Moral - Ethik - Sittlichkeit

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Moral - Ethik - Sittlichkeit
Moral - Ethik - Sittlichkeit
In der Alltagssituation wird zwischen „Moral“ und „Ethik“ kaum unterschie­den.
In der wissenschaftlichen Diskussion hat sich eine terminologische Festle­gung weitgehend
durchgesetzt.
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„Moral“ wird bestimmt als der Bereich der kon­kret erhebbaren sittlichen Phänomene.
„Ethik“ ist demgegenüber die philoso­phische Reflexion auf diese Moral.
„Sittlichkeit“ ist dann die Umsetzung der ethisch begründeten Moral in einer konkreten
historisch-räumlichen Situation durch die Tat.
Beispielsweise formulieren einige Firmen: „Es gehört zu unseren Grundsätzen, keine Spenden
an politische Kandidaten oder politische Parteien zu geben“.
Dieser Grundsatz ist Teil der Geschäfts‑Moral. Wird er von den Mit­arbeiterinnen und
Mitarbeitern eingehalten, dann handeln diese „sittlich“ im Rahmen dieser Moral.
Wird über die Begründung dieses Grundsatzes nachge­dacht, dann haben wir es mit einer
„ethischen“ Reflexion zu tun.
Moralische Ansprüche an die handelnden Personen und deren theoretische Begründungen sind
deutlich von den rechtlichen Regelungen zu unterscheiden. Vom Standesrecht bis zum
Strafrecht gibt es eindeutige Gesetzesregeln, deren Einhaltung für den Geltungsbereich dieser
Regeln zwingend ist. Nichteinhaltung dieser Regeln zieht überprüfbare Strafen nach sich. Die
Verpflichtung zum Rechtsgehorsam ist für alle bindend. Die Lehrbarkeit dieser Regeln ist eine
Ange­legenheit der kognitiven Aufklärung: Gesetzeskenntnisse sind zu vermitteln.
Moral geht vielfach über diese jeweils gültigen Gesetze hinaus. Viele mora­lisch bedeutsamen
Verhaltensaspekte sind einer rechtlichen Beurteilung und Steuerung nicht mehr zugänglich. In
einer „Tafel der ethischen Prinzipien“ für Manager steht: „Alles, was du von einem Menschen
erwartest, das tue auch ihm“ (Lay 1983, S.351 ff.). Dieses ethische Prinzip ist nicht nur
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auslegungs‑ und interpretationsbedürftig, es setzt auch eine Haltung der Person als ganzer
vor­aus, die nicht mehr in der Verrechenbarkeit juristischer Kategorien aufgeht. Es geht hier um
den Unterschied von „Legalität“ und „Moralität“.
Begründung und Lehrbarkeit ökonomischer Moral und Ethik als pädagogisches Problem
Zur Aktualität Kants . Ein Beitrag von Susan Neiman .
Peter Kern
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