Ein Therapiemittel in der Medizin

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Musik
Ein Therapiemittel in der Medizin
Seminararbeit
ÖBV-Seminar für Jugendreferenten
Seminar Süd 2004/2005
Autoren:
Esther Scheucher
Roman Rudorfer
Datum:
15. September 2004
letzte Überarbeitung:
30. Dezember 2004
Musik
Ein Therapiemittel in der Medizin
Seminararbeit
ÖBV-Seminar für Jugendreferenten
Inhaltsverzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS
2
GESCHICHTE
5
DIE HAUPTKOMPONENTEN DER MUSIK UND IHRE THERAPEUTISCHE WIRKUNG
5
Klang
5
Rhythmus
6
Melodie
6
Dynamik
6
WIRKUNGEN VON MUSIK
6
Physiologische Aspekte
6
Psychologische Aspekte
7
Sozialpsychologische Aspekte
7
Therapeutische Wirkungen musikalischer Spielkonzepte
8
DEFINITION VON MUSIKTHERAPIE
8
DENKMODELLE IN DER MUSIKTHERAPIE
8
Das medizinische Modell
8
Das psychodynamische Modell
9
Das lerntheoretische Modell
9
Das humanistisch-existenzialistische Modell
9
ALLGEMEINE ZIELE DER MUSIKTHERAPIE
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FORMEN DER MUSIKTHERAPIE
11
Rezeptive Musiktherapie vs. Aktive Musiktherapie
11
Einzel- vs. Gruppenmusiktherapie
12
Gerichtete vs. Ungerichtete Musiktherapie
12
SYSTEMATIK MUSIKTHERAPEUTISCHER METHODEN
13
Einteilung nach der Art der Inhalte
Konfliktzentrierte Musiktherapie
Erlebniszentrierte Musiktherapie
Übungszentrierte Musiktherapie
Therapeutisches Musizieren
13
13
13
14
14
Einteilung nach theoretischen Grundlagen und Konzepten
Analytische Musiktherapie
Gestalttherapeutische Musiktherapie
Klientenzentrierte Musiktherapie
Verhaltenstherapeutische Musiktherapie
Kognitive Musiktherapie
Therapie nach Juliette Alvin
Therapie nach Paul Nordoff und Clive Robbins
Tomatis-Methode ("Akustische Geburt")
Therapie nach Gertrud Orff
Die anthroposophische Musiktherapie
14
14
14
15
15
15
15
16
16
16
17
INSTRUMENTE IN DER MUSIKTHERAPIE
17
Körpereigene Instrumente und die Stimme
17
Traditionelle Musikinstrumente
17
Außereuropäische Instrumente
18
Speziell hergestellte Instrumente
18
EINSATZ IN DER ARBEIT MIT KINDERN UND JUGENDLICHEN
18
EINGRIFF IN VIER BEREICHE MIT MUSIKALISCHEN METHODEN
19
Emotional domain
19
Social domain
19
Physical domain
19
Cognitive domain
19
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ABGRENZUNG DER MUSIKTHERAPIE ALS PSYCHOTHERAPIE VON DER
MUSIKTHERAPIE IN DER PÄDAGOGIK UND SONDERPÄDAGOGIK
20
INDIKATION EINER MUSIKTHERAPIE UND EINSATZGEBIETE
22
Musiktherapie in der Psychotherapie
22
Musiktherapie in der Medizin und Rehabilitation
23
Musiktherapie in der Heil- und Sonderpädagogik
Geistige und Körperliche Behinderung
Lernbehinderung
Kindlicher Autismus
Autismus
Verhaltensstörungen
Sprachstörungen
Störungen der Wahrnehmung
23
23
24
24
24
25
25
25
Musiktherapie in der Schule
26
VORTEILE DER MUSIKTHERAPIE
26
KRITIKPUNKTE
27
AUSBLICK
28
RESÜMEE
28
GLOSSAR
29
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Geschichte
Historisch gesehen geht die Musiktherapie auf jahrhundertealte Formen zurück und
wurde schon sehr früh in ihrer Bedeutung als Heilkunde erkannt. Die harmonisierende Wirkung von Musik, ihre Ordnung stiftenden und ausgleichenden Kräfte setzten die Heiler als therapeutische Mittel gezielt ein. Elementare Bedeutung hatte sie und hat sie in einigen Kulturen noch heute - als magisches Werkzeug zur Bewältigung von Naturkräften, im kultisch-ekstatischen Raum zur Besänftigung von Geistern und Göttern sowie zur Überwindung von Krankheit und Tod. Die Geschichte
gibt uns reichlich Zeugnis davon. So überlieferten ägyptische Papyri, dass damals
Priesterärzte bestimmte Beschwörungsmusiken anwendeten, um die Fruchtbarkeit
von Frauen zu beeinflussen. Das alte Testament berichtet von der Heilung des depressiven Saul durch Musik des Harfenspiels Davids (ca. 1000 v.Chr.). Auch Pythagoras, Platon und Aristoteles wiesen auf die Kraft der Musik hin. Die „reinigende“
Wirkung der Musik soll in der Abreaktion „belastender Affektstauungen“ liegen. Im
Mittelalter wurden Erkenntnisse der Antike über die Heilwirkung der Musik weniger
beachtet. Zum Beispiel wurde in mittelalterlichen Hospitälern Musik zur Behandlung
schlafloser Patienten angewandt. Im ausgehenden Mittelalter nahm das Interesse
an der Musik als therapeutisches Mittel wieder zu und seit der Neuzeit wurden zahlreiche neue Theorien und Methoden einer Musikheilkunst entwickelt. Es scheint aber, dass die heute praktizierte moderne Musiktherapie nichts anderes darstellt, als
eine Rückbesinnung auf alte Erfahrungen und Praktiken.
Die Hauptkomponenten der Musik
und ihre therapeutische Wirkung
Klang
Der Klang wird oft als Gefühlskraft beschrieben. So verbindet sich diese Komponente musiktherapeutisch mit Störungen und Defiziten der Gefühlswelt, der Affektivität
(Gesamtheit des menschlichen Gefühls- u. Gemütslebens) und Emotionalität. Klänge
lösen Gefühle aus und Gefühle können in Klängen ausgedrückt werden. So ermöglicht der Klang durch ein Mitfühlen eine Vorstellung von den Gefühlen, die den Patienten bewegen. Sprachlich würde meist nur eine Annäherung an ein aktuelles Gefühl gelingen.
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Rhythmus
Der Rhythmus ist direkter mit dem körperlichen Empfinden verbunden. Rhythmus
geht „ins Blut“ oder „in die Beine“ und regt die Bewegung an. Auch unser Körper ist
rhythmisch organisiert (Herzschlag, Schlaf-Wach-Rhythmus, Atemrhythmus, Hormonzyklen...). Er gibt uns Halt durch Ordnung und Strukturierung und wird deshalb
musiktherapeutisch mit allen Störungen des Zeitempfindens, der Einteilung, der
Planung und Strukturierung verknüpft.
