Die richtige Planung für mein Haus

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BAUEN UND SANIEREN
DETAILINFO
LUFT- UND
WINDDICHTE
Die richtige P lanung für mein Haus
ENERGIE TIROL – DIE UNABHÄNGIGE ENERGIEBERATUNG.
AUS ÜBERZEUGUNG FÜR SIE DA.
INHALTSVERZEICHNIS
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ALLGEMEINES
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LUFT- UND WINDDICHTE
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LUFTDICHTHEITSPRÜFUNG; BLOWER-DOOR-TEST
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CHECKLISTEN
Impressum
Eigentümer, Herausgeber und Medieninhaber: Energie Tirol, Südtiroler Platz 4, 6020 Innsbruck
Für den Inhalt verantwortlich: DI Bruno Oberhuber, Energie Tirol
Konzept und Redaktion: Energie Tirol; DI Peter Feichtigner, DI Robert Traunmüller, DI Robert Valentini
Zeichnungen, Planskizzen: wenn nicht anders angegeben, Energie Tirol
Stand: Dezember 2015
Energie Tirol Luft- und Winddichte, Blower-Door-Test
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VORBEMERKUNGEN:
1) Energie Tirol gibt Empfehlungen zu Planung und Ausführung energieeffizienter Bau- und Sanierungsmaßnahmen. Eine Gewähr für die Ordnungsmäßigkeit und das Funktionieren der betreffenden Maßnahmen wird von Energie Tirol nicht übernommen.
2) Alle angeführten Zeichnungen sind als Prinzipskizzen und nicht als Planungsdetails zu verstehen! Die Skizzen sollen helfen, Wärmebrücken in der Planungsphase zu entschärfen und die Luftund Winddichtheit des Gebäudes zu verbessern. Die Haftung für Planung und Ausführung obliegt
den am Bauvorhaben beteiligten Professionisten.
Die Skizzen ersetzen keinen statischen, bauphysikalischen oder brandschutztechnischen Nachweis.
Die angeführten Zeichnungen sind nicht einheitlich im Maßstab!
Energie Tirol Luft- und Winddichte, Blower-Door-Test
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ALLGEMEINES
Luftundichtheiten führen zu hohen Wärmeverlusten, mindern
den Komfort und können zu Bauschäden führen. Diese entstehen meist innerhalb der Konstruktion und werden daher oft
spät erkannt.
Luftdichte und winddichte Konstruktionen ermöglichen:
> Minderung der Wärmeverluste
> Vermeidung von Bauschäden (z.B. Schimmel, Fäulnis)
> Verbesserung des Schallschutzes
> verbesserte Effektivität von Komfortlüftungsanlagen
> höhere Behaglichkeit durch Vermeidung von Zuglufterschei
nungen
Luftbewegungen in einem Gebäude können durch verschiedene
Antriebskräfte verursacht werden:
> Thermik; warme Luft steigt auf
> Wind: von außen auf das Gebäude einwirkende Druck- und
Sogkräfte
> mechanische Lüftungsanlagen, Abluftanlagen etwa in Bädern
und WCs oder Komfortlüftungen
Abb.: Schema von Kalt- und Warmluftbewegung in einem Gebäude
Seit Jahren steht uns mit dem Differenzdruckverfahren, umgangssprachlich als Blower-Door-Test bezeichnet, ein praxistaugliches Hilfsmittel für die Bewertung der Luftdichtheit der
Gebäudehülle zu Verfügung.
Bei richtigem Lüftungsverhalten oder Einbau einer Komfortlüftung sorgt eine luftdichte Konstruktion für optimale Behaglichkeit und senkt die Energiekosten.
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BEGRIFFE UND DEFINITIONEN
Luftdichtheit
bezeichnet die Dichtheit eines Gebäudes gegenüber dem Bestreben der Innenluft nach außen zu dringen, etwa durch thermischen Auftrieb.
Winddichtheit
bezeichnet die Dichtheit des Gebäudes gegenüber Lufteintritt
von außen durch Winddruck. Sie schützt primär die Faserdämmstoffe der Gebäudehülle vor Luftdurchströmung und somit vor Abminderung der Dämmwirkung.
Luftwechsel, Luftaustausch
Luftwechsel ist der Austausch der Raumluft. Dieser ist zum
Abtransport von Schadstoffen und zum Nachströmen der Frischluft in einem gewissen Ausmaß erwünscht. Erfolgt er aber
durch ungeplante Leckstellen kann dies zu Bauschäden führen.
Luftwechselrate: Einheit 1/h
Als Luftwechselrate wird der Luftaustausch pro Stunde bezeichnet.
Eine Luftwechselrate von 1/h bedeutet, dass das gesamte Luftvolumen des umbauten Raumes innerhalb einer Stunde theoretisch genau einmal ausgetauscht wird. Je höher die Zahl, desto
intensiver ist der Luftwechsel oder kürzer die Austauschintervalle. Je nach Nutzung der Räume ist ein bestimmter Mindestluftwechsel erforderlich und auch gesetzlich vorgeschrieben.
Luftvolumenstrom: Einheit m³/h
Der Luftvolumenstrom ist die von einer Luftströmung transportierte Luftmenge je Zeiteinheit.
Pascal
Ein Pascal (Pa) ist der Druck, den eine Kraft von 1 Newton auf
eine Fläche von 1 m² ausübt.
Auf der Erde wird eine Masse von 1 kg mit der Kraft von etwa 10
Newton nach unten gezogen.
Daher die Faustformel: 1 kg entspricht 10 N.
