Übersicht: 21.02.2008 22.02.2008 23.02.2008 24.02.2008 25.02.2008 26.02.2008 27.02.2008 28.02.2007 Ankunft und Begrüßung im Hotel Titel Roque de Conde Montana Roja Anaga Gebirge Canadas Masca Abreise Seite 2 Seite 9 Seite 26 Seite 29 Seite 32 Seite 40 Schlusswort Fr. Dr. Dieckmann Seite 44 Teilnehmer: Lehrende/ Begleitung: Frau Dr. Ursula Maria Dieckmann Frau Manuela Conzelmann Herr Wilfried Körner Herr Rainer Conzelmann Studierende: Anita Betz Sabrina Eger Daniela Eisenhofer Nadja Falke Andreas Frey Claudia Hoh Marlene Krug Bastian Kübel Brigitte Lämmle Nadine Milbrath Daniel Ott Kristina Podlawski Susanne Scherrer Sara Wieser Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 1 22.02.2008 (Bastian Kübel/ Susanne Scherrer/ Kristina Podlawski) Anfang: Ende: 9. 30 Uhr 13.15 Uhr Wetterlage: Calima: starker Ostwind, der Sand aus der Sahara mit sich trägt. Folgen für die Witterung: starker Temperaturanstieg, Trübung der Sicht, durch den fein verteilten Sand aus der Sahara. Beim Nachlassen der Calima Wetterlage führt der fein verteilte Sand zu erhöhtem Niederschlag, da die feinen Sandpartikel ideale Kondensationskerne darstellen. Zu Beginn der Exkursion war am Horizont ein gelber Streifen zu erkennen, der diese Wetterlage ankündigt. Glücklicherweise jedoch konnte sich der Calima nicht durchsetzten, trotzdem kam es aufgrund feiner Sandpartikel bereits zum Niederschlag. Dies stellt eine besondere Wetterlage dar, da die Vegetationszone der Kandelaber-Wolfsmilch-, Federbuschhalbwüste (KWF) selten Niederschlägen ausgesetzt ist, besonders auf der südexponierten Seite der Insel. Vegetationszone Kandelaber- Wolfsmilch-, Federbuschhalbwüste (Sukkulentenbusch) Charakterpflanzen: Euphorbia canariensis , Euphorbia regis-jubeae und Opuntia ficus-indica. Vegetation vorwiegend durch stamm- und blattsukkulente Florenelemente geprägt, als Anpassung an die geringen Niederschläge. Klimazone/Höhenstufe Arid-semiarider „Sukkulentenbusch Cordonal/Tabaibal (subtropisch) infrakanarische Stufe bis in Höhen von 100-800 m NN. Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 2 Einzelne Florenelemente Euphorbia balsamifera, Euphorbiaceae (Süße Wolfsmilch) Opuntia ficus indica. Cactaceae (Opuntie) Lycium intricatum, Solanaceae (Bocksbart) Schizogyne sericea, Asteraceae (Seidenhaarige Schizogyne) Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 3 Astydamia latifolia, Apiaceae (Nymphendolde) Euphorbia canariensis, Euphorbiaceae (Kandelaber Wolfsmilch) Euphorbia regis jubae, Euphorbiaceae (König-Juba Wolfsmilch) Launaea arborescens, Asteraceae (Dornlattich) Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 4 Nauplius aquaticus, Asteraceae (Einjähriger Strandstern) Kleinia neriifoli, Asteraceae (Kleinie) Plocama pendula Rubiaceae Rubia fructicosa, Rubiaceae (Strauchiger Krapp) Asphodelus tenuifolius Liliaceae, (Dünnblättriger Affodill) Zygophyllum fontanesii, Zygophyllaceae ( Desfontaines Jochblatt) Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 5 Datura innoxia, Solanaceae (Stechapfel) Heliotropium ramossimum, Boraginaceae (Ästige Sonnenwende) Fagonia albiflora, Zygophyllaceae (Weißblütige Fagonie) Kickxia scoparia, Scrophulariaceae (Besen-Tännelkraut) Phoenix canariensis, Arecaceae (Kanaren-Palme) Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 6 Pennisetum setaceum, Poaceae (Borstiges Federborstengras) Ricinus communis, Euphorbiaceae (Rizinus) Nicotiana glauca Solanaceae (Blaugrüner Tabak) Lavandula multifida ssp. vcanariensis, Lamiaceae (Kanaren Lavendel) Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 7 Scilla haemorrhoidalis, Liliaceae (Rotschäftiger Blaustern) Gymnocarpos decander, Carophyllaceae (Nackfrucht) Tiere Tarentola delalandii, (Kanarengecko) Anthus berthelotii, (Kanarenpieper) Lanius excubitor koenigi, (Raubwürger) Sonstiges Im Laufe des Tages kamen wir an einer aufgegebenen Bananen-Plantage vorbei. 1852 wurde der kanarische Archipel zur Freihandelszone erklärt. Aufgrund der strategisch günstig gelegenen Häfen der Inseln nahmen die Handelsbeziehungen zu. Der Handel florierte alsbald und die Einwohnerzahl stieg stetig. Bald folgte der Anbau von Tomaten und Bananen in Monokulturen und großen Plantagen. Die aus Indochina stammende Banane (Musa cavendishii) wurde für den Export nach Europa angebaut und brachte anfangs sehr schnell Geld ins Land. Der Bananenanbau wird immer noch mit hohen EU-Subventionen gefördert und dominiert weite teil im Süden der Insel, obwohl die Kanarenbanane allein schon längs nicht mehr weltmarkfähig ist, denn sie gedeiht auf den kanarischen Inseln nur mit Hilfe eines arbeitsintensiven chemischen Pflanzenschutzes und der künstlichen Bewässerung. 400 Liter wasser braucht eine Bananenstaude pro Jahr (POTT, HÜPPE & WILDPRET 2003). Die schlechten Weltmarktpreise für die kleinen kanarischen Bananen hatten zur Folge, dass viele Bananen-Plantagen geschlossen wurden bzw. in Tomaten-Plantagen umgewandelt wurden. Der Hauptabsatzmarkt für die Tomaten liegt in Europa, während die restlichen BananenPlantagen den heimischen Markt versorgen. Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 8 23.02.2008 Roque del Conde (Nadja Falke/ Marlene Krug) Sonnenaufgang (Blick vom Hotel) Der Teide ist über den Erosionsresten von drei Schildvulkanen, nämlich das im Südwesten, bei Adeje gelegene Roque del Conde-Massiv (7.5 Mio. Jahre), das Teno-Gebirge im Nordweseten (ca. 6-7 Mio. Jahre) und das Anaga-Gebirge im Osten (4-6 Mio. Jahre), gewachsen und hat diese zu der heutigen Insel verschmolzen. Während des Pleistozäns (vor ca. 2 Mio. Jahren) wurde dünnflüssige Lava im Inneren der neuen Insel angehäuft und während der Canadas-Aktivität (vor ca. 1-0,6 Mio. Jahren) weiter aufgefüllt. Durch die vulkanischen Aktivitäten wurde die Vegetation im zentralen Teil der Insel mehrmals zerstört, so dass die Pflanzenareale von der Anaga-Halbinsel, dem Teno-Gebirge und dem Roque del Conde sehr früh mehrmalige Trennungen unterlagen. (Pott S. 47 ff) 09.15 Uhr Treffpunkt Bushaltestelle vor dem Hotel, bei sonnigem Wetter 09.36 Uhr Ankunft am Fuß des Roque del Conde, dem ältesten Teil der Insel Beginn des Aufstiegs, während dem wir fleißig damit beschäftigt waren, alle möglichen Arten der Flora zu bestimmen. Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 9 Zunächst stand die Durchquerung eines Baranccos, einer im Tertiär entstandene „Abwasserinne“, welche in diesem Fall aber nur bei starkem Regen auch wirklich Wasser führt, so dass wir trockenen Fußes den Aufstieg in Angriff nehmen konnten. Dieser dauerte ca. 3 Stunden und führte uns über Ackerterrassen, auf denen früher Kartoffeln, Getreide und Tomaten angepflanzt wurden, und gepflasterten Dreschplätze, auf denen früher an einem in der Mitte sich befindenden Pflock angebundene, im Kreis laufende Esel die Arbeit verrichteten. Nachdem wir immer weiter empor gestiegen waren, trennte uns nur noch eine undurchsichtige Nebelbank von dem Gipfel. Die Temperatur war merklich niedriger und nachdem wir die Schwaden durchquert hatten, waren wir endlich am Ziel angelangt. Nach einer ausgiebigen Pause konnten wir frisch gestärkt weiter botanisieren, bevor wir uns wieder an den Abstieg machten. Trotz des stark botanisch geprägten Schwerpunktes des Tages konnten wir einige Vertreter des Tierreichs, oder deren Spuren in Augenschein nehmen: Im unteren sonnigeren Bereich des Bergs konnten wir einige Eidechsen sehen. Auch der Kanarenpieper, ein Falke, eine nicht näher bestimmbare Schnirkelschnecke, ein Schnurfüßer sowie mehrere Ziegen bekamen wir zu sehen. Während des Abstiegs fanden wir außerdem den Schädel und Teile der Wirbelsäule einer Ziege. Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 10 14.30 Uhr Ankunft in Vento Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 11 Die bestimmten Pflanzenarten sind im Folgenden aufgelistet: Affodillgewächse Asphodelaceae (Liliaceae s. I.) Kleinfrüchtiger Affodill Asphodelus aestivus Merkmale: Spindelförmig verdickte Wurzel. Blätter grün, alle grundständig 1-2 cm breit, flach und etwas gekielt. Pyramidaler, reich verzweigter Blütenstand steht auf einem kräftigen Schaft, mit blass grünen, häutigen Tragblättern (10-15 mm). Blüten mit 6 sternförmig ausgebreiteten weißen, in der Mitte rotbraun genervten Hüllblättern (10-16 mm lang). Verkehrteiförmige bis kugelige Fruchtkapseln (5-8 x 6-10 mm). Die Pflanze ist für Weidetiere giftig. Vorkommen: Grasfluren, Kiefernwälder. Kanaren, Mittmeergebiet, östlich bis in den Iran (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 270) Dickblattgewächse Crassulaceae Aeonium spec.: Beispiel für Adaptive Radiation: Stammesgeschichtliche Entwicklung, die von einer Art ausgehend zu vielen verschiedenen, verwandten Arten geführt hat oder immer noch stattfindet. Goldgelbes Aeonium (Aeonium holochrysum) Merkmale: Halbstrauch mit verzweigen, glatten Ästen (1-3 cm dick).Die Blattrosetten sind endständig (10-25 cm), jedoch in der Trockenperiode <5 cm breit. Die Blätter (1,5-3 cm dick) sind verkehrteiförmiglanzettlich, kahl, grün und gewöhnlich purpurn gezeichnet. Der Rand ist rötlich gewimpert. Der dichte Blütenstand ist ei- bis kegelförmig, wobei die Blüten an kahlen Stielen sind. Die Kelchblätter sind ebenfalls kahl die 9-11 Kronblätter sind goldgelb. Vorkommen: Felsen, vor allem in der unteren Stufe Kanaren-Endemit (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 102) Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 12 Keilblättriges Aeonium (Aeonium cuneatum) Merkmale: Rosetten meist sitzend, oft mit Ausläufern, becherförmig, 15-20 cm breit. Blätter kahl und blaugrün bereift, länglich-keilförmig, am Rand kurz gewimpert, 5-9 mm dick. Blütenstand pyramidal, 18-60 cm lang, Kronblätter 8-9, goldgelb, kahl, am Rand fein gezähnelt. Vorkommen: Feuchte, schattige Felsen und Gebüsche, bisweilen auch epiphytisch, in Lorbeerlichtungen. Teneriffa-Endemit (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 98) Hyazinthengewächse Hyacinthaceae Schopfige Traubenhyazinthe (Muscari comosum) Merkmale: Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 15 bis 50 cm. Dieser Geophyt besitzt eine Zwiebel mit einem Durchmesser von etwa 1 Zentimeter. Gelegentlich bilden sich auch Nebenzwiebeln aus. Die Zwiebelhülle ist braun. Die drei bis sechs Rosettenblätter sind breit-linealisch (etwa 10 mm breit und 40 cm lang) oft gebogen und am Rand rau. Die Blüten stehen in reichblütigen, lang gestreckten eher lockeren traubigen Blütenständen. Am oberen Traubenende befindet sich ein Schopf blauvioletter, aufwärtsgerichteter, steriler Blüten. Darunter die blassbraunen oft etwas grünlichen fertilen Blüten. Diese sind röhrig-glockenförmig und stehen waagrecht ab. Die Kronzipfel werden 0,5 bis 1 mm lang und sind gelblich bis beige. Die Kapselfrucht wird 10 bis 15 mm lang. Vorkommen: Das Verbreitungsgebiet der mediterranen Art erstreckt sich von den Kanarischen Inseln, bis zum Schwarzen Meer und Nordägypten. Im Norden strahlt die Art in wärmeren Gebieten auch bis Mitteleuropa aus. Als Standort werden Garrigues, Macchien, Felsheiden, steiniges Weideland und Trockenrasen bevorzugt. (http://de.wikipedia.org/wiki/Schopfige_Traubenhyazinthe) Johanniskrautgewächse Hypericaceae Kanaren-Johanniskraut (Hypericum canariense) Merkmale Formenreicher, hoher unbehaarter Strauch oder Baumstrauch, während der Trockenzeit kahl. Blätter sitzend, länglich-lanzettlich, spitz oder zugespitzt, am Grund keilförmig, sehr unterschiedlich groß, 2,5-7 cm lang. Blüten mit 15 mm langen Kronblättern, Staubblätter in 3 Bündeln. Kelchblätter wie die Blätter am Rand ohne schwarze Drüsen. Vorkommen: Felsige Standorte der unteren Lorbeerwaldregion, thermophile Buschwälder. Endemisch auf den Kanaren und Madeira. (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 142) Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 13 Kakteen Cactaceae Dillenius Feigenkakuts (Opuntia dillenii) Merkmale: Strauch, niedrig und ausgebreitet, Stängelglieder rundlich-eiförmig bis 40 cm lang, anfangs glänzend grün. An jungen Treiben bis zu 10 gelb-braun