Melodie
Die Komponente Melodie spricht die Haltung, die Meinung, die Überzeugungen oder
einfach eine Geschichte an. Melodien haben Individualität und persönliches Profil
und werden therapeutisch unterschiedlich eingesetzt. Bedeutsam ist vor allem ihr
Wiedererkennungswert.
Dynamik
Dynamische Faktoren, wie Tempo, Lautstärke oder Intensität sind Ausdruck von
Kräfteverhältnissen. Diese dynamischen Kräfte sind Elemente des Willens und Wollens. Dynamik ist die Kraft des Wunsches oder des Willens zur Bewegung, zum
Durchhalten oder zur Verwandlung. Durch Ängste werden diese Kräfte verstärkt oder geschwächt. Willenskräfte können aber auch Ängste auslösen. Ziel der dynamischen Kräfte ist das Entstehen einer Balance, die Schwingungen in die eine oder
andere Richtung ermöglicht, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Das ist vergleichbar mit unserem seelischen Gleichgewicht. Die Ausgeglichenheit zwischen den Extremen unserer Gefühle, zwischen Handeln und Denken, zwischen Rationalität und
Intuition ist ein Ziel jeder Psychotherapie, nicht nur der musiktherapeutischen
Psychotherapie.
Wirkungen von Musik
Physiologische Aspekte
Musik kann die vegetativen Funktionen in gewissem Maße steuern und zu einer
Harmonisierung führen. Durch die Wahrnehmung von Musik werden unter anderem
Atmung, Blutdruck, Muskeltonus (normaler Spannungszustand eines Muskels),
Durchblutung und Hautwiderstand beeinflusst. Rhythmusbetonte Musik führt zu ei-
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nem Mitgehen und Steigerung der Puls- und Atemfrequenz und kann so zu Zwecken
der Aktivierung bei Lethargie und Erschöpfungszuständen angewandt werden. Beruhigende Musik führt zur Verminderung von Spannungszuständen durch Herabsetzen
der vegetativen Funktionen und wird zur Entspannung eingesetzt oder kann Entspannungsübungen unterstützen.
Psychologische Aspekte
Zahlreiche Äußerungen lassen sich dazu in der Literatur finden, teilweise zeigen sich
jedoch auch widersprüchliche Ergebnisse. Wir reagieren affektiv auf Musik, die Musik kann unsere Stimmungslage beeinflussen. Durch das Empfinden von verschiedenen Formen von Musik können unterschiedliche Gefühlszustände wie Freude, Trauer, Zufriedenheit oder Ekel ausgelöst und geweckt werden. Es wird auch die gezielte
Modifikation von Gefühlen und Stimmungen beschrieben (z.B. durch eine musikalische Umstimmungstherapie).
1. Bewusstes Hören von Musik bewirkt eine Entfaltung von Wahrnehmungs- und
Erlebnisfähigkeit, ein Abbau von seelischen Spannungen und die Vermittlung
des Gefühls der Geborgenheit.
2. Aktives Musizieren, Singen und Improvisieren unterstützen die Entfaltung der
Persönlichkeit und die Entwicklung von Kreativität und Phantasie.
3. Musikhören und Musizieren können zum Abbau von Konzentrationsstörungen,
Lernhemmungen und Gedächtnisproblemen beitragen, Leistungskapazitäten
werden wiederhergestellt oder erhöht. Auch Unsicherheit, Nervosität, depressive Verstimmungen, Frustration und Aggressionen werden positiv beeinflusst.
Sozialpsychologische Aspekte
Musik stellt die Möglichkeit zur nonverbalen Kommunikation dar. Sie ist eine emotionale Kommunikationsform und Kontaktmittel. Musik ist Gruppen bildend. Das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Gemeinschaftsbildung werden durch gemeinsames Musizieren gefördert. Therapeutische Bedeutung besteht hier in der Möglichkeit, Interaktions- und Kontaktstörungen anzugehen.
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Therapeutische Wirkungen musikalischer Spielkonzepte
1. Zentrierung (Herstellung von Aufmerksamkeit und Interesse)
2. Aktivierung (Förderung der Beweglichkeit und des Ausdrucks)
3. Sensibilisierung (Förderung der Wahrnehmung)
4. Ausgleich (Ausdruck von Spannungen und ein Umgang mit Extremen)
Definition von Musiktherapie
Musiktherapie ist die kontrollierte Anwendung von Musik in der Behandlung von
psychischen und physischen Störungen. (Juliette Alvin)
Musiktherapie ist die gezielte Arbeit mit Musik bzw. akustischen Mitteln zu therapeutischen Zwecken. (Harm Willms)
Der gravierende Unterschied zu anderen Verfahren besteht darin, dass Musiktherapie schwerpunktmäßig im nonverbalen Bereich der Patienten-TherapeutenBeziehung ansetzt und von da ausgehend die Möglichkeit anbietet, die Schranke der
Verbalisierungsfähigkeit zu bearbeiten.
Denkmodelle in der Musiktherapie
Das medizinische Modell
Eine psychische Erkrankung wird aus medizinischer Sicht als Störung im biochemischen Gleichgewicht gesehen, durch Störungen innerhalb des Organismus verursacht. Sie werden insofern genauso betrachtet wie andere Erkrankungen auch. Die
Anwendung von Musik unter diesem Gesichtspunkt sollte im Sinne einer „musikalischen Pharmakologie“ (Wissenschaft von Art und Aufbau der Heilmittel, ihren Wirkungen und Anwendungsgebieten) stattfinden.
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Musik sollte die Vorgänge hinter den Symptomen oder die Symptome selbst beeinflussen, heilend und manipulierend wirken. Anwendung finden Ansätze dieses Modells in der Neurologie, Geburtsvorbereitung und vor allem in der Schmerztherapie,
sowie in der prä-, peri- und postnatalen Behandlung von Neugeborenen.
Das psychodynamische Modell
In der Psychoanalyse liegen die eigentlichen Wurzeln der Musiktherapie. Die psychoanalytisch orientierte Musiktherapie soll dem Patienten direkt helfen und mit Hilfe eines Beziehungsangebotes eine Balance der Persönlichkeit erlangen. Ziele liegen
z.B. in der Stärkung der ICH-Struktur, Wachstum der Selbstakzeptanz oder in der
Bewältigung hemmender Konflikte. Musik stellt hier ein Übermittlungsobjekt zwischen Patient und Therapeut dar. Übertragungs- und Gegenübertragungsprozesse
spielen dabei eine große Rolle. Die Art der musikalischen Improvisation soll Rückschlüsse auf die psychische Struktur des Patienten vermitteln. In diesem Ansatz
wird eher nach der Struktur des dahinter stehenden Konflikts gefragt, es geht nicht
vordergründig um die Symptombeseitigung wie im medizinischen Modell.
