Stand: Januar 2016 Vorwort In unserer modernen Welt gibt es so viele Kontakte und Begegnungen mit Menschen aus fremden Ländern und unbekannten Kulturen wie niemals zuvor. In Nürnberg leben derzeit Menschen aus über 160 Nationen zusammen. Wissen, Begegnung und Respekt sind grundlegende Voraussetzungen für ein friedvolles Miteinander. Diese Voraussetzungen fallen nicht vom Himmel, sondern müssen aktiv angegangen werden. Interreligiöses Lernen lebt von Begegnungen. An Lernorten wie Kirchen, Synagogen, Moscheen, Jüdischen Museen, bei religiösen Festen, interkulturellen Dialogwochen und während der Woche der Brüderlichkeit bestehen vielfältigste Begegnungsmöglichkeiten. „Interreligiöses Lernen to go ...“ stellt darüber hinaus einen weiteren Zugang dar. Es unterstützt Sie in Schule, Gemeinde, Kindertagesstätte und in der Erwachsenenbildung dabei, Ihrer jeweiligen Zielgruppe fremde und unbekannte Glaubenswelten mittels religiöser (Kult-) Gegenstände nahe zu bringen. 2 Sie wählen aus Wer sich auf den Weg macht, fremde Glaubenswelten zu entdecken, wählt aus, was er dazu braucht. Diese Auswahlentscheidung treffen Sie im Hinblick auf Ihre Zielgruppe selbst. In unserer Mediathek oder im Internet können Sie sich in einem Katalog über unsere ausleihbaren Gegenstände informieren, unter „OnlineRecherche“ die Verfügbarkeit prüfen und uns Ihre Auswahlentscheidung per Mail mitteilen. Hier finden Sie auch unsere Ausleihbedingungen. Sie packen selbst Religiöse (Kult-) Gegenstände brauchen Schutz. Unsere religiösen Artefakte können Sie in ausleihbare Trolleys packen. Wir stellen Samttücher bereit, die die Gegenstände schützen und eine ästhetisch ansprechende Vorstellung ermöglichen. Es liegt an Ihnen, interreligiöses Lernen auf den Weg zu bringen. Packen Sie es an! 3 Regeln für den Umgang mit religiösen Artefakten Sakrale Gegenstände haben für die Angehörigen einer Religion einen bestimmten Stellenwert, den es zu achten gilt, unabhängig davon, ob ich diese Überzeugung teile oder nicht. Stell dir vor, jemand aus dieser Religion wäre im Raum anwesend, während wir uns mit dem Gegenstand aus seiner Religion befassen; er/sie sollte unser Verhalten nicht als verletzend empfinden und ihre/seine Religion nicht herabgesetzt sehen. Durch Angehörige dieser Religion können wir lernen, wie dieser Gegenstand angemessen verwendet wird … - Essen und Trinken während der Beschäftigung mit den religiösen Gegenständen in den meisten Fällen unangebracht, außer es handelt sich um einen Gegenstand, der mit Speisen und Getränken zu tun hat. - In aller Regel ist es besser, wenn die Gegenstände nicht mit dem Boden in Berührung kommen, sondern auf einem Tisch sind. - Manche der sakralen Gegenstände haben nicht nur einen ideellen, sondern auch einen materiellen Wert, d.h. sie sind relativ kostbar und wertvoll. Deswegen ist Vorsicht und Behutsamkeit bei manchen Sachen angebracht, damit sie nicht beschädigt werden! Das gilt auch – und vielleicht gerade – für solche Gegenstände, die Gebrauchsspuren aufweisen; es sollen keine weiteren hinzukommen. - Religiöse Artefakte symbolisieren etwas und tragen Erfahrungen bzw. Erinnerungen in sich, kollektive und individuelle. Damit diesen Vorstellungen nachgegangen werden kann, braucht es ausreichend Zeit. Wir nehmen sie uns. Werner Haußmann Aus: Haußmann/Lähnemann: Dein Glaube – mein Glaube. Interreligiöses Lernen in Schule und Gemeinde, Vandenhoeck und Ruprecht, 2005, S.34 4 Danksagung Das „Interreligiöse Lernen to go ...“ wäre schon im Ansatz fragwürdig, wäre es nur aus christlicher Perspektive konzipiert und nicht von Anfang an durch interreligiöse Zusammenarbeit gekennzeichnet. Daher gilt unser besonderer Dank den Vertreterinnen und Vertretern der anderen Religionen für ihre Beratung und Unterstützung bei der Erstellung der Texte sowie der Auswahl der Gegenstände. Wir bedanken uns herzlich bei Herrn German Djanatliev, Jüdischer Religionslehrer Herrn Amin Rochdi, StR RS, Islamischer Religionspädagoge Frau Melek Yildiz, Bundesvorstand der Alevitischen Gemeinde Deutschland e.V. Frau Meixner/Herr Vetter, Buddhistische Gemeinschaft Bodhi-Baum e.V. Außerdem wären die Erstellung des Kataloges sowie die Bereitstellung der Gegenstände nicht möglich gewesen ohne die Mithilfe folgender Personen: Andrea Tuschl, Rlin i.K. Till Tröster, Realschullehrer Stephanie Klepke, Realschullehrerin Andrea Klein, Studentin Keli Kpedzroku, Journalist Thomas Ohlwerter, SchR i.K. 5 Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................................................ 1 Vorwort ..................................................................................................................................... 2 Regeln für den Umgang mit religiösen Artefakten ............................................................ 4 Danksagung ............................................................................................................................... 5 Inhaltsverzeichnis .................................................................................................................... 6 Judentum .................................................................................................................................. 9 Alphabet ............................................................................................................................... 10 Chanukka-Kerzen ................................................................................................................. 11 Chanukka-Leuchter .............................................................................................................. 12 Chumasch Schma Kolenu .................................................................................................... 13 Dreidel / Sewiwon ................................................................................................................ 14 Hawdala-Set ......................................................................................................................... 15 Kippa .................................................................................................................................... 16 Menora ................................................................................................................................. 17 Mesusa .................................................................................................................................. 18 Pessach-Haggada .................................................................................................................. 19 Schabbat-Deckchen .............................................................................................................. 20 Schofar ................................................................................................................................. 21 Schriftrolle im Tonkrug – Qumranrolle ............................................................................... 22 Tallit ..................................................................................................................................... 23 Tefillin .................................................................................................................................. 24 Tempel von Jerusalem .......................................................................................................... 25 Bundeslade ........................................................................................................................... 26 Thora Zeigestab .................................................................................................................... 27 Umhüllte Thora .................................................................................................................... 28 Sederteller............................................................................................................................. 29 Weiterführende Literatur zum Judentum ............................................................................. 30 Christentum ............................................................................................................................ 31 Altarkreuz ............................................................................................................................. 32 Auferstehungskreuz .............................................................................................................. 33 Salvadorkreuz ....................................................................................................................... 34 Hostienschale ....................................................................................................................... 35 Kelch .................................................................................................................................... 36 Klangschale .......................................................................................................................... 37 Messkännchen ...................................................................................................................... 38 Pyxis ..................................................................................................................................... 39 6 Ratsche ................................................................................................................................. 40 Rosenkranz ........................................................................................................................... 41 Wandlungsglocke ................................................................................................................. 42 Weihwasserfläschchen ......................................................................................................... 43 Jakobsmuschel ...................................................................................................................... 44 Pilgermedaille ....................................................................................................................... 45 Ikone - Die Mutter des Lebensspenders ............................................................................. 46 Ikone - Christus .................................................................................................................... 47 Ikone – Christus der Vielerbarmende ................................................................................... 