Druckdifferenz von 50 Pascal
Bei einer Messung der Dichtheit eines Gebäudes wird ein Druckuntreschied von 50 Pascal zwischen innen und außen aufgebaut. Das entspricht etwa 5 kg/m², oder dem Winddruck bei
einer Geschwindigkeit von 9 m/s (32,5 km/h), einer frischen
Brise, oder Windstärke 5 auf der Beaufort-Skala: größere Zweige und Bäume bewegen sich und der Wind ist deutlich hörbar.
Luftwechselrate n50
Der n50-Wert stellt eine international vergleichbare Kennzahl
für die Luftdichtheit von Gebäudehüllen dar.
Bei einer Druckdifferenz von 50 Pascal wird der Luftvolumenstrom durch das Raumvolumen/Gebäudevolumen dividiert.Der
n50-Wert beschreibt dann den Luftaustausch des Gebäudes pro
Stunde bei einer Druckdifferenz zwischen innen und außen von
50 Pa.
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Luftleckrate: Einheit m³/h
INFO:
bezeichnet das Luftvolumen, das sich durch unbeabsichtigte
Undichtheiten je Stunde austauscht.
Luftwechselrate n50
Der n50-Wert stellt eine international vergleichbare Kennzahl
für die Luftdichtheit von Gebäudehüllen dar.
Bei einer Druckdifferenz von 50 Pascal wird der Luftvolumenstrom durch das Raumvolumen/Gebäudevolumen dividiert.Der
n50-Wert beschreibt dann den Luftaustausch des Gebäudes pro
Stunde bei einer Druckdifferenz zwischen innen und außen von
50 Pa.
Mit der heute verfügbaren Bautechnik wird bei einem dichten
Gebäude ein n50-Wert unter 1
erreicht. Ist ein Gebäude undicht
liegt dieser Wert über 3. Ein n50Wert von 3 [1/h] bedeutet, dass
das Luftvolumen des beheizten
Bereiches in einer Stunde dreimal ausgetauscht wird.
Luftleckrate: Einheit m³/h
bezeichnet das Luftvolumen, das sich durch unbeabsichtigte
Undichtheiten je Stunde austauscht.
Falschluftrate nx (Infiltrationsluftwechselrate)
Lüftungsverluste, die durch Undichtheiten des Gebäudes infolge
von Wind und Auftrieb entstehen, werden durch die Luftwechselrate nx berücksichtigt. Dieser Wert ist abhängig vom Ergebnis eines Blower-Door-Tests gemäß ÖNORM EN ISO 13790 anzusetzen.
Die Falschluftrate nx wird laut ÖNORM B 8110-6 ermittelt.
n50-WERT AUS BLOWER-DOOR-TEST
FALSCHLUFTRATE nx
> 1,5
0,11 h-1
≥ 0,6 und ≤ 1,5
0,07 * n50 h-1
< 0,6
0,04
LUFTAUSTAUSCH
Die hygienisch erforderliche Luftwechselrate zum Abtransport
von Schadstoffen und Feuchtigkeit aus dem Innenraum und für
den notwendigen Austausch der Raumluft gegen Frischluft wird
durch regelmäßiges Fensterlüften, oder zeitgemäßer , durch
den Einbau einer Komfortlüftungsanlage erreicht.
Ein zu geringer Luftwechsel kann Geruchsbelästigungen, Durchfeuchtung der Bauteile und Beeinträchtigungen durch Schadstoffe verursachen. Erhöhte Kohlendioxyd-Werte verursachen
Müdigkeit und Konzentrationsschwächen.
Ein unkontrollierter Lufteintritt ist als Zuglufterscheinung unangenehm spürbar und nachströmende Kaltluft aus anderen
Leckagen oder Gebäudeabschnitten bewirken eine allgemeine
Ventilation, die wieder als Zugluft wahrgenommen wird. Das
Abströmen warmer Raumluft durch undichte Stellen in der Gebäudehülle zieht in der Heizperiode hohe Wärmeverluste nach
sich.
Für den hygienischen Luftwechsel ist laut ÖNORM B8110-3 eine
Luftwechselzahl von 0,4 – 0,7 pro Stunde erforderlich. Ein Luftwechsel von mindestens 0,4 pro Stunde bedeutet, dass die gesamte Raumluft bei entsprechender Belegung innerhalb von 2,5
Stunden komplett ausgetauscht wird.
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BEISPIEL:
Eine Garconiere mit 40 m² und einer Raumhöhe von 2,5 m, also mit
100 m³ zu belüftendem Volumen,
benötigt einen Zu- und Abluft-Volumenstrom von mindestens 40
m³/h.
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LÜFTUNGSKONZEPT
Um den hygiensich notwendigen Luftwechsel zu garantieren,
sollte daher bei dichten Gebäudehüllen, wie sie für energieeffiziente Gebäude notwendig sind, ein Lüftungskonzept erstellt
werden.
Grundsätzlich kann der erforderliche Luftaustausch über die
Fensterlüftung oder eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung erfolgen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass dies über reine
Fensterlüftung häufig schwer zu erfüllen ist.
Vermehrtes Lüften führt in der Heizperiode aber nicht nur zu
höheren Wärmeverlusten über die geöffneten Fenster, sondern
auch zu Komforteinbußen.
Ungeachtet der Art der Belüftung sollte in der Planung auf eine
gute Querdurchlüftung der Räume geachtet werden.
Abb: Lüftungskonzept mit Komfortlüftung
Abb: Querdurchlüftungsmöglichkeit ist bei
Fensterlüftung besonders wichtig!
Rechtliche Ausgangslage in Deutschland und Österreich
Bemerkenswert stellt sich die rechtliche Lage in Deutschland
dar. Bei Neubau und umfangreichen Sanierungen von Wohngebäuden ist ein genormtes Lüftungskonzept zu erstellen. Darin
werden die zur Vermeidung von Feuchteschäden und der Einhaltung hygienischer Raumluftzustände durchzuführenden,
lüftungstechnischen Maßnahmen dokumentiert. Werden die
Vorgaben nicht eingehalten, haften Ersteller oder Betreiber für
entstehende Schäden.
