Wirtschaftsstandort Indien SS14 Teil 1

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Wirtschaftsstandort Indien
25.04./04.06./06.06.2014
GSiK/ Universität Würzburg
Barbara Scharrer
Rechtsanwältin
GSK Stockmann + Kollegen
[email protected]
Gliederung der gesamten Vorlesung
1. Präsenz:
Strategische Geschäftsentwicklung in Indien aus Sicht eines
deutschen, mittelständischen Unternehmens
2. Präsenz:
Praktisches Management von Geschäftsaktivitäten in Indien
aus Sicht eines deutschen, mittelständischen
Unternehmens & Business Culture
3. Präsenz:
Personalmanagement Indien & Corporate Responsibility (CR)
als Erfolgsfaktor für deutsche, mittelständische
Unternehmen in Indien
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Gliederung der ersten Präsenz am 25.04.2014
Strategische Geschäftsentwicklung in Indien aus Sicht eines
deutschen, mittelständischen Unternehmens
-
Planung eines Auslandsengagements in Indien
Landeskunde & geographische Gegebenheiten
Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
Geschichte & Auswirkungen bis heute
Politisches System
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
Herausforderungen & Chancen für deutsche Unternehmen
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Planung eines Auslandsengagements
Erfolgsfaktoren für Auslandsengagements:
Im Ausland:
- Planung (Strategie, Kapitalbedarf, Managementkapazität)
- Risiken richtig einschätzen (Länder-, Partner-, Projektrisiko)
- Rechtl./steuerl. Rahmenbedingungen, Verrechnungspreise, etc.
- Personal, lokale Rekrutierung, Entsendung von Expats
- Schutz des IP/Know How Schutz – rechtl. und praktische
Maßnahmen
- Standortwahl, Aufbau des Büros oder der Produktion
- Local Consumer Taste, Produktanpassung erforderlich?
- Lokales Marketing & PR
- Aufbau von Behördenkontakt/Netzwerk/ Lobbying
- Interkulturelle Themen
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Planung eines Auslandsengagements
Im Inland:
- Herausforderung Entfernung
- Interkulturelle Themen
- Unternehmenssprache Englisch
- Neues IT-System/ Zugriff auf Daten
- Planung von realistischen Zeitrahmen
- Interne Prozesse neu definieren
- Prozess-Controlling einführen, stetig fortschreiben
- Diversity Management
- CSR – ethische und moralische Selbstverpflichtung
Warum scheitern Auslands-Engagements in der Praxis:
Ex ante: Finanzierungsproblem?
Ex post: Management- und Marketingproblem!
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Die indische Flagge
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Die indische Flagge
- safrangelb, weiß, grün gestreift - Tiranga (hindi: तरं गा; dt.:
Trikolore)
- Die Flagge wurde am 22.7.1947 von der verfassungsgebenden
Versammlung Indiens angenommen
- Symbol in der Mitte: Blaues Rad mit 24 Speichen:
„Ashoka´s Dharma Chakra“ (Rad des Lebens, Rad des Gesetzes) –
Symbol für die Herrschaft des Gesetzes und des Guten, Lehre
Buddha`s (Sanskrit: Chakra = Rad)
- König Ashoka (ca. 268 v.Chr. bis 232 v.Chr.), Gründer des ersten
indischen Großreiches
- Vorher: 1931 Flagge des Indischen Nationalkongress (INC) mit
damals noch blauem Spinnrad-Chakra = Symbol für wirtschaftliche
und politische Unabhängigkeit;
Safran = Mut, Weiß = Wahrheit + Frieden, Grün = Glaube +
Wohlstand + Treue
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Indien
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Landeskunde & geographische Gegebenheiten
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Landeskunde & geographische Gegebenheiten
Siebtgrößtes Land der Erde: 3.287.300 qkm
Umfasst ca. 82% der Fläche der EU
Ca. 1,2 Mrd. Menschen; ca. doppelt so viele Einwohner als in der EU
28 Bundesstaaten und 7 Unionsterritorien, u.a. Delhi
Föderative Bundesrepublik
Indien grenzt an: Afghanistan, China, Bhutan, Nepal, Myanmar,
Pakistan, Bangladesh
- Neben Delhi als Hauptstadt (ca. 18,6 Mio. Einwohner) sind die
wichtigsten Städte: Mumbai (Bombay) (ca. 21,5 Mio. Ew.), Kolkata
(Kalkutta) (ca. 15,5 Mio. Ew.), Chennai (Madras)(ca. 7,3 Mio. Ew),
Bengaluru (Bangalore)(ca. 6,6 Mio. Ew), Hyderabad (ca.6,3 Mio.
Ew), Pune (ca. 5 Mio. Ew)
-
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Landeskunde & geographische Gegebenheiten
-
-
Klima: subtropisch bis tropisch/ an der Küste relativ gleichbleibend hohe
Temperaturen/ Monsun!/ im Landesinneren teils kontinentales Klima;
Geburtenrate ca. 2,59 (2011, Weltbank)), 2,64 (1998), keine
Geburtenkontrolle
Zugang zu Trinkwasser: ca. 88% der Einwohner (2007), trotzdem ca. 640
Mio Menschen von verschmutztem Trinkwasser bedroht
Nur ca. 37% der Haushalte an Wasserversorgung angeschlossen
Problem: ca. 75% des Gesamtniederschlages während Monsun.
Nur ca. 200 von 3245 Städten verfügen über eine Kanalisation
Nur ca. 28% der Inder besitzen eine Toilette, ca. 670 Mio Menschen täglich
offene Defäkation, umgerechnet auf Stadtbevölkerung Mumbai`s ca. 3,5
Mio Menschen täglich offene Defäkation (= Größe Berlins) (RWTH AACHEN)
Kindersterblichkeit pro 1000 Geburten: 72 (2007), 92 (1990)
Lebenserwartung: Männer (66,08 Jahre), Frauen (68,33 Jahre) (CIA World Factbook)
Reich an Bodenschätzen: Kohle, Eisenerz, Chrom, Mangan, Magnesium,
Bauxit, Kupfer, Blei, Zink, aber wenig Rohöl, Gold Nickel
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Landeskunde & geographische Gegebenheiten/
Monsun
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Landeskunde & geographische Gegebenheiten
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
-
wirtschaftl. Wachstumsraten zw. 2000 bis 2011 ca. 8% p.a./Rückgang seit
2011/12 auf ca. 4%
Seit der Öffnungspolitik des Landes ab 1990/91 positive, wirtschaftliche
Entwicklung – aber immer wieder Reformstau und Protektionismus
Prognose für BIP 2013/14: ca. 4% Wachstum (siehe Datenblatt GTAI)
!! Geschäftsjahr in Indien: 31.3. bis 1.4.
Aktuell: Wachstum immer noch gebremst wg.
- wirtschaftl. Probleme in wichtigen Absatzregionen in USA und Europa
- anhaltender Inflationsprobleme
- steigender Zinsen und Rohstoffpreise
- schwächelnder lokaler privater sowie öffentlicher Investitionen
- Stagnation der Industrieproduktion
- Schwächeres Wachstum im Dienstleistungssektor als in den
vergangenen Jahren
- Reformstau und anstehende Wahlen im April/Mai 2014
- Steigendes Handelsdefizit, massive Abwertung der Rupie
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
Seit 2012 Ist das Image Indiens als „das nächste China“ etwas ramponiert;
Investoren ziehen sich teilweise zurück, beklagen Korruption, Reformstau,
massive Bürokratie; in 2012/13 sanken die ausländischen Investments um
38% laut indischem Finanzministerium
- Aber immer mehr indische Unternehmen investieren im Ausland (in 2012/ 13
ca. 26 Mrd. USD laut Wirtschaftswoche)
- Indien versucht weitere Restriktionen zu lockern, z.B. seit Juli 2013 im Bereich
Telekommunikation, Versicherungs- und Rüstungsindustrie
- Die in 2012 beschlossene Liberalisierung des 500 Mrd. USD schweren
Einzelhandelssektors hat aufgrund versteckter Restriktionen bisher keinen
Erfolg gezeigt, ausländische Unternehmen wie TESCO, WALMART, CARREFOUR
bleiben zurückhaltend
- Mittelschicht aktuell ca. 200 Mio. Menschen, wachsend
ABER AUCH:
- Anteil der Menschen unter UN-Armutsgrenze (2 USD pro Tag):
1981: 86,6%, 2005: 75,5%,
- 2012: mehr als 500 Mio Menschen unter 1,5 USD pro Tag, aber 61 Milliardäre,
und mehr als 200.000 USD-Millionäre
- Die 100 reichsten Inder verfügen über 250 Milliarden USD (2012)
- Seit 1991 (Öffnung des Landes) sind ca. 40 Mio Kinder verhungert
- Ca. 40% des jährl. BIP wird in 5 Bundesstaaten erwirtschaftet!
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-
Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
- Totzdem: Indien wird Deutschland bzgl. BIP voraussichtlich in 2020
überholen (Weltbank)
- Strukturelle Disparitäten (Daten aus 2010/11 aus GTAI):
Sektor
Landwirtschaft,
Bergbau, Fischerei
Sektor Industrie
Sektor
Dienstleistung
18% Anteil am BIP
27% Anteil am BIP
55% Anteil am BIP
Umfasst ca.52% der Umfasst ca.14% der Umfasst ca. 34%
Beschäftigten
Beschäftigten
der Beschäftigten
18
Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
-
Auch in 2013/14 bleibt Dienstleistungssektor der Motor des Wachstums ,
aber nur 7,5% Anteil am BIP. Nur 2,5 Mill. Arbeitsplätze im IT Bereich.
