Ferdi Irmfried Wöber Napoleon in Wien Unbeachtet von der Wiener Bevölkerung wurde an den Kriegsvorbereitungen gegen Napoleon gearbeitet. Die Kriegspartei, allen voran Graf Stadion und Kaiserin Ludovica bekamen die Oberhand und konnten Kaiser Franz überzeugen, daß der Zeitpunkt eines Angriffs jetzt gekommen sei, trotz der Warnungen von Erzherzog Karl. Die 20jährige Lulu von Thürheim schreibt in ihr Notizbuch: „Alles ist zu Ende, kein Ball, kein Fest, keine Freude mehr, man spricht nur mehr von Abreise, Avancement, Regimentern und Armeen“. (10) Nach und nach wurde die Bevölkerung von dem bevorstehenden Krieg informiert und eine gezielte Propaganda ließ eine positive Erwartungshaltung entstehen. „Heinrich von Collin dichtete für diesen Zweck seine Landwehrlieder, welche mit Musik von Joseph Weigl am Ostersonntag vor einer gedrängten Versammlung von mehreren tausend Menschen im Redoutensaale gesungen wurden.“ (1) „Zu Haydns „Gott erhalte“ wurde eine Strophe hinzugefügt: Lang lebe Ludovice, unsere holde Kaiserin!“ (2) Der französische Botschaftssekretär Charles Dodun wollte sich einmal selbst davon überzeugen und berichtet am 4. April darüber: „Über 4000 Personen, darunter die vornehmsten und elegantesten Damen, füllten den Redoutensaal. Besonders das Lied Österreich über Alles von Collin entfesselte einen wahren Sturm der Begeisterung.“ (5) Am 10. Februar 1809 wurde in Wien der Krieg gegen Napoleon beschlossen. „Kaiserin Ludovica stickte Bänder für die verschiedenen Bürgerkorps, die sie dann in der Stephanskirche eigenhändig an die Fahnenstangen befestigte. Während der Feierlichkeit selbst weint sie, ergriffen von der lebhaften Aufnahme von Seiten des Volkes, gleichfalls bis zu Tränen gerührt.“ (5) Am 9. April wurde eine Erklärung vom Kriegsbeginn dem Obergeneral der französischen Armee übergeben und am 10. April überschreitet die österreichische Armee mit 126.000 Mann und unter dem Kommando von Erzherzog Karl bei Braunau den Inn. Ab dem 10. April kamen die Tagesbefehle von der Armee nach Wien. „Mitte April begann allmählich in Wien die Unzufriedenheit über die seltenen Nachrichten laut zu werden. Angst durch Lügen getäuscht zu werden entstand zufolge des Mangels an offiziellen Berichten, nach denen das Volk eifrig verlangte.“ (2) Unwahre Tagesbefehle trugen zu weiterem Misstrauen bei. Zynisch wurde bekanntgegeben, die Armee erträgt die Ungemächlichkeiten der außerordentlich rauhen Jahreszeit mit Frohsinn. Viele suchten Trost im Glauben und nie zuvor hatte die Kirche so starken Zulauf. Prozessionen wurden vermehrt abgehalten, in denen die Damen der Gesellschaft in schwarzen Faltenkleidern erschienen. Auch die zur Schau gestellte Verbundenheit mit dem Volke konnte die Unruhe nicht verbergen, die unter der Aristokratie herrschte. Selbst die glühende Patriotin Karoline Pichler verwies auf die zahlreichen Kriegsentbehrungen vergangener Jahre, besonders 1805, nach verlorenem Krieg. „Am 17. April wurde von Fürsterzbischof Sigismund Anton Graf von Hohenwart eine allgemeine Kriegsprozession angekündigt. Vor seiner Abreise zur Armee machte Kaiser Franz halt bei der Mariahilfer Kirche, um an einem Gottesdienst teilzunehmen. Die Kriegsprozession begann um 2 Uhr nachmittag von der Kirche St. Stephan zur Kirche von Mariahilf, an der sich fast 30.000 Menschen beteiligten und die bis dreiviertel neun dauerte.“ (2) Am selben Tag nahm Ludovica Abschied von Kaiser Franz, der nach Schärding zur Armee fuhr, um dann über Wien nach Ungarn ins Schloß Tata zu fahren. Als böses Zeichen wurde angesehen, daß beide Postillons, die den Kaiser begleiteten, Kummer und Angst hießen. Am Tag davor, am 16. April wurde München von den Österreichern besetzt. Napoleon erfuhr am 12. April in Paris vom Kriegsbeginn und eilte am 17. zu seinen Truppen nach Donauwörth. Die Armee von 160.000 Mann war noch weit verstreut, sodaß ihm die Passivität der Österreicher half, seine Truppen wieder zu konzentrieren. Für die Österreicher folgten Niederlagen am 19., 20., 21. und 22. April. Nach einer neuerlichen Niederlage am 23. in Regensburg zog sich Erzherzog Karl nach Böhmen zurück und gab dadurch den Weg für Napoleon nach Wien kampflos frei. Er befürchtete eine Zerschlagung seiner Armee und riet zu Friedensverhandlungen. Der früher so hochgelobte Erzherzog wurde mehr und mehr kritisiert und Zweifel an seiner Feldherrenfähigkeit wurden laut. Rosenbaum schreibt. „Welch schreckliche Aussichten. Die Folgen sind nicht zu berechnen. Was wird aus uns werden?“ Dorothea Schlegel schreibt am 29. April an ihren Mann: „daß der Feind in der Zeit von acht Tagen hier sein könne, du kannst dir die Bestürzung denken.“ Zum ersten Mal wurde in Wien ausgesprochen, die Franzosen könnten bis Wien vordringen und die französische Tänzerin am Hoftheater, Madame Neuville, weigerte sich ab jetzt aufzutreten. Ihr Mann in Paris teilte ihr mit, sie müsse auf das Eintreffen von Napoleon warten. Kurz darauf wurde sie verhaftet. (2) Ludovica, die Erzherzog Karl nicht mochte, schrieb in einem ihrer Briefe: „Ich bin gar nicht kleinmütig und fürchte nichts, als man auf Frieden denkt.“ Am 9. Mai verhöhnte sie nochmals Karls Vorschlag, „uns vor Napoleon niederzuknien“. (2) Durch die Niederlagen verringerte sich der Gesamtstand der Österreicher um 44.700 Mann, auch 41 Kanonen gingen verloren. Die französischen Verluste betrugen etwa 16.300 Mann. Ein Gefecht bei Linz-Ebelsberg mit 30.000 Soldaten unter General Hiller am 3. Mai konnte den Vormarsch der Franzosen nicht verhindern. Unmut und Entsetzen machte sich in Wien breit. Als am 22. April der Sieg von Erzherzog Johann vom 18. über Beauharnais in Italien bekannt wurde, schlug die Stimmung wieder um, und man hoffte den Angriffskrieg doch noch erfolgreich zu Ende führen zu können. (2) Kaiserin Ludovica verließ am 28. April heimlich Wien in Richtung Ungarn nach Buda. Erst eine Woche später erfuhr die Bevölkerung von ihrer Abreise und man beeilte sich zu berichten, sie werde demnächst wieder zurück kehren und den Sommer in Wien verbringen. Eine Falschmeldung, wie sich bald herausstellte. Unter Verwünschungen seitens der Wiener Bevölkerung verließ die Aristokratie die Stadt. „Man konnte ohne Lebensgefahr nicht über die Straße gehen, so schnell fuhren die Postzüge mit dem hohen patriotischen Adel, nach Ungarn dahin bei hellem Tage, um die Mittagsstunde eilten sie fort, von einer Stadt, wo sie die ersten Rollen gespielt, und als die Gefahr vorüber war, da kehrten jene Patrioten, einzeln und schamrot um die Mitternachtsstunde zurück und in einem Monate spielten sie wieder die ersten Rollen. Tragischer wurde die Szene, so erzählt ein Zeitzeuge, als Seltenheiten der Hofbibliothek auf Wagen verpackt und in stiller Nacht nach Ungarn abzogen, die Behörden die Archive räumten und ein Hofrat nach dem anderen verschwand.