Die schönsten Ecken Bayerns

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Die schönsten Ecken Bayerns
Käsespezialitäten im Portrait
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Milch und Käse aus Bayern
Käse
aus Bayern
Käse
für Genießer
Wer die Natur liebt und natürlich genießen möchte, liegt bei
Käse aus Bayern goldrichtig. Denn Käse ist immer nur so gut
wie die Milch, aus der er gemacht wird. Und die ist in Bayern
Spitze. Dort hat Mutter Natur es gut gemeint – schließlich grasen
die Kühe unter weiß-blauem Himmel auf duftenden Bergwiesen.
Kein Wunder, dass die Milch von besonderer Güte ist, ganz zu
schweigen von den vielen verschiedenen Käsesorten, die aus eben
dieser Milch auf den Almen und in den bayerischen Käsereien hergestellt werden. Leider fehlt hier der Platz, die gewaltige Vielfalt
bayerischer Käse zu zeigen. Denn mit mehr als 400 köstlichen
Käsesorten, die aus großen und kleinen Molkereien stammen und
neben Standardsorten auch zahlreiche Eigenkreationen beinhalten,
ist Bayern auch in dieser Hinsicht Spitze.
Inhalt:
Käsevielfalt
Warenkunde
Rezepte
Seite4-24
Seite25-27
Seite28-43
Allgäuer Emmentaler
die Nr. 1 der Rohmilchhartkäse
Er reift etwas kürzer als das Schweizer Original und ist
daher eine Spur milder im Geschmack – doch genau so
wird er heiß geliebt, auch außerhalb des Allgäus!
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Es war ein Schweizer Senner, der im Jahr 1827 den
ersten Zentnerlaib Emmentaler nach Schweizer Art
im Allgäu produzierte. Damit war der Grundstein für
die ganzjährige Produktion des Allgäuer Emmentalers mit voller Reifung gelegt, der seitdem in den
Landkreisen Lindau, Oberallgäu, Ostallgäu, Unterallgäu, in Ravensburg und im Bodenseekreis sowie
den Städten Kaufbeuren, Kempten und Memmingen
hergestellt wird. Heute ist der Name Allgäuer
Emmentaler eine EU-weit geschützte Ursprungsbezeichnung, wobei die Milch dafür aus den Allgäuer
Alpen stammen und dort verarbeitet werden muss.
Allgäuer Emmentaler wird aus Rohmilch hergestellt
und ist stets von bester Qualität. Denn die Laibe
werden während der gesamten Reifezeit ständig
kontrolliert, da sie höchst sensibel auf Einflüsse von
außen reagieren. Und für beste Qualität müssen
sie unter optimalen Bedingungen reifen. Natürlich
sind auch beim Allgäuer Emmentaler die Größe und
die Form der Löcher ein wichtiges Qualitätsmerkmal, das jedoch auf die Ausbildung des feinen
Geschmacks weniger Einfluss hat.
Wie bei Rohmilch-Emmentalern üblich, ist der Geschmack des Allgäuer Emmentalers nussig, wobei
das Alter des Käses die Intensität des Aromas bestimmt: Während junger, etwa drei Monate gereifter
Käse mild bis süß-nussig schmeckt, werden ältere
Laibe (vier bis fünf Monate gereift) kräftig und pikant. Was die Optik angeht, wartet der Allgäuer
Emmentaler mit gelb-bräunlicher Rinde und einem
geschmeidig-elastischen Teig (45 % Fett i.Tr.) sowie
mit kirsch- bis walnussgroßen Löchern auf.
Emmentaler – der Quadratische
aus pasteurisierter Milch
»Quadratisch – praktisch – gut« ist sein Motto!
Dieser Hartkäse mit weicher Konsistenz und
mildem Aroma wird zur Freude der Kunden
heute in der rationellen Viereckform produziert.
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Durch das Abklopfen der
einzelnen Käselaibe kann der
Fachmann bereits hören, wie
sich die Löcher im Käse im
Verlauf der Reifung entwickeln.
Dieses Verfahren wird bei
Emmentaler und Bergkäse
gleichermaßen angewendet.
Die Extraharten
Die perfekten bayerischen Käse
zum Reiben und Hobeln
Fein und luftig wird der Käse
mit dem »Zester Grater«, einem höchst praktischen Gerät
für die Käseküche. Er wird auf
dem Foto von Markus Bischoff
(Tegernsee) getestet – und für
gut befunden.
Die Herstellung von Extrahartkäse erfolgt ähnlich
der des Emmentalers. Der wesentliche Unterschied
der beiden Käsesorten besteht darin, dass Extrahartkäse so gut wie keine Lochbildung aufweisen.
Während der Allgäuland Mon Rocco aus Sonthofen
(Bild unten, vorn, 32 % Fett i.Tr.) ein- bis eineinhalb
Jahre reift und deshalb besonders würzig daherkommt, lässt sich der Rigatello aus Regensburg
(im Bild hinten) wegen seines höheren Fettgehalts
(45 % Fett i.Tr.) sehr gut hobeln. Deshalb eignen
sich die Extraharten besonders gut zur Herstellung
von knusprigem Käsegebäck aus Mürbe- oder
Blätterteig. Aber auch immer, wenn es darum geht,
Speisen zu gratinieren (wie etwa bei Pizzen oder
pikanten Blechkuchen) schlägt die Stunde der
Extraharten aus Bayern. Absolut köstlich schmeckt
beispielsweise ein Lauchkuchen, dessen Guss mit
einer Mischung aus extrahartem Käse und Bergkäse angereichert und der schließlich mit derselben Mischung gratiniert wird.
Dafür einen Mürbeteig herstellen und damit eine
Quicheform auskleiden. Den Boden blind backen,
mit knusprigen Speckwürfeln und Lauch belegen
und mit einer Royale aus Butter, Sahne, Eiern
und der Käsemischung begießen. Dann kommt
noch das Finish mit dem gewissen Extra: Den
Kuchen mit der Mischung aus extrahartem Käse
und Bergkäse – beide aus Bayern, versteht sich –
bestreuen und knusprig braun überbacken …
Die Mischung macht’s: Extraharter Käse und Bergkäse
zu gleichen Teilen lassen Genießer dahinschmelzen …
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6,5 kg wiegt der Allgäuzeller-Laib, der nach altem
Traditionsrezept aus silofreier Milch hergestellt wird.
Bergkäse oder Alpkäse –
Käse aus höheren Gefilden
Bei diesem Käse sagt der Name eigentlich schon
alles: Alle Käse, die unter den Namen Berg- oder
Alpkäse geführt werden bzw. unter diese Gruppe
fallen, werden in höheren Bergregionen hergestellt. Das geschieht auf höchst unterschiedliche
Art und Weise, in verschiedenen Formen und
Größen, und auch die Fettstufen reichen von mager
(unter 15 % Fett i.Tr.) bis hin zu einem Fettgehalt
von 45 % Fett i.Tr., was natürlich einen Einfluss
auf Trockenmasse, Teigbeschaffenheit und das
Nach 6 bis 8 Wochen entwickelt sich bereits das feine
Bergkäse-Aroma, das aber
erst nach etwa 1 Jahr voll
ausgereift ist. Das Ergebnis:
ein aromatisch-pikanter Käse
mit einzigartigem Geschmack!
Aroma hat. Letzteres variiert dabei von mild bis
kräftig.Während die meisten anderen Berg- oder
Alpkäse in verschiedenen Fettstufen zu haben sind,
gibt es den typischen Allgäuer Bergkäse nur als
Rohmilchkäse in der Vollfettstufe. Häufig wird er
noch auf der Alp hergestellt, wo er – je nach Größe
der Keller – für sechs bis acht Wochen reift. Für
den Entwicklungsstand des Käses ist die Witterung
verantwortlich: Ist es während dieser Zeit warm,
fördert das Reifung und Lochbildung, während eine
kühle Witterung sie verzögert. Die Käselaibe reifen
anschließend im Tal noch bis zu einem Jahr nach,
wobei sich Unterschiede im Reifegrad dann noch
gezielt ausgleichen lassen. Zuweilen wird Bergkäse
auch heute noch während des Alpsommers auf der
Hochalpe gekäst und gelagert. Nach weiteren 8 bis
16 Monaten in den Reifungskellern entfaltet er seinen unvergleichlich würzigen Charakter.
Alpkäsle, eine HartkäseSpezialität im Miniformat aus
dem Westallgäu. Mit nicht
mal 1 kg ist er der perfekte
Bergkäse für die kleine
Gesellschaft. Ideal: Der aus
Rohmilch hergestellte aromatische Hartkäse (50 % Fett
i.Tr.) passt zu jeder Brotzeit.
Schnittkäse
Mehr als Käse, den man nur in
Scheiben genießen kann!
Wer nach einem gemeinsamen Nenner bei den
verschiedenen Schnittkäsesorten sucht, wird beim
Alter fündig: Die meisten Käse sind aufgrund ihres
niedrigeren Gehalts an Trockenmasse nach vier
bis sechs Wochen reif und werden somit relativ
jung gegessen. Der Tilsiter links im Bild weist eine
Bruchlochung sowie eine Käserotflora auf, sein
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Teig ist geschmeidig mit leicht herbem bis pikantem
Geschmack. Schnittkäse, der auch unter dem
Namen Halbhartkäse im Handel auftaucht, enthält
weniger Trockenmasse und deshalb entsprechend
mehr Wasser als zum Beispiel Hartkäse. Deshalb
reift er auch schneller als seine härteren Kollegen.
und Reifung durch Wasserverdunstung aus einem
Schnittkäse Hartkäse werden kann. Grundsätzlich
werden beim Schnittkäse die drei Standardsorten
Gouda, Edamer und Tilsiter unterschieden. Dazu
kommt eine Vielzahl an Schnittkäse-Spezialiäten,
die teilweise mit Markennamen als freie Käsesorten
Links Edamer, der für den
Export häufig in eine rote
Paraffinschicht beziehungsweise in Folie gehüllt wird
Rechts ein Grünländer.
