Wirtschaftsstandort Indien 25.04./04.06./06.06.2014 GSiK/ Universität Würzburg Barbara Scharrer Rechtsanwältin GSK Stockmann + Kollegen [email protected] Gliederung der gesamten Vorlesung 1. Präsenz: Strategische Geschäftsentwicklung in Indien aus Sicht eines deutschen, mittelständischen Unternehmens 2. Präsenz: Praktisches Management von Geschäftsaktivitäten in Indien aus Sicht eines deutschen, mittelständischen Unternehmens & Business Culture 3. Präsenz: Personalmanagement Indien & Corporate Responsibility (CR) als Erfolgsfaktor für deutsche, mittelständische Unternehmen in Indien 2 Gliederung der ersten Präsenz am 25.04.2014 Strategische Geschäftsentwicklung in Indien aus Sicht eines deutschen, mittelständischen Unternehmens - Planung eines Auslandsengagements in Indien Landeskunde & geographische Gegebenheiten Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld Geschichte & Auswirkungen bis heute Politisches System Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute Herausforderungen & Chancen für deutsche Unternehmen 3 Planung eines Auslandsengagements Erfolgsfaktoren für Auslandsengagements: Im Ausland: - Planung (Strategie, Kapitalbedarf, Managementkapazität) - Risiken richtig einschätzen (Länder-, Partner-, Projektrisiko) - Rechtl./steuerl. Rahmenbedingungen, Verrechnungspreise, etc. - Personal, lokale Rekrutierung, Entsendung von Expats - Schutz des IP/Know How Schutz – rechtl. und praktische Maßnahmen - Standortwahl, Aufbau des Büros oder der Produktion - Local Consumer Taste, Produktanpassung erforderlich? - Lokales Marketing & PR - Aufbau von Behördenkontakt/Netzwerk/ Lobbying - Interkulturelle Themen 4 Planung eines Auslandsengagements Im Inland: - Herausforderung Entfernung - Interkulturelle Themen - Unternehmenssprache Englisch - Neues IT-System/ Zugriff auf Daten - Planung von realistischen Zeitrahmen - Interne Prozesse neu definieren - Prozess-Controlling einführen, stetig fortschreiben - Diversity Management - CSR – ethische und moralische Selbstverpflichtung Warum scheitern Auslands-Engagements in der Praxis: Ex ante: Finanzierungsproblem? Ex post: Management- und Marketingproblem! 5 Die indische Flagge 6 Die indische Flagge - safrangelb, weiß, grün gestreift - Tiranga (hindi: तरं गा; dt.: Trikolore) - Die Flagge wurde am 22.7.1947 von der verfassungsgebenden Versammlung Indiens angenommen - Symbol in der Mitte: Blaues Rad mit 24 Speichen: „Ashoka´s Dharma Chakra“ (Rad des Lebens, Rad des Gesetzes) – Symbol für die Herrschaft des Gesetzes und des Guten, Lehre Buddha`s (Sanskrit: Chakra = Rad) - König Ashoka (ca. 268 v.Chr. bis 232 v.Chr.), Gründer des ersten indischen Großreiches - Vorher: 1931 Flagge des Indischen Nationalkongress (INC) mit damals noch blauem Spinnrad-Chakra = Symbol für wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit; Safran = Mut, Weiß = Wahrheit + Frieden, Grün = Glaube + Wohlstand + Treue 7 8 Indien 9 10 Landeskunde & geographische Gegebenheiten 11 Landeskunde & geographische Gegebenheiten Siebtgrößtes Land der Erde: 3.287.300 qkm Umfasst ca. 82% der Fläche der EU Ca. 1,2 Mrd. Menschen; ca. doppelt so viele Einwohner als in der EU 28 Bundesstaaten und 7 Unionsterritorien, u.a. Delhi Föderative Bundesrepublik Indien grenzt an: Afghanistan, China, Bhutan, Nepal, Myanmar, Pakistan, Bangladesh - Neben Delhi als Hauptstadt (ca. 18,6 Mio. Einwohner) sind die wichtigsten Städte: Mumbai (Bombay) (ca. 21,5 Mio. Ew.), Kolkata (Kalkutta) (ca. 15,5 Mio. Ew.), Chennai (Madras)(ca. 7,3 Mio. Ew), Bengaluru (Bangalore)(ca. 6,6 Mio. Ew), Hyderabad (ca.6,3 Mio. Ew), Pune (ca. 5 Mio. Ew) - 12 Landeskunde & geographische Gegebenheiten - - Klima: subtropisch bis tropisch/ an der Küste relativ gleichbleibend hohe Temperaturen/ Monsun!/ im Landesinneren teils kontinentales Klima; Geburtenrate ca. 2,59 (2011, Weltbank)), 2,64 (1998), keine Geburtenkontrolle Zugang zu Trinkwasser: ca. 88% der Einwohner (2007), trotzdem ca. 640 Mio Menschen von verschmutztem Trinkwasser bedroht Nur ca. 37% der Haushalte an Wasserversorgung angeschlossen Problem: ca. 75% des Gesamtniederschlages während Monsun. Nur ca. 200 von 3245 Städten verfügen über eine Kanalisation Nur ca. 28% der Inder besitzen eine Toilette, ca. 670 Mio Menschen täglich offene Defäkation, umgerechnet auf Stadtbevölkerung Mumbai`s ca. 3,5 Mio Menschen täglich offene Defäkation (= Größe Berlins) (RWTH AACHEN) Kindersterblichkeit pro 1000 Geburten: 72 (2007), 92 (1990) Lebenserwartung: Männer (66,08 Jahre), Frauen (68,33 Jahre) (CIA World Factbook) Reich an Bodenschätzen: Kohle, Eisenerz, Chrom, Mangan, Magnesium, Bauxit, Kupfer, Blei, Zink, aber wenig Rohöl, Gold Nickel 13 Landeskunde & geographische Gegebenheiten/ Monsun 14 Landeskunde & geographische Gegebenheiten 15 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld - wirtschaftl. Wachstumsraten zw. 2000 bis 2011 ca. 8% p.a./Rückgang seit 2011/12 auf ca. 4% Seit der Öffnungspolitik des Landes ab 1990/91 positive, wirtschaftliche Entwicklung – aber immer wieder Reformstau und Protektionismus Prognose für BIP 2013/14: ca. 4% Wachstum (siehe Datenblatt GTAI) !! Geschäftsjahr in Indien: 31.3. bis 1.4. Aktuell: Wachstum immer noch gebremst wg. - wirtschaftl. Probleme in wichtigen Absatzregionen in USA und Europa - anhaltender Inflationsprobleme - steigender Zinsen und Rohstoffpreise - schwächelnder lokaler privater sowie öffentlicher Investitionen - Stagnation der Industrieproduktion - Schwächeres Wachstum im Dienstleistungssektor als in den vergangenen Jahren - Reformstau und anstehende Wahlen im April/Mai 2014 - Steigendes Handelsdefizit, massive Abwertung der Rupie 16 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld Seit 2012 Ist das Image Indiens als „das nächste China“ etwas ramponiert; Investoren ziehen sich teilweise zurück, beklagen Korruption, Reformstau, massive Bürokratie; in 2012/13 sanken die ausländischen Investments um 38% laut indischem Finanzministerium - Aber immer mehr indische Unternehmen investieren im Ausland (in 2012/ 13 ca. 26 Mrd. USD laut Wirtschaftswoche) - Indien versucht weitere Restriktionen zu lockern, z.B. seit Juli 2013 im Bereich Telekommunikation, Versicherungs- und Rüstungsindustrie - Die in 2012 beschlossene Liberalisierung des 500 Mrd. USD schweren Einzelhandelssektors hat aufgrund versteckter Restriktionen bisher keinen Erfolg gezeigt, ausländische Unternehmen wie TESCO, WALMART, CARREFOUR bleiben zurückhaltend - Mittelschicht aktuell ca. 200 Mio. Menschen, wachsend ABER AUCH: - Anteil der Menschen unter UN-Armutsgrenze (2 USD pro Tag): 1981: 86,6%, 2005: 75,5%, - 2012: mehr als 500 Mio Menschen unter 1,5 USD pro Tag, aber 61 Milliardäre, und mehr als 200.000 USD-Millionäre - Die 100 reichsten Inder verfügen über 250 Milliarden USD (2012) - Seit 1991 (Öffnung des Landes) sind ca. 40 Mio Kinder verhungert - Ca. 40% des jährl. BIP wird in 5 Bundesstaaten erwirtschaftet! 17 - Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld - Totzdem: Indien wird Deutschland bzgl. BIP voraussichtlich in 2020 überholen (Weltbank) - Strukturelle Disparitäten (Daten aus 2010/11 aus GTAI): Sektor Landwirtschaft, Bergbau, Fischerei Sektor Industrie Sektor Dienstleistung 18% Anteil am BIP 27% Anteil am BIP 55% Anteil am BIP Umfasst ca.52% der Umfasst ca.14% der Umfasst ca. 34% Beschäftigten Beschäftigten der Beschäftigten 18 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld - Auch in 2013/14 bleibt Dienstleistungssektor der Motor des Wachstums , aber nur 7,5% Anteil am BIP. Nur 2,5 Mill. Arbeitsplätze im IT Bereich. Problem: es fehlen Industrie-Arbeitsplätze Prognose 2013/14: wieder leichter Anstieg der ausländischen Investitionen FDI Länder kumuliert 2000-2012: Deutschland Platz 8 (www.gtai.de) Deutschland ist wichtigster Handelspartner Indiens in der EU Das Volumen des bilateralen Handels (Im- & Exporte) verdreifachte sich in den letzten 10 Jahren. 