Problem: es fehlen Industrie-Arbeitsplätze
Prognose 2013/14: wieder leichter Anstieg der ausländischen
Investitionen
FDI Länder kumuliert 2000-2012: Deutschland Platz 8 (www.gtai.de)
Deutschland ist wichtigster Handelspartner Indiens in der EU
Das Volumen des bilateralen Handels (Im- & Exporte) verdreifachte sich in
den letzten 10 Jahren.
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
Massives Energiedefizit, tägliche Power Cuts in den Städten
Kein flächendeckendes Stromnetz
Übertragungsverluste zwischen 20-50%
Ca. 40% der Bevölkerung ist nicht an Stromnetz angeschlossen
Aktuelles Energiemix in Indien:
Kohle (52%), Wasserkraft (25%), Gas (10%), Erneuerbare Energien
(9%), Atomkraft (3%), Diesel (1%)
- Indien plant Ausbau der Energiequellen um jährlich 6-9%
insbes. im Bereich Erneuerbare Energien;
- Vorräte an Kohle sind in ca. 45 Jahren erschöpft; Öl (bis 90%) und
Gas (bis 30%) müssen in den nächsten Jahrzehnten hauptsächlich
importiert werden
-
20
Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
- Wachstumsprognose Mittelschicht: bis 2015 ca. 230 Mio.
Haushalte
- Aktuelle Studie AHK Indien:
Anzahl
PKW`s pro
1000
Bevölkerung
D
USA
Japan
SüdKorea
Brasilien China
Indien
573
535
527
293
208
12
128
21
Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
Wachstum einzelner Automobil-Segmente 2011 bis 2012
(www.siamindia.com):
PKW
16-18%
Leichte LKW
18-21%
Schwere LKW
10-12%
Busse
8-10%
Motorräder
11-13%
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
Weitere Wachstumsbranchen:
- Chemische Industrie: Wachstumsprognose fast 400% zwischen
2010 (83 Mrd. USD Umsatz) bis 2020 (332 Mrd. USD Umsatz);
aktuell aber Abschwächung, Ausnahme Spezialchemie
- Gesundheitssektor :(Ausgaben: Staat ca. 25%/Privatanbieter ca.
75%), staatl. Ausgaben müssen erhöht werden; Nachfrage steigt
(getrieben von zahlungskräftiger Oberschicht), großer
Nachholbedarf, hohe Importabhängigkeit von über 80% führen zu
sehr guten Marktchancen für deutsche Unternehmen
Weltdurchschnitt Bettenzahl pro
1000 Bevölkerung
Situation in Indien: Bettenanzahl
pro 1000 Bevölkerung
3,3
1,5
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
- Infrastruktur:
15.600 km Autobahnen sollen bis 2022 neu gebaut werden; staatl.
Investitionen bis 2014 ca. 400 Mrd. USD;
ebenfalls Ausbau von Häfen, Flughäfen und Eisenbahnnetz; bis 2020
wird Indien zum weltweit drittgrößten Luftverkehrsmarkt,
Anschaffung von 1100 neuen Flugzeugen bis 2020, starke Zunahme
des Passagiervolumens, Ausbau Flughafen-Infrastruktur und
Wartungsstationen.
- Mit rund 100 000 Verkehrstoten pro Jahr, die Hälfte davon
Fußgänger, steht Indien an der Spitze der weltweiten Statistiken. Im
Vergleich: In Deutschland liegt die Zahl der Todesopfer bei 4970
(2007).
24
Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
25
Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
- Pharmazie:
Schon heute ist Indien die drittgrößte pharmazeutische Industrie
der Welt, wertmäßig aber nur auf dem 14. Platz
Indien stellt in erster Linie Generika her!
Wachstum der Branche in der letzten Jahren bei über 10%,
Aussichten gut;
wachsende, immer älter werdende Bevölkerung, ansteigende
Gehälter, verbessertes Gesundheitswesen, Einführung von
Krankenversicherungssystemen – auch in anderen
Schwellenländern bringt neue Markteinteile im Ausland und ein
prognostiziertes Inlandswachstum von ca. 10% pro Jahr
26
Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
- Automobil:
Wachsende Mittelschicht bedeutet wachsende Käuferschicht,
etliche Neu-Investitionen von internationalen Automobilherstellern
in den letzten Jahren, Zulieferer müssen nachziehen;
ab 2010 Produktionszuwächse um ca. 25%, da Binnennachfrage
anhielt und Kreditvergabe einfacher wurde, ab 2011 aber
Abschwächung des Wachstums wegen gebremster Konjunktur,
steigender Benzinpreise, hoher Zinsen; das Wachstumstempo wird
sich voraussichtlich wieder stabilisieren – SIAM (Society of Indian
Automobile Manufacturers) prognostizieren für 2013/14 ein
Wachstumsplus für PKW iHv. 8-10%:
davon Limousinen +1.3%, Vans +2-4%, Geländewagen +50-52%,
bei Nutzfahrzeugen +3-5% Wachstumserwartung
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
- Einzelhandel:
ca. 10% des BIP, 8% der Arbeitsplätze, weiteres Wachstum
aufgrund Gehaltssteigerungen/leichterem Zugang zu Krediten, etc.
Prognosen sehen Umsatzsteigerungen zwischen 2010 bis 2014 um
bis zu 70%, es bleibt fraglich, ob dies aufgrund der wirtschaftlichen
Abkühlung erreicht wird
Nach jahrelangen Diskussionen/ Reformstillstand erstmalig in
Sept.2012 Lockerungen der ausländischen
Investitionsbeschränkungen: bis zu 51% FDI in Multi-Brand Retail
und massive Liberalisierungen (Lockerung oder Aufhebung von
Auflagen) im Single-Brand Retail;
Multi-Brand Retail: Voraussetzung: Investitionssumme 100 Mio
USD; Mitspracherecht des Bundesstaates bei Genehmigung, nur in
Großstädten erlaubt
Fazit heute; aufgrund vieler versteckter Restriktionen ist die
Liberalisierung des Einzelhandels bisher wirtschaftlich erfolglos
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
-
-
-
Stahl:
Eisen- und Stahlindustrie weltweit an fünfter Stelle ,
gestiegene öffentl. Ausgaben im Bereich Infrastruktur/Bau sowie
Wachstum der Automobilindustrie wirken weiterhin positiv,
durchschnittliche Wachstumsraten von ca. 8% prognostiziert
Immobilien:
Wohn- und Gewerbeimmobilien waren eine der dynamischsten Branchen,
Wachstum in 2010 um +30%. Wachstumsschub aufgrund wachsender
Mittelschicht/steigender Einkommen; seit 2011 Abschwächung im
Wohnungs- und Infrastrukturbau, dies gilt bis heute;
Informationstechnologie:
IT-Dienstleistungen und weiterhin rascher Ausbau der industriellen
Lohnfertigung, Absatzsteigerungen für PC`s, Hardware, Software, etc. Im
Land ist IT-Nutzung bisher noch relativ gering, insbes. auf dem Land –
große Potentiale, auch mit staatl. Förderung
29
Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
- Telekommunikation:
Die ind. Telekommunikationsbranche liegt weltweit auf Platz 2! In
den letzten Jahren starke Zuwächse, auch für die weiteren Jahre
weiteres Wachstum prognostiziert; im Juli 2013 weitere
Gesetzesreformen für ausländische Investoren
Jeder zweite Inder nutzt bereits ein Handy – jedes Jahr steigen die
Zahlen um ca. +14%.
ein knappes Dutzend Betreiber im Markt sorgen für große
Konkurrenz und Preisverfall, Gewinnspannen insgesamt sind
rückläufig.
Weiterer Ausbau von Telekommunikationsdienstleistungen und 3GMobilfunknetzen geplant, insbesondere Erschließung des ländlichen
Raums. Diverse Förderprogramme, auch mit staatl. Beteiligung.
30
Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
Aktuell über 4000 deutsche Unternehmen in Indien
(AHK Schätzung):
Wo?
Anteil in %
Mumbai/Pune
40
Delhi/Gurgaon
14
Bangalore/Bengularu
14
Chennai
8
Kolkata
5
Hyderabad
2
Andere
17
31
Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
- Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt :
nur ca. 8% der Arbeitnehmer arbeiten im formellen Sektor (mit
arbeitsrechtlicher Regelung )
ca. 92% der Arbeitnehmer arbeiten ohne arbeitsrechtliche
Regelungen
nur ca. 5% aller Arbeitnehmer verfügen über eine berufliche
Qualifikation
pro Jahr drängen mehr als 13 Mio. neue Arbeitnehmer auf den
Arbeitsmarkt
einesteils großes Angebot an Arbeitskräften, aber andernteils
Fachkräftemangel und hohe Fluktuation
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
Wo ist der richtige Standort für deutsche Unternehmen?
- klar strukturierte Wirtschaftsregionen:
a.) National Capital Region - Dehli, Noida, Gurgaon, Faridabad
b.) Großraum Mumbai/Pune, Nashik, Baroda, Ahmedabad;
Bundesstaaten Maharashtra, Gujarat
c.) Raum Hyderabad, Bangalore, Chennai: Zentral-/Südostindien
d.) Raum Kolkata
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
National Capital Region:
- Raum Delhi und Regionalgebiete aus Rajasthan, Haryana, Uttar
Pradesh
- Nähe zu Regierungsstellen und Zentralbehörden (Lobbying, öff.
