Herausforderung Gastronomie

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JULI 2013
DAS FACHMAGAZIN RUND UM DEN TISCH
Herausforderung Gastronomie
8
Das Marketing
Die Top-online-Präsenz wird heute von
den Gästen praktisch vorausgesetzt und
gehört zum erfolgreichen Marketing eines
Gastronomen wie der Schaum zum Bier.
Für große Unternehmen kein Problem, sie
verfügen meist über eigene Marketingund PR-Abteilungen. Für Klein- und
Mittelbetriebe oft eine fast unüberwindbare
Fritz Mayr
Hürde. Ein Wirt sollte sowohl in der Lage
sein,
das
Tagesgeschäft
perfekt
- selbständiger Trainer für
abzuwickeln, als auch seine Homepage
Controlling
selbst zu verwalten und ständig auf
Facebook seine aktuellen Events zu
- Food & Beverage Management
posten. Gleichzeitig sollte der Chef auch
für die Netzwerk Gruppe und
informiert sein über aktuelle Trends, sich
die F&B Academy
also laufend fortbilden und er sollte bei
anstehenden Investitionen in der Lage
sein, die richtigen Partner-Firmen zu
Gastkommentar von Fritz Mayr finden, um einen Umbau oder ein Face
Lifting des Lokales optimal umsetzen zu
Gastronomen
stehen
heute
vor können.
gewaltigen Herausforderungen. Der
Kostendruck wächst, die Gäste fordern
vehementer denn je Qualität und Das Team
Herkunftsnachweise bei Speisen und
Getränken, die Suche nach qualifizierten Der Fachkräftemangel und die Tatsache,
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird dass Stellen-Inseraten mitunter keine
immer schwieriger, der Marketing-Auftritt Bewerbungen folgen, führen dazu, dass
des Betriebes sollte perfekt sein, vielfach weniger qualifizierte Mitarbeiter/
Netzwerke müssen funktionieren.
innen
eingestellt
werden.
Selbst
Betriebe, die in der Lage sind attraktive
Dienstzeiten zu bieten, leiden unter
dieser Situation. Dabei sind die
Verdienstmöglichkeiten, wenn man das
Einkommen von Köchen oder den
Gesamt-Lohn von Service-Mitarbeitern
inklusive Trinkgeldern durchaus als sehr
gut zu bezeichnen.
Die Zahlen & Fakten
Es wird immer mehr Transparenz
verlangt. Die Banken fordern die rasche
und ständige Verfügbarkeit von Zahlen
und Bilanzen, was für manche kleinere
Betriebe eine große Herausforderung
darstellt. Das Wichtigste für einen
Gastronomen ist, sich ständig zu
informieren. Als Trainer erlebe ich oft,
dass Hilfestellungen oder Förderungen
nicht in Anspruch genommen werden,
weil das Wissen darüber fehlt.
Tatsache ist, dass der Gastronom heute
Marketing-, Team- und Finanzmanager,
Baumeister
sowie
„Psychologe“
gleichzeitig sein muss – und gerade
diese Breite und Vielfalt ist ja auch wieder
das Spannende! Trends in der
Gastronomie laufen heute parallel –
Pizza/Pasta (oft mit Selbstbedienung) ist
Hochglanz – das Fachmagazin rund um den Tisch Firma RBG – Rechberger Ausgabe Juli 2013 erfolgreich,
Steaks
boomen,
die
asiatische Küche wird immer beliebter
und auch die regionalen Gerichte erleben
eine Renaissance.
Die Strategie
Die Antwort auf die Herausforderungen
in der Gastronomie kann meines
Erachtens nur lauten: Lokale müssen
größer werden, was die Umsätze betrifft!
Werden über 50 Prozent der Erlöse mit
Speisen gemacht, sehe ich 120 Sitzplätze
als Untergrenze.
Bei kleineren und mittleren Restaurants
(bis zu einer Million Euro Umsatz) ist das
Erfolgsgeheimnis,
dass
der/die
Küchenchef/in der/die Unternehmer/in
selbst oder ein Familienmitglied ist.
Größere Betriebe können sich eine/n
Küchenchef/in leisten.
Aufgrund
der
hohen
Fixkosten
(Personal-, Betriebs-, Finanzierungsund Pachtkosten von über 60 Prozent)
und lediglich einem variablen Anteil von
30 Prozent Warenkosten (denn nur diese
steigen mit den Umsätzen) können bei
10 bis 15 Prozent Einnahmen-Steigerung
die Gewinne verdoppelt werden.
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