48 Ikone - Mutter Gottes Maria mit Jesuskind ........................................................................ 49 Ikone – Theophanie am Sinai ............................................................................................... 50 Ikone – Anastasis, Osterikone ............................................................................................ 51 Weihnachtsikone .................................................................................................................. 52 Weiterführende Literatur zum Christentum ......................................................................... 53 Islam......................................................................................................................................... 54 Gebetskette Tasbih (türkisch tesbih) .................................................................................... 55 Gebetsteppich ....................................................................................................................... 56 Kaftan ................................................................................................................................... 57 Kompass ............................................................................................................................... 58 Kopfbedeckung zum Beschneidungsfest ............................................................................. 59 Umhang zum Beschneidungsfest ......................................................................................... 60 Zepter zum Beschneidungsfest ............................................................................................. 61 Kopftuch ............................................................................................................................... 62 Takke (Gebetsmütze) ........................................................................................................... 63 Koran .................................................................................................................................... 64 Rosenwasser ......................................................................................................................... 65 Weiterführende Literatur zum Islam .................................................................................... 66 Alevitentum ............................................................................................................................ 67 Gürtel .................................................................................................................................... 68 Cıra ...................................................................................................................................... 69 Nazar Wandbehang .............................................................................................................. 70 Plakat: Ali ibn Abi Talib ...................................................................................................... 71 Plakat: Die zwölf Imame ...................................................................................................... 72 Saz ........................................................................................................................................ 73 Weiterführende Literatur zum Alevitentum ......................................................................... 74 Buddhismus ............................................................................................................................. 75 Opferschalen......................................................................................................................... 76 Thangka ................................................................................................................................ 77 7 Buddha Statue ...................................................................................................................... 78 Mandala ................................................................................................................................ 79 Meditationskissen ................................................................................................................. 80 Gebetskette „Mala“ .............................................................................................................. 81 Räucherstäbchen ................................................................................................................... 82 Manistein .............................................................................................................................. 83 Gebetstexte ........................................................................................................................... 84 Gebetsfahnen (Dar-Ding) ..................................................................................................... 85 Hand-Gebetsmühle ............................................................................................................... 86 Gebetsmühlen ....................................................................................................................... 87 Weiterführende Literatur zum Buddhismus ......................................................................... 88 Naturreligion .......................................................................................................................... 89 Vodou-Kultgegenstände ....................................................................................................... 90 Literatur zum Interreligiösen Lernen ................................................................................ 92 Links zum Interreligiösen Lernen ....................................................................................... 94 8 Judentum Das Judentum ist eine Volks- und Religionsgemeinschaft, die vor mehr als 3000 Jahren im Land Israel (Erez Israel), das seit dem Jahr 135 von den Römern in Palästina umbenannt wurde, entstanden ist. Es ist die älteste der monotheistischen abrahamitischen Religionen und zugleich die Mutterreligion von Christentum und Islam. Das Symbol des Judentums ist der Davidstern. Grundlage des jüdischen Glaubens ist die schriftliche und mündliche Lehre. Als schriftliche Lehre nennen die Juden die Hebräische Bibel (TaNaCh) mit der Thora als zentralem Teil. Der TaNaCh besteht aus den drei Teilen: Tora (5 Bücher Mose), Newiim („Propheten“) und Ketuwim („Schriften“). TaNaCh ist das Akronym der Anfangsbuchstaben dieser Teile. Sie enthalten insgesamt 24 in Hebräisch verfasste Bücher. Häufig spricht man auch von der "mündlichen Lehre" und meint damit den Talmud, der genauso bedeutsam wie das schriftliche Gesetz (Tora) ist. Es handelt sich dabei um zwischen dem 2. und 6. Jahrhundert niedergeschriebenen rabbinischen Schrifttums. Er besteht aus zwei Teilen, der Mischna und der Gemara, und liegt in zwei Ausgaben vor, dem Babylonischen und dem Jerusalemer Talmud. Der Talmud ist die Quelle jüdischer Weisheit von Tausenden von Jahren. Während in der Tora neben den erzählenden Teilen 613 Ge- und Verbote aufgelistet werden, werden in der Mischna und der Gemara diese Vorschriften konkretisiert und kommentiert. Talmud enthält u.a. auch philosophische Fragen und Entscheidungen, Legenden und Geschichten und zeigt auf, wie die Regeln der Tora in Alltagspraxis umgesetzt werden sollen. Mit ca. 15 Millionen Anhängern ist das Judentum die kleinste der fünf Weltreligionen. Alphabet (00100188) Beschreibung des Gegenstands: Das hebräische Alphabet ist eine reine Konsonantenschrift die von rechts nach links geschrieben und gelesen wird. Es entwickelte sich aus der phönizisch-kanaanäischen Konsonantenschrift, die später auch von den Aramäern übernommen wurde. Die Buchstabenformen entstanden aus Bildsymbolen mit denen später der Anfangslaut des jeweiligen Symbols assoziiert wurde (Beispiel: בein um 90° gedrehtes Haussymbol - hebräisch '[ ביתbajit] oder [bet] "Haus"). Um die Lesung des Konsonantentextes der Heiligen Schrift für den gottesdienstlichen Vortrag zu fixieren, wurden verschiedene Systeme der Vokalisation (hebräisch Nikud, wörtlich „Punktierung“) entwickelt. Es gibt keine Unterscheidung von Groß- und Kleinschreibung. Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 10 Chanukka-Kerzen (00100189) Beschreibung des Gegenstands: Jedes Jahr begehen Juden das achttägige Chanukka (Lichterfest, von hebr. Einweihung; Tempelweihefest), das an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels von Jerusalem nach dem Sieg des Judas Makkabäus über die Seleukiden im Jahr 164 v. Chr. erinnert. Dieses Ereignis wurde acht Tage lang gefeiert. Der Talmud berichtet von einem Wunder (Ness): Um den Tempel einzuweihen suchte man nach dem koscheren Öl, womit man die Menora, den siebenarmigen Leuchter anzünden wollte. Im Tempel fand man jedoch nur einen Krug mit diesem geweihten Öl. Dieses konnte eigentlich nur für einen Tag reichen, brannte aber eben diese acht Tage lang. In Erinnerung daran wird an den Chanukka-Tagen der achtarmige Leuchter (Chanukija) angezündet - von rechts nach links. Am ersten Tag 1. Kerze (rechts), am 2. Tag zuerst die zweite und dann die erste Kerze, sodass am letzten Tag alle acht Kerzen leuchten. Während die Kerzen brennen, darf nicht gearbeitet werden. Die Kerzen werden mit einem weiteren Licht, dem sogenannten Schamasch (Diener) angezündet. Oft steht der Chanukkaleuchter im Hauseingang oder am Fensterbrett. Chanukka beginnt immer am 25.Tag des Monats Kislew (November/Dezember). Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 11 Chanukka-Leuchter (00110241) Beschreibung des Gegenstands: Jedes Jahr begehen Juden das achttägige Chanukka (Lichterfest, von hebr. Einweihung; Tempelweihefest), das an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels von Jerusalem nach dem Sieg des Judas Makkabäus über die Seleukiden im Jahr 164 v. Chr. erinnert. Dieses Ereignis wurde acht Tage lang gefeiert. Der Talmud berichtet von einem Wunder (Ness): Um den Tempel einzuweihen suchte man nach dem koscheren Öl, womit man die Menora, den siebenarmigen Leuchter anzünden wollte. Im Tempel fand man jedoch nur ein Krug mit diesem geweihten Öl. Dieses konnte eigentlich nur für einen Tag reichen, brannte aber eben diese acht Tage lang. In Erinnerung daran wird an den Chanukka-Tagen der achtarmige Leuchter (Chanukija) angezündet - von rechts nach links. Am ersten Tag 1. Kerze (rechts), am 2. Tag zuerst die zweite und dann die erste Kerze, sodass am letzten Tag alle acht Kerzen leuchten. Während die Kerzen brennen, darf nicht gearbeitet werden. Die Kerzen werden mit einem weiteren Licht, dem sogenannten Schamasch (Diener) angezündet. Oft steht der Chanukkaleuchter im Hauseingang oder am Fensterbrett. Chanukka beginnt immer am 25.Tag des Monats Kislew (November/Dezember). Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 12 Chumasch Schma Kolenu (00100190) Beschreibung des Gegenstands: Es handelt sich um die 5 Bücher Mose, die in 54 Abschnitten (für jeden Schabbat) und Texten für die öffentliche Lesung aus den Prophetenbüchern am Schabbat und an jüdischen Feiertagen aufgeteilt sind. In diesem Buch soll dem nicht so bewanderten jüdischen Gläubigen Hilfe gegeben werden, Thoralesungen in der Synagoge und die Prophetenlesungen am Sabbat zu verstehen. Einleitung und Erläuterungen sind in deutscher Sprache verfasst. Hebräischer und deutscher Text sind auf gegenüberliegenden Seiten abgedruckt. Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 13 Dreidel / Sewiwon (00100192) Beschreibung des Gegenstands: Ein Dreidel ist eine Art Kreisel mit vier Seiten, auf denen jüdische Buchstaben zu sehen sind. Es handelt sich nicht wie oft vermutet um einen Gebetskreisel, sondern um ein traditionsreiches Spielzeug für Kinder, das hauptsächlich während des achttägigen Lichterfestes (Chanukka) gespielt wird. Die Spieler drehen abwechselnd den Dreidel; die Seite, die nach oben zeigt, gibt den Gewinn an: Jede der vier Seiten des Dreidels zeigt einen hebräischen Buchstaben: ( נNun), ( גGimmel), ( הHej), ( שSchin - In Israel ( פPe). Diese vier Buchstaben stehen für den Satz Nes gadol haja scham bzw. po (Ein großes Wunder ist dort/hier geschehen). Spielregeln: נ Nun (nichts) man gewinnt nichts, verliert aber auch nichts גGimel (ganz) man gewinnt den gesamten Kasseninhalt, danach muss jeder Spieler wieder ein (zwei) Stück(e) in den Pott legen ה He (halb) man gewinnt die Hälfte der Kasse (aufgerundet) ש Schin (setze) man muss ein (zwei) Stück(e) in die Kasse legen. Wer nicht kann, scheidet aus Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 14 Hawdala-Set (00100193) Beschreibung des Gegenstands: Hawdala–Set bestehend aus Kidduschbecher, Besamimbüchse und Hawdalakerzenständer. Nach dem Abendgebet am Samstag wird der Schabbat mit einer besonderen Zeremonie verabschiedet, die man Hawdala - Unterscheidung nennt. Hawdala ist ein religiöses Ritual im Judentum, das bei Einbruch der Nacht das Ende des Schabbat und den Beginn der neuen Woche kennzeichnet. Sie trennt also die Heiligkeit des Ruhetages vom folgenden Alltag. Die Zeremonie wird von Weinsegen, Gewürzsegen und Lichtsegen begleitet. Abschließend ist es Brauch, gute Wünsche für die ganze Woche auszusprechen. Man wünscht sich „SchawuaTow" - eine gute Woche. Die Hawdala zeigt an, dass alle Schabbatverbote aufgehoben sind. Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 15 Kippa (00100194, 00100195, 00100596) Beschreibung des Gegenstands: Die Kippa ist eine Kopfbedeckung, die Männer beim Gebet, in der Synagoge oder an anderen Gebetsorten wie z.B. dem Friedhof tragen. Die Kippa signalisiert Gottesfurcht und Bescheidenheit vor Gott. Im Laufe der Zeit ist sie zu einem Erkennungszeichen des Juden geworden, der den Sitten Israels treu ist und die Erfüllung aller Pflichten auf sich genommen hat. Rechts: Feiertagskippa (z.B. für die Hohen Feiertage: Rosch Ha-Schana und Jom Kippur) Links: Kippa für den Alltag Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 16 Menora (00100197) Beschreibung des Gegenstands: Der siebenarmige Leuchter (Menora) ist eines der wichtigsten religiösen Symbole im Judentum. Menora ist der hebräische Name für „Leuchter“, dessen Form an einen Baum mit sieben Ästen erinnert. Der goldene Leuchter brannte zuletzt im von den Römern im Jahr 70 zerstörten Jerusalemer Tempel als Symbol für die Gegenwart Gottes, Zuversicht und Erleuchtung. Nach der Zerstörung des Tempels brachten sie die siegreichen Römer nach Rom. In der hebräischen Bibel wird der siebenarmige Leuchter an verschiedenen Stellen beschrieben. Nach diesen Überlieferungen schuf das jüdische Volk während seiner Wanderung durch die Wüste einen Leuchter aus Gold, der sieben Lichter trug. Das heutige Wappen des Staates Israel enthält die Menora, umrahmt von zwei Zweigen des Ölbaums und dem hebräischen Schriftzug „Israel Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 17 Mesusa (00100198) Beschreibung des Gegenstands: Die „Mesusa“ (Türpfosten) ist eine kleine Schriftkapsel aus Metall, Keramik, Holz, Glas, Stein oder Kunststoff, die am Türpfosten befestigt wird. In der Kapsel befindet sich ein Pergament mit Auszügen aus dem jüdischen Glaubensbekenntnis. Oft sind Mesusot mit dem hebräischen Buchstaben ש (schin) beschriftet. Dieser Buchstabe steht für „Allmächtiger“ - Gottesname Schaddai. Das Wort steht auch für „Schomer dlitot israel – Hüter der jüdischen Häuser“. Die Mesusa wird im oberen Drittel des rechten Türpfostens angebracht, und zwar so geneigt, dass das obere Ende zum Raum zeigt. Dafür gibt es die mögliche Erklärung, dass nur Gott die Dinge gerade und richtig machen kann, niemals aber der Mensch. In regelmäßigen Abständen wird kontrolliert, ob das Pergament vergilbt ist und ausgetauscht werden muss. Es ist üblich, die Mesusa beim Betreten oder Verlassen des Hauses zu berühren. Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 18 Pessach-Haggada (00100199) Beschreibung des Gegenstands: Die „Pessach–Haggada“ enthält die Texte, die am ersten (in der Diaspora auch am zweiten) Abend des Pessachfestes bei der Familienfeier zur Erinnerung an den Auszug aus Ägypten (Exodus) gelesen und gesungen werden. Diese Ausgabe wurde extra für den Gebrauch in Deutschland verfasst. Sie enthält Übersetzungen und Erklärungen in deutscher Sprache. Den Texten vorangestellt ist eine Einleitung, die Zweck und Aufbau der Haggada erläutert. Meine eigene Haggadah (00120249) Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 19 Ein Seder für Kinder Schabbat-Deckchen (00100202) Beschreibung des Gegenstands: Diese Art Tuch oder Deckchen wird am Schabbat benutzt, um die süßen Hefebrote (Challot) zu bedecken, bis sie vom Hausherrn gesegnet werden. Die Stickereien auf dem Deckchen zeigen oft Gegenstände wie die Challot, die am Schabbat gebraucht werden. Der Brauch, die Challot zu bedecken, lässt sich auf zweierlei Arten herleiten: Zum einen wird das Deckchen mit dem Tau verglichen, der das Himmelsbrot bedeckt. Zum anderen wird der Schabbat oft mit einer Braut verglichen. In diesem Fall steht das Deckchen sinnbildlich für den Schleier, den die Braut bei der Hochzeitszeremonie trägt. Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 20 Schofar (00100203) Beschreibung des Gegenstands: Der Schofar ist ein altes Musikinstrument aus dem Horn von Widder oder Kudu (Antilopenart). Im Judentum wird er hauptsächlich zu rituellen Handlungen, z.B. an Jom Kipur (Versöhnungstag) und Rosch ha-Schana (Neujahrsfest), gespielt. In der Synagoge wird das Schofar-Horn in dieser Zeit als Mahnruf geblasen. Das Blasen des Schofars hat den Zweck, uns aus unserem sündigen Leben zu erwecken und auf den richtigen Weg zurückzurufen. Dabei ist in Tora und Talmud genau festgelegt, wie der Schofar geblasen wird. Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 21 Schriftrolle im Tonkrug – Qumranrolle (00100204) Beschreibung des Gegenstands: Mitte des 20. Jahrhunderts wurden in Felshöhlen nahe der Ruinenstadt „Khirbet Qumran“ im Westjordanland Tonkrüge mit Schriftrollen gefunden. Unter diesen Schriftrollen befinden sich die ältesten bekannten Handschriften der Bibel. Es handelt sich hierbei um etwa 200 Texte des späteren TaNaCh (Heilige Schrift des Judentums). Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 22 Tallit (00100205) Beschreibung des Gegenstands: Der Tallit (Gebetsmantel / Gebetsschal) ist ein Tuch, das während des Morgengebets in bestimmter Weise um die Schultern gelegt wird. Es soll mindestens so groß sein, dass der betende Jude sich darin einhüllen kann. Auf dem Tallit ist ein Schmuckband an einer Seite aufgenäht. Diese Seite muss mit der Stickerei nach außen auf der Schulter liegen. An den Ecken des Tallits sind in besonderer Weise Schaufäden geknotet, durch die die Gegenwart Gottes veranschaulicht wird und die an die Einhaltung der Gebote erinnern sollen. Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 23 Tefillin (00100206) Beschreibung des Gegenstands: Tefillin sind schwarze Gebetsriemen aus Leder mit eingearbeiteten Kapseln, die Schriftrollen enthalten. Sie sind Teil der religiösen Kleidung während des Morgengebets und werden nach dem Umlegen des Tallit (Gebetsschal) an Kopf und Arm angebracht. Am Schabbat und an anderen Feiertagen müssen die Tefillin nicht getragen werden, da diese Tage bereits heilig sind und keine zusätzlichen Zeichen benötigen. Frauen sind von der Pflicht entbunden, die Tefillin anzulegen. Männer legen sie erst an, wenn sie ihr 13. Lebensjahr vollendet haben. Somit scheiden die Tefillin sichtbar den erwachsenen Mann vom Kind. Tefillin - Broschüre Anlegen, Ablegen und allgemeine Vorschriften zu den Tefillin (00120250) Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 24 Tempel von Jerusalem (00100201) Beschreibung des Gegenstands: Das Holzmodell zeigt eine Rekonstruktion des Tempels von Jerusalem. Dieser war das nationale und religiöse Heiligtum Israels zur Zeit des Alten und Neuen Testaments. Neben der religiös - rituellen Bedeutung war der Tempel für Jerusalem auch aus wirtschaftlicher Sicht sehr wichtig. Jedes Jahr kamen tausende von jüdischen Pilgern in die Stadt, um ihre Opfer darzubringen. Dazu zählten Juden aus dem gesamten Römischen Reich. Im jüdischen Krieg wurde der Tempel 70 n. Chr. zerstört. Heute steht noch die Klagemauer im Westen. Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 25 Bundeslade (01500043) Beschreibung des Gegenstands: Die »Lade« war ein an Stangen tragbarer hölzerner »Kasten« mit goldener Deckplatte, die als Thronsitz des unsichtbaren Gottes gedeutet werden kann und von zwei Keruben als Thronwächtern flankiert wird (Ex 25,10-22). Dieses tragbare hochheilige Gerät (1Sam 6,19; 2Sam 6,6-9) wurde von den Israeliten bei ihren Wanderungen und Kriegszügen (Num 10,35-36; 1Sam 4,3; 2Sam 11,11) mitgeführt und im Allerheiligsten ihres Heiligtums aufgestellt (1Kön 8,1-9). Sie ist seit der Zerstörung des Jerusalemer Tempels 587 v.Chr. verschwunden. Der Name der »Deckplatte« erinnert an die hebräische Wendung vom »Bedecken (= Unschädlichmachen) der Schuld«. Tatsächlich wurde an der Deckplatte am Versöhnungstag die jährliche Sühnehandlung vollzogen (Lev 16,11-16). Sie galt als der Ort, an dem der heilige, unnahbare Gott für sein Volk gnädig gegenwärtig ist (Ex 25,22; Lev 16,13). Kerub(en) Geflügelte Wesen, aus Tier- und Menschengestalt gemischt. Solche Wesen sind als Wächterfiguren in bildlichen Darstellungen aus dem Alten Orient bekannt. In der Bibel finden sie sich als Wächter vor dem Paradies, die die Rückkehr der Menschen in den Garten Eden verhindern sollen (Gen 3,24). Zwei Keruben standen als Wächter bei der Bundeslade im Allerheiligsten des Tempels (1Kön 6,2327) bzw. waren auf der Deckplatte der Bundeslade angebracht (Ex 25,18-22). Wenn von dem Gott Israels gesagt wird, dass er »über den Keruben thront« (1Sam 4,4; Ps 80,2), dann erinnert dies an ihre Funktion als Trägerfiguren von Herrscherthronen in bildlichen Darstellungen. Auch die Vision des Propheten Ezechiël von Gott auf seinem »Thronwagen« entspricht diesem Bild (Ez 1,5-12 die »geflügelten Gestalten« von dort werden in Ez 10,1 Keruben genannt). Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 26 Thora Zeigestab (00100208) Beschreibung des Gegenstands: Der Zeigestab hilft beim Lesen in der Tora. Zeile für Zeile zeigt er an, wo gelesen wird. Zudem darf die Heilige Schrift nicht mit den Fingern berührt werden. Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 27 Umhüllte Thora (00100209) Beschreibung des Gegenstands: Der Begriff Tora kommt aus dem Hebräischen und bedeutet so viel wie Lehre, Unterweisung, Gesetz. Die Tora ist der Grundstein des jüdischen Glaubens. Sie setzt sich aus den Fünf Büchern Mose zusammen und ist die Hauptquelle jüdischen Rechts und jüdischer Ethik sowie Wegweiser für Denken und Lebenswandel. In der Synagoge wird die Tora von einer handgeschriebenen Pergamentschriftrolle abschnittsweise vorgelesen. Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 28 Sederteller (00130302) Beschreibung des Gegenstands: Ein Sederteller (Ka'ara) kommt am Vorabend und Auftakt von Pessach zum Einsatz, wenn im Kreis der Familie an der Auszug aus Ägypten gedacht wird. In der Anordnung der Speisen gibt es Varianten, hier eine gängige Anordnung: Bitter Herbs Shankbone Charosset Lettuce Parsley Egg Bitterkräuter, meist Meerrettich, auch Römersalat, als Zeichen der Bitterkeit der Knechtschaft in Ägypten. eine angebratene Lammkeule mit wenig Fleisch, die an die biblische Vorschrift der Opferung eines Pessach-Lamms im Jerusalemer Tempel erinnert. Da der Tempel nicht mehr steht, wird heutzutage kein Lammbraten mehr zum Pessach gegessen. eine Mischung aus Apfel- bzw. auch Feigenstückchen und Datteln, Nüssen oder Mandeln, mit etwas Rotwein zusammengeknetet, mit Zimt oder Ingwer bestreut, als Symbol für den Lehm, aus dem die Israeliten in den Zeiten der Knechtschaft Ziegel herstellen mussten. ein zweites Bitterkraut (Salat) kann aus derselben wie oder aus einer anderen Gemüseart sein, es wird zusammen mit dem Charosset gegessen. Petersilie oder Kartoffeln als Frucht der Erde, symbolisiert die „zermürbende Arbeit“ in Ägypten. Diese Erdfrucht wird während des Mahls in das Salzwasser getaucht und gegessen. ein gesottenes Ei, zum Zeichen der Gebrechlichkeit menschlicher Geschicke, aber auch der menschlichen Fruchtbarkeit und schließlich zum Zeichen der Trauer um den zerstörten Tempel in Jerusalem. Weiterführende Literatur zum Judentum Inhaltsverzeichnis 29 Weiterführende Literatur zum Judentum Kippa, Kelch, Koran Interreligiöses Lernen mit Zeugnissen der Weltreligionen, Ein Praxisbuch Mediennummer: 00110162 (Primar- und Sekundarstufe) Kippa, Kelch, Koran Interreligiöses Lernen mit Zeugnissen der Weltreligionen, 36 Farbfolien Mediennummer: 00110122 (Primar- und Sekundarstufe) Fünf Freunde fragen Ben nach Gott Begegnung mit jüdischer Religion in den Klassen 5 bis 7 Mediennummer 00100651 (Sekundarstufe) Das Judentum Religion Geschichte Gegenwart 54 Farbfolien mit Erläuterungen Mediennummer 00110088 (Primar- und Sekundarstufe) Leben mit der Zukunft im Rücken Juden und Christen erinnern sich Mediennummer 08010048 (Primar- und Sekundarstufe) Mona und der alte Mann Das Kinderbuch zum Judentum Mediennummer 00100579 (Primarstufe) Spurensuche Die Weltreligionen auf dem Weg Folge 5: Judentum (DVD 60 Minuten) Mediennummer 00110060 (Sekundarstufe) Was glaubt man, wenn man jüdisch ist? Willi will wissen (DVD 25 Minuten) Mediennummer 08000069 (Primarstufe) 30 Christentum Das Christentum ist mit ca. 2,26 Milliarden Anhängern die größte der fünf Weltreligionen. Das Symbol des Christentums ist das Kreuz. Der zentrale Inhalt des Christlichen Glaubens ist die Person Jesu, der um 30 n. Chr. in Palästina wirkte und seine Botschaft vom Reich Gottes verkündete. In ihm sehen die Christen den Sohn Gottes und den vom Judentum erwarteten Messias. In ihren Bekenntnissen nennen sie ihn Jesus Christus (griech. „Gesalbter“). Der Glaube an ihn ist in den Schriften des Neuen Testaments grundgelegt. Die zahlreichen Konfessionen bzw. Kirchen innerhalb des Christentums lassen sich in vier Hauptgruppen zusammenfassen: Die römisch-katholische Kirche, die orthodoxen Kirchen, die protestantischen und die anglikanischen Kirchen. Altarkreuz (00100183) Beschreibung des Gegenstands: Das Kreuz ist das Zeichen des Christentums, da es die Erlösung durch Jesus Christus symbolisiert. Bei Gottesdiensten muss sich immer ein Kreuz mit dem Bild des Gekreuzigten auf dem Altar oder in seiner Nähe befinden und für alle gut sichtbar sein. Das Kreuz erinnert daran, dass bei jeder Heiligen Messe der Tod und die Auferstehung Jesu Christi gefeiert werden. Ein Kreuz mit Korpus nennt man Kruzifix. Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 32 Auferstehungskreuz (00120280) Beschreibung des Gegenstands: Das Kreuz zeigt den auferstandenen, österlichen Christus. Die Gestik seiner Hände weist ihn als Mittler zwischen Himmel und Erde aus. Das Auferstehungskreuz ist geprägt von der tröstenden und Freude schenkenden Gestaltung der Auferstehenden. Der Tod bleibt nicht Tod, sondern wird durch die österliche Rettungstat Jesu Christi umgeformt in neues Leben. Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 33 Salvadorkreuz (00120282) Beschreibung des Gegenstands: Salvadorkreuze stammen aus El Salvador in Mittelamerika. Sie zeigen das Leben der dortigen Menschen. Mit den Kreuzen legen die Menschen symbolisch ihr Leben in die Hände Gottes und machen deutlich: Gott ist bei uns. Menschen sind mit uns solidarisch. Wir sind nicht allein. Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 34 Hostienschale (00100181) Beschreibung des Gegenstands: Hostienschale: In der Hostienschale werden die Hostien für die Eucharistiefeier hergerichtet. Während der Gabenbereitung wird sie von den Ministranten zum Altar gebracht. Dort werden die Hostien vom Priester gewandelt. Bleiben nach der Kommunionfeier Hostien übrig, werden diese in das Ziborium (Speisekelch mit Deckel) gefüllt und im Tabernakel aufbewahrt. Patene: Die Patene (griech. Patena = Schale) ist ein liturgisches Gefäß, das bei der Heiligen Messe verwendet wird. Sie sieht aus wie ein kleiner runder Teller, meist aus Gold oder Silber. In der Katholischen Kirche liegt sie auf dem Kelch und trägt die große Zelebrationshostie, während sie in der Evangelischen Kirche das Brot trägt, das den Gläubigen gereicht wird. Bei der Spendung der Priesterweihe werden dem neu geweihten, Katholischen Priester Kelch und Patene überreicht. Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 35 Kelch (00100179) Beschreibung des Gegenstands: Der Kelch ist ein liturgisches Trinkgefäß, in dem bei der Gabenbereitung Wein und Wasser vermischt werden. Anschließend wandelt der Priester im Hochgebet beides in das Blut Jesu Christi. Auf dem Kelch liegt zu Beginn des Gottesdienstes das Kelchtuch (darauf evtl. ein Löffelchen, mit dem bei der Gabenbereitung Wasser zum Wein gegeben wird). Darüber wird die Patene (Tellerchen für die große Zelebrationshostie) gelegt. Bedeckt wird das Ganze mit der Palla (doppeltes Stück Leinen zum Schutz vor Verunreinigung). Darauf legt man das Korporale (gefaltetes Tuch, auf das die liturgischen Gegenstände während der Wandlung gestellt werden). Um alles zu schützen, wird über den gesamten Aufbau ein Kelchvelum (Tuch) gebreitet. Dies ist meist in der passenden liturgischen Farbe gehalten. Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 36 Klangschale (00120281) Beschreibung des Gegenstands: Die Klangschale hat ihren Ursprung im ostasiatischen Raum. Sie kann zur Einführung in Stillephasen und bei Meditationen eingesetzt werden. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, die Schale zum Klingen zu bringen. Zum einen wird sie mit dem Klöppel angeschlagen, zum anderen kann sie zum Singen gebracht werden, indem der senkrecht gehaltene Klöppel am Rand oder an der Außenseite der Schale entlanggeführt wird. Gesang der Stille - Das Geheimnis der Klangschalen (00120248) Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 37 Messkännchen (00100184) Beschreibung des Gegenstands: In den Messkännchen (lat. „ampullae“) werden Wein und Wasser für die Eucharistiefeier hergerichtet. Dabei kommt der Wein in das mit „V“ (lat. „vinum“) gekennzeichnete Kännchen und das Wasser in das mit „A“ (lat. „aqua“) gekennzeichnete Kännchen. Bei der Gabenbereitung gießt der Priester Wein und Wasser in den Kelch. Anschließend wandelt er im Hochgebet beides in das Blut Christi. Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 38 Pyxis (00100185) Beschreibung des Gegenstands: Eine Pyxis ist eine kleine metallene Dose, in der einige gewandelte Hostien für Krankenkommunion oder Kommunionfeiern außerhalb der Kirche transportiert werden können. Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 39 Ratsche (00120283) Beschreibung des Gegenstands: Zwischen Karfreitag und Osternacht werden in der katholischen Kirche keine Glocken geläutet. Sie werden in dieser Zeit durch Ratschen ersetzt, die durch drehen ein knarrendes Geräusch erzeugen. Erst zum Gloria in der Osternacht ertönen wieder die Kirchenglocken. So eine Ratsche kommt auch beim jüdischen Purimfest zum Einsatz. Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 40 Rosenkranz (00110377) Beschreibung des Gegenstands: Der Rosenkranz ist eine Gebetskette mit 59 Perlen, die im Katholischen Christentum für das Rosenkranzgebet verwendet wird. Gebetsweise des katholischen Rosenkranzes: Begonnen wird am Kreuz mit dem Kreuzzeichen und dem Glaubensbekenntnis Einmal das Gebet „Vaterunser“ 3x das Gebet „Gegrüßet seist du, Maria“ (Ave Maria) Das Gebet „Ehre sei dem Vater“ Fünf Gesätze mit je einem Vater Unser, 10x Ave Maria und einem Ehre sei dem Vater Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 41 Wandlungsglocke (00100186) Beschreibung des Gegenstands: Die Wandlungsglocke ist eine Handglocke, die von den Ministranten geläutet wird, während der Priester Brot und Wein in Leib und Blut Christi wandelt und die Einsetzungsworte spricht. Mit der Wandlungsglocke wird die Gemeinde auf den wichtigsten Teil der Eucharistiefeier aufmerksam gemacht. Als die Messe noch in Lateinischer Sprache gefeiert wurde, war das Läuten besonders wichtig, damit die Menschen dem Verlauf des Gottesdienstes besser folgen konnten. Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 42 Weihwasserfläschchen (00100187) Beschreibung des Gegenstands: Die beiden Fläschchen dienen zum Transport von Weihwasser. Es ist Symbol für die Gabe des göttlichen Geistes, für die Fülle der göttlichen Gnaden und das dadurch bewirkte Heil der Menschen. Bei der Taufe wird der Täufling mit Weihwasser übergossen. Katholische Gläubige bekreuzigen sich zur Tauferinnerung mit Weihwasser am Eingang von Kirchen. Auch bei Segnungen von Menschen, Tieren, religiösen Zeichen, Gebäuden oder Gräbern wird Weihwasser verwendet. Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 43 Jakobsmuschel (01500045) Beschreibung des Gegenstands: Die Jakobsmuschel ist das Symbol für die Pilger auf dem Jakobsweg (Camino de Santiago). Ganz in Gelb präsentiert sich die Muschel mit dem charakteristischen Aussehen und findet sich auch auf allen Wegweisern entlang des rund 800 km langen Jakobswegs. Wie bei so vielen anderen Dingen auch, rankt sich um die Entstehung des Symbols eine abenteuerliche Legende, was schließlich auch dazu führte, dass der Muschel heilende Kräfte zugeschrieben werden. So steht sie im Ruf, Krankheiten zu heilen und Beschwerden zu lindern. Auch in Darstellungen, die den Heiligen Jakobus zeigen, ist der Apostel stets mit Jakobsmuschel am Hut abgebildet. Den Pilgern im Mittelalter diente die Muschel noch als nützliches Werkzeug, denn mit ihr konnte Wasser aus den vielen Brunnen am Wegesrand geschöpft werden. Bis heute ist die Jakobsmuschel das Erkennungszeichen aller Pilger, die den Jakobsweg gehen oder gegangen sind. Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 44 Pilgermedaille (01500044) Beschreibung des Gegenstands: Diese Pilgermedaille aus Holz erhielt ein Pilger, auf seiner Wallfahrt vom 26.8.1990 bis 07.09.1990, auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Neben der Jakobsmuschel sollen die Medaillen als Schutz auf der Reise dienen. Des Weiteren werden sie gerne als Erinnerung an die Wallfahrt von den Pilgern gekauft. Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 45 Ikone - Die Mutter des Lebensspenders (01500104) Beschreibung der Ikone: Die Hauptikone aus der Reihe des Hymnos-Akathistos. Hymnos-Akathistos ist ein feierlicher Hymnus der Ostkirche. Akathistos auf die allerheiligste Gottesgebärerin und immerwährende Jungfrau Maria gilt als die älteste und schönste Mariendichtung und wird seit über 1200 Jahren in der Ostkirche gebetet und gesungen. Auf der Ikone ist Maria als Mutter des Lebensspenders auf einem Thron unter der Assistenz der Engel, die auf sie zeigen, dargestellt. Jesus spendet der Menschheit das Leben. Die Menschheit ist auf der Ikone durch Adam und Eva stellvertretend abgebildet. Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 46 Ikone - Christus (01500105) Beschreibung der Ikone: Jesus Christus ist dieser Ikone als Lehrer der Menschheit mit einem aufgeschlagenen Buch (dem Evangelium) dargestellt Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 47 Ikone – Christus der Vielerbarmende Groß (01500106) Klein (01500107) Beschreibung der Ikone: Christus der Vielerbarmende (im Klein- und Großformat) Die Ikone übersetzt das Jesusbild nach Schwester Faustyna Kowalska mit den ‘zwei Strahlenbündel’ von Wasser und Blut vom Herzen Jesu in die byzantinische Ikonographie. Die Ikone zeigt: Wo Jesus Christus, der Vielerbarmende und Menschenliebende, auf Besuch kommt – ähnlich wie damals ins dunkle und verschlossene Versteck des Abendmahlsaales zu den Jüngern –, da werden die Welt und unsere dunklen Herzen wieder hell: „Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das Licht aus der Höhe“ (Lk 1,78) Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 48 Ikone - Mutter Gottes Maria mit Jesuskind (01500108) Beschreibung der Ikone: Mutter Gottes Maria mit Jesuskind auf dem Arm: Maria ist jene, die auf Jesus hinweist und zu Jesus hinführt. Sie ist als Urbild der Kirche zu verstehen. Nach dem Vorbild Marias ist die Kirche dazu berufen, die Menschen zu Jesus zu führen. Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 49 Ikone – Theophanie am Sinai (01500109) Beschreibung der Ikone: Theophanie am Sinai oder nicht verbrannter Dornbusch: Die Ikone bezieht sich auf jenes Geschehen, da Moses beim Hüten der Schafe plötzlich den Dornbusch schaut, der brennt, ohne zu verbrennen. Die Ikone von Maria als dem Brennenden Dornbusch bildet die Begegnung des Moses gleich zweimal ab, wie er nämlich schauend die Schuhriemen auflöst und wie er freudig erschrocken mit erhobenen Händen auf die Erscheinung der Gottesgebärerin im Feuerbusch blickt. Über dem lodernden Dornbusch zeigt sich die segnende Hand Jahwes. Maria wird thronend dargestellt. Aber ihr Thron ist der Feuerbusch, der die Gottesmutter mit dem Kind umschließt. Die Kirchenväter der Ostkirche bringen das Wunder mit dem Dornbusch mit der unversehrten Jungfräulichkeit Mariens in Verbildung. Wie der Dornbusch nimmt Maria die Gottheit in sich auf und verbrennt doch nicht. Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 50 Ikone – Anastasis, Osterikone (01500110) Beschreibung der Ikone: Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus: Die Ikone stellt geistliche Auswirkung des Auferstehungsgeschehens dar: den Sieg Jesu über Tod und Hölle. Jesus steht im Zentrum des Bildes. Links und rechts sind einige Personen aus dem Alten Testament angeordnet, auf der linken Seite Adam, dem Jesus die Hand reicht, um ihn zu sich emporzuziehen. Hinter Adam sieht man die Könige David und Salomo und Johannes den Täufer, der auf Jesus zeigt. Auf der rechten Seite ist Eva, der Jesus ebenfalls die Hand reicht. Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 51 Weihnachtsikone (01500111) Beschreibung der Ikone: Geburt unseres Herrn Jesus Christus (Weihnachtsikone): Die Ikone zeigt uns Gottes Sohn hell hervorleuchtend in einer Krippe zwischen Ochs und Esel in einer schwarzen Höhle inmitten eines Berges. Der Stern der Weisen empfängt sein Licht aus Gott und weist mit seinem Lichtstrahl auf das Kind in der Krippe. Auf der Weihnachtsikone sind die wichtigsten Personen abgebildet, die in der biblischen Erzählung vorkommen: Maria, Josef, drei Weisen aus dem Morgenland, Engel und Hirten. Weiterführende Literatur zum Christentum Inhaltsverzeichnis 52 Weiterführende Literatur zum Christentum Kippa, Kelch, Koran Interreligiöses Lernen mit Zeugnissen der Weltreligionen, Ein Praxisbuch Mediennummer: 00110162 (Primar- und Sekundarstufe) Kippa, Kelch, Koran Interreligiöses Lernen mit Zeugnissen der Weltreligionen, 36 Farbfolien Mediennummer: 00110122 (Primar- und Sekundarstufe) Was ist Katholisch? Alles Wissenswerte auf einen Blick Mediennummer: 08038813 (Sekundarstufe) „Alle Christen sind …“ 50 Fragen zum Christentum Mediennummer: 00110330 (Sekundarstufe) Religions-Lexikon Daten Fakten und Zusammenhänge Mediennummer: 08009457 (Sekundarstufe) Komm, wir entdecken eine Kirche Tipps für Kindergarten, Grundschule, Familie Mediennummer: 08003793 (Primarstufe) Reli konkret 19 Impulse für eine kreative Praxis Band 2 Mediennummer: 00100294 (Primar- und Sekundarstufe) Spurensuche Die Weltreligionen auf dem Weg Folge 6: Christentum (DVD 60 Minuten) Mediennummer 00110061 (Sekundarstufe) 53 Islam Der Islam ist eine monotheistische, abrahamitische Religion, die um 600 n. Chr. auf der Arabischen Halbinsel entstand. Sein Symbol ist der Halbmond. Die Mondsichel des Neumondes mit einem 5-zackigen Stern ist ein geläufiges Symbol für den Islam. Sie ist häufig auf Minaretten und Moscheekuppeln zu finden und ziert verschiedene Flaggen. Zur Zeit der Osmanen wurde sie zum Symbol für den Islam, es ist aber an sich kein religiöses Symbol. Da sich durch den Islam auf der arabischen Halbinsel der Eingottglaube durchsetzte, benutzen auch viele den arabischen Schriftzug „Allah“ als ein Zeichen. Wichtigste Glaubensquelle, ist der Koran, der von Mohammed niedergeschrieben wurde und für die Gläubigen (Muslime) das unverfälschte Wort Gottes darstellt. Die zweitwichtigste Quelle für das religiöse Leben ist die Sunna. Sie besteht aus Mitteilungen über Mohammeds Leben, Anweisungen und Auskünfte über Fragen des Glaubens, des Rechts und des Alltags. Der Islam ist mit rund 1,57 Milliarden Anhängern die zweitgrößte Weltreligion und besteht aus zwei Denominationen, den Sunniten und den Schiiten. 