TIER DES MONATS DEZEMBER Der Elch Alces alces (L I N N A E U S , 1758) Säugetier des Jahres 2007 Foto: Felix Holzmann In verschiedenen Ländern wird von Naturschutzverbänden alljährlich ein Tier des Jahres gewählt, um auf die Ge fähr dung der Art aufmerksam zu machen. Im angrenzenden Tschechien gibt es zwei kleine ständige Vorkommen – nordwestlich von Litschau, um Trebon und südlich des Lipno-Stausees, wobei Tiere aus dieser Population sporadisch in Oberösterreich beobachtet werden können. Die meisten Beobachtungen liegen im nördlichen Mühlviertel, aber am 9. August 2005 erreichte ein männlichen Stangenelch sogar Lichtenberg, nur etwa 3 km von der Linzer Stadtgrenze entfernt. Der Elch ist der größte heute lebende Hirsch (Familie Cervidae). Er kommt in Eurasien und Nordamerika vor. Die Tiere haben eine Kopf-Rumpf-Länge bis 3 m, eine maximale Schulterhöhe von 2,30 m und ein Gewicht bis 800 kg. Seine Körpergröße und Gewicht variieren allerdings je nach Unterart, Lebensraum und -bedingungen. Das Fell variiert in Farben zwischen Rotbraun und Schwarzbraun. Die männlichen Tiere zeichnen sich durch ein Geweih mit einer maximalen Spannweite von 2 m aus, die von AlaskaElchen (Unterart Alces alces gigas ) erreicht werden. Das Geweih kann entweder aus verzweigten Stangen oder aus breiten, flächigen Schaufeln oder aus einer Mischung dieser zwei Typen bestehen. In Europa herrschen Stangengeweihe vor. Es wird jedes Jahr im Zeitraum Januar/Februar abgeworfen. Weibliche Elche besitzen kein Geweih und sind etwa 20 % kleiner. Kennzeichnend für den Elch sind auch die breite, überhängende Oberlippe und ein Hautsack an der Kehle des Männchens. Die Nahrung besteht neben Wasserpflanzen (z. B. Seerosen) aus Gräsern, Zweigen und Blättern von Laubgehölzen. Im Herbst und Winter frisst der Elch auch und junge Tannen- und Kiefern triebe, was ihn in der Forstwirtschaft nicht gerade beliebt macht. Der Elch ist wie alle Hirsche ein Wiederkäuer. Elche sind tagaktive Einzelgänger. Im Winter finden sie sich manchmal zu losen Gemeinschaften zusammen, in der Paarungszeit aber dulden sowohl Männchen als auch Weibchen keine Geschlechtsgenossen um sich. Um eine Elchkuh kann es zwischen rivalisierenden Männchen zu heftigen Kämpfen kommen. Die Paarung findet im Herbst statt. Die anschließende Tragzeit beträgt etwa neun Monate. Meistens wird ein einziges Junges geboren, aber Zwillinge sind keine Seltenheit. Das Jungtier bleibt wenigstens ein Jahr bei seiner Mutter und wird vertrieben, sobald eine neue Geburt ansteht. Natürliche Feinde des Elches sind vor allem Braunbären und Wölfe. Sehr viele Elche werden alljährlich auch jagdlich, als Fleischlieferanten genutzt. Jürgen Plass