Der bayerische Schnittkäse
(45 % Fett i.Tr.) in Brotform
weist eine relativ große, runde
Lochung auf.
Links Schnittkäse mit Walnüssen (Nussknacker) aus
silofreier Milch, Rahmstufe.
Beim 6-kg-Laib handelt es sich
um einen von vielen typischen
Schnittkäsen mit geschmacksgebender Einlage.
Rechts Bayerischer Gouda,
der meist in Folie gereift wird.
Allerdings sind die Übergänge zur festeren bzw.
weicheren Käsegruppe fließend: Einige Schnittkäse
ließen sich – etwas wasserreicher oder wasserärmer geraten – durchaus den halbfesten Schnittkäsen beziehungsweise den Hartkäsen zurechnen.
Das erklärt auch, wie bei einer längeren Lagerung
auf dem Markt angeboten werden. Einige enthalten
frische Kräuter beziehungsweise Gewürze und/oder
sind geräuchert. Zu diesen Spezialitäten zählen
unter anderem Bauernkäse, Räucherkäse, Coburger
Kaminkäse, Rottaler, Bianco und Diplomat.
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Basil Rauchkäse ist nur
einer von vielen geräucherten
Käsen. Hier eine Variante in
Ziegelform mit Bruchlochung.
Käse kann immer nur so gut sein wie die Milch, aus der
er gemacht wird! Das weiß auch dieser Landwirt aus
Oberbayern, dessen »Rotbunte« die Milch für eine Reihe
feiner Schnittkäsesorten liefern.
Alprahmkäse (Rahmstufe),
wird aus silofreier Alpenmilch in
Laiben von 6 kg hergestellt.
Die Entwicklung geht weiter:
neue Käse entstehen
Wer denkt, dass das Ende der Käse-Kreativität
bereits erreicht ist, täuscht sich gewaltig! Ein fiktives
Beispiel wäre ein Käse vom Typ „Goutaler“, vom
Gouda bekäme er die schnittfeste Konsistenz und
die Geschmeidigkeit, vom Emmentaler das feine
Aroma. Käse dieses Typs sind relativ weich und
reifen schneller. Ihr Fettgehalt liegt in der Regel
zwischen 30 und 45% Fett i. Tr..
Zwei im Handel erhältliche Vertreter sind z.B. der
Allgäutaler und der Almdammer.
Almdammer ist supermild
und etwas nussig im
Geschmack – ein Käse, den
vor allem Kinder lieben.
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Raclette – der Käse mit dem
besonderen Schmelz
Schon der Name weist darauf hin, dass es sich bei
diesem Käse um eine Spezialität handelt, deren
Heimat im französischsprachigen Raum liegt. Denn
Raclette leitet sich vom französischen »racler« ab,
was so viel bedeutet wie »kratzen« oder »schaben«.
Ursprünglich wurde für ein echtes Raclette nach
Walliser (Schweizer) Art ein halber Laib von besonders fein schmelzendem vollfettem Käse mit der
Schnittfläche so nahe an das Feuer gelegt, dass
diese langsam zu schmelzen begann. Anschließend
wurde der geschmolzene Käse rasch abgeschabt
und mit Kartoffeln oder Brot genossen.
Ganz so sieht unser Raclette heute nicht mehr aus,
doch am Raclettekäse selbst hat sich nicht allzu
viel geändert: Zwischen 45 und 50 % Fett i.Tr., die
Eigenschaft zu schmelzen, ohne sofort zu zerfließen,
»Raclette« ist seit 2006 keine
geschützte Bezeichnung mehr für
Käse aus dem Wallis – gut so,
denn ein Allgäuer Raclette steht
dem Original in nichts nach.
und ein würziges Aroma zeichnen ihn aus. Doch
Raclettekäse ist heute keine reine schweizerischfranzösische Angelegenheit mehr. Auch Allgäuer
Raclettekäse hat all diese Eigenschaften: Dieser
besonders würzige Käse eignet sich wegen seines
hervorragenden Schmelzverhaltens besonders gut
zum Überbacken – und natürlich fürs Raclette!
Allgäuer Raclettekäse eignet
sich zum Überbacken verschiedenster Speisen, da auch er
schmilzt ohne zu zerfließen.
Biarom ist ein halbfester, nach
dem dänischen Vorbild Esrom
produzierter Schnittkäse mit
45 % Fett i.Tr. Seine Konsistenz
ist geschmeidig-zart, sein
Geschmack mild-aromatisch.
halbfester
Schnittkäse
Eine Käsefamilie mit großer Bandbreite –
meist glatt und geschmeidig und dabei
höchst unterschiedlich in der Lochung
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Biarom mit Gewürzen: Die Geschmacksvielfalt reicht von
Kümmel über Paprika-Zwiebel bis hin zu grünem Pfeffer
und Kräuter Provencale.
Auch bei dieser Käsegruppe sagt der Namen eigentlich schon alles: Die dazu zählenden Sorten
sind weicher als Schnittkäse, aber fester als Weichkäse, was an ihrem Gehalt an Trockenmasse liegt.
Halbfeste Schnittkäse sind weich und geschmeidig
und können deshalb leicht auch einmal mit einem
Weichkäse verwechselt werden. International hat
sich übrigens die Bezeichnung »semi-soft cheese«
(also halbweicher Käse) durchgesetzt.
Beeindruckende Vielfalt in Optik
und Geschmack
Allein schon vom Aussehen her sind die Käse dieser Gruppe vielgestaltig: Ihre Oberfläche kann –
mit und ohne Rinde – blank, aber auch mit feuchter
oder angetrockneter Käserotflora daherkommen
oder mit Schimmel bedeckt sein. Aber auch Wachs,
Paraffin oder Plastic Coating sind gängige Hüllen
für halbfeste Schnittkäse, deren Farbe zwischen
gelblich über rötlich bis bräunlich oder gar schwarz
variieren kann. Der Teig hat in der Regel eine weiche, geschmeidige Konsistenz und lässt sich gut
schneiden. Und auch in puncto Aroma haben die
halbfesten Schnittkäse einiges zu bieten. Hier ist
von mild bis ganz kräftig und sogar scharf für jeden
Geschmack etwas dabei, wobei die Reifezeit für
das Aroma verantwortlich ist: Der milde bis leicht
säuerliche Butterkäse etwa reift wie der milde bis
leicht pikante Steinbuscher nur etwa drei Wochen,
während es der pikante bis scharfe Weißlacker auf
bis zu neun Monate bringt. Zu den halbfesten bayerischen Schnittkäse-Spezialitäten gehören unter
anderem Cosima, Bad Aiblinger, Coburger Comtesse, Bonarom und Goßholzer.
Weißlacker kommt extrem
kräftig im Geschmack daher
und wird deshalb häufig als
»Bierkäse« bezeichnet.
Almkäse (50 % Fett i.Tr.) mit
Käserotflora und Bruchlochung.
Mit fortschreitender Reifung
schmeckt er herzhaft-würzig.
Einkauf und Aufbewahrung
Für halbfesten Schnittkäse sollten Sie die gleichen
Regeln beherzigen wie für Schnittkäse: Am längsten halten sie sich gut verpackt im ganzen Stück
im Gemüsefach des Kühlschranks (bis zu einer
Woche). Wer Scheiben bevorzugt, sollte diese innerhalb von drei bis vier Tagen verbrauchen, da sie
sonst an Qualität einbüßen.
Butterkäse wird in Brot- und
Laibform mit 45, 50 und 60 %
Fett i.Tr. angeboten. Mild im
Geschmack mit besonderer Note.
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Mozzarella
Ein bayerischer »Italiener«
erobert Deutschland
Mozzarella gehört zur Gruppe der Filata-Käse,
was nichts anderes als »Bruchkäse« bedeutet
(von italienisch »mozzare« = »abbrechen«).
Bei der Herstellung von Mozzarella wird die
Milch sauer gelegt, dann geknetet und später
geformt. Dabei wird der Käseteig in unterschiedlich schwere Stücke geteilt (gebrochen)
– und erhielt daher seinen Namen.
Die Angebotsformen bei Mozzarella reichen
von flachen Kugeln, die lose verkauft werden,
über portionsgerechte, kleine MozzarellaBällchen (ideal für Fingerfood) bis hin zu den
größeren Käsen. Wer häufig größere Mengen
Mozzarella verwendet, kann aber auch zu den
großen Blöcken greifen, von denen dann einfach die entsprechende Menge Käse abgeschnitten wird.
Staufener Sennereikäse aus
pasteurisierter Milch hat aufgrund der goldgelben Rindenschmiere ein pikantes Aroma.
Goßholzer (mindestens
50 % Fett i.Tr.) wird als 250 g
Laibchen angeboten und ist
damit ein idealer Brotzeitkäse.
Bayerischer Mozzarella aus Kuhmilch schmeckt
pur mit Tomaten oder zum Salat und eignet sich
perfekt zum Überbacken von Pizza & Co.
