18. September 2016 Edgard Varèse & Frank Zappa Ensemble Musikfabrik Berliner Festspiele in Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Philharmoniker Berliner Festspiele 1 Berliner Festspiele in Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Philharmoniker Bildnachweise Titel:Codex Dresdensis (Ausschnitt), Maya Handschrift 1200 – 1250 S. 8Edgard Varèse, Cover der LP EMS 401 (Complete Works of Edgard Varèse Volume 1), 1950 S. 9Frühes Modell einer Lochscheibensirene, Foto: Smithonian, National Museum of American History, Washington S. 10Philipps Pavillon, Expo 1958, Brüssel, Foto: Karl Widmaier S. 12Junger Mann mit elektrischer Gitarre in der Wüste, Foto: Kimberly Richards, Wikimedia Commons S. 14Edgard Varèse, Foto: The Bettman Archive S. 15Frank Zappa, Foto: Schott-Media S. 16Michael Leibundgut © Janis Huber S. 17Dirk Rothbrust © Klaus Rudolph S. 18Paul Jeukendrup © D.R. S. 18Carl Rosman © Klaus Rudolph S. 19Ensemble Musikfabrik © Klaus Rudolph Musikfest Berlin 2016 Sonntag, 18. September, 20:00 Uhr 5 Konzertprogramm 6 Martin Wilkening: Verhinderte Begegnung Komponisten 16 Interpreten 21 Besetzungsliste 28 Musikfest Berlin 2016 im Radio und Internet 30 Musikfest Berlin 2016 Programmübersicht 32 Impressum 3 14 Weitere Texte und Beiträge zum Musikfest Berlin lesen Sie im Blog der Berliner Festspiele: blog.berlinerfestspiele.de 4 Bitte schalten Sie Ihr Mobiltelefon vor Beginn des Konzerts aus. Bitte beachten Sie, dass Mitschnitte und Fotografieren während des Konzerts nicht erlaubt sind. Programm Varèse & Zappa Frank Zappa (1940–1993) Revised Music for Low Budget Orchestra Lemme Take You To The Beach RDNZL Edgard Varèse (1883–1965) Écuatorial für Bassstimme und Ensemble (1933/34) Poème électronique für Tonband (1958) Ionisation für 13 Schlagzeuger (1929–1931) Echidna’s Arf (Of You) Don’t You Ever Wash That Thing Keine Pause Sonntag, 18. September 20:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele 19:00 Uhr Einführung mit Martin Wilkening Ali N. Askin Arrangements und Transkriptionen (Frank Zappa) Michael Leibundgut Bass Dirk Rothbrust Drumset, Leitung (Frank Zappa) Frank Wingold E-Gitarre Ulrich Löffler Keyboards Christopher Brandt E-Bass Paul Jeukendrup Klangregie Ensemble Musikfabrik Carl Rosman Leitung (Edgard Varèse) Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin 5 Frank Zappa The Black Page The Black Page # 1 The Black Page # 2 Essay 6 Verhinderte Begegnung: Frank Zappa Jr. und Edgard Varèse Was ist ein Komponist? Edgard Varèse empfand den Begriff durch den herrschenden Sprachgebrauch als ähnlich einengend wie den der Musik. Um Diskussionen nach der Art von „Ist das noch Musik?“ den Wind aus den Segeln zu nehmen, bevorzugte er den Ausdruck „Organisierter Klang“. Und sich selbst bezeichnete er gerne als einen „Arbeiter mit Rhythmen, Frequenzen und Intensitäten“. Für Frank Zappa dagegen war die Bezeichnung „Komponist“ eine Art Ehrentitel, aus der Perspektive der arbeitsteiligen und marktbestimmten Rockmusik heraus weckt sie die Vorstellung von autonomem Schöpfertum und des Schaffens von „Werken“, von einer dauerhaften Musik, die über das von Authentizität erfüllte aber flüchtige Musikmachen hinausreicht. Sein Stück „The Black Page“, dessen Titel auf ein mit Notenzeichen erschreckend dicht gefülltes Stück Papier anspielt, persifliert gleichermaßen den Fetisch Partitur, wie es auch tatsächlich durch eine außerordentliche Komplexität herausfordert. Varèses Selbststilisierung zum Arbeiter am Klang, den man sich eher als eine Art Experimentalwissenschaftler im Technologie-Labor vorzustellen hat, trug ihm in den fünfziger Jahren die Reklame als „Well-Tempered Ionizer“ ein. Vieles von seiner technologischen Begeisterung blieb aber auch, als mit der steilen Entwicklung der Tonstudio-Technik die Geschichte der elektronischen und elektroakustischen Musik begann, noch ein romantischer Traum. Die praktischen Schwierigkeiten, auf die der Pionier Varèse 1957 während der Herstellung seines „Poème électronique“ bei den Technikern des Philips-Studios stieß, erwiesen sich, wie er klagte, als nicht geringer als jene mit den Interpreten seiner herkömm­ lichen Partituren. Was für Varèse nach Jahrzehnten technologischer Visionen das Ende eines langen Weges bedeutete, gehörte für Frank Zappa wenig später zur selbstverständlichen Basis seiner Musik. Als er 1966 mit „Freak out!“ die Debut-LP seiner Band „Mothers of Invention“ herausbrachte, bestimmte die kreative Arbeit im Tonstudio, die Zusammenfügung von elektronischen und akustischen Instrumenten und die Manipulation von Tonbändern bereits umfangreiche Teile seines Schaffens, in dem aber die Persönlichkeit des Musikers und sein Charisma stets im Fokus blieben. Varèse sah in der elektronischen Musik die Möglichkeit einer direkten Verbindung zwischen Musik und Hörer unter Ausschaltung eines potentiell störenden Interpreten. Diese Utopie eines reinen Zugangs zum Werk folgte aus dem Überdruss, den viele Komponisten seiner Zeit, die nach neuen Wegen suchten, gegenüber dem erstarrten Klassikbetrieb empfanden. In der frühen Rockmusik, wo eigentlich keine Werke interpretiert werden (obwohl Frank Zappas Musik heute auf diese Weise ein vielfältiges Nachleben genießt), wird per se stets eigene Musik gespielt, oder, wenn es fremde Titel sind, erfahren sie einen Prozess der Aneignung. Der Musiker als Person bleibt jedenfalls der entscheidende Essay Varèses Weg zur elektronischen Musik Zwischen 1936 und 1954 hatte Varèse kein einziges neues Werk vollendet, und es schien nach außen hin, als sei er bereits zur Legende seiner selbst geworden. Unter Musikern, Künstlern und Literaten war seine