L-BANK Schlossplatz 21 Schlossplatz 21 Schlossplatz 21 „Den städtebaulichen ­Kontext in Karlsruhe habe ich als wichtigen Rahmen empfunden, auf den es ­angemessen zu antworten galt. Uns war dabei von Anfang an klar, dass wir hier einen Chorsänger, und keine ­Primadonna gestalten ­werden.“ Weinmiller Architekten Inhalt 04 Grußworte 14 Erste Adresse mit Geschichte: Die Arkadenbauten am Karlsruher Schlossplatz 28 Mehr als ein Lückenfüller: Das Gebäude Schlossplatz 21 52 10 Fragen an Weinmiller Architekten 58 Projektbeteiligte Grußwort des Bauherrn Der Schlossplatz Karlsruhe ist Herzstück der historischen Stadtanlage. Er ist das Zentrum der Stadt. Unmittelbare Nachbarn sind wichtige Institutionen der Stadt, so das Bundesverfassungsgericht, das Landesmuseum, Regierungspräsidium und Universität. An diesem Platz sind wichtige architektonische Zeugnisse aus fast jeder Bauphase seit der Gründung Karlsruhes vereint. Das heißt, wer heute hier baut, übernimmt Verantwortung. Als der L-Bank das Grundstück Schlossplatz 1 vom Land Baden-Württemberg angeboten wurde, haben wir natürlich nicht gezögert. Die Entscheidung fiel uns leicht, denn den Schlossplatz und die L-Bank verbinden mehr als 0 Jahre gemeinsame Geschichte. Schon in den 0er-Jahren war der Sitz der Badischen Landeskreditanstalt am Schlossplatz. Unsere Geschicke sind seither eng verbunden. So hat die Bank die schweren Zerstörungen des Krieges hier miterlebt und den allmählichen Wiederaufbau danach zum Teil selbst aktiv begleitet. An der Mittelachse zum Schloss arbeiten unsere Mitarbeiter heute noch in einem Gebäude, das wir in den 50er-Jahren errichtet haben. Anfang der 80er-Jahre konnten wir unmittelbar daneben einen Neubau verwirklichen, der dringend benötigte weitere Büros bot. Vor zehn Jahren haben wir das ehemalige Landratsamt zum International Department der Universität umgebaut. Da war es gewissermaßen der krönende Abschluss, dass wir jetzt die letzte Baulücke am Platz schließen konnten. Der Neubau eröffnet uns die betriebswirtschaftlich sehr wünschenswerte Möglichkeit, dass alle Karlsruher Mitarbeiter wieder in räumlicher Nähe zueinander arbeiten. Die erstklassige Lage verpflichtet dazu, städtebaulich, funktional und gestalterisch ein hohes Niveau zu erfüllen. So haben wir im Jahr 00 einen Architekturwettbewerb ausgelobt. Das Ergebnis fügt sich harmonisch in das gewachsene Umfeld ein. Spannend gelöst ist auch die Integration des klassizistischen Gebäudes in den Neubau. Wir sind glücklich, diesen das Stadtbild so prägenden Platz mitgestalten zu können. Dieser Neubau erfüllt dabei zwei Ziele: er rundet die bauliche Einheit des historischen Ensembles ab und überzeugt als eigenständiges, zeitgenössisches Gebäude. Christian Brand Vorsitzender des Vorstandes der L-Bank 5 Grußwort des Ministerpräsidenten Mit ihrem neuen Gebäude am Karlsruher Schlossplatz setzt die L-Bank einen gelungenen städtebaulichen Akzent. Der Neubau an einem der schönsten Plätze der Stadt schließt eine Lücke, die jahrzehntelang das historische Bauensemble unterbrach. Hierzu gratuliere ich dem Vorstand der L-Bank, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie allen Kunden sehr herzlich. Eine Stadt muss sich immer auch städtebaulich-architektonisch weiterentwickeln und ihren öffentlichen Raum zeitgemäß gestalten. Dafür steht der prämierte Entwurf des Büros Weinmiller Architekten. Das klar organisierte Bankgebäude passt sich harmonisch in das Bild des Schlossplatzes ein. Durch die geplante Ladenzeile wird der Zirkel auch als Einkaufsstraße weiter aufgewertet. Die L-Bank ist als Staatsbank