Azithromycin-ratiopharm® 200 mg/5 ml Pulver zur Herstellung einer

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Fachinformation
Azithromycin-ratiopharm® 200 mg/5 ml
Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Körpergewicht Tage
Azithromycin-ratiopharm® 200 mg/5 ml
Pulver zur Herstellung einer Suspension
zum Einnehmen
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE
ZUSAMMENSETZUNG
4,19 g Pulver zur Herstellung von 5 ml Suspension zum Einnehmen enthält 209,6 mg
Azithromycin-Dihydrat, entsprechend 200 mg
Azithromycin
1 ml zubereitete Suspension enthält 41,92 mg
Azithromycin-Dihydrat, entsprechend 40 mg
Azithromycin
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Sucrose (Zucker), Natriumphosphat
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Pulver zur Herstellung einer Suspension zum
Einnehmen
Weißes bis gelblich-weißes Pulver.
Nach Zubereitung: gelblich-weiße Suspension.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Behandlung folgender Infektionen, die
durch Azithromycin-empfindliche Erreger
hervorgerufen sind:
– Infektionen der oberen Atemwege, inklusive Sinusitis, Pharyngitis, Tonsillitis (siehe auch Abschnitt 4.4)
– Infektionen der unteren Atemwege, inklusive Bronchitis und leichte bis mittelschwere ambulant erworbene Pneumonie
– Otitis media
– Haut- und Weichteilinfektionen
– Unkomplizierte Genitalinfektionen durch
Chlamydia trachomatis
Die allgemein anerkannten Empfehlungen
für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Azithromycin-ratiopharm®
200 mg/5 ml zu berücksichtigen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien:
Der Packung liegt ein Messlöffel mit zwei
Löffelenden bei. Der kleine Löffel beinhaltet
2,5 ml, der große 5 ml.
1–3
200 mg
5 ml
1-mal täglich 1 großer Löffel
26 – 35 kg
1–3
300 mg
7,5 ml
1-mal täglich 1 großer Löffel
und 1 kleiner Löffel
36 – 45 kg
1–3
400 mg
10 ml
1-mal täglich 2 große Löffel
Für Jugendliche über 45 kg KG und Erwachsene stehen auch andere Darreichungsformen
von Azithromycin (z. B. Filmtabletten) zur Verfügung.
KG genommen werden (Ausnahme: siehe
Streptokokken-Pharyngitis).
In Abhängigkeit vom Körpergewicht wird
anhand der Beispiele der oben stehenden
Tabelle wie folgt dosiert.
Alternativ kann eine 5-Tage-Therapie durchgeführt werden, wobei am ersten Tag
10 mg/kg KG und an den folgenden 4 Tagen jeweils 5 mg/kg KG Azithromycin gegeben werden.
Bei Otitis media beträgt die Gesamtdosis
ebenfalls 30 mg/kg KG Azithromycin. Diese
Gesamtdosis kann als Einmaldosis, 3-Tages-Therapie oder 5-Tages-Therapie (entsprechend dem oben genannten Dosierschema) verabreicht werden.
Bei Streptokokken-Pharyngitis wird 3 Tage
lang 10 mg/kg KG oder 20 mg/kg KG Azithromycin täglich gegeben. Die Tagesdosis
darf jedoch 500 mg nicht überschreiten. In
klinischen Studien zeigten beide Dosierungen eine vergleichbare klinische Wirksamkeit. Mit 20 mg/kg KG wurde jedoch eine
höhere bakteriologische Eradikationsrate
erreicht. Dennoch bleibt Penicillin das Mittel
der ersten Wahl zur Behandlung von Pharyngitiden, die durch Streptococcus pyogenes
hervorgerufen werden. Dies gilt auch für die
Prophylaxe des rheumatischen Fiebers. Die
maximale Gesamtdosis bei Kindern entspricht in allen Indikationen der üblichen
Erwachsenendosis von 1.500 mg Azithromycin.
Bei älteren Patienten
Älteren Patienten kann die gleiche Dosierung wie Erwachsenen gegeben werden.
Da ältere Patienten eine Prädisposition für
Arrhythmien aufweisen können, ist besondere Vorsicht geboten, da ein Risiko für die
Entstehung von kardialen Arrhythmien und
Torsade de pointes besteht (siehe Abschnitt 4.4).
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate ≥ 10 ml/
min) ist keine Dosisanpassung erforderlich
(siehe Abschnitt 5.2).
Der Packung liegt außerdem eine Dosierspritze mit Skalierung bei.
Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 5.2).
Die Dosierung bei Kindern und Jugendlichen bis 45 kg KG erfolgt anhand des Körpergewichts, wobei entweder 3 Tage lang
einmal pro Tag 10 mg Azithromycin pro kg
KG oder am 1. Tag einmalig 10 mg/kg KG
und an den Tagen 2 bis 5 täglich 5 mg/kg
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ml Azithromycin- Anzahl Löffelenden pro Tag
ratiopharm®
200 mg/5 ml
pro Tag
15 – 25 kg
1 großer Löffel mit 5 ml zubereiteter Suspension entspricht 200 mg Azithromycin, ein
kleiner Löffel mit 2,5 ml zubereiteter Suspension entspricht 100 mg Azithromycin.
Bei Kindern und Jugendlichen bis
45 kg KG
Juni 2015
Tagesdosis
Azithromycin
in mg
Art der Anwendung
Azithromycin-ratiopharm® 200 mg/5 ml
soll entweder mindestens 1 Stunde vor oder
frühestens 2 Stunden nach einer Mahlzeit
eingenommen werden.
Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.
Dauer der Anwendung
In aller Regel wird bei Kindern wie bei Erwachsenen die 3-Tage-Therapie in entsprechender Dosierung durchgeführt. Alternativ
kann die jeweilige Gesamtdosis in der beschriebenen Form auch als 5-Tage-Therapie angewendet werden. Bei der Behandlung von Pneumonien ist die Wirksamkeit
von Azithromycin ausreichend belegt. In den
meisten Fällen erscheint auch die Anwendung des 3-Tage-Therapieregimes ausreichend.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen
gegen Erythromycin, gegen
lid- oder Ketolid-Antibiotika
in Abschnitt 6.1 genannten
standteile.
den Wirkstoff,
andere Makrooder einen der
sonstigen Be-
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Allergische Reaktionen
Wie auch bei Erythromycin und anderen
Makroliden wurden in seltenen Fällen
schwere (selten tödlich verlaufende) allergische Reaktionen berichtet, zum Beispiel
angioneurotisches Ödem oder Anaphylaxie.
