Landschaftselemente

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LEBENSRAUM
LANDSCHAFTSELEMENTE
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Für den Landwir t sind Landschaftselemente oft Hindernisse bei der
Bewir tschaftung und „Flächenräuber“. Für die Tier- und Pflanzenwelt sind sie
wichtige Lebensräume. Für den Betrachter einer Landschaft sind sie
Orientierungspunkte, die das Landschaftsbild beleben. Landschaftselemente wie
Feldgehölze, Hecken, Raine, Böschungen, Baumreihen und Alleen, Obstwiesen,
Hohlwege, Ufergehölzstreifen, etc. prägen unsere Kulturlandschaft. Ihre Erhaltung
bzw. Neuanlage ist aus ökologischer Sicht unbedingt anzustreben. Für Landwir te, die
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auf ihren Flächen Landschaftselemente vorweisen können und umweltschonend
wir tschaften, gibt es in Niederösterreich spezielle Förderungen.
NATURNAHE LEBENSRÄUME
Durch die intensive Nutzung unserer Landschaft als Siedlungs- und Wir tschaftsraum
wurden naturnahe Lebensräume in der Landschaft in ihrer Größe und Vielfalt immer
Die Erhaltung von Landschaftselementen ist aus ökologischer
Sicht unbedingt anzustreben.
weiter reduzier t oder sogar beseitigt. Der Siedlungsraum ist heute meist dicht verbaut, die landwir tschaftlichen Flächen werden intensiv genutzt. Der Platz für die
Natur ist rar geworden. Landschaftselemente sind daher wichtige „Rest- bzw.
Ersatzlebensräume“, ihre Funktionen sind vielfältig. Sie sichern die Ar tenvielfalt der
Pflanzen, sind für Tiere Rückzugs-, Vermehrungs- und Schlafraum sowie Or te der
Nahrungssuche und sie verbessern die ökologische Stabilität.
Mehrreihige Hecken mit heimischen Bäumen und Sträuchern zeichnen sich ergän-
Mehrreihige Hecken mit heimischen
Bäumern und Sträuchern tragen
auch zur Verbesserung des
Kleinklimas bei.
zend zu den bereits angeführ ten Funktionen dadurch aus, dass sie wesentlich zur
Verbesserung des Kleinklimas beitragen. Sie reduzieren die Windgeschwindigkeit,
verringern die Verdunstungsverluste und gleichen Temperaturextreme aus. Hecken
vermindern die Bodenerosion und vernetzen als lineare Landschaftselemente
Lebensräume.
Auch Baumreihen, Feldraine und Böschungen verbinden Lebensräume. Diese
Vernetzungsfunktion ist für die Tierwelt besonders wichtig, da sonst bestehende
Streuobstwiesen sind besonders
attraktive Landschaftselemente und
bieten vielen Tieren Lebensraum.
Biotope isolier t werden.
Streuobstwiesen mit standor tgemäßen, widerstandsfähigen Sor ten, bei
denen auf Pflanzenschutzmittel und mineralische Düngung verzichtet wird,
versorgen uns mit gesundem Obst und bieten vielen Tieren
Lebensraum. Steinkauz, Wiedehopf und Specht nisten sich gerne
in Höhlen von Obstbäumen ein. Fledermäuse und Siebenschläfer
beziehen bereits verlassene Höhlen. Wie für jeden Lebensraum gilt auch für
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Streuobstwiesen: Je höher die Ar tenvielfalt ist, desto stabiler ist das
Ökosystem. Stehende und fließende Gewässer erhöhen mit
den an sie gebundenen Tieren und Pflanzen die Vielfalt in der
Landschaft und verbessern das Lokalklima.
ZUSAMMENFASSUNG: Landschaftselemente prägen das
Erscheinungsbild unserer Kulturlandschaft, sind wichtige Lebensräume für Pflanzen
und Tiere und verbessern die ökologische Stabilität. Mit dem Ökopunkteprogramm
Niederösterreich bekommen Landwir te, die umweltschonend wir tschaften und auf
ihren Flächen Landschaftselemente erhalten, eine finanzielle Unterstützung.
INFO SERVICE:
Mit dem Thema Hecke beschäftigt sich auch das Kapitel Natur
und Garten – Hecken.
Weitere Informationen zu
Landschaftselementen und zum
Ökopunkteprogramm finden Sie
auf der Website des Landes
Niederösterreich, Abteilung
Landentwicklung (www.noel.gv.at).
REGIONALPROJEKT ÖKOPUNKTE NIEDERÖSTERREICH
Das Ökopunkteprogramm Niederösterreich wurde von der Abteilung Landentwicklung des Landes Niederösterreich ins Leben gerufen. Mit diesem Programm
werden jene Landwir te geförder t, die umweltschonend wir tschaften und auf ihren
Flächen Landschaftselemente erhalten. Die Teilnahme am Programm ist freiwillig.
