Grundwissen FMG Geschichte 6. Klasse Abschnitt 6.1: Der einzelne Mensch als Teil der Geschichte Quelle Schriftliche, bildliche, mündliche oder gegenständliche Überlieferung, aus der Kenntnisse über die Vergangenheit gewonnen werden können. Historiker prüfen geschichtliche Quellen kritisch; d.h. sie überprüfen, ob die Quelle echt ist. Archäologie Erforschung der Vergangenheit, vor allem durch Ausgrabungen und Rekonstruktion, aber auch anhand von Luftbildern und Tauchexpeditionen (Funde unter Wasser). Abschnitt 6.2: Menschen in vorgeschichtlicher Zeit seit etwa 10.000 v. Übergang zur Sesshaftigkeit (≙ Übergang von Alt- zu Jungsteinzeit). Chr. Altsteinzeit von ca. 2 Mio. bis 10.000 v.Chr.; die Menschen lebten als Jäger und Sammler (Nomaden); Gebrauch des Feuers; Herstellung einfacher Werkzeuge / Waffen aus Stein, Holz und Knochen Jungsteinzeit ab ca. 10.000 v. Chr. (nach der letzten Eiszeit); die Menschen lebten als sesshafte Ackerbauern und Viehzüchter. Diese Entwicklung beginnt in Europa später als etwa im Zweistromland (Kulturlandschaft in Vorderasien zwischen Euphrat und Tigris). Abschnitt 6.3: Ägypten – eine frühe Hochkultur ab 3.000 v. Chr. Hochkultur in Ägypten Hochkultur Staat mit zentraler Regierung und Verwaltung, Religion, Arbeitsteilung, Schrift, Zeitrechnung, Kunst/Architektur; Anfänge von Wissenschaft und Technik; häufig an großen Flüssen Hieroglyphen Schriftzeichen der alten Ägypter; ursprünglich Bilderschrift, dann Buchstabenzeichen Pharao ägyptischer Gottkönig an der Spitze des Staates mit zentraler Verwaltung Pyramide ägyptisches Grabmal, meist für Pharaonen Polytheismus Glaube an viele Götter (z.B. Ägypter, Griechen, Römer) Monotheismus Monotheismus Glaube an einen einzigen Gott (z.B. Judentum, Christentum, Islam) Polytheismus Judentum Religion des „Volkes Israel“ bzw. Bezeichnung für die Gesamtheit der Juden; älteste monotheistische Religion Abschnitt 6.4: Die griechisch-hellenistische Welt 5. Jh. V. Chr. Blütezeit Athens Antike Zeit von ca. 1.000 v. Chr. bis ca. 500 n. Chr.; Zeitalter des griechisch-römischen Altertums Polis (Pl. Poleis) griechischer Stadtstaat ( Flächenstaat), wirtschaftlich und politisch unabhängig Politik: alle Angelegenheiten, die das Gemeinwesen betreffen Aristokratie Staatsordnung: Herrschaft der adeligen Oberschicht; auch Bezeichnung der adeligen Schicht Demokratie Staatsordnung: wörtlich „Herrschaft des Volkes“ über sich selbst (von griechisch „demos“ = Volk und „kratein“ = herrschen); direkte politische Mitwirkung aller männlichen Vollbürger Olympische Spiele seit 776 v. Chr. (= Beginn der griechischen Zeitrechnung) alle vier Jahre in Olympia stattfindende Wettkämpfe zu Ehren des Göttervaters Zeus; während der Spiele Frieden in ganz Griechenland; Teilnahme der Männer aus allen Poleis Zusammengehörigkeitsgefühl Ilias & Odyssee erste überlieferte europäische Dichtung; griechische Heldenepen; im 8. Jh. festgehalten von Homer Hellenismus (Hellas = Griechenland) zwischen 3. und 1. Jh. v. Chr. nach Alexander dem Großen; Verbreitung der griechischen Politik, Kultur und Sprache über den Mittelmeerraum und Vorderasien; zum Teil Vermischung mit den einheimischen Kulturen Abschnitt 6.5: Das Imperium Romanum 753 v. Chr. der Sage nach Gründung Roms 1. Jh. v. Chr. Übergang Roms von der Republik zum Prinzipat (von lateinisch „princeps“ = der Erste im Staat); von Augustus eingeführte Herrschaftsform, die nach außen eine Republik darstellen sollte, faktisch aber eine „Monarchie“ war (vgl. unten „Kaiserzeit“) um Christi Geburt Zeitalter des Augustus Republik Staatsform mit jährlich wechselnder Regierung (≙ Annuität von lat. „annus“ = Jahr) hoher Beamter; die Macht wird von einem Teil des Volkes (Adel) ausgeübt; löste 510 v. Chr. die etruskische Königsherrschaft ab Senat Rat der Alten, bestehend v.a. aus Adeligen und vorherigen Regierungsbeamten; wichtigstes Staatsorgan Konsuln die zwei höchsten Staatsmänner (≙ „Kollegialität“) in der Römischen Republik; für ein Jahr gewählt; Führung der Regierungsgeschäfte und im Krieg Oberbefehl über die Armee Diktator Befehlshaber in Notzeiten mit uneingeschränkter Gewalt, ernannt auf 6 Monate Patrizier Nachkommen der ältesten adligen Familien; regierten zu Beginn der römischen Republik allein, übernahmen wichtigste Staatsaufgaben und stellten die Priester. Plebejer Masse der römischen Bürger (Nicht-Patrizier); kämpften seit dem 5. Jh. v. Chr. gegen die Macht der Patrizier und erlangten während der „Ständekämpfe“ die rechtliche Gleichstellung; dies v.a. durch eine Veränderung der Verfassung inkl. der Möglichkeit eines Vetos (Einspruches) der Volkstribunen (Vertreter der Plebejer) gegen die patrizischen Amtsträger Kaiserzeit Von Augustus begründete Zeit (ab 31 v. Chr. ), in der das Römische Reich von einem Herrscher regiert wurde; im Westen beendet mit dem Zerfall des Weströmischen Reiches 476, im Osten mit dem Untergang des Byzantinischen Reiches 1453. Limes Durch Wälle, Palisaden / Mauern und Wachtürme gesicherte Grenze des Römischen Reiches; obergermanisch-rätischer Limes (zum Schutz gegen die Germanen) zwischen Rhein und Donau mit 550 km längstes europäisches Bodendenkmal Abschnitt 6.6: von der Antike zum Mittelalter 476 n. Chr. Untergang des Weströmischen Reiches Christentum auf Jesus Christus gegründete monotheistische Religion; nach Verfolgungen 313 Konstantinische Wende, 391 von Kaiser Theodosius zur alleinigen Staatsreligion erhoben Staatsreligion die von den Herrschern für ihre Untertanen festgelegte Form des Glaubens Völkerwanderung Wanderungsbewegung ganzer Völkerschaften; im engeren Sinne Bezeichnung für die Wanderungen meist germanischer Völker im 3. bis 6. Jh. n. Chr. Untergang d. Weströmischen Reiches Mittelalter Zeitraum zwischen Antike und Neuzeit, ca. 500-1500; Beginn durch das Ende des Weströmischen Reiches und die Gründung des Frankenreiches um 500 gekennzeichnet; Ende um 1500: 1492 Entdeckung Amerikas, 1517 Reformation, Erfindungen etc. Reichsbildung der Franken nach dem Untergang des