Die Vorgaben in Österreich sind sehr allgemein gehalten. Die
im Baurecht verankerte OIB Richtlinie 3 (Hygiene, Gesundheit
und Umweltschutz) sieht vor, falls bei Aufenthaltsräumen eine
natürliche Lüftung zur Gewährleistung eines gesunden Raumklimas nicht ausreichend ist, eine entsprechend bemessene mechanische Lüftung zu errichten.
Energie Tirol Luft- und Winddichte, Blower-Door-Test
HINWEIS:
Soll der Luftwechsel nur über die
Fensterlüftung erfolgen, können
nach einem Rechtsgutachten für
Architekten, Planer und ausführende Unternehmen erhebliche
Haftungsrisiken entstehen (www.
heinemann-gmbh.de/gesetzeskonform.php).
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Ausblick
Beim in Deutschland nach der Norm gefordertete Lüftungskonzept muss der Planer oder Verarbeiter festlegen, wie der notwendige Luftaustausch aus Sicht der Hygiene und des Bauschutzes erfolgen kann. Dazu werden vier Lüftungsstufen betrachtet.
> Lüftungsstufe 1: Lüftung zum Feuchteschutz
> Lüftungsstufe 2: Reduzierte Lüftung
> Lüftungsstufe 3: Nenn- oder Grundlüftung
> Lüftungsstufe 4: Intensivlüftung
Die zentrale Frage ist, wie die Lüftung zum Feuchteschutz nutzerunabhängig sicher gestellt werden kann und ob dies überhaupt ohne lüftungstechnische Anlagen möglich ist.
KOMFORTLÜFTUNG
• Lüftungsanlagen gewährleisten eine ständige Frischluftzufuhr und führen gleichzeitig Schadstoffe, Gerüche und überschüssige Feuchtigkeit ab. Ein besonderer Vorteil besteht
darin, dass die zu­geführte Frischluft zuvor mit einem Filter von Staub, Pollen und Sporen gereinigt wird. Durch die
ge­ringen Strömungsgeschwindigkeiten der erwärm­ten Luft
tritt keine Zugluft auf.
INFO:
Infos und detaillierte Hilfestellungen zur Umsetzung einer Komfortlüftung finden Laien und Profis auf
der unabhängigen prokukt- und
firmenneutralen Plattform:
www.komfortlüftung.at
Außenluft
Zuluft
Abluft
Fortluft
Telefonie-Schalldämpfe r
Abb: Schema Komfortlüfutng
Energie Tirol Luft- und Winddichte, Blower-Door-Test
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LUFT- UND WINDDICHTE
ENERGETISCHE BEWERTUNG VON GEBÄUDEN UND BAUTEILEN
Eine verbesserte Wärmedämmung und zeitgemäße Komfortansprüche erfordern eine dichte thermische Gebäudehülle ohne
Leckstellen. Die bisherige Baupraxis beurteilt lediglich energetische Kennwerte von Bauteilen, wie den U-Wert, als Maß für
den Wärmeschutz, Speicher- und Dampfdiffusionswiderstände
der Gebäudehülle oder Energiekennzahlen für das ganze Gebäude. Maßgebliche Verluste über eine undichte Hülle bleiben
unberücksichtigt.
Prüfzertifikate und Zeugnisse der Einzelkomponenten aus Laborversuchen haben keine Aussagekraft über die Qualität der
Ausführung. Die meisten Baumängel entstehen aber bei der
Ausführung und Montage, an der Schnittstelle verschiedener
Gewerke, bei Fugen und Anschlüssen. Daher muss die fertige
Gebäudehülle auf Dichtheit geprüft werden.
In der Baupraxis spielt die luft- und winddichte Gebäudehülle
bisher nur eine untergeordnete Rolle. In skandinavischen Ländern beschäftigt man sich im Zusammenhang mit der dort weit
verbreiteten Holzleichtbauweise schon seit den siebziger Jahren intensiv mit dieser Thematik. Durch die starke Zunahme
von vorgefertigten Bausystemen, sowie Entwicklungen in der
Montagetechnik, speziell im Holzleichtbau, gewinnt dieses Thema auch bei uns an Bedeutung. Die Nichtbeachtung bauphysikalischer Erfordernisse kann hier leicht zu Mängeln führen.
Die im Gebäudebestand gemessenen ungewollten Luftundichtheiten sind durchschnittlich bei allen Gebäudetypen, sowohl im
Leicht- als auch im Massivbau, zu hoch. Ein verminderter Wärmeverlust ist nur durch Verbesserung der Wärmedämmung
und gleichzeitiger Herstellung einer luftdichten Gebäudehülle
zu erzielen. Die erforderliche Verbesserung der Luftdichtheit ist
auch bei Neubauten ohne Forderung einer Luftdichtheitsprüfung meist nicht erreichbar.
Foto: flickr
Abb.: Luftdichtheit ist eine Komfortfrage
Energie Tirol Luft- und Winddichte, Blower-Door-Test
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INNEN LUFTDICHT, AUSSEN WINDDICHT
Die Begriffe Luftdichtheit und Winddichtheit werden häufig unrichtig verwendet.
Luft- oder winddicht bedeutet, dass die Gebäudehülle keinen
ungewollten Luftaustausch zulässt. Das bedeutet nicht, dass das
Gebäude in „ein Plastiksackerl gesteckt wird und nicht mehr atmen kann“, denn ein Austausch von Feuchte und Wasserdampf
zwischen innen und außen findet per Diffusion weiterhin statt.