Das lerntheoretische Modell
Musik wird hier als unabhängige Variable verstanden, die sich nach abhängigen Variablen wie dem Verhalten des Patienten richtet. Man versucht das mit behavioristischen Methoden wie Konditionierung, Gegenkonditionierung, Desensibilisierung oder
Lernen am Modell. Diese Aspekte werden z.B. auf die Arbeit mit verhaltensgestörten
und schwer behinderten Kindern übertragen. In klassischer Form spielt lerntheoretisch orientierte Musiktherapie in Österreich jedoch kaum eine Rolle. In Kombination
mit anderen Verfahren hat sie dennoch eine nicht zu unterschätzende Bedeutung.
Das humanistisch-existenzialistische Modell
Hier steht der Mensch im Mittelpunkt. Jeder Mensch wird als wertvoll respektiert.
Nach diesem Ansatz soll eine Therapie herausragende und unvergessliche Erlebnisse
als Quelle für neue Kraft, neues Wachstum und persönliche Veränderungen schaffen. Musik ist nicht nur primär Symptombehandlung, sondern trägt Wachstumskräfte und Entwicklungspotentiale in sich. So lassen sich auch in der Arbeit mit
Schwerstbehinderten Wachstumsprozesse initiieren.
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Allgemeine Ziele der Musiktherapie
•
körperliche und seelische Entspannung / Stressbewältigung
•
Abbau von Hemmungen und Angstzuständen
•
Verhaltenskorrektur
•
Förderung der Gruppendynamik durch gemeinsame Zielsetzung
•
Evozieren von verdeckten emotionalen, schöpferischen und konstruktiven
Kräften
•
Förderung von Selbsterfahrung und der Fähigkeit zur sozialen Interaktion und
Kommunikation
•
Abbau von engstirnigem Denken (Berücksichtigung von Bedürfnissen Anderer)
•
Suizidprophylaxe (Vorbeugung), Psychoprophylaxe
•
Eröffnung neuer Lebensperspektiven
•
Entwicklung emotionaler Ausdrucksmöglichkeiten
•
Verbesserung von Selbst- und Umweltverständnis
•
Entwicklung einer psychischen und physischen Stabilität
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Formen der Musiktherapie
Rezeptive Musiktherapie vs. Aktive Musiktherapie
Rezeptiv
•
die Entfaltung emotionaler Wirkung im konzentrativen Anhören
von Musik gemeinsam mit dem
Therapeuten und eventuell mit
anderen Gruppenteilnehmern
•
Im Anschluss daran wird über die
dabei auftretenden Assoziationen
und Emotionen gesprochen.
•
die Wahrnehmung steht im Mittelpunkt
Mittel
•
Klassische Orchester- und Chorwerke
•
Außereuropäische Musikstücke
•
meditative Musik
•
Kombination von Musik und Atemtraining, Muskelentspannung, Bewegung, Tanz
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Aktiv
•
Patienten gestalten aktiv den musikalischen Prozess mit
•
Arbeit mit freier Improvisation
(daher haben auch musikalisch
ungeübte oder völlig unmusikalische Personen die Chance in den
musiktherapeutischen
Prozess
einzusteigen)
•
das Musizieren steht im Mittelpunkt
Mittel
•
eine Vielfalt von Instrumenten,
Körperinstrumente, Singen
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Ziele
•
Üben von Hingabefähigkeit
•
Verbesserung
nehmung
•
Aktivierung
lungskräfte
der
eigener
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Ziele
•
Versuch, Konflikte musikalisch
aufzudecken und zu bearbeiten
•
Erfolgserlebnisse aufbauen
•
Steigerung des Selbstvertrauens
und des Selbstwertgefühls
•
Entfaltung von Ressourcen
•
Gruppenmusizieren soll den Sozialkontakt und die Interaktion erleichtern,
Anpassungsund
Durchsetzungsvermögen fördern
SelbstwahrSelbsthei-
Einzel- vs. Gruppenmusiktherapie
Einzel
•
aktive oder rezeptive Therapie
•
Patienten werden durch einen oder mehrere Therapeuten betreut
Gruppe
•
aktive oder rezeptive Therapie mit
einer Gruppe
•
Es geht um die Ausnutzung der in
der Gruppe herrschenden Beziehungsdynamik.
Gerichtete vs. Ungerichtete Musiktherapie
Gerichtet
•
charakteristisch ist eine zielgerichtete therapeutische Absicht
•
es besteht eine genaue und individuelle Indikationsstellung
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Ungerichtet
•
ist ein weniger situations- und
persönlichkeitsspezifisches Vorgehen
•
kann so auch für eine größere Anzahl von Patienten in gleicher
Weise und zur selben Zeit zur
Anwendung kommen
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Aktive und rezeptive Einzel- und Gruppenmusiktherapie wird häufig mit anderen
psychotherapeutischen Formen verbunden, z.B. mit Psychodrama, Tanztherapien
(Eurythmie, konzentrative Entspannungstherapie), Kunsttherapien (Malen Zeichnen,
Gestalten) oder mit Ausdruckstherapien (als integrative Kunsttherapie) und Atemtherapien.
Musiktherapie ist nicht nur an stationäre Einrichtungen gebunden. Gerade auch ambulante Betreuung ist möglich und notwendig, um flächendeckende Angebote zu
gewährleisten. Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden je nach Notwenigkeit, je
nach Indikation, aktiv oder rezeptiv in einer Einzel-Musiktherapie oder GruppenMusiktherapie betreut. Eine Einzeltherapie ist unter anderem dann angebracht,
wenn Beeinträchtigungen einen Gruppenkontakt nicht erlauben, z.B. autistische (in
Gedanken und Tagträume versponnen) oder mutistische (absichtliche oder psychisch bedingte Stummheit) Kinder lassen sich anfangs besser einzeln fördern.
Dementsprechend ist das Musizieren in Vereinen vor allem bei deprimierten Kindern
und bei Personen, die unter sozialen Beziehungs- und Kommunikationsstörungen
leiden, anzuraten.
Systematik musiktherapeutischer
Methoden
Einteilung nach der Art der Inhalte
Konfliktzentrierte Musiktherapie
Sie ist auf die Bearbeitung von Konflikten zentriert und stellt eine besondere Form
der Psychotherapie dar. Zum Beispiel werden über musikalische Rollenspiele die Gefühle des Patienten erkundet, verborgene Konflikte herausgearbeitet und bewusst
gemacht. Auch werden die Lebensumstände, die zu diesen Konflikten geführt haben, aufgedeckt und bearbeitet. Konfliktzentrierte Musiktherapie kommt im Allgemeinen in klinischer Umgebung vor.
Erlebniszentrierte Musiktherapie
Im Zentrum steht nicht die Lösung von Konflikten, sondern die Klienten sollen neue
emotionale Erfahrungen mit sich und anderen machen. Das eigene Erleben, Phantasie und Kreativität stehen im Mittelpunkt. Ziel ist die Förderung persönlicher Identität und psychischer Reifung. Besonders wertvoll ist die erlebniszentrierte Arbeit mit
geistig Behinderten, mutistischen und autistischen Kindern oder Personen mit spastischen (mit Erhöhung des Muskeltonus) Störungen. Nonverbal werden Vertrauen
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und Selbstsicherheit aufgebaut und ein Gefühl von Geborgenheit vermittelt. Auch in
der Arbeit mit schwerst- oder mehrfachbehinderten Menschen hat sich die erlebniszentrierte Therapie oft als einzige Möglichkeit der Kontaktaufnahme erwiesen. Man
spricht hier von einer Basal-Stimulation. Ein Sonderfall von Basal-Stimulation ist die
Einflussnahme auf frühgeborene Säuglinge im Brutkasten.