Einige dieser Reaktionen auf Azithromycin
führten zu rezidivierenden Symptomen und
erforderten eine längere Beobachtungsund Behandlungsdauer. Bei ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion
muss die Behandlung mit Azithromycinratiopharm® 200 mg/5 ml sofort abgebrochen werden und die der Symptomatik
entsprechenden erforderlichen Notfallmaßnahmen (z. B. die Gabe von Antihistaminika,
Kortikosteroiden, Sympathomimetika und
ggf. Beatmung) müssen durch fachkundige
Personen eingeleitet werden.
Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit schweren Lebererkrankungen sollte die Anwendung von Azithromycin-ratiopharm® 200 mg/5 ml mit Vorsicht durchgeführt werden, da Azithromycin hauptsächlich hepato-biliär eliminiert
wird. Unter der Behandlung mit Azithromycin wurde über Fälle von fulminanter Hepatitis berichtet, die unter Umständen zu einem
lebensbedrohlichen Leberversagen führen
können. Einige Patienten hatten vermutlich
eine vorbestehende Lebererkrankung oder
hatten andere lebertoxische Medikamente
eingenommen.
Beim Auftreten von Symptomen einer eingeschränkten Leberfunktion (z. B. rasch fortschreitende Asthenie zusammen mit einer
Gelbsucht, dunkler Urin, Blutungsneigung
1
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Azithromycin-ratiopharm® 200 mg/5 ml
Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
oder hepatische Enzephalopathie) sollten
sofort Leberfunktionstests/Leberuntersuchungen durchgeführt werden. Die Gabe
von Azithromyicin sollte beendet werden,
wenn eine Störung der Leberfunktion auftritt.
Ergotalkaloide
Bei Patienten, die Mutterkornalkaloid-Derivate erhielten, trat bei der gleichzeitigen
Anwendung mit einigen Makrolid-Antibiotika Ergotismus auf. Es liegen keine Daten
über die Wahrscheinlichkeit einer Wechselwirkung zwischen Mutterkornalkaloiden
und Azithromycin vor. Dennoch sollten Azithromycin und Mutterkornalkaloid-Derivate
aufgrund der theoretischen Möglichkeit eines Ergotismus nicht gleichzeitig angewendet werden.
Superinfektionen
Wie bei allen Antibiotika wird empfohlen, zu
beobachten, ob Anzeichen einer Superinfektion mit nicht Azithromycin-empfindlichen Erregern einschließlich Pilzen auftreten.
Clostridium-difficile-assoziierten Diarrhö
(CDAD)
Bei Anwendung von nahezu allen Antibiotika, einschließlich Azithromycin, wurde über
das Auftreten von Clostridium-difficile-assoziierten Diarrhöen (CDAD) berichtet. Von
der Ausprägung her reichten diese von
leichtem Durchfall bis hin zu einer Kolitis mit
letalem Ausgang. Eine Therapie mit Antibiotika verändert die normale Darmflora,
was zu einer Überwucherung mit C. difficile
führen kann.
C. difficile produziert die Toxine A und B,
die zur Entwicklung von CDAD beitragen.
Hypertoxin-produzierende Stämme von
C. difficile sind mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert, da derartige
Infektionen therapieresistent gegenüber einer antibiotischen Therapie sein können
und eventuell eine Kolektomie notwendig
machen. Eine CDAD muss daher bei allen
Patienten in Erwägung gezogen werden,
bei denen nach einer Antibiotika-Anwendung anhaltende schwere Durchfälle auftreten. Hierbei ist eine sorgfältige medikamentöse Anamnese durchzuführen, da eine
CDAD bis zu 2 Monate nach Durchführung
einer Antibiotikatherapie auftreten kann.
Eine sofortige Beendigung der Therapie mit
Azithromycin-ratiopharm® 200 mg/5 ml
• mit kongenitaler oder dokumentierter erworbener QT-Verlängerung;
• die gleichzeitig andere Wirkstoffe erhalten, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern, wie Antiarrhythmika der
Klasse IA (Chinidin und Procainamid) und
Klasse III (Dofetilid, Amiodaron and Sotalol), Cisaprid und Terfenadin (siehe Abschnitt 4.5); Antipsychotika wie Pimozid,
Antidepressiva wie Citalopram; und Fluorochinolone wie Moxifloxacin und Levofloxacin;
• mit Elektrolytstörungen insbesondere bei
Vorliegen einer Hypokaliämie und Hypomagnesiämie;
• mit klinisch relevanter Bradykardie, kardialen Arrhythmien oder schwerer Herzinsuffizienz.
Myasthenia gravis
Unter einer Therapie mit Azithromycin wurde über einer Exazerbation von Symptomen einer Myasthenia gravis oder das Neuauftreten eines Myasthenia-Syndroms berichtet (siehe Abschnitt 4.8).
Kreuzresistenz
Wegen einer bestehenden Kreuzresistenz
mit Erythromycin-resistenten Gram-positiven Stämmen und den meisten Stämmen
Methicillin-resistenter Staphylokokken sollte
Azithromycin-ratiopharm® 200 mg/5 ml
in diesen Fällen nicht angewendet werden.
Pharyngitis/Tonsillitis
Azithromycin ist nicht das Mittel der Wahl
zur Behandlung von Pharyngitis und Tonsillitis, die durch Streptococcus pyogenes
verursacht sind. Bei diesen Erkrankungen
sowie zur Prophylaxe von akutem rheumatischen Fieber ist Penicillin das Mittel der
Wahl.
ist, in Abhängigkeit von der Indikation, in
der Regel erforderlich und ggf. ist sofort
eine angemessene Behandlung durch einen Arzt einzuleiten (z. B. Einnahme von
speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika,
deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist).
Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen,
sind kontraindiziert.
Infizierte Brandwunden
Azithromycin ist nicht angezeigt für die Behandlung von infizierten Brandwunden.