für Baden-Württemberg ein leistungsstarker und innovativer Finanzdienstleister für Handel, Mittelstand und Industrie, aber natürlich auch für die zahlreichen Privatkunden. Sie genießt großes Vertrauen bei ihren Kunden und steht für Seriosität, Stabilität und Sicherheit. Die L-Bank übernimmt als starker Finanzpartner Mitverantwortung für den wirtschaftlichen Erfolg und die Entwicklung der Unternehmen in Baden-Württemberg und leistet mit ihrer kompetenten Arbeit einen wichtigen Beitrag für die Sicherung von Wohlstand und Arbeitsplätzen. Die L-Bank gehört zu den besonders dynamischen Wachstumsmotoren in Baden-Württemberg. Den Verantwortlichen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der L-Bank sowie allen Kunden wünsche ich für die Zukunft weiterhin alles Gute und viel Erfolg. Günther H. Oettinger Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg Grußwort des Vorsitzenden des Verwaltungsrats Die Förderung der Wirtschaft, insbesondere die Förderung von Mittelstand und Handwerk, ist ein zentrales Anliegen der baden-württembergischen Landespolitik. Das gilt vor allem für die Unterstützung von Existenzgründungen und Betriebsübernahmen sowie für die Förderung von Ansiedlungen von Unternehmen aus dem In- und Ausland. Bei der konkreten Ausgestaltung und Umsetzung von wirtschaftlichen Fördermaßnahmen ist die Politik jedoch auf einen leistungsfähigen Partner angewiesen. Die L-Bank, die Staatsbank für BadenWürttemberg, ist solch ein operativer Dienstleister, der sich neben der Wirtschaft auch um Fördermaßnahmen für Familien und Studenten kümmert. Bedenkt man, dass heute etwa zwei Drittel aller Arbeitnehmer in mittelständischen Betrieben arbeiten und die Hälfte unseres Bruttosozialprodukts erwirtschaften, wird die bedeutende Rolle der L-Bank im Mittelstandsland Baden-Württemberg deutlich. Der Neubau der L-Bank am Karlsruher Schlossplatz setzt im wahrsten Sinne des Wortes Zeichen. Der repräsentative Baukörper macht deutlich, in welcher Liga die L-Bank anzusiedeln ist: Mit einer Bilanzsumme von mehr als 5 Milliarden Euro ist sie eine der großen Förderbanken Europas. Der Erfolg der Bank und ihre Stellung im internationalen Vergleich kommt durch diesen Neubau anschaulich zum Ausdruck. Gleichzeitig ist der Neubau ein Statement der L-Bank – und auch des Landes Baden-Württemberg – gegenüber der Stadt Karlsruhe. Die Investition am Schlossplatz ist eine Vertrauenserklärung der L-Bank an die Stadt, ein klares Bekenntnis zu Karlsruhe als zukunftsfähigem Bankenstandort. In unmittelbarer Nachbarschaft von bedeutenden Institutionen, wie dem Bundesverfassungsgericht, dem Amtsgericht, dem Finanzamt, dem Regierungspräsidium und der Universität, findet die L-Bank eine wahrlich angemessene Adresse in Karlsruhe. Die baulichen Voraussetzungen für eine weiterhin erfolgreiche Arbeit sind damit geschaffen. Der L-Bank und speziell den rund 00 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zukünftig in dem neuen Gebäude arbeiten werden, wünsche ich alles Gute! Willi Stächele Finanzminister des Landes Baden-Württemberg Vorsitzender des Verwaltungsrats der L-Bank Grußwort des Oberbürgermeisters Das neue Gebäude der L-Bank schließt nach über 60-jähriger Wartezeit eine schmerzhafte Lücke im innersten Kern unserer Stadt. Das Ensemble der Zirkelbauten um den Schlossplatz bildet seit dem frühen 18. Jahrhundert das Zentrum der modellhaften Stadtanlage von Karlsruhe. Eine geordnete, klare und zurückhaltende Architektur hat seither das Erscheinungsbild der ersten Baulinie vis-à-vis der Karlsruher Residenz geprägt. Am . September 1 