Aufträge, Behördenmanagement, etc.)
- Infrastruktur verbessert sich, neuer Flughafen
- Arbeitseinstellung im Norden „besser“ als im Süden
- Klimatische Vorteile
- Großraum wächst stark, Delhi aktuell ca. 14 Mio Einwohner
- Gute Investitionsmöglichkeiten in Noida, Gurgaon, Faridabad
45
Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
Großraum Mumbai/ bis 1995: Bombay
- 1534 Anlandung der Portugiesen „bom bahia“
- 1665 Inselgruppe wird britisch, Verpachtung an East India Company
- Schnell wachsende Bevölkerung, ca. 49% in Slums!
- Aufstieg der Region als Wirtschaftsstandort seit 350 Jahren;
Händlerschicht in Gujarat und Maharasthra
- Strategisch gute Lage, besser als Ostküste
- Aktuell ca. 20 Mio. Einwohner, wächst weiter, über 1000 Slums,
Infrastruktur verbessert sich, neuer Flughafen
- Standort Börse, Bollywood, Bandra Kurla Economic Zone
- Gute Investitionsmöglichkeiten, insbes. in Pune, Baroda,
Ahmedabad, viele deutsche Unternehmen, gute Arbeitskräfte
(Englisch), sehr hohe Standortkosten
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
Raum Hyderabad, Bengularu, Chennai: Zentral-/Südostindien
- Bengularu/ Bangalore (bis 2006), Stadtgebiet ca. 5 Mio Ew.,
Industrie- und Forschungszentrum (IT, Technologie-Unternehmen,
Forschung, Luft- und Raumfahrt), ind. „Silicon Valley“, klimatisch
sehr gute Lage, qualifizierte Arbeitskräfte, Infrastruktur verbessert
sich, neuer Flughafen
- Chennai/Madras (bis 1996), zweitgrößter Hafen Indiens, Tor nach
Fernost, viertgrößter Ballungsraum, Stadtgebiet ca. 5 Mio Ew.,
tropisches Klima, früher wichtiges Zentrum des British Empire, seit
1641 Sitz des East India Company an der Ostküste, heute
Industriezentrum (Automobil, Textil, Leder, Chemie, Erdöl, IT), große
Infrastruktur- und Umweltschutzprobleme, schnell wachsende
Bevölkerung (ca. 20% in Slums)
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
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Wirtschaftsentwicklung & Geschäftsumfeld
Raum Kolkata/ bis 1996: Kalkutta
- drittgrößter Ballungsraum, Stadtgebiet ca. 5 Mio Ew., starkes
Bevölkerungswachstum (ca. 32% in Slums), aber 1984 erste U-Bahn,
grosse Umwelt- und Infrastrukturprobleme
- Noch immer intellektuelles, künstlerisches Zentrum der Avantgarde
- Seit 1690 Zentrum der East India Company in Westbengalen,
damals wichtigster Hafenstandort (Opiumhandel nach China!), von
1779-1911 Hauptstadt Britisch-Indiens, Kultur- und
Handelszentrum; Bedeutung sank mit Eröffnung des Suezkanals
(1869), dem Aufstieg Mumbais im 19 Jh. und mit dem Ende des
Opium-Handels.
- Heute Industriestandort ( Jute, Papier, Textilien, Schiffs- u.
Maschinebau, Stahl, Erdöl, Chemie, IT, Call Centers), Tor nach
Bangladesh, noch immer schlechtes Image, kommunist. Regierung
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Geschichte & Auswirkungen bis heute
Frühgeschichte:
- sesshafter Ackerbau ab 8000 v. Chr. im Industal (heutiges Pakistan),
Städte entstanden, Priesterherrschaft, Handel bis Afrika, Arabische
Halbinsel & Mesopotamien
- Ab 1900 v.Chr. klimatische Veränderungen (Dürre)und tektonische
Umbrüche beenden Induskultur
- Parallel schrittweises Eindringen der nomadischen Hirten & Krieger
(„Arya“ = die Edlen) aus Afghanistan mit Streitwagen und Pferd;
bringen die Veden (heilige Schriften) mit; Stadtgründungen ab ca.
550 v.Chr. in mittlerer Ganges-Ebene.
50
Geschichte & Auswirkungen bis heute
- Im Osten (heutiges Bihar und Bengalen) entstehen neue religiöse
Bewegungen: Siddharta Gautama begründet den Buddhismus,
Mahavira den Jainismus in Konkurrenz zu den alten Lehren der
Veden/Hinduismus; rasche Verbreitung im 5. und 4. Jh v. Chr.
- Die schrittweise Entwicklung des Hinduismus kann man auf ca.
1000-200 v. Chr. datieren. Er entsprang aus der Vermischung des
einheimischen Drawidenglaubens und der alten arischen
Vedenreligion, welche von den eindringenden Ariern mit nach
Indien gebracht wurde.
- 327 v.Chr. Alexander der Große dringt bis zum Indus vor, bricht die
persische Herrschaft
51
Geschichte & Auswirkungen bis heute
- ab 320 v. Chr: Maurya Dynastie beginnt, erstes indisches Großreich
- 268 v.Chr. dritter Maurya-Herrscher Ashoka , selbst buddhistischer
Laienprediger, verbreitet Buddhismus und Kunst;
- Ausdehnung des Reiches (Afghanistan, Ost-Bengalen bis Bangalore),
kein Territorialstaat, aber Kontrolle der Handelsstraßen und des
fruchtbaren Kerngebietes rund um die Hauptstadt Patna
- Ab 232 v.Chr. nach Ashoka`s Tod zerfällt das Reich wieder, im Osten
herrschen regionale Könige, im Norden laufend Invasoren aus
Zentralasien
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Geschichte & Auswirkungen bis heute
- Ab 320-497 n.Chr. Herrschaft der Gupta-Dynastie, nochmalige
Errichtung eines Großreiches, Kerngebiet wie bei Ashoka;
Heiratsallianz mit den mächtigen Vakatakas in Zentralindien;
kulturelle Blütezeit, klassische Sanskritdichtung entsteht,
Tempelskulpturen; der Glanz dieser urbanen, höfischen Kultur
strahlt auf die späteren Regionalreiche aus
- ab 506 n.Chr. Einfall der Hunen, Zerstörung der Gupta-Kultur im
Norden, später Zurückeroberung durch regionale Herrscher;
Buddhismus verliert an Einfluß, zahlreiche regionale Reiche
wechseln sich ab
- 1193 n. Chr. Einnahme Delhi`s durch den Afghanischen Sultan
Mohammed Ghori, Ausbreitung der muslimischen Herrschaft im
Norden, Sultanat von Delhi, Zusammenprall von islamischen und
hinduistischen Werten
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Geschichte & Auswirkungen bis heute
- 1398 n.Chr. Delhi und Nordindien werden von den Mongolen
erobert
- 16.-18 Jh. Herrschaft der muslimischen Moghul-Kaiser
- 1627-58 Bau des Taj Mahal (Mausoleum für Mumtaz Mahal)
- 1658-1700 Aurangzeb stürzt Vater Shah Jahan, baut Großreich aus,
bevorzugt sunnitische Bevölkerung, unterdrückt und vertreibt
Hindus und Sihks, Kampf gegen Marathen-König Shivaji, der die
Hindus befreien kann; erste Niederlassungen der British East India
Company in Kalkutta, Madras und Bombay entstehen;
- ständige Kriege und Niederschlagung von regionalen Aufständen,
zunehmender britischer Einfluß sowie religiöse Konflikte führen zu
schrittweisem Niedergang der Mogul-Herrschaft im 18 Jh.
54
Geschichte & Auswirkungen bis heute
Die British (früher: English) East India Company (EIC):
- 1600 in London als Handelsgesellschaft gegründet, zweite AG der
Welt, Beteiligung der Investoren am Gewinn; Erhalt eines eigenen
Siegels
- Freibrief von Königin Elisabeth: Abwicklung sämtl. Handels zw. Kap
der Guten Hoffnung und der Magellanstraße für 15 J.
- Ab 1612 an der indischen Westküste aktiv (vorher
Auseinandersetzung mit den Portugiesen), Errichtung von
Handelsstationen, ab 1640 auch in Madras/Ostküste und in
Kalkutta/Westbengalen (vorher leisteten die Holländer dort
Widerstand)
- Karl II. verlieh 1661 der EIC : Zivilgerichtsbarkeit, Militärgewalt,
Recht über Krieg & Friedensschluss in Indien sowie Überlassung der
Stadt Bombay zum Lehen
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Geschichte & Auswirkungen bis heute
- Charles II verlieh später noch das Recht, Festungen zu bauen,
Truppen auszuheben (eig. Streitkräfte, hauptsächlich lokale
Bevölkerung) und Münzen zu schlagen
- 1694 Bestätigung der Rechte im Londoner Parlament unter gr.