19 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld Massives Energiedefizit, tägliche Power Cuts in den Städten Kein flächendeckendes Stromnetz Übertragungsverluste zwischen 20-50% Ca. 40% der Bevölkerung ist nicht an Stromnetz angeschlossen Aktuelles Energiemix in Indien: Kohle (52%), Wasserkraft (25%), Gas (10%), Erneuerbare Energien (9%), Atomkraft (3%), Diesel (1%) - Indien plant Ausbau der Energiequellen um jährlich 6-9% insbes. im Bereich Erneuerbare Energien; - Vorräte an Kohle sind in ca. 45 Jahren erschöpft; Öl (bis 90%) und Gas (bis 30%) müssen in den nächsten Jahrzehnten hauptsächlich importiert werden - 20 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld - Wachstumsprognose Mittelschicht: bis 2015 ca. 230 Mio. Haushalte - Aktuelle Studie AHK Indien: Anzahl PKW`s pro 1000 Bevölkerung D USA Japan SüdKorea Brasilien China Indien 573 535 527 293 208 12 128 21 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld Wachstum einzelner Automobil-Segmente 2011 bis 2012 (www.siamindia.com): PKW 16-18% Leichte LKW 18-21% Schwere LKW 10-12% Busse 8-10% Motorräder 11-13% 22 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld Weitere Wachstumsbranchen: - Chemische Industrie: Wachstumsprognose fast 400% zwischen 2010 (83 Mrd. USD Umsatz) bis 2020 (332 Mrd. USD Umsatz); aktuell aber Abschwächung, Ausnahme Spezialchemie - Gesundheitssektor :(Ausgaben: Staat ca. 25%/Privatanbieter ca. 75%), staatl. Ausgaben müssen erhöht werden; Nachfrage steigt (getrieben von zahlungskräftiger Oberschicht), großer Nachholbedarf, hohe Importabhängigkeit von über 80% führen zu sehr guten Marktchancen für deutsche Unternehmen Weltdurchschnitt Bettenzahl pro 1000 Bevölkerung Situation in Indien: Bettenanzahl pro 1000 Bevölkerung 3,3 1,5 23 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld - Infrastruktur: 15.600 km Autobahnen sollen bis 2022 neu gebaut werden; staatl. Investitionen bis 2014 ca. 400 Mrd. USD; ebenfalls Ausbau von Häfen, Flughäfen und Eisenbahnnetz; bis 2020 wird Indien zum weltweit drittgrößten Luftverkehrsmarkt, Anschaffung von 1100 neuen Flugzeugen bis 2020, starke Zunahme des Passagiervolumens, Ausbau Flughafen-Infrastruktur und Wartungsstationen. - Mit rund 100 000 Verkehrstoten pro Jahr, die Hälfte davon Fußgänger, steht Indien an der Spitze der weltweiten Statistiken. Im Vergleich: In Deutschland liegt die Zahl der Todesopfer bei 4970 (2007). 24 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld 25 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld - Pharmazie: Schon heute ist Indien die drittgrößte pharmazeutische Industrie der Welt, wertmäßig aber nur auf dem 14. Platz Indien stellt in erster Linie Generika her! Wachstum der Branche in der letzten Jahren bei über 10%, Aussichten gut; wachsende, immer älter werdende Bevölkerung, ansteigende Gehälter, verbessertes Gesundheitswesen, Einführung von Krankenversicherungssystemen – auch in anderen Schwellenländern bringt neue Markteinteile im Ausland und ein prognostiziertes Inlandswachstum von ca. 10% pro Jahr 26 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld - Automobil: Wachsende Mittelschicht bedeutet wachsende Käuferschicht, etliche Neu-Investitionen von internationalen Automobilherstellern in den letzten Jahren, Zulieferer müssen nachziehen; ab 2010 Produktionszuwächse um ca. 25%, da Binnennachfrage anhielt und Kreditvergabe einfacher wurde, ab 2011 aber Abschwächung des Wachstums wegen gebremster Konjunktur, steigender Benzinpreise, hoher Zinsen; das Wachstumstempo wird sich voraussichtlich wieder stabilisieren – SIAM (Society of Indian Automobile Manufacturers) prognostizieren für 2013/14 ein Wachstumsplus für PKW iHv. 8-10%: davon Limousinen +1.3%, Vans +2-4%, Geländewagen +50-52%, bei Nutzfahrzeugen +3-5% Wachstumserwartung 27 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld - Einzelhandel: ca. 10% des BIP, 8% der Arbeitsplätze, weiteres Wachstum aufgrund Gehaltssteigerungen/leichterem Zugang zu Krediten, etc. Prognosen sehen Umsatzsteigerungen zwischen 2010 bis 2014 um bis zu 70%, es bleibt fraglich, ob dies aufgrund der wirtschaftlichen Abkühlung erreicht wird Nach jahrelangen Diskussionen/ Reformstillstand erstmalig in Sept.2012 Lockerungen der ausländischen Investitionsbeschränkungen: bis zu 51% FDI in Multi-Brand Retail und massive Liberalisierungen (Lockerung oder Aufhebung von Auflagen) im Single-Brand Retail; Multi-Brand Retail: Voraussetzung: Investitionssumme 100 Mio USD; Mitspracherecht des Bundesstaates bei Genehmigung, nur in Großstädten erlaubt Fazit heute; aufgrund vieler versteckter Restriktionen ist die Liberalisierung des Einzelhandels bisher wirtschaftlich erfolglos 28 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld - - - Stahl: Eisen- und Stahlindustrie weltweit an fünfter Stelle , gestiegene öffentl. Ausgaben im Bereich Infrastruktur/Bau sowie Wachstum der Automobilindustrie wirken weiterhin positiv, durchschnittliche Wachstumsraten von ca. 8% prognostiziert Immobilien: Wohn- und Gewerbeimmobilien waren eine der dynamischsten Branchen, Wachstum in 2010 um +30%. Wachstumsschub aufgrund wachsender Mittelschicht/steigender Einkommen; seit 2011 Abschwächung im Wohnungs- und Infrastrukturbau, dies gilt bis heute; Informationstechnologie: IT-Dienstleistungen und weiterhin rascher Ausbau der industriellen Lohnfertigung, Absatzsteigerungen für PC`s, Hardware, Software, etc. Im Land ist IT-Nutzung bisher noch relativ gering, insbes. auf dem Land – große Potentiale, auch mit staatl. Förderung 29 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld - Telekommunikation: Die ind. Telekommunikationsbranche liegt weltweit auf Platz 2! In den letzten Jahren starke Zuwächse, auch für die weiteren Jahre weiteres Wachstum prognostiziert; im Juli 2013 weitere Gesetzesreformen für ausländische Investoren Jeder zweite Inder nutzt bereits ein Handy – jedes Jahr steigen die Zahlen um ca. +14%. ein knappes Dutzend Betreiber im Markt sorgen für große Konkurrenz und Preisverfall, Gewinnspannen insgesamt sind rückläufig. Weiterer Ausbau von Telekommunikationsdienstleistungen und 3GMobilfunknetzen geplant, insbesondere Erschließung des ländlichen Raums. Diverse Förderprogramme, auch mit staatl. Beteiligung. 30 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld Aktuell über 4000 deutsche Unternehmen in Indien (AHK Schätzung): Wo? Anteil in % Mumbai/Pune 40 Delhi/Gurgaon 14 Bangalore/Bengularu 14 Chennai 8 Kolkata 5 Hyderabad 2 Andere 17 31 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld - Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt : nur ca. 8% der Arbeitnehmer arbeiten im formellen Sektor (mit arbeitsrechtlicher Regelung ) ca. 92% der Arbeitnehmer arbeiten ohne arbeitsrechtliche Regelungen nur ca. 5% aller Arbeitnehmer verfügen über eine berufliche Qualifikation pro Jahr drängen mehr als 13 Mio. neue Arbeitnehmer auf den Arbeitsmarkt einesteils großes Angebot an Arbeitskräften, aber andernteils Fachkräftemangel und hohe Fluktuation 32 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld 33 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld 34 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld 35 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld 36 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld 37 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld 38 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld 39 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld 40 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld 41 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld 42 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld Wo ist der richtige Standort für deutsche Unternehmen? - klar strukturierte Wirtschaftsregionen: a.) National Capital Region - Dehli, Noida, Gurgaon, Faridabad b.) Großraum Mumbai/Pune, Nashik, Baroda, Ahmedabad; Bundesstaaten