Anziehungskraft jedoch ungebrochen, selbst der Jazz-Saxophonist Charlie Parker wollte bei ihm Unterricht 7 Bezugspunkt für den Hörer. Komponierte Strukturen, die den Musiker zum Diener des Werkes machen, stehen dazu eigentlich quer. Ähnlich ist es mit der Rolle des Dirigenten, die indes auch zu Zappas Rollenbildern gehörte. In seinen Auftritten spielte er dessen Autorität mit lässiger Strenge aus, gleichzeitig in pa­ rodistischer Distanz wie als Zeichen, dass seine Musik als Teil der Hochkultur codiert ist. In gewisser Weise ging Frank Zappa als Komponist den umgekehrten Weg Varèses. Dieser wollte die Interpreten - mindestens als Utopie - loswerden, Zappa suchte sie, weil er sie brauchte. Dies waren einerseits Rockmusiker, die in der Lage waren, über das Ohr oder über Noten auch komplexere Strukturen aufzunehmen und zu gestalten. Andererseits machte er seit den siebziger Jahren immer wieder Versuche mit klassischen Musikern, im Rahmen des Rock oder auch in rein symphonisch-kammermusikalischen Projekten. Höhepunkte in dieser Richtung waren die Kompositionen, die 1983 für Pierre Boulez und das Ensemble intercontemporain entstanden und 1987 für das Ensemble Modern. Damit wurde Frank Zappa endlich auch in der Welt der Kunstmusik als Komponist wahrgenommen. Dieses Lebensziel hatte Zappa schon früh fest im Blick, wie der Brief beweist, den er als Schüler, der fernab der amerikanischen Musikszene lebte, im Sommer 1957 an Edgard Varèse in New York schrieb: „Mein Name ist Frank Zappa Jr., ich bin 16 Jahre alt … Ich komponiere jetzt seit zwei Jahren und benutze eine strikte 12-Ton-Technik, die Wirkungen hervorbringt, die an Anton Webern erinnern. Während dieser zwei Jahre habe ich zwei kurze Holzbläser-Quartette geschrieben und eine kurze Symphonie für Holz- und Blechbläser mit Perkussion. Neuerdings trage ich mit meiner Bluesband, den Blackouts, etwas zu unserer Haushaltskasse bei. Wir sind ziemlich gut, und in der Verbindung zu meinen Mitspielern lerne ich auch andere Instrumente neben Schlagzeug … Ich möchte weiterkommen und nach dem College ein Komponist werden, und da könnte ich wirklich den Rat von jemandem mit Ihrer Erfahrung gebrauchen. Wenn Sie mir erlauben würden, Sie auch nur für ein paar Stunden zu besuchen, würde ich das sehr zu schätzen wissen.“ Zu dem erwünschten Treffen kam es damals nicht, weil Varèse zu beschäftigt mit den Vorarbeiten zum „Poème électronique“ war. Persönlich getroffen haben sich beide nie. 8 Essay nehmen. Zur Legendenbildung trug neben den immer wieder geschürten Erwartungen eines neuen großen Werkes auch das Erscheinen einer Schallplatte im Jahr 1950 bei, die erste (und vorläufig letzte) einer geplanten Aufnahme des Gesamtwerks des Komponisten. Sie enthielt unter anderem „Ionisation“ von 1931. Henry Miller, der mit dem Komponisten befreundet war und sofort nach Erscheinen ein Exem­ plar erhielt, war hingerissen, und er fand auch Worte dafür, die über ein rein musikalisches Vergnügen hinausweisen. An den Komponisten schrieb er: „Es hat uns wirklich aufgeweckt, das muss ich sagen – und mehr noch – elektrisiert … Jetzt bin ich ungeduldig darauf, mehr zu hören. Es war wie eine freudenvolle elektrische Hinrichtung. Die alten Märtyrer traten oft singend an den Pfahl. Niemand geht so zum elektrischen Stuhl. Schade!“ Frank Zappa hatte als Vierzehnjähriger dieselbe Platte gehört, und sie war zu seinem musikalischen Erweckungserlebnis geworden. In all seinen Erzählungen von diesem Plattenkauf betont er das finanzielle Opfer, das der Kauf gegen alle Vernunft für einen Taschengeld­ empfänger bedeutete – „drei Wochen lang war ich erledigt“, schreibt er an Varèse. Was ihn zu dem Kauf verlockt hatte, war aber auch eine in der provinziellen Umgebung seiner Jugend kaum zu übertreffende Distinktionsmög­ lichkeit. Er wollte genau diese Platte haben, von der er in einer Zeitschrift gelesen hatte, sie biete nur „ein merkwürdiges Durcheinander von Schlagzeug und anderen unerfreulichen Klängen“. Zuhause konnte er damit seine Mutter vom Familienplattenspieler vertreiben, und die Freunde mussten sich dem Anhören dieser Musik als eine Art Intelligenztest unterziehen. Varèse, seine Musik und sein Denken blieben von da an ein fortdauernder Bezugspunkt von Zappas eigener Musik, und noch 1992, kurz vor seinem Tod, widmete er ihm seine Arbeit. In einer Aufnahme von Varèses Instrumentalwerken, die das Ensemble Modern mit Peter Eötvös 1992 machte, nahm Frank Zappa den Platz des Tonmeisters ein, der auch das „Poème électronique“ nach seinen Vorstellungen neu abmischte. Erschienen ist diese Produktion bis heute nicht. Edgard Varèse war ein äußerst skrupulöser Komponist. Die drei Werke dieses Programms entstanden zwischen 1930 und 1958. Sie bilden, zusammen mit einem kurzen Flötenstück und den „Déserts“ für Orchester und Tonband, den gesamten Bestand vollendeter Kompositionen aus dieser Zeit. Was „Ionisation“, 9 10 Essay „Écuatorial“ und „Poème électronique“ miteinander verbindet, ist zunächst ihre zunehmende Annäherung an Varèses Vision eines Klanges, der befreit ist „von den Beschränkungen des temperierten Systems“ und sich als beständiger Fluss, ohne die Begrenzungen durch Intervalle, zu entwickeln vermag. Die Möglichkeiten elektronischer Klangbearbeitung und -erzeugung bildeten für ihn dazu das lange ersehnte Werkzeug. Essay 11 Das „Poème électronique“ ist ein reines Tonbandstück, das instrumentale Klänge nur noch unter solchen anderer Herkunft als Ausgangsmaterial benutzt. Vierzehn Jahre zuvor, in „Écuatorial“ hatte Varèse 1934 erstmals auch ein elektronisches Musikinstrument verwendet, das Theremin (oder Aetherophon), das er für spätere