Jean Sibelius - Loge Aquarius

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Jean Sibelius –
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Sibelius, 1913
Jean Sibelius (1865-1957) eigentlich Johan Julius Christian, genannt Janne Sibelius)
finnischer Komponist am Übergang von der Spätromantik zur Moderne.
Komponierte neben einer Fülle von sehr bekannten Werken eine freimaurerische Ritualmusik für die Loge in Helsinki, der er seit 1922 angehörte.
Werke (Auszug)
Sinfonische Dichtungen, Orchestersuiten, sieben Sinfonien, ein Violinkonzert, Kammermusik, Chorwerke und eine Oper.
Frühe Kammermusikwerke, u. a. mehrere Klaviertrios (1883–88) zwei Streichquartette
(1885, 1889) und ein Klavierquintett (1890)
Streichquartett op. 4 in B-Dur (1890)
Kullervo, Symphonie für Sopran, Bariton, Chor und Orchester Op. 7 (1892)
En Saga, Symphonische Dichtung op. 9 (1892)
Karelia-Suite, Suite für Orchester op. 11 (1893)
…
4 Legenden (oder Lemminkäinen-Suite), Vier Stücke aus „Kalevala“ - Symphonische Dichtungen für Orchester
I. Lemminkäinen und die Mädchen auf Saari;
II. Der Schwan von Tuonela;
III. Lemminkäinen in Tuonela;
IV. Lemminkäinen zieht heimwärts) Op. 22 (1895/96;
Die Jungfrau im Turm, (Oper, 1896), Libretto: Rafael Hertzberg (1845–1896)
King Kristian (König Christian), Suite aus der Bühnenmusik für Orchester op. 27 (1898)
Finlandia, Sinfonische Dichtung für Orchester op. 26 (1899), letzter Teil der "Press Celebrations Music"
…
Valse Triste aus Kuolema für Orchester op. 44 (1904)
Pelleas und Melisande, Suite aus der Bühnenmusik für Orchester op. 46 (1905)
Konzert für Violine und Orchester d-moll op. 47 (1903/1905), UA: 1905 Berlin, Dirigent: Richard Strauss
Pohjolan tytär (Tochter des Nordens), Sinfon. Dichtung für Orchester op. 49 (1906)
Belsazars Gastmahl op. 51
Pan und Echo op. 53a
Svanevit (Schwanweiß), Suite aus der Bühnenmusik für Orchester op. 54 (1908)
Öinen ratsastus ja auringonnousu (Nächtlicher Ritt und Sonnenaufgang), Symphonische
Dichtung für Orchester op. 55 (1909)
(4.) Streichquartett, Voces intimae op. 56 (1909)
In memoriam op. 59
Canzonetta op. 62a; Valse romantique op. 62b
Der Barde - Symphonische Dichtung für Orchester op. 64 (1913/1914)
Serenade Nr. 2 g-Moll op. 69 b
Luonnotar, Sinfonische Dichtung für Sopran und Orchester op. 70 (1913)
Aallottaret (Die Okeaniden), Symphonische Dichtung für Orchester op. 73 (1914)
Sonatine E-Dur für Violine und Klavier op. 80
Drei Klavierstücke op. 96
Suite mignonne op. 98a; Suite champêtre op. 98b
Stormen (Der Sturm), 35-teilige Bühnenmusik zum gleichnamigen Schauspiel von William
Shakespeare für Orchester, Singstimmen und Chor op. 109 (1925), Uraufführung 1926 im
königlichen Theater Kopenhagen
Intrada für Orgel op. 111a
Tapiola, symphonische Dichtung für Orchester op. 112 (1926)
Suite H-Dur für Violine und Streichorchester op. 117
Außerdem viele Lieder und Klavierstücke
7 Sinfonien in den Jahren 1998 bis 1924 - Eine 8. Sinfonie (angeblich 1929 vollendet und
vernichtet)
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Wirkung:
Sibelius gilt als einer der bedeutendsten Komponisten Finnlands und ist einer der wenigen,
die über die Grenzen ihrer Heimat hinaus berühmt wurden.
Im deutschsprachigen Raum ist er vor allem durch sein Violinkonzert d-Moll op. 47 sowie seine Sinfonischen Dichtungen bekannt, in denen er u.a. Themen aus der finnischen Sagenwelt
und Mythologie verarbeitete, wie z. B. aus dem Nationalepos Kalevala. Am bekanntesten ist
die Lemminkäinen-Suite op. 22. Weniger bekannt, aber ebenso bedeutsam ist die Tondichtung für Solostimme (Sopran) und Orchester Luonnotar op.70, in der die sagenumwobene
Entstehung der Welt besungen wird.
Aus der Bühnenmusik zu dem Schauspiel von Arvid Järnefeld Kuolema (Der Tod) stammt der
weltberühmte Walzer "Valse triste". Die Tondichtung Finlandia entspringt dem 6. Tableau seiner 1899 komponierten Pressemusiken. Mit ihnen hat Sibelius seinen musikalischen Beitrag
zur Identität des sich aus russischer Vorherrschaft befreienden Finnlands geleistet.