Maharashtra, Gujarat c.) Raum Hyderabad, Bangalore, Chennai: Zentral-/Südostindien d.) Raum Kolkata 43 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld 44 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld National Capital Region: - Raum Delhi und Regionalgebiete aus Rajasthan, Haryana, Uttar Pradesh - Nähe zu Regierungsstellen und Zentralbehörden (Lobbying, öff. Aufträge, Behördenmanagement, etc.) - Infrastruktur verbessert sich, neuer Flughafen - Arbeitseinstellung im Norden „besser“ als im Süden - Klimatische Vorteile - Großraum wächst stark, Delhi aktuell ca. 14 Mio Einwohner - Gute Investitionsmöglichkeiten in Noida, Gurgaon, Faridabad 45 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld Großraum Mumbai/ bis 1995: Bombay - 1534 Anlandung der Portugiesen „bom bahia“ - 1665 Inselgruppe wird britisch, Verpachtung an East India Company - Schnell wachsende Bevölkerung, ca. 49% in Slums! - Aufstieg der Region als Wirtschaftsstandort seit 350 Jahren; Händlerschicht in Gujarat und Maharasthra - Strategisch gute Lage, besser als Ostküste - Aktuell ca. 20 Mio. Einwohner, wächst weiter, über 1000 Slums, Infrastruktur verbessert sich, neuer Flughafen - Standort Börse, Bollywood, Bandra Kurla Economic Zone - Gute Investitionsmöglichkeiten, insbes. in Pune, Baroda, Ahmedabad, viele deutsche Unternehmen, gute Arbeitskräfte (Englisch), sehr hohe Standortkosten 46 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld Raum Hyderabad, Bengularu, Chennai: Zentral-/Südostindien - Bengularu/ Bangalore (bis 2006), Stadtgebiet ca. 5 Mio Ew., Industrie- und Forschungszentrum (IT, Technologie-Unternehmen, Forschung, Luft- und Raumfahrt), ind. „Silicon Valley“, klimatisch sehr gute Lage, qualifizierte Arbeitskräfte, Infrastruktur verbessert sich, neuer Flughafen - Chennai/Madras (bis 1996), zweitgrößter Hafen Indiens, Tor nach Fernost, viertgrößter Ballungsraum, Stadtgebiet ca. 5 Mio Ew., tropisches Klima, früher wichtiges Zentrum des British Empire, seit 1641 Sitz des East India Company an der Ostküste, heute Industriezentrum (Automobil, Textil, Leder, Chemie, Erdöl, IT), große Infrastruktur- und Umweltschutzprobleme, schnell wachsende Bevölkerung (ca. 20% in Slums) 47 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld 48 Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld Raum Kolkata/ bis 1996: Kalkutta - drittgrößter Ballungsraum, Stadtgebiet ca. 5 Mio Ew., starkes Bevölkerungswachstum (ca. 32% in Slums), aber 1984 erste U-Bahn, grosse Umwelt- und Infrastrukturprobleme - Noch immer intellektuelles, künstlerisches Zentrum der Avantgarde - Seit 1690 Zentrum der East India Company in Westbengalen, damals wichtigster Hafenstandort (Opiumhandel nach China!), von 1779-1911 Hauptstadt Britisch-Indiens, Kultur- und Handelszentrum; Bedeutung sank mit Eröffnung des Suezkanals (1869), dem Aufstieg Mumbais im 19 Jh. und mit dem Ende des Opium-Handels. - Heute Industriestandort ( Jute, Papier, Textilien, Schiffs- u. Maschinebau, Stahl, Erdöl, Chemie, IT, Call Centers), Tor nach Bangladesh, noch immer schlechtes Image, kommunist. Regierung 49 Geschichte & Auswirkungen bis heute Frühgeschichte: - sesshafter Ackerbau ab 8000 v. Chr. im Industal (heutiges Pakistan), Städte entstanden, Priesterherrschaft, Handel bis Afrika, Arabische Halbinsel & Mesopotamien - Ab 1900 v.Chr. klimatische Veränderungen (Dürre)und tektonische Umbrüche beenden Induskultur - Parallel schrittweises Eindringen der nomadischen Hirten & Krieger („Arya“ = die Edlen) aus Afghanistan mit Streitwagen und Pferd; bringen die Veden (heilige Schriften) mit; Stadtgründungen ab ca. 550 v.Chr. in mittlerer Ganges-Ebene. 50 Geschichte & Auswirkungen bis heute - Im Osten (heutiges Bihar und Bengalen) entstehen neue religiöse Bewegungen: Siddharta Gautama begründet den Buddhismus, Mahavira den Jainismus in Konkurrenz zu den alten Lehren der Veden/Hinduismus; rasche Verbreitung im 5. und 4. Jh v. Chr. - Die schrittweise Entwicklung des Hinduismus kann man auf ca. 1000-200 v. Chr. datieren. Er entsprang aus der Vermischung des einheimischen Drawidenglaubens und der alten arischen Vedenreligion, welche von den eindringenden Ariern mit nach Indien gebracht wurde. - 327 v.Chr. Alexander der Große dringt bis zum Indus vor, bricht die persische Herrschaft 51 Geschichte & Auswirkungen bis heute - ab 320 v. Chr: Maurya Dynastie beginnt, erstes indisches Großreich - 268 v.Chr. dritter Maurya-Herrscher Ashoka , selbst buddhistischer Laienprediger, verbreitet Buddhismus und Kunst; - Ausdehnung des Reiches (Afghanistan, Ost-Bengalen bis Bangalore), kein Territorialstaat, aber Kontrolle der Handelsstraßen und des fruchtbaren Kerngebietes rund um die Hauptstadt Patna - Ab 232 v.Chr. nach Ashoka`s Tod zerfällt das Reich wieder, im Osten herrschen regionale Könige, im Norden laufend Invasoren aus Zentralasien 52 Geschichte & Auswirkungen bis heute - Ab 320-497 n.Chr. Herrschaft der Gupta-Dynastie, nochmalige Errichtung eines Großreiches, Kerngebiet wie bei Ashoka; Heiratsallianz mit den mächtigen Vakatakas in Zentralindien; kulturelle Blütezeit, klassische Sanskritdichtung entsteht, Tempelskulpturen; der Glanz dieser urbanen, höfischen Kultur strahlt auf die späteren Regionalreiche aus - ab 506 n.Chr. Einfall der Hunen, Zerstörung der Gupta-Kultur im Norden, später Zurückeroberung durch regionale Herrscher; Buddhismus verliert an Einfluß, zahlreiche regionale Reiche wechseln sich ab - 1193 n. Chr. Einnahme Delhi`s durch den Afghanischen Sultan Mohammed Ghori, Ausbreitung der muslimischen Herrschaft im Norden, Sultanat von Delhi, Zusammenprall von islamischen und hinduistischen Werten 53 Geschichte & Auswirkungen bis heute - 1398 n.Chr. Delhi und Nordindien werden von den Mongolen erobert - 16.-18 Jh. Herrschaft der muslimischen Moghul-Kaiser - 1627-58 Bau des Taj Mahal (Mausoleum für Mumtaz Mahal) - 1658-1700 Aurangzeb stürzt Vater Shah Jahan, baut Großreich aus, bevorzugt sunnitische Bevölkerung, unterdrückt und vertreibt Hindus und Sihks, Kampf gegen Marathen-König Shivaji, der die Hindus befreien kann; erste Niederlassungen der British East India Company in Kalkutta, Madras und Bombay entstehen; - ständige Kriege und Niederschlagung von regionalen Aufständen, zunehmender britischer Einfluß sowie religiöse Konflikte führen zu schrittweisem Niedergang der Mogul-Herrschaft im 18 Jh. 54 Geschichte & Auswirkungen bis heute Die British (früher: English) East India Company (EIC): - 1600 in London als Handelsgesellschaft gegründet, zweite AG der Welt, Beteiligung der Investoren am Gewinn; Erhalt eines eigenen Siegels - Freibrief von Königin Elisabeth: Abwicklung sämtl. Handels zw. Kap der Guten Hoffnung und der Magellanstraße für 15 J. - Ab 1612 an der indischen Westküste aktiv (vorher Auseinandersetzung mit den Portugiesen), Errichtung von Handelsstationen, ab 1640 auch in Madras/Ostküste und in Kalkutta/Westbengalen (vorher leisteten die Holländer dort Widerstand) - Karl II. verlieh 1661 der EIC : Zivilgerichtsbarkeit, Militärgewalt, Recht über Krieg & Friedensschluss in Indien sowie Überlassung der Stadt Bombay zum Lehen 55 Geschichte & Auswirkungen bis heute - Charles II verlieh später noch das Recht, Festungen zu bauen, Truppen auszuheben (eig. Streitkräfte, hauptsächlich lokale Bevölkerung) und Münzen zu schlagen - 1694 Bestätigung der Rechte im Londoner Parlament unter gr. Protest der anderen Kaufleute; daher: 1698 Regierung läßt Konkurrenzgesellschaft zu - 1709 Fusion beider Gesellschaften zu „United East India Company“ – blühende Geschäfte und großer Einfluß auf lokale Politik - EIC „eroberte“ für England Indien und Südostasien; Vorteil: „illegale“ Geschäfte (Opiumhandel) wurden von EIC gemacht (nicht von der britischen Krone) - EIC hatte faktisch Handelsmonopol in Indien: Tee, Gewürze, Baumwolle, Opium, Indigo-Farbstoff, Seide; andere Nationen wurden vertrieben (Frankreich) 56 Geschichte & Auswirkungen bis heute - Nach Fast-Bankrott der EIC in 1771 aufgrund finanz. Unregelmäßigkeiten setzte das engl. Parlament Untersuchungsausschüsse ein; durch Gesetze von 1773 und 1784: Transformation des Handelsunternehmens zu kolonialer Verwaltungsgesellschaft; parallel dazu immer mehr regionale Aufstände in Indien; Verwaltung und Kontrolle der wachsenden Gebiete wurde immer schwieriger - Bis Mitte des 19.Jh. beherrschte die EIC weite Teile Indiens, Burma, HK, Singapore, Indonesien, Philippinen, China etc. = ca.20% der Weltbevölkerung! - EIC erwarb Barmittel (Silber) zum Erwerb von Tee durch Export von in Indien hergestelltem Opium nach China (1. Opium-Krieg Chinas gg. Großbritannien: 1839-42, 2. Opium-Krieg: 1856-60) 57 Geschichte & Auswirkungen bis heute - 1857 grosser Sepoy Aufstand in Indien mit Unterstützung regionaler Herrscher/Moguln - 1858 Auflösung der EIC - 1858 Großbritannien übernimmt formell die Herrschaft in Indien/ Königin Victoria wird Kaiserin von Indien - Unzufriedenheit in der Bevölkerung wächst, auch gut ausgebildete Inder konnten kaum in den Beamtenapparat aufsteigen und Führungspositionen übernehmen; Ausbeutung der Arbeiter, Ausgrenzung der indischen Bildungsschicht - 1885 erste Sitzung des All India National Congress in Bombay - 1870 Siemens baut Telegraphenlinie London-Kalkutta - 1911 Verlegung der Hauptstadt von Kalkutta nach Delhi 58 Geschichte & Auswirkungen bis heute - Indische Vertreter sprechen nicht mit einer Stimme, immer deutlichere Konflikte zwischen Hindus und Muslimen, immer größere Unruhen, Großbritannien agiert hilf- und planlos - Mohammed Ali Jinnah: Vertreter der Muslime - Mahatma Gandhi: Vertreter der Hindu; organisiert ab 1915 im Namen des Indian National Congress (INC) Kampagnen gegen ungerechte Gesetze der Briten, er wurde zur politischen Leitfigur und ideolog. Führer des INC; INC öffnet sich für die bäuerliche Bevölkerung, wird von der Honoratiorenvereinigung zur Massenbewegung; trotz gemeinsamem „Feind“ meist kein gemeinsames Vorgehen der Hindus und Muslimen, Ausnahme „Quit India Resolution“ 1942; Großbritannien war unentschlossen, Unruhen entstanden 59 Geschichte & Auswirkungen bis heute - 1946 Wahlen in Indien; Mohammed Jinnah fordert seit 1939 Einrichtung eines eigenen muslimischen Staates (Zwei-NationenTheorie), die nationale Frage wird immer brisanter, die Briten versuchen zu vermitteln - Lord Mountbatten (Vizekönig) setzt 1947 Ultimatum, beruft britischen Mediator Sir Radcliff zur Ausarbeitung der Modalitäten der Teilung, auch INC akzeptiert Teilung am 3.6.1947, Lord Mountbatton verkürzt den Zeitpunkt zur Erklärung der Unabhängigkeit Indiens auf 15.8.1947 - „Radcliff Award“: Teilung nicht auf Basis einer Bevölkerungsabstimmung, sondern willkürlich auf Basis bevölkerungsstatistischer Grundlagen von religiösen Mehrheiten; - 14.8.1947: Unabhängigkeitserklärung Pakistans; 60 Geschichte & Auswirkungen bis heute - Exodus setzt ein: Mehr als 10 Millionen Menschen werden vertrieben, mehr als 1 Million Menschen getötet, Hindus und Sikhs flüchten nach Süden, Muslime nach Norden; Grenze im Panjab lief mitten durch die Gebiete der Sikhs; Lord Mountbatten war völlig überrascht, er war nicht mehr Vizekönig, sondern jetzt Generalgouverneur Indiens auf Nehrus Wunsch. Jinnah wurde Generalgouverneur Pakistans - Indien verweigert Pakistan deren Anteil an der Staatskasse von Britisch-Indien; Gandhi setzt sich für die Muslimen ein und wird am 30.1.1948 von einem erbosten, fanatischen Hindu erschossen. - Pakistan: zusammengesetzt aus „P“ = Panjab, „A“= Afghan Province, „K“= Kashmir, „S“ = Sindh und Endung von Baluchistan – erdacht schon 1933 in Cambridge von Rahmat Ali. 61 Geschichte & Auswirkungen bis heute Das Kashmir-Problem - Die britisch-ind. Provinzen waren durch Richterspruch Indien zugeteilt worden; den unzähligen kleinen Fürstenstaaten war es aber selbst überlassen, sich zu entscheiden oder unabhängig zu werden; die meisten Fürsten schlossen sich Indien an (Herbst 1947); - aber es gab zwei Problemfälle: Nizam (muslim. Herrscher in Hyderabad - Mehrzahl der Bevölkerung waren Hindus, Hyderabad war umgeben von indischem Territorium; eine „Polizeiaktion“ der indischen Armee zwang Nizam zum Anschluß - Maharaja von Kashmir zögerte auch – Mehrzahl der Bevölkerung waren Moslems, Region grenzte an Indien, Pakistan, China – pakistan. Freischärler fallen ein; Maharaja bat Indien um Hilfe, Lord Mountbatten sagte nur bei Anschluß an Indien Hilfe zu, Maharaja fügte sich, indische Truppen verteidigten Kashmir, da schalteten sich auch die regulären pakistanischen Truppen ein ….. 62 Geschichte & Auswirkungen bis heute - Während der Kämpfe stand in Delhi die Teilung der Staatskasse an - Die von Nehru angerufenen United Nations bewirkten Waffenstillstand in Kashmir, verurteilten aber Pakistan nicht und strebten „politische Lösung“ an. - Tod Jinnah`s im Sept. 1948; Pakistan war in 2 Landesteile getrennt (Panjab und Ostbengalen); instabile Lage, Staat sucht Identität als „Gegenstaat“ zu Indien; Jinnah stützte sich hauptsächlich auf Armee und Bürokratie, so machen es auch seine Nachfolger bis heute, Pakistan ist letztlich Militärstaat, Armee ist eigentl. Träger der politischen Herrschaft; Pakistan agiert auch außenpolitisch so: Anschluß an US-Paktsystem; Indien blieb bündnisfrei - Sept.1965 nach Nehrus Tod: pakistan. Offensive in Kashmir; ind. Armee siegt 63 Geschichte & Auswirkungen bis heute - In anschließender „Konferenz von Tashkent“ Verpflichtung Pakistans zum Gewaltverzicht (Gesichtsverlust!), indischeTruppen ziehen sich daraufhin aus Kashmir zurück - Seitdem auch immer wieder Unruhen in Ost-Bengalen, 1971 schaltet sich die indische Armee dort ein, es folgt 1971 Unabhängigkeit von Ost-Bengalen: Gründung von Bangladesh - Indien hatte 1971 über 90.000 pakistan. Kriegsgefangene; als „Preis“ für die Auslösung der Gefangenen stimmt pakistan. Präsident Bhutto zu, künftig das Kashmir-Problem nur noch in bilateralen Verhandlungen zu lösen, d.h. nicht mehr zu internationalisieren - Bis heute stehen sich indische und pakistanische Truppen in Kashmir gegenüber, die Grenze zu China verschärft das Problem 64 Geschichte & Auswirkungen bis heute Indien seit der Unabhängigkeit 1947 bis heute - 1947-1964 Jawaharlal Nehru – erster Ministerpräsident Indiens; noch immer hoch angesehen, propagierte Bündnisfreiheit Indiens, aber Orientierung an Wirtschaftspolitik der Sowjetunion, Einfluss des Staates und Zentralismus behindern das Wachstum in Indien noch heute - Seine Tochter Indira, verheiratete Gandhi (nicht verwandt mit M. Gandhi) folgt 1964, regierte recht erfolgreich - Deren Sohn Sanjay Gandhi stellte sich politisch ins Aus (u.a.Zwangssterilisations-Kampagne); stirbt 1980 bei Flugzeugabsturz - Indiras Verhältnis zu den Sikhs verschlechtert sich dramatisch, sie lässt Sikh-Tempel in Amritsar angreifen - 1984 wird sie von einem Sikh (Leibwächter) getötet 65 Geschichte & Auswirkungen bis heute - Ihr Sohn Rajiv Gandhi wird 1984 zum Ministerpräsidenten vereidigt; unerfahren, aber reformorientiert; setzte Reformen durch, wird aber zum Feindbild der militanten tamilischen Freiheitskämpfer (Sri Lanka) – Rajiv Gandhi wird 1991 von tamilischer Selbstmordattentäterin ermordet - Sonia Gandhi, Rajivs Frau, soll Führung der regierenden Kongresspartei übernehmen; letztlich überlässt sie Rao (1991 bis 1996),den Posten des Premierministers; - bei den Wahlen 1996 und weiteren Wahlen in den Folgejahren wird jeweils die BJP Partei stärkste Kraft, Vaypayee ab 1996 bis 2004 Premierminister; - 2004 Kongresspartei gewinnt wieder die Wahlen, Sonia Gandhi lehnt wieder Premier-Posten ab, Manmohan Singh wird vereidigt 66 Geschichte & Auswirkungen bis heute - Bei den Wahlen 2009 konnte die von der Kongresspartei geführte Parteienkoalition United Progressive Alliance (UPA), ihre Mehrheit noch deutlich ausbauen, so dass Manmohan Singh am 22. Mai 2009 erneut zum Premierminister gewählt wurde. Er ist der erste nicht-hinduistische Premier Indiens. 