Mit dem Ökopunkteprogramm hat man sich folgende Ziele gesetzt:
Sicherung eines angemessenen Einkommens für die Landwir te
Sensibilisierung der Landwir te für Umweltprobleme
Förderung umweltschonender Produktionsweisen
Marktentlastung bei Überschussproduktionen durch Extensivierung
Wecken von Initiativen zur Entwicklung umweltschonender Produktionsweisen
In Niederösterreich erhalten
Landwirte, die umweltschonend
wirtschaften und Landschaftselemente erhalten, eine Förderung.
Pflege und naturnahe Gestaltung der Kulturlandschaft
Für eine umweltschonende Bewir tschaftung und die Erhaltung von
Landschaftselementen werden Ökopunkte vergeben. Je
höher die ökologische Leistung des Landwir tes ist,
desto mehr Ökopunkte erhält er. Mehr Ökopunkte zu
haben, heißt auch höhere Prämien zu bekommen.
Seit dem Star t des Projektes im Jahr 1995 hat die
4.132 im Jahr 2004 stark zugenommen. Das
Ausmaß der in das Programm aufgenommenen Flächen stieg im selben Zeitraum
von 4.800 ha auf rund 78.500 ha. Das Ökopunkteprogramm ist eine Maßnahme innerhalb des ÖPUL, dem Österreichischen
Umweltprogramm, über das seit dem EU-Beitritt Österreichs Umweltleistungen landwir tschaftlicher Betriebe abgegolten werden. Die Finanzierung vom ÖPUL erfolgt von
der Europäischen Union, dem Bund und den Ländern.
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Zahl der teilnehmenden Betriebe von 315 auf
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U MS ET ZU NG
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Eine Streuobstwiese ist eine ökologisch bedeutende Kulturlandschaft
– man versteht darunter Landschaftselemente, auf denen mehrfach
nutzbare Baumbestände (Obstbäume) auf Wiesen wachsen, die zur
Heugewinnung oder als Weide dienen. Hatte früher fast jeder
Bauernhof seine eigene Streuobstwiese, so findet man heute nur mehr sehr
wenige. Oftmals mussten sie dem Intensivobstanbau weichen. Streuobstwiesen
spielen aber aufgrund ihres ästhetischen Wer tes nicht nur für den Tourismus eine
bedeutende Rolle, sie sind vor allem Lebensraum für viele, oft seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierar ten. In vielen Bundesländern geht der Trend dazu,
Streuobstwiesen zu erhalten bzw. durch Förderungen neue entstehen zu lassen.
LERNZIELE:
Gewinnen von Einblicken in ökologische Zusammenhänge.
Streuobstwiesen sind Lebensraum
für viele gefährdete Tier- und
Pflanzenarten.
Beobachten, Untersuchen und Erforschen einer Naturlandschaft in Hinblick auf
ihre Pflanzen- und Tierwelt.
Sammeln von Informationen über die Lebensweise des Steinkauzes.
STREUOBSTWIESE
ORT: Klassenzimmer, Streuobstwiese in der Umgebung.
Ein Ausflug auf eine Streuobstwiese
kann sehr lehrreich und interessant
sein.
ZEITAUFWAND: eine bis zwei Unterrichtsstunden zur Vorbereitung, ein
Schulvormittag für den Lehrausgang.
MATERIALIEN: Clipboards, Zeichenblätter, Becherlupen,
Bestimmungsbücher, Schreibgeräte, Fotoapparat, Arbeitsblatt.
KOSTEN: ev. Anfahr tskosten.
UMSETZUNG: Machen Sie eine Streuobstwiese in der näheren Umgebung
ausfindig und vereinbaren Sie mit dem Eigentümer, ob ein Besuch mit der
Tiere und Pflanzen auf der
Streuobstwiese laden zum genauen
Beobachten und Untersuchen ein.
Schulklasse möglich ist.
Zur Vorbereitung auf den Lehrausgang wird der Begriff „Streuobstwiese“ in
einem Klassengespräch geklär t. Die Kinder erhalten grundlegende
Informationen über die ökologische Bedeutung der Streuobstwiese für die
Tier- und Pflanzenwelt. Die Namen der Tiere und Pflanzen werden notier t.
Ebenso wird überlegt, welchen Nutzen der Mensch von der Streuobstwiese hat.
Während des Lehrausganges sollen die SchülerInnen in Kleingruppen die auf den
Arbeitsblättern angeführ ten Beobachtungsaufgaben durchführen und ihre
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UM SET ZU N G
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Erkenntnisse notieren. Es können Details fotografier t werden
oder Naturstudien angefer tigt werden.
In einer weiteren Unterrichtsstunde nach dem Lehrausgang werden die
Ergebnisse verglichen und ergänzt, vor allem soll dabei auf Tierar ten eingegangen
werden, die auf der Streuobstwiese leben, beim Lehrausgang aber nicht beobachtet
werden konnten (Steinkauz, Fledermaus, Igel, verschiedene Vogelar ten usw.).