Sibelius (in den 1950er Jahren)
Die Karelia-Suite op.11 ist eine populäre Fassung seiner gesamten Karelischen Musik ohne Opuszahl. Von
großer Bedeutung sind aber auch seine 7 Sinfonien, in denen er, anfänglich noch von Spätromantik und finnischer Volksmusik beeinflusst, zu
seinem eigenen orchestralen Stil findet.
Dieser Stil zeichnet sich aus durch
vorherrschende Transparenz trotz
hoher musikalischer Dichte, herbe
Schroffheit, eigenwillige Rhythmik
und melodisches Pathos. Bereits Ende
der 1920er Jahre beendete Sibelius
sein offizielles kompositorisches
Schaffen, über 30 Jahre vor seinem
Tod. Noch später komponierte Stücke
hat er wie seine 8. Sinfonie eigenhändig wieder vernichtet. Seine letzten Werke (op. 113 und op. 114, komponiert um 1929) sind eine freimaurerische Ritualmusik
für die Loge in Helsinki, der er seit 1922 angehörte, sowie Cinq Esquisses für Klavier. Sein
letztes erhaltenes großes Orchesterwerk Tapiola op.112 entstand im Jahr 1926 ...
Bewertung
Sibelius’ Sinfonien waren in Deutschland lange Zeit fast unbekannt, ganz im Gegensatz zu
den angelsächsischen Ländern. Erst in den 1960er Jahren kam die Wende, u. a. mit der Gesamteinspielung unter Leonard Bernstein mit den New Yorker Philharmonikern in den 1960er
Jahren und den zahlreichen Aufnahmen unter Herbert von Karajan mit den Berliner Philharmonikern in den 1970er Jahren.
In Reclams Konzertführer wurden – nicht mehr ganz zeitgemäß - noch bis 1982 lediglich die
beiden ersten Sinfonien aufgeführt. Damals wurde noch behauptet: „Das Wenige, was von Sibelius bei uns heimisch wurde, kennzeichnet ihn als eine der wesentlichen Erscheinungen um
die Jahrhundertwende. Seine Musik wirkt stark, gesund, schwerblütig. Herbe Farbgebung und
Melodik (Motivik!), eigenwillige monotone Rhythmik und edles Pathos, das sind einige ihrer
hervortretenden Eigenschaften. Ihre anziehendsten Wirkungen erwachsen aus der sympathischen Menschlichkeit und aus der Heimatliebe des Tondichters, der nicht müde wurde, im
Einklang mit der Natur ihre dunklen Schönheiten zu besingen.“[2]
Heute weisen Musikwissenschaftler wie Tomi Mäkelä und Joachim Brügge nach, dass Sibelius
zeitlebens bemüht gewesen ist, an der Schwelle zur Moderne einen ganz eigenen kompositorischen Stil zu entwickeln, um die klassische musiktheoretische Konzeption der Sinfonie zu
erweitern. Es ging ihm darum, die tonalen Strukturen aufzubrechen, um sie bis an ihre Grenzen auszuloten. Sein Ziel war es aber nicht, die tonalen Strukturen neu zu ordnen wie z.B. die
Zwölftöner oder völlig aufzulösen (Atonalität). Damit stellte er sich gegen konkurrierende
Strömungen im mitteleuropäischen Zentrum und formulierte seine Position so: „meine Musik
hat nichts, absolut nichts von Zirkus; was ich zu bieten habe, ist klares, kaltes Wasser“ (Brief
an Rosa Newmarch, 1911) und: „ich bin ein Sklave meiner Themen“ (Brief an Axel Carpelan,
1918). In seinem Tagebuch bezeichnet Sibelius 1910 seine Sinfonien als „Glaubensbekenntnisse“.
Sibelius lebte auch den „gattungshistorischen „ Widerspruch zwischen Sinfonie und Sinfonischer Dichtung aus. Insbesondere in seiner Lämminkäinen-Suite, op. 22 kommt dieser Gegensatz zur Wirkung. Sie ist rein musikalisch eher sinfonische Dichtung, mit ihrem 4-sätzigen
Aufbau und ihrer harmonischen Ausgestaltung aber wie eine Sinfonie gehalten. Auch in der
Kullervo-Sinfonie op. 7, seiner „Nullten“, bekommt dieser Kontrast formale Gestalt. In Satz 3
und Satz 5 sind darüber hinaus eine Frauen- (Mezzosopran) und eine Männer-Solostimme (Bariton) sowie ein Männerchor eingebaut.
Aus oft sehr kurzen motivischen Zellen, Intervallstrukturen und flächigen Ausarbeitungen gelingt es Sibelius, seine großen Orchesterwerke in einer harmonischen Einheit vom ersten bis
zu letzten Takt zu konstruieren und zu entwickeln. Dabei sieht er sich in jeder seiner sieben
vollendeten Sinfonien vor eine neue Aufgabe gestellt. Die Gesamtentwicklung seiner Sinfonien
reicht von ausladenden spätromantischen Klängen in seiner Ersten und Zweiten noch in klassischer Viersätzigkeit bis zur konzentrierten, geballten Form seiner Siebenten in ausgewiesener Einsätzigkeit ...
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Sibelius (gekürzt: H.Spohn )
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