung auf Gowers-Zeichen (Gowers-Manöver) (D) Token-Test (E) Unterberger-Tretversuch 24 Ihnen werden Patienten mit tremorbetontem M. Parkinson unter Behandlung mit Levodopa vorgestellt, bei denen jeweils zusätzlich eine der nachfolgend genannten Arzneitherapien weiterer Erkrankungen/Störungen in höherer Dosierung in Betracht gezogen wird. Welche der zusätzlichen Behandlungen ist unter Berücksichtigung der Parkinson-Erkrankung am ehesten sinnvoll? (A) Therapie von Übelkeit und Erbrechen mit Metoclopramid (B) Therapie einer arteriellen Hypertonie mit Reserpin (C) Therapie einer arteriellen Hypertonie mit Methyldopa (D) primäre Therapie psychotischer Störungen mit Haloperidol (E) symptomatische Therapie einer Hyperthyreose mit Propranolol Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -925 Ein 15-jähriger (bisher gesunder) Schüler leidet seit kurzem an plötzlich auftretenden, heftigen, rezidivierenden Myoklonien der oberen Extremitäten, die sich besonders nach dem Aufwachen einstellen (so dass ihm z.B. beim Frühstück die Kaffeetasse aus der Hand fällt). Das EEG zeigt Polyspike-WaveKomplexe. Welche der folgenden Erkrankungen/Störungen liegt am wahrscheinlichsten vor? (A) Neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (B) Juvenile myoklonische Epilepsie (C) Kleine-Levin-Syndrom (D) Pickwick-Syndrom (E) Narkolepsie 26 Ein 10-jähriges, bisher gesundes Kind starb zwei Tage nach Auftreten von hohem Fieber und stärksten Kopfschmerzen sowie Nackensteifigkeit im zentralen Herz-Kreislauf-Versagen. Welcher neuropathologische Befund ist bei der Obduktion am wahrscheinlichsten zu erwarten? (A) epitheloid- und riesenzellige granulomatöse Herde mit käsigen Nekrosen im Kleinhirn (B) rupturiertes Hirnbasisarterienaneurysma mit akuter Subarachnoidalblutung (C) Plexuspapillom mit Hydrocephalus hypersecretorius (D) akutes Subduralhämatom (E) Eiteransammlung im Subarachnoidalraum 27 Abbildung Nr. 2 der Bildbeilage zeigt axiale Schichten des ohne Kontrastmittelgabe angefertigten kranialen Computertomogrammes eines bewusstlos aufgefundenen 75-jährigen Patienten mit einer Hemiplegie linksseitig. Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten? (A) solides Meningeom mit großem Ödemsaum (B) Massenblutung mit deutlich abgrenzbarem Resorptionssaum (C) akuter Mediainfarkt mit Einblutung (D) eingeblutetes Glioblastom mit perifokalem Ödemsaum (E) niedrig malignes Oligoastrozytom (Mischgliom) mit Verkalkungen Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -1028 Eine 16-jährige Patientin berichtet, dass sie seit 2 Jahren eine zunehmende Gangunsicherheit bemerke. Die Unterschenkel seien zudem zunehmend dünner geworden, die Füße seien zunehmend wie eingeschlafen. Der 4 Jahre ältere Bruder habe eine ähnliche Erkrankung, die Eltern seien gesund. Bei der neurologischen Untersuchung imponiert als Leitsymptom eine Gangataxie, die Muskeleigenreflexe sind an den unteren Extremitäten erloschen, das Babinski-Zeichen ist beidseits positiv, Störung der Vibrationsempfindung an den Beinen, Hohlfußdeformität beidseits. Die Prüfung der Okulomotorik zeigt gehäuft Gegenrucke bei Punktfixation und eine Minderung des vestibulo-okulären Reflexes. Um welche der genannten Krankheiten handelt es sich am wahrscheinlichsten? (A) M. Friedreich (B) Chorea Huntington (C) M. Wilson (D) Bulbo-spinale Muskelatrophie (Kennedy-Syndrom) (E) Progressive spinale Muskelatrophie Typ Werdnig-Hoffmann 29 Bei einem 34-jährigen (bisher nie ernsthaft kranken) Mann ist es innerhalb einer Woche zu einer beidseitigen externen Ophthalmoplegie - einhergehend mit nichtreagiblen Pupillen -, zu einer Ataxie und schließlich auch zur Areflexie (der Muskeleigenreflexe) im Bereich der Extremitäten gekommen (ohne sichere Paresen). Die Neurographie im Bereich der Extremitäten zeigt unauffällige Befunde, der Liquorbefund zeigt eine normale Zellzahl bei erhöhtem Gesamteiweiß-Wert. Im Rahmen der Labordiagnostik werden Antikörper gegen das Gangliosid GQ1b nachgewiesen. Um welche der genannten Erkrankungen handelt es sich am wahrscheinlichsten? (A) Steele-Richardson-Olszewski-Syndrom (B) okuläre Manifestationsform einer Myasthenia gravis (C) Arteriitis temporalis (D) (Miller)Fisher-Syndrom (E) Lambert-Eaton-Syndrom Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -1130 Zu den typischen Merkmalen der Chorea major (Huntington) gehört nicht: (A) Expression eines abnormen Gens (auf Chromosom 4p) (B) Untergang kleiner Zwischenneurone in den Basalganglien (C) hochgradige Atrophie insbesondere des Nucleus caudatus (D) autosomal-rezessive Vererbung (E) Ausweitung der Seitenventrikelvorderhörner 31 Der