67 Wahlen in Indien im Frühjahr 2014 voraussichtlich: Narendra Modi von der Bharatiya Janata Party (BJP) versus XY (Rahul Gandhi zog zurück) von der regierenden Kongresspartei 68 Wahlen in Indien im Frühjahr 2014 Wahl in Indien - größter Demokratie-Event aller Zeiten - ca. 815 Millionen Inder wählen – 100 Millionen mehr als bei der letzten Wahl - Zeitraum der Wahl ein Monat: 7.4. bis 12.5.14 – Abstimmung über neues Parlament aus logistischen Gründen auf 9 Wahltage verteilt - nur dann könne Sicherheit und Ordnung an 930 000 Wahllokalen garantiert werden - abgestimmt wird mit elektronischen Wahlmaschinen - Auszählung für 543 Parlamentssitze am 16.5.14 - Kongresspartei: Manmohan Singh tritt nicht wieder an - hindu-nationalistische BJP: Narendra Modi - neue Partei AAP: Vorsitzender und ehemaliger Regierungschef Dehli: Arvind Kejriwal 69 Indien - aktuell - - - Politik als Familiengeschäft Innenpolitisch steht die Regierung unter Druck: negative Wirtschaftsdaten Diskussion um die Rolle der Frau: Vergewaltigungsfall in Delhi Dez. 2012 Politische Parteien: zerstritten und handlungsunfähig; Machtverhältnisse im Parlament haben sich verschoben, Premier M.Singh verlor Mehrheit, Widerstand gg. seine Wirtschaftspolitik nimmt zu 2014: Wahlen zum Unterhaus (Lok Sabha) Indian National Congress Party (INC) in der Krise, Indiens älteste (1885) und mitgliederstärkste Partei, aber meist Politikveteranen, Bevölkerung aber jung! Seit 19947 stand die Nehru-Gandhi-Dynastie fast 40 Jahre an der Spitze politischer Macht und stellte 3 Regierungschefs. - Jawaharlal Nehru (1947-1964) Indira Gandhi (1966-1977; 1980-1984) Rajiv Gandhi (1984-1989) 70 Indien - aktuell - Bisher waren Kongresspartei und Nehru-Gandhi-Dynastie wie eine Klammer verbunden und vollzog jeweils die pol. Paradigmenwechsel: - - - Staatskapitalismus unter Nehru ab 1947ff. Liberalisierung und Wirtschaftspolitik unter Manmohan Singh seit 1991ff. Enge Kooperation mit der Sowjetunion ab 1947ff. Seit 2005 „strategische Partnerschaft mit den USA“ Was passiert in 2014? Ein neuer Paradigmenwechsel? Politische Landschaft in Indien ist stark zersplittert. Vielzahl von Regionalparteien. Politische Mehrheiten lassen sich nur durch Einbindung der kleinen Parteien erreichen – mit all den Konsequenzen. Die Zeiten der Dominanz der Kongresspartei und des BJB sind vorbei, beide Parteien erhielten bei den Wahlen 2004 und 2009 jeweils weniger als 50% der Stimmen. Über 800 Mio. Wahlberechtigte – größte Demokratie der Welt; Wahlbetrug und Stimmenkauf sind an der Tagesordnung; Politische Macht bleibt eng verknüpft mit Einfluss finanz. Mittel dubioser Herkunft, Politik und mafiöse Strukturen sind eng vernetzt. Viele Politiker haben einen kriminellen Hintergrund (z.B. Steuerbetrug). Es herrschen Nepotismus und Korruption. 71 Politisches System - Staatsform: Indische Union = parlamentarisch-demokratische Republik mit bundesstaatlicher Ordnung - 26.1.1950 Verabschiedung der Verfassung - als demokratische Verfassung westlicher Prägung ist sie den Idealen Gerechtigkeit, Freiheit, Gleichheit, Gewaltenteilung und Föderalismus verpflichtet. - Regierungsbildung erfolgt durch das demokratisch gewählte Parlament (die Legislative) - Das Parlament, besteht aus zwei Kammern, dem Rat der Staaten/Oberhaus (engl. Council of States, Hindi Rajya Sabha) und dem Haus des Volkes/Unterhaus (engl. House of the People, Hindi Lok Sabha). Nach der Verfassung stellt der Präsident den dritten Teil des Parlamentes dar, er ist also Teil der Legislative. Seine Gesetzgebungskompetenzen sind jedoch stark eingeschränkt 72 Politisches System Das Oberhaus - hat keine gewählten Abgeordneten, sondern besteht aus höchstens 238 Abgesandten der Bundesstaaten und Unionsterritorien und zwölf vom Präsidenten ernannten Vertretern der Künste, Wissenschaften und sozialen Dienste. Der Council of States existiert bereits seit 1919 und ist eine ständige Einrichtung; jeweils ein Drittel der Mitglieder wird alle 2 Jahre durch neue Mitglieder (Amtszeit 6 Jahre) ersetzt, Vize-Premier ist Vorsitzender qua Amt Das Unterhaus - umfasst nicht mehr als 550 direkt gewählte Volksvertreter. Das Unterhaus kann jederzeit aufgelöst werden kann, spätestens aber nach fünf Jahren wird jeweils neu gewählt wird - Seit März 2010 besteht eine Frauenquote im Parlament. Ein Drittel der Abgeordneten müssen Frauen sein. 73 Politisches System - Die Abgeordneten der beiden Kammern müssen indische Staatsbürger und mindestens 30 (Oberhaus) bzw. 25 Jahre (Unterhaus) alt sein. Sie dürfen nicht gleichzeitig der jeweils anderen Kammer oder einem Staatenparlament angehören. - Ein Gesetzesentwurf entweder im Ober- oder im Unterhaus eingebracht werden, aber bedarf in jedem Falle der Zustimmung beider Kammern. Lehnt eine der Kammern den Gesetzesentwurf ab oder können sich die Kammern nicht auf einen Kompromiss einigen, kann der Präsident eine gemeinsame Sitzung einberufen, in der eine einfache Mehrheit entscheidet. Ausnahmen: Gesetzesvorlagen mit finanziellen Belangen (Steuerangelegenheiten, Darlehen, etc.) Diese sog. „Money bills“ dürfen nur im Unterhaus eingebracht werden; das Oberhaus darf dann lediglich Änderungsvorschläge einbringen, die das Unterhaus jedoch nicht annehmen muss. In jedem Falle muss ein Gesetz, nachdem es im Parlament verabschiedet wurde, die Zustimmung des Präsidenten erhalten, damit es in Kraft treten kann. 74 Politisches System Der Präsident - Staatsoberhaupt und Oberkommandierender der Armee - für fünf Jahre von einem Gremium bestehend aus allen Mitgliedern des Unionsparlaments und der Staatenparlamente gewählt - Eine Wiederwahl ist möglich. Er muss die indische Staats-bürgerschaft besitzen, mindestens 35 Jahre alt sein und darf keinen anderen Regierungsposten auf Unions- oder Staatenebene innehaben. - Als formell oberster Repräsentant der Exekutive ernennt er den Premierminister und auf dessen Vorschlag die Mitglieder des Ministerrates (Kabinett). - Von 2007 bis 2012 wurde Indien durch eine Präsidentin vertreten: Pratibha Devisingh Patil , Rechtsanwältin und Politikerin der Kongresspartei, erste Frau in diesem Amt und Trägerin der 13. indischen Präsidentschaft; seit 25.7. 2012 neuer indischer Präsident Pranab Mukherjee, Ex-Finanzminister, 76 Jahre alt. 75 Politisches System - der aktuelle indische Präsident Pranab Mukherjee bei der Stimmabgabe 76 Politisches System Der Premierminister - ist der Regierungschef des Landes - berät laut Verfassung zusammen mit seinem Kabinett den Präsidenten und untersteht damit nach der Verfassung, wie in den meisten parlamentarisch-demokratischen Republiken üblich, dem Präsidenten - Der Präsident soll laut Verfassung dann in Übereinstimmung mit den Ratschlägen des Premierministers handeln. - In der Praxis bedeutet dies, dass der Premierminister die Richtlinien der Regierungspolitik vorgibt. Er trifft die wichtigsten politischen Entscheidungen, denen der Präsident Folge zu leisten hat. - Premierminister seit 2004 ist NOCH Manmohan Singh (Kongresspartei), nach den Parlamentswahlen 2009 am 22.5.2009 im Amt bestätigt 77 Politisches System Die Judikative: Oberstes Gericht (Supreme Court of India),Neu-Delhi, mit höchstens 26 Richtern, vom Präsidenten ernannt. Den Vorsitz hat der Oberste Richter (Chief Justice of India). Zuständig für Streitigkeiten zwischen den Staaten und der Zentralregierung sowie zwischen Bundesstaaten untereinander. Außerdem stellt er die höchste Berufungsinstanz der Zivil- und Strafgerichtsbarkeit des Landes dar. Seine Entscheidungen sind für alle Gerichte des Landes bindend. 