weströmischen Reiches Entstehung mehrerer Germanenreiche Dominanz des Frankenreiches unter dem Merowingerkönig Chlodwig; Übertritt zum (katholischen) Christentum führt zur Verschmelzung der germanischen mit der christlich-römischen Kultur und schafft mit der Kirche eine wichtige Herrschaftsstütze; Keimzelle der heutigen Staaten Deutschland und Frankreich Islam Vom Propheten Mohammed Anfang des 7. Jh. gegründete monotheistische Religion, die an das Wort Allahs glaubt und deren Glaubensregeln im Koran verzeichnet sind Mönchtum Leben als Mönch bzw. Nonne; Rückzug in Klöster und Verpflichtung, arm, ehelos und gehorsam zu leben und sein Leben Gott zu widmen; Grundlage des abendländischen Mönchtums sind die Ordensregeln des hl. Benedikt von Nursia aus dem 6. Jh. (ora et labora…) Grundwissen FMG Geschichte 7. Klasse Abschnitt 7.1: Die mittelalterlichen Grundlagen Europas 800 Kaiserkrönung Karls des Großen am Weihnachtstag durch Papst Leo III.; Anknüpfung an das weströmische ↗ Kaisertum; erst nach vielen Jahren durch oströmischen Kaiser akzeptiert 1077 Heinrich IV. in Canossa („Gang nach Canossa“): Bußgang Kaiser Heinrichs IV., um sich vom Kirchenbann zu befreien; Zuspitzung des ↗ Investiturstreits; ein (vorläufiger) Kompromiss wurde 1122 mit dem Wormser Konkordat gefunden. König Herrschertitel in einer Monarchie; Adeliger, der gegenüber den Herzögen über die höheren Herrschaftsrechte verfügte mächtigster weltlicher Herrscher nach dem ↗ Kaiser; über einen langen Zeitraum gab es die Vorstellung, dass der König seine Macht von Gott erhalten habe (Gottesgnadentum); die Ursprünge liegen im „Heerkönigtum“ (Heerführer) Kaiser höchster weltlicher Herrschertitel, abgeleitet vom Namen „Caesar“ (ab Augustus Bestandteil des Herrschertitels im Römischen Reich); die Kaiserkrönung Karls des Großen begründete das mittelalterliche Kaisertum, indem es an das antike (west-)römische Kaisertum anknüpfte und zugleich an den Krönungsort Rom und die Krönung durch den Papst gebunden war Grundherrschaft Der Grundherr als Eigentümer von Grund und Boden überließ abhängigen Bauern (den Grundholden oder Hörigen) Land zur Bewirtschaftung, gewährte ihnen Schutz und sprach Recht. Als Gegenleistung waren die Bauern zu Abgaben (dem Zehnt) und Frondiensten (Arbeiten für den Herrn, von mittelhochdeutsch „fro“ = Herr) verpflichtet. Komplett unfreie Bauern, die Leibeigenen, arbeiteten auf dem unmittelbaren Land ihrer Herren. Die Grundherrschaft blieb die bestimmende Wirtschaftsweise bis ins 19. Jahrhundert. Lehenswesen Das Lehen war ein vom Herrn an den Lehnsmann (Vasall) lebenslang geliehenes Gut. Für dieses Lehen (Land, Amt, Recht…) musste der Vasall dem Herrn Dienste leisten, z.B. Rat (in friedlichen Zeiten) oder militärische Hilfe (im Kriegsfall). Der Herr wiederum nahm den Vasallen unter seinen Schutz. Zwischen ihnen bestand ein gegenseitiges persönliches Pflicht- und Treueverhältnis. Die sog. Kronvasallen (Grafen, Herzöge, Bischöfe etc.) erhielten ihr Lehen direkt vom König und konnten wiederum Untervasallen (häufig Ritter) belehnen, die dann jedoch nur den unmittelbaren Lehnsherrn (Kronvasallen), nicht mehr dem König zu Treue verpflichtet waren. Herzog gewählter Heerführer bei den germanischen Stämmen; wurde später zum dauerhaften Amt, z.B. in den deutschen Stammesherzogtümern (Franken, Sachsen, Schwaben/Alemannen, Baiern, Lothringen) Adel (von althochdt. „edili“ = die Edelsten) herrschende Schicht mächtiger Familien, die aufgrund von Geburt und Grundbesitz besondere Privilegien (= Vorrechte) wie z.B. Steuerfreiheit besaß und gewisse (militärische) Dienste und Verwaltungsaufgaben für den König übernahm; zu ihr zählten z.B. Grafen, Herzöge und später die Ritter Reichskirche Otto I. stärkte die Verbindung des Königtums mit der Kirche, indem er Bistümer und Abteien nur noch ihm vertrauten Geistlichen übertrug (= Investitur / Einsetzung). Diese enge Verbindung wird heute als (ottonisches) „Reichskirchensystem“ bezeichnet. Investiturstreit Auseinandersetzung zwischen Papst und König um die Einsetzung (Investitur) hoher Geistlicher in ihr Amt; vollzog sich im Zuge der Kirchenreform des 11. Jh. und gipfelte im Jahr ↗ 1077 im Gang Heinrichs IV. nach Canossa und der vorherigen gegenseitigen Absetzung von Kaiser und Papst. Die Kirche versuchte den Einfluss des Königs erheblich einzuschränken. Ritter Die Ritter waren berittene und ausgerüstete Krieger im Mittelalter. Ihr zum niederen Adel gehörender Stand bildete sich aus dem alten, Grund besitzenden Adel und den ursprünglich unfreien Dienstmannen. Der Ritterstand entwickelte ein besonderes Idealbild christlicher Lebensführung und einer kultivierten „ritterlichen“ Lebensart. Kreuzzug im weiteren Sinne ein von der Kirche im Mittelalter geförderter Kriegszug gegen „Heiden“ (Ungläubige) und Ketzer (vom rechten Glauben Abgewichene) mit dem Ziel, den katholischen Glauben wiederherzustellen; im engeren Sinne die Rückeroberung Jerusalems und des Heiligen Landes aus der Herrschaft der Muslime (1095-1291) Stadtrecht Durch die Verleihung des Stadtrechts an eine Siedlung schuf der Gründer einen eigenen Rechtsbezirk. Er verlieh ihr besondere Privilegien, u.a. das Markt-, Münz- und Zollrecht sowie eine eigene Gerichtsbarkeit. Reichsstadt Stadt, die nur dem König bzw. Kaiser unterstand, ansonsten aber frei über ihre Angelegenheiten bestimmte; Bsp. ehemaliger Reichsstädte: Nürnberg und Frankfurt aber auch Schweinfurt Bürger alle freien Einwohner einer Stadt, die das Bürgerrecht besaßen. Es beruhte auf städtischem Grundbesitz und war erblich. Kein Bürgerrecht besaßen Juden, Gesellen, Mägde und Tagelöhner. G(h)etto Stadtviertel der Juden, das durch Mauern und Tore, die nachts verschlossen waren, abgegrenzt war. Ständewesen durch Geburt festgelegte Zuordnung zu einem gesellschaftlichen Stand; im Gegensatz zum Frühmittelalter (Einteilung der Menschen in Freie und Unfreie) setzte die Kirche ab dem 11. Jh. die „Dreiständelehre“ durch: 1. Stand = Klerus (Geistlichkeit), 2. Stand = Adel, 3. Stand = Bauern (und später auch Bürger) Abschnitt 7.2: Die Herausbildung der frühneuzeitlichen Staatenwelt 1453 Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen Kontrolle des Zugangs zum Schwarzen Meer und des Landweges nach Indien; Ende des Oströmischen Reiches Territorialstaat Staat mit einem möglichst geschlossenen Herrschaftsgebiet, über das ein Landesherr ohne Einmischung eines anderen Herrn regierte. Der Einfluss anderer Herrschaftsträger (Adel, Geistlichkeit, Städte) wurde weitgehend zurückgedrängt; löst den auf das ↗ Lehenswesen gegründeten „Personenverbandsstaat“ ab. Ostsiedlung Deutsche Siedler gründeten – auf den Ruf deutscher und polnischer Fürsten hin – seit dem 11. Jahrhundert Dörfer und Städte zwischen Elbe und Oder sowie auf polnischem Herrschaftsgebiet. Die Erschließung dieser Gebiete erfolgte weithin friedlich, teilweise aber auch durch Eroberungen; vgl. die gewaltsame Gründung eines Staates durch den Deutschen Orden ( Pruzzen = Preußen) Belastung des dt.-polnischen Verhältnisses. Goldene Bulle Wichtigstes Reichsgesetz des Alten Reiches aus dem Jahr 1356, von Kaiser Karl IV. erlassen, bis 1806 gültig, benannt nach dem königlichen Goldsiegel („Bulle“). Darin wird die Königswahl durch die sieben ↗ Kurfürsten geregelt (außerdem die Zusammensetzung des Kurfüstenkollegs, die Rechte der Kurfürsten sowie die Durchführung der Reichstage). Kurfürsten Die Kurfürsten (Kur = Wahl) hatten das Recht der Königswahl ab 1257, bestätigt 1356 (↗ Goldene Bulle). Über die längste Zeit gab es drei geistliche (Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier) sowie vier weltliche Kurfürsten (Kg. von Böhmen, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Sachsen, Markgraf von Brandenburg) Abschnitt 7.3: Neue geistige und räumliche Horizonte 1492 Entdeckung Amerikas: auf der Suche eines Seewegs nach Indien durch Christoph Kolumbus im Auftrag der spanischen Könige 1517 Beginn der Reformation (= Umgestaltung, Erneuerung) durch ↗ Luthers Veröffentlichung seiner 95 Thesen zur Kritik an der Kirche; sie führte letztlich jedoch zur Spaltung in Katholiken und Protestanten 1618-1648 Dreißigjähriger Krieg: entwickelte sich vom Krieg um Glaubensfragen bzw. von ständischen Auseinandersetzungen in Böhmen zum weltlichen Machtkampf in Deutschland und Europa; die protestantischen Reichsfürsten wollten ihre Unabhängigkeit gegenüber dem katholischen Kaiser durchsetzen, gleichzeitig kämpften die involvierten europäischen Länder um ihre Machtstellung, auch jenseits der Konfessionsgrenzen. Als Hauptkriegsschauplatz wurde Deutschland teilweise entvölkert. Neuzeit Zeit ab ca. 1500: Grundlagen der Neuzeit sind die Entwicklung eines neuen, selbstbewussten Menschenbildes (↗ Humanismus, Renaissance), der Untergang des Byzantinischen Reiches 1453, die Erfindung des Buchdrucks, die Entdeckungen und die Reformation Humanismus (14.16. Jh.) Lebensanschauung, vorherrschend unter Gelehrten im Zeitalter der ↗ Renaissance. Der Mensch mit seinen Fähigkeiten steht im Mittelpunkt, insbesondere seine hervorragendste Eigenschaft, die Sprache; Ziel der Humanisten ist die umfassende Bildung des Menschen und die Entfaltung seiner Möglichkeiten, vor allem durch Studien antiker Texte. Renaissance (wörtlich „Wiedergeburt“) Wiederentdeckung der antiken Sprache, Kunst und Kultur in Europa, beginnend in den oberitalienischen Städten des 13. Jh. Maler, Bildhauer und Architekten (z.B. da Vinci) mit neuem Kunststil: möglichst wirklichkeitsnahe Darstellung von Körpern und Bewegungen. Die Renaissance stellt den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit dar. Martin Luther (1483-1546): forderte Bibel als alleinige Grundlage des Glaubens; Kern seiner Theologie ist die Rechtfertigung aus dem Glauben, die durch Gottes Gnade erfolgt (nicht durch gute Werke unter Heilsvermittlung durch die Kirche); deshalb lehnte er die spätmittelalterlichen Verfehlungen der Kirche (z. B. Ablass-Verkauf oder Ämterkauf) ab. Westfälischer Friede (1648) Friedensschluss am Ende des ↗ Dreißigjährigen Krieges; Gleichberechtigung der Katholiken, Lutheraner und Calvinisten (letztere beim Augsburger Religionsfrieden 1555 noch ausgenommen); Schwächung des Deutschen Reiches im europäischen Vergleich; Machtverlust der kaiserlichen Zentralgewalt gegenüber den nun weitgehend selbständigen Reichsständen (= 8 Kurfürsten, d.h. einer mehr, geistliche und weltliche Fürsten sowie Reichsstädte) Abschnitt 7.4: Die Zeit des Absolutismus Absolutismus Regierungsform des 17. und 18. Jahrhunderts, bei der der Monarch die uneingeschränkte Machte innehatte Gesetzgebung, Rechtsprechung, Verwaltung, Oberbefehl über stehendes Heer; er stand über den Gesetzen (legibus absolutus = losgelöst von den Gesetzen) und verstand sich als Stellvertreter Gottes auf Erden (= Gottesgnadentum) Hegemoniestreben außenpolitisches Prinzip im 17. Jahrhundert: Streben eines Staates nach einer politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Vorrangstellung vor anderen Staaten Merkantilismus staatlich gelenkte Wirtschaftspolitik des Absolutismus; Ziel: Erhöhung der Ausfuhr hochwertiger Fertigwaren (dazu nötige Rohstoffe z.B. aus Kolonien) bei gleichzeitiger Beschränkung der Einfuhr Ziel war Erhöhung des Reichtums des Staates, genutzt z.B. für stehendes Heer, Hofhaltung und Verwaltung Gleichgewichtspolitik außenpolitisches Prinzip im 18. Jahrhundert, v.a. von England vertreten; Ziel: Gleichgewicht der europäischen Mächte (balance of power) zur Friedenssicherung bzw. um die Vormacht eines Staates zu verhindern Konstitutionelle Monarchie Staatsverfassung, in der die absolute Macht eines Monarchen durch eine Verfassung (= Konstitution) beschränkt wird; erstmals in England mit der Bill of rights 1689 verwirklicht; Monarch nun bei Gesetzgebung und Staatshaushalt vom ↗ Parlament abhängig Parlament (von franz. parler = reden) Volksvertretung, die aus einer oder zwei Kammern besteht; Entstehung in England im 13. Jh. in Folge der Magna Charta (1215) Einschränkung der Königsmacht durch diese Versammlung Grundwissen FMG Geschichte 8. Klasse Abschnitt 8.1: Europa im Zeitalter der Revolutionen 14.7.1789 Beginn der Französischen Revolution: Abschaffung des absolutistischen Ständestaats und Umsetzung grundlegender Werte und Ideen der Aufklärung (z.B. Menschenrechte); die Französische Revolution war mitursächlich für tiefgreifende macht- und gesellschaftspolitische Veränderungen in ganz Europa und hat das moderne Demokratieverständnis entscheidend beeinflusst. 