Ubung Nr. 6 Inhaltsverzeichnis

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Fakultät für Physik
Prof. Dr. M. Weber, Dr. K. Rabbertz
B. Siebenborn, P. Jung, P. Skwierawski, C. Thiele
7. Dezember 2012
Übung Nr. 6
Inhaltsverzeichnis
6.1
6.2
6.3
6.4
6.5
6.6
6.1
Differenzverstärker (*) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Miller-Integrator (S) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Gegenkopplung über zwei Transistoren . . . . . . . . . . .
Kennlinien eines JFET’s . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kenngrößen eines Sourcefolgers . . . . . . . . . . . . . . .
JFET als variabler Widerstand zur Verstärkungsregelung
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Differenzverstärker
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1
3
3
5
6
8
(*)
Die Schaltung gemäß Abb. 1a) stellt einen Differenzverstärker dar. Liegt einer der beiden Transistoreingänge auf Masse, ergibt sich an dessen Emitter eine virtuelle Masse, der andere Transistor verhält
ähnlich einer Emittergrundschaltung. Werden beide Transistoren an das selbe Signal angeschlossen,
entspicht die Schaltung einem stromgegengekoppelten Verstärker, bei dem sich beide Transistoren den
Emitterwiderstand teilen. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Werte für die Gleichtakt- und Differenzverstärkung.
Der Testaufbau in Abb. 1c) ist gegenüber der Prinzipschaltung in Abb. 1a) um die Spannungsteiler
an den Transistorbasen zur Arbeitspunkteinstellung ergänzt.
Stellen Sie die Gleichheit der Ströme durch beide Transistoren durch Einregeln der Spannung Null
(z.B. mit Hilfe eines Voltmeters) zwischen den Punkten A und B an dem 10 kΩ-Potentiometer ein.
Teil 1: Das Testsignal (Rechteck, f = 1 kHz, u ≈ 35 mV, mit 47 Ω-Abschluß an der Schaltung), wird
1. an den Punkt P (N geerdet)
2. an den Punkt N (P geerdet)
3. an die Punkte P und N
angeschlossen und es wird jeweils die resultierende Ausgangsspannung ua gemessen.
Teil 2: Die so ermittelten Werte der Differenzverstärkung vD und Gleichtaktverstärkung vG werden
mit den nach Gln. 1 und 2 berechneten Werten verglichen. Finden sie auch deren Verhältnis (die Gleichtaktunterdrückung) durch Formel 3 bestätigt?
vD
=
vG
vD vG =
≈
βRC
βRC
IC RC
UC
ua
≈
≈ UT =
=
u
2rB
2UT
2UT
2 IB
ua
RC
≈−
u
2RE
IC RE
UV
=
UT
2UT
(1)
(2)
(3)
Praktikum zur Vorlesung Einführung in die Elektronik“
”
2
UV
UV
RC
I
I
I
RC
RC
T1
T2
uP
ua
ua
uN
u
IP
2I
I
RE
2RE
−UV
−UV
12V
470Ω
100k
10 µ
470Ω
A
100k
B
T1
T2
ua
N
P
10k
10µ
1k
6.8k
3.3k
−12V
Abbildung 1: Differenzverstärker: a) Prinzipschaltbild, b) Ersatzschaltung zur Berechnung der Gleichtaktverstärkung (der Kollektorwiderstand von T1 ist entbehrlich), c) Beispieldimensionierung für einen
Versuch mit Signalquelle
Praktikum zur Vorlesung Einführung in die Elektronik“
”
6.2
3
Miller-Integrator (S)
Der Miller-Effekt ist die unerwünschte Gegenkopplung eines Transistors bei hohen Frequenzen durch seine
Kollektor-Basis Kapazität. Abbildung 2 zeigt die Schaltung eines stromgegengekoppelten Verstärkers, bei
dem der Miller-Effekt zur besseren Messbarkeit durch eine externe Kapazität C (1 nF) zwischen Basis
und Kollektor verstärkt wird.
