Orchester FordSinfonie - Ford Freizeit Organisation

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Torsten Laux studierte an der Musikhochschule in Frankfurt/Main Kirchenmusik bis zur A-Prüfung und Orgel bei Prof. Edgar Krapp bis zum Konzertexamen. Danach folgten weitere Studien bei Prof. Daniel Roth (Paris) und Prof.
Bernhard Haas (Stuttgart) an der Musikhochschule Saarbrücken. Von 1995 bis
1999 war Laux Kantor und Organist der Ev. Dankeskirche Bad Nauheim, seit
1999 ist er Professor für Orgel (Künstlerisches Orgelspiel und Improvisation)
an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf, seit 1993 ist er außerdem
Dozent für Orgelimprovisation an der Hochschule für Kirchenmusik Bayreuth.
Laux ist Preisträger renommierter internationaler Orgelwettbewerbe. Er hat
zahlreiche Aufnahmen für CD, Rundfunk und Fernsehen eingespielt. Konzertreisen führten ihn quer durch Europa, in die USA und China. Im In- und
Ausland gibt er Orgelkurse für Improvisation und Interpretation und ist als Juror
bei internationalen Orgelwettbewerben gefragt. Gemeinsam mit Herbert H.
Ludwig und Andreas Petersen gründete Torsten Laux 2006 das Internationale
Düsseldorfer Orgelfestival und ist seitdem künstlerischer Leiter und Manager
des Festivals. Torsten Laux wurde von der Redaktion des Journals "organ"
zum "Organisten des Jahres 2012" gewählt.
Der an der Kölner Musikhochschule bei Prof. Wangenheim ausgebildete
Dirigent Steffen Müller-Gabriel startete seine Kapellmeisterlaufbahn an den
Bühnen von Krefeld / Mönchengladbach. Von dort führte ihn sein Weg über
Saarbrücken zum Theater Hagen, wo er derzeit als koordinierender 1. Kapellmeister engagiert ist. Er ist Mitglied im Kammermusikensemble „Die Salonlöwen“ und regelmäßiger Gastdirigent bei der Neuen Philharmonie Frankfurt.
"Es macht mir Freude, mit engagierten und begeisterten Menschen Musik zu
machen," antwortet Steffen Müller-Gabriel auf die Frage, was ihn an dem
Abenteuer Liebhaberorchester reizt. "Verlockend ist das schöne Konzertrepertoire, das wir gemeinsam planen und realisieren können. Und im Konzert
zählt der Augenblick, und der ist – egal bei welchem Orchester – magisch.
Auch ist die kontinuierliche Arbeit attraktiv; ich kann sehen und auch erspüren,
wie weit komme ich mit dem Orchester."
Über seine Jugend erzählt Steffen Müller-Gabriel: "Wir haben sehr viel Musik
gemacht, bei uns wurde immer gesungen, ich bin in Chören großgeworden.
Zuhause habe ich mein Spielzimmer in der Kirche gehabt, habe da die Orgel
gespielt und konnte kleine Ensembles leiten. Über die kirchliche Jugendarbeit
bin ich dann auch an Chöre und Bands gekommen. Wenn ich ehrlich bin, war
es immer mein erklärtes Ziel, Dirigent zu werden." Neben Klavier und Orgel
studierte Steffen Müller-Gabriel auch Posaune und Gesang.
Im Sommer dieses Jahres hat das Ford-Sinfonieorchester Steffen MüllerGabriel mit überwältigender Zustimmung zum Nachfolger des verstorbenen
Bernhard Lang gewählt.
Hinweis: Das nächste Konzert des Ford-Sinfonieorchesters findet statt am
Sonntag, dem 6. April 2014 um 11 Uhr in der Kölner Philharmonie.