Die luftdichte Ebene verhindert die unkontrollierte Luftströmung in oder durch den Bauteil und einen unkontrollierten
Feuchteeintrag.
Luftundichtheit erhöht die Wärmeverluste, senkt die Behaglichkeit, verschlechtert die Schalldämmung eines Bauteils und führt
oft zu Schädigungen der Bausubstanz.
Warme Raumluft strömt in den Bauteil, kühlt innerhalb des
Bauteils ab, kann dabei wesentlich weniger Wasserdampf aufnehmen und Kondensat fällt in Form von Tauwasser innerhalb
der Konstruktion aus. Dies kann zu massiven Schäden führen,
die oft lange Zeit unbemerkt bleiben. Eine Durchfeuchtung des
Dämmstoffes verringert die Dämmwirkung wesentlich, was die
Entstehung von Mängeln nochmals beschleunigt.
Abb.: Kondensat im Bauteil führt zu Schäden.
Grafik: Deutsche Energieagentur
Die luftdichte Ebene wird üblicherweise an der Innenraumseite
hergestellt.
Um eine entsprechend luftdichte Hülle zu erreichen, muss die
Luftdichtheit geplant werden. Der Verlauf der luftdichten Ebene wird anhand der Grundrisse und Schintte definiert.
HINWEIS:
Als Grundprinzip für die Planung
einer luftdichten Hülle kann die
Stift-Regel angewendet werden.
Das beheizte Innenvolumen muss
ohne Unterbrechung vollständig
umfahren werden können (rote
Linie).
Bei Bauteilübergängen und
Durchdringungen dieser Linie,
muss im Detail geklärt sein, wie
die luftdichte Verbindung hergestellt wird.
Energie Tirol Luft- und Winddichte, Blower-Door-Test
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Im Massivbau bildet der Innenputz die luftdichte Ebene, eine
vollflächig verputzte Wand ist daher grundsätzlich luftdicht.
Luftundichte Stellen entstehen durch unverputzte Wandbereiche beim Bodenanschluss, bei Installationsöffnungen und Steckdosen, oder Bauteilübergängen bei Fenstern, Kaminanschluss
oder Durchstoßpunkten von Sparren bei Sichtdachstühlen.
Foto: elektroplus
Abb.: Bei allen Durchbrüchen durch
die Putzebene ist besonders auf
Luftdichtheit zu achten.
Im Holzleichtbau wird die Luftdichtheit mit Folien oder mit
Plattenwerkstoffen (OSB-Platten mit entsprechendem μ-Wert,
meist > 150) in Verbindung mit geeigneten Klebebändern für
Fugen und Durchstöße hergestellt. Im Leichtbau ist neben der
Luftdichte auch das Diffusionsverhalten der Baustoffe bauphysikalisch zu betrachten. Ein durch mangelhafte Luftdichte hervorgerufener Feuchteeintrag kann durch Schädigung der Konstruktion auch statisches Bauteilversagen verursachen.
Foto: Energie Tirol
Abb.: Im Leichtbau sorgen OSB-Platten (oder Folien) und Klebebänder
für luftdichte Bauteile.
Entscheidend für ein ausgeglichenes Raumklima ist auch die
Feuchte- und Wärmespeicherfähigkeit der Konstruktion, besonders der Innenoberflächen.
Eine winddichte Ebene verhindert das Eindringen von Außenluft (Wind) in die Dämmebene (insbesondere bei hinterlüfteten
Konstruktionen) und eine damit verbundenen Reduktion der
Dämmwirkung, sowie ein weiteres Eindringen in das Gebäude
im Bereich von Bauteilanschlüssen.
Eine ausreichende Winddichtheit ist hergestellt, wenn die Stöße und Durchdringungen der winddichten Ebene sowie deren
Anschlüsse an aufgehende oder flankierende Bauteile dauerhaft dicht ausgeführt sind. Die Ausführung dieser winddichten Schicht erfolgt dabei analog zu Anschlüssen der luftdichten
Schicht.
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LUFTDICHTHEIT VERHINDERT BAUSCHÄDEN
In einer Studie des Fraunhofer Instituts für Bauphysik in Stuttgart wurde neben der Wärmedämmwirkung auch der Feuchteeintrag in die Konstruktion gemessen und empirisch überprüft.
Die Dampfbremse hatte einen Diffusionswiderstand (sd-Wert)
von 30 m. Die Messung bestätigte den rechnerischen Feuchteeintrag in die Konstruktion von 0,5 g/m² pro Tag. Auch bei diffusionsoffeneren Dampfbremsen mit einem sd-Wert von 2 m
sind die einströmenden Feuchtemengen gering und für die Konstruktion problemlos.
Im zweiten Versuch wurde der Feuchteeintrag über die Fugen
ermittelt. Die Ergebnisse waren alarmierend und erklärten so
manchen Bauschaden: Bei der kleinsten Fuge von nur 1 mm
Breite und 20 Pa Druckdifferenz betrug der Feuchtigkeitseintrag durch Konvektion (Luftströmung) 800 g/m Fuge pro Tag!
Bei einer Fugenbreite von 3 mm waren es 1.700 g/m täglich.
Längerfristig verringert sich der Eintrag wegen des abnehmenden Differentialdrucks.
Der Feuchtigkeitseintrag in der Konstruktion führt durch Abkühlung an den Außenbauteilen zur Kondensation und bildet
einen Wasserfilm, der die Diffusionsfähigkeit des Bauteils nochmals reduziert. Bei Frost entsteht aus diesem Wasserfilm eine
diffusionsdichte Eisschicht. So kann sich in einem diffusionsoffenen Bauteil eine diffusionsdichte Sperrschicht bilden, die zu
einem erhöhten Tauwasserausfall in der Konstruktion führt.