wurden große Teile der Innenstadt durch einen Bombenangriff zerstört. Der Wiederaufbau des Zirkels orientierte sich stets am historischen Gefüge, das jedoch lange Zeit bruchstückhaft blieb. Das neue Haus der L-Bank schließt nun die letzte verbliebene Lücke in dieser einzigartigen urbanen Situation. Wie sehr das Bauen eine öffentliche Angelegenheit ist, wird an wenigen Orten so deutlich wie hier. Die Architekten haben eine Lösung gefunden, die der aktuellen und zukünftigen Entwicklung an diesem komplexen Standort Raum gibt. Parallel zum Zirkel hat sich inzwischen eine innerstädtische Einkaufslage entwickelt, der durch die Integration von neuen Ladenflächen Rechnung getragen wird. Die Fassade zur Schlossseite ordnet sich ohne Anbiederung in den gewachsenen Kontext ein und vollendet damit den Wiederaufbau. Heinz Fenrich Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe 11 12 13 Erste Adresse mit Geschichte: ­ Die Arkadenbauten am Karlsruher Schlossplatz Entstanden auf dem Reißbrett: eine Stadt als Kunstwerk Als „klar und lichtvoll wie eine Regel“, gebaut wie ein Stern, beschreibt Heinrich von Kleist Karlsruhe nach einem Besuch im Jahr 1801, „wenn man hineintritt so ist es, als ob ein geordneter Verstand uns anspräche“. Für den jungen Dichter wie auch für andere Reisende des 18. und frühen 19. Jahrhunderts waren es weder der von Sparsamkeit geprägte Hof, der als Heim­stätte der Aufklärung zwar in gutem Ruf stand, im politischen Geschehen aber geringen Einfluss besaß, noch das eher verschlafene Gemeinwesen, die besonderes Interesse an der badischen Residenz erweckten. Die eigentliche Attraktion des Ortes bildete die stringente städtebauliche Form, die Großzügigkeit und die gewollte Einheitlichkeit der jungen Reißbrettgründung, die so gar nichts zu tun hatte mit alten, über Jahrhunderte gewachsenen und noch in ihren Mauern ein­gesperrten Städten. Vor allem die Vogelschauperspektiven Christian Thrans aus dem Jahr 1739 hatten das Idealbild Karlsruhes weithin bekannt gemacht: Im Zentrum der Anlage der Schlossturm, von dem aus 32 Achsen in alle Himmelsrichtungen ausstrahlen. Auch wenn nach dem Ende des Ancien Regime der Stern viel von seiner Symbolik eingebüßt hatte, so bot der Stadtgrundriss in Maßstab, Rationalität und Offenheit zum Umland hin ge­nügend Voraussetzungen für eine günstige Entwicklung Karlsruhes zur modernen Großstadt. Der klassi- zistische Architekt Friedrich Weinbrenner sollte nach 1800 hierzu die nötigen Impulse geben und mit seinem neuen Marktplatz auf der als „via triumphalis“ ausgebauten Mittelachse der Stadt dem dominierenden Schloss ein bürgerliches Forum gegen­­überstellen. Dem Schloss vis-à-vis: vom Wandel einer noblen Zeile Von Anfang an kam der Randbebauung auf der Südseite des Schlossplatzes im städtebaulichen Ge­füge der Residenz eine Schlüsselstellung zu. Eine ­ geschlossene Front von acht Baublöcken, separiert durch die Radialen der Stadtseite, bilden hier von der Waldhornstraße im Osten bis zur Waldstraße im Westen das Gegenüber zum Schloss und seinen ausgebreiteten Flügeln. Ein Zirkelschlag um den Mittelpunkt des geometrischen Systems, den Schloss­turm, fixierte auf dem Reißbrett den charakteristischen gebogenen Verlauf der Bauflucht. „Vorderer Zirkel“ lautete bis in die 1870er-Jahre die Straßenbezeichnung, im Unterschied zum „Inneren Zirkel“, der südlich davon ebenfalls bogenförmig verlaufenden Straße, heute noch „Zirkel“ genannt. Wie in der gesamten Stadt regelte die vom Hofbauamt unter dem Schlossarchitekten Jakob Friedrich von Batzendorf festgelegte und über Auflagen und Fördermittel