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min)
sollte man vorsichtig beim Einsatz von
Neurologische oder psychiatrische Erkrankungen
Bei Patienten mit neurologischen oder psychiatrischen Erkrankungen sollte die Anwendung von Azithromycin mit Vorsicht erfolgen.
Azithromycin-ratiopharm® 200 mg/5 ml
sein, da eine Erhöhung der AzithromycinKonzentrationen um 33 % beobachtet wurde (siehe Abschnitt 5.2).
QT-Verlängerung
Unter einer Behandlung mit anderen Makroliden einschließlich Azithromycin wurden
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Verlängerungen der kardialen Repolarisation und des QT-Intervalls beobachtet mit
der Gefahr, dass sich Arrhythmien oder
Torsade de pointes entwickeln (siehe Abschnitt 4.8). Da folgende Fälle mit einem erhöhten Risiko für ventrikuläre Arrhythmien
(einschließlich Torsade de pointes) verbunden sind, die zum Herzstillstand führen
können, sollte Azithromycin bei Patienten
mit bestehender Prädisposition für Arrhythmien (vor allem Frauen und ältere Patienten) mit Vorsicht angewendet werden. Dies
gilt für Patienten:
Sexuell übertragende Infektionen
Bei sexuell übertragenen Infektionen sollte
eine Ko-Infektion mit Treponema pallidum
ausgeschlossen werden.
MAC-Infektionen
Sicherheit und Wirksamkeit bei der Verhütung oder Behandlung einer MAC (Mycobacterium avium-Komplex)-Infektion bei Kindern konnten bisher nicht belegt werden.
Langzeitanwendung
Es liegen keine Erfahrungen über die Sicherheit und Wirksamkeit bei der Langzeitanwendung von Azithromycin in den genannten Anwendungsgebieten vor. Falls es
zu einem schnellen Wiederauftreten der Infektion kommt, sollte eine Behandlung mit
einem anderen Antibiotikum in Betracht
gezogen werden.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-IsomaltaseMangel sollten Azithromycin-ratiopharm®
200 mg/5 ml nicht einnehmen.
5 ml zubereitete Suspension Azithromycinratiopharm® 200 mg/5 ml enthalten 3,78 g
Sucrose (Zucker) entsprechend ca. 0,32
Broteinheiten (BE). Dies ist bei Patienten
mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.
5 ml zubereitete Suspension Azithromycin-ratiopharm® 200 mg/5 ml enthalten
1,53 mmol (35,2 mg) Natrium. Dies ist zu
berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Antazida
In einer pharmakokinetischen Studie zur
zeitgleichen Applikation von Antacida mit
Azithromycin wurde zwar die Gesamtbioverfügbarkeit nicht beeinflusst, die Serumspitzenkonzentrationen von Azithromycin
waren jedoch um etwa 25 % erniedrigt.
Antacida und Azithromycin sollten daher nur
in einem zeitlichen Abstand von 2 bis 3 Stunden eingenommen werden. Die gleichzeitige Gabe von Azithromycin Retardgranulat
zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen mit einer Einzeldosis von 20 ml
Co-Magaldrox (Aluminiumhydroxid und
Magnesiumhydroxid) hatte keinen Einfluss
auf die Geschwindigkeit und das Ausmaß
der Resorption von Azithromycin.
Cetirizin
Bei gesunden Probanden hatte die gleichzeitige Verabreichung von Azithromycin
über 5 Tage mit 20 mg Cetirizin im Steady
state weder pharmakokinetische Wechselwirkungen noch signifikante Veränderungen des QT-Intervalls zur Folge.
Didanosin (Didesoxyinosin)
Die gleichzeitige Einnahme von 1.200 mg/d
Azithromycin mit 400 mg/d Didanosin in
6 HIV-positiven Patienten schien im Vergleich zu Placebo die Steady-state-Pharmakokinetik nicht zu beeinflussen.
Digoxin (P-gp-Substrate)
Es wurde berichtet, dass die gleichzeitige
Gabe von Makrolid-Antibiotika einschließlich
Azithromycin, mit Substraten des P-Glycoproteins wie Digoxin zu erhöhten Serumspiegeln des P-Glycoprotein-Substrats führt.
Wenn Azithromycin gleichzeitig mit P-Glycoprotein-Substraten wie Digoxin verabreicht wird, muss die Möglichkeit höherer
Serumkonzentrationen der Substrate berücksichtigt werden.
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Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Zidovudin
1.000 mg als Einzeldosis und 1.200 mg
bzw. 600 mg Azithromycin als Mehrfachdosis hatten nur geringe Auswirkungen auf
die Pharmakokinetik im Plasma und Ausscheidung von Zidovudin bzw. seines Glucuronid-Metaboliten im Urin. Durch die Verabreichung von Azithromycin erhöhten sich
aber die Konzentrationen von phosphoryliertem Zidovudin, dem klinisch wirksamen
Metaboliten, in peripheren mononuklearen
Blutkörperchen. Die klinische Bedeutung
dieses Ergebnisses ist unklar, könnte aber
für den Patienten von Nutzen sein.
Cytochrom-P450-System
Azithromycin interagiert nicht signifikant mit
dem Cytochrom-P450-System der Leber. Es
wird nicht angenommen, dass Azithromycin
dieselben pharmakokinetischen Wechselwirkungen eingeht wie Erythromycin oder
andere Makrolide. Eine Induktion bzw. Inaktivierung von Cytochrom-P450 der Leber
durch einen Cytochrom-Metaboliten-Komplex tritt unter Azithromycin nicht auf.
Mutterkornalkaloide
Aufgrund der theoretischen Möglichkeit eines Ergotismus sollte sicherheitshalber auf
eine gleichzeitige Gabe von Azithromycin
mit Derivaten der Mutterkornalkaloiden verzichtet werden (siehe Abschnitt 4.4).
Pharmakokinetische Studien zwischen Azithromycin und den folgenden Arzneimitteln,
die bekanntermaßen einem maßgeblich
durch Cytochrom P450 vermittelten Stoffwechsel unterliegen, wurden durchgeführt.
Atorvastatin
Die gleichzeitige Gabe von Atorvastatin
(10 mg täglich) und Azithromycin (500 mg
täglich) veränderte nicht die AtorvastatinPlasmakonzentrationen (basierend auf einer
Untersuchung der HMG-CoA-ReduktaseHemmung). Nach der Markteinführung wurden jedoch Fälle von Rhabdomyolyse bei
Patienten berichtet, die Azithromycin in Verbindung mit Statinen erhielten.