1806 Ende des Heiligen Römischen Reiches: 1806 verbündeten sich 16 deutsche Staaten politisch und militärisch mit Napoleon im „Rheinbund“ und erklärten ihren Austritt aus dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Mit der Niederlegung der Kaiserkrone durch Franz I. endete das Reich, das seit der Kaiserkrönung Ottos des Großen (962) bestanden hatte. 1815 Wiener Kongress: Neuordnung Europas nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft nach den folgenden Grundsätzen: (1) Restauration: Wiederherstellung der politischen Verhältnisse von vor der Französischen Revolution (2) Legitimität: Adeliger und monarchischer Herrschaftsanspruch ist „gottgegeben“ (3) Solidarität: Gegenseitiger Beistand der Fürsten gegen die „neuen Ideen“ des Nationalismus und Liberalismus 1832 Hambacher Fest: spektakuläre Demonstration mit ca. 30.000 Teilnehmern: Nicht nur Studenten und Professoren (wie auf dem Wartburgfest 1817) waren Teilnehmer, sondern auch Handwerker, Bürger und Arbeiter. Es gilt als Höhepunkt der Opposition in der Zeit der Restauration (↗ Wiener Kongress). Die Festteilnehmer forderten nationale Einheit, Freiheit und Volkssouveränität. 1848/49 Revolution in Deutschland (Märzrevolution): Einheits- und Unabhängigkeitserhebungen gegen die Restaurationsbestrebungen (↗ Wiener Kongress). Von Berlin bis Wien Berufung liberaler Regierungen in den Einzelstaaten und Durchführung von Wahlen zu einer verfassungsgebenden Nationalversammlung (Paulskirche in Frankfurt a.M.). Nach relativ rasch erkämpften Erfolgen (z. B. Aufhebung der Pressezensur, Bauernbefreiung), ab Mitte 1848 zunehmend in der Defensive. Es gelang nicht, den gewünschten demokratisch verfassten, einheitlichen deutschen Nationalstaat zu schaffen. Niederschlagung durch überwiegend preußische und österreichische Truppen. Aufklärung Europäische Geistesrichtung im 18. Jh., die auf die Kraft des Verstandes vertraute; Ziel: Ende von Vorurteilen und Unwissenheit durch vernünftiges Denken. Das beinhaltet auch Kritik an Kirche und absolutistischem Staat. Zentrale Forderungen: Gleichheit der Menschen, Toleranz gegenüber Andersdenkenden und Freiheit des Einzelnen. Menschenrechte Unantastbare Rechte, die jedem von Natur aus zustehen, unabhängig von Herkunft und sozialer Stellung (z.B. Gleichheit vor dem Gesetz, Meinungs- und Glaubensfreiheit). Volkssouveränität Grundsatz, nach dem alle Staatsgewalt vom Volk ausgeht; dieses bringt seinen Willen direkt oder indirekt über gewählte Vertreter (repräsentative Demokratie) zur Geltung. Verfassung Sie legt Staatsform, Herrschaftsstruktur und die Grenzen der Staatsgewalt fest; sie regelt das Verhältnis zwischen Staat und Bürgern und legt Rechte und Pflichten des Staatsbürgers fest. Gewaltenteilung Dreiteilung der Staatsgewalt: Legislative (gesetzgebende Gewalt), Exekutive (ausführende Gewalt) und Judikative (rechtsprechende Gewalt). Ziel: Verhinderung von Machtkonzentration und Willkürherrschaft. Bürgertum Gesellschaftsschicht (z. B. Kaufleute, Handwerker, Ärzte, Rechtsanwälte), die sich durch Besitz, Bildung und Lebensweise von Adel, Klerus, Bauern und Arbeitern abhebt. Nation Menschen, die – in der Regel innerhalb eines Gebiets – zusammenleben und sich durch gemeinsame Sprache, Kultur und Geschichte verbunden fühlen (Kulturnation) Nationalismus Politische Strömung, Ziel: Allen Bewohnern eines Gebietes sollten ihre Gemeinsamkeiten als Nation bewusst gemacht und ein gemeinsamer Nationalstaat angestrebt werden – für die vielen deutschen Kleinstaaten eine schwierige Aufgabe. Im Laufe des 19. Jahrhunderts zunehmend übersteigertes Nationalgefühl, was in Konflikten mündete. Kaisertum Napoleons Napoleon krönte sich 1804 selbst zum Kaiser der Franzosen. Sein Ansehen beruhte auf militärischen Erfolgen und seinen innenpolitischen Leistungen, z.B. seinem neuen Gesetzbuch (Code Civil). Nach militärischen Niederlagen wurde er 1814 zunächst abgesetzt und verbannt. Endgültige Niederlage Napoleons 1815. Montgelas Er reformierte den bayerischen Staat „von oben“ nach französischem Vorbild. Seine Reformen (Säkularisation, moderne ganz Bayern umfassende einheitliche Verwaltung) prägen das Land bis heute. Montgelas gilt deshalb als „Vater des modernen Bayern“. Liberalismus Politische Bewegung, die Freiheit und Selbstbestimmung des Einzelnen fordert und sich gegen staatliche Bevormundung der Bürger und die Privilegien des Adels wendet. Forderungen der Liberalen rufen nach einer Sicherung der Grundrechte, einer Verfassung und einer freien Wirtschaftsordnung ohne staatliche Reglementierung. Deutscher Bund Als Nachfolger des 1806 untergegangenen Deutschen Reiches wurde auf dem Wiener Kongress 1815 ein lockerer Staatenbund von 39 Staaten (darunter 4 Städte) gegründet. Dieser hatte weder eine gemeinsame Regierung noch eine Verfassung. Einziges zentrales Organ: Bundesversammlung in Frankfurt. Abschnitt 8.2: Politik, Gesellschaft und Wirtschaft in Deutschland 1850 bis 1914 1871 Reichsgründung: Während des deutsch-französischen Krieges 1870/71 verlieren die Unterschiede zwischen den deutschen Staaten an Bedeutung und ermöglichen so die Reichsgründung unter preußischer Führung ohne Österreich. In Versailles Ausrufung Wilhelms I. zum deutschen Kaiser, die Verfassung von 1871 bringt jedoch nicht erhoffte politische Freiheit. Industrielle Revolution Einschneidender wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Umwälzungsprozess. Grundlage war die neuartige maschinell-technische Produktionsweise mit Massenfertigung, Arbeitsteilung und Fabriken. England kam bei der Industriellen Revolution eine Vorreiterrolle zu. Soziale Frage Wachsende Missstände durch die Industrielle Revolution: z.B. Arbeitslosigkeit, niedrige Löhne, lange Arbeitszeiten und schlechte Arbeitsbedingungen. Die soziale Frage lautete: „Wie kann allen Menschen ein menschenwürdiges Dasein in Freiheit und materieller Sicherheit geboten werden?