Protest der anderen Kaufleute; daher: 1698 Regierung läßt
Konkurrenzgesellschaft zu
- 1709 Fusion beider Gesellschaften zu „United East India Company“
– blühende Geschäfte und großer Einfluß auf lokale Politik
- EIC „eroberte“ für England Indien und Südostasien; Vorteil:
„illegale“ Geschäfte (Opiumhandel) wurden von EIC gemacht
(nicht von der britischen Krone)
- EIC hatte faktisch Handelsmonopol in Indien: Tee, Gewürze,
Baumwolle, Opium, Indigo-Farbstoff, Seide; andere Nationen
wurden vertrieben (Frankreich)
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Geschichte & Auswirkungen bis heute
- Nach Fast-Bankrott der EIC in 1771 aufgrund finanz. Unregelmäßigkeiten setzte das engl. Parlament Untersuchungsausschüsse
ein; durch Gesetze von 1773 und 1784: Transformation des
Handelsunternehmens zu kolonialer Verwaltungsgesellschaft; parallel
dazu immer mehr regionale Aufstände in Indien; Verwaltung und
Kontrolle der wachsenden Gebiete wurde immer schwieriger
- Bis Mitte des 19.Jh. beherrschte die EIC weite Teile Indiens, Burma,
HK, Singapore, Indonesien, Philippinen, China etc. = ca.20% der
Weltbevölkerung!
- EIC erwarb Barmittel (Silber) zum Erwerb von Tee durch Export von in
Indien hergestelltem Opium nach China (1. Opium-Krieg Chinas gg.
Großbritannien: 1839-42, 2. Opium-Krieg: 1856-60)
57
Geschichte & Auswirkungen bis heute
- 1857 grosser Sepoy Aufstand in Indien mit Unterstützung
regionaler Herrscher/Moguln
- 1858 Auflösung der EIC
- 1858 Großbritannien übernimmt formell die Herrschaft in Indien/
Königin Victoria wird Kaiserin von Indien
- Unzufriedenheit in der Bevölkerung wächst, auch gut ausgebildete
Inder konnten kaum in den Beamtenapparat aufsteigen und
Führungspositionen übernehmen; Ausbeutung der Arbeiter,
Ausgrenzung der indischen Bildungsschicht
- 1885 erste Sitzung des All India National Congress in Bombay
- 1870 Siemens baut Telegraphenlinie London-Kalkutta
- 1911 Verlegung der Hauptstadt von Kalkutta nach Delhi
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Geschichte & Auswirkungen bis heute
- Indische Vertreter sprechen nicht mit einer Stimme, immer
deutlichere Konflikte zwischen Hindus und Muslimen, immer
größere Unruhen, Großbritannien agiert hilf- und planlos
- Mohammed Ali Jinnah: Vertreter der Muslime
- Mahatma Gandhi: Vertreter der Hindu; organisiert ab 1915 im
Namen des Indian National Congress (INC) Kampagnen gegen
ungerechte Gesetze der Briten, er wurde zur politischen Leitfigur
und ideolog. Führer des INC; INC öffnet sich für die bäuerliche
Bevölkerung, wird von der Honoratiorenvereinigung zur
Massenbewegung; trotz gemeinsamem „Feind“ meist kein
gemeinsames Vorgehen der Hindus und Muslimen, Ausnahme
„Quit India Resolution“ 1942; Großbritannien war unentschlossen,
Unruhen entstanden
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Geschichte & Auswirkungen bis heute
- 1946 Wahlen in Indien; Mohammed Jinnah fordert seit 1939
Einrichtung eines eigenen muslimischen Staates (Zwei-NationenTheorie), die nationale Frage wird immer brisanter, die Briten
versuchen zu vermitteln
- Lord Mountbatten (Vizekönig) setzt 1947 Ultimatum, beruft
britischen Mediator Sir Radcliff zur Ausarbeitung der Modalitäten
der Teilung, auch INC akzeptiert Teilung am 3.6.1947, Lord
Mountbatton verkürzt den Zeitpunkt zur Erklärung der
Unabhängigkeit Indiens auf 15.8.1947
- „Radcliff Award“: Teilung nicht auf Basis einer Bevölkerungsabstimmung, sondern willkürlich auf Basis bevölkerungsstatistischer Grundlagen von religiösen Mehrheiten;
- 14.8.1947: Unabhängigkeitserklärung Pakistans;
60
Geschichte & Auswirkungen bis heute
- Exodus setzt ein: Mehr als 10 Millionen Menschen werden
vertrieben, mehr als 1 Million Menschen getötet, Hindus und Sikhs
flüchten nach Süden, Muslime nach Norden; Grenze im Panjab lief
mitten durch die Gebiete der Sikhs; Lord Mountbatten war völlig
überrascht, er war nicht mehr Vizekönig, sondern jetzt
Generalgouverneur Indiens auf Nehrus Wunsch. Jinnah wurde
Generalgouverneur Pakistans
- Indien verweigert Pakistan deren Anteil an der Staatskasse von
Britisch-Indien; Gandhi setzt sich für die Muslimen ein und wird am
30.1.1948 von einem erbosten, fanatischen Hindu erschossen.
- Pakistan: zusammengesetzt aus „P“ = Panjab, „A“= Afghan
Province, „K“= Kashmir, „S“ = Sindh und Endung von Baluchistan –
erdacht schon 1933 in Cambridge von Rahmat Ali.
61
Geschichte & Auswirkungen bis heute
Das Kashmir-Problem
- Die britisch-ind. Provinzen waren durch Richterspruch Indien
zugeteilt worden; den unzähligen kleinen Fürstenstaaten war es
aber selbst überlassen, sich zu entscheiden oder unabhängig zu
werden; die meisten Fürsten schlossen sich Indien an (Herbst
1947);
- aber es gab zwei Problemfälle: Nizam (muslim. Herrscher in
Hyderabad - Mehrzahl der Bevölkerung waren Hindus, Hyderabad
war umgeben von indischem Territorium; eine „Polizeiaktion“ der
indischen Armee zwang Nizam zum Anschluß
- Maharaja von Kashmir zögerte auch – Mehrzahl der Bevölkerung
waren Moslems, Region grenzte an Indien, Pakistan, China –
pakistan. Freischärler fallen ein; Maharaja bat Indien um Hilfe, Lord
Mountbatten sagte nur bei Anschluß an Indien Hilfe zu, Maharaja
fügte sich, indische Truppen verteidigten Kashmir, da schalteten sich
auch die regulären pakistanischen Truppen ein …..
62
Geschichte & Auswirkungen bis heute
- Während der Kämpfe stand in Delhi die Teilung der Staatskasse an
- Die von Nehru angerufenen United Nations bewirkten Waffenstillstand
in Kashmir, verurteilten aber Pakistan nicht und strebten „politische
Lösung“ an.
- Tod Jinnah`s im Sept. 1948; Pakistan war in 2 Landesteile getrennt
(Panjab und Ostbengalen); instabile Lage, Staat sucht Identität als
„Gegenstaat“ zu Indien; Jinnah stützte sich hauptsächlich auf Armee
und Bürokratie, so machen es auch seine Nachfolger bis heute,
Pakistan ist letztlich Militärstaat, Armee ist eigentl. Träger der
politischen Herrschaft; Pakistan agiert auch außenpolitisch so:
Anschluß an US-Paktsystem; Indien blieb bündnisfrei
- Sept.1965 nach Nehrus Tod: pakistan. Offensive in Kashmir; ind. Armee
siegt
63
Geschichte & Auswirkungen bis heute
- In anschließender „Konferenz von Tashkent“ Verpflichtung Pakistans
zum Gewaltverzicht (Gesichtsverlust!), indischeTruppen ziehen sich
daraufhin aus Kashmir zurück
- Seitdem auch immer wieder Unruhen in Ost-Bengalen, 1971
schaltet sich die indische Armee dort ein, es folgt 1971
Unabhängigkeit von Ost-Bengalen: Gründung von Bangladesh
- Indien hatte 1971 über 90.000 pakistan. Kriegsgefangene; als
„Preis“ für die Auslösung der Gefangenen stimmt pakistan.
Präsident Bhutto zu, künftig das Kashmir-Problem nur noch in
bilateralen Verhandlungen zu lösen, d.h. nicht mehr zu
internationalisieren
- Bis heute stehen sich indische und pakistanische Truppen in
Kashmir gegenüber, die Grenze zu China verschärft das Problem
64
Geschichte & Auswirkungen bis heute
Indien seit der Unabhängigkeit 1947 bis heute
- 1947-1964 Jawaharlal Nehru – erster Ministerpräsident Indiens;
noch immer hoch angesehen, propagierte Bündnisfreiheit Indiens,
aber Orientierung an Wirtschaftspolitik der Sowjetunion, Einfluss
des Staates und Zentralismus behindern das Wachstum in Indien
noch heute
- Seine Tochter Indira, verheiratete Gandhi (nicht verwandt mit M.
Gandhi) folgt 1964, regierte recht erfolgreich
- Deren Sohn Sanjay Gandhi stellte sich politisch ins Aus
(u.a.Zwangssterilisations-Kampagne); stirbt 1980 bei
Flugzeugabsturz
- Indiras Verhältnis zu den Sikhs verschlechtert sich dramatisch, sie
lässt Sikh-Tempel in Amritsar angreifen
- 1984 wird sie von einem Sikh (Leibwächter) getötet
65
Geschichte & Auswirkungen bis heute
- Ihr Sohn Rajiv Gandhi wird 1984 zum Ministerpräsidenten vereidigt;
unerfahren, aber reformorientiert; setzte Reformen durch, wird
aber zum Feindbild der militanten tamilischen Freiheitskämpfer (Sri
Lanka) – Rajiv Gandhi wird 1991 von tamilischer
Selbstmordattentäterin ermordet
- Sonia Gandhi, Rajivs Frau, soll Führung der regierenden
Kongresspartei übernehmen; letztlich überlässt sie Rao (1991 bis
1996),den Posten des Premierministers;
- bei den Wahlen 1996 und weiteren Wahlen in den Folgejahren wird
jeweils die BJP Partei stärkste Kraft, Vaypayee ab 1996 bis 2004
Premierminister;
- 2004 Kongresspartei gewinnt wieder die Wahlen, Sonia Gandhi
lehnt wieder Premier-Posten ab, Manmohan Singh wird vereidigt
66
Geschichte & Auswirkungen bis heute
- Bei den Wahlen 2009 konnte die von der Kongresspartei
geführte Parteienkoalition United Progressive Alliance (UPA), ihre
Mehrheit noch deutlich ausbauen, so dass Manmohan Singh am 22.
