Sein oder Nichtsein – Hamlet auf dem deutschen Theater

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15. April 2014
pld – Pressedienst der
Landeshauptstadt Düsseldorf
Shakespeare feiert 450. Geburtstag
Herausgegeben vom
Amt für Kommunikation
Rathaus - Marktplatz 2
Sein oder Nichtsein – Hamlet
auf dem deutschen Theater
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40002 Düsseldorf
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Theatermuseum Düsseldorf initiiert nationales Ausstellungs-
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projekt/Buch begleitet Ausstellung
Redaktionsteam:
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bu - Michael Buch - 93134
fe - Natalia Fedossenko - 93131
fri - Michael Frisch - 93115
mun - Angela Munkert - 97018
pau - Volker Paulat - 93101
arz - Dieter Schwarz - 93138
William Shakespeares 450. Geburtstag am 23. April bietet in diesem Jahr
Gelegenheit zu einer umfassenden Auseinandersetzung mit dem weltberühmten Autor und seinem Werk. Auf Initiative und unter Federführung des Theatermuseums der Landeshauptstadt Düsseldorf gingen daher im vergangenen Jahr verschiedene deutsche Kultur- und Forschungseinrichtungen eine intensive Kooperation ein – mit dem Ziel, die
erste Ausstellung zur deutschen Aufführungs- und Rezeptionsgeschichte
des Dramas um den Dänenprinzen zu erarbeiten. Mit von der Partie waren neben dem Düsseldorfer Kulturinstitut die Institute für Theaterwissenschaft und Anglistik der Ludwig-Maximilians-Universität München,
das Shakespeare-Globe-Zentrum Deutschland, das Deutsche Theatermuseum und die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft. Das erste Ergebnis
dieses beispielhaften Kooperationsprojektes ist die gerade im HenschelVerlag erschienene Publikation "Sein oder Nichtsein – Hamlet auf dem
deutschen Theater", die elf Fachautoren aus den Bereichen Literaturund Theaterwissenschaft, Theaterpädagogik und Theaterdokumentation
erarbeitet haben. Das Buch begleitet die Ausstellung, die zunächst im
Deutschen Theatermuseum in München zu sehen ist und vom 24. Oktober bis 22. Februar 2015 im Theatermuseum Düsseldorf gezeigt wird.
William Shakespeares "Hamlet" hat seit über 400 Jahren nichts von seiner Faszination und Aktualität für Theatermacher und Zuschauer eingebüßt. Es ist ohne Zweifel das meistgespielte Theaterstück der Weltliteratur. Der Mensch und seine Beziehungen stehen im Zentrum. Doch zugleich ist es ein Stück über das Theater. Als es nachweisbar 1602 zum
ersten Mal in London aufgeführt wird, ist London schon eine Theater...
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metropole. Englische Schauspieler bringen das Stück auf den europäischen Kontinent. Mit ihrem Wirken in Deutschland nimmt auch das
professionelle deutsche Theater seinen Anfang. Das Buch "Sein oder
Nichtsein – Hamlet auf dem deutschen Theater" folgt Hamlets Spuren
durch die deutsche Theaterentwicklung, beschreibt die künstlerischen
Leistungen des Theaters und Wendepunkte der Theaterkunst.
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In seinem einleitenden Beitrag verweist Düsseldorfs Museumsdirektor Dr. Winrich Meiszies auf die beispielhafte Funktion des Buchund Ausstellungsprojektes: Entstanden ist auf diese Weise eine Hall
of Fame des Theaters – bevölkert von Schauspielstars – in der sich
das deutsche Theater und seine Protagonisten seit dem 17. Jahrhundert spiegeln. Über historische Epochen, in unterschiedlichen
Besetzungen, Bühnenbildern, Rollentypologien und Textfassungen
wirkt die Attraktivität dieses Stückes bis in unsere Gegenwart.
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Aus literaturwissenschaftlicher Sicht führt Tobias Döring, Münchner
Anglist und Präsident der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft, ins
Stück und sein Potential für das Theater und sein Verständnis ein.
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Die Anfänge des deutschen Theaters und seine Grundlagen durch die
Arbeit der englischen Wandertruppen im 17. und 18. Jahrhundert
beschreibt der Anglist Ralf Haekel.