“ schreibt Friedrich Anton von Schönholz und fügt hinzu: „Nach 1805 wiederholte sich alles noch einmal.“ Später sagte auch Napoleon, daß die Adeligen vor Angst bis an die äußersten Grenzen Ungarns flüchteten. Erzherzog Maximilian erhielt den Befehl, Wien zu verteidigen, obwohl sich gerade Erzherzog Rainer dagegen aussprach. Maximilian hatte sich förmlich aufgedrängt, er werde eher unter den Mauern der Stadt sterben, als aufzugeben. Erzherzog Rainer schrieb an den Kaiser „Wollte man die Stadt verteidigen, so müßten die Vorstädte ganz verlassen werden, dieser größere Teil der Stadt mit mehr als 150.000 Bewohnern wäre dem Feind preisgegeben, welcher sie gewiß nicht schonen, sondern sie verwüsten und ausplündern wird.“ (5) Joseph Carl Rosenbaum berichtet in seinem Tagebuch: „Der Landsturm, schreibt ein Wiener, zeigt sich in voller Größe. Alles ist bewaffnet, selbst Weiber und Mädchen haben Spieße und Hellebarden und Buben laufen mit Gewehren herum.“ (5) Trotz des martialischen Gehabes zeigten weder der bewaffnete Bürgerkorps, die hohen Verantwortlichen und der Mittelstand Lust zur Verteidigung der Stadt. Am Rotenturmtor, als dem der Angriffseite entgegengesetzten, war der Verkehr zwischen Stadt und Vorstadt nur mittels Leitern gestattet, ein Umstand, der eben nicht für eine unüberwindliche Höhe dieser Wallseite spricht, allerdings damals auch die anerkannte Achillesferse der Befestigung, berichtet der Augenzeuge Schönholz. (6) Teile der Kavallerie Napoleons erreichten am 10. Mai den Vorort Mariahilf. Am selben Tag wurden 600 französische Chasseure beim Kärntnertor in Wien gesichtet. „Groß waren die Plünderungen der französischen Armee auf ihrem Weg nach Wien. Selbst dort, wo sie in Überfluß lebten, ließ der Gewohnheitsmarodeur nicht von seinem Geschäft ab.“ (3) „So bereicherten sich viele Franzosen und es kam vor, daß einfache Soldaten bei ihrem Einmarsch in Wien schon im Besitze eines Vermögens waren, das sie sich unterwegs zusammengestohlen hatten.“ (3) Cadet de Gassicourt schreibt „...daß sich ein junger Soldat bei einem Juwelier am Kohlmarkt einen Diamantring gekauft hat, ein anderer, ein einfacher Grenadier, habe etliche Handvoll Goldstücke in seinen Taschen herumgetragen.“ (3) „Die höheren Offiziere standen den einfachen Soldaten in keiner Weise nach. Unter den Generälen sollen vor allem Vandamme, Davout und Massena ungeheure Schätze angehäuft haben. Madame de Remusat berichtet, daß selbst eine kurzfristige Einquartierung eines französischen Generals verheerende Folgen haben konnte.“ (3) Louis-Marie Auvray aus Venetien schreibt, „eine große Anzahl von Nachzüglern der Armee hätten von der Zivilbevölkerung Abgaben eingetrieben.“ (3) Maurice de Tascher berichtet am 24. Mai aus Niederösterreich, einige Regimentsmusiker hätten sich Uniformen und Abzeichen hoher Offiziere und Kriegskommissäre verschafft, hierauf eine kleine Stadt in ihre Gewalt gebracht und deren Bewohner mit hohen Kriegskontributionen belegt. Außerdem hätten sie bei Streifzügen in die Umgebung durchziehende Kameraden aufgehalten, ihnen Uhren und Geld abgenommen und sie als Diebe behandelt. Aus einem Brief des Generals Pajol ebenfalls vom 24. Mai aus Grinzing an Marschall Davout geht hervor, daß sich selbst Einheimische solcher Betrügereien schuldig machten: Zwei österreichische Kriegsgefangene hätten sich als Franzosen ausgegeben und ihre Landsleute geplündert und ausgeraubt. Von fast allen diesen Fällen wird berichtet, daß sie mit der Todesstrafe geahndet wurden. Zur Bekämpfung der Nachzüglerbanden wurden bewegliche Einheiten eingesetzt, die mit den Bürgergarden der jeweiligen Kreishauptstädte und der Gendarmerie zusammenarbeiten sollten. (3) Die vorerst kriegsoptimistische Stimmung in Wien wurde durch Falschmeldungen verstärkt, die besagten, daß die Franzosen bereits besiegt wären und Napoleon nur mit kleinen Abteilungen gekommen sei, um Wien zu bedrohen. „In den Vorstädten kam es zu verschiedenen Widerstandsbewegungen, so auf der Wieden und in der Leopoldstadt, wo man die Straßen verbarrikadierte, um die herankommenden Franzosen von Kellern und Fenstern aus in Beschuß zu nehmen.“ (3) Zu Unruhen und Demonstrationen gegen das Kaiserhaus kam es am 10. Mai. Ein Polizeirapport berichtet, daß in Mariahilf ein General erschlagen wurde, worauf mit Kartätschen auf die Demonstranten geschossen wurde. (4) Mit großer Sorge registrierte man die immer zahlreicher werdenden Lagerfeuer in der Umgebung Wiens. Der linke Flügel der französischen Armee breitete sich inzwischen von den Vororten Ottakring, Währing, Döbling bis gegen die Donau aus, der rechte Flügel reichte über dem Wienerberg bis in die Ebene von Simmering. Die Franzosen waren erstaunt, daß sie ohne Gegenwehr über Mariahilf und Gumpendorf vorrücken konnten. Am 10. Mai zog Napoleon im Schloß Schönbrunn ein. Er übernachtete ab jetzt im ehemaligen Schlafzimmer der Kaiserin Maria Theresia. Der russische General Baron von Löwenstern schrieb über sein erstes Zusammentreffen mit Napoleon im Schloß Schönbrunn: „Endlich bekam ich diesen Mann zu sehen! Ich muß gestehen, daß er, als ich mich ihm näherte, auf mich keineswegs den Eindruck machte, wie ich es erwartet hatte. Ich fand ihn korpulenter als er gewöhnlich abgebildet ist. Sein Gang war wenig graziös, seine Haltung ohne Würde. So wie ich ihn beobachtete, befand er sich fortgesetzt in Bewegung, nicht eine Minute auf dem gleichen Platz bleibend. Schweigsam, häufig Tabak schnupfend, von einer auffallenden Ungeduld, die Hände bald auf dem Rücken vereint oder die Arme auf der Brust gekreuzt.