Mai 2009 erneut zum Premierminister gewählt wurde.
Er ist der erste nicht-hinduistische Premier Indiens.
67
Wahlen in Indien im Frühjahr 2014
voraussichtlich: Narendra Modi von der Bharatiya Janata Party (BJP) versus
XY (Rahul Gandhi zog zurück) von der regierenden Kongresspartei
68
Wahlen in Indien im Frühjahr 2014
Wahl in Indien
- größter Demokratie-Event aller Zeiten
- ca. 815 Millionen Inder wählen – 100 Millionen mehr als bei der
letzten Wahl
- Zeitraum der Wahl ein Monat: 7.4. bis 12.5.14 – Abstimmung über
neues Parlament aus logistischen Gründen auf 9 Wahltage verteilt
- nur dann könne Sicherheit und Ordnung an 930 000 Wahllokalen
garantiert werden
- abgestimmt wird mit elektronischen Wahlmaschinen
- Auszählung für 543 Parlamentssitze am 16.5.14
- Kongresspartei: Manmohan Singh tritt nicht wieder an
- hindu-nationalistische BJP: Narendra Modi
- neue Partei AAP: Vorsitzender und ehemaliger Regierungschef
Dehli: Arvind Kejriwal
69
Indien - aktuell
-
-
-
Politik als Familiengeschäft
Innenpolitisch steht die Regierung unter Druck: negative Wirtschaftsdaten
Diskussion um die Rolle der Frau: Vergewaltigungsfall in Delhi Dez. 2012
Politische Parteien: zerstritten und handlungsunfähig; Machtverhältnisse
im Parlament haben sich verschoben, Premier M.Singh verlor Mehrheit,
Widerstand gg. seine Wirtschaftspolitik nimmt zu
2014: Wahlen zum Unterhaus (Lok Sabha)
Indian National Congress Party (INC) in der Krise, Indiens älteste (1885)
und mitgliederstärkste Partei, aber meist Politikveteranen, Bevölkerung
aber jung!
Seit 19947 stand die Nehru-Gandhi-Dynastie fast 40 Jahre an der Spitze
politischer Macht und stellte 3 Regierungschefs.
-
Jawaharlal Nehru (1947-1964)
Indira Gandhi (1966-1977; 1980-1984)
Rajiv Gandhi (1984-1989)
70
Indien - aktuell
-
Bisher waren Kongresspartei und Nehru-Gandhi-Dynastie wie eine
Klammer verbunden und vollzog jeweils die pol. Paradigmenwechsel:
-
-
-
Staatskapitalismus unter Nehru ab 1947ff.
Liberalisierung und Wirtschaftspolitik unter Manmohan Singh seit 1991ff.
Enge Kooperation mit der Sowjetunion ab 1947ff.
Seit 2005 „strategische Partnerschaft mit den USA“
Was passiert in 2014? Ein neuer Paradigmenwechsel?
Politische Landschaft in Indien ist stark zersplittert. Vielzahl von
Regionalparteien. Politische Mehrheiten lassen sich nur durch
Einbindung der kleinen Parteien erreichen – mit all den Konsequenzen.
Die Zeiten der Dominanz der Kongresspartei und des BJB sind vorbei,
beide Parteien erhielten bei den Wahlen 2004 und 2009 jeweils weniger
als 50% der Stimmen.
Über 800 Mio. Wahlberechtigte – größte Demokratie der Welt;
Wahlbetrug und Stimmenkauf sind an der Tagesordnung;
Politische Macht bleibt eng verknüpft mit Einfluss finanz. Mittel dubioser
Herkunft, Politik und mafiöse Strukturen sind eng vernetzt. Viele Politiker
haben einen kriminellen Hintergrund (z.B. Steuerbetrug). Es herrschen
Nepotismus und Korruption.
71
Politisches System
- Staatsform:
Indische Union = parlamentarisch-demokratische Republik mit
bundesstaatlicher Ordnung
- 26.1.1950 Verabschiedung der Verfassung - als demokratische
Verfassung westlicher Prägung ist sie den Idealen Gerechtigkeit,
Freiheit, Gleichheit, Gewaltenteilung und Föderalismus verpflichtet.
- Regierungsbildung erfolgt durch das demokratisch gewählte
Parlament (die Legislative)
- Das Parlament, besteht aus zwei Kammern, dem Rat der
Staaten/Oberhaus (engl. Council of States, Hindi Rajya Sabha) und
dem Haus des Volkes/Unterhaus (engl. House of the People, Hindi
Lok Sabha). Nach der Verfassung stellt der Präsident den dritten Teil
des Parlamentes dar, er ist also Teil der Legislative. Seine
Gesetzgebungskompetenzen sind jedoch stark eingeschränkt
72
Politisches System
Das Oberhaus
- hat keine gewählten Abgeordneten, sondern besteht aus höchstens
238 Abgesandten der Bundesstaaten und Unionsterritorien und
zwölf vom Präsidenten ernannten Vertretern der Künste,
Wissenschaften und sozialen Dienste. Der Council of States
existiert bereits seit 1919 und ist eine ständige Einrichtung; jeweils
ein Drittel der Mitglieder wird alle 2 Jahre durch neue Mitglieder
(Amtszeit 6 Jahre) ersetzt, Vize-Premier ist Vorsitzender qua Amt
Das Unterhaus
- umfasst nicht mehr als 550 direkt gewählte Volksvertreter. Das
Unterhaus kann jederzeit aufgelöst werden kann, spätestens aber
nach fünf Jahren wird jeweils neu gewählt wird
- Seit März 2010 besteht eine Frauenquote im Parlament. Ein Drittel
der Abgeordneten müssen Frauen sein.
73
Politisches System
- Die Abgeordneten der beiden Kammern müssen indische
Staatsbürger und mindestens 30 (Oberhaus) bzw. 25 Jahre
(Unterhaus) alt sein. Sie dürfen nicht gleichzeitig der jeweils
anderen Kammer oder einem Staatenparlament angehören.
- Ein Gesetzesentwurf entweder im Ober- oder im Unterhaus
eingebracht werden, aber bedarf in jedem Falle der Zustimmung
beider Kammern.
Lehnt eine der Kammern den Gesetzesentwurf ab oder können sich
die Kammern nicht auf einen Kompromiss einigen, kann der
Präsident eine gemeinsame Sitzung einberufen, in der eine einfache
Mehrheit entscheidet.
Ausnahmen: Gesetzesvorlagen mit finanziellen Belangen
(Steuerangelegenheiten, Darlehen, etc.) Diese sog. „Money bills“
dürfen nur im Unterhaus eingebracht werden; das Oberhaus darf
dann lediglich Änderungsvorschläge einbringen, die das Unterhaus
jedoch nicht annehmen muss. In jedem Falle muss ein Gesetz,
nachdem es im Parlament verabschiedet wurde, die Zustimmung
des Präsidenten erhalten, damit es in Kraft treten kann.
74
Politisches System
Der Präsident
- Staatsoberhaupt und Oberkommandierender der Armee
- für fünf Jahre von einem Gremium bestehend aus allen Mitgliedern des
Unionsparlaments und der Staatenparlamente gewählt
- Eine Wiederwahl ist möglich. Er muss die indische Staats-bürgerschaft
besitzen, mindestens 35 Jahre alt sein und darf keinen anderen
Regierungsposten auf Unions- oder Staatenebene innehaben.
- Als formell oberster Repräsentant der Exekutive ernennt er den
Premierminister und auf dessen Vorschlag die Mitglieder des
Ministerrates (Kabinett).
- Von 2007 bis 2012 wurde Indien durch eine Präsidentin vertreten:
Pratibha Devisingh Patil , Rechtsanwältin und Politikerin der
Kongresspartei, erste Frau in diesem Amt und Trägerin der 13. indischen
Präsidentschaft; seit 25.7. 2012 neuer indischer Präsident Pranab
Mukherjee, Ex-Finanzminister, 76 Jahre alt.
75
Politisches System - der aktuelle indische Präsident
Pranab Mukherjee bei der Stimmabgabe
76
Politisches System
Der Premierminister
- ist der Regierungschef des Landes
- berät laut Verfassung zusammen mit seinem Kabinett den
Präsidenten und untersteht damit nach der Verfassung, wie in den
meisten parlamentarisch-demokratischen Republiken üblich, dem
Präsidenten
- Der Präsident soll laut Verfassung dann in Übereinstimmung mit
den Ratschlägen des Premierministers handeln.
- In der Praxis bedeutet dies, dass der Premierminister die Richtlinien
der Regierungspolitik vorgibt. Er trifft die wichtigsten politischen
Entscheidungen, denen der Präsident Folge zu leisten hat.
- Premierminister seit 2004 ist NOCH Manmohan Singh
(Kongresspartei), nach den Parlamentswahlen 2009 am 22.5.2009
im Amt bestätigt
77
Politisches System
Die Judikative:
Oberstes Gericht (Supreme Court of India),Neu-Delhi, mit höchstens
26 Richtern, vom Präsidenten ernannt.
Den Vorsitz hat der Oberste Richter (Chief Justice of India).