“ Unternehmer, Kirche, Staat und Arbeiter hatten – abhängig von ihrem Menschenbild und ihrer Position zum Eigentum - unterschiedliche Lösungsvorstellungen. Sozialismus Theorien von Karl Marx und Friedrich Engels: Kapital und Produktionsmittel (also Grund und Boden, Maschinen und Fabriken) sollen in Gemeineigentum übergehen und sich nicht mehr in Privateigentum befinden. Gewinne sollen nicht mehr den Unternehmern, sondern dem Allgemeinwohl dienen. Ziel ist die klassenlose Gesellschaft. Kommunismus Marx und Engels sahen einen unaufhebbaren Klassengegensatz zwischen Bürgertum (Bourgeoisie) und Arbeitern (verarmtes Proletariat). Ziel: Revolution der Arbeiter um kommunistische Gesellschaft herbeizuführen = eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, in der alle Menschen sozial gleichgestellt sind und in der es nur Gemeinbesitz gibt. Arbeiterbewegung Unter den teils ausgebeuteten Arbeitern entstand Zusammengehörigkeitsgefühl. Um für ihre Interessen zu kämpfen, organisierten sich die Arbeiter in Parteien (SPD) und Gewerkschaften Deutsches Kaiserreich Gründung des Bundesstaates als konstitutionelle Monarchie 1871 nach dem Sieg im deutschfranzösischen Krieg. Staatsoberhaupt war der König von Preußen als Deutscher Kaiser. Bismarck 1862 wurde Bismarck von König Wilhelm I. zum preußischen Ministerpräsidenten berufen. Nach der Gründung des Kaiserreichs wurde er Reichskanzler und Vorsitzender des Bundesrates. Bismarck trug wesentlich zu Gründung und Gestaltung des Reichs bei. Er schuf eine kluge Bündnispolitik, um Deutschland (vgl. zentrale Lage in Europa) vor Isolation zu schützen. Reichstag Parlament des Kaiserreichs. Die Abgeordneten wurden nach dem allgemeinen und geheimen Wahlrecht gewählt. Der Reichstag war an der Gesetzgebung beteiligt und übte das Budgetrecht aus, hatte jedoch keinen direkten Einfluss auf die Reichsregierung und war gegenüber Kaiser, Reichskanzler und Bundesrat eher schwach. Frauen durften nicht wählen. Parteien Eine Partei ist ein Zusammenschluss von Menschen mit gemeinsamen politischen Zielen; seit 1848 gibt es Parteien in Deutschland, damals waren sie noch lockere Vereinigungen angesehener Persönlichkeiten. Wichtige Gruppen: Konservative, Liberale, Zentrum (Katholiken), Sozialisten. Kulturkampf Auseinandersetzung zwischen Bismarck/Reich auf der einen Seite und der katholischen Kirche/Zentrumspartei auf der anderen Seite um die (Neu-)Bestimmung des Verhältnisses von Staat und Kirche mit dem Ziel der Schwächung der Kirche und des politischen Katholizismus. Die Katholiken waren im Kaiserreich eine Minderheit und galten als national unzuverlässig. Sozialistengesetz Gesetz Bismarcks zur Bekämpfung der Sozialdemokratie, der er reichsfeindliche Bestrebungen vorwarf: u.a. Auflösung von Vereinen, Ausweisungen, Versammlungs- und Druckverbote. Sozialgesetzgebung Die Gesetze der 1880er Jahre zur Kranken-, Unfall-und Rentenversicherung sollten die Arbeiter in Notsituationen absichern, damit an den Staat binden und von der Sozialdemokratie fern halten. Abschnitt 8.3: Imperialismus und Erster Weltkrieg 1914-18 Erster Weltkrieg: Attentat von Sarajevo 28. Juni 1914: Ermordung des österreichischen Erzherzogs Franz Ferdinand. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. sagte Österreich-Ungarn daraufhin anfangs bedingungslose Unterstützung für ein Vorgehen gegen Serbien zu („Blankovollmacht“). Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien. Innerhalb weniger Tage Entwicklung zum Kontinentalkrieg unter Beteiligung Russlands, Frankreichs, Englands u.a. Ab September 1914 Erstarrung der Fronten und Zweifrontenkrieg (maschinell-technisierte Materialschlachten mit hohen Verlusten, z.B. Schlacht um Verdun). 1917 Sieg über revolutionsgeschwächtes Russland und Frieden von Brest-Litowsk. Meuterei deutscher Matrosen, deren Flotte zur Entscheidungsschlacht auslaufen soll, sorgt 1918 für Ende der Kämpfe und ist Mitursache der Novemberrevolution. Waffenstillstand November 1918 1917 Russische Revolution: Machtübernahme durch die kommunistischen Bolschewiki im November 1917. Errichtung einer „Diktatur des Proletariats“. Imperialismus Staatliches Streben, Herrschaft auf andere Völker/Länder auszudehnen. Gründe: Machtstreben, religiöses Sendungsbewusstsein, wirtschaftliche Gründe etc. Höhepunkt zwischen 1880 – 1918, als Industriestaaten Kolonialreiche in Afrika und Asien aufbauten. Im Wettlauf um die Kolonien kam es zu zahlreichen Konflikten und Kriegen. Vertrag von Versailles Friedensvertrag nach den Ersten Weltkrieg zwischen dem Deutschen Reich und den Alliierten. Deutschland musste die alleinige Kriegsschuld anerkennen, hohe Reparationszahlungen leisten, Gebiete abtreten und die Rüstung begrenzen. Die Bestimmungen des Vertrags lösten in der Öffentlichkeit einen Schock aus, seine Revision war das Ziel aller Regierungen der Weimarer Republik. Grundwissen FMG Geschichte 9. Klasse Abschnitt 9.1: Weimarer Republik 1918 Novemberrevolution: Umsturz der politischen Verhältnisse in Deutschland, beginnend mit dem 9. November 1918: An diesem Datum Abdankung des letzten deutschen Kaisers (Wilhelm II.) und Ausrufung zweier verschiedener „Republiken“ durch Scheidemann (SPD) und Liebknecht (kommunistischer Spartakusbund). Die SPD trat für eine parlamentarische Demokratie ein, die Kommunisten für ein Rätesystem, in dem es keine Gewaltenteilung gibt. Das parlamentarische Modell setzte sich durch (Dezember 1918). 1923 Hitlerputsch in München (9. November): Gescheiterter Versuch eines Staatsstreichs, angeführt von Hitler und General Ludendorff. Ziel war die Abschaffung der Republik. 