Aufführungen durch die effektiveren „Ondes Martenot“ ersetzen ließ. Deren Funktion hatten in den früheren Stücken in gewisser Weise die Loch-Sirenen erfüllt, die Varèse in seinem großen Orchesterwerk „Amériques“ zum ersten Mal einsetzte, und in „Ionisation“ schließlich als einzige Melodie­ instrumente der Schlagzeuggruppe gegenüberstellt. Varèse erklärte, „ ich habe immer das Bedürfnis nach einer Art kontinuierlich fließender Kurve, die Instrumente nicht realisieren können, empfunden. Darum verwendete ich Sirenen in einigen meiner Werke“. Eine Sirene im Konzertsaal bedeutet allerdings mehr als nur ein abstrakter Klangerzeuger. Sie erzeugt ein breites Assoziationsfeld zwischen katastrophischer Welterfahrung und dessen künstlerischer Verwandlung. Tatsächlich springt dem Hörer heute bei einem Stück wie „Ionisation“ vielleicht weniger das latent Alarmistische ins Ohr, als vielmehr dessen künstlerische Bändigung, die in einem fein abgestuften Zwiegesang der zwei Sirenen ihren deutlichsten Ausdruck findet. In gewisser Weise macht Varèse durch diesen Widerspruch den Hörer auch zu einem Odysseus, der mit offenen Ohren, aber ohne handeln zu können, zu seinem Glück die Insel der mythologischen Sirenen umschifft. Mythologie und Technologie berühren sich in Varèses Kunst, ja gehen ineinander über. Das „Poème électronique“ trägt solche Zwiegesichtigkeit schon im Titel. Beim Hineinhorchen in dessen feinstofflichen Klangraum entsteht weniger der Eindruck einer Überformung realer akustischer Eindrücke, als vielmehr der des Hörbarmachens von Prozessen, deren Schwingungen unserer sinn­lichen Wahrnehmung sonst nicht als akustisches Phänomen zugänglich sind. So führt auch die „Ionisation“ mit ihren rhythmischen Kraftfeldern die Imagination, ohne sie programmatisch an die Hand zu nehmen, in das Innere der Atome, den energetischen Prozess von Anziehung und Abstoßung der Elementarteilchen. In Varèses Nachlass fanden sich entsprechende exzerpierte Erläuterungen aus wissenschaftlicher Literatur. „Écuatorial“ schließlich ist vom Titel her Teil einer mythologischen Kartographie, die das gesamte Œuvre des Komponisten durchzieht, vom verschollenen Frühwerk „Bourgogne“ über „Amériques“ bis zu „Déserts“. „Écuatorial“ ist eine der wenigen Vokalkompositionen des sehr literaturaffinen Varèse. Der komponierte Text ist nicht narrativ, sondern performativ, rituell. Es ist ein indianisches Gebet, ein Fragment aus dem Inka-Mythos des „Popol Vuh“. Varèse entnahm es den „Legenden von Guatemala“ des mit ihm befreundeten Miguel Angel Asturias, und er verstärkte den performativen Charakter noch, indem er, was auch Asturias schon andeutet, zusätzlich lautpoetische Passagen einschob. Wie eine Erinnerung daran erscheint der skandierende Männerchor, der später zweimal im „Poème électronique“ eingeblendet wird. Varèse komponierte dieses Stück als eine Art Rauminstallation für den Phillips-Pavillon der Brüsseler Weltausstellung 1958. Es war der musikalische Essay 12 Kontrapunkt zu den Bildprojektionen von Le Corbusier, die, ähnlich dem „Popol Vuh“ eine Geschichte der Menschheit erzählten und deren Aufbruch in ein durch Technologie befreites Zeitalter. Zwischen den Stühlen. Der Komponist Frank Zappa Was Edgard Varèse und Frank Zappa über die Generationen und die unterschiedlichen musikalischen Sphären hinweg verbindet, ist der Widerspruchsgeist ihrer Kunst, das Utopische. Bei Zappa drückt sich das vor allem in der inszenierten Spannung zwischen Rockmusik und Kunstmusik aus, der Lust an der Show und ihrer Ironisierung. Er spielt mit den Erwartungen seiner Hörer. Seine reinen In­ strumentalstücke, die er in LP’s und Bühnenshows einbaute, waren im Rahmen der textgetragenen Rockmusik ein Paradox, verständlich aber durch die starken parodistischen Züge und die immanente Theatralik mit ihren sprachähnlichen musikalischen Gesten. Zappa stand aber auch vor ganz praktischen Herausforderungen auf der Suche nach einem neuen Musikertypus, der entweder als Rockmusiker der Komplexität seiner Musik gewachsen war, oder als klassisch ausgebildeter Musiker trotzdem genügend Rauhheit der Artikulation besaß. In den Jahren um 1970 suchte er nicht zuletzt deshalb vorübergehend auch den Kontakt zur Jazz-Rock-Szene, etwa in der Zusammenarbeit mit dem Geiger Jean-Luc Ponty. Für ihn entstand die erste Version der „Revised Music for Low Budget Orchestra“ mit Violine, einschließlich der Improvisationen ein Stück von fast zwanzig Minuten Länge, fast eine Art Violinkonzert. 1975 produzierte Zappa dann zwei weitere Versionen, eine mit Gitarre anstelle der Violine, die später auf der LP „Studio Tan“ veröffentlicht wurde, und eine reine Orchesterversion, die er mit einem adhocOrchester für das Album „Orchestral Favourites“ aufnahm, jedoch nicht Essay Martin Wilkening 13 veröffentlichte. Für die erste Aufnahme mit Jean-Luc Ponty hatte sich Zappa ein groß besetztes Sinfonieorchester vorgestellt, das dann aus finanziellen Gründen – „low budget“ – auf elf Musiker geschrumpft wurde. Die „Revised Music“ ist in dem heutigen Programm das einzige Stück, das man als Orchesterkomposition bezeichnen kann. Die anderen, zwischen 1972 und 1976 entstandenen Stücke, auch das am stringentesten durchkomponierte „Echidna’s Arf“, gehören zu den Stücken, die Zappa mit seiner eigenen Band spielte. Am längsten, von 1973 bis 1988, hatte er „RDNZL“ in seinem Tour-Repertoire. Der Titel überblendet im Wortspiel die Konsonanten von „Rapunzel“ und „redundant“. Die Musik stellt schräge Walzer-Klänge, lateinamerikanische Rhythmen und theatralische Akkordfortschreitungen nebeneinander und lässt viel Platz für Improvisationen. Diese Improvisationen bleiben