Zuständig für Streitigkeiten zwischen den Staaten und der
Zentralregierung sowie zwischen Bundesstaaten untereinander.
Außerdem stellt er die höchste Berufungsinstanz der Zivil- und
Strafgerichtsbarkeit des Landes dar.
Seine Entscheidungen sind für alle Gerichte des Landes bindend.
78
Politisches System
21 High Courts, die obersten Gerichtshöfe der Bundesstaaten;
Appellationsgerichte für Berufungs- und Revisionsfälle;
Ein High Court kann für mehrere Staaten gleichzeitig zuständig sein.
Die bundesunmittelbaren Unionsterritorien verfügen, mit
Ausnahme von Delhi, über keine eigenen High Courts, sondern sind
der Gerichtshoheit eines jeweils anderen High Court unterstellt.
Jedem High Court steht ein Oberster Richter vor, der mit
Zustimmung des Vorsitzenden Richters des Obersten Gerichtshofs
und der Gouverneure der betreffenden Bundesstaaten vom
Präsidenten ernannt wird. Dies gilt gleichermaßen für die übrigen
Richter der High Courts, deren Ernennung aber überdies mit dem
Obersten Richter des jeweiligen High Courts abgestimmt werden
muss.
79
Politisches System
Ab der dritten Rechtsebene (Distriktebene):
Zivile Rechtsstreitigkeiten : in den Stadtdistrikten - City Civil Courts;
in den Landdistrikten - District Courts
Strafrechtl. Streitigkeiten: in Stadt- und Landdistrikten - Sessions
Courts
Sondergerichte für spezielle Bereiche wie Familien- und
Handelsrecht. Die Rechtsprechung einfach gelagerter Streitfälle der
untersten Ebene findet in den Panchayats der Dörfer (Gram
Panchayat) statt.
In Folge der britischen Rechtspraxis der Kolonialzeit findet in Indien
heute noch vielfach das Common Law Anwendung, das sich nicht
auf Gesetze, sondern auf maßgebliche Urteile hoher Gerichte in
Präzedenzfällen stützt. Die Gerichtssprache ist Englisch, auf den
unteren Ebenen kann aber auch in der jeweiligen regionalen
Amtssprache verhandelt werden.
80
Politisches System
- Was ist seit der Unabhängigkeit 1947 passiert:
- Seitdem hat sich die Bevölkerung verdreifacht, das Pro-KopfEinkommen sich mehr als verdoppelt;
- verbesserte Anbaubedingungen in der Landwirtschaft,
Unabhängigkeit vom Monsun durch Bewässerungssysteme
- Industrielles Wachstum und Reformen, insbes. ab 1991, Start der
Öffnungspolitik
- 3 grosse Parteien (Kongresspartei, Bharatiya Janata Party – BJP,
Kommunistische Partei), sehr viele kleine Parteien.
- Kleine Parteien haben aufgrund des Mehrheitswahlrechts kaum
eine Chance, aber Trend: z.B. Dalit-Partei : Bahujan Samaj Party
(Einbeziehung mehrerer Kasten) – vertikales Kastensystem wird
horizontales System von Interessensgruppen/politischen Parteien
- Föderalismus ist Sicherheitsventil bei pol. Spannungen,
Föderalismus und Demokratie tragen wesentlich zu Stolz und Stärke
Indiens bei und sichern die Zukunft
81
Politisches System
Das Problem: Korruption
- Obwohl die aktuelle Regierung Singh bereits seit ihrem Antritt 2004
der Korruption den Kampf angesagt hat, fielen die bislang größten
Skandale ausgerechnet in ihre Amtszeit: So kostete die Ausrichtung
der Commonwealth-Spiele 2010 den ind. Steuerzahler rund sechs
Milliarden USD - mehr als 22-mal so viel wie anfangs geschätzt. Nun
sitzt Suresh Kalmadi, ehemaliger Chef des Organisationskomitees
und suspendierter Politiker der regierenden Kongress-Partei, in
Untersuchungshaft. Von einem Großteil des Geldes fehlt immer
noch jede Spur.
- Im Februar 2011 wurde der Telekommunikationsminister
Andimuthu Raja verhaftet, weil er Lizenzen für ein Mobilfunknetz
unter Wert verkauft haben soll, der Schaden beträgt angeblich 40
Milliarden Dollar. Er bestreitet die Vorwürfe.
- "Nicht nur die Politik ist korrupt in diesem Land", sagt die
bekannte Bürgerrechtlerin Aruna Roy und schimpft über "eine
ineffiziente und faule Bürokratie in Indien".
82
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
- Religion, Spiritualität, Morallehren haben höchste Bedeutung
- Religiöse Festlichkeiten und Rituale sind Ausdruck der eig. Identität;
sich wandelnde Lebensumstände, Entstehung der Mittelschicht,
Berufstätigkeit der Frauen, etc. bewirken oft Anpassung der
religiösen Praktiken/Abweichung von traditionellen Vorschriften
- Lange in der Geschichte verankert, spielt Religion im täglichen
Leben eine große Rolle (zwangloser , intuitiver Umgang und
Befragung von Göttern, Besuche von Ashrams, Engagement von
Priestern zu verschiedensten Anlässen und Lebensentscheidungen
gehört zum indischen Alltag – essentiell wichtig für ausländische
Manager, dies zu verstehen! – Beispiele!)
- Buddhisten, Hinduisten, Muslime, Christen, Parsen, Jains, Sikhs
leben (fast) friedlich zusammen (Ausnahme: Progrome)
83
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
Der Hinduismus
- Die meisten Inder bezeichnen sich als Hindus (ca. 82%)
- Keine eindeutige Definition bis heute!
- Inder nennen den Glauben Dharma „Recht und Sitte“;jeder Mensch
hat ein eigenes Dharma, es bestimmt das richtige Handeln; wer sich
entspr. seines Dharma verhält, der darf Hoffnung auf bessere
Wiedergeburt haben
- Daher sehr viele Strömungen mit teils sehr, sehr großen
Unterschieden
- Kein monotheistische Religion, keine Kirche, kein religiöses
Oberhaupt oder Symbol, kein heiliges Zentrum/Tempel
- Jeder Hindu verfolgt seinen individuellen Glaubensweg (ein Gott –
mehrere Götter – viele Götter)
- Eine Religion voller Gegensätze:
- Ahimsa: Nicht-Verletzung von Lebewesen//Tier-und
Menschenopfer
- Askese & Yoga// Blutopfer und Tantrismus
84
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
- Hinduismus ist Ansammlung verschiedener Lehren, begann vor
mehr als 4000 Jahren im Nordwesten Indiens; erste schriftl.
Zeugnisses in den Veden ca. 1500 v.Chr. über indische
Schöpfungsmythen;
- die hierarchische Denkweise des Kastenwesens ist hier begründet
- die Lehre der Reinkarnation (je nach Karma (= die Folge jedes
Handelns/durch guten und schlechte Taten beeinflussbar) entstand
ca. 500 v.Chr; nach dem Tod des Körpers wandert die Seele weiter,
Wechsel von Wiedergeburt und Tod, bis irgendwann Befreiung von
diesem Kreislauf eintritt ; dadurch eher Fokus auf spirituelle Werte,
die im nächsten Leben helfen, als auf materialistische Werte, die
nur in diesem Leben zählen; das Kastenwesen weist jedem
Menschen den genauen Platz in der Gesellschaft zu
- Somit ist Religion auch Erklärerin, Mittlerin , moralische Instanz in
dieser so unterschiedl. Gesellschaft/Unterschiede Arm und Reich
85
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
- Trotz Lehre von Reinkarnation und Karma – keine Ergebenheit in
unausweichliches Schicksal (wichtig zu verstehen für
Personalmanagement)!
- Götter sind durch Menschen beeinflussbar, können das Schicksal
der Menschen verändern – daher bewirkt die tiefe
Religiosität/Spiritualität der Inder deren Bestreben, gute Taten zu
tun, sie bewirkt nicht Fatalismus!
- Die wichtigsten Götter sind Krishna, Shiva, Vishnu, Rama, Ganesh
- Es gibt auch klar hinduistisch/national-hinduistische politische
Parteien (z.B. BJP)
- Ca. 80% der Inder sind Hindus
86
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
Der Buddhismus
- entstand in Indien; ca. 4 Jh. v. Chr. durch Siddhartha Gautama,
später „Buddha“ genannt. Der Überlieferung nach erlangte er im
Alter von 35 Jahren durch das Erlebnis des „Erwachens“ eine
Aufeinanderfolge von Erkenntnissen, die es ihm ermöglichten, die
buddhistische Lehre zu formulieren. Bald danach begann er mit der
Verbreitung der Lehre, gewann die ersten Schüler und gründete die
buddhistische Gemeinde. Bis zu seinem Tod im Alter von 80 Jahren,
mit dem bei ihm nach buddhistischer Vorstellung das endgültige
Nirwana (Parinirvana, „Verlöschen“) eintrat, wanderte er lehrend
durch Nordindien.