durchgesetzte Bauordnung auch am Schlossplatz das einheitliche Straßenbild in Hinblick auf Trauf- und Firsthöhen, Blick vom Schlossturm über den Schlossplatz auf die Arkaden­häuser und die Stadt, Ausschnitt aus einer Litho­ graphie von Johann Peter Wagner, um 1830 15 Öff­nungen, Materialien und Farbe. Waren in der Bürgerstadt generell einstöckige Modellhauszeilen mit ausgebauten Mansardendächern obligatorisch, so musste vis-à-vis des Schlosses zweigeschossig mit Mansarddach gebaut werden. Die Besonderheit des „Vorderen Zirkels“ wurde zusätz­ lich durch einen im Erdgeschoss einheitlich durchgeführten Arkadengang mit Rundbögen unterstrichen. Die Weinbrenner-Zeit, in der sich Karlsruhe in­ folge der napoleonischen Neuordnungen aus einer kleinen Residenz zur Hauptstadt eines ansehnlichen deutschen Mittelstaates entwickelte, brachte auch für den Schlossplatz entscheidende Veränderungen. Einerseits verschwanden die letzten Reste des barocken Lustgartens zugunsten einer Neugestaltung mit den bis heute prägenden Lindenreihen, andererseits vollzog sich in der Zeile der Arkadenbauten des „Vorderen Zirkels“ ein Wandel, der einen neuen, für die Zukunft entschei­ denden Maßstab setzte: Anstelle vierer benach­bar­ ter Modellhäuser zwischen Lamm- und Ritterstraße entstand um 1810 erstmals ein ­durch­gehender Neubau mit öffentlicher Nutzung – Wein­brenners Kanzlei, das spätere badische Innen­ministerium. Der nächste Neubau, Heinrich Hübschs Finanzministerium zwischen Waldhorn- und Kronenstraße, um 1830 errichtet, füllte wiederum ein ganzes Segment der Zeile und setzte die begonnene Umwidmung ­zugunsten von Dienstgebäuden für hohe badische Behörden fort. Der Sichtbacksteinbau, das erste Werk des „Rundbogenstils“, der den Klassizismus ablöste, durchbrach mit veränderten Proportionen, dem Verzicht auf das Mansarddach und einem dreigeschossigen Mittelrisalit freilich das Ideal einer von Einheitlichkeit bestimmten Stadt. Das Festhalten am Motiv des Arkadengangs konnte über den grundsätzlichen Bruch mit der Tradition nicht hinwegtäuschen. Die Stadt als Gesamtkunstwerk war kein vorrangiges Anliegen mehr. 16 Was der Staat an gestalterischer Freiheit für sich in Anspruch genommen hatte, konnte man Privat­ eigen­tümern nicht mehr verwehren, schon gar nicht in den vom Wirtschaftsliberalismus dominierten Jahren der Gründerzeit nach 1871. Einzelne Modellhäuser des 18. Jahrhunderts wurden verändert, mit individuellen Aufbauten versehen, vier sogar völlig ersetzt durch bis zu viergeschossige Neubauten im pompösen Neorenaissance­stil, die mit Ausnahme der beibehaltenen Arkaden keinerlei übergeordneten Kriterien mehr gehorchten und das Ensemble empfindlich störten. Bald nach 1900 sollten diese auftrumpfenden Einzelfassaden einer neuen Generation als ver­ werfliches Imponiergehabe gelten. Heimatschutz, Denkmalpflege und die Neubelebung der wiederentdeckten Stadtbaukunst wurden zu wichtigen gesellschaftlichen Zielen. Die Antwort am Schloss­ platz war am Vorabend des Ersten Weltkriegs der Neubau der Staatsschuldenverwaltung zwischen Kronen- und Adlerstraße. Deren Architekt, der Karlsruher Hochschulprofessor Friedrich Ostendorf, versuchte, eine dem Ort angemessene Architektursprache im Stil „um 1800“ zu finden. Seine Lösung galt als vorbildlich und sollte für kommende Bau­maßnahmen – gedacht war an eine weitere Konzentration von Staatsbehörden am Schlossplatz – den Maßstab für die Weitertradierung des Genius Loci abgeben. Die deutsche Geschichte wollte es anders. Der Zweite Weltkrieg verschonte Karlsruhe nicht, und bei verheerenden Luftangriffen