Carbamazepin
In einer pharmakokinetischen Interaktionsstudie an gesunden Probanden hatte die
gleichzeitige Gabe von Azithromycin keinen
signifikanten Einfluss auf die Serumspiegel
von Carbamazepin oder seinen aktiven
Metaboliten.
Juni 2015
Cimetidin
In einer pharmakokinetischen Studie, die
die Auswirkungen einer 2 Stunden vor einer
Azithromycingabe verabreichten Einzelgabe
von Cimetidin auf die Pharmakokinetik von
Azithromycin untersuchte, wurden keine
Veränderungen der Pharmakokinetik von
Azithromycin beobachtet. Es kann daher
gleichzeitig mit Azithromycin-ratiopharm®
200 mg/5 ml eingenommen werden.
Cisaprid
Cisaprid wird in der Leber durch das Enzym
CYP3A4 verstoffwechselt. Da Makrolide
dieses Enzym hemmen, könnte die gleichzeitige Anwendung von Cisaprid eine Verstärkung der QT-Verlängerung, Kammerarrhythmien sowie Torsade de pointes induzieren.
010322-15784
Orale Antikoagulanzien des Cumarin-Typs
In einer pharmakokinetischen Interaktionsstudie mit gesunden Probanden ergab sich
kein Hinweis auf eine Beeinflussung der
gerinnungshemmenden Wirkung einer einmaligen 15-mg-Dosis von Warfarin durch
Azithromycin. Es liegen jedoch Berichte
aus der Post-Marketing-Phase über verstärkte Antikoagulation nach gleichzeitiger
Anwendung von Azithromycin und oralen
Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ vor.
Obwohl ein Kausalzusammenhang nicht
nachgewiesen wurde, sollte bei der Gabe
von Azithromycin bei Patienten, die orale
Antikoagulantien vom Cumarin-Typ erhalten, über die Häufigkeit der Prothrombinzeit-Kontrollen nachgedacht werden.
Ciclosporin
In einer pharmakokinetischen Studie mit
gesunden Probanden, die 500 mg Azithromycin täglich oral über 3 Tage erhielten und
dann eine Einzeldosis 10 mg/kg KG Ciclosporin oral einnahmen, waren die Cmax- und
AUC0 – 5-Werte von Ciclosporin signifikant
erhöht. Daher ist vor der gleichzeitigen Verabreichung dieser Arzneimittel Vorsicht geboten. Falls eine gleichzeitige Verabreichung
dieser Medikamente notwendig wird, sollten die Ciclosporin-Spiegel überwacht und
die Dosis entsprechend angepasst werden.
Efavirenz
Die gleichzeitige Anwendung einer 600-mgEinzeldosis Azithromycin und 400 mg Efavirenz täglich über 7 Tage ergab keine klinisch relevanten signifikanten pharmakokinetischen Wechselwirkungen.
Fluconazol
Die gleichzeitige Verabreichung einer Einzelgabe von 1.200 mg Azithromycin führte
zu keinerlei Veränderungen der Pharmakokinetik einer Einzelgabe von 800 mg Fluconazol. Die Gesamtverfügbarkeit und Halbwertszeit von Azithromycin blieben durch
die gleichzeitige Gabe von Fluconazol unverändert, es wurde jedoch ein klinisch
nicht signifikanter Abfall der Cmax (18 %) von
Azithromycin beobachtet.
Indinavir
Die gleichzeitige Anwendung einer Einzeldosis von 1.200 mg Azithromycin hatte keinen statistisch signifikanten Einfluss auf die
Pharmakokinetik von Indinavir, welches in
Dosen von 3-mal täglich 800 mg über 5 Tage gegeben wurde.
Methylprednisolon
In einer pharmakokinetischen Interaktionsstudie an gesunden Probanden hatte Azithromycin keine signifikanten Auswirkungen
auf die Pharmakokinetik von Methylprednisolon.
Midazolam
Bei gesunden Probanden bewirkte die
gleichzeitige Gabe von 500 mg Azithromycin/Tag über 3 Tage keine klinisch signifikanten Veränderungen der Pharmakokinetik
und Pharmakodynamik einer Einmalgabe
von 15 mg Midazolam.
Nelfinavir
Bei gleichzeitiger Gabe von Azithromycin
(1.200 mg) und Nelfinavir (3-mal täglich
750 mg) im Steady state kam es zu erhöhten Konzentrationen von Azithromycin. Es
wurden keine klinisch signifikanten Neben-
wirkungen beobachtet, eine Dosisanpassung ist nicht nötig.
Rifabutin
Die gleichzeitige Verabreichung von Azithromycin und Rifabutin veränderte die mittleren Serumkonzentrationen beider Substanzen nicht.
Eine Neutropenie wurde bei Personen
beobachtet, die gleichzeitig Azithromycin
und Rifabutin erhalten hatten (siehe Abschnitt 4.8). Obwohl Neutropenien mit der
Einnahme von Rifabutin in Zusammenhang
stehen, konnte kein Kausalzusammenhang
mit der Kombination mit Azithromycin hergestellt werden (siehe Abschnitt 4.8).
Sildenafil
Bei normal gesunden männlichen Probanden ergab sich kein Hinweis, dass Azithromycin (500 mg täglich über 3 Tage) eine
Auswirkung auf die AUC und Cmax von Sildenafil oder seinem zirkulierenden Hauptmetaboliten hat.
Terfenadin
In pharmakokinetischen Untersuchungen
ergaben sich keinerlei Hinweise auf eine
Interaktion zwischen Azithromycin und Terfenadin. Über seltene Fälle wurde berichtet,
in denen die Möglichkeit einer derartigen
Wechselwirkung nicht ganz ausgeschlossen,
andererseits aber kein spezifischer Beweis
für eine solche Interaktion gefunden werden konnte.
Theophyllin
Weder pharmakokinetische noch klinische
Untersuchungen mit Azithromycin ergaben
einen Hinweis auf Interaktionen mit Theophyllin. Da zwischen Theophyllin und einigen Makroliden Wechselwirkungen beschrieben wurden, sollte man auch bei
gleichzeitiger Gabe von Azithromycin und
Theophyllin-Derivaten auf typische Erscheinungen erhöhter Theophyllin-Spiegel achten.