Übungszentrierte Musiktherapie
Sie findet überwiegend im Bereich der Sonderpädagogik statt. Durch musikalische
Betätigung können Lerninhalte leichter vermittelt und besser eingeprägt werden,
soziale Verhaltensweisen können ausprobiert und eingeübt werden und Aggressionen in Gruppen können abgebaut werden. Seh- und Hörbehinderte können Wahrnehmungsreste schulen und nach Unfällen oder Schlaganfällen werden motorische
und kognitive (das Wahrnehmen, Denken, Erkennen betreffend) Bereiche gefördert.
Therapeutisches Musizieren
Es geht hier in erster Linie um das Musizieren mit behinderten, aggressiven oder
zurückgezogenen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Im Zentrum steht die
musikalische Arbeit mit dem Ziel des emotionalen Wachstums und der Verbesserung
der Kommunikationsfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit und des Gemeinschaftssinns.
Einteilung nach theoretischen Grundlagen und
Konzepten
Zum einen gibt es musiktherapeutische Methoden, die als Teil einer bestehenden
psychotherapeutischen Schule aufgefasst werden, z.B. der analytischen, verhaltenstherapeutischen, klientenzentrierten oder kognitiven Psychotherapie. Hier wird musiktherapeutisches Handeln anhand von Begriffen aus diesen Schulen beschrieben.
Analytische Musiktherapie
Durch gemeinsame Improvisation wird versucht, das Innenleben des Patienten zu
erkunden, um unbewusste Gefühle zu entdecken, zum Ausdruck zu bringen und
durchzuarbeiten. Der Klang hat hier eine besondere Bedeutung. In einer Klangproduktion, die durch Phantasiethemen wie z.B. „im Wald spazieren“ oder „einen Berg
besteigen“ angeregt wird, kann Unbewusstes symbolisch zum Ausdruck kommen.
Gestalttherapeutische Musiktherapie
Es geht um die gemeinsame Suche nach dem „Hintergrund“ der Persönlichkeit des
Patienten. Mittels verschiedener Instrumente, die als „Hot Seat“ dienen sollen, versucht der Patient Teile seines Selbst auszudrücken. Der Therapeut kann im musika-
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lischen Rollenspiel Persönlichkeitsteile übernehmen, sodass der Patient mit seinem
Selbst musikalisch kommuniziert.
Klientenzentrierte Musiktherapie
Therapeutisches Verhalten wie Akzeptanz und Empathie wird versucht musikalisch
umzusetzen. Vielfach wird mit Menschen gearbeitet, die sehr zurückgezogen sind
und denen es an Selbstvertrauen mangelt. In diesem Rahmen wird das Verhalten
des Patienten durch musikalische Imitation und Unterstützung bestätigt. Jedes Verhalten wird zugelassen und bestätigt, auch wenn es noch so abweichend ist. Indem
der Therapeut das gleiche Tempo, die gleiche Dynamik und Rhythmik der Musik des
Patienten übernimmt, kann er ihm nonverbal signalisieren: „Ich bin für dich da und
finde wichtig, was du fühlst.“.
Verhaltenstherapeutische Musiktherapie
Musik wird hier rezeptiv und aktiv als Verstärker eingesetzt, z.B. wird Verhalten rezeptiv dadurch verstärkt, dass Patienten Musik hören oder ausführen dürfen, wenn
sie das gewünschte Verhalten gezeigt haben. Neben der Verstärkung gibt es auch
die Konditionierung. Musik wird als Stimulus eingesetzt, der einem schon vorhandenen Angst auslösenden Stimulus entgegenwirkt. In der systematischen Desensibilisierung wird mit der am wenigsten beängstigenden Situation angefangen. Dabei
wird der Patient durch Musik in Entspannung gesetzt, die der Angst entgegenwirken
soll. Gelingt die Entspannung wird zur nächst stärkeren Angstsituation fortgeschritten.
Kognitive Musiktherapie
Es wird versucht, die irrationalen Gedanken und Ängste der Patienten durch Lieder
mit Text zu verändern.
Zum anderen gibt es die Auffassung, dass die Musiktherapie eine eigenständige
Therapieform ist, die daher eigene Begriffe benötigt. Therapeutisches Handeln wird
hier ausschließlich mit musikalischen Termini umschrieben.
Therapie nach Juliette Alvin
Musiktherapeutische Arbeit findet speziell mit autistischen Kindern und Jugendlichen
statt. Sie betont das ganze Musikerleben, das neben der Aktivierung kognitiver Prozesse auch auf die Befriedigung emotionaler Bedürfnisse zielt. Wesentliches Element
ist die Arbeit mit der Stimme. Dabei wird das Hörbewusstsein des Kindes entwickelt.
Musik und Klang lösen eine sprachliche oder stimmliche Reaktion aus, die eine Vorstufe des Sprechens darstellen kann. Diese Reaktionen zeigen zumindest das Be-
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dürfnis der Kinder sich mitzuteilen. Auch Bewegungen und Improvisationen stellen
wichtige Elemente dar. Endziel der Therapie ist die soziale Eingliederung des autistischen Kindes.
Therapie nach Paul Nordoff und Clive Robbins
Es ist im Wesentlichen ein klinischer Ansatz, der für die Arbeit in Psychiatrie, Neurologie, Innere Medizin und Pädiatrie erweitert wurde. Er dient der Behandlung behinderter und autistischer Kinder. Ziel ist es, die Kommunikationsfähigkeit in der Musik
und durch die Musik zu erhöhen. Ihr Konzept ist nicht nur auf Kinder mit besonderer
musikalischer Begabung begrenzt. Die Therapeuten sprechen vom „Music Child“,
d.h. von einer angeborenen individuellen Musikalität, die jedes Kind besitzt. Ihrer
Meinung nach ist das kindlich-musikalische Empfindungsvermögen universal.
Diese Musiktherapie wird in der Regel von zwei Therapeuten durchgeführt. Ein Therapeut spielt zumeist auf dem Klavier, während der Co-Therapeut dem Kind Hilfestellungen gibt, um auf verschiedenen Instrumenten mit dem Therapeuten in Interaktion zu treten. Dissonanzen und Synkopen sind wesentliche Komponenten dieses
Ansatzes. Diese extrem spannungsreiche Musik soll die Aktivität und Vitalität wecken und die Aufmerksamkeit erhöhen. Auch vokale Improvisationen (zur Entwicklung der Sprachfähigkeit) werden eingesetzt.