sank 1944 auch der Schlossplatz in Trümmer. Die Frage des Wiederaufbaus wurde schon von 1947 an in der Öffentlichkeit diskutiert. Die in Abstimmung mit dem Wiederaufbau von Marktplatz und „via triumphalis“ erarbeitete Lösung strebte einen Kompromiss zwischen modernen Interessen und einem Eingehen auf die Planstadtgeschichte an, der sich als tragfähig und dem Ort angemessen erweisen sollte. Christian Thran, Blick auf die Residenzstadt ­Karlsruhe von Norden, Kupferstich 1739 17 Hübschs Finanzministerium, heute Regierungs­ präsidium, Ostendorfs Staatsschuldenverwaltung sowie Weinbrenners Innenministerium, heute „Inter­national Department“ der Universität, wurden wieder­aufgebaut. Vier weitere Segmente des Schloss­platzrandes zwischen Adler-, Kreuz-, ­KarlFriedrich- und Lammstraße sowie zwischen Herrenund Waldstraße wurden in den 1950er-Jahren bzw. um 1980 neu bebaut. Zum Teil als Ergebnis von Wettbewerben in eigenständiger Formen­sprache und unterschiedlichem Fassaden­material errichtet, spiegeln diese Bauten, die in der ­Fläche nun die gesamten Baublöcke vom Schlossplatz bis zum Zirkel füllen, ihre Entstehungszeit und die Handschrift ihrer Architekten wider – sei es der erste Bau der L-Bank von Hermann Blomeier sowie deren Erweiterungsbau von Heinz Mohl oder die vom Staatlichen Hochbauamt realisierten Gebäude des Finanzamts und des Amtsgerichts. Bei aller Verschiedenheit ist es dank der durchgehenden Bebauung innerhalb eines Blocks, der Beibehaltung des Arkadengangs, der Dreigeschossigkeit unterhalb der Traufen sowie der einheitlichen Dachhöhe gelungen, dem südlichen Schlossplatzrand wie früher eine geschlossene und ausponderierte Fassung zu geben. Allein die Unterbrechung der Bauflucht im Abschnitt zwischen Ritter- und Herrenstraße störte wie eine klaffende Wunde noch lange Zeit das Gesamtbild. Auch fünf Jahrzehnte nach den Kriegs­ zerstörungen wurde dieses Areal nur provisorisch als Autoparkplatz genutzt. Verschiedene Projekte zur Errichtung eines weiteren Behördengebäudes kamen aus unterschiedlichen Gründen nie über erste Überlegungen hinaus. 18 Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Haus Ecke Schloss­ platz und Ritterstraße, östliche Ecke des jetzigen ­Gebäudes ­Schlossplatz 21, farbig angelegte Federzeichnung von ­Johann Heinrich Arnold, um 1717 Die Arkadenhäuser am Schlossplatz von Ost nach West, Ansichtszeichnungen mit dem Zustand vor dem Zweiten Weltkrieg 19 Zwischen Ritter- und Herrenstraße: Adel, Bürger und Behörden Bis 1944 wies dieses Karree noch viel ungestörte Bausubstanz auf. An der Schlossplatzfront reihten sich drei Modellhäuser des 18. Jahrhunderts, wobei das Eckhaus zur Ritterstraße eines der ältesten Häuser der Stadt war. Der Hauptmann Johann Nicolaus von Nidda hatte es 1717 erbauen lassen. Der von Zimmermeister Johann Heinrich Arnold gezeichnete Plan belegt, dass sogar die Außenwände in Fachwerk konstruiert waren. Die drei nach Westen anschließenden Arkadenhäuser bis zur Herrenstraße hin – zwei davon waren nach 1840 zu einem zusammengelegt worden – wurden im frühen 19. Jahrhundert von hohen Staatsbeamten bewohnt. Doch schon 1818 ist im Haus Nr. 24 das badische Kriegsministerium untergebracht, und verschiedene Dienststellen für die Militärverwaltung sollten sich bald auch auf die Nachbaranwesen ausdehnen. Vor dem Ersten Weltkrieg waren schließlich alle Parzellen in diesem Schlossplatzbereich in Staatsbesitz, nachdem das Ministerium für Kultus und Unterricht das Modelsche Haus übernommen hatte. Nach 1918 folgten landeseigene Nutzungen, etwa das Gewerbeaufsichtsamt, das