“ (4) Am selben Tag gegen 10 Uhr vormittag, ritt eine französische Abteilung bestehend aus 2 Offizieren mit je 3 Ordonnanzen und einem Trompeter mit weißer Flagge zu den Stadttoren, damit diese ohne Verluste für die Bevölkerung geöffnet würden. Diese zu große Gruppe wurde nicht als Unterhändlerdelegation anerkannt. Noch auf der Promenade wurden sie von Husaren mit gezogenem Säbel gestellt. Beide Offiziere wurden gefangen genommen. Der Anführer wurde von einem Fleischhauer erschlagen. (3) Girault berichtet: „Ein Friseur, der in der Nähe wohnte, habe den Franzosen Unterschlupf gewährt und sie so vor dem sicheren Tode gerettet.“ (3) Einige ehrenhafte Wiener, empört durch diesen Vorfall, hätten sich sogar bewaffnet, um das Attentat zu rächen. (3) Beethovens Oper „Leonore“ mußte aus dem Programm des Hofburgtheaters gestrichen werden. Er selbst verbrachte die nächsten Tage im Keller des Hauses seines Bruders „Stadt 987“, heute Ballgasse 4. Am 11. Mai um 9 Uhr abends wurde Wien erstmals mit Haubitzen beschossen. Der Grund dazu war, daß Erzherzog Maximilian eine Aufgabe der Stadt unbeantwortet ließ und stattdessen mit Kanonenschüssen antwortete. Unter der Führung vom Matzleinsdorfer Richter Damböck kamen gegen 11 Uhr sieben Bürger zum Burgtor und verlangten, ein Schreiben an Erzherzog Maximilian überbringen zu dürfen. Nur Damböck bekam die Erlaubnis vorzutreten. Maximilian sagte: „Wie kann ein Patriot und Biedermann einen solchen Auftrag übernehmen?“ Richten sie Marschall Berthier aus, wir werden bis zum letzten Blutstropfen kämpfen. Bürger aus Erdberg und der Landstraße erschienen ebenfalls beim Burgtor und ersuchten um Unterstützung, denn auf der Simmeringer Heide wären schon zehntausend Franzosen versammelt, die Bretter und Balken vom nahen Schloß Neugebäude für einen Brückenbau requirierten. Ihnen konnte keine Hilfe zugesagt werden. Graf Eugen von Czernin berichtet: „Gerade als ich mich mit meinen Kousinen zum Nachtmahl begeben wollte, fing zu unserem Schrecken die Beschießung der Stadt an. Gleich nach den ersten Schüssen hörten wir den eigentümlichen, durch das Zerspringen der Granaten verursachten Lärm. Eltern, Tanten und zum Besuche gekommene Freunde flüchteten in meine Zimmer, da diese die einzigen gewölbten in unserem Hause in der Wallnerstraße waren und auf diese Weise am meisten Sicherheit zu bieten schienen. Über 30 Granaten trafen unser Haus, 8 schlugen durch das Dach. Wir sahen beständig die feurigen Kugeln durch den nächtlichen Himmel fliegen.“ (9) Außer den kaiserlichen Stallungen wurden vor allem die großen Gebäude, wie das Kaisersteinische Haus in der Bräunerstraße, das Trattnersche Haus (jetzt Trattnerhof) und das Pilatische Haus am Graben sowie das Puchbergische Haus in der Weihburggasse und das Palais Palffy getroffen, auch die Wiener Stephanskirche wurde beschädigt, der Schaden war aber gering, die kaiserliche Burg wurde verschont. Insgesamt brannten 14 Häuser. Mathias Franz Perth erzählt: „Um 8 Uhr abends komme ich nach Hause, eine Stunde später, um neun Uhr, genau in dem Moment, in dem die Gast- und Kaffeehäuser schließen und zahlreiche Wiener auf dem Heimweg sind, eröffneten die französischen Batterien das Feuer auf die Stadt. Eine Haubitzgranate zertrümmert die Wohnung des Nachbarn. Die Straßen sind erfüllt vom Geschrei der Bürgerwachen, die verzweifelt Leute zur Mithilfe bei den Löscharbeiten auffordern.“ (10) Über die Ereignisse wird weiters berichtet: „Der Orientalist Josef Freiherr von Hammer-Purgstall will um 9 Uhr gemütlich zu Bett gehen, als plötzlich eine Kanonenkugel in sein Kabinett im vierten Stock einschlägt und das Bücherregal zerstört. Eine zweite Granate zerschmettert wenig später die Möbel, demoliert das Bett und durchschlägt den Fußboden. Hammer-Purgstall hatte zuvor jedoch Zuflucht im Keller gefunden. Als der Gelehrte am nächsten Morgen um sieben Uhr das Haus verläßt, sieht er sich mit den Folgen des nächtlichen Beschusses konfrontiert: der Kohlmarkt war mit zersprungenen Geschoßen, herabgefallenen Ziegeln und zerbrochenen Fenstern bedeckt. Auf dem Graben brannte ein Haus, und der Wachmann hielt mich an, beim Löschen zu helfen. Zum Glück erkannte mich der Börsenkommissär Weber, der die Geldgeschäfte Baron Thuguts besorgte, und bewog den Polizeikommissär mich zu entheben.“ (10) Eine Geschichte erzählt, daß der Grund, warum die Burg verschont blieb, war, daß die spätere Gemahlin Napoleons Marie Louise mit Masern zu Bett lag. Marcellin de Marbot schreibt darüber „Es gibt Leute, die überall etwas Wunderbares sehen wollen.“ Das Bombardement dauerte, mit Unterbrechungen, bis 4 Uhr früh und nachdem etwa 1800 Granaten verschossen wurden, mußte es auf Grund von Munitionsmangel eingestellt werden. 20 Tote und 100 Verletzte waren zu beklagen. (6) Franz Grillparzer berichtet über das Gefühl der Enttäuschung über das rasche Ende des Abenteuers auf den Festungsmauern. Die Nachricht von der Übergabe der Stadt erfüllt uns mit Unwillen. Im Grunde aber waren wir alle froh wieder nach Hause zu kommen, um so mehr als wir seit sechzehn oder achtzehn Stunden nichts gegessen hatten.“ (10) Chaos herrschte in der Stadt, große Mengen an Pulverfässern wurden in der Hofburg vergessen und hätten großes Unheil anrichten können. Die Soldaten schlichen entlang der Häuser, deren Fronten nicht gegen Süden gerichtet waren. Nach der Beschießung der Stadt machte sich eine allgemeine Depression unter den Bewohnern bemerkbar. Rosenbaum schreibt darüber: „In dieser Nacht geschah viel Unglück, die arme Stadt litt sehr, weil niemand darauf vorbereitet war, niemand sich dieses Unglück dachte. In ganzen Straßen blieb kein Fenster ganz, kein Haus unbeschädigt. Fensterstöcke, Dachfenster, Stücke von Gesimsen liegen auf den Straßen. Man kann vor Glasscherben gar nicht gehen.