Rahm-Tilsiter hat einen weißgelben Teig mit reichlicher
Bruchlochung (50 % Fett i.Tr).
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der Salatkäse
Pikant-erfrischendes Geschmacks-Highlight
für bunt gemischte Salate
in einer Lösung von 5 bis 15 % Kochsalz in
Wasser eingelegt und haltbar gemacht werden. Der Begriff »Feta« ist übrigens seit 2007
geschützt und bezeichnet Käse aus Schaf- oder
Ziegenmilch, der ausschließlich in Griechenland
produziert werden darf.
Käse gibt so manchem Salat die besondere Note, denn er
wertet diesen geschmacklich enorm auf.
Wer mag ihn nicht, den typisch griechischen
Bauernsalat, bei dem Paprika, Tomaten, Gurken
und Oliven sich aufs Beste mit Zwiebeln und
Feta zusammenfinden. Salatkäse der heute
auch außerhalb Griechenlands (vor allem in
Deutschland und Dänemark) hergestellt wird, ist
sehr beliebt. In Bayern wird Salatkäse meistens aus
Kuhmilch hergestellt und entweder auf traditionelle
Weise oder mit modernen Verfahren produziert.
Bei allen Typen handelt es sich um Lake-Käse, die
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Blauschimmel
Edelpilzkäse
Sein pikantes Aroma und der geschmeidige
Teig machen ihn so beliebt
Fingerfood mit bayerischem Edelpilzkäse schmeckt nicht nur gut, sondern
ist mit den entsprechenden Garnituren ein echter »Hingucker«. Von links:
Tartelettes mit Montagnolo und Cambozola-Composé, Röst-Baguette mit
Frischkäse-Preiselbeer-Creme und Edelpilzkäse, Brotchips mit Bavaria blu
oder CreMonte, Mürbeteig-Tarteletts mit Sharonfrucht und Edelpilzcreme.
Wenn es um Blauschimmelkäse geht, beansprucht
der Edelpilzkäse aus Bayern zu Recht seinen Platz
unter den großen Käsen. Denn er kann auf fast ein
Jahrhundert bayerische Käsetradition zurückblicken,
wird er doch seit den Zwanzigerjahren ununterbrochen produziert.
Unter Blauschimmel versteht man dabei halbfesten
Schnittkäse, der mit dem Edelschimmel »Penicillium
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roqueforti« gereift wird. Damit der Edelschimmel nicht
auf der Oberfläche, sondern nur im Inneren auftritt,
wird die Schimmelpilzkultur meist der Kesselmilch
zugesetzt, manchmal auch dem Bruch. Nach vier
bis sechs Tagen Reifung werden die Laibe mit
Nadeln durchstochen. Dadurch entstehen luftgefüllte
Kanäle, in denen der Edelschimmel wächst. Er wird
nach acht bis zehn Tagen sichtbar. Anschließend
reift der bayerische Blauschimmel bei relativ
geringen Temperaturen (normalerweise um die
10 °C) noch ein bis zwei Monate und kommt dann
in den Handel. Dort findet man einen halbfesten
Schnittkäse mit hellem, leicht krümeligem, aber
dennoch geschmeidigem Teig, der von blauen oder
grünen Schimmeladern durchzogen ist.
Kräftig in jeder Hinsicht,
passend für viele Gelegenheiten
Gut zu sehen sind diese Schimmeladern im großen
Foto links, das einen Blauschimmel aus bayerischer
Produktion zeigt (Bergader-Edelpilz). Er ist besonders kräftig im Geschmack und von fester Konsistenz. Aber auch in den Geschmacksrichtungen »mild
und cremig« haben die bayerischen Käsereien viel
zu bieten: Verschiedene Sorten haben ein mildwürziges und sehr cremiges Aroma. Sie sind damit
in der Regel auch etwas fettreicher als die pikanten
Sorten und gehören zur Gruppe der Weichkäse.
In ihrer Heimat werden die bayerischen Edelpilzkäse gern zu einem ausgiebigen Frühstück oder zu
einer deftigen Brotzeit serviert. Sie kommen aber
auch aufs Beste in warmen Gerichten wie etwa
Gratins, oder aber als Verfeinerung von Saucen
und Salatdressings zur Geltung. Nicht zu vergessen
die diversen »kalten« Einsatzmöglichkeiten der
bayerischen Sorten für Fingerfood (siehe links) oder
einfach pur auf einer Käseplatte.
ReginaBlu (Foto oben) ist
besonders mild und cremig.
65 % Fett i.Tr.
Bavaria blu – kräftig-aromatisch (2. Foto von oben)
in Form eines halben
600-g-Zylinders. 60 % Fett
i.Tr., besonders cremig.
Montagnolo (3. Foto von
oben) mit 70 % Fett i.Tr.
Blauschimmel mit grauem
Außenschimmel. Cremigmild und fein-würzig.
BluNoble (2.Foto von
unten) mit blauem Innenund grauem Außenschimmel. 60 % Fett i.Tr., mit
weichem Teig und feinem
Aroma.
Bresso (Foto unten),
fein-cremiger, mild-würziger
Teig mit Blauschimmel.
Außen mit weißem Schimmel, Doppelrahmstufe.
Weichkäse
mit Kultur
Ob weiß oder rot – die Schimmelhülle
gibt beim bayerischen Weichkäse
den Geschmack an
So entwickelt sich die
Weißschimmelschicht beim
bayerischen Camembert (z. B.
Champignon): von links oben
nach rechts unten.
Wenn es um Weichkäse aus Bayern geht, sind
bayerischer Camembert und Brie zuerst in aller
Munde. Denn sie sind die bekanntesten Weichkäse,
umgeben von einer Weißschimmelschicht, deren
Entstehung links am Beispiel des Camemberts
deutlich zu sehen ist: Links oben ein frisch
geformter Laib, in der Mitte ein Käse mit fast
ausgereiftem Schimmelrasen auf der Oberfläche.
Unten dann ein halbierter, gereifter Camembert, auf
dessen Oberfläche deutlich das
Muster der Alufolie zu erkennen ist. In Deutschland wird der
Käse mit dem typisch weißen äußeren Schimmel
schon seit 1891 hergestellt. Während Camembert
in Laiben mit bis zu 400 g Gewicht produziert wird,
bringt es sein großer Bruder Brie auf bis zu 3 kg.
Vor allem Camembert wird in Bayern während der
Reifung auch heute noch von Hand gewendet,
damit der empfindliche Schimmel auf keinen Fall
verletzt wird. Denn er ist es schließlich, der dem
Käse seinen mild-aromatischen Geschmack verleiht.
Camembert und Brie (z.B. Bonifaz) reifen wie alle
anderen Weichkäse von außen nach innen. Das
ist auch der Grund, warum der Kern die Reife der
Weichkäse verrät: Noch nicht oder kaum gereifter
Weichkäse hat einen hellgelben bis weißen, quarkähnlichen Kern, der mit zunehmender Reife kleiner
wird, bis er dann ganz verschwindet.
Die kräftig-würzigen Weißen
mit Rotflora
Bei diesen Weichkäsen wird der Reifeprozess nicht
durch den auf der linken Seite gezeigten weißen
Camembertschimmel unterstützt, sondern durch
eine gelbe bis rötliche »Flora«. Dabei handelt es
sich um spezielle Kulturen, die dem Weichkäse
Geschmack und Färbung verleihen.
Die wichtigsten bayerischen Vertreter dieser Käsegruppe sind Rougette, BelFiore und Antons Liebe
rot. Im Foto unten BonRouge, ein Camembert mit
60 % Fett i.Tr. und Weißschimmelkulturen.
Bonifaz, mit Crème fraîche
verfeinert und daher besonders
cremig. Mit Edelschimmel-Kulturen
und ausgeprägtem Charakter.
Coburger Comtesse ist ein
rahmiger Weichkäse mit
Weiß- und Rotkulturen.
Antons Liebe rot (60 % Fett i.Tr.),
Biomilch-Weichkäse aus dem
Allgäu. Sahnig, cremig und
aromatisch im Geschmack.
Rougette mit Rotflora und
Weißschimmel (Doppelrahmstufe).
Zuerst mit feinem, mit zunehmender Reife würzigem
Geschmack.
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1) Romadur hat wie Limburger
und Weinkäse eine feine Haut mit
gelblicher bis rötlicher, feuchter
Käseflora. Ihn gibt es in verschiedenen Fettstufen (20–50 % Fett
i.Tr.) und in Laiben mit bis zu 180 g
Gewicht.
2) Limburger kommt in Laiben mit
mehr als 180 g daher und ist damit
der große Bruder des Romadurs.
3) Weinkäse wird in runden Laiben
mit 40 und 60 % Fett i.Tr. angeboten;
sein Teig ist besonders geschmeidig.
1
2
3
Würzig
und deftig
Käse mit Rotschmiere gehören zur bayrischen Käse-Tradition.
Nicht zuletzt weil sie so gut zum Bier passen
Der Reifeprozess dieser Käsegruppe wird durch
gelbe bis rötliche Kulturen unterstützt, die für
Geschmack und eine rötliche Färbung verantwortlich
sind. Dafür wird die sich bei der Reifung bildende
Käserotflora immer wieder verrieben (also »geschmiert«), woher auch der Name Rotschmierkäse
kommt. Die wichtigsten bayerischen Vertreter dieser
Käsegruppe sind Romadur beziehungsweise Limburger und Münsterkäse, wobei Romadur und Limburger
sich vom Allgäu aus verbreitet haben. Beide duften
intensiv und schmecken mild bis leicht pikant.