Befund einer zerebellaren Ataxie findet sich am häufigsten bei folgender der genannten Krankheiten: (A) Syringomyelie (B) Myatrophische Lateralsklerose (C) Myasthenia gravis (D) Multiple Sklerose (E) M. Parkinson 32 Die medikamentöse Prophylaxe bei (nichtschwangeren) Kontaktpersonen eines an Meningokokkenmeningitis Erkrankten erfolgt vor allem mit folgendem der genannten Arzneistoffe: (A) Rifampicin (B) Gentamicin (C) Amikacin (D) Immunglobulin-Konzentrat (E) Chloramphenicol Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -1233 Was ist im Zusammenhang mit der HIV-Infektion (AIDS) am wenigsten wahrscheinlich zu erwarten? (A) zerebrale Toxoplasmose (B) Progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML) (C) zerebrales Lymphom (D) Subakut sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) (E) dementielle Entwicklung 34 Bei einer 23-jährigen (bisher gesunden) Studentin hat sich innerhalb einiger Tage rasch progredient am linken Auge eine erhebliche Sehverschlechterung entwickelt. Sie klagt (erstmals in ihrem Leben) über einen "grauen Fleck" im zentralen Gesichtsfeldbereich des linken Auges. Pro Tag raucht sie 10 Zigaretten. Die Familienanamnese ergibt keine besonderen Gesichtspunkte. Die Sehschärfe des (zuvor normalsichtigen) linken Auges ist auf 0,4 herabgesetzt, am rechten Auge volle Sehkraft. Ophthalmoskopisch am Fundus des linken und rechten Auges kein pathologischer Befund. Bei der allgemeinen (nichtapparativen) Krankenuntersuchung findet sich ein positives Babinski-Zeichen rechts. Zur weiteren Abklärung wird eine Lumbalpunktion zur Liquordiagnostik vorgenommen. Falls es sich um eine Encephalomyelitis disseminata handelt, ist jetzt welcher Liquorbefund am wahrscheinlichsten zu erwarten? (A) Glucose-Konzentration stark erniedrigt (B) Pleozytose mit mehr als 1000 Granulozyten pro mm 3 (C) Nachweis oligoklonaler Banden (D) Spinnwebsgerinnsel (E) massive zytoalbuminäre Dissoziation Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -1335 Sie werden konsiliarisch zu einem 55-jährigen Patienten in die psychiatrische Klinik gerufen, bei dem neben einer Demenz (die sich laut Fremdanamnese vor ca. 4 Wochen manifestiert hat) eine progrediente Ataxie und Extremitätenmyoklonien festgestellt worden sind. Im Rahmen der Zusatzdiagnostik imponieren ein mittelschwer allgemeinverändertes EEG mit periodischen scharfen Wellen und eine generalisierte mäßiggradige kortikale Atrophie in der kernspintomographischen Bildgebung. Der Liquor cerebrospinalis zeigt bis auf eine leichte Erhöhung des Gesamteiweiß-Wertes unauffällige Routineparameter. In den nächsten 3 Monaten kommt es - bis zum Tode des Patienten - zur weiteren Progredienz der Symptomatik (wobei sich zunehmend ein akinetischer Mutismus entwickelt), ohne dass eine absolut sichere Diagnose gestellt werden kann. Die mikroskopische Untersuchung des Gehirns post mortem zeigt u.a. eine spongiforme Degeneration, Nervenzellverluste und eine astrozytäre Gliose. Welche der genannten Erkrankungen hat bei dem Patienten am wahrscheinlichsten vorgelegen? (A) Sporadische Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (B) M. Alzheimer (C) Bovine spongiforme Enzephalopathie (D) Kuru-Krankheit (E) Gerstmann-Sträussler-Scheinker-Syndrom 36 Das Shy-Drager-Syndrom ist in erster Linie Ausdruck eines/einer (A) Fehlbildung des zervikookzipitalen Überganges (B) hirnatrophischen Prozesses (C) Verschlusses extrakranieller Arterien in Form eines Steal-Syndromes (D) idiopathischen myoklonischen Epilepsie (E) chronisch-rezidivierenden Hirnsinusthrombose Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -1437 Bei einem 46-jährigen Büroangestellten kommt es akut zu Drehschwindel und Erbrechen. Vergleichbares hat er bisher nicht gehabt, in der Anamnese kein Schädeltrauma. Da die Beschwerden nach Stunden noch anhalten, begibt er sich in ärztliche Behandlung. Es bestehen ein Spontannystagmus (nach rechts) und eine Fallneigung (nach links). Die allgemeine Krankenuntersuchung ergibt ansonsten (auch im HNO-Bereich) keinen weiteren pathologischen Befund, auch keinen Hinweis auf Hörstörung. Zum Nachweis der am wahrscheinlichsten vorliegenden Störung (anhand pathologischen Befundes) hat folgende der genannten zusätzlichen Untersuchungsmethoden die größte Bedeutung: (A) AEP (BERA) (B) kalorische Nystagmusprüfung (C) Kipptisch-Test (mit Kipp-Manöver) (D) Schellong-Test (E) EEG 38 Was ist für die internukleäre Ophthalmoplegie (INO) am wenigsten charakteristisch? (A) Doppelbild-Sehen (B) Auftreten eines dissoziierten Nystagmus (C) als Ursache: Läsion des Fasciculus longitudinalis medialis (D) Anisokorie mit