gebänderte oder gefleckte abgeflachte Dornen (bis 7 cm lang). Blüten zitronengelb, bei einigen Formen anfangs orangerot. Früchte birnförmig bis fast kugelig, purpurn. Vorkommen: Zunehmend, besonders an den Südküsten im trockenen Bereich des Sukkulentenbusches eingebürgert. (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 152) Knöterichgewächse Polygonaceae Kanarenampfer (Rumex lunaria) Merkmale: Immergrüner kahler Strauch mit biegsamen Ästen, die ledrig-fleischigen Blätter breiteiförmig, am Grund schwach herzförmig oder gestutzt, oft breiter als lang (2.5-5 x 2,5-6 cm). Blütenstand rispig, die rötlichbraunen, rundlich-nierenförmigen Fruchtkapseln mit einer Schwiele. Vorkommen: Felsen, Geröll, Barrancos, häufig besonders in der unteren Stufe, auch kultiviert, in Italien gebietsweise eingebürgert. Kanaren-Endemit. (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 70) Korbblütengewächse Asteraceae Baum-Gänsedistel (Sonchus congestus) Merkmale: Mit wenigen dicken Ästen verzweigte Art. An den Astenden rosettig gehäufte, kahle, lanzettliche, weit buchtig fiederschnittige Blätter mit 3 eckigen spitzen Abschnitten und fein gezähneltem Rand. Blütenköpfe (3.5-6 cm breit), auf weißfilzigen Steilen. Hülle schwach filzig bis kahl. Vorkommen: Felshänge, zwischen 200 und 600m. Kanaren und Marokko. Kanaren-Endemit. (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 258) Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 14 Fenchelartige Kanarenmargarite (Argyrathemum foeniculaceum) Merkmale: Kräftige, kahle Pflanze mit gabeliger Verzweigung. Blätter gehäuft am Grund der Köpfchenstiele stehend, graugrün 2fach, seltener 3fach fiederschnittig mit 2-8 Primärlappen; deren Abschnitte pfriemelig, spitz (bis 2 mm breit). Blütenköpfchen oft einzeln oder bis zu 5, Hülle (10-18 mm breit), Zungenblüten (16-22 mm lang) Randfrüchte 2-3flügelig, innere mit 1 Flügel Vorkommen: Barrancos im Südwesten der Insel. Teneriffa-Endemit (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 228) Gabelästiger Allagopappus (Allagopappus dichotomus) Merkmale: Gabelig verzweigter Strauch mit rostbraunen Ästen. Die dunkelgrünen und ledrigen, etwas drüsig-klebrigen Blätter kurz gestielt, lineallanzettlich, am Rand gezähnt (2-3,5 cm lang). Endständige, flache Doldentrauben aus 20-30 Blütenköpfchen (5mm breit) mit gelben Röhrenblüten und vielreihigen linealen Hüllblättern, meist überragt von seitlichen Blütenständen. Früchtchen mit kleiner Krone und 5 langen Borsten. Vorkommen: Felsstandorte im Sukkulentenbusch. Kanaren-Endemit (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 222) Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 15 Oleanderblättrige Kleinie (Kleinia neriifolia) Merkmale: Strauch, ältere Pflanzen auch bäumchenartig mit armdickem Stamm, regelmäßig verzweigt, mit fleischigen, zylindrischen, graugründen Gliedern, bedeckt mit den Narben der während der trockenen Monate abgefallenen Blätter. Diese graugrün, etwas fleischig, lanzettlich, mit unterseits hervortretendem Mittelnerv, sehr unterschiedlich, oleanderähnlich. Sie erscheinen mit oder nach den Blüten im Spätsommer zum Ende der Trockenperiode schopfartig an den Triebenden. Diese charakteristische Wuchsform, die sich auf den Kanaren in verschiedenen Familien wiederfindet, wird auch als „Feuerbuschstrauch“ bezeichnet. Ebenfalls endständig die Trugdolden mit den schlanken Blütenköpfchen aus 7-9 weißlichen Röhrenblüten und gelben Staubblättern. Hüllblätter 1reihig, am Grund mit kleiner Außenhülle. Früchtchen mit einem Pappus aus mehreren Reihen schwach gezähnter Haare. Vorkommen: Im Sukkulentenbusch zusammen mit strauchigen Wolfsmichl-Arten, häufig. Namengebend für die Vegetationsklasse Kleinio-Euphorbietea, in der die Pflanzengesellschaften des makaronesischen Sukkulentenbusches zusammengefasst werden. Kanaren-Endemit. (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 234) Steinimmortelle (Phagnalon saxatile) Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 16 Ungeteiltblättrige Andryala (Andryala laxiflora) Weidenblättrige Eberwurz (Carlina salicifolia) Merkmale: Teilweise Bäumchen mit kurzem Stamm und dichter Krone bildend. Ausgewachsene Blätter 7-17 cm lang, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits dicht weißfilzig, am Rand entfernt fein dornig gezähnt bis weitgehend ganzrandig. Blütenköpfe auf 10-20 cm langen Steilen, meist zu 2-4, mit breitem, schlüsselförmigem Grund, mit 12-15 mm langen, rotbraun überlaufenen, aufrechten und daher wenig auffallenden inneren Hüllblättern. Vorkommen: Felsenstrauch der unteren und der Waldstufe. Kanaren, Madeira, endemisch (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 242) Kreuzblütengewächse Brassicaceae Tausendblättrige Rauke (Descurainia millefolia) Merkmale: Blätter oft rosettig am Ende der verzweigten, holzigen Triebe, 2-3fach fiederteilig, von Sternahaaren grau, mit stumpfen, lanzettlichen bis eiförmigen, bis 1mm breiten Endabschnitten. Blüten in meist verzweigten Trauben, mit 5-6,5 mm langen Kronblättern. Schoten 10-25 mm lang, an abstehenden oder aufrechten Stielen, 10-22samig. Formenreiche Art. Vorkommen: Schattige Felsen, Barrancos der unteren Stufe. Einzige und häufigste Art mit Vorkommen auf mehreren Inseln. Kanaren-Endemit (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 90) Lippenblütler Lamiaceae Kanaren-Lavendel (Lavandula multifida ssp. canariensis) Merkmale: Mehr oder weniger kurz behaarter, aber grüner, niedriger Strauch. Blätter überwiegend 2fach fiederschnittig, Abschnitte lineal und flach, abgerundet. Die lang gestielten, verzweigten, schlangen Blütenstände aus 2blütigen Scheinquirlen. Tragblätter eiförmig, lang zugespitzt, häufig und blau überlaufen, behaart oder fast kahl, etwas länger als der Kelch zur Blütenzeit oder ebenso lang. Dieser +/- 2lippig, 15nervig und ohne Anhängsel. Krone bis 12 mm lang, blauviolett Vorkommen: Sukkulentenbusch. Kanaren, Kapverden, endemisch. (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 198) Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 