Teil 1: Mit Widerständen von R = 1 kΩ und R = 10 kΩ wird jeweils die Zeitkonstante τ des Impulsanstiegs oder -abfalls des Ausgangssignals gemessen. Finden sie die Formel 4, wobei Ri der Innenwiderstand
C
des Signalgenerators inklusive Spannungsteiler ist (vom Punkt ue zurückrechnen!) und vu = − R
RE berechnet oder gemessen, bestätigt?
11
00
00
11
12V
2.2k
1
0
0u
1
1.5k
10k
C
1
0
0
1
R
ue
a
1
0
0
1
150Ω
220Ω
11
00
00
11
Abbildung 2: Stromgegengekoppelter Verstärker mit Rechteckimpulsgenerator und externer BasisKollektor-Kapazität zur Demonstration des Miller-Effekts
τ ≈ CBC (RC + Ri (1 + |vu |))
(4)
Teil 2: Beobachten Sie mit R = 10 kΩ und C = 1 µF am Ausgang eine Dreiecksspannung, das Integral
der Rechteckimpulse am Eingang der Schaltung (Miller-Integrator).
6.3
Gegenkopplung über zwei Transistoren
Abbildung 3 zeigt die Serienschaltung eines spannungsgegengekoppelten Verstärkers T1 und eines Emitterfolgers T2 für die Verstärkung bipolarer Signale. Die Spannungsverstärkung beträgt für kleine Signale
näherungsweise
ua
R2
v0 =
≈−
(5)
ue
R1
Bei größeren Eingangsspannung sinkt die Verstärkung aber ab, es ergeben sich unerwünschte Nichtlinearitäten. Schließt man R2 nicht an den Kollektor von T1 sondern an den Ausgang ua an (gestrichelt dargestellt), so ergibt sich eine Gegenkopplung über zwei Transistoren. Die dadurch bewirkte Verbesserung
v −v
der Linearität der Schaltung soll bestimmt werden. Die Nichtlinearität ist definiert als η = 0 vU,max
0
mit der Verstärkung bei maximaler Eingangsspannung vU,max
Praktikum zur Vorlesung Einführung in die Elektronik“
”
4
12V
RC
680Ω
RE
470Ω
u a = 6V
R2
6,8k
ue
uy
R1
T1
100Ω
T2
ux= ue
2,2k
2,2k
6,8k
ua
R0
47k
−12V
100k
Feinabgleich
Abbildung 3: a) Gegenkopplung über einen Transistor und (gestrichelt) über zwei Transistoren, b) Schaltung zur gewichteten Addition
Gegenkopplung über den Transistor T1 :
Die Spannungsverstärkung vU ist gleich dem Produkt der Verstärkungen der in Serie geschalteten Eintransistorschaltungen. Bei Vernachlässigung von Termen höherer Ordnung in 1/β erhält man
R2
rB1
rB2
R2
1
rB1
1+
−
(6)
vU = −
1−
1+
0 + R0
0
0
R1
β1
R0 ||R1 ||R2 ||RC
R0 ||RE
β2 RE
C
0
0
= RE ||rC2 . Die Transistorkenngrößen rB und β verringern vU gegenüber Gl. 5
= RC ||rC1 , RE
mit RC
und ihre Arbeitspunktabhängigkeit führt zu Nichtlinearitäten im Prozentbereich.
Teil 1: Bestimmen sie zunächst v0 , indem Sie ua über ue im x-y-Betrieb darstellen (beide Oszillographeneingänge auf AC“ 1 ). Überprüfen Sie zuvor, ob der Gleichspannungswert am Ausgang bei ca. 6 V
”
liegt. Sollte dies nicht der Fall sein, kann über einen kleinen Gleichspannungsanteil am Funktionsgenerator
nachgeregelt werden.