1929 Weltwirtschaftskrise: Beginnt mit dem massiven Einbruch der Aktienkurse in New York am 25.Oktober („Börsenkrach“, „Schwarzer Freitag“). Schwer getroffen wurde auch Deutschland, dessen Wirtschaft auf Geld aus den USA angewiesen war. In der Folge in Deutschland große soziale Not und dramatische politische Krise der Weimarer Republik. Völkerbund Internationale Organisation (von 1920-1946, Sitz: Genf), auch auf Anregung von US-Präsident Wilson, zur Friedenssicherung und Zusammenarbeit unter den Nationen. Somit Vorläufer der UN. Weimarer Verfassung (WV) Grundlage des politischen Lebens in der Weimarer Republik (gültig ab August 1919). Deutschland wurde damit zur parlamentarischen Republik, d.h. zum ersten Mal demokratisch. Der Reichspräsident wurde direkt vom Volk gewählt und hatte eine sehr große Machtfülle: Mit den sogn. „Notverordnungen“, besonders während der Weltwirtschaftskrise, konnte gegen die Legislative (Parlament) regiert werden (Art. 48 und 25 WV). Kabinette, die mit diesen Notverordnungen - d.h. ohne parlamentarische Mehrheit – regierten, nennt man Präsidialkabinette. Inflation Unter Inflation versteht man den anhaltenden Anstieg des Preisniveaus. Das Preisniveau ist das Verhältnis von Geldmenge zu Gütermenge. In der Weimarer Republik gab es eine Hyperinflation, d.h. die Geldmenge stieg bei gleichbleibender Gütermenge so dramatisch an, dass das Geld seinen Wert verlor. So verloren Sparer ihr Vermögen, dagegen waren Besitzer von Sachwerten geschützt. Im November 1923 Währungsreform. Abschnitt 9.2: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg 30.01.1933 Hitler Reichskanzler: Reichspräsident Hindenburg ernannte Hitler (NSDAP) zum Reichskanzler einer Koalitionsregierung. Hierfür wird auch der problematische Begriff „Machtergreifung“ benutzt: Hitler hat die Macht nicht „ergriffen“, sie wurde ihm verfassungsgemäß gegeben. 09.11.1938 Novemberpogrom: Bezeichnung für das systematische gewaltsame Vorgehen der Nationalsozialisten gegen Juden, jüdische Einrichtungen und Geschäfte sowie Synagogen. Insbesondere Synagogen wurden fast überall in Deutschland angezündet und zerstört. 01.09.1939 Beginn des 2. Weltkriegs: Das Datum markiert den deutschen Überfall auf Polen. Mit ihm beginnt der 2. Weltkrieg. 20.07.1944 Das Attentat auf Hitler durch Graf Stauffenberg (Militär) scheitert. 08./09.05.1945 Bedingungslose Kapitulation Deutschlands: Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa. Totale Niederlage Deutschlands. Nationalsozialismus Name für die rechtsradikale politische Bewegung, die in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg entstand, von Adolf Hitler angeführt wurde und in Deutschland 1933 eine Diktatur aufbaute. Kernelemente dieser Ideologie waren: Rassismus/Antisemitismus, „Volksgemeinschaft“, ausgeprägter Nationalismus und Eroberungswahn („Lebensraum im Osten“), „Führerprinzip“. Kennzeichnend waren ebenso eine weitreichende Propaganda sowie eine gründlich organisierte Verfolgungs- und Vernichtungsmaschinerie. Antisemitismus Form des Judenhasses, der europaweit in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts aufkam und sich als zentraler Bestandteil der NS-Ideologie auf vermeintlich wissenschaftlich-biologische Vorstellungen von „Rassen“ und deren Wertigkeiten bezog. „Antisemitismus“ ist abzugrenzen vom mittelalterlichen „Antijudaismus“, der vorwiegend religiös bedingt war und oft sehr gewalttätige Züge bis hin zur Ermordung von Juden und jüdischen Gemeinden trug. Ermächtigungsgesetz Auf Vorschlag Hitlers beschloss der Reichstag (Legislative) im März 1933 die Aufhebung der Gewaltenteilung (einzig die SPD stimmte dagegen): Hitler konnte nun Gesetze nach eigenem Gutdünken ohne Beteiligung des Reichstags beschließen. Wichtige Grundlage der NS-Diktatur. Gleichschaltung Sammelbegriff für alle Maßnahmen, die Hitler zur Einrichtung seiner Diktatur in Staat, Gesellschaft und Kultur umsetzte. Neben der Auflösung der Länder und Parteien wurden alle Organisationen und Medien „gleichgeschaltet“, d.h. in entsprechende NS-Organisationen überführt. Widerstand Zusammenfassender Begriff für Gruppen oder Einzelpersonen, die sich – aus politischen, religiösen oder moralischen Motiven – dem totalen Anspruch des NS entzogen oder diesen bekämpften. Wichtige Unterscheidungen sind etwa: kommunistischer Widerstand, Widerstand aus SPD/Gewerkschaften, aus Kirchen, von Jugendgruppen, aus bürgerlich-konservativen Kreisen, aus dem Judentum, durch Widerstandskämpfer in den von Deutschen besetzten Gebieten. Nürnberger Gesetze Name für die NS-Rassegesetze (1935) mit dem Ziel, die Juden aus der „Volksgemeinschaft“ auszuschließen. Die Regelungen setzten den NS-Rassenwahn um. Juden durften z.B. nicht mehr wählen oder öffentliche Ämter ausüben. Eheschließungen zwischen Juden und Nichtjuden waren nicht mehr erlaubt. Holocaust bzw. Shoa Holocaust ist der verbreitete Begriff für die systematische Vernichtung der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten. Das Wort ist aber problematisch, weil es in der Bibel ursprünglich ein „Brandopfer“ bedeutet. Im jüdischen Sprachgebrauch ist das Wort Shoa geläufig; es bedeutet im Hebräischen „Verheerung“ oder „Zerstörung“. Konzentrationsund Vernichtungslager Bereits kurz nach der Machtübernahme errichteten die Nationalsozialisten die ersten KZs. Dort wurden Minderheiten und politische Gegner eingesperrt, gefoltert oder ermordet. Um die ideologisch bedingte Vernichtung der Juden Europas durchzuführen, errichteten die Nationalsozialisten ab 1941 Vernichtungslager in den militärisch besetzten Gebieten im Osten. Hier wurden bis zu 6 Millionen Menschen, die meisten davon Juden, umgebracht, oft in Gaskammern. Münchner Abkommen Vertrag vom September 1938 zwischen Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Italien: Deutschland bekam diejenigen Gebiete in Böhmen (Tschechoslowakei) zugesprochen, in denen viele Deutsche lebten (Sudetenland). Die Tschechoslowakei hatte kein Mitspracherecht. Dieser Beschwichtigungsversuch Frankreichs und Großbritanniens („Appeasement“) scheiterte, Hitler betrieb seine Kriegspläne weiter. Abschnitt 9.3: Blockbildung, deutsche Teilung und Ost-West-Konflikt bis in die 1960er Jahre 1946 Verfassung des Freistaats Bayern 23.05.1949 Inkrafttreten des Grundgesetzes (GG) der Bundesrepublik Deutschland: Nachdem der Parlamentarische Rat (verfassungsgebende Versammlung) das GG am 08.05.1949 verabschiedet hatte, wurde es am 23.05.1949 verkündet. 