Marinierter Weinkäse wird
gern zur Brotzeit gegessen.
Die Zutaten (Essig und Öl, Salz
und Pfeffer, Zwiebelringe und
nach Belieben Paprikastreifen
und Kräuter) sind einfach, der
Geschmack einfach genial.
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Wer seine Brotzeit schnell auf dem Tisch haben und
dabei nicht auf seinen Obazd’n verzichten möchte,
kann ihn schon fertig im Handel kaufen. Doch wer Zeit
hat und einmal so richtig bayerisch brotzeiten möchte,
sollte sich die legendäre Käsemischung selbst zubereiten. Ob er dabei auf die ursprüngliche Variante mit
Camembert oder ein Rezept mit verschiedenen Käsesorten zurückgreift, bleibt jedem selbst überlassen.
Zwiebeln und Kümmel ergänzen das kräftige
Aroma der Sauermilchkäse aufs Beste – ein schönes Beispiel dafür ist der »Handkäs mit Musik«.
Sauermilchkäse
Die »schlanke« Käsevariante
mit maximal 10 % Fett
Sauermilchkäse werden aus Sauermilch oder
einer Mischung aus Sauermilch und Labquark
hergestellt und schmecken je nach Reifegrad
mild oder recht pikant. Sie reifen ebenfalls von
außen nach innen wobei der quarkähnliche
helle Kern verschwindet und der Teig zunehmend transparent wird.
Beim Sauermilchkäse wird zwischen zwei
Typen unterschieden: Da ist zum einen der
»Gelbkäse«, der goldbelb bis rötlichbraun
strahlt und recht pikant im Geschmack ist.
Zu dieser Gruppe zählen u.a. Harzer- und
Mainzerkäse, während Handkäse, Korbkäse,
Stangen- und Spitzkäse dem Typ »Edelschimmelkäse« angehören und mit CamembertSchimmel überzogen sind.
Obazda
aus gut gereiftem Camembert
Der Klassiker zu Schwarzbrot und Bier besteht jedenfalls aus reifem Camembert, der mit Butter, Frischkäse
und Zwiebelwürfeln vermengt und mit Salz, Pfeffer,
Paprika, Kümmel und etwas Bier gewürzt wird. Mit
Schnittlauchröllchen und Zwiebelringen dekoriert ein
echter Hingucker!
Quark
Frischkäse
Die Vielfalt in dieser Käsegruppe ist riesig, doch eines ist
allen gemeinsam: Sie schmecken durchweg fein säuerlich und
sind – je nach Vorliebe – in fast jeder Fettstufe zu haben
Viele wissen nicht, dass gerade Frischkäse aus
Bayern in all seinen Formen den größten Anteil an
der bayerischen Gesamtkäseproduktion hat, und er
es damit hinsichtlich Beliebtheit mit Allgäuer Emmentaler, Allgäuer Bergkäse & Co. aufnehmen kann. Den
Frischkäse unterscheidet von allen bisher vorgestellten Käsesorten, dass er sofort nach der Herstellung
genussfertig ist, also nicht erst noch reifen muss,
bevor er in den Handel kommt. Dann sollte er auch
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möglichst schnell verzehrt werden. Frischkäse ist
generell rindenlos, hat eine weiche bis stichfeste
Konsistenz und schmeckt fein säuerlich. Seiner
Struktur entsprechend lässt sich Frischkäse in folgende Arten einteilen: Speisequark in vier Fettstufen
(mager, 10, 20 und 40 % Fett i.Tr.), Topfen (trockener, bayerischer Speisequark, der sich besonders gut
für Mehlspeisen und Backwaren eignet); Schichtkäse,
der traditionell zum Backen von Käsekuchen, für
Nachtische, aber auch für pikantes verwendet
wird, sowie Rahm- und Doppelrahmfrischkäse.
Rahmfrischkäse enthält mindestens 50 % Fett i.Tr.,
während die doppelt rahmige Version mit mindestens
60 % Fett i.Tr. aufwarten kann. Typisch für beide ist
ein mild-säuerliches Aroma und ein leicht salziger
Geschmack. Rahmfrischkäse ist fast universell einsetzbar: Er eignet sich – mit und ohne Aroma – zur
Ziegenfrischkäse – voll im Trend
Dass gerade Ziegenkäse – und damit auch
Ziegenfrischkäse (unten im Bild) – groß im
Kommen ist, zeigt die steigende Zahl von
Erzeugern in Bayern. Die Bandbreite bei der
Vermarktung reicht dabei vom ganz jungen
(also frischen) Ziegenkäse bis hin zu unterschiedlich lang gereiften Käsen.
Verfeinerung von Suppen und Saucen, kommt in pikanten bis süßen Tortenfüllungen gut an und schmeckt
auch einfach so auf Brot oder mit frischem Obst. Dazu
gesellen sich noch der körnige Frischkäse (auch als
Hüttenkäse) sowie diverse Frischkäse-Spezialitäten.
Sie werden z.T. mit Kräutern, Gewürzen und anderen
Geschmackszutaten (z. B. Lachs oder Früchten) angereichert und mit Luft locker-cremig aufgeschlagen.
Vollfetter Speisequark
(40 % Fett i.Tr.) ist cremig und
geschmeidig, sein Geschmack entsprechend sahnig.
Halbfetter Speisequark
(20% Fett i.Tr.) ist sowohl optisch als
auch im Geschmack weniger weich
und cremig als der 40%-ige Quark.
Magerquark bringt es noch auf
1 bis 2 % Fett i.Tr., dafür aber auf
einen sehr hohen Eiweißgehalt. Fest
und eher trocken als cremig.
Körnigen Frischkäse (Hüttenkäse)
gibt es mit 20 und 10 % Fett i.Tr.
sowie in der Magerstufe. Beliebt auch
mit würzenden Zutaten.
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Schmelzkäse
Naturgereifter, geschmolzener Käse ist das
Ausgangsprodukt für diese Spezialität
Geräuchert, schnittfest und
von einer braunroten Haut
umhüllt – auch in dieser Form
wird Schmelzkäse angeboten.
Der größte Vorteil von Schmelzkäse besteht darin,
dass er – auch ohne Kühlung – ohne Qualitätsverluste relativ lange haltbar ist. Damit aus Emmentaler, Gouda & Co. cremiger, streichfähiger oder
gar schnittfester Schmelzkäse wird, werden die
nach Qualität und Reifegrad, Geschmack und
Aroma ausgewählten Käse zerkleinert, gemah-
Schmelzkäse-Vielfalt: Von pur
bis gewürzt, streichfähig bis
schneidbar reicht das Sortiment
an Schmelzkäse. Und ebenso
vielfältig sind natürlich auch die
Verwendungsmöglichkeiten in
der kalten und warmen Küche
in Form von Snacks, Suppen,
Saucen und Aufläufen.
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len und anschließend mit zwei bis drei Prozent
Schmelzsalzen und Zusätzen wie Sahne, Butter
und Molkepulver, aber auch mit würzenden Zutaten
(etwa Salami, Schin-ken, Kräutern oder Gewürzen)
unter Rühren erhitzt. Der mehr oder weniger flüssige,
heiße Teig wird sofort abgefüllt, beziehungsweise in
seine spätere Form gebracht und abgekühlt.
typische Vertreter
Verwendung in der Küche
Hartkäse
Emmentaler, Bergkäse, Chester
gerieben: für Teige (Mürbeteig, Blätterteig, Brandteig), als Füllung für
Tarteletts/pikante Käsekuchen (Quiche), für Käsesaucen, zum Gratinieren
von Gemüsegerichten/Aufläufen, für Nudeln/Pasta. Extrahartkäse
besonders für Pasta, und zum Panieren von Fleisch/Fisch & Gemüse
Schnittkäse
Gouda, Edamer, Tilsiter
für Salate, Käsesuppen, in Scheiben zum Überbacken von Fleisch-, Fischund Gemüsegerichten, zum Füllen von ganzen Fischen und Fleisch, für
Pizzen und pikante Käsekuchen, für Raclette
Halbfester
Schnittkäse
Weißlacker, Butterkäse, Steinbuscher, Edelpilzkäse
zum Toasten, Überbacken, Gratinieren und Grillen, als Füllung für Gebäck,
Fleisch, Fisch und Gemüse, für pikante Kuchen und Salate, zum Einlegen
Weichkäse
Camembert, Brie, Romadur, Limburger, Weinkäse,
Münsterkäse, weiß-blau Käse
für herzhafte Salate (Rotflorakäse), zum Gratinieren (Brie, Camembert), für
Käsesaucen (Blue), als Füllung für Gebäck, Fleisch, Fisch und Gemüse
Frischkäse
Quark/Topfen, Schichtkäse, Rahm- bzw.
Doppelrahmfrischkäse, Körniger Frischkäse,
Frischkäsezubereitungen
Käsecremes pikant & süß, zum Backen (Käsekuchen), für kalte
Saucen & Dips, als Füllung für Gemüse, für Salate und mit Obst
Schmelzkäse
geräuchert, in Rollenform, Schmelzkäseecken, in
Tortenform, Scheibletten, Schmelzkäsecreme
für Käsecremes in Kombination mit Gemüse, Scheibletten zum
Überbacken, zum Verfeinern von Suppen und Saucen
Sauermilchkäse
Harzerkäse, Mainzerkäse, Korbkäse, Stangen- und
Spitzkäse
zum Einlegen in Essig und/oder Öl, für Salate
Käse-Gruppe
Die Blauschimmelkäse lassen sich bei dieser Aufteilung nicht eindeutig zuordnen, da sie Vertreter aus (fast) jeder Gruppe haben.