einseitiger Miosis (E) Adduktionsstörung 39 Das Phänomen der "geste antagonistique" oder "geste antagoniste" (d.h., der Patient kann mit einem bestimmten Hilfsgriff den Bewegungsablauf seiner pathologischen Bewegungsstörung mindern), als ein kennzeichnendes Merkmal bei der Erkrankung, wird in erster Linie bei folgendem der genannten Krankheitsbilder beschrieben: (A) Torticollis spasmodicus (B) Narkolepsie (C) Parkinson-Syndrom (D) Diskonnektions-Syndrom (E) Wallenberg-Syndrom Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -1540 Bei der Obduktion eines an den Akutfolgen einer Magenulkusblutung gestorbenen, 50 Jahre alt gewordenen Mannes fällt neben einer leichten Großhirnwindungsatrophie eine ausgeprägte Atrophie in rostralen Abschnitten des Vermis cerebelli und geringer im Bereich der oberen Kleinhirnhemisphären auf. Welche Ursache ist für diese Veränderungen am wahrscheinlichsten? (A) perniziöse Anämie (B) chronische CO-Vergiftung (C) chronischer Eisenmangel (D) chronischer Alkoholabusus (E) M. Alzheimer 41 Blitz-Nick-Salaam-Krämpfe (BNS-Krämpfe) sind in erster Linie kennzeichnend für: (A) Psychomotorische Anfälle (komplex-partielle Anfälle) (B) West-Syndrom (C) Epilepsia partialis continua (D) Jackson-Epilepsie (E) Pyknoleptisches Petit mal 42 Welches der Medikamente eignet sich im Regelfall am besten zur primären Dauerbehandlung eines erwachsenen Patienten mit einer komplexen fokalen Epilepsie (psychomotorische Anfälle) ohne Trauma in der Anamnese? (A) Clonazepam (B) Carbamazepin (C) Ethosuximid (D) Primidon (E) Phenobarbital 43 Was ist - beim Erwachsenen - beim so genannten NormaldruckHydrozephalus am wenigsten wahrscheinlich zu erwarten? (A) Harninkontinenz (B) Affektstörung (C) Gangstörung (D) Trismus (E) progrediente Demenz Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -1644 Ein Patient wird mit einer Hemiparese, die akut vor ca. 6 Stunden auftrat, in die Klinik eingeliefert. Bei anamnestisch bekannter Karotisstenose wird die klinische Verdachtsdiagnose eines ischämischen Infarktes gestellt. Die CT-Untersuchung zeigt typische Infarktfrühzeichen. Welcher Befund ist im vorliegenden Fall somit am wenigsten zu erwarten? (A) hyperdenses Mediazeichen (B) verstrichene Rinden-Mark-Differenzierung (C) Schwellung der Hirnwindungen (D) hyperdenses Areal mit raumfordernder Wirkung (E) einseitige Dichteminderung der Basalganglien (Maskierung) 45 Eine 45-jährige Fremdsprachensekretärin erlitt während eines Raucherentwöhnungs-Seminars eine transitorisch ischämische Attacke (TIA): Sie konnte plötzlich nur noch stark verkürzt "im Telegrammstil" sprechen. Einzelne Laute und Silben wurden zudem in den Wörtern ausgelassen, umgestellt oder entstellt. Das Sprachverständnis war erhalten. Welche Form der Sprach- oder Sprechstörung lag am wahrscheinlichsten vor? (A) semantische Paraphasien bei Wernicke-Aphasie (B) phonematische Paraphasien bei Broca-Aphasie (C) Stereotypien bei schwerer globaler Aphasie (D) Wortfindungsstörung bei isolierter amnestischer Aphasie (E) elektive Aphonie bei Pseudobulbärparalyse 46 Ein 64-jähriger Mann mit Hemiparese rechts, globaler Aphasie und konjugierter Blickdeviation nach links wird stationär aufgenommen. Das Krankheitsbild ist vor einer halben Stunde plötzlich aufgetreten, Ereignisse vergleichbarer Art hat er bisher nicht erlebt. Das nach der stationären Aufnahme umgehend angefertigte CT des Schädels zeigt keinen pathologischen Befund. Bei dem beschriebenen Krankheitsbild handelt es sich am wahrscheinlichsten um Folgendes: (A) akute Subarachnoidalblutung (B) Verschluss im Bereich der A. cerebri media (C) Herpes-simplex-Enzephalitis (D) Sinus-Venen-Thrombose (E) akutes Wallenberg-Syndrom Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -1747 Nach einem Schädel-Hirn-Trauma mit Schädelbasis-Fraktur klagt ein Patient über heftige Kopfschmerzen, Doppelsehen und ein (vom Arzt auch auskultierbares) intrakranielles pulssynchrones Geräusch. Bei der allgemeinen Krankenuntersuchung fällt zudem ein Exophthalmus mit ausgeprägter Chemosis auf. Es handelt sich am wahrscheinlichsten um folgende der genannten Störungen: (A) Garcin-Syndrom (B) Karotis-Sinus-cavernosus-Fistel (C) kompletter thrombotischer Verschluss des Sinus cavernosus (D) Vertebralisdissektion (E) Subarachnoidalblutung 48 Ein Patient wird nach einem Autounfall bewusstseinsgetrübt und mit stark blutender Kopfwunde eingeliefert. Äußere Zeichen einer Thorax- bzw. Abdomenverletzung liegen nicht vor. Welches bildgebende Diagnoseverfahren ist als erstes indiziert? (A) Angiographie (B) Röntgenaufnahme des Hinterkopfes zur Darstellung einer ins Foramen