17 Myrsinengewächse Myrsinaceae Blauer Gauchheil (Anagallis foemina) Merkmale: Beim Blauen Gauchheil handelt es sich um eine einjährige, meist nur 3 bis 5 cm hoch wachsende, krautige Pflanze. Der niederliegende bis aufsteigende Stängel erreicht Längen von etwa 5 bis 25 cm. Die Laubblätter sind von dunkelgrüner Farbe und kreuzgegenständig angeordnet. Seltener sitzen sie auch zu dritt quirlig am Stängel. Sie sind von länglich-eiförmiger Gestalt. Die Blüten sitzen einzeln in den Blattachseln und besitzen Stiele, die so lang oder nur wenig länger als die Blüten selbst sind. Die Krone wird bis zu 14 mm breit, ist oberseits blau und unterseits violett gefärbt. Die Kronblätter sind am Rande fransig gezähnelt und mit fünf bis 10, seltener auch bis zu 15 meist vierzelligen Drüsenhaaren versehen. Die Kelchblätter sind am Rande sehr fein gesägt. Die Fruchtstiele werden 10 bis 20 mm lang und tragen eine Kapsel, die meist 15 bis 16 Samen enthält. Der Blaue Gauchheil blüht vorwiegend in den Monaten Juni bis September. Vorkommen: Anagallis foemina wächst in Getreideunkrautgesellschaften, in Gärten und auf schutthaltigen Plätzen. Er bevorzugt mehr oder weniger trockene, warme, nährstoff- und kalkreiche, meist lehmige Böden. Der Blaue Gauchheil kommt vom Mittelmeergebiet bis Kleinasien vor. Ferner findet man ihn über Mittel- und Nordeuropa bis nach Nord- und Ostasien. Außerhalb des eurasischen Kontinents ist er in Mittelamerika, Südbrasilien sowie Westaustralien verbreitet. Mediterranes Ackerunkraut. (http://de.wikipedia.org/wiki/Blauer_Gauchheil) Rauhblattgewächse Boraginaceae Riesengroßer Natternkopf (Echium giganteum) Merkmale: Hoher Strauch, die deutlich gestielten Blätter lanzettlich, +/- weich behaart, nur manchmal mit kleinen, stacheligen Borsten. Blütenstand breit kegelförmig, die seitlich zusammengedrückte weißliche Krone 1-2 cm, der Kelch nur 5-7 mm lang, mit lanzettlichen Zähnen, Vorkommen: Sukkulentenbusch, Baumheide-Buschwald, im Norden. Teneriffa-Endemit, auch als Zierpflanze kultiviert. (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 178) Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 18 Grünlicher Natternkopf (Echium virescens) Merkmale: Regelmäßig verzweigter Stauch, Blätter lanzettlich, spitz, sitzend bis kurz gestielt, dicht grauweiß borstig. Blütenstände zylindrisch, 1030 cm lang, Blüten mit 6-10 mm langer, schmal trichterförmiger, rosa oder blassblauer Krone. Der etwa 5 mm große Kelch mit lineallanzettlichen Zipfeln. Vorkommen: Felsstandorte vorwiegend in Kiefernwäldern. Teneriffa-Endemit (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 182) Rötegewächse Rubicaceae Strauchiger Krapp (Rubia fruticosa) Merkmale: Ältere Triebe erholzt, junge krautig und zerbrechlich, gerillt, wie die Blattränder und Mittelnerven der Blattunterseiten von kleinen rückwärts gerichteten, entfernt stehenden Zähnen rau und mit diesen klimmend. Blätter elliptisch, ledrig, dunkelgrün und etwas glänzend, in einen kurzen Stiel verschmälert, in Wirteln zu 2-6, gewöhnlich 2-3 cm lang Vorkommen: Sukkulentenbusch, Lorbeerwälder. (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 172) Schmerwurzgewächse Dioscoreaceae Essbare Schmerwurz (Tamus edulis) Merkmale: Kahle, 2häusige Pflanze mit großer unterirdischer Knolle und 1jährigen, windenden Trieben. Die gestielten, dünnen Blätter mit 2 kleinen Nebenblättern und her- oder pfeilförmiger, am Rand glatter oder etwas gewellter und unregelmäßig fein gekerbt-gezähnter Spreite mit meist 7 gebogenen Nerven und aufgesetzter Spitze. Blüten in Trauben, mit 6teiliger, violetter, unscheinbarer Hülle. Rote eiförmige, 12-15 mm große Beeren. Vorkommen: Oberer Sukkulentenbusch bis in die Lorbeerwaldgebiete, früher auch angebaut. Kanaren, Madeira, endemisch. (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 266) Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 19 Schwertliliengewächse Iridaceae Illyrische Siegwurz (Gladiolus illyricus) Merkmale: Die Illyrische Siegwurz ist eine ausdauernde Knollenpflanze. Sie ist nur selten verzweigt und kann Wuchshöhen von 25 bis 50 Zentimeter erreichen. Die Blätter sind 10 bis 40 Zentimeter lang und 0,4 bis 1 Zentimeter breit. Das Perigon ist einschließlich der Röhre 25 bis 30, selten bis 40 Millimeter lang. Die Zipfel sind 6 bis 16 Millimeter breit. Vorkommen: Die Illyrische Siegwurz kommt in Süd- und West-Europa, Rumänien, der West-Türkei und dem Kaukasus auf feuchten Wiesen bis in Höhenlagen von 1200 Meter vor. In Österreich kommt sie nur im Unteren Gailtal vor und gilt als stark gefährdet. Hier wächst sie in feuchten Wiesen der collinen Höhenstufe. Mediterranes Ackerunkraut. Seidenpflanzengewächse Asclepiadaceae Glatte Baumschlinge (Periploca laevigata) Merkmale: Milchsaftführender Strauch mit windenden, kastanienbraunen Trieben. Blätter gegenständig, kahl und etwas ledrig, verkehrteiförmig-lanzettlich, am Grund in einen kurzen Stiel verschmälert, 2-6 cm lang. Blüten in kleinen Rispen in den oberen Blattachseln, Krone 1-2 cm im Durchmesser, mit 5 ausgebreiteten, länglichen, außen gelblichgrünen, innen braunpurpurnen bisweilen weißen Abschnitten, die Nebenkrone mit 5 priemligen Anhängseln. Bis 15 cm lange, gegenüberstehende, am Grund verwachsene, schlage, spitze Balgfrüchte. Samen mit langem, seidigem, weißlich-rötlichem Haarschopf. Giftpflanze. Vorkommen: Sukkulentenbusch, häufig in Euphorbia canariensis kletternd. Kanaren, endemisch. (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 168) Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 20 Spargelgewächse Asparagaceae (Liliaceae s. I.) Baum-Spargel Asparagus arborescens Merkmale: Baumartiger Strauch mit wenigen, glatten, aufrecht-sparrigen Ästen. Phyllokladien ziemlich dick, steif abstehend, einzeln oder zu 2-8. Blüten mit cremefarbener Blütenhülle. Beeren orange. Vorkommen: Sukkulentenbusch. Kanaren-Endemit. (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite268) Süßgräser Poaceae Nees‘ Federgras (Stipa neesiana) Merkmale: Blattspreiten