“ Czernin schreibt: „In den Trümmern von Ziegeln ertönte kein Waffenlärm mehr, kein Kriegsgeschrei und kein munterer Gesang“. Um 11 Uhr abends wurde nochmals ein Angriff gegen das Kärntnertor unternommen, aber von der Bürgergarde zurückgeschlagen. Beide Regimenter der Wiener Garnison zogen am 12. früh ab, trotz der Bitten der Bevölkerung, doch zu bleiben. Rosenbaum schreibt darüber am 12. Mai: „Traurig war – nach den Worten eines Augenzeugen – diese Szene: mit Tränen in den Augen baten Wiens Bürger die Truppen, sie nicht zu verlassen. Allein alles Bitten war vergeblich; einige von der Landwehr willigten ein, zogen Zivilkleider an und die übrigen verließen die Stadt.“ Sie vereinigten sich in Stammersdorf mit dem 5. und 6. Korps der Armee. General Hiller meinte: „daß man bei dem kopflosen Aufbruch die Hälfte der Offiziere in der Stadt nicht verständigt hat. Arme Wiener! Sie werden schauen, wenn sie merken, wer alles fort ist.“ Den französischen Truppen gelang es, von Simmering her über den schmalen Donauarm in den Prater vorzurücken und so die Stadt einzuschließen. Der 3. Bezirk wurde besetzt. Zu spät bemerkte Erzherzog Maximilian die Vernachlässigung der Donauauen und dem Prater. Er wurde Zeuge von erbitterten Kämpfen und da es den Franzosen bereits gelungen war 15 Kanonen in Stellung zu bringen, wäre eine bittere Niederlage gewiß. Er ersuchte um Verstärkungen. Nach einem Kriegsrat entschloß er sich zur Aufgabe und flüchtete am 12. Mai um 3.30 Uhr morgens über die Taborbrücke. Als peinlich wurde die Flucht Maximilians von der Wiener Bevölkerung empfunden, der jetzt kleinlaut Wien verließ. Tags darauf kapitulierte Wien. Am 11. Mai gegen Mitternacht, als Napoleon nach Schönbrunn zurückkehrte, ereignete sich ein Unfall, der vertuscht werden sollte. Als Napoleon zum ersten Mal das Pferd ritt, das er als Geschenk des Königs von Bayern bekam, stürzte er und blieb regungslos liegen. Graf de Caniry, Napoleons Stallmeister, hatte verabsäumt, das Pferd vorher einzureiten. Er bestieg ein anderes Pferd und ritt in den Hof des Schlosses Schönbrunn zurück. Hier angekommen, ließ er alle, die den Unfall bemerkten, etwa 200 Personen, in einem Kreis aufstellen und verbot ihnen, etwas davon zu erzählen. Am 13. Mai um 2 Uhr früh kapitulierte Wien vor den Franzosen. Der Leiter der amtlichen Verwaltungsstellen Jakob Freiherr von Wöber wurde abgesetzt und an seine Stelle der Botschafter von Wien Graf Antoine Andreossy eingesetzt und zum Gouverneur von Wien ernannt. Er verlegte seinen Wohnsitz vom Palais Kaunitz in der Mariahilfer Straße in die Hofburg. Hier lud er seine Gäste ein, die mit Geschirr mit dem Kaiserwappen versehen, bewirtet wurden und wo die Lakaien immer noch österreichische Livreen trugen. Die drei Taborbrücken wurden von den zurückweichenden Truppen von General Nordmann abgebrannt. Um 7 Uhr begann der Einmarsch der Grenadiere Oudinots mit Andreossy an der Spitze in militärischer Ordnung. Die gefangen gehaltenen Parlamentarier wurden befreit und im Palais des Prinzen Albert untergebracht. Unterschiedlich wurde die Kapitulation von der Wiener Bevölkerung aufgenommen. Es wurde sowohl von Lynchjustiz gesprochen, als auch von der Bereitschaft der Wiener, den Soldaten Unterkunft zu gewähren. Der Widerstandsgeist der Wiener verschwand bald. Der polnische General Chlabowski berichtet über ein ungewöhnliches Schauspiel, als Napoleon zu Pferd von den Wienern erkannt wurde, die auf der äußeren Befestigungsmauer standen, hätten diese ihre Hüte abgenommen und ihn mit Vivat-Rufen begrüßt. „Beim Einmarsch der französischen Truppen herrschte eine traurige Stille in der Stadt. Die Franzosen ziehen durch von jedermann gemiedene Gassen. Die Häuser und Geschäfte waren geschlossen.“ (3) Die Angst der Wiener Bevölkerung war zu verstehen, nachdem die französischen Soldaten in den Vorstädten ausgiebig geplündert hatten. In den Tagen nach dem Einmarsch war es aber in der Stadt sehr ruhig und die Wiener begannen sich von dem ersten Schrecken zu erholen. Trotzdem kam es ab und zu zu Auseinandersetzungen. In der Folge von Aufstandsversuchen in den Vorstädten wurde die Erschießung einiger Bewohner angeordnet. General Paulin, Adjutant des Generals Berthier, berichtet, daß dieser am helllichten Tage am Graben von einem Holzhacker belästigt wurde, der ihn mit einem Holzscheit bewarf. Der General habe aber nicht darauf reagiert. Der zurückgebliebene Teil der Wiener Garnison, etwa 1500 Mann und 12 Generäle, wurden gefangen genommen. Abgesandte von Wien, an der Spitze Bürgermeister Stephan Edler von Wohlleben, Landmarschall-Amtsverweser Graf Dietrichstein, Fürsterzbischof von Hohenwart und Stadthauptmann Baron Lederer, wurden von Napoleon im Schloß Schönbrunn empfangen als er gerade im Garten frühstückte. Erst nach 158 Tagen sollte Napoleon Wien wieder verlassen. Besonders Hohenwart, der ein ausgewiesener Gegner Napoleons war, wurde von Napoleon unfreundlich empfangen. Czernin schreibt. „Napoleon sagte dem zitternden Greis, daß die Zeit gekommen sei, die Schuldigen zu strafen, er wisse sehr gut, daß der Erzbischof, der ehemalige Lehrer des Kaisers Franz, den Krieg gefördert habe. Die Worte Napoleons blieben keine leere Drohung. Der arme Erzbischof wurde wirklich während des ganzen Aufenthaltes der Franzosen von diesen sehr schlecht behandelt und ihm an seinem Besitz der denkbar möglichste Schaden zugefügt.“ Scharenweise eilten die Wiener herbei, um Napoleon zu sehen. Die an dem Schloß führenden Straßen aufgestellten Wachposten hatten den Befehl erhalten, alle ordentlich gekleideten Personen den Schloßhof betreten zu lassen. Während der Paraden konnte die Menge sogar ganz nahe an Napoleon herankommen, denn keine wie immer bemerkbare Maßregel für seine Sicherheit schien angeordnet zu sein. Nach der Beendigung der Parade grüßte Napoleon alle Herumstehenden und stieg die große Außenstiege des Schlosses rasch hinauf, immer zwei oder drei Stufen auf einmal nehmend. Anschließend wurde Suppe und Tee serviert, wo nur General Berthier anwesend war. Eine Abteilung von Gardejägern zu Pferd war stets bereit, auf das erste Signal aufzusitzen. Napoleon verständigte nie seine Umgebung, wann er das Schloß verlassen wollte. „Mein Pferd!