Tomatis-Methode ("Akustische Geburt")
Tomatis verwendet fast ausschließlich Musik von Mozart, wobei Bass- und Mittelfrequenzen herausgefiltert worden sind. Dies soll zur Stärkung der Hörleistung führen,
besonders der Knochenleitung. Bei Kindern soll die Methode der "Akustischen Geburt" Einfluss auf Lern- und Verhaltensstörungen und Stottern nehmen. Hierbei wird
mit der Stimme der Mutter gearbeitet. Die Stimme wird stark verfremdet, sodass
die Mutter unerkannt bleibt. Im Laufe der Sitzung wird diese Verfremdung immer
mehr aufgegeben. Die "Akustische Geburt" wird dann als gelungen angesehen,
wenn das Kind die Stimme seiner Mutter erkennt.
Therapie nach Gertrud Orff
Das ist eine auf der Grundlage des Orff-Schulwerks und Orff-Instrumentariums entwickelte Therapieform. Sie wird vor allem bei geistigen, körperlichen und sinnesbehinderten Kindern eingesetzt. Auch bei Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsstörungen und bei Kindern mit autistischen Störungen. Bei diesem Ansatz
wird keine Trennung von Musik, Wort und Bewegung vorgenommen, er ist multisensorisch zu verstehen. Orff versucht die natürliche Einheit von visuellen, akustischen
und taktilen (den Tastsinn betreffenden) Reizen, die sich in Gestik und Mimik äußern, zu berücksichtigen. So wird das Material, das neben spezifischen Instrumenten auch andere Gegenstände umfasst, gezielt von drei therapeutischen Ansatzpunkten her eingesetzt: taktil-, optisch- und akustisch-therapeutisch. Entsprechend
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der Kapazität des Kindes werden die verschiedenen Sinne gleichzeitig oder hintereinander angesprochen. Mit dem Material soll ökonomisch umgegangen werden,
wenig Material beschränkt nicht, sondern bereichert.
Die anthroposophische Musiktherapie
Sie greift auf die Theorien von Rudolf Steiner zurück. Die äußeren Unterschiede zu
anderen Richtungen werden vor allem auch am Instrumentarium deutlich: Leier,
Harfe, Kantele, Streichpsalter, Kalevala-Obertonflöten, Schalmei und Krummhorn
gehören dazu. Musikalische Elemente, wie Klangfarbe (Instrument), Harmonie und
Takt sind in einem zweidimensionalen System von Mensch und Musik eingespannt.
Man spricht vom „Geistig-Seelischen“, das sich dem „Leiblichen“ des Menschen entzieht, um in das Musikalische einzutauchen. Rhythmische Musik wird mit eurythmischen (gleich-, regelmäßig gegliederten) Bewegungsübungen, Atemübungen, Summen und Singen verbunden. Die Übungen finden in teilweise abgedunkelten Räumen oder mit Farblicht erleuchteten Räumen statt.
Instrumente in der Musiktherapie
Körpereigene Instrumente und die Stimme
Klatschen, Stampfen, Schnalzen, Schmatzen, aber auch Summen oder Singen von
Melodien oder Liedern, die Improvisation von Melodien zu Texten oder die Begleitung von Tanz und rhythmischen Bewegungen mit spontanen verbalen Äußerungen
Körpereigene Instrumente sind bei schweren Behinderungen oft die einzigen selbstständigen musikalischen Tätigkeiten und das Singen von Liedern ist z.B. bedeutsam
für die Sprachförderung.
Die Stimme ist auch ein wichtiges Medium, mit dem Gefühle ausgedrückt werden
können, was häufig spontan in einem Lachen, Schreien oder Singen geschieht.
Traditionelle Musikinstrumente
Gitarre, Klavier, Blockflöte, Streichinstrumente, Orff-Instrumentarium (Pauken,
Trommeln, Triangeln, Xylophone)
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Außereuropäische Instrumente
Djembe, Bongo, lateinamerikanische Rasseln, indonesische Bambusinstrumente,
australisches Didjeridoo
Speziell hergestellte Instrumente
Instrumente aus Umweltmaterialen, Schrott, Gebrauchsgegenstände, wie Topfdeckel, Kochtöpfe, ...
Gerade für das Musizieren mit behinderten Menschen muss oft nach besonderen
Möglichkeiten gesucht werden. Der Einsatz selbst hergestellter Instrumente findet
großen Anklang und ist auch therapeutisch äußerst wertvoll, weil die Instrumente
einen besonders hohen Identifikationswert besitzen.
Welche Musikinstrumente für eine Sitzung ausgewählt werden, hängt von den Gefühlen und dem Ausdrucksbedürfnis des Einzelnen ab. Auch die Auswahl der Musik
soll anfangs der momentanen emotionalen Lage des Patienten angepasst werden.
Mit der Auswahl der Musik stimmt sich der Therapeut auf den Patienten ein. Für eine beabsichtigte Veränderung im psychischen Erleben müssen Musik und Instrumente verändert werden.
Einsatz in der Arbeit mit Kindern und
Jugendlichen
Ein wichtiges Instrumentarium ist die Trommel. In uralten Heiltraditionen hat die
Trommel ihren festen Platz beim Singen, beim Tanz oder als Medium von Trance
und Meditation. Ihr Spiel soll den Ausdruck besonders starker Gefühle ermöglichen,
Aufmerksamkeit und musikalische Reaktionen wecken. Vor allem in der Therapie
mit emotional und sozial gestörten Kindern und Jugendlichen werden verstärkt Percussioninstrumente verwendet.
Neben der Trommel finden auch Bongos oder lateinamerikanische Rhythmusinstrumente Anwendung. So können z.B. Aggressionen ausgedrückt und in gemeinsames
musikalisches Spielen umgewandelt werden. Gehemmte Kinder lernen mit ihren Gefühlen und Spannungen besser umzugehen. Musikinstrumente sind Mittel zum spontanen Ausdruck von Gefühlen und Stimmungen, als Kommunikationsmittel, mit denen Botschaften ausgetauscht werden können. Des Weiteren ist auch der Umgang
mit Grenzbereichen des Handelns und der Wahrnehmung bedeutsam. Die Kinder
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können etwas Neues ausprobieren, können Grenzen des bisher Bekannten überschreiten.
Eingriff in vier Bereiche mit
musikalischen Methoden
Emotional domain
Durch Liedtexte können Diskussionen eingeleitet werden, gemeinsames Komponieren, Singen und Musizieren bietet die Gelegenheit, Gefühle, Ideen, Meinungen und
Wertvorstellungen auszudrücken und können das Selbstwertgefühl stärken.
Social domain
Beim Musizieren im Verein werden Fähigkeiten zur angemessenen Interaktion geübt
und sozialer Kontakt wird erleichtert.
Physical domain
Bei Musik, Tanz, Bewegung oder szenischer Aufführung können Energie, Ärger oder
Frustration ausagiert werden.
Cognitive domain
Zusätzlich führt die Musik auch zu kognitiven Lernleistungen, Verbesserungen im
Schreiben, Lesen und Sprechen, Verbesserung von Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnisleistungen.