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Den Ursprung des deutschen "Hamlet"-Fiebers, das im letzten Viertel
des 18. Jahrhunderts seinen Ausgangspunkt von Hamburg aus
nimmt, beschreibt Theaterwissenschaftlerin Susanne Eigenmann.
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Claudia Blank (Deutsches Theatermuseum, München) stellt zwei der
wichtigsten "Hamlet"-Interpretationen vor, die im Abstand von 50
Jahren auf der deutschen Bühne zu sehen waren: Leopold Jessners
Inszenierung von 1926 mit Fritz Kortner in der Titelrolle und Peter
Zadeks Produktion von 1977 mit Ulrich Wildgruber.
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Für die lebenslange Beschäftigung mit Stück und Rolle steht für Winrich Meiszies der Düsseldorfer Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter Gustaf Gründgens. Seit seinen Anfängen an der Schauspielschule in Düsseldorf 1920 bis zu seiner letzten Regiearbeit 1963 in
Hamburg ist ihm "Hamlet" künstlerisches Anliegen und Spiegelung
der eigenen Identität.
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Anne Blankenberg (Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf) schreibt am Beispiel "Hamlets" eine "Bildgeschichte" des deutschen Theaters seit 1600. Die Wurzeln im elisabethanischen Theater
werden ebenso anschaulich wie die großen Darsteller und ihre künstlerischen Leistungen. Zu ihnen zählen so berühmte Namen wie
Johann Brockmann, Josef Kainz, Alexander Moissi, Horst Caspar,
Will Quadflieg, Maximilian Schell, Klaus Kinski, Bruno Ganz, Ulrich
Tukur, Ulrich Mühe oder Lars Eidinger. Der Vergleich von Regiekonzepten im Spiegel der Theaterfotografie macht die kulturelle Bedeutung des Theaters anschaulich.
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In einem letzten Teil wird das Buch praktisch, stellt Konzepte für die
kulturelle Bildungsarbeit mit "Hamlet" vor. Neben Vanessa
Schormann, der Leiterin des Shakespeare-Globe-Zentrums Deutschland, stellen Theater- und Museumspädagoginnen sowie Kulturwissenschaftler Projekte und Konzepte aus ihrer Arbeit am Theater und
im Museum vor.
Sein oder Nichtsein. Hamlet auf dem deutschen Theater
Hrsg. von Winrich Meiszies und Claudia Blank
Henschel-Verlag (Leipzig, 2014)
160 Seiten, 72 Abb., davon 11 in Farbe
ISBN: 978-3-89487-758-3
18,95 Euro an der Museumskasse oder im Buchhandel
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Das Globe – Ein Abend mit Norbert Kentrup
Am Vorabend zu Shakespeares 450. Geburtstag – am Dienstag, 22. April,
um 19.30 Uhr – wird der Schauspieler, Shakespeare-Experte und Gründer der Bremer Shakespeare-Company, Nobert Kentrup, zu Gast im
Theatermuseum sein. In einer faszinierenden und kurzweiligen Lecture
Performance wird er aus dem Theaterleben der Shakespeare-Zeit erzählen und das weltberühmte Globe-Theater, in dem viele der ShakespeareStücke ihre Uraufführung erlebten, wieder zum "Leben erwecken".
Norbert Kentrup, der in Düsseldorf geboren wurde, ist bisher der einzige
deutsche Schauspieler, der im rekonstruierten Londoner Globe in einer
Produktion gespielt hat. Das Neusser Globe hat er zusammen mit HansHeinrich Grosse-Brockhoff, dem späteren Kulturdezernenten der Landeshauptstadt Düsseldorf und Kulturstaatssekretär des Landes NRW,
und dem Neusser Architekten Rudolf Küppers initiiert und 1991 eröffnet. Im Düsseldorfer ROM, der Ausweichspielstätte der Deutschen Oper
am Rhein, inszenierte er das Shakespeare-Musical "Kiss me Kate".
Der Abend im Theatermuseum, Jägerhofstraße 1, wendet sich nicht nur
an Fachleute, sondern an alle, die Neues über den großen Dramatiker
und sein Theater erfahren wollen. Der Eintritt beträgt fünf Euro. Karten
können vorab an der Museumskasse unter Telefon 0211.89-96130 reserviert werden.
(arz)
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