Fettgehaltstufe
Die Angaben »Fett i.Tr.« (Fettgehalt in Trockenmasse) lassen sich mit
einfachen Faustformeln ungefähr in den absoluten Fettgehalt umrechnen.
Dafür wird die »Fett i.Tr.-Zahl« mit den folgenden Faktoren multipliziert: bei
Frischkäse mit 0,3, bei Weichkäse mit 0,5, bei Schnittkäse mit 0,6 und bei
Hartkäse mit 0,7.
Beispiele: Enthält ein Camembert (Weichkäse) 45% Fett i.Tr., ergibt sich
nach der Formel (45 x 0,5 = 22,5) 22,5 % Fett absolut.
Ein Speisequark (Frischkäse) mit 40 % Fett i.Tr. enthält, mit dem entsprechenden Faktor 0,3 multipliziert (40 x 0,3 = 12) 12 % Fett absolut.
Fettgehalt in der Trockenmasse
Doppelrahmstufe
mindestens
60%
Rahmstufemindestens50%
Vollfettstufe mindestens45%
Fettstufemindestens40%
Dreiviertelfettstufe
mindestens
30%
Halbfettstufe mindestens 20%
Viertelfettstufe mindestens 10%
Magerstufe
weniger als
10%
Käse lagern: Für alle Käse gilt, dass sie sich am Stück besser und länger halten als aufgeschnitten. Was die Temperatur angeht, lagert Käse bei einer
konstanten Temperatur von 10 bis 15° C optimal, da dann weder Geschmacksveränderungen auftreten noch der Reifeprozess unterbunden wird.
25
geschnitten
oder am Stück
Ob auf dem Büfett oder als Portion –
Käse schmeckt am besten, wenn
er frisch geschnitten serviert wird
Wer Käseplatten oder ein Käsebüfett vorbereiten
möchte, sollte auf jeden Fall auf gutes Werkzeug,
sprich Messer, achten. Wenn dann noch die
Technik stimmt, lässt sich der Käse gut und fachgerecht in größere Stücke oder Scheiben trennen.
Ein Doppelgriffmesser sollte immer dann zum
Einsatz kommen, wenn es darum geht, ein Stück
Hart- oder Schnittkäse in Portionen zu schneiden
oder, wie im Foto links oben gezeigt, akurat von
der Rinde zu befreien. Der Vorteil dieser Methode
besteht darin, dass sie äußerst Kraft sparend ist.
Zum Käsemesser sollten Sie greifen, wenn Sie kleine Käselaibe in Brotform, wie etwa den Limburger
im zweiten Foto von oben, in Scheiben oder Stücke
schneiden möchten. Die Klingen von Käsemessern
26
sind geätzt, wodurch verhindert wird, dass die Schei­
ben beim Schneiden am Messer kleben bleiben.
Wer von größeren Stücken Schnittkäse oder
halbfestem Schnittkäse dünne Scheiben abziehen
möch­te, greift am besten zum Drahtschneider (im
Foto links, Mitte).
Scheiben von größeren Weichkäselaiben lassen
sich gut mit dem gelochten Weichkäsemesser
abschneiden (im zweiten Foto von unten). Durch
die gelochte Klinge wird ein Ankleben des reifen,
cremig-weichen Teiges verhindert, sodass sich die
Stücke anschließend gut abheben lassen.
Mit einem Weichkäsemesser mit schmaler Klinge
(im Foto links unten) liegen Sie richtig, wenn Käse­
torten wie etwa Brie in keilförmige Stücke geschnit-
Die perfekte Mischung ist das
Geheimnis jedes guten Käse­
büfetts: Ein Teil Käse (etwa
Tilsiter, Emmentaler und
Blauschim­mel) sollte aufgeschnitten sein, der große Rest im
Stück angeboten werden. Damit
jeder das gewünschte Stück
abschneiden kann, sind auch
hier richtige und gute Messer
gefragt.
ten werden sollen. Und für alle Messer gilt: Je
fettreicher der Käse, umso wichtiger ist es, die Mes­
serklinge vor dem Schneiden in heißes Wasser zu
tauchen. So wird zusätzlich ein Haftenbleiben des
Käses vermieden.
Für den Käsesalat rechts kommen dann auch gleich
die Messer zum Einsatz: Für 4 Portionen 8 Schei­
ben Montagnolo (je etwa 20 g) mit 60 g gehobeltem
Rigatello und gemischtem, geputztem Salat dekorativ auf 4 Tellern anrichten. Jeweils mit 6 halbierten
Cocktail­tomaten, 1/2 TL roten Pfefferkörnern und
2 EL klein ge­würfelter gelber Paprikaschote bestreuen. Mit einem Dressing aus Aceto balsamico bianco,
Salz, Pfeffer und Walnussöl beträufeln.
27
Käse zum Salat – geschnitten und gehobelt macht er
auf dem Teller als Portion
angerichtet eine gute Figur.
So dekorativ kann KäseWurst-Salat daherkommen! Mit
knus­prigem Bauernbrot eine
wunderbare Brotzeit.
Frische Salate mit Käse
Probieren Sie Käse-Wurst-Salat, Nudelsalat mit Blauschimmelkäse oder
Käsesalat im Chicorée mit Tomatendressing
Käse-Wurst-Salat:
200 g Allgäuer Bergkäse
60 g rote Paprikaschote, in feinen Streifen
40 g Zuckerschoten, in feinen Streifen
40 g Schalotte, fein gehackt
2 EL Petersilie, fein gehackt
2 EL Branntweinessig, Salz und Pfeffer
3 bis 4 EL Pflanzenöl
16 Scheiben Kalbsfleischwurst
28
Den Käse entrinden und in dünne Stif­te schneiden.
Mit den Paprika- und Zuckerschoten­streifen, der
Schalotte und 1 EL Petersilie in einer Schüssel
mischen. Essig, Salz und Pfeffer gut miteinander
verrühren, das Öl unterrühren und das Dressing
über den Salat träufeln. Vorsichtig durchmischen.
Je 2 Wurstscheiben aufeinander legen, mit dem
Salat belegen, zusammenklappen und je zwei der
»Päckchen« pro Portion anrichten. Mit dem restli­chen
Dressing beträufeln und mit Petersilie garnieren.
Nudelsalat mit Blauschimmelkäse:
40 g Schalotten, fein gehackt
1 EL Petersilie, fein gehackt
1 bis 2 EL Aceto balsamico bianco
Salz und Pfeffer
2 bis 3 EL Olivenöl
200 g Capellini (Rohgewicht), gegart
80 g rote Paprikaschote, fein gewürfelt
150 g Mascarpone (oder Käsecreme + 2 EL Sahne)
100 g Edelpilzkäse, z.B. Montagnolo, fein gewürfelt
1 kleiner Bund Rucola, geputzt
Die Schalotte mit Petersilie, Balsamico, Salz, Pfef­fer und Öl in einer Schüssel verrühren. Die Nudeln
mit der Hälfte der Paprikawürfel untermischen.
Den Mascarpone oder die Käsecreme mit der Sahne zu einer glatten Creme verrühren, die restlichen
Paprikawürfel mit der Hälfte der Montagnolo­würfel
unterheben. Die Nudeln auf vier Tellern in Nestern
anrichten und die Creme in der Mitte verteilen. Mit
den Rucolablättern und den restlichen Montagnolowürfeln garnieren.
Käsesalat im Chicoreé mit
Tomatendressing:
400 g Tomaten, fein gewürfelt
300 g halbfester Schnittkäse, z.B. Almkäse, gewürfelt
100 g Zwiebel, fein gewürfelt
4 Stauden Chicoreé, 2 EL Weißweinessig, Salz
6 EL Sonnenblumenöl, Pfeffer
1 EL fein gehackte Kräuter (Petersilie, Schnittlauch)
Portulak zum Garnieren
Die Hälfte der Tomaten mit dem Käse und zwei
Drit­teln der Zwiebel­würfel vermengen. Den Chicorée halbieren, den Strunk entfernen. Essig, Salz
und die Hälfte des Öls verrühren und 4 Chicoréehälften damit marinieren. Restlichen Chicorée in
Streifen geschnitten unter den Käse heben. Salzen,
pfeffern. Das restliche Öl erhitzen und die übrigen
Zwiebeln darin anschwitzen. Die restlichen Tomatenwürfel zugeben, kurz durchschwenken. Mit Salz,
Pfeffer und Kräutern würzen, abkühlen lassen. Die
Chi­corée­hälften auf Tellern mit dem Salat füllen. Mit
dem Tomatendressing und der restlichen Marinade
beträufeln. Mit Portulak garnieren.
»Raffiniert angerichtet« ist
das Motto dieser beiden
Käsesalate. Links eine zartschmelzende Käsecreme
im Nudelnest, rechts ein kräf­
tiger Tomaten-Käse-Salat im
Chicorée-Schiffchen.
29
Feine Kleinigkeiten
zubereitet von Barbara Schlachter-Ebert
Bavaria Blue-Mousse mit Portweingelee
Sie ist Köchin aus Leiden­schaft mit einem Faible für
rustikale Regionalgerich­te, die aber stets fein und
leicht aus ihrer Küche kommen. Alle hier gezeigten
Gerichte sind Highlights in Barbara SchlachterEberts Restaurant »Schlossanger Alp« in Pfronten.