magnum einstrahlenden Fraktur (C) Computertomographie des Schädels (D) Positronenemissionstomographie des Schädels (E) Röntgenübersichtsaufnahmen der Halswirbelsäule in 2 Ebenen 49 Bei einem (zuvor beschwerdefreien) 62-jährigen Patienten, der eine Amaurosis fugax links erlitten hat, wird sonographisch folgender Gefäßbefund erhoben: Karotisstenose rechts 40 %, Karotisplaque links ohne Stenosierung, hypoplastische A. vertebralis links, A. vertebralis rechts und intrakranieller Befund regelrecht. Ansonsten finden sich bei der internistischen und neurologischen Durchuntersuchung keine Besonderheiten. Zur Sekundärprophylaxe ist hier - nach vorherrschender Lehrmeinung - in erster Linie folgende der genannten Maßnahmen indiziert: (A) Thrombozytenaggregationshemmer-Gabe (B) Gabe von Urokinase (C) Thrombendarteriektomie der A. carotis interna links (D) Thrombendarteriektomie der A. carotis interna rechts (E) PTA-Stent der A. carotis interna links Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -1850 Welcher der folgenden Befunde ist bei der so genannten klassischen Form der myotonen Dystrophie (Curschmann-Steinert) am wenigsten wahrscheinlich zu erwarten? (A) autosomal-dominanter Erbgang (B) muskuläre Dekontraktionsstörung (C) endokrine Störung (D) auffällig athletischer Gesamthabitus (E) Katarakt 51 Bei der differenzialdiagnostischen Abgrenzung zwischen Paramyotonia congenita (Eulenburg) und Myotonia congenita (Thomsen) weist vor allem folgendes der genannten Merkmale auf die Paramyotonia congenita hin: (A) bei schwerer körperlicher Anstrengung: Gefahr der Atemlähmung infolge Zwerchfellparese (B) dominanter Erbgang (C) bei Kälte: Auftreten schwerer, durch Muskelarbeit verstärkter Lähmungen (D) Auftreten von ausgeprägten generalisierten Muskelatrophien (E) Manifestation nach dem 10. Lebensjahr 52 Die Abbildung Nr. 1 der Bildbeilage zeigt das feingewebliche Bild einer Muskelbiopsie aus einem M. deltoideus. Dieses Bild ist am ehesten typisch für eine (A) bakterielle Myositis (B) Virusmyositis (C) Sarkoidose (D) Myositis ossificans (E) neurogene Muskelatrophie 53 Bei der rotatorischen zervikalen Dystonie ist in erster Linie folgende der genannten Therapien indiziert: (A) lokale Injektionen von Botulinumtoxin A (B) Myotomie des M. sternohyoideus (C) partielle reversible Denervierung der Wurzel C8 (D) systemische Gabe von D-Penicillamin (E) intrathekale Gabe von Baclofen Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -1954 Welche Aussage zu chronischen nicht-tumorbedingten Schmerzen ist am wenigsten zutreffend? (A) Die Schmerzstärke ist im Allgemeinen direkt proportional der Intensität des schmerzauslösenden Reizes. (B) Sie können zum eigenständigen Krankheitsbild werden. (C) Sie können eine soziale Funktion haben. (D) Sie sind durch Lernprozesse beeinflussbar. (E) Sie können episodisch auftreten. 55 Eine 67-jährige Patientin berichtet über seit ca. 2 Monaten bestehende und ständig vorhandene Kopfschmerzen im Schläfenbereich in Verbindung mit Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust von 6 kg und Nachtschweiß sowie über Sehstörungen auf dem rechten Auge. Das Kauen fester Speisen führt zu einer Verstärkung der Kopfschmerzen. Befund: keine weiteren neurologischen Auffälligkeiten. Hb 10,4 g/dL, CRP 166 mg/L, BSG 100/120 mm n. W. (Sturzsenkung). Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten? (A) Borrelienmeningitis (B) chronischer Kopfschmerz vom Spannungstyp (C) Arteriitis temporalis (D) Subarachnoidalblutung (E) Migräne ohne Aura 56 Eine 24-jährige Frau leidet seit einigen Wochen an rezidivierenden anfallsartigen einseitigen Kopfschmerzen - verbunden mit Übelkeit und Erbrechen -, die dann jeweils über etliche Stunden (evtl. bis zum nächsten Tag) anhalten. Den Kopfschmerzen gehen jeweils - für die Dauer von ca. 30 Minuten - flüchtige Parästhesien im Gesicht und optische Flimmerphänomene voraus. Welche der folgenden Erkrankungen ist am wahrscheinlichsten? (A) chronisches subdurales Hämatom (B) Migräne (C) Medulloblastom des Frontalhirns (D) Trigeminus-Neuralgie (E) Zoster ophthalmicus Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -2057 Für das Krankheitsbild Episodischer Cluster-Kopfschmerz ist am wenigsten charakteristisch: (A) Seitenkonstanz der Schmerzanfälle (B) Attacken in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden (C) Horner-Syndrom in der Kopfschmerzattacke (D) Triggerung (Auslösung) der Attacken durch Kauen von Speisen (E) Schmerzen im Bereich der Orbitalregion 58 Welche der folgenden Maßnahmen ist am wenigsten Bestandteil der operanten Therapie chronischer Schmerzen? (A) zeitkontingente