Esther Scheucher
Roman Rudorfer
15. September 2004
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Musik
Ein Therapiemittel in der Medizin
Seminararbeit
ÖBV-Seminar für Jugendreferenten
Abgrenzung der Musiktherapie als
Psychotherapie von der
Musiktherapie in der Pädagogik und
Sonderpädagogik
Beim Umgang mit Musik findet man sich fortwährend im Schnittfeld mehrerer Arbeitsfelder. Alle Bereiche sind eng miteinander verflochten, gerade im Bereich der
Sonderpädagogik, weil sie sich das gleiche Medium und gemeinsame Wurzeln teilen.
Unterschiede gibt es jedoch hinsichtlich Zielgruppe und Anspruch.
Therapie (Psychotherapie): bezieht sich auf die Beseitigung von Beeinträchtigungen,
auf eine Veränderung vom Krankhaften zum Gesunden
Pädagogik: bezieht sich auf die Veränderung und Differenzierung von Kenntnissen
und Fertigkeiten von einem mittleren auf ein höheres Niveau
Sonderpädagogik: bezieht sich auf das Lernen im Umgang mit einer dauerhaften
Behinderung
Die Anteile pädagogischer und therapeutischer Intervention verändern sich nach
Tischler je nach der Schwere einer Störung.
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Roman Rudorfer
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Musik
Ein Therapiemittel in der Medizin
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Umgang mit Musik im Schnittfeld von Pädagogik, Sonderpädagogik und Therapie (nach Tischler 1983)
In der allgemein bildenden Schule werden im Musikunterricht musikalische Grundkenntnisse und Wissen über die Musikkultur vermittelt. Der Musikunterricht trägt
zudem noch zur Psychohygiene und Problemprophylaxe bei und hat positive Auswirkungen auf den Schulalltag. Es werden auch musiktherapeutische Maßnahmen bei
Problemfällen angewendet (man spricht von so genannten Schüler-PatientInnen).
Der Unterricht in einer Sonderschule beinhaltet nicht nur das Lernen von Musik,
sondern auch Lernen mit Hilfe von Musik. Viele Musikschulen haben das therapeutische Musizieren mit Behinderten bereits integriert und Musikhochschulen beschäftigen sich ebenfalls mit therapeutischen Aspekten.
Dagegen enthält die musikpsychotherapeutische Sitzung in einer Klinik auch pädagogische Anteile. Z.B. müssen die Patienten lernen, mit den Instrumenten umzugehen, durch Unterweisung, durch Imitationslernen oder durch Ausprobieren.
Hier zeigt sich somit auch, dass Musiktherapie nicht immer gleich verstanden wird
und sich nicht immer als eine Form von Psychotherapie bezeichnen lässt.
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Indikation einer Musiktherapie und
Einsatzgebiete
Musiktherapie ist immer dann angeraten, wenn Menschen sich mit ihren Gefühlen
und Konflikten leichter nonverbal als verbal auseinandersetzen können oder wenn
die verbale Kommunikation zwischen Therapeut und Patient gestört oder problembehaftet ist oder sein könnte. Es lassen sich „gute“ Erfolge bei Patienten erzielen,
deren Probleme im Bereich der Wahrnehmung und des Ausdrucks eigener Emotionen liegen, die Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich haben, die antriebsarm sind oder deren Kreativität, Flexibilität und Erlebnis- und Genussfähigkeit
eingeschränkt ist.
Musiktherapie sollte als Baustein innerhalb eines weit gefächerten therapeutischen
Angebots, im Kontext einer Gesamtbehandlung nicht fehlen.
Musiktherapie in der Psychotherapie
Diese Form von Therapie kann bei einem breiten Spektrum psychischer, psychiatrischer und psychosomatischer Störungen und Krankheiten eingesetzt werden.
•
Depressionen, Angststörungen, Zwangserkrankungen
•
Hyperkinetische Störungen
•
Ess-Störungen
•
Schizophrenie
•
allergische Erkrankungen
•
Verdauungsstörungen
•
Patienten, die nicht fähig sind zu sprechen, z.B. Autisten, Psychotiker, Hirngeschädigte
•
Suchterkrankungen
Bei tiefen emotionalen Verletzungen, z.B. nach sexuellem Missbrauch oder körperlichen Misshandlungen, die nur sehr schwer verbal zu bearbeiten sind, erweist sich
Musiktherapie als besonders effektiv.
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Gerade in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen findet Musikpsychotherapie großes Interesse. Die Erfolge der Arbeit mit kranken Kindern können darauf zurückgeführt werden, dass Musiktherapie als einzige Therapieform ohne differenzierte
sprachliche Fähigkeiten auskommt und Kinder so leichter erreicht werden können.
Der Musiktherapie kommt dabei auch der hohe Aufforderungscharakter der Instrumente und deren elementaren Spielweise zugute. Nahezu jedes Kind verspürt große
Lust auf einem Instrument zu spielen.
Musiktherapie in der Medizin und Rehabilitation
Indem Musik das vegetative Nervensystem positiv beeinflusst, wird sie verstärkt in
der klinischen Behandlung funktional eingesetzt.
Die größte Rolle spielt sie dabei in der Anästhesie und in der Behandlung von
Schmerzpatienten, besonders bei Krebserkrankungen.
Viele Kliniken nutzen gezielt Musik, um Narkose- und Schmerzmittel zu reduzieren,
direkt zur Schmerzlinderung oder um den Patienten in Angstzuständen zu entkrampfen.
In der Geburtshilfe hat sich Musik neben der Schmerzlinderung auch zur Entspannung der Atmosphäre im Kreißsaal bewährt.
In der Neurologie werden musikalische Trainingsprogramme zur Aktivierung und
Antriebsförderung von Schlaganfallpatienten oder nach Schädel-Hirn-Traumen eingesetzt. Musikalische Rhythmusübungen sollen die Motorik und die Koordination von
Bewegungsabläufen verbessern.
Zu erwähnen ist auch der sinnvolle Einsatz bei alten Menschen, bei unheilbar kranken Menschen und in der Sterbebegleitung.
Musiktherapie in der Heil- und Sonderpädagogik
In diesem Bereich findet die Musiktherapie in Kombination mit Mal- und Schreibübungen oder Sing- und Bewegungsspielen bevorzugt Anwendung.
Geistige und Körperliche Behinderung
Als großes Problem erweist sich vor allem die soziale Isolation von behinderten Kindern und Jugendlichen. Musik bietet hier eine großartige Möglichkeit für eine Integration der Betroffenen, vor allem in der gemeinsamen Anwendung bei behinderten
und nicht behinderten Kindern. Es hat sich gezeigt, dass selbst Schwerstbehinderte
Musikalität und ein außergewöhnliches Interesse an Musik und Instrumenten besit-
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Musik
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zen. Musik scheint demnach ein ideales Medium zu sein, benachteiligten Kindern
Freude, Glück und das Gefühl des Beteiligtseins und des Erfolgs zu vermitteln, ihnen
auch die Möglichkeit zu bieten, sich auszudrücken und sich zu verwirklichen.