54 Gebetskette Tasbih (türkisch tesbih) (00100215) und (00110243) Beschreibung des Gegenstands: Die klassische Gebetskette (Subha oder Misbaha) dient zur Meditation. An ihr sollen die 99 Namen Gottes abgezählt werden. Daher hat die Gebetskette üblicherweise 99 Perlen, die beweglich an einer Schnur aufgereiht und in drei Sektionen aufgeteilt sind. Die Sektionen sind jeweils durch eine verlängerte oder vergrößerte und andersfarbige Perle gekennzeichnet, es genügt auch nur eine besonders gestaltete Schlussperle. Muslime nutzen die Tasbih für zusätzliche Gebete: 33 x subhan – allah „Erhaben ist Gott“ 33 x alhamduli-lah „Gepriesen sei Gott“ 33 x allahu akbar „Gott ist größer“ (Vgl. Rosenkranzgebet) Weiterführende Literatur zum Islam Inhaltsverzeichnis 55 Gebetsteppich (00100216) Beschreibung des Gegenstands: Der Gebetsteppich ist im Islam ein reiner Stoff oder Teppich, mit dem der betende Moslem den Boden bedeckt, da die Sauberkeit des Ortes Teil des Gebets ist. Das kennzeichnende Element des Gebetsteppichs ist das als Nische gestaltete Innenfeld, das dem Mihrab in der Moschee entspricht und die Gebetsrichtung nach Mekka (qibla) angibt. Weiterführende Literatur zum Islam Inhaltsverzeichnis 56 Kaftan (00100217) Beschreibung des Gegenstands: Der Kaftan ist ein langes Woll- oder Seidenhemd aus Brust- und Rückenteil, das über den Hüften gegürtet wird. Gewöhnlich trugen ihn die Männer bis zu den Kniekehlen, Frauen bis zu den Knöcheln. Kaftane sind auf der Frontseite und an den Ärmeln oft bestickt. Im Rahmen der allgemeinen Bekleidungsvorschriften im Osmanischen Reich entstand eine strikte Hierarchie der Farben, Muster und Bänder. Kaftane werden oft zu Feierlichkeiten und vom Imam (türkisch hoca) beim Leiten des (Freitags-) Gebets getragen. Weiterführende Literatur zum Islam Inhaltsverzeichnis 57 Kompass (00100218) Beschreibung des Gegenstands: Der Kompass zeigt dem Muslim an, in welcher Richtung Mekka liegt. Dementsprechend richtet er seinen Gebetsteppich so aus, dass sich sein Blick gen Mekka richtet. Die Gebetsrichtung nennt man qibla. Weiterführende Literatur zum Islam Inhaltsverzeichnis 58 Kopfbedeckung zum Beschneidungsfest (00100219) Beschreibung des Gegenstands: Die Beschneidung gehört zu den kulturellen Riten, die die meisten Muslime für unverzichtbar halten. Ihre zeremonielle Form sowie das Alter der zu beschneidenden Jungen sind regional und kulturell unterschiedlich. Mit der Beschneidung wird der Junge symbolisch in die Glaubensgemeinschaft der Erwachsenen eingeführt. Dazu trägt er eine Schärpe, auf der der Wunsch „Maschallah“ vor Unheil bewahren soll, einen Umhang, ein Zepter und eine Kopfbedeckung. Weiterführende Literatur zum Islam Inhaltsverzeichnis 59 Umhang zum Beschneidungsfest (00100227) Beschreibung des Gegenstands: Die Beschneidung gehört zu den kulturellen Riten, die die meisten Muslime für unverzichtbar halten. Ihre zeremonielle Form sowie das Alter der zu beschneidenden Jungen sind regional und kulturell unterschiedlich. Mit der Beschneidung wird der Junge symbolisch in die Glaubensgemeinschaft der Erwachsenen eingeführt. Dazu trägt er eine Schärpe, auf der der Wunsch „Maschallah“ vor Unheil bewahren soll, einen Umhang, ein Zepter und eine Kopfbedeckung. Weiterführende Literatur zum Islam Inhaltsverzeichnis 60 Zepter zum Beschneidungsfest (00100228) Beschreibung es Gegenstands: Die Beschneidung gehört zu den kulturellen Riten, die die meisten Muslime für unverzichtbar halten. Ihre zeremonielle Form sowie das Alter der zu beschneidenden Jungen sind regional und kulturell unterschiedlich. Mit der Beschneidung wird der Junge symbolisch in die Glaubensgemeinschaft der Erwachsenen eingeführt. Dazu trägt er eine Schärpe, auf der der Wunsch „Maschallah“ vor Unheil bewahren soll, einen Umhang, ein Zepter und eine Kopfbedeckung. Weiterführende Literatur zum Islam Inhaltsverzeichnis 61 Kopftuch (00100220, 00100226) Beschreibung des Gegenstands: Der Islam schreibt Muslimen beim Gebet in der Moschee bescheidene Kleidung vor. Sie muss vor allem sauber sein und den Körper in angemessener Weise bedecken. Frauen müssen für das Gebet das Haupthaar umhüllen. Das Tragen eines Kopftuchs ist, regional unterschiedlich, auch im öffentlichen Leben üblich. Häufig wird dabei auf Zitate aus dem Koran verwiesen. Diese Textstellen werden einerseits als Empfehlung verstanden, andererseits wird daraus eine Pflicht abgeleitet. Weiterführende Literatur zum Islam Inhaltsverzeichnis 62 Takke (Gebetsmütze) (00110242) Beschreibung des Gegenstands: Eine Takke ist eine Kopfbedeckung für muslimische Männer, die diese beim Gebet aufsetzen. Der Brauch geht auf die Sunna des Propheten Mohammed zurück. Weiterführende Literatur zum Islam Inhaltsverzeichnis 63 Koran (00100221) Beschreibung des Gegenstands: Der Koran ( = Lesung, Rezitierung oder Vortrag) ist die Heilige Schrift des Islam. Er enthält gemäß dem Glauben der Muslime Gottes wörtliche Offenbarung an den islamischen Propheten Muhammad, vermittelt durch den Erzengel Gabriel. Der Koran ist auf Arabisch geschrieben und setzt sich aus 114 Suren zusammen. Weiterführende Literatur zum Islam Inhaltsverzeichnis 64 Rosenwasser (00100224) Beschreibung des Gegenstands: Rosenwasser ist in arabischen Ländern und in der Türkei weit verbreitet. Es eignet sich hervorragend, um die Bioenergie (Hitze, Entzündungen, Gereiztheit) im Körper zu reduzieren. Besonders im Fastenmonat Ramadan findet das Rosenwasser seine Verwendung. Die Speisen, die nach Einbruch der Dunkelheit zu sich genommen werden dürfen, werden mit Rosenwasser versetzt, um noch mehr Reinigung zu erzielen und um ihre Kostbarkeit zu verdeutlichen. Die Rose steht in vielen islamisch geprägten Kulturen für den Propheten Mohammed. Weiterführende Literatur zum Islam Inhaltsverzeichnis 65 Weiterführende Literatur zum Islam Kippa, Kelch, Koran Interreligiöses Lernen mit Zeugnissen der Weltreligionen, Ein Praxisbuch Mediennummer: 00110162 (Primar- und Sekundarstufe) Kippa, Kelch, Koran Interreligiöses Lernen mit Zeugnissen der Weltreligionen, 36 Farbfolien Mediennummer: 00110122 (Primar- und Sekundarstufe) „Alle Muslime sind ...“ 50 Fragen zu Islam und Islamophobie Mediennummer 00110310 (Sekundarstufe) Religionen kennen lernen: Islam Ideenseiten und Arbeitsblätter Mediennummer 08010633 (Primarstufe) Lernstraße Islam 15 Stationen für den Unterricht in der Sekundarstufe I Mediennummer 08010641 (Sekundarstufe) Julia und Ibrahim Christen und Muslime lernen einander kennen Mediennummer 00100578 (Primarstufe) Islam in Deutschland (DVD 19 Minuten) Mediennummer 00100076 (Sekundarstufe) Spurensuche Die Weltreligionen auf dem Weg Folge 7: Islam (DVD 60 Minuten) Mediennummer 00110062 (Sekundarstufe) 66 Alevitentum Aleviten („Anhänger Alis“) sind Mitglieder einer auf das 13./14. Jahrhundert zurückgehenden, mit dem Zuzug von turkmenischen Stämmen nach Anatolien entstandenen Glaubensrichtung, die sich aus dem schiitischen Islam entwickelt hat. Die Mehrheit der Aleviten sehen sich als Teil des Islam. Dennoch gibt es wesentliche Unterschiede, insbesondere bei Gottes- und Glaubensvorstellungen sowie in der Glaubenspraxis. Aleviten beten nicht in Moscheen und legen den Koran nicht wörtlich aus, sondern suchen die Bedeutung hinter den Offenbarungen. Sie leben nicht nach den „Fünf Säulen des Islam“, da sie diese als Äußerlichkeiten ansehen. Im Zentrum ihres Glaubens steht der Mensch als eigenverantwortliches Wesen und sein Verhältnis zum Mitmenschen. In der alevitischen Lehre ist die Seele eines jeden Menschen unsterblich; sie strebt durch die Erleuchtung die Vollkommenheit mit Gott an. Diese liberalen Auffassungen, vor allem die Ablehnung der Scharia, unterscheiden Aleviten von den Sunniten. Darum betrachten viele Sunniten sie meist nicht als Angehörige der islamischen Gemeinschaft, der "Umma". Das Zülfikar, Schwert des Propheten Mohammed, gilt als Identifikationssymbol der Aleviten. Gürtel (01400041) Beschreibung des Gegenstands: Bei der Cem-Zeremonie der anatolischen Aleviten werden oft in den Fürbitten (Gülbenk) und Gesängen (Deyiş) die „17 Gegürtelten“ (Onyedi Kemerbest) erwähnt. Die 17 Gegürtelten werden auf den Ur-Cem zurückgeführt, das in der Buyruk (das Gebot/ alevitische Quelle) verankert ist. Nach dieser Überlieferung haben sich beim Ur-Cem 17 Personen gegenseitig einen Gürtel angelegt, um ihre Freundschaft und ihre Anbindung zueinander zu besiegeln. In den Cem-Zeremonien führt man dieses Ritual durch, das als Symbol für das Gelübde/Versprechen (Ikrar) steht. Auch unter vielen anderen Gruppen des orientalischen Raumes findet man Mystiker und Derwische, die einen Gürtel tragen. Der Gürtel hat einen symbolischen Charakter und demonstriert Vertrauenswürdigkeit, Großzügigkeit und Herzlichkeit. Weiterführende Literatur zum Alevitentum Inhaltsverzeichnis 68 Cıra (01400042) Beschreibung des Gegenstands: Das (Kerzen-)Licht spielt im Alevitentum eine große Rolle. Nach Auffassung von Aleviten ist das Licht die Quelle jeglicher Schöpfung. Diesem Glauben nach ist alles aus dem Licht entstanden. „Das Göttliche“ offenbart sich im Licht; aus diesem Grund heraus zünden Aleviten in ihren religiösen Ritualen Kerzen an. Auch bei der Cem-Zeremonie beginnt der rituelle Teil mit dem Erwecken des Lichtes. Hierzu sagt der Lichtzünder (einer der 12 Dienste bei der Cem-Zeremonie) „im Namen von Hak, Muhammet und Ali erwecke ich das Licht“ und zündet die Kerzen an. Das Licht wird erweckt und am Ende wieder "gelöscht". Da das Licht die Ewigkeit symbolisiert, wird das Kerzenlicht nicht ausgepustet, sondern zur Ruhe gebracht, indem die Flamme mit Daumen und Zeigefinger zum Erlöschen gebracht wird. Im alevitischen Glaubensverständnis nennt man dieses Ritual Delil, was wortwörtlich der Beweis bedeutet. In diesem Zusammenhang wird das Licht als Erhellung, insbesondere des Verstandes, begriffen. Ebenfalls bei Besuchen von Heiligenstätten sowie beim Besuch des Friedhofes werden Kerzen angezündet und Wünsche ausgesprochen. Neben Kerzen werden auch in Öl- und Wachs eingetauchte Stoffreste angezündet, die man Cıra nennt. Weiterführende Literatur zum Alevitentum Inhaltsverzeichnis 69 Nazar Wandbehang (00100223) Beschreibung des Gegenstands: Das Wort Nazar bedeutet sowohl im Arabischen als auch im Türkischen „Blick“. Üblicherweise wird das Amulett an kleinen Ketten am Körper getragen und soll vor bösen Blicken und schädlichen Kräften schützen. In dieser größeren Ausführung wird es als Wandschmuck meist gegenüber des Eingangs aufgehängt. Zerspringt das Glas, hat es seine Aufgabe erfüllt und den Besitzer vor etwas Bösem beschützt. Dann wird es schnell durch ein neues ersetzt. Dieser Nazar – Wandbehang trägt das Bild des zwölften, des verborgenen Imams. An der reichen Verzierung erkennt man den Wert des Wandschmucks. Weiterführende Literatur zum Alevitentum Inhaltsverzeichnis 70 Plakat: Ali ibn Abi Talib (00100212) Beschreibung des Gegenstands: Im alevitischen Glauben werden der Mensch und die gesamte Schöpfung als ein Teil des Göttlichen betrachtet. Gott hat den Menschen nach seinem Ebenbild erschaffen und ihm seine Eigenschaften eingehaucht. Das schönste Geschöpf ist der Mensch. Dieses Prinzip gilt für die Frau und für den Mann gleichermaßen und bezieht sich nicht nur auf die Aleviten, sondern ist für alle Menschen gültig. Nach der alevitischen Glaubensüberzeugung soll ein Alevit durch den mystischen Weg (Yol) die Vervollkommnung (Insan-i Kamil) erreichen und mit dem göttlichen Licht wieder eins werden. Der Heilige Ali hat - neben anderen Heiligen und Schutzpatronen - die Vervollkommnung erreicht. Sowohl der Heilige Ali als auch die 12 Imame stellen für die Aleviten Symbole für den Kampf gegen die Ungerechtigkeit dar, da sie vor den Grausamkeiten ihrer Gegner sich nicht gebeugt haben, sondern standhaft geblieben sind. So wurden sie als Helden und Heilige gefeiert und verehrt, die auf der Seite der Unterdrückten und Schwachen waren und sich für ihre Rechte einsetzten, ihnen Hoffnung schenkten und die Armut bekämpften. Viele kennen den Heiligen Ali als ihren Wegweiser (Pir) und Helfer in der Not. Er ist im Geiste immer und überall bei denjenigen, die an ihn glauben, so kann ein Hilfesuchender seinem Beistand sicher sein. Sein Gedankengut vermittelte der Heilige Ali mit vielen Weisheiten: „Beugt euch vor Ungerechtigkeiten nicht.