FordSinfonie
Orchester
Herbstkonzert
Sonntag, 17. November 2013, 11 Uhr
in der Kölner Philharmonie
M. Bruch
Dritte Suite für Orchester und Orgel
I Andante sostenuto
IV Andante sostenuto – Allegro ma non troppo
K. Weill
Sinfonie Nr. 2
I Sostenuto – Allegro molto
II Largo
III Allegro vivace – Presto
––––––––
C. Saint-Saëns Sinfonie Nr. 3 c-Moll op. 78
"Orgel-Sinfonie"
I Adagio – Allegro moderato,
Poco adagio
II Allegro moderato – Presto,
Maestoso – Allegro
Solist:
Torsten Laux, Orgel
Leitung:
Steffen Müller-Gabriel
Max Bruch wurde am 6. Januar 1838 als Sohn des königlichen Polizeirats und
stellvertretenden Polizeipräsidenten August Karl Friedrich Bruch und der
Sopranistin Wilhelmine im Richmodis-Haus in Köln geboren. Seinen ersten
Musik- und Klavierunterricht erhielt er von der Mutter. Mit einem Streichquartett
gewann er 1852 ein Vierjahresstipendium der Frankfurter Mozart-Stiftung.
1865 erhielt er den Posten des Musikdirektors in Koblenz, wo er sein wohl
bekanntestes Werk schrieb, das Erste Violinkonzert. Zwei Jahre später
wechselte er als Hofkapellmeister nach Sondershausen, danach lebte er
zunächst als Musiklehrer in Berlin und ab 1873 als freischaffender Komponist
in Bonn. 1878 übernahm Bruch die Leitung des Stern’schen Gesangvereins in
Berlin. Von 1880 bis 1883 leitete er die Philharmonic Society in Liverpool und
heiratete am 3. Januar 1881 die Sängerin Clara Tuczek, mit der er 4 Kinder
hatte. Nach einer Reise in die USA übernahm er noch im selben Jahr die
Leitung des Breslauer Orchestervereins, bis er 1891 eine Meisterklasse für
Komposition an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin erhielt. Max
Bruch starb am 2. Oktober 1920 in Berlin.
1904 reiste Bruch aus gesundheitlichen Gründen nach Capri. Am Karfreitag
zog unter seinem Hotelfenster eine Prozession vorbei, die ihn zu folgenden
Zeilen an seine Familie veranlasste: "Schönes Wetter. Abends zwischen 8 und
9 Procession in den engen Straßen und Gäßchen von Capri. Voran ein Trauerherold mit einer großen Tuba, worauf er eine Art von Signal bläst… Gar nicht
übel; man könnte einen ganz guten Trauermarsch daraus machen! ... Ein paar
hundert weißgekleidete Kinder mit großen brennenden Kerzen, ... Sie singen
unisono eine Art von Lamentation…" Dieses Erlebnis inspirierte Bruch zu einer
Komposition, der Dritten Suite für Orchester und Orgel. Es handelt sich nicht
um ein herkömmliches Orgelkonzert. Vielmehr dient die Orgel als klangliche
Stütze und Bereicherung des großen Orchesters, das sich durch eine wuchtige
Bläserbesetzung auszeichnet. Die beiden Ecksätze greifen das Trauersignal
der Prozession auf.
Kurt Weill, geboren am 2. März 1900 in Dessau, entstammte einem jüdischen
Elternhaus. Sein Vater Albert war Kantor der dortigen jüdischen Gemeinde,
später auch in Eichstetten am Kaiserstuhl. Im Alter von fünf Jahren begann
Kurt Weill mit dem Klavierspiel, bereits im jugendlichen Alter entstanden erste
Kompositionen. Weill begann 1918 mit dem Studium der Musik an der Hochschule für Musik in Berlin. 1920 folgte dann ein Engagement als Kapellmeister
am Stadttheater Lüdenscheid. 1927 begann er, mit Bertolt Brecht zusammenzuarbeiten, woraus 1928 Die Dreigroschenoper entstand. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland 1933 floh Weill nach Paris. In
Deutschland fielen seine Werke der Bücherverbrennung zum Opfer. 1935
emigrierte Weill in die USA. In den 1940er Jahren hatte Weill dann großen
Erfolg am Broadway mit verschiedenen Musicals und erhielt 1943 die
amerikanische Staatsbürgerschaft. Am 3. April 1950 verstarb Weill an den
Folgen eines Herzinfarkts.