Foto: pro clima
Abb. 800 g Tauwasser entweichen
täglich durch eine 1 mm Fuge!
HINWEIS:
Foto:pro clima
Aus jedem Kubikmeter Innenraumluft mit normaler Luftfeuchtigkeit, der in die Konstruktion eindringt und auf
-10° C abkühlt, kondensieren
6,55 g Wasser im Bauteil.
Abb.: Taupunkt bei 50 % Luftfeuchtigkeit
Unter Normklimabedingungen mit 20° C und 50 % relativer
Luftfeuchte wird der Taupunkt bei 9,3° C erreicht. Bei -10° C fällt
Kondensat von 6,55 g/m³ Luft aus.
Energie Tirol Luft- und Winddichte, Blower-Door-Test
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Foto:pro clima
Abb.: Taupunkt bei 65 % Luftfeuchtigkeit
Bei erhöhter relativer Luftfeuchte von 65 % wird der Taupunkt
schon bei 13,2° C erreicht. Bei -10° C fällt ein Kondensat von
9,15 g/m³ Luft aus.
Die Wahrscheinlichkeit von Kondensat an kälteren Bauteilen
oder Oberflächen und in Folge Schimmelbildung nimmt mit erhöhter relativer Luftfeuchte im Innenraum deutlich zu.
LUFTDICHTHEIT SORGT FÜR FUNKTIONIERENDE
WÄRMEDÄMMUNG
Bei einer Untersuchung der Wärmeleitfähigkeit einer 14 cm
dicken Dämmschicht mit einer fugenfreien Dampfbremse bestätigte der gemessene U-Wert den rechnerischen von 0,30 W/
m²K. Anschließend wurde der Plattendämmstoff mit unterschiedlich breiten Fugen bei verschiedenen Druckdifferenzen
vermessen. Schon bei der kleinsten Fugenbreite von 1 mm und
der Druckdifferenz von 20 Pa ergab sich eine Reduzierung der
Dämmwirkung um den Faktor 4,8. Fugenbreiten von 3 mm ergaben einen Verschlechterungsfaktor von 11.
Undichtheiten in der Luftdichtungsebene, z.B. in der Dampfbremse, führen also zu einer massiven Reduzierung der Dämmwirkung. Der Heizenergiebedarf und damit die CO2Emissionen des Gebäudes erhöhen sich um ein Vielfaches.
Foto: pro clima
Abb.: Abhängigkeit des Feuchteeintrags von der Fugenbreite und dem Luftdruck
Energie Tirol Luft- und Winddichte, Blower-Door-Test
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GRENZWERTE FÜR DIE LUFTDICHTHEIT
Die ÖNORM B 8110-1 Energieeinsparung und Wärmeschutz ist
mit der OIB Richtlinie 6 in den Technischen Bauvorschriften in
Tirol verankert.
Bezüglich der Lufdichtheit sind folgende Punkte relevant:
> Beim Neubau muss die Gebäudehülle luft- und winddichtaus
geführt sein.
> Laut Norm ist ein Luftdichtheitskonzept zu planen.
Bezüglich der Luftwecheslrate n50 sind bestimmte Grenzwerte einzuhalten. Allgemein gilt, je kleiner dieser Wert ist, desto
dichter - und damit besser - ist die Gebäudehülle. Ein Wert unter 3, wie er in der ÖNORM B 8110 vorgegeben wird, ist bei jedem Gebäude ohne Komfortlüftung einzuhalten. Bei Gebäuden
mit Lüftungsanlagen ist eine dichte Gebäudehülle besonders
wichtig, da sonst der Luftaustausch über die Komfortlüftung
beeinträchtigt wird. Aus diesem Grund gilt hierfür der Grenzwert < 1,5.
Bei Passivhäusern ist der Grenzwert noch niedriger anzusetzen.
Das Passivhausinstitut Darmstadt fordert als maximalen Wert
0,6.
Im Rahmen der Tiroler Wohnbauförderungsrichtlinien ist
grundsätzlich kein Nachweis erforderlich.
Bei Einbau einer Komfortlüftung (kontrollierte Wohnraumlüftung) ist jedoch ein n50-Wert < 1,0 nachzuweisen.
ANFORDERUNGEN AN DIE LUFTDICHTE
Gebäudeart
n50-Wert
Grundlage
Gebäude mit natürlicher Lüftung
< 3,0
Tiroler Bauvorschriften
Gebäude mit Lüftungsanlage
< 1,5
Tiroler Bauvorschriften
Gebäude mit Lüftungsanlage
< 1,0
Wohnbaufördreung Tirol
Passivhaus
< 0,6
Zertifizierung Passivhaus
klimaaktiv Kriterien
Klimaaktiv Gebäude sorgen mit ihren Qualitätsstandards für
eine gute Orientierung, was langfristig vernünftig ist.
Der klimaaktiv Gebäudestandard ist ein österreichweites, neutrales und transparentes Qualitätszeichen für eine nachhaltige,
klimaschonende Bauweise.
Mit dem klimaaktiv Qualitätszeichen werden neben der
Energieeffizienz die Planungs- und Ausführungsqualität, die
Qualität der Baustoffe sowie der Konstruktion und zentrale
Aspekte zu Komfort und Raumluftqualität beurteilt und bewertet.
Damit ein Gebäude den Ansprüchen von klimaaktiv entspricht,
sind bestimmte Muss-Kriterien zu erfüllen.
Dazu zählen auch Anforderungen an die Luftdichte der Gebäudehülle.