Der Steinkauz meidet das Wasser
und nimmt lieber ab und zu ein
Staubbad.
STEINKAUZ
INFORMATIONSTEIL: In Österreich kommt der Steinkauz vor allem auf
Streuobstwiesen vor, in Niederösterreich vor allem im Mostvier tel, im nördlichen
Weinvier tel und im Marchfeld. Der Steinkauz zählt zu den gefährdeten Eulenar ten, da
sein Lebensraum auf kurzgrasigen Wiesen mit hochstämmigen Obstbäumen und
Hecken immer mehr verloren geht.
ORT: Klassenzimmer.
ZEITAUFWAND: eine bis zwei Unterrichtstunden.
MATERIALIEN: Bilder vom Steinkauz, Bücher, Merkblatt oder
Sachunterrichtsheft.
KOSTEN: keine.
UMSETZUNG: In einem Klassengespräch sammeln die SchülerInnen
Informationen zum Steinkauz. Bücher, Bilder und ev. Internet unterstützen
die Arbeit. Dabei sollen folgende Punkte berücksichtigt werden.
Aussehen: der Steinkauz ist eine kleine Eule, er ist kleiner als
eine Haustaube, kurzer Schwanz, erdbraunes Gefieder mit weißen
Der Begriff
„Streuobstwiese“ kommt
daher, weil Obstbäume
„verstreut“ auf einer
Wiese stehen. Sie haben
dadurch viel Platz zum
Wachsen und können
mächtige Baumkronen
entwickeln.
INFO SERVICE:
Unter www.eulenmanie.de/Steinkauzdokumentation/Steinkauz2.wmv
gibt es einen Kurzfilm über den
Steinkauz (Windows Media Player).
Flecken, große Augen
Lebensraum: kurzgrasige Wiesen als Jagdrevier, Baumhöhlen
als Nistplatz, im Winter in Scheunen und Ställen
Nahrung: Insekten, Regenwürmer, Mäuse, Kleinvögel
Vermehrung: eine Brut im Jahr, 3–6 Eier, nur das Weibchen
fütter t die Jungvögel ca. einen Monat lang
Jagd: in der Dämmerung, er ist ein Bodenjäger, transpor tier t
im Gegensatz zu anderen Eulen, die ihre Beute nur im Schnabel
tragen, auch mit den Fängen, er sieht sehr gut
Besonderheiten: Sein durchdringender Ruf „uwitt“ wird gerne
als „komm mit“ verstanden und im Aberglauben als Aufforderung an
kranke Menschen gesehen, ihm in den Tod zu folgen.
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LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H
A R BEIT S B LAT T
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BEOBACHTUNGSBLATT
„PFLANZEN AUF DER STREUOBSTWIESE“
Such dir einen Platz auf der Wiese und setz dich hin! Betrachte das Wiesenstück vor dir
genau! Welche Pflanzen kannst du entdecken? Schau in deinem Bestimmungsbuch nach,
wie die Pflanzen heißen!
Notiere hier, welche Pflanzen du entdeckt hast! ________________________________
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Von welcher Pflanzenar t gibt es hier besonders viele? ___________________________
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Betrachte einen Obstbaum! Notiere, was dir auffällt! ____________________________
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Fotografiere einige
Pflanzen! Die Fotos
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kannst du für dein
Sachunterrichtsheft oder
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eine Sammelmappe
verwenden. Such` dir eine
Welche Bedingungen (Platz, Licht, Wasser, Boden usw.) finden die Pflanzen auf der
Pflanze oder einen Baum
Streuobstwiese vor?
aus und zeichne sie/ihn
möglichst naturgetreu ab!
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A R BEIT S BLATT
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BEOBACHTUNGSBLATT
„TIERE AUF DER STREUOBSTWIESE“
Such dir einen Platz auf der Wiese und setz dich hin! Betrachte das
Wiesenstück vor dir genau! Welche Tiere kannst du entdecken?
Schau in deinem Bestimmungsbuch nach, wie die Tiere heißen!
Notiere hier, welche Tiere du entdeckt hast! ___________________________________
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Von welcher Tierar t gibt es hier besonders viele? ______________________________
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Betrachte auch die Umgebung! Welche Tiere kannst du entdecken? ________________
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Welche Tiere könnten hier noch leben, die du aber momentan nicht sehen kannst?
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Fotografiere einige Tiere!
Die Fotos kannst du für
dein Sachunterrichtsheft
Welche Bedingungen (Lebensraum, Nahrung…) finden die Tiere auf der Streuobstwiese
vor?
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oder eine Sammelmappe
verwenden. Such` dir ein
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Tier aus und zeichne es
möglichst naturgetreu ab!
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