Medikation (B) Aktivitätsmodifikation (C) Verhaltensanalyse (D) schmerzkontingente Medikation (E) Einbeziehung von Bezugspersonen des Patienten 59 Welche der folgenden Aussagen zur intravenösen Sympathikusblockade mit Guanethidin ist am ehesten zutreffend? Guanethidin (A) hemmt die Prostaglandinsynthese im Bereich sensibilisierter Nozizeptoren (B) ruft eine lokalanästhetische Blockade der afferenten Schmerzleitung hervor (C) bewirkt die Entleerung neuronaler Noradrenalinspeicher (D) ist ein kompetitiver Antagonist an α-Rezeptoren (E) führt zur Erschlaffung der glatten Muskulatur im Schmerzgebiet Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -2160 Trizyklische Antidepressiva bilden als Koanalgetika einen Therapiebaustein bei der Behandlung chronischer Schmerzen. Welche Aussage zur Therapie mit Amitriptylin trifft am wenigsten zu? (A) Es sollte eine langsame Dosissteigerung bis zum Erreichen der gewünschten Wirkung erfolgen. (B) Zur Therapie von neuropathischen Schmerzen ist im Allgemeinen die Gabe hoher Dosen (über 250 mg/d) erforderlich. (C) Vor Behandlungsbeginn sollten schwere kardiale Überleitungsstörungen (z.B. AV-Block 3. Grades) ausgeschlossen werden. (D) Mundtrockenheit stellt eine mögliche Nebenwirkung dar. (E) Bei Patienten mit Engwinkelglaukom sollte diese Substanz vermieden werden. 61 Was kommt zur medikamentösen Migräneprophylaxe am wenigsten in Betracht? Die Gabe von (A) Metoprolol (B) Sumatriptan (C) Pizotifen (D) Flunarizin (E) Propranolol 62 Zur Behandlung der schweren schmerzhaften Muskelspastik wird Baclofen eingesetzt. Die Wirkung von Baclofen beruht dabei am ehesten auf einer Interaktion an: (A) Opioidrezeptoren (B) GABA-B-Rezeptoren (C) α 2 -Adrenozeptoren (D) β 2 -Adrenozeptoren (E) Substanz-P-Rezeptoren Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -2263 Herr M. berichtet in der allgemeinärztlichen Sprechstunde, er habe nach einer Thrombose am Augenhintergrund im Oktober 1990 heftige Angstgefühle bekommen, die seither anfallsartig immer häufiger aufträten. Die Anfälle seien verbunden mit Druckgefühl im Kopf, mit starkem Herzstechen, diffuser Angst, dass das Herz stehen bleibe, mit Angst zu sterben und Angst vor einem Schlaganfall. Seither zeigt der Patient ein zunehmendes Vermeidungsverhalten mit dem Ziel, keine Angstanfälle auszulösen; beispielsweise fährt er nicht mehr selbständig PKW. Bereits 1984 und 1988, jeweils nach Herzklappenoperationen der Ehefrau, sei es ebenfalls phasenweise zu einem gehäuften Auftreten von Angstanfällen gekommen. Bei den beschriebenen Anfällen handelt es sich am wahrscheinlichsten um: (A) Panikattacken (B) Psychomotorische (komplex-partielle) Anfälle (C) Transitorische ischämische Attacken (D) ein so genanntes Münchhausen-Syndrom (E) so genannte drop attacks 64 Der 19-jährige Herr T. leidet seit ca. sechs Jahren an exzessivem Händewaschen, seinerzeit anscheinend ausgelöst durch eine Bandwurmerkrankung der Großmutter. Die Symptomatik (Händewaschen) wird ausgelöst durch Beschmutzungsbefürchtungen, die zum Teil phobischen Charakter tragen. Im Vordergrund steht dabei die Befürchtung, andere könnten mit schmutzigen und giftigen Substanzen nicht so umgehen, dass eine Kontamination ausgeschlossen ist. Zur Erhaltung der "Sauberkeit" in der Wohnung dienen täglich durchgeführte Rituale, in die auf Drängen des Patienten zum Teil auch seine Eltern eingespannt sind. Es handelt sich am wahrscheinlichsten um folgendes der genannten Krankheitsbilder: (A) sensitiver Beziehungswahn (B) Dysmorphophobie (C) Ganser-Syndrom (D) Klaustrophobie (E) Zwangsstörung Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -2365 Die ICD-10 benennt in einem eigenen Abschnitt (F3) die Affektiven Störungen. Zu diesen Affektiven Störungen wird nach ICD-10 in erster Linie folgende der genannten Störungen gerechnet: (A) Organische emotional labile (asthenische) Störung (B) Anhaltende wahnhafte Störung (C) Schizotype Störung (D) Rezidivierende depressive Störung (E) Hypochondrische Störung 66 Bei der dissoziativen Amnesie nach ICD-10 handelt es sich charakteristischerweise um eine Amnesie (A) psychogenen Ursprungs (B) nach Schädel-Hirn-Trauma (C) im Rahmen eines Korsakow-Syndroms (D) infolge Konsums von (halluzinogenen) Drogen (E) bei katatoner Schizophrenie 67 Die somatoforme autonome Funktionsstörung (nach ICD-10) (A) betrifft praktisch ausschließlich den Verdauungstrakt (B) ist definitionsgemäß begrenzt auf Patienten mit histrionischer Persönlichkeitsstörung (C) ist im Regelfall verursacht durch eine vorbestehende körperliche Erkrankung (D) chronifiziert in der Regel nicht (E) bezieht sich