Bergamt oder das Oberlandesgericht. Neben Büroräumen gab es aber immer auch noch einzelne Dienstwohnungen in den Häusern. Bürodiener, Amtsgehilfen und Verwaltungsassistenten kamen in den Genuss von preisgünstigen Wohnungen in bevorzugter Lage direkt am Schloss­ platz. Die südliche Hälfte des Baublocks zum Zirkel hin war im frühen 19. Jahrhundert mit zwei- bis dreigeschossigen klassizistischen Häusern bebaut worden. Ein palaisartiges Anwesen Ecke Herrenstraße und Zirkel, das Baumeister Berckmüller 1815 für den Freiherrn von Edelsheim errichtet hatte, beherbergte später lange das badische Justizministerium, die restlichen fünf Anwesen blie- 20 ben in Privatbesitz. Unter ihnen ragte seit seiner Erbauung das durch eine reiche klassizistische Fassadengestaltung auffallende Wohnhaus des Kaufmanns Abraham Ettlinger Ecke Zirkel und Ritterstraße – heute Zirkel 32 – hervor. Den Entwurf hatte, wie die Bauakten überliefern, im Jahr 1815 Friedrich Weinbrenner selbst oder einer seiner Bauamtsmitarbeiter geliefert. Dieses Haus hat sich als einziges historisches Gebäude des Karrees bis heute erhalten. Zusammen mit je zwei Nachbarn zur Rechten und Linken überstand es zunächst den Bombenkrieg. Dann war es dem Beharrungsvermögen der Eigentümer zu verdanken, dass es auch in der Zeit der Abrisswut in den ­frühen 1960er-Jahren gesichert blieb. Zwei angren­ zende, vom Krieg verschonte Häuser am Zirkel fielen hingegen einer Straßenverbreiterung zum Opfer, zwei Häuser an der Ritterstraße wurden ebenfalls 1962 abgeräumt, um Platz für eine künftige Gesamtbebauung zu machen. Noch bis in die späten 1980er-Jahre ging die Verkehrs­pla­nung am Zirkel von einem Abriss des Hauses Strebel aus, obwohl das klassizistische Juwel längst unter Denkmalschutz stand. Eine Fassadensanierung in den neunziger Jahren öffnete dann auch Skeptikern die Augen für die Qualität des Gebäudes, und so stand es außer Zweifel, dass das Haus als Dokument einer ansonsten verschwundenen Baukultur in den nun projektierten weiteren Neubau der ­ L-Bank am Schlossplatz einbezogen würde. Das ehemalige Haus Ettlinger, später Strebel, Ecke Zirkel und Ritterstraße, ­Aufnahme 1999 21 22 Die Arkadenhäuser am Schlossplatz, Blick von der Waldstraße nach Osten, Aufnahme um 1910 23 24 Der Zustand der Gebäudezeile am Schlossplatz nach der Zerstörung 1944, Blick von der ­Waldstraße nach ­Osten, Aufnahme 1945/46 25 26 Blick auf den Schlossbereich und die Arkadenbauten am Schlossplatz nach dem Wiederaufbau. Die Baulücken Schlossplatz 10 und 21 sind sichtbar, ­Luftaufnahme 1967 27 Mehr als ein Lückenfüller Das Gebäude Schlossplatz 21 Durch den Erwerb des Grundstücks Schlossplatz 21 vom Land Baden-Württemberg bot sich für die L-Bank im Januar 2003 die einmalige Chance, die letzte Lücke der Nachkriegszeit im Ensemble der historischen Zirkelbauten zu schließen. Der Wettbewerb Der erste Schritt auf dem Weg zum Neubau am Schlossplatz 21 war die Auslobung eines Archi­ tektenwettbewerbs. Mit der Durchführung des „einstufigen beschränkten Realisierungswettbewerbes“ wurde das Staatliche Vermögens- und Hochbauamt Karlsruhe betraut, der Wettbewerbs­ ausschuss der Architektenkammer des Landes Baden-Württemberg stand beratend zur Seite. Das Wettbewerbsverfahren sowie das ge­samte Bauvorhaben koordinierte ein kleines Projektteam der L-Bank. Bis zum 18.11.2003 wurden insgesamt 1.581 Bewerbungen termingerecht eingereicht. Nach einer Reduzierung der Bewerberzahl durch das Los wurden an vierzig Bewerber und weitere zehn direkt von der L-Bank eingeladene Architekturbüros die Wettbewerbsunterlagen versandt. Am 22.04.2004 kam schließlich das Preisgericht zu seiner zweitägigen Sitzung zusammen. Die neunköpfige Jury tagte unter der Leitung des Darmstädter Architekten Prof. Dr. e.h. Max Bächer. Weitere internationale Fachpreisrichter waren die Architekten Max Dudler, Berlin, Prof. Dr. Vittorio Magnago Lampugnani, Mailand, Prof. Heinz Mohl, Karlsruhe sowie Prof. Dolf Schnebli aus Zürich. 