Für die Mousse:
75 g bayerischer Blauschimmelkäse, 75 ml Sahne
1/2 TL Honig, Salz und Pfeffer, 1 EL Portwein
1 1/2 Blatt weiße Gelatine
75 ml Sahne, steif geschlagen
2 Weckgläser (100 ml Inhalt)
Für das Portweingelee:
50 ml roter Portwein, 30 ml Apfelsaft
1 TL Zucker, 1 Blatt weiße Gelatine
Den Käse mit der Sahne in einem Topf unter Rüh­
ren erwärmen, bis eine cremige Masse entsteht. Mit
Honig, Salz, Pfeffer und Portwein abschmecken.
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen, ausdrücken und zur Käse-Sahne-Mischung geben. Unter
Rüh­ren darin auflösen. Die Mousse kalt rühren, die
geschlagene Sahne unterheben. Die Weckgläser
jeweils zur Hälfte mit der Mousse füllen und 2 bis
3 Stunden kalt stellen. Für das Portweingelee Port­
wein, Apfelsaft und Zucker aufkochen. Die Gelatine
in kaltem Wasser einweichen, ausdrücken und
unterrühren. Die Mischung so weit erkalten lassen,
dass sie gerade noch flüssig ist. Auf der erkal­teten
Mousse verteilen und die Weckgläser für 1 weitere
Stunde kalt stellen. Nach Belieben mit schwarzem
Sesam sowie Baguette oder Vollkornbrot servieren.
30
Almkäse geschmolzen Käsebällchen mit
mit Confit vom Dörrobst Oliven gefüllt
Für das Confit:
8 Dörrzwetschgen, 4 Dörraprikosen
2 Dörrbirnen, 3 getrocknete Apfelringe
1 Vanillestange, 1 EL Vanillezucker
1 Nelke, 1 Sternanis, 1 Msp. Cayennepfeffer
1/4 l halbtrockener Rotwein
Außerdem:
250 g halbfester Schnittkäse mit herzhafter
Rotschmiere
1 Weckglas (500 ml Inhalt)
2 Tage vor dem Servieren das Dörrobst fein würfeln.
Die Vanillestan­ge längs aufschlitzen, das Mark herauskratzen und mit Dörrobst, Vanillezucker, Nel­ke,
Sternanis und Pfeffer in einem Topf mischen. Den
Rotwein aufgießen, aufkochen, kurz ziehen lassen
und in ein Weckglas gießen. 2 Tage ziehen lassen. Den Käse in 4 gleich große Stücke teilen, auf
feuerfesten Tellern platzieren und unter dem vorgeheizten Grill bei Oberhitze so lange gratinieren,
bis er zu schmelzen beginnt. Das Confit neben dem
Käse anrichten. Nach Belieben mit Thymianzwei­gen
garnieren und mit Vollkornbaguette servieren.
Für die Käsebällchen:
200 g Mehl
180 g Extrahartkäse (z. B. Rigatello), frisch gerieben
Salz und Cayennepfeffer
150 g Butter
30 schwarze Oliven ohne Stein (nach Belieben
auch grüne)
Für die Sauce:
3 Tomaten
10 g Zwiebel, fein gewürfelt
1 EL Olivenöl, 1 EL Zucker
Salz und Cayennepfeffer
1/2 EL Tomatenmark
150 ml Gemüsebrühe
Das Mehl auf die Arbeitsplatte sieben, in die Mitte
eine Mulde drücken. Käse, Salz, Cayennpfeffer
und gewürfelte Butter in die Mulde geben und alle
Zutaten von der Mitte aus verkneten. 60 Minuten
kalt stellen. Dann den Teig in 30 Stücke teilen,
mit jedem Teigstück 1 Olive umhüllen und daraus
gleichmäßige Bällchen formen. Auf ein Back­blech
setzen und bei 170 °C im vorgeheizten Ofen in
20 bis 25 Minuten goldgelb backen.
Für die Sauce die Tomaten waschen, vierteln und
vom Stielansatz und Samen befreien, das Frucht­
fleisch klein schneiden. Die Zwiebelwürfel im heißen
Olivenöl glasig dünsten. Die Tomaten zugeben und
mit Zucker, Salz und Cayennepfeffer würzen. Das
Tomatenmark zugeben und kurz andünsten. Mit der
Brühe ablöschen und aufkochen lassen. Die Sauce
anschließend mit dem Mixstab fein pürieren und
durch ein Sieb streichen. Mit den lauwarmen Käse­
bällchen auf Tellern anrichten.
31
Würzig-knuspriger Käseteig
um­schließt bei dieser Vorspei­
se die Oliven, und wird noch
würziger, wenn Sie den
Rigatello durch Allgäuer
Parmesan ersetzen.
Barbara Schlachter-Ebert
füllt ihre Kartoffelknödel mit
einer würzigen CamembertMischung, die dem Obatzdn
sehr ähnlich ist.
Kartoffelknödel
klein aber deftig
Für die Kartoffelmasse:
800 g mehlig kochende Kartoffeln, Salz
4 Eigelbe, 60 g Kartoffelstärke
Pfeffer, frisch geriebene Muskatnuss
Für die Käsefüllung:
125 g reifer Camembert (z. B. Silberdistel), 1 Eigelb
50 g Zwiebelwürfel, 1 TL Schnittlauchröllchen
Salz und Pfeffer, 1/4 TL Kümmel
1/2 TL edelsüßes Paprikapulver
32
Für das Weinkraut:
50 g Zwiebelwürfel, 30 g Butterschmalz
500 g Weißkraut, vom Strunk befreit und in feine
Streifen geschnitten, 60 ml trockener Weißburgunder
Salz und Pfeffer, geriebene Muskatnuss
2 TL Majoranblättchen, 50 g Petersilie, gehackt
Außerdem:
Mehl, Ei und Semmelbrösel zum Panieren
Pflanzenöl zum Frittieren
600 g Kartoffeln schälen, waschen und mit Salzwas­
ser bedecken. In 20 bis 25 Minuten garen, abgießen
und 5 Minuten im auf 180°C vorgeheizten Ofen ausdampfen lassen. Durch die Kartof­felpresse drücken.
Die restlichen Kartoffeln schälen und fein reiben. Mit
den durchgepressten Kartoffeln, den Eigelben und
der Kartoffel­stärke vermengen und mit Salz, Pfeffer
und Muskat würzen. Mit dem Eisportionierer die
Masse in Ku­geln teilen und beiseite stellen.
Für die Käsefüllung den Camembert mit einer Gabel
zerdrücken. Mit Eigelb und Zwiebelwürfeln verkneten. Mit Salz, Pfeffer, Kümmel und Paprika würzen.
Die vorbereiteten Kartoffelknödel damit füllen.
Für das Weinkraut die Zwiebeln im heißen Butter­
schmalz glasig dünsten. Das Kraut darin anschwitzen, mit Weißwein ablöschen und zugedeckt weich
dünsten. Mit Salz, Pfeffer, Muskat und Majoran würzen und vor dem Servieren mit Schnittlauchröllchen
bestreuen.
Für die Panade Mehl, Ei und Semmelbrösel jeweils
in einen tiefen Teller geben bzw. darin verquirlen
und die Kartof­felknödel darin nacheinander panieren. Das Öl erhitzen und die Knödel darin goldgelb
frittieren. Sofort mit dem Kraut auf Tellern anrichten.
Für das Dressing:
1 bis 2 EL Walnussessig
Salz und Pfeffer, 1 Prise Zucker
2 bis 3 EL Traubenkernöl
Die Eier hart kochen, abgießen, pellen und längs
halbieren. Die Eigelbe herausheben und durch ein
Sieb passieren. Den Käse fein würfeln und mit den
Eigelben und Zwiebelwürfeln gründlich vermischen.
Die Füllung mit Salz, Pfeffer und Paprika würzen
und die Eihälften damit füllen.
Für den Salat den Spinat putzen, waschen und
tro­ckenschleudern. Mit den Zwiebelringen auf
4 Tel­lern anrichten. Für das Dressing den Essig
mit Salz, Pfeffer und Zucker verrühren und zuletzt
das Öl unterrühren. Über den Spinatsalat träufeln
und die gefüllten Eier darauf setzen. Nach Belieben
mit etwas Paprikapulver bestreuen.
Käseeier
auf Spinatsalat
Für die Eier:
4 Eier, 150 g Weichkäse (z. B. Rotter Klosterkäse)
30 g Zwiebel, fein gewürfelt
Salz und Pfeffer
1/4 TL edelsüßes Paprikapulver
Für den Salat:
120 g Frühlingsspinat
30 g Zwiebel, in feine Ringe geschnitten
33
Ganz in gelb präsentiert sich im
Frühling das Allgäu, wenn die
Wiesen mit Löwenzahn­blüten
überzogen sind. Einge­bettet
in diese Landschaft liegt das
Berghotel Schloßanger Alp, in
dem Barbara Schlachter-Ebert
Ihre Gäste verwöhnt.
Zum Ausbacken Butter und
Öl in einer Pfanne erhitzen. Die
Röstimasse darin portionsweise
zu flachen Fladen verstreichen
und bei geringer bis mittlerer
Hitze auf beiden Seiten knus­
prig ausbacken. Wer möchte,
kann die Rösti auch mit
Kräutern statt Speck im Teig
backen und sie mit etwas geriebenem Käse bestreuen.
