D E R G RO S S E G U KO M PA S S Ulrich Schliewen Aquarienfische von A bis Z ➤ Über 300 beliebte Süßwasserfische ➤ Mit schönen Kleinstfischen fürs Nano : Extra en el Garn o. &C Inhalt Vielfalt der Fische Ordnung muss sein Arten, Gattungen, Familien und Ordnungen Die acht aquaristisch wichtigsten Fischfamilien Buntbarsche oder Cichliden (Cichlidae) Tetras (Salmler) der Familie Characidae Karpfenfische der Familie Cyprinidae Harnischwelse der Familie Loricariidae Schwielen- und Panzerwelse der Familie Callichthyidae Zahnkarpfen der Familie Poeciliidae Afrikanische Killifische der Familie Nothobranchiidae Labyrinthfische der Familie Osphronemidae Tabelle: Die wichtigsten Ordnungen und Familien 2 6 6 8 8 9 11 13 14 15 16 18 20 Fische im Porträt Einleitung 24 Erläuterung der Porträts 24 300 Fische im Porträt 26 Von A wie Afrikanischer Rotaugensalmler 26 bis Z wie Zwergziersalmler 225 Wirbellose im Porträt Einleitung 228 Wirbellose Tiere 228 24 Wirbellose im Porträt 230 Garnelen 230 Krebse 238 Krabben 240 Schnecken 242 Anhang Deutsches Artenregister Wissenschaftliches Artenregister Impressum 246 250 256 3 Vielfalt der Aquarienfische Die acht aquaristisch wichtigsten Fischfamilien Die folgenden Abschnitte bieten Ihnen familienspezifische Informationen zur Vielfalt, Herkunft, Lebensweise und Fortpflanzung der acht aquaristisch wichtigsten Familien. Buntbarsche oder Cichliden (Cichlidae) Die Buntbarsche sind eindeutig die beliebteste Aquarienfisch-Familie, wenn man es daran misst, von welcher Fischgruppe die meisten Arten schon im Aquarium gepflegt wurden. Das wundert nicht, denn die Familie ist extrem artenreich. Mit über 2000 Arten ist sie eine der artenreichsten Süßwasserfischfamilien überhaupt. In diesem Ratgeber werden 61 Arten vorgestellt. Lebensraum: Buntbarsche sind im tropischen und subtropischen Südamerika, Afrika und mit sehr wenigen Arten auch in Asien (Indien und Sri Lanka) vertreten. Allein in den ostafrikanischen Seen Malawi, Tanganjika und Viktoria kommen jeweils Ocellatus-Schneckenmehrere Hundert Arten vor. buntbarsche bewohnen Fortpflanzung: Alle Buntbarleere Schneckenhäuser. sche sind zumindest teilweise 8 BUNTBARSCHE/TETRAS revierbildend und kümmern sich intensiv um ihre Brut. Sie können entweder sogenannte Substratbrüter oder Maulbrüter sein. Substratbrüter legen ihre Eier auf einem Substrat ab und pflegen sie, bis die Larven schlüpfen und nach einigen Tagen aufschwimmen. Sie legen viele, relativ kleine Eier auf einem Stein Ein Schmetterlingsbuntoder einem Blatt (Offenbarsch-Pärchen (Mikrobrüter) oder in einer Höhgeophagus ramirezi) hat le (Versteckbrüter) ab. sein Gelege auf einer Maulbrüter dagegen brüWurzel abgelaicht. ten die Eier und Larven über Tage und Wochen im Maul aus, nachdem sie sie direkt nach dem Ablaichen oder auch erst nach dem Schlüpfen der Larven ins Maul genommen haben. Offenbrüter sind in der Regel monogam, verpaaren sich in einer Laichperiode also nur mit einem Partner, und pflegen die Brut gemeinsam (Elternfamilie). Versteckbrüter und Maulbrüter sind dagegen meist polygam. Oft gehen sie auch gar keine Paarbindung ein. Maulbrüter und Versteckbrüter können ihre Jungen besser vor Raubfeinden beschützen und es sich daher »leisten«, nur wenige, dafür aber große Eier zu produzieren, aus denen auch schon vergleichsweise große Larven mit besseren Überlebenschancen schlüpfen. Tetras (Salmler) der Familie Characidae Die artenreichste Familie innerhalb der Ordnung der Salmler (Characiformes) sind die Tetras aus Süd- und Mittelamerika. Zu den über 1000 Arten gehören die berühmtesten Aquarienfische überhaupt: die Neonfische aus der Gattung Paracheirodon. In diesem Ratgeber werden 38 Arten vorgestellt. 