J. Gasteiner, J. Häusler, A. Steinwidder

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Weidemanagement:
Parasiten und Weideerkrankungen
Johann Gasteiner, Johann Häusler u. Andreas Steinwidder
Lehr- und Forschungszentrum (LFZ) für Landwirtschaft
Raumberg-Gumpenstein
Raumberg 38, A-8952 Irdning
Tel: 03682/22451-360
[email protected]
Parasitenproblematik
¾ Kühe üblicherweise keine klinischen Symptome
¾ Parasitäre Erkrankungen sind Faktorenkrankheiten
•
Überbelegung
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LFZ Raumberg-Gumpenstein
Parasitenproblematik
¾ Kühe üblicherweise keine klinischen Symptome
¾ Parasitäre Erkrankungen sind Faktorenkrankheiten
• Überbelegung
• Umweltbedingungen
• Feuchtstellen auf Weide / Wasserversorgung
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LFZ Raumberg-Gumpenstein
Parasitenproblematik
¾ Kühe üblicherweise keine klinischen Symptome
¾ Parasitäre Erkrankungen sind Faktorenkrankheiten
ƒ Überbelegung
ƒ Umweltbedingungen
ƒ Feuchtstellen auf Weide / Wasserversorgung
ƒ Kalbinnen vorbelastet
ƒ Zukauf infizierter Tiere
ƒ ungenügende Bekämpfung
Probleme mit Lungenwürmern, Leberegeln
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Faktorenerkrankung Parasitose
¾ Tiere sind immer Parasitenträger
¾ Faktorenkrankheit (Grad der Verseuchung,
Weide- und Herdenmanagement …..)
¾ Parasitologische KOTUNTERSUCHUNG
• einfach
• günstig
• sehr gute Aussagekraft
über Art u. Grad
der Verwurmung
¾ Schlachtbefunde
¾ Therapie - Welches Entwurmungspräparat?
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Einteilung der Parasiten
ENDOPARASITEN
PROTOZOEN
• Kokzidien (Durchfallerreger)
• Babesien (durch Zeckenbiss)
HELMINTHEN (Würmer)
EKTOPARASITEN
• Zecken
• Milben
• Läuse
• Haarlinge
• Dasselfliegen
• Leberegel
Larven
• Bandwürmer
• Rundwürmer des Labmagens
und des Dünndarmes
• Rundwürmer im Dickdarm
• großer Lungenwurm
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Ektoparasiten - Milben
¾ Verursacher der Räude
¾ Kopf, Hals, Flanken, Gehörgang, Schwanzansatz
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Ektoparasiten - Milben
¾ Verursacher der Räude
¾ Kopf, Hals, Flanken, Gehörgang, Schwanzansatz
¾ Juckreiz, reiben, scheuern, Krusten, Borken,
bakterielle Infektion
¾ Nachweis: Hautgeschabsel
¾ Behandlung: Bade-, Sprühbehandlungen
Aufgießen/ Injektion eines Akarizides
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Ektoparasiten – Läuse und Haarlinge
Läuse
Haarlinge
Blutsauger, Lästlinge
scheuern - haarlose Stellen
keine Blutsauger, Lästlinge
scheuern - haarlose Stellen
¾ Bekämpfung Läuse und Haarlinge
Sprühbehandlung, Puder
¾ Bekämpfung Läuse:
Aufgießen / Injektion eines Akarizides
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Ektoparasiten – Dasselfliege
¾ Schwärmzeit: Mai bis September (Fliegen bis 15 mm groß)
¾ Eiablage am Tier
¾ Larven bohren sich in die Haut
¾ Körperwanderung
¾ Überwintern im Rückenmarkskanal (keine Behandlung!)
¾ Schlupf im Frühling - Dasselbeulen
¾ Bekämpfung: medikamentös
mechanisch
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Endoparasiten – Leberegel
¾ Kleiner Leberegel: 1 cm lang
¾ Großer Leberegel: 2 bis 5 cm lang
¾ Sitz: Lebergewebe, Gallengänge der Leber
¾ Verlauf: akut bis chronisch
¾ Symptome: • Abmagerung
• Appetitlosigkeit
• Durchfall (zeitweilig)
• Blutarmut
• Gelbsucht
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Verkalkung
Endoparasiten – Leberegel
Entwicklungszyklus Leberegel
Wirtstier
Zwischenwirt
Zwergschlamm-Schnecke
Ausscheidung der
Leberegeleier mit Kot
Larven im Gras (Silage, Heu?)