“ Dieses Wort war das Signal für den Aufbruch. Zwei Minuten später saß er bereits im Sattel und nahm sich kaum Zeit, die Zügel richtig anzufassen. So beschreibt Fürst Gagarin, Generaladjutant des Zaren, seine Begegnung mit Napoleon. (8) Gegen Ende Mai häufte sich die Nervosität der Bevölkerung, da auf Grund von Truppenverlegungen in den Raum Schwechat eine militärische Entscheidung erwartet wurde. Eine große Anzahl von Betenden füllten die Kirchen. Kapuzinermönche forderten die Bewohner auf, die Franzosen zu verfluchen. Im Augarten, im Prater und an anderen abseits gelegenen Orten wurden Menschen zum Brückenbau abgefangen, darunter auch der ehemalige Stadthauptmann Baron Sala und als er sich weigerte, wurde er einfach erschossen. (5) Am 21. Mai begann vor den Toren Wiens, in Aspern und Eßling, eine zweitägige Schlacht, die eine Entscheidung bringen sollte. 75.000 Mann Infanterie, 14.000 Mann Kavallerie, 11.000 Mann Grenadiere als Reserve und 288 Geschütze konnte Erzherzog Karl ins Schlachtfeld führen, Napoleon standen 67.000 Mann Infanterie, 10.000 Mann Kavallerie und 152 Geschütze zur Verfügung, die aber nur nach und nach am Schlachtfeld eintrafen. (4) Obwohl es keine offiziellen Nachrichten gab, so konnte man anhand der vielen verwundeten Franzosen, die in die Stadt gebracht wurden, bald erkennen, daß es für sie schlecht stand. Viele Wiener fuhren mit Fiakern nach Kaiser-Ebersdorf, um vor Ort den Fortgang der Schlacht zu beobachten. Schließlich wurden diese Ausfahrten verboten, doch Spione berichteten von einem großen Erfolg Erzherzog Karls. Enorm waren die Verluste. Sie betrugen 20 bis 27 Prozent, also etwa 22.000 Mann auf beiden Seiten, die Kavallerieverluste der Franzosen betrugen bis zu 30 Prozent. (4) Verstärkte Patrouillenritte nach Wiener Neustadt sollten verhindern, daß die Österreicher sich gegen die Franzosen erheben konnten. Die Wiener Zeitung, die unter französischer Leitung stand, berichtete mit keinem Wort über die Niederlage bei Aspern, im Gegenteil, die Franzosen hätten bei Eßling die Österreicher entscheidend geschlagen. Ansammlungen auf öffentlichen Plätzen wurden verboten und ein Aufstand der Wiener wurde befürchtet. Von Thürheim schreibt. „Die Franzosen gefielen sich in diesen Tagen in falschen Allarmen, ich weiß nicht, ob ihre Angst begründet ist. Jedenfalls erschien es uns sehr lächerlich, wenn sie die Waffen ergriffen, die Befestigungen besetzten, den Generalmarsch schlugen und die ganze Nacht einen Heidenlärm vollführten, wie wenn die Österreicher schon in nächster Nähe wären. Und doch zeigte sich nirgends ein Feind. Man erzählte uns, daß die Vedetten des nachts frisch aufgestellte „Heumandeln“ für österreichische Kavallerie gehalten hatten.“ (3) Offiziere Napoleons berichteten „Gänzlich erschöpft, auf dem Boden sitzend, und an den Stamm eines alten Baumes mit zerschossenem Geäst angelehnt, die Donau zu seinen Füßen, beriet er sich mit den Marschällen, die für einen Rückzug plädierten. Er nahm diese Ansicht ganz geduldig entgegen.“ (8) Die Tage nach der Schlacht verbrachte Napoleon im Schlößchen Thürnlhof in Kaiser-Ebersdorf. Nur zögernd wagten sich die Österreicher am 23. Mai in der Früh in die Dörfer Aspern und Eßling. Erzherzog Karl war überrascht vom Rückzug Napoleons, doch er untersagte eine Verfolgung der Franzosen in die Lobau. Philippe-Paul de Segur, General und Historiker, schreibt „Auf dieses Resultat beschränkte sich der Sieg des Erzherzogs. Er verdankte ihn dem enormen Hochwasser, den mit Steinen beladenen Schiffsmühlen und Nachen, welche auf die Brücken losgelassen wurden“. (8) Groß waren die propagandistischen Parolen nach der Schlacht. Deutsche Zeitungen berichteten sogar vom Tod Napoleons. Verwundete Soldaten, die nach Wien gebracht wurden, wurden von der Bevölkerung beschimpft. Die Stimmung wurde zuversichtlicher und gereizter. Weitere französische Truppen, die nach dem Schlachtende am 23. Mai Wien durchquerten, um die Truppen in der Lobau zu verstärken, folgten in Paradeuniform. Am 31. Mai starb der Komponist Joseph Haydn, der in der Kleinen Steingasse 73, jetzt Haydngasse, im Vorort Windmühl in Gumpendorf wohnte. In der Früh des 12. Mai standen Napoleons Truppen in unmittelbarer Nähe an der Mariahilfer Verteidigungslinie. Haydns Diener berichtet: „von diesen Schüssen ist die Tür im Schlafzimmer im Vollen aufgesprungen und alle Fenster schüttelten sich, über diess erschrak unser guter Papa, und schrie in vollem Laute: Kinder fürchtet euch nicht, denn wo Haydn ist kann nichts geschehen und zitterte am ganzen Leibe heftig.“ Am 25. Mai kam der französische Offizier Clement Sulemy auf Besuch. Eine Notiz berichtet: Haydn empfing denselben, wider seiner Gewohnheit, im Bette. Der Kapitän, großer Verehrer von Haydn, gestand ihm, daß er selbst singe, um ihm einen Beweis davon zu geben, sang er die Tenorarie aus dem 2. Akt der „Jahreszeiten“ auf italienisch vor. Haydn bewunderte die rührende schöne Stimme, noch mehr aber die Virtuosität des Sängers, der dem Gesange durch den wahren Ausdruck den Weg zu Haydns Herzen öffnete und ihn so sehr rührte, daß er weinte.“ (7) Nicht immer wollte Haydn französische Besuche empfangen. Oft ließ er sie warten oder öffnete nicht sein Haus. Am 26. Mai spielte Haydn das letzte Mal „Gott erhalte!“ am Klavier. Am 31. Mai um ein Uhr Früh starb er umgeben von seinen Dienstleuten an Entkräftung. Tags darauf wurde er in aller Stille am Hundsthurmer Friedhof begraben, nicht weit vom heutigen Gaudenzdorfer Gürtel entfernt. Er wurde 77 Jahre alt. Am 1. Juni berichtet Napoleon in einem Bulletin „Die Hauptstadt ist ruhig, Brot und Wein sind im Überfluß vorhanden, doch das Fleisch, welches die Stadt aus Ungarn bezog, beginnt zu fehlen.“ (8) Nachdem die Sperre zwischen Ungarn und Österreich aufgehoben wurde, kamen wieder ungehindert Lebensmittel nach Wien, die Not und das Gedränge an den Bäckerläden hörte auf. (1) Die Alser Vorstadt glich einem großen Spital. In der Kaserne und im Zivil- und Militärspital lag alles voll Verwundeten, und wenn sie soweit genesen waren, daß sie auf sein konnten, schlichen oder humpelten sie auf den Straßen umher und wurden bis zu ihrer völligen Heilung in die Privathäuser verlegt. (1) Karoline Pichler schreibt: „daß wir z. B. einmal 17 Personen im Hause hatten.