Teil 2: Nun soll die Nichtlinearität η bestimmt werden. Da das Absinken des Verstärkungsfaktors nicht
direkt erkennbar ist, wird folgender Ansatz verwendet:
u
v · u
v0 − vU,max v0 − ua,max
0 e,max − ua,max ue,max + f · ua,max
e,max
=
η = =
(7)
=
v0
v0
v0 · ue,max
ue,max
mit f = |1/v0 |. Ein- und Ausgangsspannung müssen also mit dem Gewichtsfaktor f addiert werden, um
den Zähler zu ergeben. Diese Addition wird mithilfe des Schaltung in Abb. 3b durchgeführt.
Um genau den Gewichtungsfaktor f zu erziehlen, wird der Feinabgleich so eingestellt, dass bei der
x-y-Darstellung von uy über ue im Nullpunkt (ue = uy = 0) duy /due = 0 wird (Sattelpunkt). Damit
wird
ue + f · ua
uy =
(8)
1+f
1 Bei
Problemen mit den USB-Oszilloskopen bitte die Assistenten fragen.
Praktikum zur Vorlesung Einführung in die Elektronik“
”
5
Nun stellt man ue auf den Wert ue,max ein, bei dem die Sättigung von T1 einsetzt. Dann ergibt sich
η aus der Beziehung
uy,max
η = (1 + f )
(9)
ue,max
Gegenkopplung über die Transistoren T1 und T2 :
Teil 3: Die Analyse der linearisierten Ersatzschaltung ergibt für diesen Fall in der bei 6 verwendeten
Näherung
R2
rB2
R2
1−
1
+
(10)
vU = −
0
R1
β1 R C
R0 ||R1 ||R2
Sowohl die Abweichung von 5 als auch die Nichtlinearität η werden geringer. Um welchen Faktor
verbessert sich η gegenüber dem vorhergehenden Fall?
6.4
Kennlinien eines JFET’s
Teil 1: Mithilfe der Schaltung nach Abb. 4 (mit Funktionsgenerator auf Dreieck, negative Spannung
und relativ niedrige Frequenz) wird die Steuerkennlinie eines JFET’s
√ (z.B. BF245C, typengleich mit
2N3819) oszilloskopisch dargestellt und in linearisierter Darstellung ( ID über UGS ) auf Papier übertragen. Entnehmen Sie daraus die Kenngrößen k und UP in Gl. 11. Weiter wird Smax abgelesen und mit
dem Wert nach Gl. 12 verglichen.
12V
10k
+
uX= u GS
u e < 0V
−
100 R
u y = R* i D
Abbildung 4: Schaltung zur oszilloskopischen Darstellung der Steuerkennlinie eines JFET’s
ID
Smax
2
UGS
1−
UP
= k(UGS − UP ) = IDS
dID IDS
=
= −2
dUGS UGS →0
UP
2
(11)
(12)
Teil 2: Mithilfe der Schaltung nach Abb. 5 werden einige Ausgangskennlinien des JFET’s oszilloskopisch
dargestellt (z.B. UGS = 0, −1V , −2V , −3V bei maximaler uDS -Amplitude). Der Darstellung wird ein
mittlerer Wert des dynamischen Drain-Source-Widerstandes rD entnommen.
Teil 3: Der lineare Bereich wird vergrößert dargestellt und der minimale Kanalwiderstand RK (UGS = 0)
sowie ein möglichst großer Wert RK (UGS < 0) gemessen. Dieser ist durch die oszilloskopische Darstellbarkeit begrenzt. Die Beobachtungen werden nach Einfügen von R1 = R2 = 1 MΩ, d.h. nach Verbesserung
der Linearität, wiederholt (s. Gl. 13).
UGS
1
= 2k
− UP
(13)
RK
2
Praktikum zur Vorlesung Einführung in die Elektronik“
”
6
10k
1:2
−
R1
uX= u DS
R2
ug
+
u
GS
100 R
u y = R* i D
Abbildung 5: Schaltung zur oszilloskopischen Darstellung der Ausgangskennlinie eines JFET’s (R1 = ∞,
R2 = 0) mit Demonstration der Linearitätsverbesserung (R1 = R2 = 1 MΩ)
6.5
Kenngrößen eines Sourcefolgers
Die Schaltung gemäß Abb. 6a) ist in Betrieb zu nehmen.