9 Fische im Porträt Die 300 beliebtesten Zierfischarten für das Süßwasseraquarium nach deutschen Namen geordnet und einzeln porträtiert: mit Kennzeichen, Pflegebedingungen und Vergesellschaftungstipps. 23 Aquarienfische von A bis Z Feuerschwanz Epalzeorhynchus bicolor auch: Labeo bicolor Familie: Karpfenfische Cyprinidae. Kennzeichen: 15 cm, erwachsene Männchen schmaler. Becken/Wasser: 120x50x50 cm, Wassertyp 2–6, 23–28 °C. Haltung: Revierbildende Art, von der mehrere Tiere nur in sehr großen Becken gehalten werden können. Dunkel 300 l gehaltene Becken mit Unterstand, z.B. aus Wurzeln. Nimmt alle kleineren Futtersorten, besonders Pflanzenfutter. Lebensweise: Weidet mit seinem unterständigen Maul Steine und Wurzeln in größeren Fließgewässern Thailands ab. Vergesellschaftung: Wegen der Aggressivität nur mit wendigen oder wehrhaften Fischen, z.B. größeren Barben. Ähnliche Art: Grüner Fransenlipper, E. cf. frenatus, 12 cm. Filigran-Regenbogenfisch Iriatherina werneri auch: Werners Regenbogenf., Fadenflossen-Regenbogenf. Familie: Regenbogenfische Melanotaeniidae. Kennzeichen: 5 cm, Männchen mit sehr lang ausgezogenen Flossen und wesentlich intensiveren Farben. Becken/Wasser: 80x35x40 cm, Wassertyp 2–5, 25–30 °C. Haltung: Gruppenfisch für dicht bepflanzte Becken. Fütte- 100 l rung mit feinem Lebendfutter (Artemia-Nauplien, Cyclops und Wasserflöhe) und auch Trockenfutter. Lebensweise: In pflanzenreichen Teichen und stillen Flussabschnitten Süd-Neuguineas und Nordaustraliens. Vergesellschaftung: Guter Gesellschaftsfisch für kleine bodenbewohnende Fische, z.B. Panzerwelse. Nicht mit größeren anderen Fischen zusammen halten. Fleckenbarbe Puntius gelius Familie: Karpfenfische Cyprinidae. Kennzeichen: 4 cm, Weibchen fülliger, kontrastärmer. Becken/Wasser: 60x30x30 cm, Wassertyp 2–4, 18–23 °C. Haltung: Mindestens 8 Tiere in dicht bepflanztem Becken (Cryptocorynen, Wasserfreund) über Sandboden halten. Keine Strömung. Fütterung mit feinem Trocken-, Frost50 l nano und Lebendfutter. Winterliche Abkühlung vorteilhaft. Lebensweise: Lebhafte Art aus Stillgewässern Nordindiens, wo sie vor allem über mulmigem Boden lebt. Dort ernährt sich die Art von Insektenlarven und Planktonkrebschen. Vergesellschaftung: Ideal als Gesellschaftsfisch für andere Fische der kühleren Regionen Nordindiens und Myanmars. Ähnliche Art: Highfin-Barben (Oreichthys-Arten), 4 cm. 68 FEUERSCHWANZ 69 Aquarienfische von A bis Z Kaktuswels Pseudacanthicus sp. »L 114« Familie: Harnischwelse Loricariidae. Kennzeichen: 35 cm, Männchen mit stärkerer Bedornung. Becken/Wasser: 200x60x60 cm, Wassertyp 2–4, 26–29 °C. Haltung: Ruhige Großwelse, die große Unterstände aus Holzwurzeln und Steinplatten benötigen. Kräftige Filterung und besonders sorgfältige Wasserpflege ist wie bei allen 720 l Harnischwelsen sehr wichtig. Jedes Tier muss z.B. bei paarweiser Pflege sein eigenes Versteck haben. Fütterung mit Muschelfleisch, Garnelen und Grünfutter-Pellets. Lebensweise: Ruppige Art, Männchen tragen auch im Aquarium Revierkämpfe aus. Vergesellschaftung: Südamerikan. Buntbarsche, Salmler. Ähnliche Art: Rotflossen-Kaktuswels, P. sp. »L 25«, 40 cm. Kap Lopez Aphyosemion australe Familie: Prachtkärpflinge, Familie Nothobranchiidae. Kennzeichen: 6 cm, Männchen bunter und größer. Becken/Wasser: 60x30x30 cm, Wassertyp 2–4, 21–24 °C. Haltung: In einem 60-cm-Becken etwa 3 Männchen mit 6–8 Weibchen halten. Dunkel eingerichtetes, teilweise dicht bepflanztes Becken mit kleinen Wurzelstückchen als Rück50 l zugsmöglichkeiten. Fütterung mit kleinen Insekten und nano anderem kleinen Lebendfutter. Kein Trockenfutter. Lebensweise: Insektenfresser, der in flachen, schattigen Bächen der Küstenniederung Gabuns im Regenwald lebt. Vergesellschaftung: Mit kleinen afrikanischen Barben (z.B. Barbus hulstaerti) oder Leuchtaugenfischen. Ähnliche Art: Aphyosemion ahli, 6 cm. Kardinalfisch Tanichthys albonubes auch: Arbeiterneon Familie: Karpfenfische Cyprinidae. Kennzeichen: 4 cm, Männchen intensiver gefärbt. Becken/Wasser: 60x30x30 cm, Wassertyp 2–6, 18–22 °C. Haltung: Anspruchsloser Schwarmfisch (mindestens 8–10 Tiere) für nicht allzu helle, locker bepflanzte Becken. Darf 50 l nicht zu warm gehalten werden, sonst verschwinden die schönen Farben und die Vitalität. Gängige Futtersorten. Lebensweise: Bachbewohnender Gruppenfisch, der aus Bergbächen in der Nähe von Hongkong stammt und dort wahrscheinlich nach Insekten und deren Larven jagt. Vergesellschaftung: Mit bodenbewohnenden Bachfischen Asiens, z.B. mit Bachschmerlen oder Flossensaugern. 104 K A KT U S W E L S 105 Wirbellose von A bis Z Red Fire Zwerggarnele Neocaridina heteropoda auch: Red Cherry Zwerggarnele Familie: Süßwassergarnelen aus der Familie Atyidae. Kennzeichen: 3 cm, Weibchen größer und rundlicher. Becken/Wasser: 30x20x20 cm, Wassertyp 2–6, 18–28 °C. Haltung: Eine der anspruchslosesten Zwerggarnelenarten, die auch dem Einsteiger unbedenklich empfohlen werden 50 l nano kann. 10–20 Tiere in einem dicht mit Javamoos und feinfiedrigen Pflanzen bepflanztem Becken. Wie alle Zwerggarnelenbecken ohne starke Strömung, deswegen Schaumstofffilter. Fütterung mit Garnelen-Granulat, Grünfutter und Eichenlaub. Lebensweise: Die Stammform ist in Ostasien weit verbreitet. Vergesellschaftung: Mit zarten Minifischen des Freiwassers. Riesenfächergarnele Atya gabonensis Familie: Süßwassergarnelen aus der Familie Atyidae. Kennzeichen: 15 cm, erstes Beinpaar der Männchen verdickt. Becken/Wasser: 100x40x40 cm, Wassertyp 3–5, 23–27 °C. Haltung: Einzeln oder als Gruppe. Jedes Tier benötigt einen Platz in einer Steinhöhle, die mithilfe einer Strömungspumpe durchströmt wird. Filterung über großvolumigen 50 l Schwammfilter und häufigen Wasserwechsel (Strömung nicht durch Filterpumpe erzeugen!). Fütterung: kleinste Partikel (z.B. Spirulina-Pulver), Trockenfuttertabletten. Lebensweise: Ausgespülte Steinhöhlen in Stromschnellen von Bächen und Flüssen im westlichen Afrika. Filtrierer, die mit ihren Fächerhänden Nahrung aus dem Wasser sieben. Vergesellschaftung: Nur mit kleinen Freiwasserfischen. Ringelhandgarnele Macrobrachium assamense Familie: Felsengarnele der Familie Palaemonidae. Kennzeichen: 7 cm, Männchen mit größeren Scheren. Becken/Wasser: 60x30x30 cm, Wassertyp 2–5, 20–27 °C. Haltung: Sehr interessante, aktive Garnelenart, die in grö- ßerer Gruppe (60-cm-Becken: 6–8 Stück) gepflegt werden kann, wenn viel Falllaub (Eichenblätter), Wurzeln, Klein160 l höhlen und robuste Wasserpflanzen das Becken strukturieren. Fütterung mit allen gängigen Futtersorten und Falllaub. Nicht zu proteinreich füttern. Lebensweise: Fließgewässer Nordindiens und Nepals. Vergesellschaftung: Im Vergleich zu anderen Macrobrachium-Arten relativ friedfertig. Dennoch besser nur mit größeren, schwimmfreudigen Fischen der oberen Beckenregion. 234 RED FIRE ZWERGGARNELE 235 Faszination Aquarium mit farbenprächtigen, vitalen Fischen Wunderbare Welt unter Wasser ➤ Praktisch: Das Bestimmen und Auswählen der Aquarienbewohner gelingt Ihnen mit dem handlichen Ratgeber ganz einfach. Über 400 brillante Farbfotos helfen dabei. ➤ Übersichtlich: Alle Porträts zu den Fischen und Wirbellosen sind alphabetisch geordnet und zeigen die Haltungsansprüche. Mit Tipps zur Pflege und Vergesellschaftung. ➤ Informativ: Lernen Sie die Vielfalt von Fischen, Garnelen & Co. und ihre Besonderheiten kennen. WG 424 Hobbytierhaltung ISBN 978-3-8338-2191-2 9 783833 821912 www.gu.de € 12,99 [D] € 13,40 [A]