auch in den nach Aufnahmen transkribierten und arrangierten Partituren offen, die den Aufführungen des heutigen Abends zugrunde liegen. Sie stammen von dem Münchener Komponisten Ali N. Askin, der von 1990 bis 1993 als Zappas Assistent Einblick in seine Werkstatt bekam. Auch in den anderen Stücken, mit Ausnahme von „Echidna‘s Arf“, gibt es einen Wechsel von festen und freien Partien. Während jene geprägt von Taktwechseln und einer differenzierten Harmonik sind, pendeln diese im festen Takt meist nur zwischen zwei Harmonien. Auch das in der Partitur Notierte geht allerdings zum Teil auf Improvisationen zurück. Von Zappa selbst stammt die Praxis, improvisierte Einfälle später transkribieren und durch Overdubbing im Studio nachspielen zu lassen. So entstehen aus individuellen Spontaneingebungen nun komplizierte Unisonolinien, wie etwa in der „Revised Music“, wo in dem ursprünglichen Improvisationsteil in Askins Arrangement nun alle Streicher und die Posaune im Unisono vor halsbrecherische Herausfor­ derungen gestellt werden. Einen besonders guten Einblick in Zappas konzeptuelles Denken und seine ­Arbeitsweise geben die drei Versionen des Stückes „The Black Page“. Der Titel spielt auf den Schrecken an, den Musiker beim ersten Blick auf eine dichtgefüllte Notenseite empfinden können. Ursprünglich ist es ein Stück für Schlagzeug und Percussion, das aus einer einstimmigen rhythmischen Linie besteht, die zwischen den verschiedenen Schlaginstrumenten klanglich aufgefächert wird, so dass sich eine Art Scheinpolyphonie ergibt. Die Rhythmen, die sich innerhalb eines regulären Viervierteltaktes entwickeln, sind sehr kleingliedrig, schnell und extrem irregulär, fast sprachähnlich frei. Zappa hat dann auf denselben Rhythmus, allerdings in den Notenwerten vergrößert, eine Melodie gelegt. Das ist die Version „# 1“. Zappa nennt sie „the hard version“. Auf der LP „Zappa in New York“ hat er alle drei Versionen eingespielt, auch das lässige „The Black Page # 2“ mit unterlegten Tanz-Beats, die Zappa als „easy teenage New York version“ bezeichnet. Er widmet sie all denen, die Vergnügen an der Melodie von „Black Page # 1“ haben, sie aber, wie er sagte, „in ihrer statistischen Dichte“ nicht recht genießen können. Biografien / Komponisten 14 Edgard Varèse In seiner radikalen Suche nach neuen Klängen ist Edgard Varèse eine der Leit­ figuren der neuen Musik. Sein überliefertes Schaffen ist schmal, vieles ging verloren oder blieb unvollendet. In den abgeschlossenen Werken geht es um die Entfaltung von Klang – also nicht um Melodien, Themen oder Formen. Stattdessen arbeitet Varèse mit weit gespannten, scharf dissonanten Klangkomplexen von einer eigentümlichen Statik, die gleichsam wie eine sich drehende Skulptur aus verschiedenen Blickwinkeln heraus betrachtet werden. Fast alle Stücke gehen von einem sehr einprägsamen, oft signalartigen Anfangsmotiv aus, das mehrfach wiederkehrt. Seine Musik ist von rhythmischer Komplexität gekennzeichnet und von der großen Bedeutung, die dem Schlagzeug zukommt. Varèse war denn auch einer der ersten Komponisten, die ein reines Schlagzeugstück geschaffen haben. Nicht zuletzt war Edgard Varèse auch ein Pionier der elek­tronischen Musik. Varèses Leben war unstet. Häufig zog er um, lebte abwechselnd in Europa und in den Vereinigten Staaten und war viel auf Reisen. Geboren wurde Edgard Varèse am 21. Dezember 1883 in Paris. Als er neun Jahre alt war, zog die Familie nach Turin, wo Varèse um 1900 Unterricht in Musik­ theorie erhielt. Gegen den Willen des Vaters, der für ihn ein naturwissenschaftliches Studium und eine Laufbahn im Wirt­schaftsleben vorgesehen hatte, kehrte er im Sommer 1904 selbstständig nach Paris zurück. Er nahm Studien an der Schola Cantorum und am Conservatoire auf, beendete diese jedoch nicht, und zog im November 1907 nach Berlin. Hier kam es zu einem regen Gedankenaustausch mit Ferruccio Busoni, dessen Schriften Varèse beeindruckt hatten, und, vermittelt durch Richard Strauss, auch zur Uraufführung einer symphonischen Dichtung Varèses, die er später aber vernichtete. Seine anderen Frühwerke wurden 1919 bei einem Lagerhausbrand zerstört. Nach einem erfolglosen Versuch, sich in Paris als Dirigent zu etablieren, schiffte sich Varèse Ende 1915 nach New York ein. Hier machte er sich als Dirigent und Organisator des Musiklebens einen Namen und hier fand er auch zu eigenem Schaffen. 1918 entstand sein Orchesterwerk „Amériques“, das zunächst unaufgeführt blieb. Zwischen 1922 und 1925 brachte er dann aber etwa im Jahresrhythmus vier neue Werke für verschieden besetzte Kammerensembles zur Uraufführung. 1926 und 1927 hob Leopold Stokowski in Philadelphia die beiden großen Orchesterwerke „Amériques“ und „Arcana“ aus der Taufe. Beflügelt von diesen Erfolgen Biografien / Komponisten Frank Zappa Irreguläre, asymmetrische Rhythmen, deformierte Harmonien, mannigfache Collagetechniken, Parodie- und Verfremdungseffekte – solche und andere in der Rock- und Popmusik eigentlich nicht zu erwartenden Elemente finden sich in großer Zahl in den Stücken des Amerikaners 15 begab sich Varèse 1928 nach Paris, um sich und sein Schaffen auch in Europa durchsetzen. Letztlich zerschlugen sich aber alle seine Vorhaben und Pläne, so dass er im Sommer 1933 nach New York zurückkehrte. Hier hatte kurz zuvor schon „Ionisation“ für die ganz neuartige Besetzung mit einem reinen Schlagzeugensemble seine Premiere gehabt. „Ionisation“ wurde zum größten Erfolg Varèses, vielfach aufge­führt und bereits 1934 unter Beteiligung des Komponisten auf Schallplatte eingespielt. Mitte der dreißiger Jahre trat ein entscheidender Bruch in Varèses Leben ein. Mangels Förderung musste er jahrelang verfolgte Experimente mit den Möglichkeiten elektronischer Musik abbrechen. Frustriert zerstörte er weite Teile eines begonnenen Stückes. Lange Zeit konnte Varèse daraufhin keine Komposition mehr beenden.Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahm das Interesse an seinen Werken allmählich zu und Varèse widmete sich wieder einem neuen Stück, „Déserts“, in dem auf Tonband aufgenommene Klänge mit für Ensemble geschriebenen Teilen verbunden sind. Das letzte große Projekt Varèses war die elektronische Komposition „Poème électronique“ für den spektakulären Philips-Pavillon auf der Weltausstellung in Brüssel 1958. Der Komponist starb am 6. November 1962 in New York. Frank Zappa. Zappa wurde am 21. Dezember 1940 in Baltimore geboren und wuchs als Sohn finanziell gut gestellter Eltern in Kalifornien auf. Nach der High School spielte Zappa Schlagzeug und Gitarre in verschiedenen Bands und beschäftigte sich eine Zeit lang mit der Komposition von Filmmusik. 1963 gründete er ein eigenes Aufnahmestudio, zu dem später verschiedene Plattenlabels traten, die ihm weit­ gehende künstlerische Unabhängigkeit ermöglichten. Ende der 1960er Jahre hatte Zappa mit den Alben und Konzerten der von ihm geleiteten Band „The Mothers of Invention“ große Erfolge. Trotzdem löste er die Gruppe schon bald auf und arbeitete danach von Projekt zu Projekt mit wechselnden Musikern zusam­men. Zappa war ein Pionier des Konzeptalbums, bei dem die einzelnen Titel einer Schallplatte einer übergeordneten Idee folgen und sich zu einem Ganzen verbinden. Ein wesentlicher Teil seiner Arbeit waren Biografien / Interpreten 16 genau durchgestaltete, innovative Live­ auftritte auf ausgedehnten Konzerttourneen. Als ungemein produktiver Künstler – Zappa veröffentlichte über 60 Alben, zu denen 15 weitere kommen, die aus dem umfangreichen Nachlass bestückt wurden – lotete er die verschiedensten Ideen aus und experimentierte mit Stilmischungen zwischen Jazz, Pop und zeitgenössischer Musik. Seine oft doppelbödigen Stücke stießen auch bei klassisch ausgebildeten Musikern auf reges Inter­esse und Zappa arbeitete mit verschiedenen Orchestern und Formationen wie dem Ensemble Modern unter Pierre Boulez und dem Ensemble inter­ contemporain zusammen. Er starb am 4. Dezember 1993 in Los Angeles. Michael Leibundgut Michael Leibundgut studierte zunächst Chorleitung bei Hans-Martin Linde an der Musik-Akademie Basel und anschließend Gesang bei Stefan Haselhoff, Yvonne Prinz und Margret Honig. In der Spielzeit 2000/01 war er Mitglied des Internatio­nalen Opernstudios der Oper Zürich und im Anschluss bis 2005 Ensemblemitglied am Theater St. Gallen. Michael Leib­undgut hat sich in den letzten Jahren zu einem Spezialisten für zeitgenössische Musik, besonders für die Werke von Karlheinz Stockhausen, entwickelt. 2011 debütierte er erfolgreich in „SONNTAG aus LICHT“ an der Oper Köln (Regie: La Fura dels Baus), 2012 in „MITTWOCH“ an der Birmingham Opera (Regie: Graham Vick) und 2013 in „SAMSTAG“ mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Ingo Metzmacher in München. 2015 produ­zierte er im Gare du Nord in Basel das Stock­hausen-Festival STRIVING FOR LIGHT! In dieser Spielzeit ist er als Luzifer in „DONNERSTAG aus LICHT“ am Basler Theater zu sehen. Außerdem war er in den letzten Jahren wiederholt als Gast am Teatro La Fenice in Venedig (zuletzt als Sprecher in Damiano Michielettos’ neuer Inszenierung der „Zauberflöte“) sowie beim Maggio Musicale in Florenz. Biografien / Interpreten Dirk Rothbrust Paul Jeukendrup Paul Jeukendrup, geboren 1964, ist Sounddesigner und Klangregisseur. Er studierte am Königlichen Konservatorium Den Haag. Er war verantwortlich für die Klanggestaltung und Klangregie u.a. für das Holland Festival (seit 1993), das Crossing Border Festival (1994 –1996), die Eröffnung des neuen niederländischen Parlamentsge­ bäudes (1992). Spezialisiert auf den Bereich zeitgenössische Musik arbeitete Paul Jeukendrup in den Niederlanden und im Ausland mit Komponisten wie Karlheinz Stockhausen, John Cage, Louis Andriessen und Peter Eötvös zusammen, ebenso mit Ensembles wie Ensemble Musikfabrik, Arditti String Quartet, Netherland Wind Ensemble, Hillard Ensemble, ASKO Ensemble, Schönberg Ensemble, mit Dirigenten Peter Eötövs, Reinbert de Leeuw, Jurjen 17 Die Eltern wollten das Akkordeon, der Sohn wollte es anders. Geboren 1968 im saar­ ländischen Illingen, ließ sich der Elfjährige auf einer Karnevalssitzung im Heimatdorf vom Schlagzeug begeistern und stellte es gleich ins Zentrum seines weiteren Lebens. Weil alles andere dabei mehr und mehr an den Rand rückte, blieb ein paar Jahre später kaum eine andere Wahl, als die Obsession zur Profession zu machen. Das Studium absolvierte Dirk Rothbrust 1986 –1994 an den Hochschulen in Saar­ brücken und Karlsruhe unter anderem bei Franz Lang und Isao Nakamura. Hier wartete vor allem klassische Literatur und bald auch zeitgenössische Musik auf den Studenten – und nicht mehr die Trommelei in Rockbands oder dem Blasorches­ ter Illingen. Doch die Vielfalt seiner musikalischen Interessen hat sich Rothbrust bewahrt. Jazz, Improvisation und alle denkbaren Mixturen lassen nach wie vor sein Herz schneller schlagen, so wie er überhaupt gerne über musikalische Grenzen hinausdenkt. „Am Schlagzeug reizt mich die Suche nach Klängen. Ein Schlagzeuger kann beinahe alles zum Klingen bringen, er kann den Klang einer Sache suchen und dann mit dieser Quali­tät weiter arbeiten.