So sollen zwischenmenschliche Beziehungen verbessert und vor allem das Selbstwertgefühl gestärkt werden. Die Kombination mit Tanz und Bewegung wirkt sich vor
allem positiv auf körperlich behinderte Kinder aus, indem motorische Kontrolle und
Muskelkoordination geschult werden.
Lernbehinderung
Ziele:
•
akustische Sensibilisierung
•
Förderung von Konzentration, Gedächtnis und Aufmerksamkeit
•
Steigerung der Ausdrucksfähigkeit
•
Vermittlung von Erfolgserlebnissen und Schaffung von Lernmotivation
•
Verbesserung verbaler Leistungen
•
Steigerung der Reaktionsfähigkeit
Kindlicher Autismus
Ziele:
•
Schaffung erster, primitiver Kontakte zur Umwelt, Heraustreten aus der emotionalen Isolation
•
Sprachentwicklung
Autismus
Ziele:
•
Förderung der sozialen Interaktionsfähigkeit
•
Verbesserung des Körper- und Selbstgefühls
Musik vermag in die Erfahrung menschlichen Kontaktes hineinzuführen. Sie kann,
indem sie eine wortlose und entspannte Umgebung schafft, dem Patienten Aktivität
und Selbstständigkeit ermöglichen und auch bei schweren Kontaktstörungen ein
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Roman Rudorfer
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erstes Näher kommen erlauben. Für diesen Erstkontakt scheint eine Einzeltherapie
ohne starres und festgelegtes Vorgehen notwendig.
Die Arbeit mit autistischen Kindern ist eines der erfolgreichsten Tätigkeitsgebiete
der Musiktherapie.
Verhaltensstörungen
Ziele:
•
Training des sozialen Verhaltens und Anpassung an die Umwelt
•
Kontrollieren und Trainieren der Motorik
•
Erlernen von Selbstdisziplin, Ordnung und Ausgeglichenheit
Aktives Musizieren in Gruppen hat eine integrierende Wirkung auf verhaltensgestörte Kinder und fördert über das Akzeptieren musikalischer Regeln die soziale Anpassung. Durch bewegungsunterstützende Musikimprovisation kann gesteigerter Bewegungsdrang kontrolliert ausgelebt werden.
Sprachstörungen
Ziele:
•
Entwicklung eines Gefühls für Rhythmus und Koordination
•
Verbesserung der Ausdrucksfähigkeit
Die Übungen (bestehend aus Bewegung, instrumentellen Musizieren und Sprechübungen) beziehen sich dabei auf den Körper-, Sprach- und Atemrhythmus.
Störungen der Wahrnehmung
Ziele:
•
am wichtigsten ist hier die soziale Integration
•
Schulung der Sinnesfähigkeit
Selbst für taube Kinder stellt die Musiktherapie kein Hindernis dar. Tiefe Töne können nämlich nicht nur gehört, sondern auch gefühlt werden. Tanzen und Bewegung
nach gefühlter Musik kann ein wichtiger Beitrag zur sozialen Integration sein.
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Roman Rudorfer
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Musiktherapie in der Schule
Psychopathogene Bedingungen wie Stress, Selbstentfremdung oder Kompetenzverlust, sowie die damit verbundenen pathologischen Entwicklungen bedürfen effiziente
Interventionen.
Die Fülle von depressiven Erkrankungen, Suizidversuchen, Angststörungen,
Zwangshandlungen und Essstörungen unter Kindern und Jugendlichen stellen besonders auch die Schule vor die Aufgabe psychischer und psychosomatischer Prophylaxe.
Die Schule ist eine Institution, die großflächig und langfristig intervenieren vermag.
Gerade damit dürfte und sollte ihr künftig eine wichtige Funktion im Vorfeld von
Therapie zukommen. Das betrifft vor allem den Musikunterricht, Kunsterziehung,
Religionsunterricht, Philosophie oder Ethik. So thematisieren z.B. Standartwerke im
Musikunterricht häufig Gehalte psychotherapeutischer Relevanz, wie Suizidproblematiken. Hier zeigt sich eine Chance für einen pathologisch und psychodynamisch
reflektierenden Musikunterricht.
Untersuchungen haben gezeigt, dass gemeinsames Musikhören und Musizieren im
Musikunterricht große Effekte im emotionalen Klima hervorrufen, die sich auf andere
Fächer zu übertragen scheinen. Nachgewiesen wurden signifikante Verbesserungen
der Empathie, des Selbstwertgefühls und des Vertrauens der Schüler untereinander.
Durch gemeinsame musikalische Aktivitäten, z.B. im Schulchor oder -orchester,
können die kommunikativen Möglichkeiten der Schüler erweitert werden, neues soziales Verhalten ausprobiert und geübt werden.
Musik lässt sich auch zur Entspannung und zur Begleitung von kreativen anderen
Tätigkeiten wie Malen oder Schreiben einsetzen.
Vorteile der Musiktherapie
•
Musiktherapie ermöglicht nonverbale Kommunikation
Das ist das eigentliche Spezifikum der Musiktherapie. Neben der auditiven Wahrnehmung steht die Beobachtung des eigenen und fremden Körpers in seiner Mimik
und Gestik im Vordergrund. Musik ist eine Sprache der Gefühle. Es kann emotional
miteinander in einem angstfreien Raum kommuniziert werden. Das ist auch besonders wichtig bei Patienten, die nicht fähig sind zu sprechen, wie Autisten oder geistig und körperlich behinderte Menschen. Die Erfolge der Arbeit mit kranken Kindern
können darauf zurückgeführt werden, dass Musiktherapie als einzige Therapieform
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ohne differenzierte sprachliche Fähigkeiten auskommt und damit besonders Kinder
leichter erreicht.
•
Musiktherapie transformiert „böse“ in „gute“ Erfahrungen
Musik kann den Zugang zu tieferen seelischen Bereichen öffnen und ermöglicht, negative traumatische Erlebnisse des Patienten gezielt mit Klängen, Rhythmen und
Melodien wiederzubeleben und neu erfahrbar zu machen.
•
Musiktherapie ermöglicht spontane Handlungen in der Improvisation
Eine freie Improvisation ermöglicht spontanes Agieren, Verhalten und Erleben, wodurch alte Erfahrungen wiederbelebt, aber auch neue Verhaltensweisen probiert
werden können.
•
Musiktherapie ermöglicht die Abreaktion von Gefühlen
In der freien Improvisation spielt die Katharsis als Abreaktion von starken Gefühlen
eine besondere Rolle. Wut oder Hass, Liebe oder Sehnsucht können so musikalisch
ausgedrückt werden, was leichter ist, als darüber zu reden.
Kritikpunkte
•
Die Systematik musiktherapeutischer Methoden erweist sich nicht als trennscharf.
•
Es gibt viele theoretische Ansätze, die sich nicht in einem schlüssigen Grundkonzept vereinen lassen.
•
Oft handelt es sich um viele pseudowissenschaftliche Grundannahmen und
um nicht beweisbare, widersprüchliche Vorstellungen innerhalb eines Konzeptes.
•
Nur relativ globale Indikationskonzepte werden vorgelegt.
•
Form und Ablauf musiktherapeutischer Arbeit sind nicht festgelegt.
