Prof. Dr. Schittenhelm Seite 1 Vorlesung Statistik Übungsblatt - 5 Aufgabe 1) Ein Kraftfahrzeughändler weiß aus jahrelanger Erfahrung, dass von den in Zahlung genommenen Wagen 15% geringe, 60% mittelschwere und 25% sehr schwere Schäden aufweisen. Er will die Wahrscheinlichkeit bestimmen, dass von den nächsten 10 Wagen, die er in Zahlung nehmen wird, bei höchstens 8, genau 6 bzw. mindestens 3 (a) schwere, (b) geringe oder (c) mittelschwere Schäden vorliegen. Diese Wahrscheinlichkeiten sind aus den entsprechenden Tabellen der Binomialverteilung zu entnehmen. Aufgabe 2) Von einem bestimmten Geldautomaten werden an einem normalen Wochenende mindestens 5.000 €, oft jedoch wesentlich mehr als 5.000 € abgehoben. Nach den bisher vorliegenden Erfahrungen kann die Nachfrage (d.h. die Summe der Abhebungen), als eine Zufallsvariable X mit der Verteilungsfunktion 25.000.000 F ( x) = 1 − , x > 5.000 x2 angesehen werden. (a) Der Automat wird mit 50.000 € gefüllt. Mit welcher Wahrscheinlichkeit deckt dieser Betrag die Nachfrage nicht? (b) Wie groß ist die mittlere Nachfrage E(X) Aufgabe 3) Das Gewicht von neugeborenen Kindern sei normalverteilt mit µ=3.200 g und σ= 800g. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Neugeborenes a) mehr als 3.000g b) weniger als 2.500g c) zwischen 4.000g und 5.000g wiegt? Wie schwer muss ein Neugeborenes sein, damit es zu den d) 15% schwersten e) 15% leichtesten gehört Aufgabe 4) Die Wahrscheinlichkeit, ein fehlerhaftes Stück eines Erzeugnisses zu erhalten, sei 0,01. a) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass unter 100 Stück höchstens drei fehlerhafte auftreten? b) Bei großen n und kleinem p wird häufig die so genannte Poisson-Verteilung als Näherung der Binomialverteilung verwendet. Es gilt: P( X = k ) = λk ⋅ e −λ , ( k = 0,1,2,3,...) ; λ = n ⋅ p ist der Parameter der Verteilung. k! Berechnen Sie obige Wahrscheinlichkeit nun mit Hilfe der Poisson-Verteilung. Prof. Dr. Schittenhelm Seite 2 Lösung Aufgabe 1) (a) p=0,25 P( höchstens8) = B10;0,25 (8) = 1,0000 P(6) = b10;0, 25 (6) = 0,0162 P( mindestens3) = 1 − B10;0, 25 ( 2) = 1 − 0,5256 = 0,4744 (b) p=0,15 P( höchstens8) = B10;0,15 (8) = 1,0000 P (6) = b10;0,15 (6) = 0,0012 P( mindestens3) = 1 − B10;0,15 ( 2) = 1 − 0,8202 = 0,1798 (c) p=0,6 P( höchstens8) = B10;0,6 (8) = 1 − B10;0, 4 (1) = 1 − 0,0464 = 0,9536 P(6) = b10;0,6 (6) = b10;0, 4 ( 4) = 0,0012 P( mindestens3) = 1 − B10;0,6 ( 2) = 1 − (1 − B10;0,4 (7)) = B10;0, 4 (7) = 0,9877 Aufgabe 2) (a) P( X > 50.000) = 1 − P( X ≤ 50.000) = 1 − F (50.000) = 1 − 0,99 = 0,01 25.000.000 50.000.000 (b) Dichte: F ′( x ) = f ( x ) = −( −2) ⋅ = x3 x3 ∞ 50.000.000 E( X ) = ∫ x ⋅ dx = 50.000.000 ⋅ − 3 x 5.000 ∞ 1 50.000.000 = = 10.000 5.000 x 5000 Aufgabe 3) Normalverteilung x−µ es gilt N µ ,σ ( x ) = N 0,1 σ µ = 3.200g; σ = 800g x−µ a) mehr als 3.000 g: P( X ≥ 3.000g) = 1 − Nµ,σ (3.000g) = 1 − N0,1 σ 3.000g − 3.200g 1 − N0,1 = 1 − N0,1 ( −0, 25 ) = 1 − (1 − N0,1 ( 0, 25 )) = N0,1 ( 0, 25 ) = 0, 59871 800g =59,87% x−µ b) weniger al 2.500 g: P( X ≤ 2.500g) = Nµ,σ ( 2.500g) = N0,1 σ 2.500g − 3.200g N0,1 = N0,1 ( −0, 875 ) = 1 − N0,1 ( 0, 875 ) = 1 − 0, 8092 = 0,1908 =19,08% 800g c) zwischen 4.000g und 5.000g: P( 4.000g ≤ X ≤ 5.000g) = P(X ≤ 5.000g) − P(X ≤ 4.000g) = Nµ,σ (5.000g) − Nµ,σ ( 4.000g) Prof. Dr. Schittenhelm Seite 3 5.000g − 3.200g 4.000g − 3.200g N0,1 − N0,1 = N0,1 ( 2, 25 ) − N0,1 (1) = 0, 98778 − 0, 84134 = 0,14644 800g 800g =14,64% d) 15% schwersten Îumgekehrt betrachten (entspricht größer als die 85% leichtesten): Nµ,σ (x) = 85% Flächeninhalt ist 15% x − 3.200g N0,1 = 0, 85 ⇒ N0,1 (1, 038 ) = 0, 85 800g Es gilt daher: x − 3.200g = 1, 038 ⇒ x = 4030, 4g 800g Ein Kind muss daher schwerer als 4030,4 g sein um zu den 15% schwersten zu gehören. e) 15% leichtesten Îumgekehrt betrachten: Nµ,σ ( x) = 15% x − 3.200g N0,1 = 0,15 ⇒ N0,1 ( −1, 038 ) = 1 − 0,15 = 0, 85 800g Es gilt daher: x − 3.200g − = 1, 038 ⇒ x = 2.369, 60g 800g Ein Kind muss daher leichter als 2.369,6 g sein um zu den 15% leichtesten zu gehören. Prof. Dr. Schittenhelm Seite 4 Aufgabe 4) 100 100 100 B100;0,01 (3) = (0,01) 0 ⋅ (0,99)100 + (0,01)1 ⋅ (0,99) 99 + (0,01) 2 ⋅ (0,99) 98 + 0 1 2 a) 100 100 (0,01) 2 ⋅ (0,99) 98 + (0,01) 3 ⋅ (0,99) 97 = 0,9816. 0 3 10 −1 11 −1 12 −1 13 −1 b) λ = n ⋅ p = 100 ⋅ 0,01 = 1 ⇒ P( X ≤ 3) ≈ e + e + e + e = 0,9810 0! 1! 2! 3!