Triazolam
Bei 14 gesunden Probanden hatte die gleichzeitige Gabe von 500 mg Azithromycin am
1. und 250 mg am 2. Tag mit 0,125 mg Triazolam am 2. Tag keinen signifikanten Effekt
auf irgendeine pharmakokinetische Variable
von Triazolam im Vergleich zu Triazolam und
Placebo.
Trimethoprim/Sulfamethoxazol
Die gleichzeitige Anwendung von Trimethoprim/Sulfamethoxazol (Dosisverhältnis
160 mg/800 mg) über 7 Tage gleichzeitig
mit 1.200 mg Azithromycin am 7. Tag hatte
keinen signifikanten Einfluss auf die Spitzenkonzentrationen, die Gesamtbioverfügbarkeit oder renale Ausscheidung von Trimethoprim oder Sulfamethoxazol. Die SerumKonzentrationen von Azithromycin waren
ähnlich derer, die in anderen Studien beobachtet wurden.
Andere Antibiotika
Auf eine mögliche Parallelresistenz zwischen
Azithromycin und Makrolid-Antibiotika (wie
z. B. Erythromycin) sowie Lincomycin und
Clindamycin ist zu achten. Eine gleichzeitige Gabe von mehreren Präparaten aus
dieser Substanzgruppe ist deshalb nicht
empfehlenswert.
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Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und
Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für
die Verwendung von Azithromycin bei
Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien zur Reproduktionstoxizität haben gezeigt, dass Azithromycin über die Plazenta
den Fötus erreicht, jedoch wurden keine teratogenen Effekte beobachtet (siehe Abschnitt 5.3). Schwangeren darf Azithromycin-ratiopharm® 200 mg/5 ml nur bei
eindeutiger Indikationsstellung gegeben werden, da eine abschließende Beurteilung der
Sicherheit dieser Therapie zurzeit noch
nicht möglich ist.
Stillzeit
Azithromycin geht in die Muttermilch über.
Da nicht untersucht ist, ob Azithromycin
schädliche Auswirkungen auf den gestillten Säugling hat, sollte Azithromycinratiopharm® 200 mg/5 ml in der Stillzeit
nicht angewendet werden. Unter anderem
kann es beim gestillten Säugling zu einer
Sensibilisierung sowie zu einer Irritation der
System-Organ-Klasse
Sehr häufig
(≥ 1/10)
Darmflora und einer Sprosspilzbesiedlung
kommen. Es wird empfohlen, während der
Behandlung und 2 Tage nach Abschluss
der Behandlung die Milch abzupumpen
und zu verwerfen. Danach kann das Stillen
wieder aufgenommen werden.
Fertilität
In Fertilitätsstudien an Ratten wurden nach
Gabe von Azithromycin verminderte Schwangerschaftsraten festgestellt. Die Bedeutung
dieses Ergebnisses für den Menschen ist
nicht bekannt.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Azithromycin im Allgemeinen keinen Einfluss auf
die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit
zum Bedienen von Maschinen. Durch das
Auftreten von Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4.8) kann jedoch ggf. das Reaktionsvermögen verändert und die Fähigkeit
zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr
sowie zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden.
Häufig
(≥ 1/100 bis
< 1/10)
Gelegentlich
(≥ 1/1.000 bis
< 1/100)
4.8 Nebenwirkungen
Die untenstehende Aufstellung listet Nebenwirkungen nach Systemorganklassen und
Häufigkeit auf, die aus klinischen Studien
und Post-Marketing-Beobachtungen stammen. Aus Post-Marketing-Erfahrungen resultierende Nebenwirkungen sind in Kursivschrift angeführt. Die Häufigkeiten der Nebenwirkungen wurden wie folgt bewertet:
Sehr häufig (≥ 1/10); Häufig (≥ 1/100 bis
< 1/10); Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis
< 1/100); Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000);
Sehr selten (< 1/10.000); Nicht bekannt
(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren
Daten nicht abschätzbar). Innerhalb der
einzelnen Häufigkeiten werden die Nebenwirkungen nach absteigendem Schweregrad angegeben.
Etwa 13 % der in klinischen Studien eingeschlossenen Patienten berichteten über unerwünschte Ereignisse, wobei Erkrankungen
des Gastrointestinaltraktes am häufigsten
waren.
Siehe Tabelle
Nicht bekannt
Selten
(≥ 1/10.000 bis
< 1/1.000)
Infektionen und
parasitäre Erkrankungen
Candidiasis, vaginale Infektionen, Pneumonie, Pilzinfektion, bakterielle Infektion,
Pharyngitis, Gastroenteritis,
Atemwegserkrankung,
Rhinitis, orale Candidiasis
Pseudomembranöse Kolitis
(siehe Abschnitt 4.4)
Erkrankungen des Blutes und
des Lymphsystems
Leukopenie, Neutropenie,
Eosinophilie
Thrombozytopenie, hämolytische Anämie
Erkrankungen des
Immunsystems
Allergische Reaktionen wie
Angioödeme der Haut, der
Schleimhäute und der Gelenke, Überempfindlichkeitsreaktionen
Lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktion, z. B.
