L2. Vektorräume Physikalische Größen lassen sich einteilen in: 1) Skalare: vollständig bestimmt durch Angabe einer Beispiele: 2) Vektoren: vollständig bestimmt durch Angabe einer und einer Beispiele: Übliche Notationen: (Text: fett gedruckt) Beispiele: i) Mondbahn: ii) Wasserstrudel: Geschwindigkeitsfeld: (Geschw. ist Funktion vom Ort) Allgemein: Vektorfeld L2.1 Vektoren im drei-dimensionalen Euklidischen Raum Vektorbegriff (aus geometrischer Anschauung: z.B. Geschwindigkeit) Vektor hat Betrag (Länge) und Richtung: Definition: zwei gleich lange und gleich gerichtete Vektoren sind gleich, unabhängig von ihrem Ausgangspunkt (Intuition: alle Punkte einer Rakete haben dieselbe Geschwindigkeit) Wahl v. Koordinatenachsen Mittelfinger Zeigefinger Daumen 'transponiert' bezüglich derselbe Vektor Decartes Koordinaten sind abhängig von der Wahl des Koordinatensystems bezüglich Ein Vektor ist eine geometrische Größe, (unabhängig vom Koordinatensystem) Deswegen ist eine geometrische (Koordinaten-unabhängige) Interpretation der Vektoraddition und Skalarmultiplikation wünschenswert (und grundlegender). 1596 - 1650 Vektoraddition: (z.B. von Kräften) Verknüpfung "+" ist "geometrisch" festgelegt: ("+" hat andere Bedeutung als für reine Zahlen) Rechenregeln: Kommutativität: Assoziativität: Neutrales Element: 'Nullvektor': (einziger Vektor ohne definierte Richtung) Für alle Vektoren gilt: Additives Inverse: ist antiparallel zu Vektorsubtraktion: oder: Multiplikation mit einer Zahl: (parallel zu Betrag: Also: Richtung: Spezialfälle: Rechenregeln: Distributivität bzgl. Skalaraddition: Distributivität bzgl. Vektoraddition: Assoziativität: Neutrales Element: ) L2.2 Formale Definition eines Vektorraums Lineare Algebra abstrahiert/formalisiert den Begriff des Vektors: obige Vektoreigenschaften werden als Axiome (= "definierende Eigenschaften") aufgefasst. Definition: Ein F-Vektorraum über einem Körper F ist ein Trippel bestehend aus einer Menge V von Elementen, ausgestattet mit einer Additionsregel und einer Multiplikationsregel ,die die 8 Axiome der Vektoraddition und Skalarmultiplikation erfüllen. Elemente von V: 'Vektoren'. Elemente von F: 'Skalare'. Vektoraddition: i) Kommutativiät: ii) Assoziativität: iii) Neutrales Element: (Nullvektor) iv) Inverses Element: Skalare Multiplikation: v) Distributivität bzgl. Skalar-Addition: vi) Distributivität bzgl. Vektor-Addition: vii) Assoziativität bzgl. Skalarmultiplikation: viii) Identitätselement der Skalarmultiplikation: Beispiele: reelle Zahlen rationale Zahlen komplexe Ebene n-Komponenten Nullvektor Beispiel: Vektoraddition: "komponentweises Addieren" Beispiel: Skalare Multiplikation: "Strecken der Komponenten" Beispiel: Beispiel: Diskretisierte Funktionen Diskretisiere die Zeit: Diskretisierte Funktion: Vektoraddition: Skalarmultiplikation: Weitere Beispiele von Vektorräumen (Zukunftsmusik): - (Ort,Impuls) im klassischen Phasenraum (T1: Klassischen Mechanik) - Zustandsvektoren in der Quantenmechanik (T2: Quantenmechanik) - Matrizen (P1: Experimentalphysik, T2: Quantenmechanik) - Elektrische und Magnetische Felder (T3: Elektrodynamik) - Quantenfelder (T6: Quantenfeldtheorie)