“ (9) Weiters berichtet sie über „großteils bescheidene, ordentliche Leute, bei denen man noch den Vorteil hatte, daß man ihnen das Essen auf ihre Zimmer schicken, und sie nicht gerade an dem Familientisch haben durfte. Sie führten z. B. morgens ihre Pferde, wenn sie zur Revue sollten, am Zügel über den Hof und saßen erst vor dem Tore auf, um uns durch das Getrappel auf dem Hofpflaster nicht im Schlaf zu stören, und verhielten sich überhaupt sehr anständig.“ Baron Löwenstern, der häufig Spazierfahrten in die Umgebung Wiens machte, schreibt „Ich kam häufig mit den Ordonnanzoffizieren Napoleons und den Flügeladjutanten Berthiers zusammen. Sie gehörten zum Teil der Elite der Pariser Jugend an, liebenswürdig in Gesellschaft, von bewundernswertem Mut in der Gefahr.“ (8) Weiters berichtet er „Alle Schauspielhäuser, auch das Schönbrunner Schloßtheater, in dem Napoleon französische Kräfte auftreten ließ, waren täglich geöffnet, die Restaurants, Bierhäuser, Cafes waren dicht besetzt.“ (8) Am 5. Juli kam es zu einem neuerlichen Aufeinandertreffen beider Armeen bei Deutsch-Wagram. Die Wiener waren von einem neuerlichen Erfolg überzeugt. Unzählige Wiener verfolgten von Befestigungsmauern, vom Stephansturm, von Dächern hoher Gebäude und den Hügeln am Ufer der Donau den wechselvollen Verlauf der Kämpfe. Ein Franzose berichtet, er habe eine Frau gehört, die sagte es ist doch schade, so fesche Kerle in den sicheren Tod zu schicken. Jacques Chevillet, der an diesem Tag verwundet vom Schlachtfeld kam, berichtet, er sei von den Wienern immer wieder befragt worden, doch habe man seinen Schilderungen keinen Glauben geschenkt. Man erzählte ihm, alles sei zum Empfang der Erzherzöge und der siegreichen österreichischen Soldaten vorbereitet und man werde nicht zögern, die Franzosen nach ihrer Niederlage in die Donau zu werfen. Als jedoch die Wiener mit eigenen Augen den Rückzug der Österreicher sahen, herrschte tiefste Niedergeschlagenheit in der Stadt. (3) Rosenbaum schreibt: „In der Nacht 12 Uhr begann die große entscheidende Schlacht. Viele tausend Menschen waren auf dem Linienwall und Jedem pochte das Herz, denn unser Schicksal hängt wesentlich von dem Ausgange dieser Schlacht ab.“ (5) Die Schlacht endete mit dem Rückzug Erzherzog Karls. Segur, Augenzeuge auf österreichischer Seite, meinte „180.000 Mann und 600 Geschütze unter Napoleon, 130.000 Mann mit 450 Geschützen unter Erzherzog Karl waren zum Kampf angetreten, die Verluste auf beiden Seiten waren gleich hoch, je 25.000 bis 30.000 Tote. Dieser Sieg Napoleons, setzte Segur fort, war somit nicht genug entscheidend gewesen.“ (8) Durch diese Niederlage änderte sich das Leben in der Monarchie gravierend. Am 24. Juni war es der Tischler Peter Tell, Anführer der Bürgerwehr am Spittelberg, der sich unter begeisterter Zustimmung der Volksmenge geweigert hatte, bei einem Tumult Waffen einzusetzen und dabei einem französischen Offizier den Säbel zerbrach. Tell wurde am Tag darauf verhaftet und ohne Urteil erschossen und an der Mauer des Jesuitenhofes verscharrt. (10) Zwei Tage später wurde der 60jährige Sattlermeister Jakob Eschenbacher, der auf der Wieden wohnte (heute Favoritenstraße 47), der drei Kanonenrohre im Garten seines Hauses vergraben und damit gegen den Befehl zur Abgabe von Kriegsmaterial verstoßen hatte, an der Mauer des Jesuitenhofes in Gumpendorf erschossen. Seine Komplizen Purkhard, Kopp und Holzapfel mußten dabei zusehen. Sie sollten an die Grenze des französischen Militärbezirkes gebracht werden, konnten aber ihren Bewachern entkommen. (10) Ende Juli beklagte sich Beethoven bei seinem Verleger in Leipzig: „Wir haben in diesem Zeitraum ein recht gedrängtes Elend erlebt, wenn ich ihnen sage, daß ich seit dem 4. Mai wenig Zusammenhängendes auf die Welt gebracht, beinahe nur hier und da ein Bruchstück. Der ganze Hergang der Sachen hat bei mir auf Leib und Seele gewirkt. Welch zerstörendes wüstes Leben um mich her! Nichts als Trommeln, Kanonen, Menschenelend in aller Art.“ Er verbrachte die Julitage in Baden und lebte ab Herbst wieder in Wien in der Walfischgasse. Am 13. Oktober war es der erst 17jährige gebürtige Naumburger Friedrich Staps, der auf Attentatsplänen gegen Napoleon beharrte und daraufhin erschossen wurde. (6) Warenlieferungen aus dem Marchfeld blieben aus, da sich die Bevölkerung weigerte, wieder in ihre Heimatorte zurückzukehren. Preiserhöhungen waren die Folge. Von der österreichischen, beziehungsweise der Wiener Küche waren die Franzosen wenig begeistert. Mit großem Mißtrauen begegnete man zum Beispiel den Knödeln oder dem Sauerkraut. Was die Zubereitung von Fisch anbelangt, so erschienen die österreichischen Köche den Franzosen als wahre Stümper. (3) Wesentlich positiver war man den Getränken zugetan. Bier und Most wurden zwar nicht sehr geschätzt, doch der Wein erfreute sich großer Beliebtheit. Unter den verschiedenen Weinen war es besonders der Tokayer, der am beliebtesten war. So soll General Vandamme täglich Bäder aus feinstem Tokayer genommen haben. Der Einfachheit halber wurden die Fässer durchschossen. Sie füllten sich die Feldflaschen und die Tschakkos bis sie knöcheltief im Wein standen. Selbst Pferde bekamen Wein zu trinken, Umschläge bei Verstauchungen wurden mit Wein gemacht und Fleischrationen wurden in Wein gekocht, wenn es Mangel an Wasser gab. Die Offiziere sahen sich nach eigenen Berichten außer Stande, die Disziplin einigermaßen aufrecht zu erhalten. Aufregung gab es über den Klosterneuburger Wein, der von Händlern mit Donauwasser vermischt wurde. Am 25. August wurde das Urteil über Josef Varlet, Felix Müller und Rudolf Weil gefällt, die festgenommen wurden. Varlet und Müller wurden wenig später in Meidling erschossen, Weil zu 6 Jahren Kerker verurteilt. Der Wiener Advokat Pausinger, der den Wein ankaufte und an die Franzosen weiterverkaufte, konnte sich freikaufen. (11) Auch der Wein des Klosters Mariazell wurde verspottet. Ein auf den Hängen des Wienerberges wachsender Wein war sehr beliebt, obwohl die Weinbauern ihre Vorräte vergruben, die aber nach und nach entdeckt wurden. Die Gasthäuser in Simmering wurden wieder geöffnet, und zu den Tanzveranstaltungen kamen immer mehr Mädchen, um sich mit den Franzosen zu vergnügen, sehr zum Leidwesen der Simmeringer jungen Männer, weshalb es auch öfters zu Raufereien kam. Über die Situation in Simmering berichtet Eberstorfer: „Wer Zeit gehabt hätte, flüchtige Studien anzustellen, dem mochten sie sehr den Eindruck von Räuberhorden, als von regulären Soldaten eines sieggewohnten Kaisers gemacht haben. Es ging drunter und drüber. Alles drängte und lief durcheinander, schreiend, fluchend, schimpfend über das elende Bauernvolk. Offiziere und Mannschaft fielen über die einzelnen Wirtschaften her, wie die hungrigen Wölfe.