Käserösti mit
Spargelfüllung
Waffeln mit würzigem
Hüttenkäse
100 g roh geräucherter durchwachsener Speck
500 g mehlig kochende Kartoffeln
1 Eigelb, 2 EL Sahne, Salz und Pfeffer
100 g Hartkäse (z. B. Allgäuzeller), fein gewürfelt
2 EL Butter, 4 EL Pflanzenöl zum Braten
Für die Füllung:
300 g weißer Spargel, 30 g Zwiebel, gewürfelt
30 g Butter, 100 g Datteltomaten
Salz und Peffer, 1 EL Petersilie, fein gehackt
200 g weiche Butter, Salz und Pfeffer, 4 Eier
200 g Mehl, 1/2 TL Backpulver, 8 EL Milch
100 g Allgäuer Emmentaler, gerieben, Pflanzenöl
Für den Hüttenkäse:
400 g körniger Frischkäse
100 g rote und grüne Paprika, fein gewürfelt
Salz und Pfeffer, 1 EL Schnittlauchröllchen
1 EL Petersilie, fein gehackt
80 ml Sahne, halbsteif geschlagen
Speck fein würfeln. Kartoffeln schälen und waschen,
zwei Drittel fein stifteln, den Rest fein reiben. Beides
mit Speck, Eigelb, Sah­ne, Ge­würzen und Käse vermengen. Den Spargel schälen und schräg in 1/2 cm
dicke Schei­ben schnei­­den. Die Zwie­bel in der heißen Butter an­schwitzen. Den Spargel zugeben und
3 Minuten braten. Die To­mat­en waschen, halbieren
und unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und Petersilie würzen, warm halten. Die Rösti wie links gezeigt ausbacken. Je 2 Rösti mit der Spargelmischung füllen,
anrichten und mit Gemüse und Petersilie garnieren.
Butter, Salz und Pfeffer mit dem Handrührgerät
cremig rühren, nach und nach die Eier unterschlagen. Mehl und Backpulver sieben und unterheben.
Mit der Milch und dem Käse zu einem glatten Teig
verrühren. Das Waffeleisen fetten und aus dem Teig
portionsweise Waffeln backen. Auf einem Kuchen­
gitter leicht abkühlen lassen, dann in Segmente
teilen. Den Frischkäse mit den Paprikawürfeln verrühren und mit Salz, Pfeffer und Kräutern würzen.
Die Sahne unterrühren und je 2 Waffelsegmente
damit füllen. Sofort servieren.
34
Mit Käsesauce
Nudeln, Speck & Paprika
600 g in Salzwasser gegarte Penne rigate
60 g Zwiebel, fein gewürfelt, 2 EL Olivenöl
120 g Spitzpaprika, in dünne Ringe geschnitten
Salz und Pfeffer
16 dünne Scheiben roh geräucherter Speck
Für die Sauce:
25 g Butter, 30 g Mehl, 1/2 l Milch, Salz und Pfeffer
geriebene Muskatnuss, 1 Eigelb, 100 ml Sahne
70 g Schnittkäse (z. B. Donautaler), frisch gerieben
2 EL geschlagene Sahne, 1 EL Schnittlauchröllchen
Eine helle Mehlschwitze herstellen. Mit Milch ablöschen, glatt rühren und würzen. Bei milder Hitze
15 Minuten köcheln lassen. Eigelb und Sahne verquirlen, die Sauce damit legieren. Aufkochen, dann durch
ein Sieb passieren. Den Käse in der Sauce schmelzen. Die geschlagene Sahne unterrühren. Zwiebel
anschwitzen, Paprika kurz mitbraten. Würzen und herausheben. Speck knusprig braten, herausheben, das
Fett abgießen. In der Pfanne Penne, Zwiebel, Paprika
und Speck vermengen und abschme­cken.
35
Deftig und doch fein - die
Pfannennudeln portionsweise auf Tellern anrichten, mit
Schnittlauchröllchen bestreuen und mit der dezenten
Käsesauce abrunden.
4x mit Käse
Markus Bischoffs’ Menu-Kreation
Dass sich »… aus jedem Produkt, das ehrlich
ge­wachsen und ordentlich aufgezogen wurde,
etwas Wunderbares machen (lässt)…« zeigt Markus
Bischoff mit den folgenden Rezepten: Ob Mousse
von der Räucherente, gebratener Zander oder
Rehfilets – stets kommt der Eigengeschmack der
Produkte perfekt zur Geltung, ganz zu schweigen
vom Käse, der bei allen Gerichten eine wichtige
(Geschmacks-)Rolle spielt …
Mousse von der Räucherente
mit Blauschimmelkäse
Wenn Markus Bischoff in seinem Tegernseer Res­
taurant »Bischoff am See« diese Räucherenten­
Mousse serviert, greift er gern zu Blauschimmelkäse
aus bayerischer Produktion. Wenn die Mousse
Den Blauschimmelkäse
möglichst lückenlos auf die
erste Schicht Entenmousse
legen. Dann die restliche
Mousse darauf verteilen
und schön glattstreichen.
36
etwas kräftiger ausfallen soll, liegt man mit einem
Bergader Edelpilz richtig, während Liebhaber
milder, cremiger Blauschimmelkäse zu ReginaBlu,
Cambozola oder CreMonte greifen sollten.
Für die Räucherenten-Mousse:
140 g Räucherentenbrust
30 ml Sahne
70 ml Geflügelfond
3 Blatt weiße Gelatine
200 g Sahne, steif geschlagen
Für das Portweingelee:
70 ml roter Portwein
70 ml kräftige Consommé
Salz und Pfeffer
2 Blatt weiße Gelatine
Außerdem:
150 g bayerischer Blauschimmelkäse, in 1/2 cm
dicke Scheiben geschnitten
Die Entenbrust klein würfeln. Mit Sahne und Geflü­
gelfond in einem hohen Rührgefäß sehr fein pürie-
ren, dann durch ein Passiersieb streichen. Die in
kaltem Wasser eingeweichte Gelatine lauwarm auflösen und unter die Entencreme rühren. Vorsichtig
die geschlagene Sahne unterheben.
Für das Gelee Portwein und Consommé aufkochen
und bei Bedarf salzen und pfeffern. Die kalt eingeweichte Gelatine darin auflösen. Das Gelee kalt
rühren. Eine dünne Schicht Gelee in eine kleine
flache Terrinenform von etwa 15 x 10 cm gießen.
Fest werden lassen und die Hälfte der Entenmousse
da­rauf verteilen. Mit dem Blauschimmelkäse belegen und mit der restlichen Mousse bedecken. Wenn
diese Schicht fest geworden ist, mit dem restlichen
Port-weingelee überziehen. Etwa 1 Stunde im Kühl­
schrank vollständig durch­kühlen lassen. Vorsichtig
aus der Terrinen­form stürzen und nach Belieben
portionieren und anrichten.
37
Dazu passen perfekt eine frisch
gebackene Brioche sowie ein
Apfel-Feigen-Konfit.
Kross gebratener Zander
auf Orangenrisotto mit bayrischem Extrahartkäse
Das Orangenrisotto auf
vier Tellern anrichten, die
knusprigen Zanderfilets
darauf setzen und mit dem
Basilikum garnieren.
Für den Fisch:
4 Zanderfilets mit Haut, von Gräten und Schuppen
befreit (je etwa 140 g)
2 EL Olivenöl, 1 EL Butter zum Braten
Salz und Pfeffer
Für das Risotto:
2 EL Olivenöl
1 Schalotte, fein gewürfelt
120 g Risottoreis, Salz
50 ml trockener Weißwein
100 ml frisch gepresster Orangensaft, erhitzt
150 bis 200 ml Geflügelfond, erhitzt
2 EL kalte Butterwürfel
60 g bayerischer Extrahartkäse, fein gerieben
1 EL rosa Pfefferbeeren
10 Basilikumblättchen, fein gehackt
2 kleine Orangen, filetiert
4 Basilikumknospen zum Garnieren
Die Zanderfilets trockentupfen. Das Öl in einer
Pfanne erhitzen und die Filets darin auf der Haut­
seite bei mittlerer Hitze in 3 Minuten knusprig
braten. Den Fisch dabei nicht wenden, sondern die
Hitze nach und nach durch das Filet nach oben
steigen lassen. Kurz vor Ende des Bratvorgangs
die Butter in die Pfanne geben und den Fisch fertig
braten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Für das Risotto
38
die Schalotte glasig dünsten. Den Reis zugeben
und glasig anschwitzen. Leicht salzen und mit dem
Weißwein ablöschen. Heißen Saft und Fond nach
und nach angießen, aber immer nur so viel, dass
der Reis eben bedeckt ist. Dabei ständig rühren.
Nach etwa 16 Minuten Butter und Extrahartkäse
unterarbeiten. Mit Pfefferbeeren und Basilikum
würzen, zuletzt die Orangenfilets unterheben.