Die 2. Sinfonie ist ein Auftragswerk der Fürstin Edmond de Polignac. 1933 war
Weill zum Liebling der linken Intelligenz, zum roten Tuch für spießbürgerliche
Theaterbesucher und zum Objekt wiederholter Schikanen durch Braunhemden
geworden. Die einleitenden Takte entstanden noch in Berlin, vollendet wurde
das Werk nach seiner Flucht im Februar 1934 in Paris und uraufgeführt am 11.
Oktober in Amsterdam unter Bruno Walter. Im Programmtext schrieb Weill:
"Über den 'Inhalt' des Werkes etwas zu sagen, ist mir nicht möglich, da es als
reine musikalische Form konzipiert wurde. Vielleicht ist das Wort einer Pariser
Freundin richtig, die meinte, wenn es ein Wort gäbe, das das Gegenteil von
'Pastorale' ausdrückt, so wäre das der Titel dieser Musik. Ich weiss es nicht."
So wechseln die Stimmungen zwischen Nostalgie, Wut und Resignation. Der
'Marsch der Bläser' im 3. Satz ist eine Parodie auf den Stechschritt der Nazis.
Camille Saint-Saëns wurde am 9. Oktober 1835 in Paris geboren. Sein
musikalisches Talent wurde schon früh von seiner Mutter und seiner Großtante
gefördert. Mit drei Jahren konnte er lesen, im Alter von sechs Jahren schrieb er
erste Kompositionen, mit elf Jahren gab er sein erstes öffentliches Konzert in
der Salle Pleyel in Paris. Von manchen Zeitgenossen wurde er als neuer
Mozart gehandelt. Mit 16 war er bereits Student am Pariser Konservatorium.
1852 wurde er Organist von Saint-Séverin in Paris. In diesem Jahr lernte er
Franz Liszt kennen, der auch musikalisch einen nachhaltigen Einfluss auf ihn
ausüben sollte. 1854 wechselte er zur Église Saint-Merry, darauf an die
Madeleine-Kirche. Von 1861 bis 1865 lehrte er an der École Niedermeyer de
Paris Klavier. Nach dem deutsch-französischen Krieg machte er sich 1871 für
eine nationale französische Musik stark und gründete gemeinsam mit César
Franck die Société Nationale de Musique. Seit 1877 lebte er als gefeierter
Dirigent, Pianist und Organist nur seinem Schaffen. Saint-Saëns starb am 16.
Dezember 1921 während einer Reise in Algier.
Zu seinen berühmten Kompositionen zählt die Sinfonie Nr. 3 in c-Moll, die
Orgelsinfonie aus den Jahren 1885/1886, die er Franz Liszt widmete. Die
Uraufführung erfolgte in London 1886 unter der Leitung von Saint-Saëns. Das
Werk besteht aus zwei Sätzen, der Komponist schrieb allerdings hierzu,
obwohl sie "...in zwei Sätze unterteilt ist, behält sie im Prinzip die traditionelle
Viersätzigkeit bei, dabei dient der erste Satz, der in der Durchführung abbricht,
als Einleitung zum Adagio, und auf dieselbe Weise ist das Scherzo mit dem
Finale verknüpft. ... Hier habe ich alles gegeben, was ich geben konnte... so
etwas wie dieses Werk werde ich nie wieder schreiben." Trotz des Beinamens
'Orgelsinfonie' ist die Orgel kein Soloinstrument. Sie ist ein Beispiel – genauso
wie der Klavierpart zu 4 Händen – seiner von fast experimentellen Klangbildern
gekennzeichneten Instrumentationen. Zum Schluss verwandelt sich das
Orchester selbst in eine überdimensionale Orgel, die in immer neuen, virtuos
registrierten Steigerungen den strahlenden C-Dur-Schluss herbeiführt.
Udo Fingberg
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