“ Welche Teuerung und Mangel an Brot und Fleisch! ruft Rosenbaum aus. Kostete ein guter Wein vor der Okkupation noch 8 Kronen, so stieg er jetzt auf 48 Kronen. Kaffee, Butter, Speck war nur zu einem Vielfachen des bisherigen Preises zu bekommen und für den Großteil der Bevölkerung unbezahlbar. Die 143 Wiener Bäckereien mußten für die Franzosen täglich 400 Portionen oder 200 Laib Brot zu 2.5 Pfund backen. Damit waren sie so ausgelastet, daß für die Bevölkerung kaum Kapazität vorhanden war. (6) Ein Laib Brot kostete nach wie vor zwölf Kreuzer, wog aber immer weniger. In Kundmachungen wurde genau festgelegt, was dem Feind bereit zu stellen war: „1. Dem einquartierten Militär soll abgereicht werden: zum Frühstück für einen Mann eine Suppe oder ein Gläschen Branntwein und ein Stück Brot. 2. Zum Mittagmahle: eine Suppe, ein halb Pfund Fleisch, eine Portion Zugemüß. Eine halbe Bouteille Wein, oder eine Bouteille Bier und das nötige Brot. 3. Zum Nachtmahle: eine Suppe, ein Stückchen Fleisch oder Zugemüß oder Salat, oder ein Stück Käse, darnach derlei Sachen zu bekommen sind; es versteht sich von selbst, daß wenn man kein Fleisch bekommen kann, der Quartiergeber eine andere Speise dafür abreiche. Und die Mannschaft muß damit zufrieden sein. 4. Der Soldat kann von seinem Hauswirt zum Lager nichts anders fordern, als ein frisches Stroh, ein Leintuch, eine Decke und ein Kopfkissen“, befehligte etwa am 19. Mai der Platzkommandant der Josefstadt Simonie, eine Vorgabe, die aus Mangel an Lebensmitteln nicht immer eingehalten werden konnte. Die Soldaten fraßen und soffen, was sie wollten, empörte sich der Atzgersdorfer Johann Nepomuk Schrail in seinen Aufzeichnungen. (6) Von allen französischen Generälen war noch Beauharnais der humanste, obwohl für sein Gefolge täglich 500 Bouteillen Wein aus dem Keller des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen entnommen wurden. Ab Mitte Juni beginnt sich die Lage bei Fleisch zu entspannen. 100 bis 150 Stück Vieh werden so Tag für Tag für die Wiener Bevölkerung freigegeben. (10) Der französische Stadtkommandant Andreossy versuchte ebenfalls alles, um die Not der Wiener zu lindern. Obwohl Napoleon Befehle erließ, Plünderungen sofort mit dem Tode zu bestrafen, so nahmen sie doch kein Ende. Der französische Soldat, übermütig durch die Siege, kennte keine Grenzen mehr, die eigenen Offiziere waren vor ihnen nicht mehr sicher. Oft kam es zu förmlichen Schlachten zwischen deutschen Soldaten des Rheinbundes und französischen Soldaten. Manchmal wurden Spaziergänger im Prater von diesen Kämpfen erschreckt. Besonders die deutschen Truppen schimpften auf die Franzosen. (5) Sie waren aber umso gefürchteter bei der Wiener Bevölkerung. Feldmarschall Karl von Schwarzenbergs Gattin Anna, die in Wien geblieben war, beklagte sich bei Andreossy, daraufhin wurden statt der 19 Bayern, die sämtliches Geschirr zerschlagen hatten, 35 Franzosen einquartiert, die keinen weiteren Anlaß zur Klage gaben. „Je weniger aber auch die Franzosen sich dem männlichen Teile der Wiener Einwohnerschaft gegenüber zuvorkommend benahmen, um so höflicher behandelten sie die Wienerinnen, deren Reize nicht ohne tiefen Eindruck auf ihre Herzen blieb. Mit der Zeit hatte sich in Folge andauernder Einquartierung sogar intimeres Verhältnis zwischen jungen Damen der besseren Gesellschaft und den Offizieren der französischen Armee entwickelt. Des Abends konnte man sie Arm in Arm auf der Bastei erscheinen sehen.“ (5) Die Moral kam zu einem Tiefpunkt. Die Bastei vom Pellegrinischen Haus bis zur Burgbastei wurden ab 7 Uhr schon von galanten Weibern und öffentlichen Mädchen bevölkert. Girtler berichtet von einem „Sodom und Gomorrha“. Selbst Napoleon war galanten Abenteuern nicht abgeneigt. Zuerst machte er einer Wiener Sängerin Anträge, die aber, was ihn nicht wenig überraschen mußte, den Mut hatte, denselben mit der Begründung zurückzuweisen, daß sie schon verlobt sei. Andere Sängerinnen waren nicht so wählerisch. (5) Reges Theaterleben wurde wieder begonnen. Auf den Theaterzetteln der Burg wurden auch die Titel der Stücke in französischer Übersetzung angeführt. Seit dem 18. Juni spielte sogar eine französische Gesellschaft drei- bis viermal die Woche. Schillers Don Carlos und Wilhelm Tell wurden aufgeführt, ein Novum, da sie bisher verboten waren. Eine sogenannte französische Börse versammelte sich vor dem Stephansplatz und dem Graben. Was vorher geraubt wurde, wurde hier seelenruhig zu Billigstpreisen von französischen Soldaten angeboten. Musik, Tanz und Essen und Trinken zog die Bevölkerung zu diesem Platz und man klagte über die Verunreinigungen und daß niemand die Straßen reinigt. Erstaunt waren die Wiener über die vielen Schuhputzer, die es jetzt auf einmal gab, etwas das bisher unbekannt war. Auch der Prater bot ein vollkommen anderes Bild. An Wochentagen, schreibt Girtler, glich er einer Wüste. Die drei vornehmeren Kaffeehäuser in der Hauptallee blieben unbesucht. Die englische Reitbahn mußte geschlossen werden. Nur an Sonntagen entwickelte sich Leben, denn da waren es die Franzosen, die den Prater bevölkerten. Zur besonderen Sehenswürdigkeit wurden die militärischen Paraden der französischen Armee. Selbst die Patriotin Karoline Pichler konnte sich der Faszination des Schauspiels nicht entziehen. „Nie hatte ich auf einem verhältnismäßig kleinen Raum so viele schöne Männergestalten gesehen, als sich hier dem Blicke zeigten.