M e ta p h y s i k Aristoteles : Metaphysik emil angehrn Aristoteles’ Metaphysik ist das Gründungsdokument der nach ihr benannten philosophischen Disziplin. Sie ist dies ungeachtet des Umstandes, dass sie von Aristoteles selbst weder in der uns vorliegenden Form als Buch verfasst noch unter dem Titel ‚Metaphysik‘ verö≠entlicht worden ist. Die uns unter diesem Titel überlieferten Abhandlungen sind Unterlagen der Lehrtätigkeit des Aristoteles, die von seinen Schülern in dieser Form zusammengestellt worden sind und deren Titel nach verbreiteter Ansicht auf Andronikos von Rhodos zurückgeht, der damit möglicherweise nur die bibliothekarische Einordnung der Schriften nach (meta) der Physik anzeigte (während eine ältere Lesart damit die Lehre von den Gegenständen ‚jenseits‘ der Physik, d. h. der sichtbaren Welt verband). Aristoteles spricht stattdessen von der „Weisheit“ (I.1–2), der „Ersten Philosophie“ (I.10, 993a16) oder einfach der „gesuchten Wissenschaft“ (I.2, 983a21; III.1, 995a24)1. Dieser Ausdruck ist bedeutsam, sofern er anzeigt, dass Metaphysik nicht einfach mit der Behandlung letzter Fragen und ‚metaphysischer‘ Gegenstände – Gott, Welt, Mensch – einsetzt, sondern mit der Frage danach, was sie selbst sei. Metaphysik als Wissenschaft der ersten Prinzipien Für diese Selbstverständigung der Metaphysik über ihren Gegenstand und ihre Wissensform ist ein bestimmtes Vorverständnis leitend, demzufolge sie sich von den Einzelwissenschaften unterscheidet, die sie in zweierlei Weise übertri≠t: indem ihr Gegenstand der letzte, umfassendste, höchste ist (während die Wissenschaften nur immer einen Teil oder Aspekt der Wirklichkeit betrachten: Lebewesen, physikalische 1 Stellen aus der aristotelischen Metaphysik werden mit Buch und Kapitel sowie mit Seiten- und Zeilenangaben der Edition von Immanuel Bekker (5 Bde., Berlin 1831≠.) nachgewiesen, die in allen gängigen Werkausgaben angeführt ist. 29 Eigenschaften, Zahlenverhältnisse etc.) und indem ihr Wissen das wahrste, sicherste, höchste ist. Das zweite Kapitel zählt solche Merkmale auf, die nach allgemeiner Ansicht den Weisen auszeichnen – Allgemeines und Schwieriges wissen, genau erkennen, zum Lehren fähig sein, erkennen um seiner selbst willen –, um zu zeigen, dass die im ersten Kapitel gegebene Definition der Weisheit diesen Kriterien genügt: Nach dieser Definition, die für die Tradition weithin verbindlich geblieben ist, ist Metaphysik die Wissenschaft der ersten Gründe und Prinzipien. Der Leitbegri≠ der arche (Ursprung, Ursache, Prinzip) definiert die Fragerichtung der sich herausbildenden Philosophie, die darin an die Frage des Mythos nach der Herkunft und Entstehung aller Dinge anschließt. Wenn sich Wissen(schaft) generell durch die Ursachenkenntnis von bloßer Gewohnheit und Erfahrung unterscheidet, so wird dieses Merkmal in der gesuchten Wissenschaft zu seiner Extremform gesteigert: Nicht irgendwelche Gründe und Erklärungen, sondern letzte Prinzipien zu kennen, macht den Anspruch und die Leistung des spezifisch philosophischen Wissens aus. Mit Nachdruck unterstreicht Aristoteles die Notwendigkeit, bei letzten Gründen anzulangen, um wirkliches Wissen zu erlangen: Wenn man jede Meinung nur durch eine weitere erklären, jeden Grund durch einen weiteren absichern würde, so würde man sich in der unendlichen Kette der Prinzipien verlieren und am Ende gar nichts wissen (wie man nicht handeln würde, wenn man jeden Handlungszweck immer um eines