78 Politisches System 21 High Courts, die obersten Gerichtshöfe der Bundesstaaten; Appellationsgerichte für Berufungs- und Revisionsfälle; Ein High Court kann für mehrere Staaten gleichzeitig zuständig sein. Die bundesunmittelbaren Unionsterritorien verfügen, mit Ausnahme von Delhi, über keine eigenen High Courts, sondern sind der Gerichtshoheit eines jeweils anderen High Court unterstellt. Jedem High Court steht ein Oberster Richter vor, der mit Zustimmung des Vorsitzenden Richters des Obersten Gerichtshofs und der Gouverneure der betreffenden Bundesstaaten vom Präsidenten ernannt wird. Dies gilt gleichermaßen für die übrigen Richter der High Courts, deren Ernennung aber überdies mit dem Obersten Richter des jeweiligen High Courts abgestimmt werden muss. 79 Politisches System Ab der dritten Rechtsebene (Distriktebene): Zivile Rechtsstreitigkeiten : in den Stadtdistrikten - City Civil Courts; in den Landdistrikten - District Courts Strafrechtl. Streitigkeiten: in Stadt- und Landdistrikten - Sessions Courts Sondergerichte für spezielle Bereiche wie Familien- und Handelsrecht. Die Rechtsprechung einfach gelagerter Streitfälle der untersten Ebene findet in den Panchayats der Dörfer (Gram Panchayat) statt. In Folge der britischen Rechtspraxis der Kolonialzeit findet in Indien heute noch vielfach das Common Law Anwendung, das sich nicht auf Gesetze, sondern auf maßgebliche Urteile hoher Gerichte in Präzedenzfällen stützt. Die Gerichtssprache ist Englisch, auf den unteren Ebenen kann aber auch in der jeweiligen regionalen Amtssprache verhandelt werden. 80 Politisches System - Was ist seit der Unabhängigkeit 1947 passiert: - Seitdem hat sich die Bevölkerung verdreifacht, das Pro-KopfEinkommen sich mehr als verdoppelt; - verbesserte Anbaubedingungen in der Landwirtschaft, Unabhängigkeit vom Monsun durch Bewässerungssysteme - Industrielles Wachstum und Reformen, insbes. ab 1991, Start der Öffnungspolitik - 3 grosse Parteien (Kongresspartei, Bharatiya Janata Party – BJP, Kommunistische Partei), sehr viele kleine Parteien. - Kleine Parteien haben aufgrund des Mehrheitswahlrechts kaum eine Chance, aber Trend: z.B. Dalit-Partei : Bahujan Samaj Party (Einbeziehung mehrerer Kasten) – vertikales Kastensystem wird horizontales System von Interessensgruppen/politischen Parteien - Föderalismus ist Sicherheitsventil bei pol. Spannungen, Föderalismus und Demokratie tragen wesentlich zu Stolz und Stärke Indiens bei und sichern die Zukunft 81 Politisches System Das Problem: Korruption - Obwohl die aktuelle Regierung Singh bereits seit ihrem Antritt 2004 der Korruption den Kampf angesagt hat, fielen die bislang größten Skandale ausgerechnet in ihre Amtszeit: So kostete die Ausrichtung der Commonwealth-Spiele 2010 den ind. Steuerzahler rund sechs Milliarden USD - mehr als 22-mal so viel wie anfangs geschätzt. Nun sitzt Suresh Kalmadi, ehemaliger Chef des Organisationskomitees und suspendierter Politiker der regierenden Kongress-Partei, in Untersuchungshaft. Von einem Großteil des Geldes fehlt immer noch jede Spur. - Im Februar 2011 wurde der Telekommunikationsminister Andimuthu Raja verhaftet, weil er Lizenzen für ein Mobilfunknetz unter Wert verkauft haben soll, der Schaden beträgt angeblich 40 Milliarden Dollar. Er bestreitet die Vorwürfe. - "Nicht nur die Politik ist korrupt in diesem Land", sagt die bekannte Bürgerrechtlerin Aruna Roy und schimpft über "eine ineffiziente und faule Bürokratie in Indien". 82 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute - Religion, Spiritualität, Morallehren haben höchste Bedeutung - Religiöse Festlichkeiten und Rituale sind Ausdruck der eig. Identität; sich wandelnde Lebensumstände, Entstehung der Mittelschicht, Berufstätigkeit der Frauen, etc. bewirken oft Anpassung der religiösen Praktiken/Abweichung von traditionellen Vorschriften - Lange in der Geschichte verankert, spielt Religion im täglichen Leben eine große Rolle (zwangloser , intuitiver Umgang und Befragung von Göttern, Besuche von Ashrams, Engagement von Priestern zu verschiedensten Anlässen und Lebensentscheidungen gehört zum indischen Alltag – essentiell wichtig für ausländische Manager, dies zu verstehen! – Beispiele!) - Buddhisten, Hinduisten, Muslime, Christen, Parsen, Jains, Sikhs leben (fast) friedlich zusammen (Ausnahme: Progrome) 83 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute Der Hinduismus - Die meisten Inder bezeichnen sich als Hindus (ca. 82%) - Keine eindeutige Definition bis heute! - Inder nennen den Glauben Dharma „Recht und Sitte“;jeder Mensch hat ein eigenes Dharma, es bestimmt das richtige Handeln; wer sich entspr. seines Dharma verhält, der darf Hoffnung auf bessere Wiedergeburt haben - Daher sehr viele Strömungen mit teils sehr, sehr großen Unterschieden - Kein monotheistische Religion, keine Kirche, kein religiöses Oberhaupt oder Symbol, kein heiliges Zentrum/Tempel - Jeder Hindu verfolgt seinen individuellen Glaubensweg (ein Gott – mehrere Götter – viele Götter) - Eine Religion voller Gegensätze: - Ahimsa: Nicht-Verletzung von Lebewesen//Tier-und Menschenopfer - Askese & Yoga// Blutopfer und Tantrismus 84 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute - Hinduismus ist Ansammlung verschiedener Lehren, begann vor mehr als 4000 Jahren im Nordwesten Indiens; erste schriftl. Zeugnisses in den Veden ca. 1500 v.Chr. über indische Schöpfungsmythen; - die hierarchische Denkweise des Kastenwesens ist hier begründet - die Lehre der Reinkarnation (je nach Karma (= die Folge jedes Handelns/durch guten und schlechte Taten beeinflussbar) entstand ca. 500 v.Chr; nach dem Tod des Körpers wandert die Seele weiter, Wechsel von Wiedergeburt und Tod, bis irgendwann Befreiung von diesem Kreislauf eintritt ; dadurch eher Fokus auf spirituelle Werte, die im nächsten Leben helfen, als auf materialistische Werte, die nur in diesem Leben zählen; das Kastenwesen weist jedem Menschen den genauen Platz in der Gesellschaft zu - Somit ist Religion auch Erklärerin, Mittlerin , moralische Instanz in dieser so unterschiedl. Gesellschaft/Unterschiede Arm und Reich 85 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute - Trotz Lehre von Reinkarnation und Karma – keine Ergebenheit in unausweichliches Schicksal (wichtig zu verstehen für Personalmanagement)! - Götter sind durch Menschen beeinflussbar, können das Schicksal der Menschen verändern – daher bewirkt die tiefe Religiosität/Spiritualität der Inder deren Bestreben, gute Taten zu tun, sie bewirkt nicht Fatalismus! - Die wichtigsten Götter sind Krishna, Shiva, Vishnu, Rama, Ganesh - Es gibt auch klar hinduistisch/national-hinduistische politische Parteien (z.B. BJP) - Ca. 80% der Inder sind Hindus 86 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute Der Buddhismus - entstand in Indien; ca. 4 Jh. v. Chr. durch Siddhartha Gautama, später „Buddha“ genannt. Der Überlieferung nach erlangte er im Alter von 35 Jahren durch das Erlebnis des „Erwachens“ eine Aufeinanderfolge von Erkenntnissen, die es ihm ermöglichten, die buddhistische Lehre zu formulieren. Bald danach begann er mit der Verbreitung der Lehre, gewann die ersten Schüler und gründete die buddhistische Gemeinde. Bis zu seinem Tod im Alter von 80 Jahren, mit dem bei ihm nach buddhistischer Vorstellung das endgültige Nirwana (Parinirvana, „Verlöschen“) eintrat, wanderte er lehrend durch Nordindien. - Der Buddhismus kennt wie der Hinduismus die Reinkarnation und das Karma, allerdings soll im Unterschied zum Hinduismus letztlich auch keine Seele bleiben 87 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute - Alles Leben sei Leiden, verursacht durch Begierde und das Streben nach Werden/Nicht-Werden, diesem Kreislauf der ewigen Wiedergeburt gilt es zu Entfliehen durch Entsagung allen Verlangens; Buddha gibt dafür Übungen der Weisheit, der Moralität und der geistigen Disziplin vor - Durch ständige Meditation soll höherer Bewusstseinszustand erreicht werden; letztlich muss Geist und Körper von allem Leiden befreit werden - Von Indien aus Ausbreitung des Buddhismus über ganz Asien, in etlichen Ländern heute die Hauptreligion; in Indien Blütezeit unter König Ashoka ca. 300 v.Chr; danach Bedeutungsverlust - Ähnlich tolerante Religion wie der Hinduismus - ca. 1% der Inder sind Buddhisten 88 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute Der Islam - ca. 13% der Inder sind Muslime, mengenmäßig mehr als in ganz Pakistan - Grundsätzlich friedliches Miteinander mit den Hindus, gemeinsames Arbeiten, Essen, seltener auch Heirat - Trotzdem auch Konflikte, manchmal Gewaltexzesse durch Fanatiker beider Seiten - Unzählige Theorien von Politik- , Religions- und Sozialwissenschaftlern, Historikern, Psychologen und Demographen bzgl. den Ursachen der Konflikte 89 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute Das Christentum - ca. 2% Christen ( ca. 25 Mio. Menschen, ca. 60-70% röm.