anaphylaktischer Schock
(siehe Abschnitt 4.4)
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen
Anorexie
Psychiatrische
Erkrankungen
Nervosität, Schlaflosigkeit
Erkrankungen des
Nervensystems
Kopfschmerz
Benommenheit, Somnolenz,
Störungen des Geschmackssinnes, Parästhesien
Agitation, De- Aggression, Angst, Delir,
personalisation Halluzination
Synkopen, Krampfanfälle,
Hypästhesie, psychomotorische Hyperaktivität, Anosmie, Ageusie, Störungen des
Geruchssinns, Myasthenia
gravis (siehe Abschnitt 4.4)
Augenerkrankungen
Sehstörungen
Erkrankungen des Ohrs
und des Labyrinths
Erkrankungen des Ohres,
Drehschwindel
Beeinträchtigungen des Hörvermögens, einschließlich
Taubheit und/oder Tinnitus
Herzerkrankungen
Palpitationen
Torsade de pointes und
Arrhythmien (siehe Abschnitt 4.4) einschließlich
ventrikulärer Tachykardien,
QT-Verlängerung im EKG von
dem insbesondere Patienten
betroffen sind, die eine Neigung zu diesen Störungen
haben (siehe Abschnitt 4.4),
Ödeme (im Zusammenhang
mit einer Erkrankung des
Brustraums)
Fortsetzung Tabelle auf Seite 5
4
010322-15784
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Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Fortsetzung Tabelle
System-Organ-Klasse
Sehr häufig
(≥ 1/10)
Gelegentlich
(≥ 1/1.000 bis
< 1/100)
Gefäßerkrankungen
Hitzewallung
Erkrankungen der Atemwege,
des Brustraums und
Mediastinums
Dyspnoe, Epistaxis
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Diarrhö (die
Erbrechen,
selten zu Dehy- abdominelle
dratation führt) Beschwerden
(Schmerzen/
Krämpfe),
Übelkeit
Nicht bekannt
Selten
(≥ 1/10.000 bis
< 1/1.000)
Hypotonie
Obstipation, weiche Stühle, Verfärbung der Pankreatitis, Verfärbung der
Blähungen, Dyspepsie, Gas- Zähne
Zunge
tritis, Dysphagie, Meteorismus, Mundtrockenheit, Eruktation, Geschwüre im Mund,
vermehrte Speichelsekretion
Leber- und
Gallenerkrankungen
Hepatitis
Erkrankungen der Haut und
des Unterhautzellgewebes
Allergische Reaktionen wie
Photosensibili- Stevens-Johnson-Syndrom,
Pruritus und Hautausschlag, tät
Toxische epidermale NekroUrtikaria, Dermatitis, trockelyse, Erythema multiforme,
ne Haut, Hyperhidrose
makulopapulöser Hautausschlag
Skelettmuskulatur-,
Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Arthrose, Myalgie, Rückenschmerzen, Nackenschmerzen
Arthralgie
Erkrankungen der Nieren
und Harnwege
Dysurie, Nierenschmerzen
akutes Nierenversagen,
interstitielle Nephritis
Erkrankungen der
Geschlechtsorgane und
der Brustdrüse
Metrorrhagie, testikuläre
Dysfunktion
Allgemeine Erkrankungen
und Beschwerden
am Verabreichungsort
Ödeme (in seltenen Fällen
tödlich), Asthenie, Unwohlsein, Müdigkeit, Ödem im
Gesicht, Brustschmerz, Fieber, Schmerzen, periphere
Ödeme
Untersuchungen
Verletzung, Vergiftung und
durch Eingriffe bedingte
Komplikationen
Es wurde beschrieben, dass Makrolid-Antibiotika Schädigungen des Gehörs verursachen. Bei einigen mit Azithromycin behandelten Patienten wurde über Hörverlust und
Drehschwindel berichtet. Viele dieser Fälle
betreffen experimentelle Studien, in denen
Azithromycin in hohen Dosen über längere
Zeiträume angewendet wurde. Den verfügbaren Nachsorgeberichten zufolge war die
Mehrzahl dieser Probleme jedoch reversibel.
Juni 2015
Häufig
(≥ 1/100 bis
< 1/10)
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer
Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier010322-15784
Lymphozytenzahl verringert,
Eosinophilenzahl erhöht,
Bicarbonat im
Blut vermindert, Basophile
erhöht, Monozyten erhöht,
Neutrophile
erhöht
Leberfunktionsstörungen,
cholestatischer
Ikterus
Leberversagen (in seltenen
Fällen mit tödlichem Verlauf)
(siehe Abschnitt 4.4), fulminante Hepatitis, Leberzellnekrose
Aspartataminotransferase
erhöht, Alaninaminotransferase erhöht, Bilirubin im
Blut erhöht, Blutharnstoff
erhöht, Kreatinin im Blut
erhöht, veränderte Kaliumwerte, alkalische Phosphatase erhöht, Chlorid erhöht,
Glukose erhöht, Thrombozyten erhöht, Hämatokrit verringert, Bicarbonat erhöht,
Natrium anormal
Postinterventionelle Komplikationen
liche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige
von Gesundheitsberufen sind aufgefordert,
jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, KurtGeorg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn,
Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Das Nebenwirkungsspektrum bei Überdosierung ist dem bei Einnahme der normalen
Dosis vergleichbar. Bei Überdosierung sind
generell symptomatische und supportive
Maßnahmen angezeigt.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe
Azithromycin ist ein halbsynthetisches Azalid-Derivat mit einem 15-gliedrigen Laktonring. Azalide zählen zur Gruppe der Makrolidantibiotika.
ATC-Code
J01FA10
Wirkungsweise
Der Wirkungsmechanismus von Azithromycin beruht auf der Hemmung der Proteinbiosynthese durch Bindung an die 50S5
Fachinformation
Azithromycin-ratiopharm® 200 mg/5 ml
Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Untereinheit des bakteriellen Ribosoms.
Hieraus resultiert zumeist eine bakteriostatische Wirkung.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik und
Pharmakodynamik
Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von
dem Quotienten aus AUC (Area under the
curve, Fläche unterhalb der KonzentrationsZeit-Kurve) und der MHK des Erregers ab.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in
Deutschland auf der Basis von Daten der
letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten
und
-studien
(Stand: Januar 2015):
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegenüber Azithromycin
kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
– Efflux: Eine Resistenz kann durch Erhöhung der Anzahl von Effluxpumpen in der
Zytoplasmamembran hervorgerufen werden, von der ausschließlich 14- und
15-gliedrige Makrolide betroffen sind
(sog. M-Phänotyp).
– Veränderung der Zielstruktur: Durch Methylierung der 23S rRNS ist die Affinität
zu den ribosomalen Bindungsstellen erniedrigt, wodurch es zur Resistenz gegenüber Makroliden (M), Linkosamiden
(L) und Streptograminen der Gruppe B
(SB) kommt (sog. MLSB-Phänotyp).
– Die enzymatische Inaktivierung von Makroliden ist nur von untergeordneter klinischer Bedeutung.
Beim M-Phänotyp liegt eine vollständige
Kreuzresistenz von Azithromycin mit Clarithromycin, Erythromycin bzw. Roxithromycin vor. Beim MLSB-Phänotyp besteht zusätzlich Kreuzresistenz mit Clindamycin und
Streptogramin B. Mit dem 16-gliedrigen
Makrolid Spiramycin besteht eine partielle
Kreuzresistenz.