weiteren willen verfolgen und nicht ein abschließendes Ziel – das Glück – erstreben würde: II.2). Der berühmte Eingangssatz der Metaphysik „Alle Menschen streben von Natur aus nach Wissen“ (I.1, 980a1) wird durch diese Umschreibungen präzisiert. Es geht nicht um die bloße Neugier und ein Interesse an Informationen; nicht einfach etwas zu wissen, sondern etwas zu begreifen, es aus seinen Gründen, letztlich aus seinen ersten Prinzipien zu verstehen, zeichnet das menschliche Erkenntnisstreben aus. Die Frage nach dem Ursprung und das Absehen auf die ersten, nicht mehr auf anderes rückführbaren Gründe definieren die Metaphysik. Unmittelbar ist ersichtlich, dass schon mit dieser Eingangsdefinition grundlegende Weichenstellungen vorgenommen werden. Für viele spätere Denker ist fraglich, ob sie ein realisierbares oder überhaupt sinnvolles Ziel benennt. 134 Immanuel K ant Im Verlauf dieser seit Helmholtz anhaltenden wissenschaftsphilosophischen Auseinandersetzung mit dem fortbestehenden kritischen Potential der kantischen Philosophie haben sich diverse Anknüpfungsmöglichkeiten ergeben. Da war zunächst der Versuch des Neukantianismus, Kants Metaphysik zugunsten der Erkenntnistheorie zurückzustellen. Von Heinrich Hertz, Ludwig Wittgenstein und dem Wiener Kreis des logischen Empirismus wurde zweitens Kants therapeutischer Philosophiebegri≠ weitergeführt, also der Versuch, metaphysische Probleme und Streitigkeiten dadurch aufzulösen, dass sie als Pseudo-Probleme entlarvt werden, die sich nur aus Missachtung von Sprach- oder Erkenntnisgrenzen ergeben. Schließlich hat sich in vielfältigen Spielarten das transzendentale Verfahren zur Rekonstruktion von Welten oder Weltbildern etabliert. Nicht nur Wissenschaftshistoriker und -philosophen stellen die Frage nach den Voraussetzungen dafür, dass die Welt so oder so erfahren wird. In diesen transzendentalen Rekonstruktionen kommt die kantische Metaphysik in einer relativierend-historisierenden, gar konstruktivistischen Wendung wieder zur Geltung. Wie insbesondere Michael Friedman herausgearbeitet hat, scha≠en die Konventionen eines Henri Poincaré oder die Paradigmen von Thomas Kuhn Bedingungen, die besondere Weisen der wissenschaftlichen Welterfahrung ermöglichen. Auf diese und viele andere Auseinandersetzungen mit Kant und dem Kantianismus kann hier nicht mehr eingegangen werden, zumal alle Philosophie der letzten 200 Jahre in impliziter oder expliziter Auseinandersetzung mit Kant steht. Was Freud für die Psychologie, was Darwin für die Evolutionsbiologie ist, das ist die Kritik der reinen Vernunft für Philosophie und Wissenschaft allgemein – selbst wer meint, an ihr vorbeizukommen, bezieht Stellung zu ihr. Dabei ist auf dem Kampfplatz der Metaphysik natürlich noch immer keine Ruhe eingekehrt. Aus kantischer Perspektive jedoch nimmt sich das dort dargebotene Schauspiel nunmehr erbaulich aus: „Anstatt also mit dem Schwerte drein zu schlagen, so sehet vielmehr von dem sicheren Sitze der Kritik diesem Streite geruhig zu, der für die Kämpfenden mühsam, für euch unterhaltend, und, bei einem gewiß unblutigen Ausgange, für eure Einsichten ersprießlich ausfallen muß.“ (A 747) Immanuel K ant : Grundlegung zur Metaphysik der Sitten gerhard gamm „Kaufen Sie sich ums Himmels willen 2 Bücher, 1) Kant’s Grundlegung zu einer Metaphysik der Sitten und 2) Kant’s Kritik der praktischen Vernunft“ schreibt Jean Paul im Sommer 1788 an einen Freund und fährt fort: „Kant ist kein Licht der Welt, sondern ein ganzes stralendes Sonnensystem auf einmal.