ANFORDERUNGEN AN DIE LUFTDICHTE FÜR KLIMAAKTIV
Gebäude
n50-Wert
Neubau
< 1,0
Sanierung
< 2,0
Energie Tirol Luft- und Winddichte, Blower-Door-Test
HINWEIS:
Der klimaaktiv Gebäudestandard
ist für Wohnbauten und Dienstleistungsgebäude verfügbar und
gibt konkrete Hilfestellungen für
ArchitektInnen, PlanerInnen, BaumeisterInnen oder Wohnbauträger
genauso wie für alle, die ein Haus
bauen oder sanieren.
Detaillierte Informationen finden
Sie unter www.klimaaktiv.at/bauen-sanieren
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LUFTDICHTHEITSPRÜFUNG
BLOWER-DOOR-TEST
Das Differenzdruckverfahren dient dazu, die Luftdichtheit der
Gebäudehülle festzustellen.
Dieses in der ÖNORM EN 13829 beschriebene Verfahren beruht auf der Messung des Leckagenvolumenstroms des zu untersuchenden Gebäudes bzw. Gebäudeteils bei konstantem Differenzdruck zwischen Innenraum und Umgebung. Die dabei
gemessene Luftwechselrate n50 dient der Feststellung der
Luftdichtheit und dem Auffinden von Leckagen in der Gebäudehülle und gilt als Nachweis für die Luftdichte.
Das am häufigsten angewendete Verfahren ist der Blower Door
Test“.
INFO:
Der Blower-Door-Test ist ein hervorragendes Instrument zur Qualitätssicherung im Bauprozess.
So können Schwachstellen in der
luftdichten Gebäudehülle noch
rechtzeitig behoben werden.
Auch als Unterstützung zum Aufspüren von Bauschäden ist die
Messung besonders geeignet.
ABLAUF DER MESSUNG
Für die Messung wird ein drehzahlgeregelter Ventilator in
einen Tür- oder Fensterrahmen der Gebäudehülle eingebaut
und eine Druckdifferenz von 50 Pascal zur Außenluft erzeugt.
Dies entspricht einem Winddruck von etwas mehr als 30 km/h.
Der vom Ventilator geförderte Luftvolumenstrom wird konstant
auf diese Druckdifferenz eingeregelt, sodass dieser genau dem
Gesamtvolumenstrom durch alle Leckagen der Gebäudehülle
entspricht. Die für die Aufrechterhaltung der Druckdifferenz erforderliche Drehzahl des Ventilators gibt somit direkt Auskunft
über die Luftdichtheit (nL50-Luftwechsel) des Bauwerks.
Das Differenzdruckverfahren (Blower-Door-Test) umfasst zwei
Messungen. Zuerst wird ein Überdruck im Gebäude erzeugt,
also Luft ins Haus geblasen und danach ein Unterdruck, indem
Luft aus dem Haus abgesaugt wird.
Der Messwert im Protokoll ist der Mittelwert dieser zwei Prüfungen.
Foto: Holzbau Sohm
Abb.: Blower-Door-Test im Einfamilienhaus
Abb.: schematische Darstellung Differenzdruckverfahren
Energie Tirol Luft- und Winddichte, Blower-Door-Test
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ZEITPUNKT DER DURCHFÜHRUNG
Ein Blower-Door-Test kann grundsätzlich ganzjährig durchgeführt werden.
Eine Messung sollte erst dann erfolgen, wenn die luftdichte Ebene fertiggestellt ist:
> massive Außenwände verputzt bis zur Rohdecke
> Dampfbremse bei Holzkonstruktionen fertiggestellt
> Außenfenster und Türen eingebaut und abgedichtet
> Luftdichte Anschlüsse zwischen einzelnen Bauteilen hergestellt
Wichtig ist, dass weder der Estrich verlegt ist, noch eine mögliche Installationsebene hergestellt ist. So können allfällige Undichtheiten an Maueranschlüssen oder Klebestellen bei Folien
noch korrigiert und Baumängel behoben werden.
Vor Beginn der Messung sind bestimmte Vorbereitungen zu
treffen:
> Fenster und Türen schließen
> Rohre von Lüftungsanlagen verschließen
> Diverse andere Leerrohre abdichten
> Siphons in Bad, Küche und WC mit Wasser füllen oder abdichten
> Dampfbremsen mechanisch befestigen und Klebestellen mit
Latten sichern
> Türen zu unbeheiztem Keller oder Garage, Dachbodenluken
schließen
> Alle Innentüren öffnen
> kritischen Stellen (Steckdosen, Wand- und Fensteranschlüsse,
Rohrdurchführungen,…) zugänglich halten
INFO:
Qualifizierte Anbieter von Blower-Door-Tests übergeben Ihnen
rechtzeitig vor dem Messtermin
eine Checkliste mit allen Infos und
Maßnahmen zur Vorbereitung.
Abb.: schematische Darstellung Ablauf Blower-Door-Test
Energie Tirol Luft- und Winddichte, Blower-Door-Test
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LECKAGEORTUNG
Um diejenigen Stellen zu finden, wo Luft in oder aus dem Gebäude strömt, gibt es mehrere Möglichkeiten. Schon mit dem Finger
lassen sich starke Luftbewegungen im Bereich von Fehlstellen
aufspüren.
Um diese Fehlstellen zu messen und zu bewerten, kommt ein so
genanntesThermo-Anemometer zum Einsatz. Mit diesem Messgerät kann die Luftgeschwindigkeit gemessen werden. Eine
weitere Methode um Undichtigkeiten bei Überdruck sichtbar zu
machen, ist Rauch zu erzeugen. Dazu kann beispielsweise eine
Nebelmaschine zum Einsatz kommen.
Zusätzlich können mit Thermografieaufnahmen Leckagen dokumentiert werden. Bei Unterdruck lässt sich im Innenbereich
kalte, von außen einströmende Luft, bei Überdruck im Außenbereich warme, von innen entweichende Raumluft sichtbar machen.