Üblicherweise empfindliche Spezies
Grenzwerte
Die Testung von Azithromycin erfolgt unter
Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe.
Folgende minimale Hemmkonzentrationen
für sensible und resistente Keime wurden
festgelegt:
Staphylococcus aureus
(Methicillin-resistent)+
EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte
Streptococcus agalactiae
Erreger
Sensibel
Resistent
Staphylococcus
spp.
≤ 1 mg/l
> 2 mg/l
Streptococcus
spp. (Gruppen
A, B, C, G)
≤ 0,25 mg/l > 0,5 mg/l
Streptococcus
pneumoniae
≤ 0,25 mg/l > 0,5 mg/l
Haemophilus
influenzae
≤ 0,12 mg/l
Moraxella
catarrhalis
≤ 0,25 mg/l > 0,5 mg/l
Neisseria
gonorrhoeae
≤ 0,25 mg/l > 0,5 mg/l
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Mycobacterium avium°
Streptococcus pyogenes
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
Haemophilus influenzae$
Legionella pneumophila°
Moraxella catarrhalis
Neisseria gonorrhoeae
Andere Mikroorganismen
Chlamydia trachomatis°
Chlamydophila pneumoniae°
Mycoplasma pneumoniae°
Spezies, bei denen erworbene
Resistenzen ein Problem bei der
Anwendung darstellen können
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Staphylococcus aureus
(Methicillin-sensibel)
Staphylococcus epidermidis
Staphylococcus hämolyticus
Staphylococcus hominis
Streptococcus pneumoniaeΩ
Von Natur aus resistente Spezies
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
Escherichia coli
Klebsiella spp.
Pseudomonas aeruginosa
> 4 mg/l
Prävalenz der erworbenen Resistenz in
Deutschland
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz
einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind – insbesondere für die adäquate Behandlung
schwerer Infektionen – lokale Informationen
über die Resistenzsituation erforderlich.
Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Azithromycin in
Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden.
Insbesondere bei schwerwiegenden Infek6
tionen oder bei Therapieversagen ist eine
mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Azithromycin anzustreben.
° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen
keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.
$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.
+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50 %.
Ω Bei Isolaten invasiver Erkrankungen liegt
die Resistenzrate unter 10 %.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Gabe werden die Plasmaspitzenspiegel nach 2 bis 3 Stunden erreicht,
die terminale Halbwertszeit entspricht weitgehend der Eliminationshalbwertzeit aus
den Geweben von 2 bis 4 Tagen. Bei älteren Patienten (> 65 Jahren) wurden nach
5-tägiger Therapie geringfügig höhere AUCWerte gefunden als bei Personen unter
40 Jahren. Die klinische Bedeutung scheint
so gering, dass eine Dosisanpassung nicht
erforderlich ist.
Studiendaten lassen eine nicht lineare
Pharmakokinetik von Azithromycin im therapeutischen Bereich vermuten.
Azithromycin erreicht im Gewebe bis zu
50-fach höhere Spiegel als im Plasma, ein
deutlicher Hinweis auf eine hohe Gewebeaffinität. In Zielgeweben wie Lungen, Tonsillen und Prostata werden nach einer einzigen 500-mg-Dosis Konzentrationen über
der MHK90 der zu erwartenden Erreger erzielt.
Die Serumproteinbindung von Azithromycin
ist konzentrationsabhängig mit Werten von
12 % bei 0,5μg/ml und 52 % bei 0,05 μg
Azithromycin/ml Serum. Das mittlere Verteilungsvolumen im Steady state (VSS) wurde mit 31,1 l/kg errechnet.
Ungefähr 12 % einer i. v. verabreichten Dosis
werden innerhalb von 3 Tagen unverändert
ausgeschieden, der größte Teil während der
ersten 24 Stunden. Sehr hohe Konzentrationen an unverändertem Azithromycin wurden in der Galle gefunden. Ebenso wurden
10 Metaboliten nachgewiesen, die durch
N- und O-Demethylierung, Hydroxylierung
der Desosamin- und Aglykon-Ringe und
Spaltung des Cladinose-Konjugats erhalten
werden. Entsprechende Untersuchungen
deuten darauf hin, dass die Metaboliten für
die antimikrobielle Aktivität von Azithromycin bedeutungslos sind.
In tierexperimentellen Studien wurden hohe
Azithromycin-Konzentrationen in Phagozyten beobachtet, wobei in experimentellen
Untersuchungen während aktiver Phagozytose höhere Konzentrationen freigesetzt
wurden als bei nicht stimulierten Phagozyten. Dies führte im Tiermodell zu hoher
Azithromycin-Konzentration am Ort der Infektion.
Bei Patienten mit geringgradiger bis mäßiger Niereninsuffizienz (Glomeruläre Filtrationsrate 10 – 80 ml/min) war die Pharmakokinetik nach einmaliger oraler Gabe von 1 g
Azithromycin unverändert. Bei schwerer
Niereninsuffizienz (Glomeruläre Filtrationsrate < 10 ml/min) ergaben sich statistisch
signifikante Unterschiede gegenüber nierengesunden Patienten in AUC0 – 120 (8,8 Mikrogramm × h/ml vs. 11,7 Mikrogramm ×
h/ml), Cmax (1,0 Mikrogramm/ml vs. 1,6 Mikrogramm/ml) und CLr (2,3 ml/min/kg vs.
0,2 ml/min/kg).
Es gibt keine Anhaltspunkte für eine veränderte Serum-Pharmakokinetik von Azithromycin bei Patienten mit leichter (Class A)
bis mäßiger (Class B) Leberfunktionsstörung verglichen mit Patienten mit normaler
Leberfunktion. Bei diesen Patienten scheint
die Azithromycin-Clearance im Harn leicht
erhöht, dies eventuell um die verminderte
Ausscheidung über die Leber zu kompensieren.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Phospholipidose (intrazelluläre Phospholipidansammlung) wurde in verschiedenen Geweben (z. B. Auge, Spinalganglien, Leber,
Gallenblase, Niere, Milz und/oder Pankreas)
bei Mäusen, Ratten und Hunden nach
010322-15784
Fachinformation
Azithromycin-ratiopharm® 200 mg/5 ml
Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Verabreichung hoher Dosierungen von Azithromycin festgestellt. In ähnlichem Ausmaß
wurde Phospholipidose im Gewebe von
neugeborenen Ratten und Hunden beobachtet. Nach Absetzen der AzithromycinTherapie war die Wirkung reversibel. Die
Bedeutung dieser Befunde für die klinische
Situation ist nicht bekannt.