“1 In diesem Sonnensystem nimmt seine praktische Philosophie einen besonderen Rang ein. Nicht nur weil in ihr ein Begri≠ des moralischen Sinns entwickelt wird, der in der modernen Welt seinesgleichen sucht, sondern auch, weil in diesem Zusammenhang das neuzeitliche Bewusstsein vom Primat der praktischen Vernunft einen neuen und umfassenden Sinn erhält. Die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten2 ist die erste größere Schrift Kants, die sich ausschließlich mit moralphilosophischen Fragen beschäftigt. Zwar spielen moralische Interessen auch in seinen früheren Werken eine bedeutsame Rolle, sie stehen für Kant aber im umfassenden Zusammenhang der Metaphysik. Das Buch umfasst nur ca. 70 Seiten, aber es ist – neben der Kritik der reinen Vernunft – das wahrscheinlich einflussreichste Werk aus der Feder Kants. Nach einer knappen Vorrede enthält es drei Hauptabschnitte und eine kurze Schlusspassage. Diese Schrift hält, was ihr Titel verspricht: eine Grundlegung der Moralphilosophie zu sein. Die Vorrede beginnt mit einem Hinweis auf die seit der Antike übliche Einteilung der Philosophie in Physik, Ethik und Logik, die, wie 1 Berend, Eduard, Die Briefe Jean Pauls, Erster Band 1780 bis 1794, München 1922, S.258. 2 Kant, Immanuel, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, in: Kants Werke. Akademie Textausgabe, Bd. IV, Berlin 1968≠. Im Folgenden wird nach dieser Ausgabe – mit im Text nachgestellten Seitenzahlen – zitiert. 158 Friedrich Wilhelm Joseph Schelling tigkeiten der Anschauung unterscheiden. Indem ich das Produkt der eigenen geistigen Tätigkeit „freigebe“, ihm Unabhängigkeit vom eigenen Handeln gebe, wird das „Produkt unsres Handelns Objekt“ (IW 162). Schelling hebt, ganz dem auf klärerischen Diskurs verpflichtet, hervor: „Erst durch mein freies Handeln, insofern ihm [dem Handeln] ein Objekt entgegengesetzt ist, entsteht in mir Bewußtseyn. Das Objekt ist jetzt da, sein Ursprung liegt für mich in der Vergangenheit, jenseits meines jetzigen Bewußtseyns, es ist da, ohne mein Zuthun.“ (IW 162, Hervorhebung kursiv A. S.) 1801 setzt Schelling nochmals nach: Die Abstraktion vom Anschauenden in der Anschauung lässt das „rein Objektive dieses Akts zurück, welcher an sich bloß Subjekt-Objekt, keineswegs aber = Ich ist“.11 Von der Ausarbeitung des Begri≠s der „Abstraktion von der Anschauung“ verspricht sich Schelling letztlich die Verknüpfung der Konstitution der „wirklichen Natur“ – auch des Selbstbewusstseins – mit den vorbewussten Akten des Bewusstseins, dem vor aller Erkenntnistätigkeit gelegenen. An dieser und ähnlichen Stellen wird deutlich, dass sich Schelling bereits mitten in der Begründung möglicher Erfahrung von Wirklichkeit befindet. „Ich bin“ oder „Lebendiges ist“ kann demzufolge nicht mehr aus der Objektivierung von Erkenntnis abgeleitet werden, sondern geht der bewussten Erfahrung voraus und liegt, hier beruft sich Schelling ausdrücklich auf Spinoza, „in der allgemeinen Existenzgewißheit von allem, was wir als existentiell wirklich erfahren“.12 Das Subjekt-Objekt Der Grundgedanke der schellingschen Naturphilosophie ist der einer Natur als organisches Ganzes. In diesem organischen Ganzen tragen und stützen sich die Teile gegenseitig, wobei sie nicht zufällig aufeinander bezogen sind, sondern entsprechend einer bestimmten Organisation: „[d]iese Organisation [mußte] als Ganzes ihren Theilen präexisti11 Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph (Hg.), „Einleitung“, in: Zeitschrift für spekulative Physik 2 (1801), S. 304. 