Rehrücken im Tramezzini auf
Kartoffel-Bergkäsepüree
Für die Rehfilets:
4 Scheiben Tramezzini (Weißbrotscheiben ohne
Rinde, je etwa 16 x 20 cm groß)
4 EL Rehfarce (Brät von den Abschnitten des
Rehrückens, mit Sahne vermischt)
2 Filets vom Rehsattel (je etwa 300 g), von Sehnen
und Häuten befreit
6 EL Butterschmalz
Für das Püree:
300 g mehlig kochende Kartoffeln, Salz
100 ml warme Milch, 2 EL kalte Butterwürfel
80 g Allgäuer Bergkäse, frisch gerieben, Pfeffer
Nach Belieben:
200 g in Butter gebratene Waldpilze
4 TL Wildpreiselbeeren
2 TL Basilikumpesto, 100 ml Rehjus, abgeschmeckt
Die Weißbrotscheiben mit dem Nudelholz platt
walzen. Jeweils 2 Scheiben nebeneinander legen,
gleichmäßig mit der Farce bestreichen und je
1 Rehfilet darin sorgfältig einwickeln. Butter­schmalz
erhitzen und die Filets im Tramezzini-Mantel darin
rundum goldbraun anbraten. Dann bei 185 °C im
vorgeheizten Backofen in 12 bis 14 Minuten fertig
garen. Herausnehmen und 5 Minuten ruhen lassen.
Für das Püree die Kartoffeln schälen und in Salz­
wasser gar kochen. Abgießen, kurz ausdampfen
lassen und durch die Kartoffelpresse drücken. Mit
der Milch glatt rühren, mit Butter und Bergkäse
aufmontieren und mit Salz und Pfeffer würzen. Die
Filets halbieren und die vier Hälften dann einmal
schräg aufschneiden. Auf 4 Tellern aus dem Püree
ein Bett anrichten, Basilikumpesto-Tröpfchen ringförmig darum träufeln und die Rehfilets darauf setzen.
39
Schräg aufgeschnitten und auf
einem Bett von Kartoffelpüree
sind die köstlichen Rehfilets
eine Augenweide. Dazu
passen in Butter gebratene
Pilze und Preiselbeeren, die
mit einer Rehjus angerichtet
werden.
Allein die Crépinettes vom
Lammkotelett sind köstlich –
doch mit bayerischen Blauschimmelkäse gratiniert werden sie zum Hochgenuss.
Mit Käse gefüllt
Crépinette vom Lammkotelett
8 Lammchops (ausgelöste Lammkoteletts,
je etwa 75 g), 250 g Lammhackfleisch
40 g Zwiebel und 1 Knoblauchzehe, fein gewürfelt
2 EL fein gehackte Kräuter (z. B. Petersilie, Thymian
und Rosmarin)
Salz und Pfeffer, 100 g Ziegengouda
8 Stück Schweinenetz (je etwa 12 x 12 cm)
2 EL Olivenöl, 20 g Butter, 400 ml Lammfond
8 Scheiben bayer. Blauschimmelkäse (je etwa 20 g)
Speisestärke (nach Belieben)
Die Lammchops trockentupfen. Das Hackfleisch mit
Zwiebel- und Knoblauchwürfeln, Kräutern, Salz und
40
Pfeffer verkneten. Den Gouda reiben und unterarbeiten. Den Fleischteig zu gleichen Teilen auf
den Lammchops verteilen und jedes Kotelett in ein
Schwei­nenetz hüllen. Öl und Butter in einer feuer­
fes­ten Pfanne erhitzen und die Crépinettes darin
etwa 1 Minute anbraten. Dann im auf 180 °C vorgeheizten Ofen etwa 12 Minuten garen. Inzwischen
den Fond auf 200 ml reduzieren. Die Chops aus der
Pfanne nehmen, mit je 1 Scheibe Käse belegen und
unter dem Grill kurz gratinieren. Den Bratfond in der
Pfanne mit dem reduzierten Fond ablöschen, noch
etwas reduzieren, würzen und nach Belieben mit
Speisestärke andicken. Mit den Chops anrichten.
Allgäuer Schweinehalssteaks mit Rührei,
Kräutern und Käse gefüllt
4 Schweinehalssteaks (je etwa 160 g)
Salz und Pfeffer
Für die Füllung:
100 g Allgäuer Bergkäse, fein gewürfelt
50 g Zwiebel, fein gewürfelt
2 EL fein gehackte Kräuter (z. B. Petersilie,
Basilikum, Thymian)
2 Eier, Salz und Pfeffer, 20 g Butter
Für die Panade:
2 Eier, 40 g Mehl
100 g Semmelbrösel, mit 20 g bayerischem
Extrahartkäse vermischt
Außerdem:
3 EL Pflanzenöl zum Braten
Zahnstocher zum Fixieren
In die Steaks jeweils eine Tasche schneiden, das
Fleisch innen und außen würzen. Für die Füllung
Käse, Zwiebel und Kräuter vermischen. Die Eier
verquirlen, salzen und pfeffern. Die Butter in einer
Pfanne zerlassen und das Rührei darin braten.
Etwas abkühlen lassen, dann die Käse-KräuterMischung unterheben. Die Steaks damit füllen und
mit einem Zahnstocher feststecken.
Für die Panade die Eier in einem tiefen Teller
verquirlen, Mehl und Brösel ebenfalls in je einen
Teller füllen. Die Steaks erst im Mehl wenden, leicht
ab­klopfen, dann durch die Eier ziehen, und zuletzt
in den Bröseln wenden. In einer großen Pfanne das
Öl erhitzen und die Steaks darin auf beiden Seiten
in etwa 8 Minuten goldbraun braten.
Das Rührei sollte noch cremig-weich sein und feucht
glänzen, bevor es mit dem Kräuter-Käse vermengt wird.
Die knusprig gebratenen Steaks mit Zitronenvierteln und
einem Kompott aus Kornelkirschen auf Tellern anrichten.
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Frische Alpenmilch – Basis
der guten bayerischen Käse –
wird jeden Tag zweimal frisch
gemolken und an die Käsereien
geliefert.
Luftdicht verpackt lässt sich
das Käsegebäck gut aufbewahren und kommt knusprig und
würzig nach Käse duftend auf
den Tisch, wenn es vor dem
Servieren noch einmal kurz im
Ofen aufgebacken wird.
Mürbes Käsegebäck
150 g weiche Butter, 150 g Bergkäse und 30 g bayerischer Extrahartkäse, beide gerieben
1/2 TL Salz, 1 TL Paprikapulver, 100 ml Sahne
250 g Weizenmehl Type 405, 1/2 TL Backpulver
Außerdem:
verschiedene Ausstecher
2 Eigelbe, mit 1 EL Milch verquirlt
nach Belieben Mohn, Kümmel, heller und dunkler
Sesam, grobes Meersalz, gehackte Pistazien und
halbierte geschälte Mandeln zum Bestreuen
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Butter, Käse, Salz und Pap­rika­in einer Schüssel mit
der Sahne vermengen. Mehl und Backpulver sieben,
die Käsemasse zugeben, zusammenarbeiten, dabei
krümelig verreiben. Mit den Händen rasch zu einem
glatten Teig verkneten und in Folie gewickelt 2 Stun­
den kalt stellen. Den Teig 3 mm dick ausrollen und
Formen ausstechen. Mit der Eigelb-Milch bestreichen und mit Gewürzen und Nüssen bestreuen.
Bei 200 °C im vorgeheizten Ofen 12 bis 15 Minuten
backen. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Käseringe aus Brandteig
gefüllt mit Käse-Paprika-Salat
Für den Brandteig:
100 g Butter, Salz
250 g Mehl, gesiebt, 5 bis 6 Eier
2 EL grobes Salz zum Bestreuen
Für die Salat-Füllung:
100 g Doppelrahmfrischkäse
etwa 150 ml Sahne, halbsteif geschlagen
Salz und Pfeffer
je 1 EL fein gehackte Petersilie und Schnittlauch
300 g Hartkäse (z. B. Allgäutaler), dünn gestiftelt
100 g rote Paprikaschote, in dünne Stifte geschnitten
Für den Brandteig 1/4 l Wasser, Butter und Salz in
einer Kasserolle aufkochen. Das Mehl auf einmal in
die kochende Flüssigkeit schütten und den Teig wie
rechts beschrieben zubereiten. Den Teig in einen
Spritzbeutel mit Sterntülle Nr. 11 füllen. Ein Back­
blech mit Backpapier auslegen und 20 gleich große
Ringe darauf spritzen. Mit dem Salz bestreuen und
bei 220 °C im vorgeheizten Backofen in 15 bis 20
Minuten hellbraun backen. Aus dem Ofen nehmen
und auskühlen lassen. 8 Ringe quer halbieren, den
Rest aufbewahren (sie lassen sich gut einfrieren
und im Ofen aufbacken).
Für die Füllung Käse, Sahne, Gewürze und Kräuter
glatt rühren. Käse- und Paprikastifte vorsichtig
un­ter­mengen und auf den Unterteilen der Ringe ver­
teilen. Die Oberteile darauf setzen und servieren.
Brandteigmasse zubereiten:
Das Mehl auf einmal zugeben
und die Masse sofort mit einem
Kochlöffel glatt rühren (oben).
Den Teig nun so lange rühren,
bis sich ein Kloß bildet und eine
weiße Haut den Topfboden
überzieht. In eine Schüssel
umfüllen, etwas abkühlen
lassen. Ein Ei unterrühren, bis
es sich völlig mit der Masse
verbunden hat (Mitte). Danach
die restlichen Eier unterheben
und den Brandteig noch einmal
gründlich glatt rühren (unten).
Weiteres Infomaterial erhalten Sie bei der
Landesvereinigung der
Bayerischen Milchwirtschaft e.V.
Kaiser-Ludwig-Platz 2, 80336 München
www.milchland-bayern.de
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Milch und Käse aus Bayern
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