1949 Gründung der beiden deutschen Staaten: Vor dem Hintergrund des beginnenden Kalten Krieges wurden nach dem Zweiten Weltkrieg zwei deutsche Staaten gegründet. Im Machtbereich der westlichen Supermacht USA entstand aus den westlichen Besatzungszonen die Bundesrepublik, im Machtbereich der östlichen Supermacht SU die Deutsche Demokratische Republik (DDR). 17.06.1953 Aufstand gegen das DDR-Regime: Auf Grund großer Unzufriedenheit im Bereich politische Freiheiten und Arbeitsbelastungen gab es, nicht nur in Ost-Berlin, Proteste gegen die politische Führung der DDR. Der Aufstand konnte nur gewaltsam mit Hilfe der SU niedergeschlagen werden. 1961 Mauerbau: Am 13.08.1961 sperrte das Regime der DDR entgegen eigener Ankündigung die Sektorengrenze zwischen Ost-Berlin und West-Berlin ab, um die Flüchtlingsströme in Richtung Westen zu stoppen. Die Grenzanlagen wurden in der Folge, nicht nur in Berlin, sondern entlang der gesamten Grenze zum Westen ausgebaut. Konferenz von Potsdam Vom 17.07.1945 bis zum 02.08.1945 trafen sich die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs USA, SU, GB in Potsdam, um u.a. über die Zukunft Deutschlands zu entscheiden. Man einigte sich z.B. auf den Erhalt der Einheit Deutschlands, auf Gebietsabtretungen im Osten, auf die Errichtung des „Alliierten Kontrollrats“ der vier Befehlshaber der Besatzungszonen, auf die Umsetzung von fünf Grundsätzen (5 große „D“): Denazifizierung, Demilitarisierung, Demokratisierung, Demontage, Dezentralisierung. Auf der Konferenz wurde bereits der Zerfall der AntiHitler-Koalition deutlich. Flucht und Vertreibung Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die deutsche Bevölkerung aus den deutschen Ostgebieten Richtung Westen umsiedeln. Über 13 Millionen Menschen waren betroffen. Besatzungszonen Nach der Kapitulation Deutschlands teilten die Siegermächte (USA, SU, GB und Frankreich) Deutschland in 4 Besatzungszonen auf. Die östliche, sowjetische Besatzungszone wurde zur DDR, die westlichen zur Bundesrepublik. Entnazifizierung Geht auf den Beschluss der Potsdamer Konferenz zurück. Die Siegermächte beschlossen, alle nationalsozialistischen Elemente in Politik und Gesellschaft zu entfernen und zu bestrafen. Die Untersuchung und Bestrafung geschah u.a. auf Grundlage von langen Fragebögen. Die Entnazifizierung lief in den einzelnen Besatzungszonen unterschiedlich ab. Hierzu gehören auch die Nürnberger Prozesse. Währungsreform Die Alliierten der westlichen Besatzungszonen führten 1948 ein neues, einheitliches Zahlungsmittel (Deutsche Mark) ein. Kurze Zeit später führte die SU eine neue Währung in ihrer Besatzungszone ein. Die unterschiedlichen Währungen vertieften den Graben zwischen den westlichen und der sowjetischen Zone. Deutsche Frage Mit dem Begriff bezeichnet man die deutsche Teilung bzw. die Frage nach der Wiedervereinigung nach dem Zweiten Weltkrieg. Offiziell war es Ziel aller Bundesregierungen der Bundesrepublik, die Einheit Deutschlands in Freiheit wieder herzustellen. Kalter Krieg Nach dem Zerfall der Anti-Hitler-Koalition traten die Gegensätze zwischen den Supermächten USA und SU immer deutlicher zu Tage. Unter „Kalter Krieg“ (synonym gebrauchte Begriffe: „Ost-West-Konflikt“, „bipolare Welt“) wird ein Großkonflikt verstanden, der sich (um die Pole USA und SU) auf politischer, militärischer (Stellvertreterkriege), wirtschaftlicher, ideologischer, kultureller und sportlicher Ebene abspielte. Der Konflikt dauerte bis zur Krise und Auflösung des östlichen Lagers nach 1989. Westintegration Einbettung der Bundesrepublik in das westliche Europa und das westliche Lager unter Führung der USA. Diese Einbettung vollzog sich politisch, gesellschaftlich, militärisch, wirtschaftlich. Dieses Ziel wurde wesentlich vom ersten Kanzler der Bundesrepublik, Konrad Adenauer, verfolgt. NATO Die NATO (North Atlantic Treaty Organisation) wurde als Militärbündnis des westlichen Lagers im Kalten Krieg unter Führung der USA 1949 gegründet. Die Bundesrepublik war ab 1955 Mitglied. Warschauer Pakt Der Warschauer Pakt war das Militärbündnis des östlichen Lagers im Kalten Krieg unter Führung der SU. Er wurde 1955 gegründet und löste sich 1991 auf. Abschnitt 9.4: Weltpolitische Veränderungen im Schatten des Kalten Krieges 1963 Deutsch-Französischer Freundschaftsvertrag Europäische Einigung Die Europäische Einigung (Integration) verlief nach dem Zweiten Weltkrieg in mehreren Stufen: Europarat (1949) zur Zusammenarbeit Westeuropas, Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS 1951), Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM) (1957), 1967 Zusammenschluss von EGKS, EWG und EURATOM zur Europäischen Gemeinschaft (EG). Durch den Maastricht-Vertrag Weiterentwicklung der EG zur Europäischen Union (EU). Über verschiedene Beitrittswellen stieg die Zahl der Mitglieder in EG bzw. EU auf 27. Nahostkonflikt Im engeren Sinn umschreibt der Konflikt die militärische, gesellschaftliche und politische Auseinandersetzung zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn bzw. den Palästinensern. Der Konflikt reicht mindestens zurück in die Zeit des Ersten Weltkriegs und umfasst neben theologischen und politischen auch wirtschaftliche und militär-strategische Fragen. Hauptstreitpunkte sind u.a. ein zu gründender Palästinenser-Staat und dessen Grenzen zu Israel sowie der Status von Jerusalem. Seit der Gründung des Staates Israel 1948 wurde der Konflikt immer wieder durch Kriege und terroristische Anschläge verschärft. Nord-Süd-Konflikt Der Begriff umschreibt das wirtschaftliche Gefälle zwischen den reichen