“ „Mehr arbeiten und wenig beten ist besser als wenig arbeiten und mehr beten.“ „Die beste Gottesgabe an den Menschen ist die Vernunft.“ Weiterführende Literatur zum Alevitentum Inhaltsverzeichnis 71 Plakat: Die zwölf Imame (00100213) Beschreibung des Gegenstands: Die Imamiten und Aleviten betrachten, im Gegensatz zu den Sunniten, eine gewisse Anzahl von Imamen als rechtmäßige Nachfolger des Propheten Mohammed. Meist werden zwölf Imame verehrt. Der letzte, also der Zwölfte Imam Muhammad ibn Hasan al-Mahdi, ist der Verborgene, der nie in Erscheinung trat. Er wird Mahdi (Erlöser) genannt, ist eine typische messianische Gestalt und soll einst zurückkehren, um die Welt zu retten. Weiterführende Literatur zum Alevitentum Inhaltsverzeichnis 72 Saz (00100225) Beschreibung des Gegenstands: Die Saz ist eine Langhalslaute, die besonders auf dem Balkan, in der Türkei und in Afghanistan weit verbreitet ist. Die Saz ist ein ganz wichtiger Bestandteil der alevitischen Lehre, denn das religiöse Wissen wird durch Dichtung und Gesang weitergegeben. Die Deyiş (das Gesagte) und die Nefes (der Atem) bilden religiöse Dichtungen, die in Begleitung mit der Saz rezitiert bzw. gesungen werden. Neben schriftlichen Quellen ist die mündliche Tradition bei den Aleviten sehr entscheidend. Auch bei der Cem-Zeremonie nimmt die Saz und die Musik die wichtigste Stellung ein. So nimmt der SazSpieler (Zakir) eine der bedeutendsten Rollen bei der Cem-Zeremonie ein, indem er die CemLeitung mit seiner Musik begleitet. Auch wenn die Cem-Leitung von der Ana (die weibliche Geistliche) oder dem Dede (der männliche Geistliche) geleitet wird, so werden diese immer vom Zakir begleitet und unterstützt. Während die Cem-Leitung Botschaften predigen bzw. vermitteln und Fürbitten (Gülbenk) aussprechen, übernimmt der Zakir die Vermittlung der religiösen Gesänge (Deyiş). Darüber hinaus hat die Saz auch bei familiären Zusammenkünften, auf Festen sowie privaten Anlässen einen hohen Stellenwert. Daher verwundert es nicht, dass ein hohes Interesse an dem Instrument unter Aleviten besteht. Weiterführende Literatur zum Alevitentum Inhaltsverzeichnis 73 Weiterführende Literatur zum Alevitentum Das Alevitentum Eine Glaubens- und Lebensgemeinschaft in Deutschland Mediennummer 09000224 Glaubenselemente im alevitischen und sunnitischen Selbstverständnis Eine Synopse Mediennummer 09000275 Handbuch Interreligiöser Dialog Aus katholischer evangelischer, sunnitischer und alevitischer Perspektive Mediennummer 09000283 74 Buddhismus Der Buddhismus ist eine Lehrtradition und Religion, die ihren Ursprung vor fast 2500 Jahren in Indien findet. Genaue Angaben über die Anzahl der Anhänger sind nicht möglich. In den verschiedenen Quellen werden Zahlen zwischen 250 und 500 Millionen genannt. Somit ist der Buddhismus, nach dem Christentum, Islam und Hinduismus, die viertgrößte Religion der Erde. Der Buddhismus ist hauptsächlich in Süd-, Südost- und Ostasien verbreitet. Etwa die Hälfte aller Buddhisten lebt in China. Kleinere Gruppierungen leben in Indien (10 Millionen), Nepal (5 Millionen), Russland und den USA. In Deutschland gehören etwa 100.000 bis 250.000 Menschen dem Buddhismus an. Die Buddhisten berufen sich auf die Lehren des Siddhartha Gautama (Vor- und Nachname), der nach heutigen in der Forschung vorherrschenden Datierungsansätzen ca. 450-370 v. Chr. in Nordindien lebte. Er wird als der „historische Buddha“ bezeichnet, um ihn von den mythischen Buddha-Gestalten zu unterscheiden, die nicht historisch bezeugt sind. „Buddha“ (wörtlich „Erwachter“) ist ein Ehrentitel, der sich auf ein Erlebnis bezieht, das als Bodhi („Erwachen“) bezeichnet wird. Gemeint ist damit nach der buddhistischen Lehre eine fundamentale und befreiende Einsicht in die Grundtatsachen allen Lebens, aus der sich die Überwindung des leidhaften Daseins ergibt. Das Ziel eines Buddhisten besteht darin, die Erkenntnis nach dem Vorbild des historischen Buddha durch, Befolgung seiner Lehren, zu erlangen. Das Rad der Lehre ist das Symbol des Buddhismus. Sein äußerer Kreis erinnert an die Bewegung der Welt, sein Mittelpunkt an die Ruhe, die die Lehre schenkt. Es hat acht Speichen, die auf den edlen achtteiligen Pfad verweisen und die Verbindung vom äußeren Rand zum inneren Zentrum herstellen. Sie führen von der unruhigen Welt zur Stille der Erleuchtung. 75 Opferschalen (01500046) Beschreibung des Gegenstands: Die Darbringung von Opfergaben ist ein wichtiger Bestandteil buddhistischer Übungen. Allgemein befinden sich acht Opferschalen in einer Reihe auf dem Altar, wobei jede einzelne eine besondere Bedeutung hat. Die Schalen enthalten meist Wasser, das verschiedene Opfergaben an den Buddha symbolisiert. Von links nach rechts – von uns aus gesehen – bedeuten die Wassergaben: Wasser zum Trinken, Wasser zum Waschen der Füße, Blumen, Räucherwerk, Licht, Duftwasser, Speisen und Musik. In der Tradition werden die Opferschalen jeden Morgen neu aufgestellt. Weiterführende Literatur zum Buddhismus Inhaltsverzeichnis 76 Thangka (01500047) Beschreibung des Gegenstands: Ein Thanka ist ein tibetisch buddhistisches Rollbild. Auf einem Thangka wird meist eine Buddhafigur mit einem besonderen Merkmal abgebildet, z.B. der weiße Avalokitesvara, der Buddha des Mitgefühls oder die grüne Tara, der weibliche Buddha des schnellen, wirkungsvollen und heilsamen Handelns. Die Darstellungen werden meist auf Stoff, Seide oder Papier gemalt. Zum Teil werden die Stoffe auch bestickt oder gewebt. Thangkas werden zur persönlichen Meditation verwendet oder sind Teil eines religiösen Festes. Weiterführende Literatur zum Buddhismus Inhaltsverzeichnis 77 Buddha Statue (01500048) Beschreibung des Gegenstands: Eine Buddha Statue repräsentiert eine der „Drei Juwelen“: Buddha – der Lehrer, Dharma – die Lehre und Sangha – die Gemeinschaft (der Edlen). Diese Buddha Statue zeigt den historischen Buddha in Mönchskleidung, die rechte Hand in der Geste der Erdberührung und die linke Hand in Mediationshaltung mit der Almosenschale. Die Geste der Erdberührung: Der Buddha hat in der Nacht seiner Erleuchtung die Erde als Zeugin für seine tiefe Erkenntnis der Wahrheit aufgerufen. Der Almosengang: Die Mönche waren besitzlos und gingen täglich auf Almosengang. In manchen asiatischen Ländern gehen die Mönche noch heute Sammeln. Buddha Statuen werden oft mit Mantras (das sind kurze Gebetsformeln) und Kräutern angefüllt und von einem buddhistischen Meister gesegnet. Sie gelten als Verehrungs- und Meditationsobjekt. Auch diese Buddha-Statue ist gefüllt und gesegnet. Weiterführende Literatur zum Buddhismus Inhaltsverzeichnis 78 Mandala (01500049) Beschreibung des Gegenstands: Ein buddhistisches Mandala kann verschiedene Bedeutungen haben. Es ist z.B. ein Symbol für ein Weltsystem oder es kann eine Gabe an den Buddha darstellen. Dieses buddhistische Mandala zeigt den heiligen Aufenthaltsraum des Buddha. Dabei wird das Mandala in Form eines Palastes mit vier Toren dargestellt. Bei einer geleiteten Meditation, der Einweihung, durch einen Lehrer werden Mandalas oft mit farbigem Pulver oder Sand gestreut. Am Ende der Einweihung wird das Mandala aufgelöst, indem das gesegnete Pulver oder der Sand dem Wasser übergeben wird. Dies mahnt die Buddhisten an die Vergänglichkeit und Substanzlosigkeit. Im tibetischen Buddhismus wird in der Meditation meist ein Buddha mit seiner Umgebung, dem Mandala, visualisiert. Weiterführende Literatur zum Buddhismus Inhaltsverzeichnis 79 Meditationskissen (01500050) Beschreibung des Gegenstands: Ein wichtiges Werkzeug auf dem buddhistischen Weg ist neben der Übung der Achtsamkeit die Meditation. Wenn Buddhisten meditieren, benötigen Sie einen bequemen Sitz und eine gute Haltung. Das Wichtigste an der Haltung ist ein gerader Rücken. Durch die leicht erhöhte Sitzposition auf einem Meditationskissen wird der Rücken entlastet und die Atmung kann frei fließen. Diese aufrechte und gleichzeitig entspannte Haltung unterstützt die Meditation. Weiterführende Literatur zum Buddhismus Inhaltsverzeichnis 80 Gebetskette „Mala“ (01500051) Beschreibung des Gegenstands: Die buddhistische Gebetskette heißt Mala und besteht in der Regel aus 108 Perlen. Gefertigt ist sie üblicherweise aus Naturprodukten wie Samen, Horn oder Palmholz. Warum es ausgerechnet 108 Perlen sind, dafür gibt es viele Erklärungen. Im Allgemeinen ist die Zahl 108 eine besonders heilige Zahl, die oft verwendet wird. Malas werden genutzt um Mantras zu rezitieren und zu zählen. Mantras sind heilige Sätze oder Silben, die in der Regel in Sanskrit – der Hochsprache zu Buddhas Zeit – überliefert sind. Mantras sollen den Geist vor negativen Gedanken schützen. Ein sehr bekanntes tibetisches Mantra ist das Mantra von Avalokitesvara, dem Buddha des Mitgefühls: OM MANI PADME HUNG (Oh Juwel in der Lotusblüte), es soll das Mitgefühl und die Liebe zu allen Wesen fördern. Weiterführende Literatur zum Buddhismus Inhaltsverzeichnis 81 Räucherstäbchen (01500052) Beschreibung des Gegenstands: Der Zweck von brennendem Räucherwerk ist es, den Raum zu „reinigen“ und den „Geist zu beruhigen“. Das Räuchern gilt auch als Zeichen der Verehrung buddhistischer Texte und Bildnisse. Räucherstäbchen werden seit dem 17. Jahrhundert hergestellt und enthalten vor allem Kräuter. Sie werden traditionell per Hand gerollt und getrocknet. Weiterführende Literatur zum Buddhismus Inhaltsverzeichnis 82 Manistein (01500054) Beschreibung des Gegenstands: Ein Manistein ist ein Stein, der mit heiligen Texten oder traditionellen Gebetsformeln beschriftet ist. Häufig ist das Mantra „OM MANI PADME HUNG“ eingraviert. Dieses Mantra soll das Mitgefühl und die Liebe zu allen Wesen fördern. Auf der anderen Seite des Steins findet man in der Regel BuddhaBildnisse, aber auch Tier- oder Heiligenbilder. Pilgern hinterlassen die Manisteine bei Tempeln und Klöstern, aber auch auf Passhöhen und an Wegkreuzungen. In den Ländern des Himalaya findet man überall Manisteinmauern. Gläubige Buddhisten schichten sie aus Tausenden von Manisteinen auf. Mit den Manisteinen wird u.a. um Schutz oder geistige Entwicklung gebeten