- Der Buddhismus kennt wie der Hinduismus die Reinkarnation und
das Karma, allerdings soll im Unterschied zum Hinduismus letztlich
auch keine Seele bleiben
87
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
- Alles Leben sei Leiden, verursacht durch Begierde und das Streben
nach Werden/Nicht-Werden, diesem Kreislauf der ewigen
Wiedergeburt gilt es zu Entfliehen durch Entsagung allen
Verlangens; Buddha gibt dafür Übungen der Weisheit, der
Moralität und der geistigen Disziplin vor
- Durch ständige Meditation soll höherer Bewusstseinszustand
erreicht werden; letztlich muss Geist und Körper von allem Leiden
befreit werden
- Von Indien aus Ausbreitung des Buddhismus über ganz Asien, in
etlichen Ländern heute die Hauptreligion; in Indien Blütezeit unter
König Ashoka ca. 300 v.Chr; danach Bedeutungsverlust
- Ähnlich tolerante Religion wie der Hinduismus
- ca. 1% der Inder sind Buddhisten
88
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
Der Islam
- ca. 13% der Inder sind Muslime, mengenmäßig mehr als in ganz
Pakistan
- Grundsätzlich friedliches Miteinander mit den Hindus,
gemeinsames Arbeiten, Essen, seltener auch Heirat
- Trotzdem auch Konflikte, manchmal Gewaltexzesse durch Fanatiker
beider Seiten
- Unzählige Theorien von Politik- , Religions- und
Sozialwissenschaftlern, Historikern, Psychologen und Demographen
bzgl. den Ursachen der Konflikte
89
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
Das Christentum
- ca. 2% Christen ( ca. 25 Mio. Menschen, ca. 60-70% röm.-kath.)
- Seit über 2000 Jahren gibt es Christen in Indien;
- Die zahlenmäßig meisten Christen leben mit knapp 6,1 Millionen in
Kerala an der Südwestküste Indiens (= jd. vierte indische Christ). An
zweiter Stelle folgt Tamil Nadu mit 3,8 Millionen Christen
- Goa: Die Geschichte des Katholizismus in Indien begann mit der
Missionierung durch die Portugiesen infolge der Erschließung des
Seeweges um Afrika durch Vasco da Gama.
- In der ehemaligen portugiesischen Kolonie Goa, dem Schwerpunkt
der katholischen Kirche in Indien, sind heute etwa 30 % der
Menschen römisch-katholischer Konfession.
- erst im 19.Jh.: Stärkere Missionierungsbemühungen auch in
Nordindien, dort bis heute der relativ größte Anteil christlicher
Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung (Mizoram über 90%,
Nagaland über 80%, Meghalaya ca. 70%) (Daten aus Census 2001)
90
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
Der Jainismus
- ca. 0,6% der Bevölkerung (ca. 4,2 Mio. Menschen)
- Glaube ist im ca. 5 Jh.v.Chr. entstanden, wie Sikhismus als
Gegenbewegung zum Hinduismus; Ablehnung des Kastenwesens
- Der Jainismus geht davon aus, dass sich in der Welt zwei Prinzipien
gegenüber stehen: Geistiges und Ungeistiges. Das Geistige beruht
auf einer unendlichen Anzahl individueller Seelen. Das Ungeistige
umfasst die 5 Kategorien: Bewegung, Ruhe, Raum, Stoff und Zeit.
Alles Stoffliche ist beseelt, nicht nur Menschen und Tiere, auch
Pflanzen oder Wasser. Die ursprüngliche Reinheit und Allwissenheit
der Seele (Jiva) wird jedoch durch feinstoffliche Substanzen, die als
Folge von Karma eindringen, getrübt. Dies zwingt zum Verbleib im
Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara), bis alles Karma getilgt ist.
- Reinigung der Seele durch sittliche Lebensweise und strenge
Askese; ist eine Seele von allen Verunreinigungen befreit, so steigt
sie in den höchsten Himmel auf, um dort in ruhiger Seligkeit zu
verharren. Dieses Stadium erreichen jedoch nicht alle Seelen. Die
sogenannten abhavya jivas („unfähige Seelen“) können aufgrund
ihrer natürlichen Veranlagung nie aus Samsara befreit werden.
91
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
- Im Glauben der Jains steht Askese im Mittelpunkt
- Die drei ethischen Grundprinzipien des Jainismus sind Ahimsa
(Gewaltlosigkeit gegenüber allen Lebewesen), Aparigraha
(Unabhängigkeit von unnötigem Besitz) und Satya
(Wahrhaftigkeit). Wegen des Ideals der Nichtverletzung von
Lebewesen ernähren sich Jainas ausschließlich so, dass weder Tier
noch Pflanze dafür sterben müssen. Bedingt durch diese Prinzipien,
üben Anhänger des Jainismus nicht jeden Beruf aus, weshalb sie
beispielsweise oft im Handel und im Bankgewerbe arbeiten. Wegen
der Strenge der Lebensführung war die Gemeinde nie sehr groß.
Die Laien konnten wegen des Gewaltlosigkeitsgebots weder in der
Landwirtschaft arbeiten (beim Pflügen könnten Lebewesen verletzt
werden), noch konnten sie Soldaten werden.
- Jains essen nur Nahrungsmittel, die über der Erde wachsen .
92
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
Die Sikhs
- ca. 2% der Bevölkerung (ca. 25 Mio. Menschen)
- Gegenbewegung zu Hinduismus, lehnt jegliches Kastenwesen ab
- Die Sikh-Religion ist eine im 15. Jh. im Punjab entstandene
monotheistische Religion, die auf den Wanderprediger Guru Nanak
zurückgeht.
- Wesentliche Merkmale der Sikh-Religion sind die Betonung der
Einheit der Schöpfung, die Abkehr von „Aberglauben“,
traditionellen religiösen Riten und sozialer Hierarchisierung entlang
Religion, Herkunft und Geschlecht
- Es zählen nur ehrliche Arbeit, hoher moralischer Anspruch, Glaube
an Gleichheit der Menschen; keine Priester; jeder findet Gott selbst
- Es gab nur 10 Gurus, der letzte starb 1708
93
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
- Im Gegensatz zum Hinduismus akzeptieren Sikhs die Wichtigkeit
materieller Bedürfnisse und deren Befriedigung.
- So prägen das Eheleben und die Familie nicht nur einen
Lebensabschnitt, sondern sind für das ganze Leben wichtig.
Deswegen steht die Sikh-Religion dem Streben nach Wohlstand und
Ansehen nicht im Weg.
- Sikhs tragen in der Regel gleichlautende Nachnamen. Als Ausdruck
von Geschwisterlichkeit tragen Sikh-Männer den gemeinsamen
Nachnamen Singh (Löwe), Frauen heißen mit Nachnamen Kaur
(Prinzessin).
- Die Namensgebung wurde von Guru Gobind Singh im 17.
Jahrhundert eingeführt. Die Verwendung der gleichen Namen soll
einen Kontrapunkt zu der in Indien verbreiteten sozialen
Hierarchisierung entlang der Nachnamen darstellen. Dennoch
verwenden manche Sikhs noch einen Nachnamen, zum Beispiel den
ihrer Vorfahren oder ihres Herkunftsortes; zuweilen stellen sie ihren
Beruf vor den Namen oder verwenden als getaufte Sikhs den
Zunamen Khalsa.
94
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
- Der Verzehr von Fleisch ist nicht gestattet, ebenso Tabak, Alkohol
und andere Drogen. Oft wird die vegetarische Ernährungsform aber
nicht durchgängig eingehalten.
- Praktizierende Sikhs, vor allem männliche Religionsanhänger,
erkennt man an einem kunstvoll gebundenen Turban (Dastar).
- Die Kopfbedeckung samt ungeschnittenem Haar – eine Tradition,
die zu Zeiten der Gurus fortschreitend an Bedeutung gewann –
drückt entsprechend dem Selbstverständnis der Sikhs
Weltzugewandtheit, Nobilität und Respekt vor der Schöpfung aus.
Der Turban darf zu jeder Zeit und an jedem Ort getragen werden.
Manche Sikh-Frauen tragen ebenfalls einen Dastar. Fast alle Sikhs
tragen als Zeichen der Gemeinschaft einen Armreif.
95
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
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•
Sikhs der Bruderschaft Khalsa, tragen die fünf Kakars:
Kes (ungeschnittenes und gepflegtes Haar): Abgrenzung von
asketischen Traditionen, Respektsbekundung für die Schöpfung,
d. h. ein Sikh lehnt sich nicht gegen die Naturgesetze auf, die Gott
erschuf.
Kangha (Holzkamm): Er wird für die Haarpflege getragen.
Kirpan (Dolch/Schwert): Als Zeichen dafür, dass Sikh Arme,
Schwache und Unschuldige verteidigen.
Kara (eiserner Armreif): Der Reif wurde ursprünglich zum Schutz
gegen Schwerthiebe getragen.
Kachera (eine kurze Hose/Kniehose): Die Hose gilt als Zeichen der
sexuellen Mäßigung.
96
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
97
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
98
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
Das Kastenwesen
- Der Begriff stammt wahrscheinlich von portugiesisch casta – Rasse
(lateinisch castus – rein)
- Die Zugehörigkeit zu einer Kaste bestimmt grundsätzlich das
gesamte Leben (Schulbildung, Ehepartner, soz. Status, Beruf,
Beerdigung)
- Die Hindus betrachten das Kastensystem als soziales System, das
durch religiöse Strukturierung dem ewigen Gesetz der Welt
("Dharma") entspricht und deshalb gerecht ist, da von der
Kastenzugehörigkeit weder der ethische Standard noch die Erlösung
des Menschen abhängt.
- Das Kastenwesen wurde offiziell in der ind. Verfassung (1950)
abgeschafft, spielt aber im praktischen Leben noch immer eine
Rolle, insbesondere in ländlichen Gebieten.