Elektrophysiologische Untersuchungen zeigten, dass Azithromycin das QT-Intervall verlängert.
In-vivo- und In-vitro-Untersuchungen zum
Nachweis von Gen- und Chromosomenmutationen ergaben keine Hinweise auf ein
mutagenes Potenzial.
Kanzerogenitätsstudien mit Azithromycin
wurden nicht durchgeführt, da nur eine
kurzzeitige Anwendung vorgesehen ist und
keine Hinweise auf mutagene oder kanzerogene Eigenschaften vorliegen.
In Tierexperimenten bezüglich einer Embryotoxizität wurden bei Mäusen und Ratten keine teratogenen Effekte beobachtet.
Bei Ratten verursachten Dosen von 100
und 200 mg/kg KG/Tag leichte Verzögerungen der mütterlichen Körpergewichtszunahme und der fetalen Ossifikation. In der
Peri- und Postnatalstudie ergaben sich bei
Ratten leichte Retardierungen ab 50 mg/kg
KG/Tag (Verzögerungen der physischen Entwicklung und des Reflexverhaltens).
In Neonatalstudien zeigten Ratten und
Hunde keine höhere Empfindlichkeit gegenüber Azithromycin als erwachsene Tiere
der jeweiligen Spezies.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Sucrose
Natriumphosphat
Hyprolose
Xanthangummi
Hochdisperses Siliciumdioxid
Aromastoffe (Kirsch, Banane, Vanille)
6.2 Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Beseitigung und sonstige
Hinweise zur Handhabung
Die Einnahme soll nur nach Zubereitung
einer Suspension erfolgen. Zunächst wird
die Flasche kräftig aufgeschüttelt, danach
wird die Flasche mit Hilfe der jeder Packung
beiliegenden Dosierspritze mit der entsprechenden Menge Wasser aufgefüllt:
Flasche mit 12,55 g Pulver: 9,5 ml
Flasche mit 25,11 g Pulver: 16,5 ml
Die Flasche wird nach Verschließen kräftig
geschüttelt, bis der Inhalt gleichmäßig gemischt ist.
Die zubereitete Suspension ist 5 Tage
(15-ml-Flasche) bzw. 10 Tage (30-ml-Flasche) haltbar. Vor jeder erneuten Einnahme
ist kräftiges Schütteln erforderlich.
Nach der Einnahme ist den Kindern Tee
oder Saft zu geben, um die gesamte verabreichte Dosis aus dem Mund zu entfernen.
Zur Dosierungserleichterung liegen jeder
Azithromycin-ratiopharm ®
Packung
200 mg/5 ml ein Messlöffel und eine Dosierspritze bei.
7. INHABER DER ZULASSUNG
ratiopharm GmbH
Graf-Arco-Str. 3
89079 Ulm
8. ZULASSUNGSNUMMER
59100.00.01
9. DATUM DER ERTEILUNG DER
ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG
DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung:
15. Juli 2005
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 6. August 2012
10. STAND DER INFORMATION
Juni 2015
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Ungeöffnete Flasche:
2 Jahre
Zubereitete Suspension:
Flasche mit 15 ml: 5 Tage
Flasche mit 30 ml: 10 Tage
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung
Ungeöffnete Flasche:
Nicht über 25 °C lagern.
Zubereitete Suspension:
Nicht über 25 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Juni 2015
HDPE-Flaschen
Packung mit einer Flasche mit 12,55 g Pulver zur Herstellung von 15 ml Suspension
Packung mit einer Flasche mit 25,11 g Pulver zur Herstellung von 30 ml Suspension
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Zusätzliche Angaben der Firma ratiopharm GmbH zur Bioverfügbarkeit
von Azithromycin-ratiopharm® 200 mg/5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Für Azithromycin-ratiopharm ® 200 mg/
5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen wurde im Jahr 2003
eine Bioverfügbarkeitsstudie an 44 Probanden im Vergleich zu einem Referenzpräparat
durchgeführt. Die Studie brachte folgende
Ergebnisse:
Pharmakokinetische Parameter von Azithromycin nach Einmalgabe von 12,5 ml Suspension (500 mg Azithromycin) Azithromy-
cin-ratiopharm ® 200 mg/5 ml Pulver zur
Herstellung einer Suspension zum Einnehmen bzw. Referenzpräparat im nüchternen Zustand:
Azithromycinratiopharm ®
200 mg/5 ml
Pulver zur
Herstellung
einer Suspension zum
Einnehmen
Referenzpräparat
(MW±SD)
(MW±SD)
Cmax [ng/ml]
398±147
415±130
tmax [h]
2,2±0,8
2,3±0,7
4375±1321
4571±1145
AUC0 – 96
[h×ng/ml]
Mittelwerte und Standardabweichungen der Plasmakonzentration von Azithromycin nach Einmalgabe
von 12,5 ml Suspension (500 mg Azithromycin) Azithromycin-ratiopharm ® 200 mg/5 ml Pulver zur
Herstellung einer Suspension zum Einnehmen bzw. Referenzpräparat.
Cmax maximale Plasmakonzentration
tmax Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration
AUC Fläche unter der Konzentrations-ZeitKurve
MW Mittelwert
SD Standardabweichung
Siehe Abbildung
Bioverfügbarkeit/Bioäquivalenzentscheid
Die mittlere relative Bioverfügbarkeit von
Azithromycin-ratiopharm ® 200 mg/5 ml
Pulver zur Herstellung einer Suspension
zum Einnehmen im Vergleich zum Referenzpräparat beträgt für Allopurinol 96 %
(berechnet aus den arithmetischen Mittelwerten s. o.).
Die statistische Bewertung der pharmakokinetischen Zielgrößen AUC und Cmax dieser
Studie beweist Bioäquivalenz zum Referenzpräparat.
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