“ (6) Am 15. August mußten die Bewohner Wiens erstmals den 40. Geburtstag Napoleons feiern. Am Tag davor kam es zu einer Explosion auf dem Wall zwischen Neutor und Schottentor. Durch Unvorsichtigkeit waren Vorräte und hölzerne Hütten in die Luft geflogen. Czernin schreibt „Man zählte 36 Tote und an die 60 Verwundete. Mehrere Granaten flogen in die Stadt und zerplatzten auf der Freyung und der Hohen Brücke.“ (9) Zum Geburtstagsfest setzte sich ein feierlicher Zug um halb 4 Uhr zum Stephansturm in Bewegung. Er führte von Schönbrunn über die Schmelz und die Augustinerbastei, den Josephsplatz, Michaelerplatz, Kohlmarkt, Graben zum Dom. Beim Rückmarsch hatte sich die Ordnung aufgelöst. Czernin darüber „Die bunte Masse der verschiedenen Uniformen war allerdings ein interessantes Schauspiel, die Unordnung aber, die dabei herrschte, überstieg jede Vorstellung, besonders auf dem Rückmarsch. Marschälle und gemeine Soldaten, Generale und Reitknechte ritten oft im bunten Durcheinander. Transparente wurden gezeigt mit dem Motto Vive Napoleon le Grand aber auch welche mit den Anfangsbuchstaben in Rot Zur Weihe an Napoleons Geburtsfest, daß dann das Wort Zwang ergab. Gegen 8 Uhr begann die Beleuchtung der Stadt. Am Josephsplatz, am Palais des Grafen Fries, wo der Kommandant General Louis Meriage wohnte und genau gegenüber der Josephsstatue war ein übergroßes Bild Napoleons aufgehängt. Auch Aufschriften gab es, die fast an jeder Gassenecke zu lesen waren: „Ihr guten Wiener beleuchtet nicht, Ihr seht Euer Unglück auch ohne Licht.“ Mit sechzig Kanonenschüssen, Feuerwerken, Festbeleuchtungen und einem Bankett für zweihundert Personen, zu denen nicht nur die französische Generalität und die Friedensunterhändler geladen waren, sondern auch die Honoratioren der Stadt, wurde der Geburtstag gefeiert. Im Augarten wurden Tische und Bänke für 1000 Soldaten bereitgestellt. Gegen 10 Uhr kehrt Napoleon wieder nach Schönbrunn zurück. Die Wiener Zeitung berichtet „Seit den Tagen Josephs war in Wien kein Fest mit so allgemeiner Teilnahme gefeiert worden.“ Am 8. September dirigierte Beethoven die 3. Symphonie, jene „Eroica“, die er ursprünglich Napoleon gewidmet hatte. Nach den Feierlichkeiten war die Enttäuschung bei den Wienern groß. Allgemein wurde ein Friedensschluß erwartet, doch erst jetzt begannen Friedensverhandlungen in UngarischAltenburg. Erst am 14. Oktober wurde der Frieden verkündet, an einem Tag wo es seit der früh schneite und im Wienerwald schon 15 cm Schnee lag. Am Floridsdorfer Spitz läßt Napoleon noch am selben Tag ein großes Artilleriemanöver veranstalten. (10) Rosenbaum berichtet: „Man umarmte, man küsste, man drückte sich. Alles gab die deutlichsten Beweise, wie sehnsuchtsvoll man des Tages der Erlösung harrte.“ (5) Am 16. Oktober versuchte eine Abordnung von Wiener Bürgern, das Sprengen der Basteien und Befestigungen zu verhindern. Ohne Erfolg, nach und nach wurden die Stadttore und die Basteien gesprengt. Diese Zerstörung erwies sich später als vorteilhaft, denn mit der Ringstraßenverbauung hatte Wien eine große Chance zur Stadterneuerung. Collin schreibt darüber: „Eben wird bekannt gemacht, daß die Festungswerke von Wien heute gesprengt werden. Das Rollen des unterirdischen Donners dauerte mehrere Stunden.“ Am 19. November verließen die Franzosen die Stadt, nicht ohne daß sich ein Regiment noch beim Abmarsch das sonderbare Vergnügen gegönnt hätte, alle Fensterscheiben der auf ihrem Zuge liegenden ebenerdigen Wohnungen einzuschlagen. (5) Noch immer gab es starke Verluste. Kein Pferd und kein Wagen war sicher. Am 20. war der Abzug abgeschlossen. Sechs Tage später rückten die österreichischen Truppen unter General Liechtenstein in Wien ein. Französische Offiziere äußerten sich gegenüber Wiener Bürgern, es sei ein Unglück, unter einem Fürsten von großen Talenten zu leben, der an der Stelle des Wohlstandes einen grenzenlosen Militärdespotismus habe treten lassen. (5) Kaiser Franz wurde bei seiner Rückkehr am 27. November mit Jubelrufen bedacht. Im Zuge des großen Leides durch die Herrschaft der Franzosen wurden so manche Fehler der Vergangenheit vergessen. Graf Stadion wurde durch Metternich ersetzt, der als Diplomat nicht besonders befähigt war, eine Neugestaltung der Monarchie einzuleiten. Am 8. März 1810 wurde die Ehe zwischen Napoleon und Erzherzogin Marie Louise beschlossen. Fünf Tage später setzte sich ein gigantischer Zug in Bewegung. Er wurde angeführt von einer Division Kürassiere, einer Eskadron der bürgerlichen Kavallerie, danach folgten zehn sechsspännige Wagen, dann folgten mehrere Wagen mit ihrem Gefolge. Den Abschluß bildete eine Abteilung Kavallerie. Die Reise führte über Sieghartskirchen und Linz. Am 16. März fand die Übergabe bei Braunau statt, anschließend wurde die Reise nach Paris fortgesetzt. Am 2. April 1810 vermählte sich Napoleon mit Erzherzogin Marie Louise in Paris. Das Jahr 1809, das so optimistisch begonnen hatte, schloß mit dem größten Desaster der Habsburgmonarchie. Es blieb die Hoffnung, durch die Vermählung der Kaiserstochter mit Napoleon ruhigeren Zeiten entgegen gehen zu können. Literatur: (1) Pichler Karoline: Denkwürdigkeiten aus meinem Leben. 1. Band, 2. Buch, 1798-1813. (2) Ullmann, Emy: Politische Meinungen und Stimmungen in Wien vor Kriegsausbruch und bis zur Einnahme Wiens 1809. Dissertation vom 30. 1. 1917. (3) Hofmeister, Rotraut: Das Österreichbild der Napoleonischen Soldaten. Dissertation, Wien 1970 (4) Wöber, Ferdi Irmfried: 1809 Schlacht bei Aspern und Eßling. Wien 2008. (5) Wertheimer, Eduard: Zur Geschichte Wiens im Jahre 1809 nach ungedruckten Quellen. Wien 1889 (6) Ma-Kircher, Klaralinda: Wien 1809 – die besetzte Stadt. Vortrag anläßlich des Symposiums „Feldzug 1809“ im Heeresgeschichtlichen Museum Wien, Juni 2009 (7) Hönigmann-Tempelmayr, Alexandra: Zur Geschichte des Haydnhauses, in: Joseph Haydns letzte Jahre, Wien 2009 (8) Bourgoing, Jean de: 1809. Wien 1959 (9) Kircheisen, Friedrich M.: Feldzugserinnerungen aus dem Kriegsjahre 1809. Hamburg 1909 (10) Sachslehner, Johannes: Napoleon in Wien. Fakten und Legenden. Wien 2009 (11) Stransky, Ludwig: Napoleon in Österreich. Wien 1927