29 Stellvertretende Fachpreisrichter waren Prof. Gerd Gassmann, Karlsruhe sowie Wolfgang Riehle, Reutlingen, Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg. Als Sachpreisrichter wirkten Ullrich Eiden­ müller, Bürgermeister der Stadt Karlsruhe, ­Thomas Knödler, Ministerialdirigent, Finanz­ministerium Baden-Württemberg sowie der Vorsitzende des Vorstands der L-Bank, Christian Brand und der Stellvertretende Vorsitzende Jürgen Hägele in der Jury mit. Stellvertretende Sachpreisrichter waren Dr. Manfred Schmitz, Mitglied des Vorstands der L-Bank sowie Peter Arnold, Direktor der L-Bank. Aus der Sicht der Stadt Karlsruhe wurde die Jury durch Peter Mauritz, Leitender Stadtbau­ direktor und Rudolf Schott, Stadtbaudirektor beraten sowie aus denkmalpflegerischer Sicht von Dr. Johannes Wilhelm, Hauptkonservator des Landesdenkmalamtes. Als Sieger aus dem Wettbewerbsverfahren ging mit einer klaren Entscheidung von 8:1 Stimmen das Büro Weinmiller Architekten, Prof. Gesine Weinmiller und Michael Großmann, hervor. Die Aufdeckung der Tarnzahlen der anonym eingereichten Arbeiten ist immer ein besonders spannender Moment und überraschte auch hier. So konnte sich die junge Architektin Gesine ­Weinmiller gegen ihren ehemaligen Lehrmeister Prof. Hans Kollhoff, der den zweiten Platz belegte, durchsetzen. In der Bewertung des Preisgerichts wurde die respektvolle Einbindung in den städtebaulichen Kontext ebenso hervorgehoben wie die durchgängige Gestaltung von Fassaden und Innenräumen: „Die Selbstverständlichkeit, wie der geschichtlich gegebene Bautyp unter Respekt der Typologie, vom Untergeschoss bis zum Dachgeschoss, entwickelt wird, ist überzeugend. Die aus Überlegungen zum Städtebau und dessen architektonischer Umsetzung entwickelte äußere Gestaltung findet in der inneren räumlichen Organi- 30 sation die gewünschte heutige Form. Ein klar organisiertes Bürogebäude ist mit demselben Gestaltungswillen dargestellt wie die formalen städtebaulichen Überlegungen.“ Die städtebauliche Einbindung Der Neubau fügt sich wie selbstverständlich in das streng geordnete Gefüge der Zirkelbauten am Schlossplatz ein. Das typische Prinzip der geschlos­ s­enen Baublöcke zwischen den Radialstraßen wurde mit dem Neubau konsequent fortgeführt. Auch das erhaltenswerte und denkmalgeschützte Eckgebäude des klassizistischen Hauses am Zir­ kel 32 (Haus Strebel) wurde behutsam restauriert und in den Neubau integriert. Die tradierten Vorgaben, wie beispielsweise die Arkaden im Erd­ geschoss, der elegante Bogen der Haupt­fassade, der dem Zirkelschlag um den Schlossturm folgt ­sowie der trapezförmige Zuschnitt des Grundstücks prägen auch den Neubau am Schlossplatz 21. Die dreigeschossige Fassade mit dem groß­ flächigen Walmdach entspricht der gewachsenen Kubatur der Nachbarbebauung und nimmt das bewusst monotone Schema der Platzansichten auf. Ein geschickter Zug der Architekten ist der Wechsel in der Grundrissgeometrie zum Innenhof des Gebäudes. Während die seitlichen Fassaden dem ­radialen Verlauf des Grundstücks folgen, umschreiben die Fassaden im Innenhof ein gleich­ seitiges Quadrat. Die Grundrissbereiche zwischen dem Innenhof und den angrenzenden Radial­ straßen weiten sich dementsprechend zum Zirkel hin auf. Der V-förmige Zuschnitt wird in den Flurbereichen zwischen den Büros aufgenommen. Hier konnten statt langer Flure spannungsreiche und transparente Kommunikationszonen für die Mitarbeiter geschaffen werden. Auf die belebte innerstädtische Ein­kaufszone am Zirkel reagiert der Neubau mit vermietbaren Ladenflächen unter­ schiedlicher Größe. 