-kath.) - Seit über 2000 Jahren gibt es Christen in Indien; - Die zahlenmäßig meisten Christen leben mit knapp 6,1 Millionen in Kerala an der Südwestküste Indiens (= jd. vierte indische Christ). An zweiter Stelle folgt Tamil Nadu mit 3,8 Millionen Christen - Goa: Die Geschichte des Katholizismus in Indien begann mit der Missionierung durch die Portugiesen infolge der Erschließung des Seeweges um Afrika durch Vasco da Gama. - In der ehemaligen portugiesischen Kolonie Goa, dem Schwerpunkt der katholischen Kirche in Indien, sind heute etwa 30 % der Menschen römisch-katholischer Konfession. - erst im 19.Jh.: Stärkere Missionierungsbemühungen auch in Nordindien, dort bis heute der relativ größte Anteil christlicher Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung (Mizoram über 90%, Nagaland über 80%, Meghalaya ca. 70%) (Daten aus Census 2001) 90 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute Der Jainismus - ca. 0,6% der Bevölkerung (ca. 4,2 Mio. Menschen) - Glaube ist im ca. 5 Jh.v.Chr. entstanden, wie Sikhismus als Gegenbewegung zum Hinduismus; Ablehnung des Kastenwesens - Der Jainismus geht davon aus, dass sich in der Welt zwei Prinzipien gegenüber stehen: Geistiges und Ungeistiges. Das Geistige beruht auf einer unendlichen Anzahl individueller Seelen. Das Ungeistige umfasst die 5 Kategorien: Bewegung, Ruhe, Raum, Stoff und Zeit. Alles Stoffliche ist beseelt, nicht nur Menschen und Tiere, auch Pflanzen oder Wasser. Die ursprüngliche Reinheit und Allwissenheit der Seele (Jiva) wird jedoch durch feinstoffliche Substanzen, die als Folge von Karma eindringen, getrübt. Dies zwingt zum Verbleib im Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara), bis alles Karma getilgt ist. - Reinigung der Seele durch sittliche Lebensweise und strenge Askese; ist eine Seele von allen Verunreinigungen befreit, so steigt sie in den höchsten Himmel auf, um dort in ruhiger Seligkeit zu verharren. Dieses Stadium erreichen jedoch nicht alle Seelen. Die sogenannten abhavya jivas („unfähige Seelen“) können aufgrund ihrer natürlichen Veranlagung nie aus Samsara befreit werden. 91 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute - Im Glauben der Jains steht Askese im Mittelpunkt - Die drei ethischen Grundprinzipien des Jainismus sind Ahimsa (Gewaltlosigkeit gegenüber allen Lebewesen), Aparigraha (Unabhängigkeit von unnötigem Besitz) und Satya (Wahrhaftigkeit). Wegen des Ideals der Nichtverletzung von Lebewesen ernähren sich Jainas ausschließlich so, dass weder Tier noch Pflanze dafür sterben müssen. Bedingt durch diese Prinzipien, üben Anhänger des Jainismus nicht jeden Beruf aus, weshalb sie beispielsweise oft im Handel und im Bankgewerbe arbeiten. Wegen der Strenge der Lebensführung war die Gemeinde nie sehr groß. Die Laien konnten wegen des Gewaltlosigkeitsgebots weder in der Landwirtschaft arbeiten (beim Pflügen könnten Lebewesen verletzt werden), noch konnten sie Soldaten werden. - Jains essen nur Nahrungsmittel, die über der Erde wachsen . 92 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute Die Sikhs - ca. 2% der Bevölkerung (ca. 25 Mio. Menschen) - Gegenbewegung zu Hinduismus, lehnt jegliches Kastenwesen ab - Die Sikh-Religion ist eine im 15. Jh. im Punjab entstandene monotheistische Religion, die auf den Wanderprediger Guru Nanak zurückgeht. - Wesentliche Merkmale der Sikh-Religion sind die Betonung der Einheit der Schöpfung, die Abkehr von „Aberglauben“, traditionellen religiösen Riten und sozialer Hierarchisierung entlang Religion, Herkunft und Geschlecht - Es zählen nur ehrliche Arbeit, hoher moralischer Anspruch, Glaube an Gleichheit der Menschen; keine Priester; jeder findet Gott selbst - Es gab nur 10 Gurus, der letzte starb 1708 93 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute - Im Gegensatz zum Hinduismus akzeptieren Sikhs die Wichtigkeit materieller Bedürfnisse und deren Befriedigung. - So prägen das Eheleben und die Familie nicht nur einen Lebensabschnitt, sondern sind für das ganze Leben wichtig. Deswegen steht die Sikh-Religion dem Streben nach Wohlstand und Ansehen nicht im Weg. - Sikhs tragen in der Regel gleichlautende Nachnamen. Als Ausdruck von Geschwisterlichkeit tragen Sikh-Männer den gemeinsamen Nachnamen Singh (Löwe), Frauen heißen mit Nachnamen Kaur (Prinzessin). - Die Namensgebung wurde von Guru Gobind Singh im 17. Jahrhundert eingeführt. Die Verwendung der gleichen Namen soll einen Kontrapunkt zu der in Indien verbreiteten sozialen Hierarchisierung entlang der Nachnamen darstellen. Dennoch verwenden manche Sikhs noch einen Nachnamen, zum Beispiel den ihrer Vorfahren oder ihres Herkunftsortes; zuweilen stellen sie ihren Beruf vor den Namen oder verwenden als getaufte Sikhs den Zunamen Khalsa. 94 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute - Der Verzehr von Fleisch ist nicht gestattet, ebenso Tabak, Alkohol und andere Drogen. Oft wird die vegetarische Ernährungsform aber nicht durchgängig eingehalten. - Praktizierende Sikhs, vor allem männliche Religionsanhänger, erkennt man an einem kunstvoll gebundenen Turban (Dastar). - Die Kopfbedeckung samt ungeschnittenem Haar – eine Tradition, die zu Zeiten der Gurus fortschreitend an Bedeutung gewann – drückt entsprechend dem Selbstverständnis der Sikhs Weltzugewandtheit, Nobilität und Respekt vor der Schöpfung aus. Der Turban darf zu jeder Zeit und an jedem Ort getragen werden. Manche Sikh-Frauen tragen ebenfalls einen Dastar. Fast alle Sikhs tragen als Zeichen der Gemeinschaft einen Armreif. 95 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute • • • • • Sikhs der Bruderschaft Khalsa, tragen die fünf Kakars: Kes (ungeschnittenes und gepflegtes Haar): Abgrenzung von asketischen Traditionen, Respektsbekundung für die Schöpfung, d. h. ein Sikh lehnt sich nicht gegen die Naturgesetze auf, die Gott erschuf. Kangha (Holzkamm): Er wird für die Haarpflege getragen. Kirpan (Dolch/Schwert): Als Zeichen dafür, dass Sikh Arme, Schwache und Unschuldige verteidigen. Kara (eiserner Armreif): Der Reif wurde ursprünglich zum Schutz gegen Schwerthiebe getragen. Kachera (eine kurze Hose/Kniehose): Die Hose gilt als Zeichen der sexuellen Mäßigung. 96 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute 97 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute 98 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute Das Kastenwesen - Der Begriff stammt wahrscheinlich von portugiesisch casta – Rasse (lateinisch castus – rein) - Die Zugehörigkeit zu einer Kaste bestimmt grundsätzlich das gesamte Leben (Schulbildung, Ehepartner, soz. Status, Beruf, Beerdigung) - Die Hindus betrachten das Kastensystem als soziales System, das durch religiöse Strukturierung dem ewigen Gesetz der Welt ("Dharma") entspricht und deshalb gerecht ist, da von der Kastenzugehörigkeit weder der ethische Standard noch die Erlösung des Menschen abhängt. - Das Kastenwesen wurde offiziell in der ind. Verfassung (1950) abgeschafft, spielt aber im praktischen Leben noch immer eine Rolle, insbesondere in ländlichen Gebieten. 