•
Es gibt nur wenig exakt beobachtete Studien zur Wirkung von Musiktherapie
und dann oft nur mit mangelhafter Methodik.
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Ausblick
Um das Image der Musiktherapie zu erhöhen und um die Musiktherapie als Psychotherapie nach dem Psychotherapeutengesetz anzuerkennen, sollte eine klare Abgrenzung der einzelnen Therapieformen und die genaue Definition der Indikationen
und Anforderungen an die jeweiligen Therapeuten angestrebt werden. Empirisch
genaue Evaluationen und Untersuchungen werden gefordert, um das Fach auch
nach wissenschaftlichen Standards weiterzuentwickeln. Trotzdem ist inzwischen unumstritten, dass die Musiktherapie einen wesentlichen Wirkungsfaktor in einem Gesamtbehandlungskonzept darstellt. Sie kann einen Rahmen schaffen, in dem sich
kranke Menschen selbst reaktivieren können und Selbstheilungstendenzen wirksam
werden. Ihre nonverbale Art spricht behinderte und nicht behinderte Menschen gleichermaßen an und schafft so eine gute Möglichkeit zu einem gemeinsamen Miteinander.
Resümee
Abschließend ist zu erwähnen, dass eine Therapie in Vereinen bis zu einem gewissen Grad möglich ist. Zu behaupten, Musikvereine seien Musiktherapie im medizinischen Sinn, wäre absolut überzogen.
Allerdings können scheinbar „kleinere Probleme“, die von Betroffenen (meist Jugendlichen) oft als gewaltig empfunden werden, in einer Gruppe (wie z.B. einem
Musikverein) in einer Art und Weise therapiert werden, die sonst nirgends möglich
wäre. Eine Gruppe bietet eine gute Gelegenheit wieder Halt zu finden, um sich in
der Gesellschaft wieder zu integrieren.
Auch sollte der psychologische Aspekt im Musikverein nicht außer Acht gelassen
werden. Anhand des Beispiels „Thörl“ ist erkennbar, dass nicht nur das Musizieren
Therapie ist, sondern allein die Gemeinschaft einen großen Teil der Therapie ausmacht. Durch den Kontakt mit Anderen und das Austauschen von Gedanken und
Erlebtem wird ein Schritt in Richtung „Besserung“ der derzeitigen Situation erwirkt.
Das Wissen, in einer bestimmten Lage nicht allein zu sein, gibt Hoffnung und Auftrieb.
Musik – Ein Therapiemittel in der Medizin! Auch im Musikverein?
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Roman Rudorfer
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Glossar
-A-
-E-
Affekt
Empathie
heftige Erregung, Zustand einer außergewöhnlichen seelischen Angespanntheit
Anästhesie
Ausschaltung der Schmerzempfindung (z.B. durch Narkose)
Autismus
psychische Störung, die sich in
krankhafter Ichbezogenheit und affektiver Teilnahmslosigkeit, Verlust
des Umweltkontaktes und Flucht in
die eigene Phantasiewelt äußert.
-BBehaviorismus
amerikanische sozialpsychologische
Forschungsrichtung, die durch das
Studium des Verhaltens von Lebewesen deren seelische Merkmale zu
erfassen versucht
-D-
Bereitschaft und Fähigkeit, sich in
die Einstellung anderer Menschen
einzufühlen (Psychol.)
empirisch
erfahrungsgemäß, aus der Erfahrung, Beobachtung
Eurythmie
Bewegungskunst und –therapie, bei
der Gesprochenes, Vokal- und Instrumentalmusik in Ausdrucksbewegungen umgesetzt werden
-IIndikation
Grund oder Umstand, eine bestimmte (ärztliche) Maßnahme durchzuführen
Interaktion
aufeinander
bezogenes
Handeln
zweier oder mehrerer Personen,
Wechselbeziehung zwischen Handlungspartnern (Psychol., Soziol.)
Dissonanz
Zusammenklang von Tönen, der als
Missklang empfunden wird und nach
der überlieferten Harmonielehre eine Auflösung fordert (Mus.)
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Musik
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-KKatharsis
das Sichbefreien von seelischen
Konflikten und inneren Spannungen
durch eine emotionale Abreaktion
(Psychol.)
kognitiv
die Erkenntnis betreffend; erkenntnismäßig
-LLethargie
1. krankheitsbedingte Schlafsucht
mit Bewusstseinsstörungen (z.B. bei
Vergiftungen; Med.)
2. körperliche und seelische Trägheit; Gleichgültigkeit, Teilnahmslosigkeit
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-NNeurologie
1. Wissenschaft von Aufbau und
Funktion des Nervensystems.
2. Wissenschaft von den Nervenkrankheiten, ihrer Entstehung und
Behandlung
-PPädiatrie
Teilgebiet der Medizin, auf dem man
sich mit den Krankheiten des Säuglings- und Kindesalters befasst;
Kinderheilkunde.
pathogen
krankheitserregend,
verursachend (Med.)
Krankheiten
pathologisch
krankhaft
-MMotorik
1. Gesamtheit der willkürlichen aktiven Muskelbewegungen (Med.)
2. die Bewegungen (Gestik, Mimik)
eines Menschen als Ausdruck der
Persönlichkeit (Psychol.)
Mutismus
absichtliche oder psychisch bedingte
Stummheit; Stummheit ohne organischen Defekt (Med.)
perinatal
den Zeitraum kurz vor, während
und nach der Entbindung betreffend
(Med.)
Pharmakologie
Wissenschaft von Art und Aufbau
der Heilmittel, ihren Wirkungen und
Anwendungsgebieten
postnatal
nach der Geburt
pränatal
vor der Geburt, der Geburt vorausgehend (Med.)
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Roman Rudorfer
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Ein Therapiemittel in der Medizin
Prophylaxe
Vorbeugung,
vorbeugende
Maßnahme; Verhütung von Krankheiten
(Med.)
Psychodrama
Psychotherapeutische Methode, die
den Kranken dazu anregt, seine
Konflikte schauspielerisch vorzuführen, um sich so von ihnen zu befreien.
Psychohygiene
Wissenschaft, Lehre von der Erhaltung der seelischen Gesundheit
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-TTonus
der durch Nerveneinfluss beständig
aufrechterhaltene
Spannungszustand der Gewebe, besonders der
Muskeln (Med.)
-Vvegetativ
dem Willen nicht unterliegend (von
Nerven; Med.)
Psychosomatik
Wissenschaft von der Bedeutung
seelischer Vorgänge für Entstehung
und Verlauf körperlicher Krankheiten (Med.)
-SSchizophrenie
Bewusstseinsspaltung, Verlust des
inneren Zusammenhangs der geistigen Persönlichkeit (Med.)
spastisch
krampfhaft, krampfartig, verkrampft
(vom Spannungszustand der Muskulatur)
Stimulus
Reiz, Antrieb
Synkope
Betonung eines unbetonten Taktwertes (während die betonten Werte ohne Akzent bleiben; Mus.)
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Roman Rudorfer
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