Teil 1: Bestimmen Sie folgende Größen.
• Die Spannungsverstärkung vU ist oszilloskopisch zu ermitteln und mit Gl. 14 zu vergleichen.
• Die Steilheit S im Arbeitspunkt (≈ 5 mA/V) kann aus den beigefügten Datenblatt entnommen
werden.
• Zur Bestimmung der Ausgangsimpedanz wird der Ausgang mit RL = 470 Ω belastet. Aus der
Abnahme von ua ergibt sich Za .
• Finden sie die Beziehung 16 bestätigt?
vU
=
Ze
=
Za
=
S+
1
rG
(R||rD ||rG )
≈
1 + S(R||rD ||rG )
rG
≈ rG (1 + SR)
1 − vU
R||rD ||rG
1
≈
1 + S(R||rD ||rG )
S+
SR
1 + SR
(14)
(15)
1
R
(16)
Teil 2: Zur Abschätzung der Eingangsimpedanz Ze wird die Aufladung eines eingangsseitigen Kondensators C am Ausgang der nach Abb. 6b) modifizierten Schaltung beobachtet. (C ist ein Kondensator
mit großem Isolationswiderstand. Bei kurzgeschlossenem Eingang (Ue =0) wird zunächst die Ausgangsspannung Ua0 gemessen. Dann wird der Kurzschluß entfernt und die Dauer ∆t gemessen, in der Ua 20%
des Anstieges von Ua0 auf Uaf durchgeführt hat. Näherungsweise gilt nach einer Taylor-Entwicklung der
exponentiellen Ladekurve:
5vU ∆t
Ze =
(17)
C
Unter Verwendung von vU aus der ersten Teilaufgabe können Ze und mit 15 auch der dynamische GateSource-Widerstand rG berechnet werden.
Praktikum zur Vorlesung Einführung in die Elektronik“
”
1µ
33k
7
BF245C
12V
ue
ua
1k
R 220 µ
150 Ω
1M
12V
ue
12V
11
00
00
11
11
00
00
11
470 Ω
11
00
00
11
C
3.3n
RL
ua
R
150
11
00
00
11
Abbildung 6: Sourcefolger mit JFET: a) Schaltung zur Bestimmung der Spannungsverstärkung und Ausgangsimpedanz und b) der Eingangsimpedanz
Praktikum zur Vorlesung Einführung in die Elektronik“
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8
+12V
100k
10k
470k
ue
T1
ua
1µ
10k
−12V
1M
10k
N1
1M
Abbildung 7: Stromgegengekoppelter Verstärker mit bipolarem npn-Transistor und n-Kanal-JFET als
steuerbarem Emitterwiderstand zur Verstärkungsregelung
6.6
JFET als variabler Widerstand zur Verstärkungsregelung
Bei dem stromgegengekoppelten Verstärker nach Abb. 7 ist der Arbeitspunkt des bipolaren Transistors T1
mit Hilfe des 100 kΩ-Reglers so einzustellen, daß bei UGS = 0 am JFET N1 (maximale Verstärkung) das
Kollektorruhepotential von T1 auf +5 V liegt. Damit wird erreicht, daß die Schaltung bei Verstärkungsänderung mittels UGS im Bereich geeigneter Arbeitspunkte verbleibt und der Aussteuerbereich für bipolare Signale maximal ist.
Zu untersuchen ist der Bereich einstellbarer Verstärkungen und der jeweilige Aussteuerbereich. Bei
der vorgegebenen Dimensionierung und mit den Transistortypen T1 = 2N2219A, N1 = BF245C sollten
sich Verstärkungsfaktoren etwa zwischen −0.5 und −50 einstellen lassen.
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