eingerollt, Blütenstand höchstens am Grund von der obersten Blattscheide umhüllt. Ährchen 1blütig, Hüllspelzen purpurn, Deckspelze mit 5-12 cm langer, unten behaarter, gedrehtgebogener Granne, die einem bewimperten Krönchen entspringt. Vorkommen: An Straßenrändern eingebürgert, in Ausbreitung. Kanaren, Madeira, selten im Mittelmeergebiet (Heimat Uruguay, Argentinien). (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite280) Tüpfelfarngewächse Polypodiaceae Wolliger Pelzfarn (Cheilanthes vellea) Merkmale: Gelblich-braune Wedelstiele. Fiedern mit rundlichen, stumpfen Abschnitten, zum Grund hin lockerer stehend und kleiner, zunächst beiderseits dicht mit weißen bis gelblichen, später rostroten Spreuschuppen besetzt, oberseits später verkahlend. Vorkommen: Sonnige Felsspalten und auf Mauerfugen, überwiegend in der unteren Stufe. Kanaren, Madeira, Kapverden, Mittelmeergebiet. (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite58) Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 21 Windengewächse Convolvulaceae Kanarische Winde (Convolvulus canariensis) Merkmale: Kräftige, wenigstens im unteren Teil verholzte, insgesamt locker zottig behaarte Liane, Bäume oder Sträucher manchmal völlig überwuchernd. Blätter deutlich gestielt, spitz eiförmig-länglich, ohne durchscheinende Drüsenpunkte. Blütenstände gestielt, mit 3-11 attraktiven, bläulichen, im Schlund gelben, bis 18 mm langen Blüten. Kelchblätter elliptischlanzettlich, zottig. Vorkommen: Lorbeerwälder, Baumheide-Buschwälder. KanarenEndemit. (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite174) Wolfsmilchgewächse Euphorbiaceae Blattlose Wolfsmilch (Euphorbia aphylla) Merkmale: Kahler, nahezu blattloser Strauch mit zylindrischen, gegliederten grünen oder graugrünen, im Alter bräunlich, fleischigen Ästen. Grüngelbe Scheindolden +/- sitzend an den Enden der Triebe. Kapseln 45 mm, hellbraun oder rötlich, Samen mit flachem Wulst Vorkommen: Felshänge vorwiegend der N-Küsten im Einflussbereich des Meeres. Gefährdet durch Hotelbauten und Kulturen. Kanaren-Endemit. (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite132) Dunkelpurpurrote Wolfsmilch (Euphorbia atropurpurea) Merkmale: Die zimtbraunen Äste und der dunkelpurpurrote Blütenstand unterscheiden die Art von den übrigen strauchförmigen Euphorbien. Die schopfig an den Zweigenden angeordneten, blaugrünen, bisweilen purpurrot überlaufenen Blätter sind groß (bis 15 cm lang), länglich-spatelförmig, stumpf. Scheindolde aus 5-15 Strahlen, diese nochmals 4armig verzweigt, Hochblätter unterhalb der Cyathien nierenförmig, am Grund verwachsen. Gelbgrüne, ovale Nektardrüsen. Kapseln dunkelrotbraun, kahl. Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 22 Vorkommen: Felsige, eher küstenferne Standorte im Sukkulentenbusch, höher ansteigend als die verwandten Arten. Teneriffa-Endemit. (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite130) Kanaren-Wolfsmilch (Euphorbia canariensis) Merkmale: Langsamwüchsige, „kaktusähnliche“ Art, alte Exemplare mit mehreren Metern Durchmesser. Die kahlen und blattlosen, gründen oder graugründen 8-15 cm dicken Treibe kanderlaberartig bogig aufsteigend, meist flach 5-, seltener auch 4- oder 6kantig. Auf den Rippen jeweils paarweise übereinander 4-5 mm lange, gebogene, rötlichbraune Dornen. An den Sprossenden unauffällige, grünlichrote, sitzende Cyathien jeweils zu dreien, das mittlere männlich, die seitlichen weiblich, so dass nach der Befruchtung jeweils 2 Reihen der dunkelrotbraunen Kapseln entstehen. Der Milchsaft dieser Art gilt als besonders giftig. Vorkommen: Charakteristische und gebietsweise landschaftsbestimmende Art des Sukkulentenbusches, kaum in unmittelbarer Meeresnähe, aber gebietsweise bis 1100 m ansteigend, auf Fuerteventura und Lanzarote heute nur noch selten. Die Bestände werden als „Cardonales“ bezeichnet. Als typisch kanarischer Landschaft sehr schützenswerte, jedoch durch die Ausdehnung des Kulturlandes vor allem Bananenplantagen, Urbanisationen und Straßenbau bedrängt. Nach der Washingtoner Artenschutzkonvention sind sukkulente Euphorbien geschützt! Kanaren-Endemit. (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite134) Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 23 König-Juba-Wolfsmilch (Euphorbia regis-jubae) Merkmale: Ähnlich der stumpfblättrigen Wolfsmilch, allerdings hochwüchsiger, oft mit deutlichem, dunkelgrauem Stamm. Blätter 5-8 cm lang, grün, meist spitz. Scheindolde 36strahlig, die blass grünen Hochblätter unterhalb der Cyathien zur Fruchtzeit bereits abgefallen, Nektardrüsen eiförmig. Kapseln hellbraun bis rötlich, etwas 5 mm breit, kahl, Samenwulst +/- sitzend. Vorkommen: Im Sukkulentenbusch vor allem auf den westlichen Inseln verbreitet (selten auf Gran Canaria), bis in die Kiefernwälder ansteigend, auch im aufgelassenen Kulturland zum Teil bestandbildend. Kanaren, Marokko. (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite132) Stumpfblättrige Wolfsmilch (Euphorbia obtusifolia) Merkmale: Kugelbuschförmiger Strauch mit hellbraunen bis rötlichen Ästen. Blätter 5-8 cm, grün, schmallänglich und an der Spitze meist stumpf, schopfig an den Zweigenden. Die Scheindolde aus 4-8 Strahlen, unterhalb der Cyathien mit großen, hell grünlich gelben, zur Fruchtzeit noch erhaltenen Hochblättern, Nektardrüsen 2hörnig. Kapseln hellbraun bis rötlich, kahl, samen mit gestieltem Wulst. Vorkommen: Im Sukkulentenbusch vor allem auf Gran Canaria und den Ostinseln verbreitet, häufig in großen beständen landschaftsbestimmend („gabaibales“) bis 1000m ansteigend, besiedelt rausch aufgelassenes Kulturland. Kanaren-Endemit. (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite132) Zistrosengewächse Cistaceae Montpellier-Zistrose (Cistus monspeliensis) Merkmale: Dichter, drüsig-klebriger, aromatisch duftender Strauch. Die sitzenden, schmallanzettlichen, 3nervigen Blätter am Rand umgerollt, oberseits dunkelgrün und runzelig, +/- kahl, unterseits dicht sternhaarig-filzig. Blüten weiß mit gelblichem Grund, 2-3 cm breit, 5 etwa gleich große Kelchblätter. Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 24 Vorkommen: In warmen Ausbildungen der Kiefernwälder und ihren Ersatzgesellschaften, oft in großen Beständen, wohl alteinheimisch. Kanaren, Madeira, Mittelmeergebiet. (Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite146) Außerdem: - Margerite - „Adambaum” Feigenbaum (Sommergrün) - Roter Bocksbart (Tragopagon hybridus) Asteraceae Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 25 24.02.2008 Montana Roja (Sara Wieser / Brigitte Lämmle) Sandige Küstenzone; subtropische Halbwüste; Dornlattich-Kleinstrauchhalb-Wüste Am Sonntagmorgen fuhren wir gruppenweise mit unseren Autos nach El Medano. Hier wollten wir uns gegen 10:00 Uhr am Strand bei dem Surfparkplatz treffen. Bis alle angekommen waren, die Rucksäcke ausgepackt und die letzten von ihrem Toilettengang zurückgekommen waren war es 10:26 Uhr. Wir wurden von Frau Dieckmann begrüßt. Sie klärte uns darüber auf, was wir an diesem Sonntag alles unternehmen würden. Sie versprach uns einen kurzen und wenig anstrengenden Tag. Damit sollte sie Recht behalten. Als erstes liefen wir an der Küste entlang und wir erfuhren, dass die Pflanzen, die dort wachsen mit zweierlei Problemen zu kämpfen haben. Zum einen mit dem Wind und zum anderen mit dem Salz. Diese Probleme werden folgendermaßen gelöst: Wind: Die Pflanzen sind sehr niedrig und wachsen daher nah am Untergrund. Sie bieten dem Wind damit keine große Angriffsfläche und er gleitet über sie hinweg. Salz: Einschränkung der Transpiration Sukkulenz der Blätter Mit folgenden Pflanzen haben wir in der sandigen Küstenzone Bekanntschaft gemacht: Name Cakile maritima Europäischer Meersenf Familie Brassicaceae (Kreuzblütler) Besonderheit kommt in ganz Europa vor, ist an salzhaltigen Stellen zu finden Euphorbia balsamifera Süße Wolfsmilch Euphorbiaceae (Wolfsmilchsgewächs) kommt auf allen Kanarischen Inseln vor Euphorbia paralias StrandWolfsmilch Euphorbiaceae (Wolfsmilchsgewächs) Hauptverbreitungsort: Mittelmeerraum Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie Bild 26 Frankenia laevis Frankeniaceae Glatte Frankenie weltweit in warmen Trockengebieten Heliotropium ramossisimum Ästige Sonnenwende Boraginaceae (Raublattgewächs) wärmeliebend Launaea arborescens Asteraceae Asteraceae (Korbblütengewächs) kommt in trockenen Senken vor Limonium pectinatum Kammförmiger Strandflieder Plumbaginaceae (Bleiwurzgewächs) Vorkommen in küstennaher Tieflage und Halbwüste Lotus Fabaceae sessilifolius (Schmetterlinsblütler) Sitzendblättriger Hornklee Salsola vermiculata Wurmförmiges Salzkraut Amaranthaceae auf trockenem (Fuchsschwanzgewächs) salzhaltigen Boden, von Afrika eingeschleppt Schneeweiße Vielfrucht Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 27 Traganum moquinii Chenopodiaceae (Gänsefußgewächs) Kanarenendemit Zygophyllum fontanesii Desfontaines Jochblatt Zygophyllaceae (Jochblattgewächs) Kanaren-MarokkoEndemit Nachdem wir eine Rast auf dem Montana Roija eingelegt hatten und die Aussicht auf das Meer und die Umgebung genießen durften, gingen wir an der Küste entlang zu unseren Autos zurück. Die Gestaltung des restlichen Tages blieb uns selber überlassen. Die Gruppen folgten Frau Dieckmanns Empfehlung ein Sonnenbad am Strand hinter El Medano zu nehmen. Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 28 25.02.2008 (Daniel Ott/ Andreas Frey) Beginn der Protokollführung: 10.28 Uhr Die Protokollgruppe traf sich am Pico del Ingles. Die Fahrt führte von unserem Hotel aus, fast über die gesamte Insel in den nordöstlichen Teil der Insel. Der Pico del Ingles ist 960 Meter hoch und liegt im Anaga-Gebirge, welches ungefähr 7 Millionen Jahre alt ist. In diesem Teil der Insel sind die für Teneriffa bekannten Lorbeerwälder zu finden. Sie sind subtropische Feuchtwälder, die mit tropischen Regenwäldern zu vergleichen sind. In diesen immergrünen Wäldern finden sich wenig Epiphyten und es ist keine Vielschichtigkeit vorhanden. Nach einer kurzen Informationsphase fuhr die Gruppe um 10.40 Uhr über den Gebirgskamm nach Chamorga, wo sie um 11.30 eintraf. Anita fror, die anderen taten es ihr gleich. Der graue Polo, einer Studentengruppe, die unerkannt bleiben will, hatte es geschafft den Tank exakt bis zum Zielpunkt leerzufahren. Über diese Problematik wollten sich die Besatzung des Autos noch keine Gedanken machen und konzentrierte sich zunächst auf die zahlreich vorhandenen Pflanzen. Der Weg führte uns auf einem steil ansteigenden Wanderpfad an vielen verschiedenen Pflanzen vorbei. Als der erste Anstieg bewältigt war, wurde eine kurze Rast eingelegt. Wir wanderten auf dem Gebirgskamm und genossen die teilweise postkartenreife Aussicht auf die Nordküste der Insel. Angeführt von einer motiviert vorrauseilenden Exkursionsleiterin wurden wir über die verschiedensten Vertreter dieser Vegetationszone aufgeklärt. Um 15.20 Uhr verlor sich der Weg und unsere beiden Hauptnavigatoren Herr Körner und Herr Conzelmann mussten zunächst eine neue Route berechnen. Um 17.11 Uhr kam die Exkursionsgruppe erschöpft aber wohlbehalten an den geparkten Autos an. Nach einer missglückten Benzin-Ansaugaktion erbarmte sich Herr Conzelmann, der seine Fachkenntnisse einbrachte und das Auto der Exkursionsleiter als Benzinpumpe zweckentfremdete. Der Tank des grauen Polos füllte sich und so konnte auch die letze Exkursionsgruppe um 17.47 Uhr die Heimreise antreten. Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 29 Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 30 Pflanzenliste: Lateinischer Name Aeonium cuneatum Adenocarpus foliosus Arundi donax Oxalis pes-caprae Canarina canariensis Erika arborica Pericallis tussilaginis Sonchus conestus Arisavum spec. Laurus novocanariensis Viburnum tinus ssp. rigidum Asplenium hemionitis Davallia canariensis Hedera canariensis Geranium canariensis Sideritis makrostachys Ranunculus cortusifolius Persea indica Semele androggna Asparagus phalanx Polypodium macaronesium Isoplexis canariensis Davalia canariensis Myrica faya Picconia excelsa Rhamnus glandulosa Asplenium hemionitis Heberdemia excelsa Luzula canariensis Hypericum grandifolium Ilex perado Cedronella canariensis Ixanhtus viscosus Olea europaea Hypericum glandulosum Euphorbia mellifera Hypericum canariensis Artemisia canariensis Ilex canariensis Romolena grandiscapa Jasminum odoratissimum Echium strictum Deutscher Name Spatelförmige Hauswurz Blätterreiche Drüsenfrucht Mittelmeerschilf Nickender Sauerklee Kanaren-Glockenblume Baumheide Huflattich –Greiskraut Gänsedistel Krummstab Kanaren-Lorbeer Kanaren-Schneeball „Efeuform“ Asplenium Schwarzer Strickfarn Kanaren-Efeu Storchenschnabel Großädriges Gliedkraut Kanaren-Hahnenfuß Indische persea Stattlicher Mäusedorn Verwechselbarer Spargel Macaronesischer Tüpfelform Kanaren-Fingerhut Strickfarn Macaronesischer Gagelbaum Hohe Piconia Drüsiger Kreuzdorn Efeu-Streifenfarn Hederdenie Kanaren-Simse Großblättriges Johanniskraut Breitblättrige Stechpalme Zitronenkraut Kanaren-Enzian Kanaren-Ölbaum Klebriges Johanniskraut Waldwolfsmilch Kanaren- Johanniskraut Wermut Kanarische Stechpalme Kanarischer Scheinkrokus Wohlriechender Jasmin Steifer Natternkopf Besonderheiten --Kanarenendemit ----Kanarenendemit --------------Kanarenendemit --Teneriffaendemit Kanarenendemit Buckel auf der Borke Rankend im Lorbeerwald ------Kanarenendemit --Ölbaum ------------Kanarenendemit Kanarenendemit Phyllokladien --Kanaren/Madeira-Endemit ------Nicht Lorbeerwald Kanarenendemit Kanarenendemit Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 31 26.02.2008 Canadas (Daniela Eisenhofer / Anita Betz / Sabrina Eger) 8.15Uhr Wir versammeln uns an unserem leckeren Frühstücks-Buffet um uns für den bereits gefürchteten (anstrengenden!) Tag zu stärken. 8.57Uhr Nach gemeinsamen Klären der Fahrstrecke peilen wir mit dem beliebtem „Kolonnenfahren“ unser Ziel an: die „Canadas“ 9.06Uhr Wir haben eine turbulente Autofahrt: Enttäuschende Musik im spanischen Radio, heiße und rücksichtslose Spurenwechsel, unseriöse Schilder und Unmengen von Serpentinen (wem es da nicht schlecht wird ) 9.47Uhr Auf dem Weg zur „2000-Meter Plattform“ begegnet uns immer wieder die KanarenKiefer (Pinus canariensis), welche ein Kanaren-Endemit ist. 10.19Uhr Wir kommen nach einer 80-minütigen Fahrt an unserem Treffpunkt an. 10.35 Uhr Wir laufen in die Caldera des Teides. Die Caldera hat einen beeindruckenden Durchmesser von 12x17 Kilometern. Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 32 Extreme Klimabedingungen: - erhöhte Radiation - Lufttrockenheit - Extreme Temperaturschwankungen - Starke winde - Winterliche Niederschläge in Form von eis 7und Schnee Hier erhalten wir einige Informationen über die Flora (offene Gebüschformation) der Vegetationsstufe: Anpassungsstrategien der Pflanzen: - 1) Kugelbuschformation: wenig Angriffsfläche, Vergrößerung der inneren Oberfläche Anpassung an das subtropische Gebirgsklima (starke Sonneneinstrahlung, Wind, Temperaturunterschiede) 2) Wollkerzenform: Natternköpfe (=große Blütenköpfe) 3) Polsterartigen Wuchs 4) Stark ausgebildetes Wurzelwerk 5) Kleine, meist stark behaarte Blätter 10.45Uhr Nach einem Gruppenfoto laufen wir durch die Caldera, um zunächst die Pflanzenvielfalt zu begutachten und um dem Fuße des Berges näher zu kommen, den wir erklimmen werden. Pflanzen auf dem Weg durch die Caldera: (Bemerkung: Alle Blütenstände sind leider vom Vorjahr, deshalb auch Fotos aus dem Internet) Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 33 1) Teideginster (Spartocytisus supranubius) - Kanaren-Endemit Assimilation über den Spross blüht weiß Fabaceae 2) Teideflockenblume (Cheirolophus teydis) - Kanaren-Endemit Asteraceae Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 34 3) Teide Margherite (Argyranthemum tenerifae) - Teneriffa-Endemit Asteraceae 4) Teidelack = Cheirantus (Erysimum scoparium) - Brassicaceae Lila-weiß blühend Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 35 5) Teide-Natternkopf (Echium wildpretii) - Rosettenblätter 80 000 Einzelblüten blüht im Spätsommer rot Boraginaceae 6) Klebrige Drüsenfrucht (Adenocarpus viscosus) - blüht gelb Fabaceae (drüsige Hülse) Kanaren-Endemit Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 36 7) Teide-Katzenminze (Nepeta teydea) - Kanaren-Endemit blüht lila Lamiaceae 8) Besenrauke (Descurainia bourgeauana) - Teneriffa-Endemit blüht gelb Brassicaceae Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 37 12.30Uhr Die Wanderung auf den höchsten Punkt der Canadas geht los! Bevor wir starten, stärken wir uns und es wird noch einmal kräftig Sonnenschutz aufgetragen. Das Schild wird mit Respekt begutachtet! 13.45Uhr Ankunft am Gipfel! ;-) Nach einer 75-minütigen Hardcore-Wanderung (Sehr windig! Sehr steil! Sehr dünne Luft!) kommen wir am Gipfel an. Alles was wir an Kleidung finden konnten befindet sich am Körper oder sogar am Kopf (Not macht erfinderisch!). Es bieten sich uns unglaubliche Aussichten – ein absolutes „Über-den-Wolken-Feeling“! Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 38 14.45Uhr Die Gruppe trennt sich vor dem Abstieg: Die einen nehmen den steileren und kürzeren Abstieg, die anderen nehmen den flacheren Abstieg, der länger dauert aber dafür viele Fotomöglichkeiten bietet. 16.45Uhr Erschöpft, aber stolz kommen wir bei den Autos an und machen uns auf den Heimweg. 18.15Uhr Wir kommen am Hotel an! Jetzt gibt’s erst mal Essen! Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 39 27.02.2008 Masca (Nadine Milbrath / Claudia Hoh) Drachenbaum 8.45 9.40 9.50 10.10 Uhr Abfahrt vom Hotel aus nach Santiago del Teide Uhr Ankunft in Santiago del Teide Uhr Abfahrt nach Masca Uhr Ankunft in Masca Um das Bergdorf Masca zu erreichen muss man zunächst von Santiago del Teide eine enge, kurvige Passstraße durch das Teno Gebirge zurücklegen. Das Teno Gebirge ( span.: Macizo de Teno) ist ein Gebirge im Nordwesten Teneriffas und gehört zu den ursprünglichsten Teilen der Insel. Man vermutet dass dieses Gebirge, welches sich bis zu einer Höhe von 1100 Metern erhebt, über 7 Millionen Jahre alt ist. Das Gebirge erstreckt sich zwischen Santiago del Teide, im Landesinneren und Buenavista del Norte an der Küste. Das Landschaftsbild ist geprägt von den verschiedenen Äonienarten (Sempervivum) und den noch heute erkennbaren Straße nach Masca Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 40 Lavaströmen, welche dicht von verschiedenen Hausdachwurzarten bewachsen sind. Trotz der Höhe ist hier kein Lorbeerwald vorzufinden, was an den Passatwolken liegt. Bis 1976 war das Bergdorf Masca, welches mitten im Teno Gebirge liegt nur durch Eselswege erreichbar. Das Teno Gebirge ist heute eines der am wenigsten Besiedelten Gebiete der Insel und daher auch kaum touristisch erschlossen. Obwohl Masca sehr abgeschieden liegt ist es ein Touristenmagnet und zieht täglich Unmengen von Touristen an, man vermutet Besucherzahlen von über 1000.000 pro Jahr. In Masca leben nur ungefähr 100 Einwohner (Stand:2003), welche fast ausschließlich vom Tourismus leben. Der Ort liegt 650-800 Meter über dem Meeresspiegel und befindet sich in einem Vulkankrater. Vor dem Tourismus lebten die Einwohner Mascas ausschließlich von dem Anbau von Zwiebeln, Kartoffeln, Knoblauch, Zitrusfrüchten und dem Verkauf von Ziegenkäse, Honig und Palmsaft. Der landwirtschaftliche Anbau wurde durch Wassergalerien über Jahre hinweg gewährleistet. Durch die Abgeschiedenheit des Bergdorfs zieht es die Jugendlichen Mascas in größere Städte an den Küsten Teneriffas, das Dorf vergreist. Neben der touristischen Gastronomie (11 verschiedene Bars, Cafes und Restaurants) gibt es in Masca noch eine Bar für Einheimische (diese war bis 1986 die einzige Gastronomie in Masca). Besonders die Bauart der Gebäude fällt in Masca besonders auf. Sie sind zweistöckig gebaut und liegen direkt an den Berghängen, jedes Zimmer der Häuser ist nur durch eine separate Eingangstür erreichbar, die Zimmer sind im inneren nicht miteinander verbunden. Durch einen großen Waldbrand am 31.Juli – 3. August 2007 wurden in Masca 4 Häuser (u.a. die alte Schule) und ein beachtlicher Teil der Vegetation in Mitleidenschaft gezogen. Die folgen des Brandes sind noch heute erkennbar. Durch den Ort nahe Fidels Bar erfolgt der Einstieg in den Barranco de Masca, die Masca Schlucht. Zu Fuß gelangt man durch die Schlucht 600 Meter talwärts an das Meer. Für diesen Fußweg benötigt man ca. 3 Stunden und kann dort mit einem Wassertaxi abgeholt werden oder alternativ wieder den Weg bergauf zurück wählen. Die Schlucht hat sich über Jahrhunderte hinweg tief in das Teno Gebirge eingegraben. Auch in Masca ist wie auf ganz Teneriffa eine abwechslungsreiche Vegetation erkennbar. Hier ist der Primärstandort der Kanarischen Dattelpalme (Phoenix canariensis), die zur Familie der Palmengewächse (Arecaceae) gehört. Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 41 Dattelpalme Systematik Klasse: Unterklasse: Ordnung: Familie: Unterfamilie: Einkeimblättrige (Liliopsida) Commelinaähnliche (Commelinidae) Palmenartige (Arecales) Palmengewächse (Arecaceae) Coryphoideae Drachenbaum (Dracaena draco) Systematik Abteilung: Klasse: Unterklasse: Ordnung: Familie: Gattung: Bedecktsamer (Magnoliophyta) Einkeimblättrige (Liliopsida) Lilienähnliche (Liliidae) Spargelartige (Asparagales) Mäusedorngewächse (Ruscaceae) Drachenbäume Nach einer dreiviertel Stunde zur freien Verfügung machten wir uns auf den Weg nach Garachico. Garachico ist eine Stadt im Nordwesten der Kanareninsel Teneriffa. Bei der Abfahrt aus dem Teno-Gebirge fällt der Blick auf Garachico, einen der schönsten Orte der Insel mit ungefähr 5700 Einwohnern. Sie liegt auf einer halbkreisförmigen durch einen Vulkanausbruch geschaffenen Lavazunge. Der Roque de Garachico erhebt sich vor dem Ort aus dem Meer. Über eine serpentinenreiche Straße ist dieses Städtchen zu erreichen. Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 42 Bis zu seiner Zerstörung durch den Vulkanausbruch der Montana Negra im Jahre 1706 galt Garachico als die führende Hafenstadt Teneriffas. Doch dann wälzten sich Lavamassen Richtung Nordwesten herab, verschütteten das Hafenbecken und formten die Isla Baja, die „flache Insel“. Die Einwohner Garachicos bauten ihre Stadt auf der erkalteten Lava wieder auf. Glücklicherweise blieben viele der schönen Kirchen und Stadtpaläste von den Lavaströmen verschont und bieten den zahlreichen Besuchern ein lebendiges Museum. Im Zentrum von Garachico befindet sich die Plaza de Libertad. Um diesen zentralen Platz gruppieren sich viele Sehenswürdigkeiten wie z. B. die Pfarrkirche Santa Ana oder die Castillo de San Miguel. Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 43 Schlusswort Fr. Dieckmann Hasta luego Literatur FREY, W. & R. LÖSCH (1998): Lehrbuch der Geobotanik. – 1. Aufl., Gustav Fischer, 436 S., Stuttgart. HOHENESTER, A. & W. WELß (1993): Exkursionsflora für die Kanarischen Inseln. – 1. Aufl., Ulmer, 374. S., Stuttgart. KUNKEL, G. (1993): Die Kanarischen Inseln und ihre Pflanzenwelt. – 3. Aufl., Gustav Fischer, 239 S., Stuttgart. LÜPNITZ, D. (1995): Kanarische Inseln. Florenvielfalt auf engem Raum.- Palmengarten, Sonderheft 23: 117 S., Frankfurt. POTT, R., HÜPPE, J. & W. WILDPRET DE LA TORRe (2003): Die kanarischen Inseln. Natur- und Kulturlandschaften. – Ulmer, 320 S., Stuttgart. POTT, R. (2005): Allgemeine Geobotanik. Biogeosysteme und Biodiversität. – 1. Aufl., 652 S., Springer, Berlin, Heidelberg. POTT, R. & J. HÜPPE (2007): Spezielle Geobotanik. - 1. Aufl., 330 S., Springer, Berlin, Heidelberg. SCHMIDT, HERMANN (1992): Pflanzen auf Teneriffa. – Basiliken-Presse, 230 S., Marburg/Lahn. SCHÖNFELDER, I. & P. SCHÖNFELDER (1999): Die Kosmos-Mittelmeerflora. – 3. Aufl., Franckh - Kosmos 318 S., Stuttgart. SCHÖNFELDER,I. & P. SCHÖNFELDER (2002): Kosmos-Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – 2.Aufl., Franckh - Kosmos, 304 S., Stuttgart. SCHÖNFELDER, P. & I. SCHÖNFELDER (1997): Die Kosmos - Kanarenflora. - Franckh-Kosmos 319 S., Stuttgart. Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 44