insbesondere auf Organe/Systeme, die weitgehend oder vollständig vegetativ innerviert und kontrolliert sind Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -2468 Frau K. wurde spätabends von einem ihr unbekannten Mann auf einem Parkplatz, als sie ihren PKW aufsuchte, misshandelt und vergewaltigt. Der inzwischen gefasste Täter hat - so ist Frau K. aus dem Polizeibericht bekannt - schon einmal eine Vergewaltigung begangen und das Opfer anschließend getötet. Frau K. erlitt massive Verletzungen im Bereich der Zähne, Ohren, Augen sowie im Bereich der Genitalien. Der Täter habe gedroht, ihr die Augen auszudrücken, sie umzubringen, würgte sie während der Tat auch. Dieses Erlebnis kann bei dem - zuvor psychisch gesunden Opfer (hier Frau K.) erfahrungsgemäß bestimmte typische psychische Symptome hervorrufen. Womit ist am wenigsten wahrscheinlich zu rechnen? (A) Alpträume (B) Gefühl des Betäubtseins (C) Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen (D) ideenflüchtige Verwirrtheit (E) Nachhallerinnerungen (so genannte "flashbacks") 69 Was ist beim Borderline-Typus der emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung (nach ICD-10) am wenigsten wahrscheinlich zu erwarten? (A) Störung des eigenen Selbstbildes (B) chronisches Gefühl innerer Leere (C) selbstschädigende Handlungen (D) Neigung zu intensiven, aber unbeständigen Beziehungen (E) depressiver Stupor 70 Was ist bei erwachsenen männlichen Exhibitionisten (mittleres Erwachsenenalter) am wenigsten wahrscheinlich zu erwarten? (A) im Rahmen der exhibitionistischen Handlungen: schwere Gewalttaten in Form von Vergewaltigungen (B) Familienstand des Exhibitionisten: verheiratet (C) während der exhibitionistischen Handlungen: Masturbation (D) tiefenpsychologisch: ausgeprägte Selbstunsicherheit im sexuellen Kontakt zu Frauen (E) während der exhibitionistischen Handlungen: ängstliches Erschrecken des Opfers erhöht die sexuelle Erregung des Exhibitionisten Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -2571 Zu den Methoden/Techniken der Verhaltenstherapie zählt am wenigsten: (A) Systematische Desensibilisierung (B) Reizüberflutung (C) Positive Verstärkung (D) Gestalttherapie (E) Habituationstraining 72 Als hypnagoge Halluzinationen bezeichnet man in erster Linie folgendes der genannten Phänomene: (A) die imperativen akustischen Halluzinationen während des Schlafwandelns (B) die in tiefer Hypnose auftretenden suggestiven haptischen Wahrnehmungsstörungen (C) bestimmte beim Einschlafen auftretende Wahrnehmungsstörungen (D) vom Therapeuten in Hypnoanalyse provozierte Akoasmen mit imperativem Charakter (E) die zönästhetischen Leibgefühlsstörungen bei Alkoholhalluzinose 73 Hinsichtlich statistischer Daten zum Suizid/Suizidversuch trifft nach vorherrschender Lehrmeinung nicht zu: (A) Patienten mit akuter paranoid-halluzinatorischer schizophrener Psychose haben ein erhöhtes Suizidrisiko. (B) Suizidversuche sind häufiger als Suizide. (C) Bei Personen, die früher bereits einen Suizidversuch durchgeführt haben, besteht ein erhöhtes Suizidrisiko. (D) Patienten mit schwerer rezidivierender depressiver Störung haben ein erhöhtes Suizidrisiko. (E) Frauen sind bei den Suiziden um ein Mehrfaches häufiger vertreten als Männer. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -2674 Eine 40-jährige in psychiatrischer Behandlung stehende Patientin wird bewusstlos auf die Notfallstation eingewiesen. Man vermutet einen Suizidversuch. Eine Begleitperson berichtet von einem abgelaufenen Krampfanfall. Die Haut der Patientin ist gerötet und trocken. Ihr Puls ist unregelmäßig, das EKG zeigt breite QRS-Komplexe und ventrikuläre Extrasystolen bzw. Kammertachykardien. Welches der genannten Pharmaka kommt als Ursache des beschriebenen Vergiftungsbildes am ehesten in Frage? (A) Amitriptylin (B) Diazepam (C) Midazolam (D) Paracetamol (E) Phenobarbital 75 Eine Elektrokonvulsionstherapie kommt am wahrscheinlichsten in Betracht bei folgender der genannten Erkrankungen/Störungen: (A) Multiple Persönlichkeitsstörung (Multiple Persönlichkeit) (B) Dissoziative Amnesie (C) Somatisierungsstörung (nach ICD-10) (D) Ganser-Syndrom (E) Perniziöse schizophrene Katatonie 76 Optische Halluzinationen in Form kleiner, lebhaft sich bewegender Gebilde sind in erster Linie charakteristisch für folgendes der genannten Störungsbilder: (A) Alkoholhalluzinose (B) chronisches hirnorganisches Psychosyndrom (C) Delirium tremens (D) manischer Stupor (E) Somnambulismus Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -2777 Zu einer schweren irreversiblen Demenz (im Sinne der ICD-10) kommt es am wenigsten wahrscheinlich bei