oder für erhaltene Segnungen gedankt. Weiterführende Literatur zum Buddhismus Inhaltsverzeichnis 83 Gebetstexte (01500054) Beschreibung des Gegenstands: Die Gebetstexte werden in Form von Klapptexten durch den traditionellen Holzdruck hergestellt. Die Methode nach der dies bis heute geschieht, ist dieselbe wie vor hunderten von Jahren: Zwei Männer sitzen sich gegenüber, die Drucktafel zwischen den Beinen. Während der eine die Tafel mit schwarzer oder, im Falle der Worte Buddhas, mit roter Tinte bestreicht, legt der andere frisches Papier auf, fährt mit einer Art Roller darüber und fertig. Die eingespielten Arbeiter agieren so flink, dass sie an einem einzigen Tag rund 2.500 Drucke herstellen können. In dem tibetischen Städtchen Dege befindet die traditionelle Holzblockdruckerei des Gönchen Lhündrub Teng Klosters. Dort lagern über 200.000 Druckstöcke, rund 70% des literarischen Erbes Tibets. Sie ist damit die größte der drei bedeutendsten tibetischen Druckwerkstätten (die andern beiden sind das Sutren-Druckhaus in Lhasa und das Lhapuleng-Haus in Gansu). Hier lagern sowohl buddhistische Schriften und Bilder, als auch Schriften zu Geschichte, Medizin, Technik, Literatur und Biografien. Weiterführende Literatur zum Buddhismus Inhaltsverzeichnis 84 Gebetsfahnen (Dar-Ding) (01500055) Beschreibung des Gegenstands: Gebetsfahnen werden in der Volksfrömmigkeit bei wichtigen Ereignissen, wie Hochzeiten oder dem 3. Tag des tibetischen Neujahrs („Losar“) gehisst. Aber auch in Zeiten von Krankheit oder während des Reisens hisst man die Fahnen, um Unglück und Pech fernzuhalten. Die Gebetsfahnen dürfen keinen Kontakt mit dem Boden oder anderen schmutzigen Gegenständen haben. Sie sollen respektiert werden, weil Sie Objekte des Dharma sind und mit Bildern von Göttern und heiligen Mantras versehen sind. Die Fahnen werden in der Regel an hohen Stellen und über Bäume gehängt. Gebetsfahnen zerfallen im Laufe der Zeit (durch den Wind werden die Gebete in alle Welt getragen) und sollen uns auch an die Vergänglichkeit des Lebens erinnern. Ihr Ersatz bzw. Austausch wird als Neubeginn angesehen und gefeiert. Alte Fahnen werden an einem sauberen Platz verbrannt und durch neue ersetzt. Tibetische Gebetsfahnen bestehen aus fünf Farben, die jeweils ein Naturelement symbolisieren. Sie sollten in der richtigen Anordnung bzw. Reihenfolge stehen. Zuerst Blau, (den Himmel symbolisierend), dann Weiß (das für die Wolken steht), gefolgt von Rot (dem Element Feuer zugeordnet) und schließlich Grün (das Wasser repräsentierend). Die Sequenz endet mit der Farbe Gelb, die das Erdelement darstellt. Danach folgt die nächste Sequenz in der gleichen Reihenfolge von Neuem. Die Gebetsfahnen werden durch traditionellen Holzdruck mit Symbolen und Mantras bedruckt. Oft findet man darauf das traditionelle tibetische Mantra „OM MANI PADME HUNG“. Dieses soll für das Glück aller fühlenden Wesen mit dem Wind in die Welt hinausgetragen werden. Zur Unterstützung dieses Anliegens ist auf vielen Gebetsfahnen im Zentrum der Mantraaufdrucke die mythologische Figur des tibetischen Windpferdes abgebildet. Durch das Pferd sollen die Gebete besonders wirksam in den Himmel getragen werden. Häufig findet man in den Ecken um das Pferd die vier Symboltiere der vier Himmelrichtungen: Der Garuda (Göttervogel), der Drache, der Tiger und der Löwe. Weiterführende Literatur zum Buddhismus Inhaltsverzeichnis 85 Hand-Gebetsmühle (01500056) Beschreibung des Gegenstands: In der tibetischen Gebetsmühle befindet sich eine Papierrolle, die mit Mantras und mystischen „Keimsilben“ bedruckt ist. Ihr tibetischer Name ist „mani chos-khor“, woraus oft die Bezeichnung Mani-Wheel oder Mani-Mühle abgeleitet wird. Die Gebetsmühle wird im Uhrzeigersinn gedreht, was der Umlaufrichtung der Erde um die Sonne entspricht. Dadurch wird der Metallbehälter in Schwingung versetzt, wodurch die Gebetsmühle ihre geheimen Kräfte entfaltet. Die Gläubigen sprechen dem einen Effekt zu, der dem Aufsagen oder Dahinmurmeln von Gebetsformeln und Keimsilben gleichkommt. Weiterführende Literatur zum Buddhismus Inhaltsverzeichnis 86 Gebetsmühlen (01500057) Beschreibung des Gegenstands: In jeder Gebetsmühle befindet sich eine Papierrolle, die mit Mantras und mystischen „Keimsilben“ bedruckt ist. Ihr tibetischer Name ist „mani chos-khor“, woraus oft die Bezeichnung Mani-Wheel oder Mani-Mühle abgeleitet wird. Die Gebetsmühlen werden im Uhrzeigersinn gedreht, was der Umlaufrichtung der Erde um die Sonne entspricht. Dadurch werden die Metallbehälter in Schwingung versetzt, wodurch die Gebetsmühlen ihre geheimen Kräfte entfalten. Die Gläubigen sprechen dem einen Effekt zu, der dem Aufsagen oder Dahinmurmeln von Gebetsformeln und Keimsilben gleichkommt. Weiterführende Literatur zum Buddhismus Inhaltsverzeichnis 87 Weiterführende Literatur zum Buddhismus Thema Weltreligionen Buddhismus Mediennummer: 08010838 (Primar- und Sekundarstufe) Buddhismus Eine Einführung in Religionsgeschichte, Kultur, Brauchtum Farbfolien und Erläuterungen Mediennummer: 08010803 (Primar- und Sekundarstufe) Weltreligionen Buddhismus Arbeitsbuch Mediennummer 00110314 (Sekundarstufe II) Buddhismus Schnellkurs Mediennummer 08010846 (Primar- und Sekundarstufe) Inhaltsverzeichnis 88 Naturreligion Die Begriffe „Naturreligion“, „Stammesreligion“, „archaische Religion“ benennen Religionen, die vor den Schriftreligionen entstanden sind und naturverbunden leben. Sie bilden weltweit den eigentlichen Mutterboden der Religionen. Die Stammesvölker erfahren die belebende Kraft des Großen Geistes in der Erde, im Wasser und in den Bäumen. Beim Vergleich sogenannter Naturreligionen werden Merkmale deutlich, die für viele von ihnen typisch sind: Es gibt keine heilige Schrift, weil vieles mündlich weitergegeben wird. Die Gottheiten werden oft nur auf den eigenen Volksstamm bezogen, nicht weltweit verstanden. Die Verehrung der verstorbenen Vorfahren (Ahnen) spielt eine große Rolle. Es gibt keine Berufspriester, aber Medizinmänner oder Schamanen. Alle Wesen werden als beseelt vorgestellt (Animismus). 89 Vodou-Kultgegenstände (01500040) (01500041) (01500042) Beschreibung des Gegenstands: Vodou ist nicht nur eine Religion, sondern eine Lebensart und Lebensweise. Diese Religion wird in Westafrika (Bénin, Togo und Ghana) praktiziert und ist gebietsweise staatlich anerkannt. In Haiti sind zwar 80% der Einwohner römisch-katholisch getauft, aber 75% der Haitianer wenden ebenso Vodou an. Die Bevölkerung ist arm und die Lebensbedingungen sind schlecht. Der Glaube ist oft das einzige, was diesen Menschen Halt gibt. Die Anhänger des Vodou verehren ein oberstes Wesen, den Schöpfer allen Existierenden. Der Name des Wesens variiert je nach Volksgemeinschaft. In der Fon-Sprache heißt es Mahu. Das bekannteste Wort aus dem Fon ist vodun (daraus abgeleitet: Vodou), was „Gott“ bedeutet. Die Vodou-Götter sind unsichtbare Kräfte, die zwischen Mahu und Mensch vermitteln. Die Kräfte sind überall vorhanden, im Wasser, in der Luft, den Bäumen, in Tieren, den Steinen, im Wald, im Sand und vor allem auch in Menschen. Diese Kräfte sind verantwortlich für diverse Zustände, die wir erfahren und erleben. Durch die Verwendung der religiösen Gegenstände in Verbindung mit Ritualen können verschiedene Zustände erzielt werden, z.B. Glück, Fruchtbarkeit, Liebe und Gesundheit, aber auch Krieg und Unglück. Nach traditionellen afrikanischen Glauben werden Krankheiten durch Hexerei verursacht und können daher nur durch entsprechende Gegenmaßnahmen geheilt werden. Der Vodou-Priester verfügt über das umfassende Wissen in allen Bereichen, wie Heilkunde, Zeremonien etc. Seine Aufgabe ist es, die vorhandenen Kräfte der Natur im Menschen zu wecken und nutzbar zu machen. Das Wissen der Priester entstand zum Teil durch Inspirationen, die sie während bestimmter Zeremonien hatten. Dieses Wissen wird seither von ihnen bewahrt und nur mündlich weitergegeben. An zentraler Stelle stehen bei Vodou-Ritualen der Priester und die Gemeinschaft der Eingeweihten, die die Opferung von Tieren oder Genussmitteln vornehmen. Zur Zeremonie gehören das Fest und der Tanz mit den verschiedenen Trommel-Rhythmen und Gesängen. Die Loa (Geister) ergreifen vereinzelt Besitz von den Tänzern, die sich dabei in tiefer Trance befinden. Inhaltsverzeichnis 90 Vodou-Markt in Lomé (Togo): 91 Literatur zum Interreligiösen Lernen Kippa, Kelch, Koran Interreligiöses Lernen mit Zeugnissen der Weltreligionen, Ein Praxisbuch Mediennummer: 00110162 (Primar- und Sekundarstufe) Kippa, Kelch, Koran Interreligiöses Lernen mit Zeugnissen der Weltreligionen, 36 Farbfolien Mediennummer: 00110122 (Primar- und Sekundarstufe) Weltreligionen Kopiervorlagen für die Sekundarstufe I Mediennummer 00110119 (Sekundarstufe) Weltreligionen Sehen, hören, gestalten DVD mit Filmen, Hörproben und Arbeitsblättern Mediennummer 00110110 (Sekundarstufe) Mein Glaube – dein Glaube: Juden Christen Muslime Kopiervorlagen für das 5./6. Schuljahr Mediennummer 00110308 (Sekundarstufe) Und was glaubst du? Christen und Muslime im Austausch (DVD 14 Minuten) Mediennummer 00120159 (Primarstufe) Gebete von Juden, Christen und Muslimen Modelle für religiöse Feiern in der Schule Mediennummer 00100405 Unter dem Segen des einen Gottes Abraham und seine Familie (Primar- und Sekundarstufe) 92 Miteinander reden Ein Gott, drei Religionen im Alltag junger Menschen Mediennummer 00100431 (Sekundarstufe) Weißt du, wer ich bin? Das Projekt der drei großen Religionen für friedliches Zusammenleben in Deutschland Die Initiativen Mediennummer 08009678 (Sekundarstufe) Weißt du, wer ich bin? Das Projekt der drei großen Religionen für friedliches Zusammenleben in Deutschland Materialsammlung I: Basisheft Mediennummer 00100003 und 00100130 (Sekundarstufe) Weißt du, wer ich bin? Das Projekt der drei großen Religionen für friedliches Zusammenleben in Deutschland Materialsammlung II: Projektarbeit für Jugend und Schule Mediennummer 00100004 und 00100131 (Sekundarstufe) Weltethos in der Schule Unterrichtsmaterialien der Stiftung Weltethos Mediennummer 08043493 (Sekundarstufe) Erste Schritte wagen Handreichung für die Begegnung von Christen mit ihren muslimischen Nachbarn Evangelisch – Lutherische Kirche in Bayern (Hrsg.) Offene Türen Religionsgemeinschaften in Nürnberg und Umgebung RfP Nürnberg (Hrsg) Inhaltsverzeichnis 93 Links zum Interreligiösen Lernen www.weisstduwerichbin.de www.weltethos.de www.bruecke-nuernberg.de www.juedisches-museum.org www.evangelisch-bayern.de www.kcid.de www.izir.de Inhaltsverzeichnis 94