99
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
- Erste Erwähnung des Kastenwesens durch Megasthenes, dem
Botschafter Alexander des Großen ca. 300 v.Chr.
- Geschichtl. Herleitung u.a:
Ab ca. 1500 v. Chr. wanderten die ersten Arier in Indien ein und
wurden dort sesshaft. Die hellhäutigen Arier waren in drei freie
Stände gegliedert:
1. Priester
2. Fürsten, Krieger, Kaufleute
3. Bauern
Damit sie ihre Herrschaft nicht verloren, grenzten sie sich von den
dunkelhäutigen Einheimischen, die hauptsächlich als Tagelöhner,
Landarbeiter, Handwerker und Diener arbeiteten, ab. Somit war ein
vierter "Stand" geschaffen. Die Einheimischen wurden Shudras
genannt.
100
Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
- Die Kastenordnung ist aber auch religiös begründet. Nach der Lehre
der heiligen Schriften, der Veden (Wissen), der altindischen Religion
sind die Kasten vom Schöpfergott geschaffen und gewollt. Ihr
oberster Grundsatz lautet: Die Menschen sind ungleich geboren,
also können sie nicht gleichgestellt werden.
- Man ordnete die 4 Stände den Körperteilen Brahma´s zu:
Aus dem Mund entstanden die priesterlichen Brahmanen, aus den
Armen die Krieger, die Kshatriyas; aus den Schenkeln gingen die
Kaufleute, Händler, Bauern und Viehzüchter hervor, die Vaishyas,
aus den Füßen die Shudras, die den anderen neidlos zu dienen
hatten.
Unterhalb dieser vier Hauptkasten befinden sich die
Unberührbaren, die später dazu kamen.
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Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
- Der ursprüngliche indische Begriff für Kaste lautet „Varna“ (Farbe)
und bezeichnete im Grunde eine Ständeordnung (4 Stände).
- Varna ist die festgelegte und nicht überschreitbare Aufteilung der
Gesellschaft.
- Neben Varna gibt es Jati und meint wörtlich: „Geburt, Familie,
Clan, Beruf“– die Aufteilung in ca. 3000 berufsspez. Kasten; die
Systeme existieren parallel.
- Die ursprünglichen Berufszuordnungen in den Jatis sind heute
weitgehend theoretischer Natur, praktisch kann jeder jeden Beruf
ausüben. Nur wenige Brahmanen sind Priester, aber beliebt sind
Brahmanen heute dagegen als Köche in besseren Restaurants
(spirituelle Reinheit!) Das Priesteramt wird in fortschrittlichen
Gesellschaftsschichten heute verstärkt auch von Angehörigen
anderer Varnas ausgeübt werden. Ebenso sind nur wenige
Kshatriyas heute auch wirklich Soldaten.
- K. R. Narayanan war von 1997 bis 2002 der erste Staatspräsident,
der aus einer Kaste der ehemals „Unberührbaren“ stammte;
- Mahatma Gandhi war Vaishya.
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Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
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Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
- Dalit ist die heute übliche Selbstbezeichnung der Nachfahren der
indischen Ureinwohner, die aus rassistischen Gründen als
„Unberührbare“ aus dem Kastensystem der kriegerischen
indoarischen Einwanderer bzw. Eroberer oft ausgeschlossenen
wurden. Der Begriff entwickelte sich aus dem Sanskritwort दल ् ,
dal; er wird übersetzt mit „zerbrochen, zerrissen, zerdrückt,
vertrieben, niedergetreten, zerstört, Der-Zur-Schau-Gestellte“.
- In der westlichen Welt, insbesondere im deutschen Sprachraum,
werden sie teilweise auch als Paria bezeichnet; Gandhi nannte sie
Harijan (im Westen ungenau als Kinder Gottes übersetzt, eigentlich:
„Vishnu-Geborene“). Diese Bezeichnung wurde von den Dalits
immer abgelehnt, da sie nicht als schützenswerte Kinder, sondern
als gleichberechtigte Menschen und Inder gesehen werden wollen.
Der im Westen oftmals gebrauchte Begriff „Kastenlose“ ist
unpräzise, da die Unberührbaren durchaus einer Kaste (Jati)
angehören, wenn auch keiner Varna.
- Aktuell in Indien ca. 150 Mio. Dalits, auch entspr. pol. Parteien!
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Religionen, Kastenwesen & Auswirkungen bis heute
- Die indische Verfassung legte Quoten bzgl. der Beschäftigung von
Dalits im öff. Dienst fest, die später weiter erhöht wurden.
- Berufsgruppen sind heutzutage durchlässiger , auch lässt sich nicht
auf die Höhe des Einkommens bzw. finanziellen Background einer
Person zwangsläufig aus der Kastenzugehörigkeit schließen.
- Brahmanen stellen zwar nur einen kleinen Teil der indischen
Bevölkerung, trotzdem sind sie noch immer in der intellektuellen
Elite des Landes stark vertreten, wenngleich nur noch eine
Minderheit als Priester oder Gelehrter arbeitet. Grundsätzlich
arbeiten sie in allen Berufen und sind auch erfolgreiche
Unternehmer. Tendenziell findet man sie eher in „white-collar“Berufen. Aber es gibt auch Brahmanen als Arbeiter in der Industrie;
sie haben zwar oft eine Aversion gegen Tätigkeiten mit niedrigem
Status, sind jedoch nicht grundsätzlich gegen jede physische Arbeit
eingestellt.
- Schon in der frühen Geschichte waren Brahmanen nicht selten
Minister und sind auch heute in höheren Ämtern überproportional
vertreten. Die meisten Premierminister waren Brahmanen.
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Herausforderungen & Chancen für deutsche
Unternehmen
Stärken Indien`s aus unternehmerischer Sicht:
- Großer Absatzmarkt
- Wachsende Mittelschicht
- Hohes Wirtschaftswachstum
- Westlich orientiertes, stabiles und etabliertes Rechtssystem
(common law), demokratischer Rechtsstaat
- Hohes Schutzniveau für gewerbliche Schutzrechte
- Große Anzahl qualifizierter Universitätsabsolventen
- Englisch als Geschäftssprache (relativ) verbreitet
- Enge Verflechtung in der Weltwirtschaft
- Indische Unternehmer und Unternehmen genießen guten Ruf
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Herausforderungen & Chancen für deutsche
Unternehmen
Schwächen Indien`s aus unternehmerischer Sicht:
- Regelungsvielfalt in den Bundesstaaten
- Immer noch niedriges Pro-Kopf-Einkommen
- Mangelhafte Infrastruktur
- Grosses Energiedefizit, Produktionsunterbrechungen
- Niedriges, praktisches Ausbildungsniveau, wenig Programme für
berufliche Bildung
- Rigides, reformresistentes Arbeitsrecht
- Mangel an Fachkräften, hoher Schulungsaufwand
- Geringe Arbeitsproduktivität
- Schwierigkeiten mit indischen Geschäftspartnern
- Schattenwirtschaft, Korruptionsprobleme, Ethikfragen
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Herausforderungen & Chancen für deutsche
Unternehmen
Chancen in Indien aus unternehmerischer Sicht:
- Robustes Marktwachstum
- Konsumfreudige, wachsende Mittelschicht
- Talent Pool für Ingenieure und Wissenschaftler (low cost
innovation)
- Großer Modernisierungsbedarf in der Industrie
- Großer Modernisierungsbedarf in Infrastruktur
- Großer Modernisierungsbedarf in der Energiewirtschaft
- Hohe Investitionsaktivität des Privatsektors
- Niedriges Lohnniveau, d.h. niedrigere Kostenstruktur, aber: kein
Billig-Standort!
- Weiter wachsende Einbindung Indiens in die Weltwirtschaft
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Herausforderungen & Chancen für deutsche
Unternehmen
Risiken in Indien aus unternehmerischer Sicht:
- Starke Einflussnahme des Staates auf die Wirtschaft
- Langwierige, oft komplexe Bürokratie
- Schwieriger Zugang zu transparenten Informationen
- Langwierige Rechtsdurchsetzung
- Komplexes, schwer reformierbares Steuersystem
- Starke Stellung der Gewerkschaften und anderer Interessengruppen
- Spekulative Grundstücks- und Immobilienpreise
- Hohe Mitarbeiterfluktuation
- Hoher Schulungsbedarf für lokale Mitarbeiter
- Schwierige Identifikation des richtigen lokalen Partners
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Wer bin ich?
Jawaharlal Nehru
Sonia Gandhi
Mahatma Gandhi
Sharuk Khan
Mohammed Jinnah
Salman Rushdie
Amitab Bachchan
Kiran Bedi
Ratan Tata
Mukesh Ambani
Kumar Birla
Raghuram Rajan
Anand Mahindra
Anna Hazare
Lakshmi Mittal
Louis Mountbatten
Manmohan Singh
Pranab Mukherjee
Rahul Gandhi
König Ashoka
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Wer bin ich? – 5 Fragen!
-
Mein Leben im Überblick
Meine wichtigsten Ziele
Meine größten Herausforderungen
Wie habe ich Indien geprägt bzw. präge ich Indien?
Warum sollte mich ein deutscher Manager eines
mittelständischen Unternehmens kennen?
Was kann ein deutscher Manager von mir lernen?
(2-3 Slides)
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Bitte Ihren Namen auf der Kurzpräsentation angeben.
Bitte als Dateiname den Namen der ausgewählten Persönlichkeit angeben.
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Ende der ersten Präsenz
Vielen Dank !!!
Barbara Scharrer/25.04.2014
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