folgender der genannten Krankheiten: (A) Gerstmann-Sträussler-Scheinker-Syndrom (B) Neuroborreliose (nach Zeckenstich) (C) Chorea Huntington (D) M. Alzheimer (E) Steele-Richardson-Olszewski-Syndrom 78 Was ist für die schwere depressive Episode (nach ICD-10) am wenigsten charakteristisch? (A) innere Erregung (B) Libidostörung (C) frühmorgendliches Erwachen (D) leibliche Beeinflussungserlebnisse (E) Obstipation 79 Bei Patienten mit schwerer depressiver Episode (nach ICD-10) tritt am wahrscheinlichsten folgende der genannten Wahnformen auf: (A) Erlöserwahn (B) hypochondrischer Wahn (C) Doppelgänger-Wahn (D) Verfolgungswahn (E) Berufungswahn 80 In der Behandlung von manisch-depressiven Psychosen ergibt sich bei welchem der Arzneistoffe aus der geringen therapeutischen Breite sowie der relativ guten Korrelation von Serumspiegel und Wirkungen die zwingendste Indikation zur regelmäßigen Bestimmung der Serumkonzentrationen (therapeutisches "drug monitoring")? (A) Fluvoxamin (B) Sertralin (C) Moclobemid (D) Lithiumsalz (E) Lorazepam Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -2881 Zu den reversiblen MAO-A-Hemmern wird üblicherweise folgender der genannten Arzneistoffe gerechnet: (A) Tranylcypromin (B) Lofepramin (C) Moclobemid (D) Sulpirid (E) Opipramol 82 Zu den selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmern (SSRI) zählt üblicherweise nicht: (A) Citalopram (B) Fluoxetin (C) Fluvoxamin (D) Trimipramin (E) Paroxetin 83 Was ist für eine Lithiumintoxikation am wenigsten charakteristisch? (A) Übelkeit (B) Tremor (C) endokrine Ophthalmopathie (D) Dysarthrie (E) zerebrale Krampfanfälle 84 Ein an Schizophrenie erkrankter Patient berichtet (nachdem er nachts durch das Gebell eines Hundes geweckt wurde): "Nachts wurde ich wiederholt durch das Gebell eines Hundes erschreckt. Das ist ein Test. Man will mich prüfen, wie ich darauf reagiere." Bei diesem psychopathologischen Phänomen handelt es sich am ehesten um (A) eine Pseudohalluzination (B) eine Gedankeneingebung (C) akustische Halluzinationen (D) eine Wahnwahrnehmung (E) eine illusionäre Verkennung Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -2985 Zu den Symptomen ersten Ranges der Schizophrenie nach Kurt Schneider zählt nicht: (A) Gedankenlautwerden (B) Depersonalisation (C) Wahnwahrnehmung (D) Gedankenbeeinflussung (E) halluzinatorisches Hören von Stimmen in Form von Rede und Gegenrede 86 Was ist für die Katatonie am wenigsten charakteristisch? (A) Mutismus (B) Bewegungsstereotypien (C) Erregungszustand (D) Negativismus (E) Kataplexie 87 Eine (zuvor gesunde) 30-jährige Studentin berichtet, seit einigen Monaten ein deutliches Leistungsdefizit mit Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, rascher Ermüd- und Erschöpfbarkeit und vermehrter Reizbarkeit zu haben. In den letzten Wochen außerdem unmotiviert vom Magen aufsteigende Missempfindungen, verbunden mit einem metallischen Geschmack. Plötzlich könne ein unsagbares Glücksgefühl auftreten, gleich darauf habe sie unbändige Angst, sterben zu müssen. Manchmal rufe in letzter Zeit auch jemand nach ihr oder es klopfe nachts an der Tür, ohne dass jemand da sei. Bei der stationären Aufnahme finden sich bei der allgemeinen nichtapparativen - neurologischen Untersuchung keine Besonderheiten. Im EEG: allgemeine Dysrhythmie mit temporoparietalem Herdbefund links. Was liegt am wahrscheinlichsten vor? (A) hypochondrische Störung in Form der "Angst-GlücksPsychose" (B) hebephrene schizophrene Psychose (C) organische schizophreniforme Psychose (D) Landau-Kleffner-Syndrom (E) dissoziative Störung in Form der Multiplen Persönlichkeitsstörung Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -3088 Ein zuvor gesunder 56-jähriger Landwirt klagt seit ca. 3 Jahren über zunehmend quälende, krabbelnde Sensationen an Beinen, Genitale und Kopf. Das sei so, als ob kleine Käfer oder Tiere - vielleicht Wanzen - über seine Haut liefen. Zunehmend ist er überzeugt, dass lebende Tierchen auf und unter seiner Haut säßen, und befürchtet, andere damit anzustecken. Bei der Untersuchung orientiert, bewusstseinsklar, adäquater Affekt, neurologisch ohne pathologischen Befund. Es handelt sich am ehesten um folgendes der genannten Krankheitsbilder: (A) symbiontische paranoide Schizophrenie (B) zönästhetische Depression (C) sensitiver Beziehungswahn (D) chronische taktile Halluzinose (E) Arachnophobie 89 Bei welchem der aufgeführten Neuroleptika ist - bei therapeutischer Gabe - das Risiko einer Agranulozytose-Entstehung am höchsten (weshalb die Notwendigkeit engmaschiger Blutbildkontrollen hierbei ganz besonders hervorgehoben wird)? (A) Melperon (B) Haloperidol (C) Benperidol (D) Clozapin (E) Amisulprid 90 Welche der folgenden unerwünschten Wirkungen auf endokrines System bzw. Stoffwechsel ist von "klassischen" (betont D 2 antagonistischen) Neuroleptika nach längerfristiger Gabe am wahrscheinlichsten zu erwarten? (A) Ausbildung eines Cushing-Syndroms (B) unkontrollierte Gewichtsabnahme durch zentral anorektigene Wirkung (C) Strumabildung durch Synthesehemmung der Schilddrüsenhormone (D) Osteomalazie durch beschleunigte Inaktivierung von Calciferolen (E) Hyperprolaktinämie mit Gynäkomastie oder/und Galaktorrhö Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -3191 Womit ist bei Kindern mit expressiver Sprachstörung - als umschriebene Entwicklungsstörung der Sprache im Kindesalter (nach ICD-10) - am wenigsten wahrscheinlich zu rechnen? (A) grammatische Fehler (B) eingeschränkter Wortschatz (C) als Ursache der Störung: Debilität (D) syntaktische Fehler (E) emotionale Störungen 92 Was ist für die Hyperkinetische Störung des Kindesalters (nach ICD-10) am wenigsten charakteristisch? (A) desorganisierte überschießende Aktivität (B) abnormes Maß von Unaufmerksamkeit (C) erhöhte Impulsivität (D) Beginn bereits in den ersten Lebensjahren (E) enechetische Persönlichkeit 93 Für das Asperger-Syndrom (nach ICD-10) ist in erster Linie folgendes der genannten Merkmale charakteristisch: (A) schwere soziale Beeinträchtigung (B) Halluzinationen (C) Wahnvorstellungen (D) bis ins Schulalter anhaltende Worttaubheit (E) Bewusstseinsstörungen 94 Der Pavor nocturnus (nach ICD-10) ist in erster Linie durch folgendes der genannten Merkmale gekennzeichnet: (A) Episoden von plötzlichem ängstlichem Aufwachen (B) chronische, über Stunden anhaltende, lang dauernde Alpträume (C) wiederholte nächtliche tranceartige Zustände von Schlafwandeln mit unfallträchtigem Verlassen des Schlafraumes (D) eine Einschlafstörung (E) rezidivierendes unkontrolliertes, meist lange Zeit anhaltendes Sprechen im Schlaf Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -3295 Hinsichtlich der primären nichtorganischen Enkopresis (nach ICD-10) - bei geistig nicht behinderten Kindern, ohne ersichtliche körperliche Ursache der Enkopresis - trifft am wenigsten zu: (A) Kennzeichnend ist das wiederholte Absetzen von Faeces an Stellen, die im soziokulturellen Milieu des betroffenen Kindes dafür nicht vorgesehen sind. (B) Die Enkopresis kann Teil einer Störung des Sozialverhaltens sein. (C) Eine Erscheinungsform ist: Stuhlretention mit Überlauf. (D) Eine Persistenz bis ins Erwachsenenalter ist die Regel. (E) Das Störungsbild ist insgesamt seltener als die primäre nichtorganische Enuresis. 96 Was ist für das Tourette-Syndrom (nach ICD-10) am wenigsten charakteristisch? (A) chromosomale Hyperploidie (B) chronischer Verlauf (C) Auftreten vokaler Tics (D) Beginn in der Kindheit oder Adoleszenz (E) Auftreten multipler motorischer Tics 97 Sie werden konsiliarisch in die psychiatrische Klinik zu einem alkoholkranken Patienten gerufen. Er ist dort wegen einer Alkoholentzugssymptomatik in Betreuung. In der letzten Nacht hat sich bei dem Patienten eine Bewusstseinsstörung mit Somnolenz, eine Pseudobulbärparalyse mit Sprech- und Schluckstörungen, eine Hyperreflexie mit beidseits positivem BabinskiZeichen und eine komplexe okulo- und pupillomotorische Störung entwickelt. Bei dem Patienten lag bei Aufnahme eine deutliche Hyponatriämie vor, die innerhalb weniger Stunden durch Infusionen normalisiert worden ist. Um welche Erkrankung handelt es sich bei diesem akuten Zustandsbild jetzt am wahrscheinlichsten? (A) Marchiafava-Bignami-Syndrom (B) Zentrale pontine Myelinolyse (C) Laminäre Rindensklerose (D) Korsakow-Psychose (E) akute alkoholische Myopathie (akute Rhabdomyolyse) Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2003 -3398 Bei der Autopsie makroskopisch sichtbare Schrumpfung und pathologische bräunliche Verfärbung beider Corpora mamillaria sind in erster Linie charakteristisch für folgendes der genannten Störungsbilder: (A) Zieve-Syndrom (B) Kearns-Sayre-Syndrom (C) Wernicke-Enzephalopathie (D) Mallory-Weiß-Syndrom (E) Alkoholembryopathie 99 Was tritt bei einem Opiat-Entzugssyndrom bei Morphinabhängigkeit am wenigsten wahrscheinlich auf? (A) ängstliche Unruhe (B) Status epilepticus (C) Gliederschmerzen (D) Übelkeit (E) Mydriasis 100 Bei welchem der folgenden Arzneistoffe ist - bei Gabe über längere Zeit - am wenigsten wahrscheinlich mit der Entwicklung einer Medikamentenabhängigkeit zu rechnen? (A) Tilidin (B) Imipramin (C) Chlordiazepoxid (D) Flunitrazepam (E) Clomethiazol Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A