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Entwicklung
zu Larven
Endoparasiten – Leberegel
¾ Vorbeuge: Unterbrechung des Infektionskreislaufes
• Schnecken sind nur an Feuchtstellen
• Feuchtstellen, Tümpel, Wassergräben, ... meiden
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Endoparasiten – Leberegel
¾ Vorbeuge: Unterbrechung des Infektionskreislaufes
• Schnecken sind nur an Feuchtstellen
• Feuchtstellen, Tümpel, Wassergräben, ... meiden
¾ Einsatz leberegelwirksamer Medikamente:
Behandlungen: beim Einstallen
2 - 4 Wochen vor Austrieb
Sommerbehandlung (bei hohem
Infektionsdruck)
• Larven sehr resistent gegenüber Behandlung
• Leberschäden bleiben
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Endoparasiten – Rundwürmer
des Magen-, Darmtraktes
¾ Sitz: Labmagen, Dünn-Dickdarm
¾ Infektion: Aufnahme der Eier
Ausscheidung über Kot
¾ besonders gefährdet: erstsömmrige Weidetiere
¾ Symptome:
• Abmagerung, Durchfall
• Blutarmut, „Flaschenhals“
• Haarkleid lang, stumpf, struppig
¾ Vorbeuge - Behandlung: medikamentös
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Endoparasiten – Lungenwürmer
¾ Sitz: Bronchien, Luftröhre
¾ Infektion: Aufnahme der Larven
Ausscheidung über Kot
¾ Symptome: • Husten, Nasenausfluss
• angestrengte Atmung, Abmagerung
• Bronchitis, Lungenentzündung
• Lungenödem
¾ Vorbeuge - Behandlung: medikamentös
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Endoparasiten – Lungenwürmer
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Möglichkeiten der Arzneimittelanwendung
(Präparat-abhängig)
¾ Eingeben (oral)
flüssig
Bolus
¾ Injektion
¾ Aufgussverfahren
(pour on)
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Lästlinge, Fliegen
Jucken, Stechen, Saugen Æ Krankheitsüberträger
Mastitiden (Coli, Sommermastitis)
Weidekeratitis
Allergien
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Lästlinge, Fliegen
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Pansenblähung / Tympanie
vergrößerte Gasblase
oder
schaumige Gärung ?
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Pansenblähung / Tympanie
Ursachen für vergrößerte Gasblase
Schlundverstopfung, raumfordernde Prozesse
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Pansenblähung / Tympanie
Ursachen für schaumige Gärung
¾ hoher Anteil an Leguminosen
(„blähende Proteine“)
¾ nüchterner Pansen
¾ gefrorenes/ angereiftes Futter
¾ Rohfasermangel u. Pansenübersäuerung
¾ gierig-hastiges Fressen bei zeitlich
eingeschränkter Weide
¾ Unvorbereitetes Weiden im Frühling und
im Herbst
¾ manche Tiere anfälliger
Kühe produzieren 100 – 200 l Gas pro Stunde
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Pansenblähung / Tympanie
Vorbeuge
¾ Weitestgehende Vermeidung der
angeführten Punkte (insbesondere in
Kombination)
¾ Eingabe schaumbrechender Mittel
(2 x 100 ml Öl)
Behandlung
¾ Gas über Sonde ablassen
¾ Eingabe schaumbrechender Mittel
¾ Pansenschnitt, Trokar (in
Ausnahmefällen)
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Pansenübersäuerung
Äußere Anzeichen:
¾ Weidedurchfall
¾ Abfall des Milchfettgehaltes
¾ Häufung von Lahmheiten
¾ Appetitmangel
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Pansenübersäuerung
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Pansenübersäuerung
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Pansenübersäuerung
Folgen von Pansenübersäuerung und Durchfall
¾ verminderte Resorption von Nährstoffen
ƒ beschleunigte Darmpassage
ƒ niedrige Pansen-pH-Werte senken die
Resorption von Mineralstoffen und
Spurenelementen
¾ Mängel an Mg, Na, Cl und Se, evt. Ca und P
¾ Zufüttern von Heu, Maissilage, Kraftfutter,
Viehsalz und Mineralstoff-Spurenelementen
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Zusammenfassung
¾ Große Bedeutung der Kenntnis der „Problemparasiten“
des Bestandes – parasitologische Kotuntersuchung
¾ Jungtiere von der Herde trennen – anfälliger!
¾ Umtriebsweide ist günstiger als Standweide!
¾ Stark befallene Flächen nicht beweiden –
Verwendung zur Heu- oder Silagegewinnung!
¾ Entwurmungspräparat jährlich wechseln
¾ Abgabe: Präparate sind rezept- apothekenpflichtig
¾ Nur Einsatz von zugelassenen Präparaten und
Anwendung laut Herstellerangaben!
¾ Aufzeichnungspflicht des Tierhalters
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