“ Seit 1995 Teil des Schlagquartett Köln, hat Rothbrust hier wie auch in der regelmäßigen Arbeit mit anderen Ensembles gerade in der Ausein­ ander­setzung mit zeitgenössischer Musik ein ideales Feld gefunden, um seine Neugierde und seine Interessensvielfalt zu bündeln und weiter zu gestalten. Im Jahr 2006 wurde Dirk Rothbrust festes Mitglied des Ensemble Musikfabrik. Biografien / Interpreten 18 sei zu kurz, um solche Musik zu spielen. Ich hingegen finde, es ist zu kurz, das nicht zu tun.“ In Australien trat er als Klarinettist und Dirigent mit dem ELISION Ensemble und vielen anderen Gruppen wie auch mit dem libra ensemble auf, dessen Gründungs­ mitglied und einer der künstlerischen Leiter er ist. „Die Mitte der neunziger Jahre war eine außergewöhnliche Zeit in Australien – die neue Musikszene erlebte eine neue Blüte und diejenigen von uns, die gerade in das professionelle Musikleben einstiegen, konnten sich mit allem einbringen, was sie hatten!“ Nachdem er 1994 die Darmstädter Ferienkurse besucht hatte, wo er den Kranichsteiner Musikpreis erhielt, begann Rosman regelmäßige Konzerttourneen durch Europa zu unternehmen, die er gleichfalls als Solist wie mit dem ELISION Ensemble oder als Gast des Ensemble Modern beHempel und Ed Spanjaard und mit Regisseuren wie Pierre Audi und Christoph Marthaler an führenden Opernhäusern wie der Niederländischen Oper, l’Opéra National de Belgique. Paul Jeukendrup lehrte Klangregie an der Technischen Universität Delft und seit 1999 am König­ lichen Konservatorium Den Haag. Carl Rosman Der gebürtige Engländer Carl Rosman wuchs in Australien auf und studierte in Melbourne und Sydney Klarinette und Dirigieren. Schon während seines Studi­ums begann er, sich auf das Solo-Repertoire zeitgenössischer Musik (Donatoni, Ferneyhough, Barrett u.a.) zu speziali­ sieren: „Mir wurde oft gesagt, das Leben Biografien / Interpreten 19 stritt. Ein Stipendium der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart gab im Juli 2002 den Anstoß zu seiner Übersiedlung nach Europa. Im Ensemble Musikfabrik ist er seit 2003 festes Mitglied. Ensemble Musikfabrik Seit seiner Gründung 1990 zählt das Ensemble Musikfabrik zu den führenden Klangkörpern der zeitgenössischen Musik. Dem Anspruch des eigenen Namens folgend, ist das Ensemble Musikfabrik in besonderem Maße der künstlerischen Innovation verpflichtet. Neue, unbekannte, in ihrer medialen Form ungewöhnliche und oft erst eigens in Auftrag gegebene Werke sind sein eigentliches Produktionsfeld. Die Ergebnisse dieser häufig in enger Ko- operation mit den Komponisten geleis­teten Arbeit präsentiert das in Köln beheimatete internationale Solistenensemble in jährlich etwa 80 Konzerten im In- und Ausland, auf Festivals, in der eigenen Abonnement­ reihe „Musikfabrik im WDR“ und in regelmäßigen Audioproduktionen für den Rundfunk und den CD-Markt. Bei WERGO erscheint die eigene CD-Reihe „Edition Musikfabrik“, deren erste CD „Sprechgesänge“ 2011 den ECHO Klassik gewann. Alle wesentlichen Entscheidungen werden dabei von den Musikern in Eigenverant­ wortung selbst getroffen. Die Auseinandersetzung mit modernen Kommunikationsformen und experimentellen Ausdrucks­möglichkeiten im Musik- und PerformanceBereich ist ihnen ein zentrales Anliegen. Interdisziplinäre Projekte unter Einbeziehung von Live-Elektronik, Tanz, Theater, Film, Literatur und bildender Kunst erwei- 20 Biografien / Interpreten tern die herkömmliche Form des dirigierten Ensemblekonzerts ebenso wie Kammermusik und die immer wieder gesuchte Konfrontation mit formal offenen Werken und Improvisationen. Dazu gehören auch Gesprächskonzerte und das Experimen­ tieren mit Konzertformaten, die das Pub­likum stärker integrieren. Dank seines außergewöhnlichen inhaltlichen Profils und seiner überragenden künstlerischen Qualität ist das Ensemble Musikfabrik ein weltweit gefragter und verlässlicher Partner bedeutender Dirigenten und Kom­ponisten. Die Gästeliste des Ensembles ist so lang wie prominent besetzt: Sie reicht von Mark Andre, Louis Andriessen und Stefan Asbury über Sir Harrison Birtwistle, Unsuk Chin, Péter Eötvös, Brian Ferneyhough, Heiner Goebbels, Toshio Hosokawa, Michael Jarrell, Mauricio Kagel, Helmut Lachenmann, David Lang, Liza Lim und Benedict Mason, bis zu Mouse on Mars, Carlus Padrissa (La Fura dels Baus), Emilio Pomàrico, Enno Poppe, Wolfgang Rihm, Peter Rundel, Rebecca Saunders, Karlheinz Stockhausen, Ilan Volkov und Sasha Waltz. Ensemble Musikfabrik wird vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützt. Die Reihe „Musikfabrik im WDR“ wird von der Kunststiftung NRW gefördert. Besetzung Ensemble Musikfabrik Helen Bledsoe Flöte Zappa, Ionisation Peter Veale Oboe Zappa Carl Rosman Klarinette Zappa Nandor Götz Saxophon, Klarinette Zappa Frank Wingold Egitarre Zappa Christopher Brandt Ebass Zappa Ulrich Löffler Tasteninstrumente Zappa, Écuatorial, Ionisation Benjamin Kobler Tasteninstrumente Zappa, Écuatorial, Ionisation Thomas Bloch Ondes Martenot Écuatorial Jacques Tchamkerten Ondes Martenot Écuatorial Dirk Rothbrust Percussion Zappa, Écuatorial, Ionisation Johannes Fischer Percussion Zappa, Écuatorial, Ionisation Thomas Meixner Percussion Zappa, Écuatorial, Ionisation Boris Müller Percussion Écuatorial, Ionisation. Zappa Black Page Rie Watanabe Percussion Écuatorial, Ionisation Norbert Krämer Percussion Écuatorial Hannah Weirich Violine Zappa Susanne Zapf Violine Zappa Axel Porath Viola Zappa, Ionisation Dirk Wietheger Violoncello Zappa Florentin Ginot Kontrabass Zappa Carl Rosman Dirigent Écuatorial, Ionisation Michael Leibundgut Bassstimme Écuatorial Paul Jeukendrup Klangregie 21 Christine Chapman Horn Zappa, Ionisation Marco Blaauw Trompete Zappa, Écuatorial Markus Schwind Trompete Zappa, Écuatorial Matthew Conley Trompete Écuatorial Nathan Plante Trompete Écuatorial Bruce Collings