Abb.: Leckageortung mit Thermo-Anemometer
INFO:
Klären Sie mit dem Anbieter des
Blowr-Door-Tests unbedingt ab,
welchen Umfang die Messung
umfasst. Nicht immer ist eine umfangreiche Leckageortung und
Bewertung darin enthalten.
Abb.:Leckageortung mit Vernebelung
WICHTIG:
Zur Durchführung von Thermografieaufnahmen ist eine bestimmte Temperaturdifferenz zwischen
innen und außen notwendig. Der
optimale Einsatzbereich für diese
Methode liegt daher in der kalten
Jahreszeit.
Abb.: MIttels Thermografie können Luftundichtigkeiten, wie hier im Anschluss
eines Sichtdachstuhles zur Außenwand, sichtbar gemacht werden.
Häufige Leckagestellen sind:
> Installationsschacht
> Zählerkasten in Außenwand
> Schwellbereich von Fenstern und Türen
> Stiege zum Dachboden
> Sichtdachstuhl im Bereich der Traufe und Ortgang
> Dunstabzugshaube
> Steckdose in der Außenwand
Energie Tirol Luft- und Winddichte, Blower-Door-Test
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PRÜFBERICHT, MESSPROTOKOLL
Ein Prüfbericht sollte zumindest folgende Bestandteile aufweisen:
> Allgemeine Angaben zum untersuchenden Objekt
> Verweis auf angewendete Norm und mögliche Abweichungen
> Rahmenbedingungen zum Zeitpunkt der Messung, wie Windgeschwindigkeit, Außen- und Innentemperatur
> Dokumentation Einbausituation Ventilator
> Dokumentation der Leckagensuche mit Angabe der verwendeteten Messinstrumente
> Beschreibung der gemessenen Gebäudeteile bzw. Wohnungen
> Zustand der Öffnungen in der Gebäudehülle (z.B. offen, verriegelt oder abgedichtet)
> Beschreibung der temporär abgedichteten Öffnungen
> Auswertung der Luftdichtheitsmessung, unter anderem mit
Messwerten, Leckagekurve und n50-Messergebnis
INFO:
Der Mindestinhalt eines Prüfberichtes ist in der ÖNORM EN
13829 geregelt.
Bei einer umfangreichen Leckageortung mit Einsatz einer Wärmebildkamera sollten die Darstellung der Fehlstellen am Objekt
ausreichend dokumentiert und die Thermografieaufnahmen
entsprechend bewertet werden.
EINE ODER MEHRERE MESSUNGEN
Beim Einfamilienhaus wird die geamte Gebäudehülle gemessen.
Bei Mehrfamilienhäusern können das gesamte Wohngebäude
oder einzelne Wohnungen gemessen werden.
Bei Nichtwohngebäuden ist es empfehlenswert, zuerst ein Konzept zur Durchführung einer Luftdichtheitsprüfung zu erstellen. Entscheidend ist, wie ein Gebäude zoniert wird und wieviele einzelne Messungen notwendig sind.
Die Zonierung kann beispielsweise über unterschiedliche Nutzungen, brandabschnittsweise oder in verschiedenen Einzelräumen stattfinden.
Bei großen Gebäuden wird auf Grund des großen Volumens eine
höhere Anzahl von Messsystemen benötigt.
WICHTIG:
Immer wieder führen BlowerDoor-Tests und ThermografieMessungen, die von nicht ausreichend qualifizierten Personen mit
ungeeigneter Ausrüstung durchgeführt werden, zu Streitigkeiten.
Aufgrund mangelhafter Befunde
oder unzureichender Interpretation der Messergebnisse, vor allem
bei Thermografiebildern, ist oftmals das Erstellen eines weiteren,
qualifizierten und entsprechend
aufwändigen Gutachtens der einzige Ausweg.
Foto: Sihler GmbH
Abb.: Messung einer Fahrzeughalle
Energie Tirol Luft- und Winddichte, Blower-Door-Test
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LITERATUR UND QUELLEN:
BlowerDoor GmbH, MessSysteme für Luftdichtheit: www.blowerdoor.de, Zugriff 15.05.2013
Deutsche Bauzeitschrift:Heft 12/89 Seiten 1639 ff., Ergebnisse der Messstudie zur Auswirkung
mangelhafter Luftdichte des Fraunhofer Instituts für Bauphysik, Stuttgart
Energieagentur NRW: www.energieagentur.nrw.de, Zugriff 03.03.2015
Initiativkreis Elektroplus: Luftdichte und wärmebrückenfreie Elektroinsallation (pdf-Dokument);
3. Auflage; www.elektro-plus.com/, Zugriff 24.07.2014
ÖNORM B 8110-3: Wärmeschutz im Hochbau: Vermeidung sommerlicher Überwärmung; Ausgabe
2012-03-15; Österreichisches Normungsinstitut, 1020 Wien
ÖNORM B 8110-6: Wärmeschutz im Hochbau: Grundlagen und Nachweisverfahren Heizwärmebedarf und Kühlbedarf; Ausgabe 2010-01-01; Österreichisches Normungsinstitut, 1020 Wien
ÖNORM EN ISO 13790: Energieeffizienz von Gebäuden - Berechnung des Energiebedarfs für Heizung und Kühlung (ISO 13790 2008); Ausgabe 2008-10-01; Österreichisches Normungsinstitut,
1020 Wien
ÖNORM EN 15251: Eingangsparameter für das Raumklima zur Auslegung und Bewertung der
Energieeffizienz von Gebäuden - Raumluftqualität, Temperatur, Licht und Akustik; Ausgabe 200709-01; Österreichisches Normungsinstitut, 1020 Wien
ÖNORM H 6000-3: Lüftungstechnische Anlagen; Grundregeln; hygienische und physiologische
Anforderungen für den Aufenthaltsbereich von Personen; Ausgabe 1989-01-01; Österreichisches
Normungsinstitut, 1020 Wien
Passivhaus Institut (Hrsg.): Cepheus-Projektinformation Nr. 7, Luftdichte Projektierung von Passivhäusern - Eine Planungshilfe; 2. Auflage, August 2000
Passivhaus Institut (Hrsg.): EnerPhit-Planerhandbuch - Altbauten mit Passivhauskomponenten fit
für die Zukunft machen; 1. Auflage Mai 2012
Trauernicht Herbert, Gebäudemesstechnik: www.luftdicht.de, Zugriff 15.05.2013
Verband Österreichischer Ziegelwerke: Empfehlung für luftdichtes Bauen im Ziegel-Massivbau;
www.ziegel.at, Zugriff 15.05.2013
Verein komfortlüftung.at: www.komfortlüftung.at, 12.05.2014
ENERGIE TIROL - DIE UNABHÄNGIGE ENERGIEBERATUNG.