Industriestaaten der nördlichen Halbkugel auf der einen Seite sowie den Ländern der „Dritten Welt“ auf der anderen Seite. Diese Entwicklungsländer sind agrarisch geprägt, weisen hohe Arbeitslosigkeit, niedriges Pro-Kopf-Einkommen, niedriges Bildungsniveau sowie starkes Bevölkerungswachstum auf. Sie fordern mehr Rücksichtnahme und Hilfe der reichen Industriestaaten. UNO Die „Vereinten Nationen“ (United Nations Organization) wurden 1945 gegründet. Hauptziele sind: Schaffung und Sicherung des Weltfriedens bzw. friedliche Konfliktlösung, Durchsetzung des Völkerrechts und der Menschenrechte, Förderung der internationalen Zusammenarbeit. Die UNO hat ihren Sitz in New York. Entscheidendes Gremium ist der Sicherheitsrat mit 5 ständigen Mitgliedern (Frankreich, GB, USA, Russland, China) sowie 10 nichtständigen Mitgliedern. Im Moment (Stand Oktober 2013) hat die UNO fast 200 Mitglieder. Grundwissen FMG Geschichte 10. Klasse Abschnitt 10.1: Weltpolitische Veränderungen & Wandlungen in D 1960er – 1980er 1961/62 Kubakrise: Den Weltfrieden bedrohende Konfrontation zwischen den USA (Präsident John F. Kennedy) und der SU (Nikita Chruschtschow), die durch die Stationierung sowjetischer Mittelstreckenraketen auf Kuba (Fidel Castro, mit der SU verbündet) ausgelöst wurde, nachdem die USA 1961 einen Versuch von Exilkubanern, von Florida aus Kuba einzunehmen und den Kommunisten Castro zu stürzen, unterstützt hatten. Der ausgehandelte Kompromiss führte zur Demontage der Raketen auf Kuba und zum Abzug der die SU bedrohenden US-Raketen aus der Türkei. 1972 Grundlagenvertrag: Vertrag von 1972 „über die Grundlagen der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der DDR“. Der Vertrag erkannte erstmals die Souveränität der DDR an und sollte im Rahmen der neuen Ostpolitik der sozialliberalen Koalition unter Willy Brandt eine Normalisierung zwischen beiden deutschen Staaten einleiten. Entspannungspolitik Nach dem Höhepunkt des Kalten Krieges in der Kuba-Krise bemühten sich die USA und die SU in den 1960er und frühen 1970er Jahren um ein neues Verhältnis. Durch bessere Kontakte zwischen den Regierungen, Verträge über Rüstungsbegrenzung und –kontrolle (SALT/ Strategic Arms Limitation Talks) und durch Vereinbarungen in der KSZE (Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) gelang es, vorübergehend eine Entspannung zwischen den beiden Machtblöcken herbeizuführen. Ostverträge Im Rahmen der ´Politik des Wandels durch Annäherung´ der Regierung Brandt wurden Verträge mit der Sowjetunion (1970 Moskauer Vertrag), Polen (1970 Warschauer Vertrag) und der Grundlagenvertrag mit der DDR (1972) geschlossen. In diesen Verträgen erkannte die Bundesrepublik die Unverletzlichkeit der polnischen Westgrenze (Oder-Neiße-Grenze) und die Souveränität der DDR an und verzichtete damit auf ihren Alleinvertretungsanspruch (Hallstein-Doktrin). „68er-Bewegung“ Begann mit studentischer Kritik an den Studienbedingungen an deutschen Universitäten und der Machtstellung der Professoren. Ziele waren der Abbau von Hierarchien, Selbstbestimmung und Emanzipation sowie die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit. Unter dem Eindruck der Grausamkeiten im Vietnamkrieg weitete sich die allgemeine Protestbewegung auf Westeuropa und die USA aus. Nach der Tötung des Studenten Benno Ohnesorg durch einen Polizisten während einer Demonstration in Berlin 1967 verschärfte sich die Auseinandersetzung und erreichte nach dem Attentat auf den Studentenführer Rudi Dutschke 1968 ihren Höhepunkt. Abschnitt 10.2: Auflösung des Ostblocks und deutsche Einheit ab 1985 Reformpolitik in der UdSSR (s.u. „Perestroika“ und „Glasnost“) 1989 Umbruch im Ostblock: Ausgehend von inneren Oppositionsbewegungen (z.B. in Polen), den KSZE-Ergebnissen und der Reformpolitik Michail Gorbatschows kam es ab 1989 zur Beseitigung des sozialistischen Herrschafts- und Wirtschaftssystems in allen osteuropäischen Staaten, zur Auflösung der Sowjetunion und somit auch zur Überwindung des Kalten Krieges. 9.11.1989 Öffnung der innerdeutschen Grenze: Die Öffnung der Grenzübergänge in Berlin („Fall der Mauer“) und in anderen Teilen der DDR gilt v.a. als symbolischer Schritt zur Wiedervereinigung. – Damit erweist sich dieses Datum erneut als schicksalhaft für die deutsche Geschichte (9.11.1918: Thronverzicht Wilhelms II. und Ausrufung der Republik durch Philipp Scheidemann (SPD); 8./9.11.1923 Hitlerputsch in München; 9./10.11.1938 „Reichskristallnacht“/Pogromnacht). 3.10.1990 „Tag der Deutschen Einheit“: Tag der Wiedervereinigung durch Beitritt der „neuen Länder“ der ehemaligen DDR zur Bundesrepublik. Feiertag. Glasnost und Perestrojka Die von Michail Gorbatschow in den 1980er Jahren veranlassten Reformen sollten die Sowjetunion modernisieren und liberalisieren. „Glasnost“ (russ. „Offenheit“) meinte die offene Diskussion gesellschaftlicher Probleme und war das Schlagwort für eine neue offene Kultur und die Entwicklung einer kritischen Öffentlichkeit. „Perestrojka“ (russ. „Umbau“) bezeichnete wirtschaftliche und soziale Maßnahmen, die das System der Planwirtschaft reformieren sollten. Abschnitt 10.3: Europa und die Welt nach dem Ende des Ost-West-Konflikts 1992 Vertrag von Maastricht: Der in Maastricht (niederländ. Stadt an der Maas) von den 12 Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft unterzeichnete „Vertrag über die Europäische Union“ (EU-Vertrag) stellt einen Meilenstein auf dem Weg der europäischen Einigung dar und enthält u.a.: - Binnenmarkt, Zollunion, gemeinsame Agrarpolitik, Wirtschafts- und Währungsunion (2002), - gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik - Zusammenarbeit in der Innen- und Rechtspolitik Osterweiterung der EU Im Jahr 2004 durchgeführte Erweiterung der EU um zehn neue Mitglieder, davon acht ehemalige „Ostblockstaaten“. Nach der Auflösung des sowjetischen Machtbereichs bemühten sie sich um einen Beitritt und erfüllten die von der EU festgelegten Beitrittskriterien (demokratische Staatsordnung, Marktwirtschaft u.a.).