Posaune Zappa, Écuatorial # 1, Ionisation Stephen Menotti Posaune Écuatorial #2 Kevin Austin Posaune Écuatorial # 3 Felix Del Tredici Posaune Écuatorial # 4 Melvyn Poore Tuba Zappa, Ionisation 2017 DORNRÖSCHEN Sonntag, 22. Januar SCHWANENSEE Sonntag, 5. Februar A CONTEMPORARY EVENING Sonntag, 19. März EIN HELD UNSERER ZEIT Sonntag, 9. April 2016 DAS GOLDENE ZEITALTER Sonntag, 16. Oktober im Delphi Filmpalast und Filmtheater am Friedrichshain DER HELLE BACH Sonntag, 06. November DER NUSSKNACKER Sonntag, 18. Dezember YORCK.DE Berliner Festspiele Programm 23. bis 30. September 2016 Tanztreffen der Jugend Haus der Berliner Festspiele 11. Juni bis 18. September 2016 Thomas Struth – Nature & Politics Martin-Gropius-Bau 1. Juli bis 3. Oktober 2016 Berenice Abbott – Fotografien 30. September 2016 bis 8. Januar 2017 +ultra. Gestaltung schafft wissen Martin-Gropius-Bau Veranstalter: Interdisziplinäres Labor Bild Wissen Gestaltung der Humboldt-Universität zu Berlin Martin-Gropius-Bau 2. Oktober 2016 16. Juli bis 26. September 2016 Gegenstimmen. Kunst in der DDR 1976– 1989 Martin-Gropius-Bau Veranstalter: Deutsche Gesellschaft e. V. 2. bis 20. September 2016 Musikfest Berlin Philharmonie und Haus der Berliner Festspiele Ein Tag mit ... Arnon Grünberg Haus der Berliner Festspiele 8. Oktober 2016 bis 9. Januar 2017 Der Britische Blick: Deutschland – Erinnerungen einer Nation Martin-Gropius-Bau 16. September 2016 bis 9. Januar 2017 Pina Bausch und das Tanztheater Martin-Gropius-Bau Veranstalter: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn. In Kooperation mit der Pina Bausch Foundation, Wuppertal. Haus der Berliner Festspiele Schaperstraße 24 10719 Berlin Martin-Gropius-Bau Niederkirchnerstraße 7 10963 Berlin www.berlinerfestspiele.de www.gropiusbau.de Tokamak Asdex Upgrade Interior 2, Max Planck IPP (Detail), Garching, 2009, Chromogenic print, Courtesy: Museum Folkwang, Essen © Thomas Struth || BereniceAbbott, Flatiron Building, 1938 © Berenice Abbott / Commerce Grophics, courtesy Howard Greenberg Gallery, New York || Performance Via Lewandowsky, Berlin, 1989 © Jochen Wermann || Wolfgang Rihm, „Tutuguri“, Uraufführung Deutsche Oper Berlin 1982; Foto Kranichphoto, © Archiv Stiftung Stadtmuseum || Pina Bausch tanzt ein Solo in Danzón (Ausschnitt), Fotografie © Jochen Viehoff || © Berliner Festspiele. Ta-Trung, Berlin, Philipp Jester || David Georges Emmerich, Structure autotendante, © Collection FRAC Centre, Orléans / Photographie: François Lauginie || Albrecht Dürer, Rhinocerus (Das Rhinozeros), 1515. Holzschnitt mit Typendruck, 24 x 29 cm © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett Die Berliner Festspiele werden gefördert durch 128 DAS MAGAZIN DER BERLINER PHILHARMONIKER ABO ✆ BESTELLEN SIE JETZ T! Te l e f o n: 040 / 468 605 117 @ E - M a i l: [email protected] O n l i n e: www.berliner-philharmoniker.de/128 2. Oktober 2016, 18:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele Schaperstraße 24, 10719 Berlin Eintritt: 15 € / ermäßigt 10 € Tickets und Informationen: Tel. 030 254 89 100 oder www.berlinerfestspiele.de Die Berliner Festspiele werden gefördert durch In Kooperation mit BFS16-07_Anz_ETM_Gruenberg_168x111mm__uncoated_Pantone__RZ.indd 1 02.08.2016 12:08:24 Die Edition der Berliner Festspiele erscheint bis zu sechsmal jährlich und präsentiert Originaltexte und Kunstpositionen. Ed. 23 U.a. mit John Berger, Tacita Dean, Tankred Dorst, Esther Friedmann, Isa Genzken, Karl Ove Knausgård, Hans Könings, Clemens Krauss, Peter Kurzeck, Mark Lammert, Angélica Liddell, David Lynch, Herta Müller, Patrick Ness, Tobias Rüther, Botho Strauß, Jens Ullrich, Marcel von Eeden, Jorinde Voigt, Thomas Wågström, Brigitte Waldach, David Foster Wallace, Hanns Zischler BFS16-07_Anz_Edition23_168x111mm__uncoated_Pantone__RZ.indd 1 '16 01.08.2016 11:49:48 LESEANREGUNG In neue Richtungen denken CICERO Illustration: Martin Haake n probelese Das Magazin für ungezähmte Gedanken. Mit Essays, Reportagen und Bildern, die den Horizont erweitern. Jeden Monat neu am Kiosk oder unter shop.cicero.de probelesen. Das Musikfest Berlin 2016 im Radio und Internet 28 Deutschlandradio Kultur Die Sendetermine Sa 3.9. 19:05 Uhr Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Live-Übertragung Mi 7.9. 20:03 Uhr „Quartett der Kritiker“ Aufzeichnung vom 6.9. Do 8.9. 20:03 Uhr Münchner Philharmoniker Aufzeichnung vom 6.9. So 11.9. 20:03 Uhr Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Live-Übertragung Mi 14.9. 20:03 Uhr F. Busoni zum 150. Geburtstag: GrauSchumacher Piano Duo Aufzeichnung vom Do 15.9. 20:03 Uhr Berliner Philharmoniker Live-Übertragung Fr 16.9. 20:03 Uhr Bayerisches Staatsorchester Aufzeichnung vom 14.9. Sa 17.9. 21:30 Uhr Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin „Die besondere Aufnahme“ Aufzeichnung vom 16.9. Di 20.9. 20:03 Uhr Staatskapelle Berlin Live-Übertragung Do 22.9. 20:03 Uhr Junge Deutsche Philharmonie Aufzeichnung vom 11.9. Di 27.9. 20:03 Uhr IPPNW-Benefizkonzert Aufzeichnung vom 10.9. Di 4.10. 20:03 Uhr Hommage à Pierre Boulez Pierre-Laurent Aimard Tamara Stefanovich Aufzeichnung vom 12.9. Deutschlandradio Kultur ist in Berlin über 89,6 MHz, Kabel 97,50, digital und über Livestream auf www.dradio.de zu empfangen. Neu beim Musikfest Berlin Ausgewählte Einführungsveranstaltungen finden Sie zum Nachhören auf: www.berlinerfestspiele.de/einfuehrungen 4.9. kulturradio vom rbb Die Sendetermine Do 8.9. 20:04 Uhr Konzerthausorchester Berlin Live-Übertragung im Rahmen des ARD Radiofestival Do 8.9. 20:04 Uhr Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin Aufzeichnung vom in Ausschnitten im Anschluss an die Live-Übertragung des Konzerthausorchesters Berlin vom 7.9. 