12 Schmied-Kowarzik, Wolfdietrich, Von der Wirklichen, von der seyenden Natur: Schellings Ringen um eine Naturphilosophie in Auseinandersetzung mit Kant, Fichte und Hegel, Stuttgart 1996, S. 70. Naturphilosophie 159 ren, nicht das Ganze konnte aus den Theilen, sondern die Theile mußten aus dem Ganzen entspringen.“ (EE 347) Die gesamte Natur folgt denselben Prinzipien wie ein individueller Organismus, sie bringt sich selbst aus ihren eigenen Organisationsprinzipien hervor. Damit haben wir es mit einer produktiven und vor allem auch autonomen Natur zu tun, komplementär dem aktiven Handeln und der Freiheit beim Menschen selbst. Diese subjekthafte Natur ist in permanenter Entwicklung begri≠en, angetrieben durch ein dynamisches Prinzip. Kraft dieses Prinzips bringt die Natur die für uns wahrnehmbaren Produkte – Gräser oder Bäume – hervor. Schelling denkt die Natur immer aus zwei Perspektiven zugleich: der produzierenden Natur – natura naturans – und der produzierten Natur – natura naturata: „Insofern wir das Ganze der Objekte nicht bloß als Produkt, sondern nothwendig zugleich als produktiv setzen, erhebt es sich für uns zur Natur, und diese Identität des Produkts und der Produktivität, und nichts anderes, ist selbst im gemeinen Sprachgebrauch durch den Begri≠ der Natur bezeichnet. Die Natur als bloßes Produkt (natura naturata) nennen wir Natur als Objekt (auf diese allein geht alle Empirie). Die Natur als Produktivität (natura naturans) nennen wir Natur als Subjekt (auf diese allein geht alle Theorie). Da das Objekt nie unbedingt ist, so muß etwas schlechthin Nichtobjektives in die Natur gesetzt werden, dieses absolut Nichtobjektive ist eben jene ursprüngliche Produktivität der Natur. In der gemeinen Ansicht verschwindet sie über dem Produkt; in der philosophischen verschwindet umgekehrt das Produkt über der Produktivität.“ (EE 352) Diese Unterscheidung von Produktivität und Produkt ist eine Kernthese der schellingschen Naturphilosophie. Sie erschließt die Natur entlang des philosophischen Schemas von Subjekt und Objekt. Um seinen Naturbegri≠ sowohl von der Seite des Subjekts wie des Objekts entwickeln zu können, versucht Schelling, eine Symmetrie herzustellen zwischen der Konstruktion des sich selbst erkennenden Subjekts und einer sich selbst produzierenden Natur. Verankert wird diese Symmetrie in einer ursprünglichen Identität von Ideellem und Reellem. Schelling will den Ich-Bezug gewissermaßen vergessen machen, ihn mindestens ausblenden und auf diese Weise das unabhängige Objekt gewinnen. Dass 370 Portr ät: Thomas Hobbes Werkausgaben Descartes, René, Meditationes de Prima Philosophia. Meditationen über die Erste Philosophie, lat.-dt., übers. u. hg. v. Gerhardt Schmidt, Stuttgart 2001. –, Discours de la Méthode. Bericht über die Methode, frz.-dt., übers. u. hg. v. Holger Ostwald, Stuttgart 2001. Portr ät: baruch de Spinoza 371 lich kennen lernt. Mehrfach hat Hobbes schon den Kontinent bereist, bevor er 1640 nach Paris flieht. Sein erstes politisches Buch, die anonym publizierten Elements of Law, hat ihn beim englischen Unterhaus in Misskredit gebracht, und er fürchtet um sein Leben. Im französischen Exil entstehen weitere Schriften. Hobbes publiziert den Leviathan 1651 in London, denn auch die französischen Royalisten missbilligen seine politischen Überlegungen. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahme wird Hobbes Literatur Kemmerling, Andreas, Schütt, Hans-Peter (Hg.), Descartes nachgedacht, Frankfurt/Main 1996. nicht lang nach dem Erscheinen des Buches vom französischen Hof verbannt. Hobbes kehrt nach England zurück und lebt wieder auf den Landgütern der Familie Cavendish – als respektierter und auch gefürchteter, streitbarer Gelehrter. Vor allem Link, Christian, Subjektivität und Wahrheit, Stuttgart 1977. durch seine heftigen Auseinandersetzungen mit der Kirche polarisiert er die eng- Niebel, Wilhelm Friedrich, Horn, Angelika, Schnädelbach, Herbert (Hg.), lische Ö≠entlichkeit. Bei seinem Tod im Jahr 1676 ist Hobbes 91 Jahre alt. Descartes im Diskurs der Neuzeit, Frankfurt/Main 2000. Prechtl, Peter, Descartes, Hamburg 1996. Röd, Wolfgang, Descartes. Die Genese des Cartesianischen Rationalismus, München 21982. Schütt, Hans-Peter, Die Adoption des „Vaters der modernen Philosophie“, Werkausgabe Hobbes, Thomas, Leviathan oder Sto≠, Form und Gewalt eines bürgerlichen und kirchlichen Staates (1651), hg. u. eingel. v. Iring Fetscher, Neuwied/Berlin 1966, Nachdruck Frankfurt/Main 2000. Frankfurt/Main 1998. Literatur THOMAS HOBBES (1588–1679) Bredekamp, Horst, Thomas Hobbes visuelle Strategien. Der Leviathan. Das Urbild des modernen Staates und seine Gegenbilder, Berlin 22002. Das Jahr 1588, in dem er in dem englischen Dorf Wesport bei Malmesbury geboren Kersting, Wolfgang, Thomas Hobbes zur Einführung, Hamburg 22002. wird, ist das Jahr, in dem die spanische Armada in die britischen Gewässer ein- Münkler, Herfried, Thomas Hobbes, Frankfurt/Main 22001. dringt. Hobbes selbst bemerkt hierzu später: Seine Mutter habe unter dem Ein- Schmitt, Carl, Der Leviathan in der Staatslehre des Thomas Hobbes. Sinn und Fehlschlag druck des beginnenden Krieges Zwillinge geboren, nämlich ihn und die Angst, „both Me, and Fear“. Dank eines wohlhabenden Onkels kann Hobbes, obwohl er Sohn eines mittellosen Landpfarrers ist, in Oxford studieren und wird nach dem Abschluss „Tutor“, d. h. Hauslehrer und Sekretär bei der Familie Cavendish, der Familie des späteren Earl of Devonshire. Hobbes findet so Zugang zu den Kreisen adeli- eines politischen Symbols, Stuttgart 21995. Shapin, Steven, Scha≠er, Simon (Hg.), Leviathan and the air-pump: Hobbes, Boyle, and the experimental life, Princeton 1989. Weiß, Ulrich, Das philosophische System von Thomas Hobbes, Stuttgart/Bad Cannstadt 1980. ger Intellektueller und zahlreicher Wissenschaftler, die diese um sich scharen. Er bildet sich fort und entwickelt seine eigenen Interessen – zunächst sind dies die Naturwissenschaften und die klassische griechische Geschichte. Er übersetzt die Geschichte BARUCH DE SPINOZA (1632–1677) des Peloponnesischen Krieges von Thukydides und schreibt eine Einleitung zu der Über- Baruch de Spinoza wurde als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie spanisch-por- setzung, die 1629 erscheint. Als eine weitere frühe gedankliche Leidenschaft bezeich- tugiesischer Herkunft am 24. November 1632 in Amsterdam geboren. Er erhielt die net Hobbes die Geometrie. Diese ist allgemein die Modellwissenschaft in Sachen traditionelle jüdische Ausbildung, wich jedoch bald von den Lehren seiner Väter ab Präzision für das 17. Jahrhundert – so auch für Galilei, den Hobbes in Pisa persön- und geriet in Konflikt mit der Synagoge. Die Auseinandersetzung mit den Schriften