AUS ÜBERZEUGUNG FÜR SIE DA.
Energie Tirol hat eine Mission. Seit 1992 sind wir die unabhängige Beratungsstelle des Landes Tirol
und kompetenter Ansprechpartner für alle Energiefragen. Wir bereiten Informationen über nachhaltige und moderne Energielösungen verständlich auf und erarbeiten praktische Umsetzungsmöglichkeiten.
DURCH UNSER ENGAGEMENT VOM WISSEN ZUM TUN – GEMEINSAM GESTALTEN WIR UNSERE
ENERGIEZUKUNFT
Energie Tirol Luft- und Winddichte, Blower-Door-Test
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CHECKLISTE LUFTDICHTHEIT
Die nachfolgenden Punkte dienen der Hilfestellung und umfassen beispielhaft wesentliche Eckpunkte zur Planung der Luftdichtheit. Diese Checkliste ersetzt jedoch keine professionelle Planung und
Begleitung.
1.ENTWURFSPLANUNG
> Lage der luftdichten Ebene festlegen
> Durchdringungen durch luftdichte Ebene vermeiden bzw. so gering wie möglich halten
>
>
>
>
2.DETAILPLANUNG
Durchdringungen planen
Fensteranschluss gemäß ÖNORM B 5320 ausführen
Elektroinstallationen in Außenwand möglichst gering halten
Arbeitsschritte zur Herstellung der Luftdichtheit schriftlich formulieren
zur Kontrolle:
3.AUSSCHREIBUNG
Detailpläne liegen vor
> Luftdichtheit mit erforderlichen Grenzwerten formulieren
> Materialien zur Herstellung der Luftdichtheit spezifizieren
> Überprüfung mittels Blower-Door-Test vorsehen
zur Kontrolle:
Durchgeführt von ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟
4.AUSFÜHRUNG
> Alle am Bauvorhaben Beteiligten auf Wichtigkeit der Luftdichte hinweisen
zur Kontrolle:
Vom Planer oder dem beauftragten Professionisten berücksichtigt
Energie Tirol Luft- und Winddichte, Blower-Door-Test
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CHECKLISTE BLOWER-DOOR-TEST
Die nachfolgenden Punkte dienen der Hilfestellung und umfassen beispielhaft wesentliche Eckpunkte zur Durchführung eines Blower-Door-Tests. Diese Checkliste ersetzt jedoch keine professionelle
Planung und Begleitung.
1.
GRUND FÜR BLOWER-DOOR-TEST
> Nachweis der Luftdichtheit im Rahmen von Förderprogrammen, Gebäudekonzepten oder
anderen Vorschriften
> Qualitätskontrolle und Möglichkeit der Nachbesserung der luftdichten Hülle im Zuge des
Bau- bzw. Sanierungsprozesses
> Instrument zur Ursachenforschung von Bauschäden
> Qualifikation, Zertifizierung nach ISO 20807
> Referenzen
> Bei Thermografie zur Leckageortung, Zertifizierung nach DIN EN 473 2.
AUSWAHL DES AUFTRAGNEHMERS
3.ANGEBOTSLEGUNG
> Nachweis zur Einhaltung von Grenzwerten
> Grenzwerte definieren
> Leckageortung
> Art der Leckagesuche definieren
> Angebot vollständig
> Sind Anfahrtskosten enthalten?
> Unterlagen und Pläne zur Berechnung des Raumvolumens an Auftragnehmer übergeben
4.
VOR DURCHFÜHRUNG
> Checkliste für Vorbereitungsarbeiten wird von Firma an Auftraggeber/Bauherren über
geben
> Wer übernimmt Vorarbeiten: Auftragnehmer oder Bauherr?
> Folgende baulichen Maßnahmen müssen fertiggestellt sein:
> Innenputz
> Dampfbremse / Dampfsperre
> Fenster und Türen eingebaut und abgedichtet
> Vorarbeiten vom Auftragnehmer mit Protokoll dokumentiert
> Konzept für Messung bei Wohnanlagen bzw. Nichtwohngebäuden vorgelegt
zur Kontrolle:
Durchgeführt von ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟
5.MESSUNG
> Rahmenbedingungen zutreffend
> Windgeschwindigkeit
> Außentemperatur bei Anwendung Thermografie
> alle Vorbereitungen durchgeführt
> alle notwendigen Abdichtungen durchgeführt
> Fenster und Aussentüren geschlossen
> Innentüren offen
> Stromanschluss (230 V, 16A) vorhanden
> Für einen reibungslosen Ablauf der Messung, Baubetrieb während Messzeit einstellen
> Leckageortung wie vereinbart durchführen
zur Kontrolle:
Durchgeführt von ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟ ͟
Energie Tirol Luft- und Winddichte, Blower-Door-Test
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