99 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute - Erste Erwähnung des Kastenwesens durch Megasthenes, dem Botschafter Alexander des Großen ca. 300 v.Chr. - Geschichtl. Herleitung u.a: Ab ca. 1500 v. Chr. wanderten die ersten Arier in Indien ein und wurden dort sesshaft. Die hellhäutigen Arier waren in drei freie Stände gegliedert: 1. Priester 2. Fürsten, Krieger, Kaufleute 3. Bauern Damit sie ihre Herrschaft nicht verloren, grenzten sie sich von den dunkelhäutigen Einheimischen, die hauptsächlich als Tagelöhner, Landarbeiter, Handwerker und Diener arbeiteten, ab. Somit war ein vierter "Stand" geschaffen. Die Einheimischen wurden Shudras genannt. 100 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute - Die Kastenordnung ist aber auch religiös begründet. Nach der Lehre der heiligen Schriften, der Veden (Wissen), der altindischen Religion sind die Kasten vom Schöpfergott geschaffen und gewollt. Ihr oberster Grundsatz lautet: Die Menschen sind ungleich geboren, also können sie nicht gleichgestellt werden. - Man ordnete die 4 Stände den Körperteilen Brahma´s zu: Aus dem Mund entstanden die priesterlichen Brahmanen, aus den Armen die Krieger, die Kshatriyas; aus den Schenkeln gingen die Kaufleute, Händler, Bauern und Viehzüchter hervor, die Vaishyas, aus den Füßen die Shudras, die den anderen neidlos zu dienen hatten. Unterhalb dieser vier Hauptkasten befinden sich die Unberührbaren, die später dazu kamen. 101 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute - Der ursprüngliche indische Begriff für Kaste lautet „Varna“ (Farbe) und bezeichnete im Grunde eine Ständeordnung (4 Stände). - Varna ist die festgelegte und nicht überschreitbare Aufteilung der Gesellschaft. - Neben Varna gibt es Jati und meint wörtlich: „Geburt, Familie, Clan, Beruf“– die Aufteilung in ca. 3000 berufsspez. Kasten; die Systeme existieren parallel. - Die ursprünglichen Berufszuordnungen in den Jatis sind heute weitgehend theoretischer Natur, praktisch kann jeder jeden Beruf ausüben. Nur wenige Brahmanen sind Priester, aber beliebt sind Brahmanen heute dagegen als Köche in besseren Restaurants (spirituelle Reinheit!) Das Priesteramt wird in fortschrittlichen Gesellschaftsschichten heute verstärkt auch von Angehörigen anderer Varnas ausgeübt werden. Ebenso sind nur wenige Kshatriyas heute auch wirklich Soldaten. - K. R. Narayanan war von 1997 bis 2002 der erste Staatspräsident, der aus einer Kaste der ehemals „Unberührbaren“ stammte; - Mahatma Gandhi war Vaishya. 102 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute 103 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute - Dalit ist die heute übliche Selbstbezeichnung der Nachfahren der indischen Ureinwohner, die aus rassistischen Gründen als „Unberührbare“ aus dem Kastensystem der kriegerischen indoarischen Einwanderer bzw. Eroberer oft ausgeschlossenen wurden. Der Begriff entwickelte sich aus dem Sanskritwort दल ् , dal; er wird übersetzt mit „zerbrochen, zerrissen, zerdrückt, vertrieben, niedergetreten, zerstört, Der-Zur-Schau-Gestellte“. - In der westlichen Welt, insbesondere im deutschen Sprachraum, werden sie teilweise auch als Paria bezeichnet; Gandhi nannte sie Harijan (im Westen ungenau als Kinder Gottes übersetzt, eigentlich: „Vishnu-Geborene“). Diese Bezeichnung wurde von den Dalits immer abgelehnt, da sie nicht als schützenswerte Kinder, sondern als gleichberechtigte Menschen und Inder gesehen werden wollen. Der im Westen oftmals gebrauchte Begriff „Kastenlose“ ist unpräzise, da die Unberührbaren durchaus einer Kaste (Jati) angehören, wenn auch keiner Varna. - Aktuell in Indien ca. 150 Mio. Dalits, auch entspr. pol. Parteien! 104 Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute - Die indische Verfassung legte Quoten bzgl. der Beschäftigung von Dalits im öff. Dienst fest, die später weiter erhöht wurden. - Berufsgruppen sind heutzutage durchlässiger , auch lässt sich nicht auf die Höhe des Einkommens bzw. finanziellen Background einer Person zwangsläufig aus der Kastenzugehörigkeit schließen. - Brahmanen stellen zwar nur einen kleinen Teil der indischen Bevölkerung, trotzdem sind sie noch immer in der intellektuellen Elite des Landes stark vertreten, wenngleich nur noch eine Minderheit als Priester oder Gelehrter arbeitet. Grundsätzlich arbeiten sie in allen Berufen und sind auch erfolgreiche Unternehmer. Tendenziell findet man sie eher in „white-collar“Berufen. Aber es gibt auch Brahmanen als Arbeiter in der Industrie; sie haben zwar oft eine Aversion gegen Tätigkeiten mit niedrigem Status, sind jedoch nicht grundsätzlich gegen jede physische Arbeit eingestellt. - Schon in der frühen Geschichte waren Brahmanen nicht selten Minister und sind auch heute in höheren Ämtern überproportional vertreten. Die meisten Premierminister waren Brahmanen. 105 Herausforderungen & Chancen für deutsche Unternehmen Stärken Indien`s aus unternehmerischer Sicht: - Großer Absatzmarkt - Wachsende Mittelschicht - Hohes Wirtschaftswachstum - Westlich orientiertes, stabiles und etabliertes Rechtssystem (common law), demokratischer Rechtsstaat - Hohes Schutzniveau für gewerbliche Schutzrechte - Große Anzahl qualifizierter Universitätsabsolventen - Englisch als Geschäftssprache (relativ) verbreitet - Enge Verflechtung in der Weltwirtschaft - Indische Unternehmer und Unternehmen genießen guten Ruf 106 Herausforderungen & Chancen für deutsche Unternehmen Schwächen Indien`s aus unternehmerischer Sicht: - Regelungsvielfalt in den Bundesstaaten - Immer noch niedriges Pro-Kopf-Einkommen - Mangelhafte Infrastruktur - Grosses Energiedefizit, Produktionsunterbrechungen - Niedriges, praktisches Ausbildungsniveau, wenig Programme für berufliche Bildung - Rigides, reformresistentes Arbeitsrecht - Mangel an Fachkräften, hoher Schulungsaufwand - Geringe Arbeitsproduktivität - Schwierigkeiten mit indischen Geschäftspartnern - Schattenwirtschaft, Korruptionsprobleme, Ethikfragen 107 Herausforderungen & Chancen für deutsche Unternehmen Chancen in Indien aus unternehmerischer Sicht: - Robustes Marktwachstum - Konsumfreudige, wachsende Mittelschicht - Talent Pool für Ingenieure und Wissenschaftler (low cost innovation) - Großer Modernisierungsbedarf in der Industrie - Großer Modernisierungsbedarf in Infrastruktur - Großer Modernisierungsbedarf in der Energiewirtschaft - Hohe Investitionsaktivität des Privatsektors - Niedriges Lohnniveau, d.h. niedrigere Kostenstruktur, aber: kein Billig-Standort! - Weiter wachsende Einbindung Indiens in die Weltwirtschaft 108 Herausforderungen & Chancen für deutsche Unternehmen Risiken in Indien aus unternehmerischer Sicht: - Starke Einflussnahme des Staates auf die Wirtschaft - Langwierige, oft komplexe Bürokratie - Schwieriger Zugang zu transparenten Informationen - Langwierige Rechtsdurchsetzung - Komplexes, schwer reformierbares Steuersystem - Starke Stellung der Gewerkschaften und anderer Interessengruppen - Spekulative Grundstücks- und Immobilienpreise - Hohe Mitarbeiterfluktuation - Hoher Schulungsbedarf für lokale Mitarbeiter - Schwierige Identifikation des richtigen lokalen Partners 109 Wer bin ich? Jawaharlal Nehru Sonia Gandhi Mahatma Gandhi Sharuk Khan Mohammed Jinnah Salman Rushdie Amitab Bachchan Kiran Bedi Ratan Tata Mukesh Ambani Kumar Birla Raghuram Rajan Anand Mahindra Anna Hazare Lakshmi Mittal Louis Mountbatten Manmohan Singh Pranab Mukherjee Rahul Gandhi König Ashoka 110 Wer bin ich? – 5 Fragen! - Mein Leben im Überblick Meine wichtigsten Ziele Meine größten Herausforderungen Wie habe ich Indien geprägt bzw. präge ich Indien? Warum sollte mich ein deutscher Manager eines mittelständischen Unternehmens kennen? Was kann ein deutscher Manager von mir lernen? (2-3 Slides) (1 Slide) (1 Slide) (1 Slide) (1 Slide) Bitte Ihren Namen auf der Kurzpräsentation angeben. Bitte als Dateiname den Namen der ausgewählten Persönlichkeit angeben. 111 Ende der ersten Präsenz Vielen Dank !!! Barbara Scharrer/25.04.2014 112