8.9. So 25.9. 20:04 Uhr Berliner Philharmoniker „Berliner Philharmoniker“ Aufzeichnung vom 9.9. Sa 1.10. 20:04 Uhr Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin „Konzert am Samstagabend“ Aufzeichnung vom 7.9. Sa 15.10. 18:04 Uhr Hommage à Artur Schnabel Szymanowski Quartett Aufzeichnung vom 11.9. 29 kulturradio vom rbb ist in Berlin über 92,4 MHz, Kabel 95,35, digital und über Livestream auf www.kulturradio.de zu empfangen. Digital Concert Hall Die Sendetermine Sa 3.9. 19:00 Uhr Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Digital Concert Hall Live-Übertragung So 4.9. 19:00 Uhr The John Wilson Orchestra Digital Concert Hall Live-Übertragung Di 6.9. 20:00 Uhr Münchner Philharmoniker Digital Concert Hall Live-Übertragung Do 8.9. 20:00 Uhr Konzerthausorchester Berlin Digital Concert Hall Live-Übertragung Sa 10.9. 19:00 Uhr Berliner Philharmoniker Digital Concert Hall Live-Übertragung So 11.9. 11:00 Uhr Junge Deutsche Philharmonie Digital Concert Hall Live-Übertragung Di 13.9. 20:00 Uhr Orquesta Sinfónica Simón Bolívar de Venezuela Digital Concert Hall Live-Übertragung Mi 14.9. 20:00 Uhr Bayerisches Staatsorchester Digital Concert Hall Live-Übertragung Sa 17.9. 19:00 Uhr Berliner Philharmoniker Digital Concert Hall Live-Übertragung www.digitalconcerthall.com Veranstaltungsübersicht 2.9. 19:00 Kammermusiksaal GrauSchumacher Piano Duo Fr 2.9. 21:30 Kammermusiksaal Isabelle Faust Sa 3.9. 19:00 Eröffnungskonzert Philharmonie Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Daniel Harding So 4.9. 11:00 Kammermusiksaal F. Busoni zum 150. Geburtstag: GrauSchumacher Piano Duo So 4.9 13:00 Kunstbibliothek am Kulturforum Ausstellungseröffnung „BUSONI: Freiheit für die Tonkunst!” So 4.9 19:00 Philharmonie The John Wilson Orchestra John Wilson Mo 5.9. 19:00 21:30 Kammermusiksaal The Danish String Quartet Late Night: Folk Tunes Di 6.9. 18:00 Ausstellungsfoyer des Kammermusiksaals „Quartett der Kritiker“ Di 6.9. 20:00 Philharmonie Münchner Philharmoniker Valery Gergiev Mi 7.9. 20:00 Philharmonie Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin Donald Runnicles Do 8.9. 20:00 Philharmonie Konzerthausorchester Berlin Iván Fischer Fr 9.9. 20:00 Haus der Berliner Festspiele Ensemble intercontemporain Matthias Pintscher Fr Sa 9.9. 10.9. 20:00: 19:00 Philharmonie Berliner Philharmoniker Andris Nelsons Sa 10.9. 20:00 Kammermusiksaal IPPNW-Benefizkonzert 30 Fr 11.9. 11:00 Philharmonie Junge Deutsche Philharmonie Jonathan Nott So 11.9. 17:00 Haus des Rundfunks Hommage à Artur Schnabel So 11.9. 20:00 Philharmonie Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Jakub Hrůša Mo 12.9. 19:00 Kammermusiksaal Hommage à Pierre Boulez: Pierre-Laurent Aimard Tamara Stefanovich Di 13.9. 20:00 Philharmonie Orquesta Sinfónica Simón Bolívar de Venezuela Gustavo Dudamel Mi 14.9. 20:00 Philharmonie Bayerisches Staatsorchester Kirill Petrenko Do Fr Sa 15.9. 16.9. 17.9. 20:00 20:00 19:00 Philharmonie Berliner Philharmoniker John Adams Fr 16.9. 18:30 Konzerthaus Berlin Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Rundfunkchor Berlin Frank Strobel Sa 17.9. 19:00 Kammermusiksaal Tabea Zimmermann & Ensemble Resonanz So 18.9. 20:00 Haus der Berliner Festspiele Varèse & Zappa: Ensemble Musikfabrik Mo Di 19.9. 20.9. 20:00 20:00 Philharmonie Staatskapelle Berlin Daniel Barenboim 31 So Impressum Musikfest Berlin Veranstaltet von den Berliner Festspielen in Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Philharmoniker Künstlerischer Leiter: Dr. Winrich Hopp Organisation: Anke Buckentin (Ltg.), Kathrin Müller, Thalia Hertel, Ina Steffan Presse: Patricia Hofmann, Jennifer Wilkens 32 Bühnentechnik: Thomas Pix, Fred Langkau, Manuel Solms, Sven Reinisch, Karin Hornemann, Juliane Schüler, Alexander Gau, Birte Dördelmann, Pierre Joel Becker, Ingo Köller, Ricardo Lashley, Ivan Jovanovic Beleuchtung: Carsten Meyer, Eva-Nadine Krischok, Ruprecht Lademann, Robert Wolff Ton: Arne Vierck, Tilo Lips, Stefan Höhne, Jörn Groß, Torsten Schwarzbach, Axel Kriegel Programmheft Herausgeber: Berliner Festspiele Redaktion: Dr. Barbara Barthelmes Mitarbeit: Anke Buckentin Komponistenbiografien: Dr. Volker Rülke Gestaltung: Ta-Trung, Berlin Grafik: Christine Berkenhoff und Fleck · Zimmermann | Visuelle Kommunikation, Berlin Herstellung: enka-druck GmbH, Berlin Stand: August 2016. Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten. Copyright: 2016 Berliner Festspiele, Autoren und Fotografen Berliner Festspiele Ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes GmbH Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien In Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Philharmoniker Intendant: Dr. Thomas Oberender Kaufmännische Geschäftsführerin: Charlotte Sieben Presse: Claudia Nola (Ltg.), Sara Franke, Patricia Hofmann, Jennifer Wilkens Redaktion: Christina Tilmann (Ltg.), Dr. Barbara Barthelmes, Jochen Werner, Anne Philipps Krug Internet: Frank Giesker, Jan Köhler Marketing: Stefan Wollmann (Ltg.), Gerlind Fichte, Christian Kawalla Grafik: Christine Berkenhoff Vertrieb: Uwe Krey, Florian Schinagl Ticket Office: Ingo Franke (Ltg.), Simone Erlein, Frano Ivic, Gabriele Mielke, Marika Recknagel, Torsten Sommer, Alexa Stümpke Hotelbüro: Heinz Bernd Kleinpaß (Ltg.), Frauke Nissen Protokoll: Gerhild Heyder Technik: Andreas Weidmann (Ltg.) Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, 10719 Berlin T +49 30 254 89 0 www.berlinerfestspiele.de, [email protected] Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH, Schöneberger Str. 15, 10963 Berlin, kbb.eu Die Berliner Festspiele werden gefördert durch Medienpartner