31 Die Struktur Das 3.876 m² große Grundstück konnte auf allen Seiten bis an die Außengrenzen bebaut werden. Die senkrechte Umschließung der Baugrube wird von einer dichten Reihe von Bohrpfählen gehalten, die bis zu zwölf Meter in den Untergrund reichen. Die drei innenliegenden Erschließungskerne mit Treppen und Fahrstühlen befinden sich jeweils an den Schnittstellen der einzelnen Gebäuderiegel. Das Eckgebäude Zirkel 32 wird über die erhaltenen Treppen und einen Fahrstuhl separat ­erschlossen. Insgesamt konnten auf vier ober­ irdischen Vollgeschossen und zwei Untergeschossen 21.262 m² Bruttogeschossfläche mit 6.114 m² reiner Bürofläche geschaffen werden. Durch das Absenken des Innenhofs reicht die natürliche ­Belichtung bis in das erste Untergeschoss. Eine besondere Qualität des Neubaus ist die Klarheit der gesamten Gebäudestruktur. Die geordneten Grundrisse und die Blickachsen, beispielsweise durch die offenen Kommuni­kationszonen, machen ein gesondertes Leit- und Orien­tierungs­system fast überflüssig. Erdgeschoss Das zentrale Eingangsfoyer am Schlossplatz reicht mit seiner „Laterne“ über zwei Etagen. Es bildet den Auftakt und Übergang zum Konferenzbereich, der Cafeteria für die Mitarbeiter und die seitlich angeordneten Bürotrakte. Die große stützenfreie Halle wurde durch eine unsichtbare Abhangkonstruktion, die bis ins Dach des Gebäudes reicht, ermöglicht. Obergeschosse 1 bis 3 Die Bürobereiche in den drei Obergeschossen sind durch flexible Trennwände individuell aufgeteilt. Freistehende Elemente mit Sitzmöglichkeiten für die Mitarbeiter gliedern die Kommunikationszonen in den Flurbereichen. Zusätzliche Konferenz- 32 bereiche wurden in das erhaltene ­Gebäude Zirkel 32 integriert. Dachgeschoss Oberhalb der markanten Dachgauben wurden im Dachgeschoss Flächen für Lager und Technik geschaffen. Untergeschosse Das erste Untergeschoss ist zum Innenhof eben­ erdig und dadurch natürlich belichtet. Hier konnten neben den notwendigen Technik- und Lager­ flächen auch Büroflächen angeordnet werden. In diesem Geschoss liegt auch das Gesundheitszentrum, in dem für die Mitarbeiter der L-Bank ganzheitliche Trainingsmöglichkeiten für den Bewegungsapparat, zur Entspannung, bei Rücken­ problemen und Angebote für Ausdauer und Fitness geschaffen wurden. Im zweiten Untergeschoss befindet sich die Tiefgarage mit 113 Stell­plätzen für Mitarbeiter und Besucher der L-Bank, die über eine direkte Zufahrt von der Unterführung am Schlossplatz erschlossen wird. Das Äußere Die Fassade folgt dem Prinzip der Strenge und Schmucklosigkeit, das schon in der Bauordnung von Jakob Friedrich von Batzendorf festgeschrieben und mit der herzoglichen Kanzlei von Weinbrenner erstmals auf einen ganzen Baublock übertragen wurde. Mit dem zurückhaltenden und zeit­losen Erscheinungsbild des neuen Baublocks gelingt der Brückenschlag „von Weinbrenner zu Weinmiller“. Den Architekten war von Anfang an klar, dass hier eher ein „Chorsänger als eine Primadonna“ gefragt war. Das einheitliche und stark vertikale Fensterformat wird konsequent auf allen vier Gebäudeseiten eingesetzt. Zum Schlossplatz hin ist, wie in der Nachbarbebauung, ein Arkadengang vorgelagert, dessen Gliederung an der Untergeschoss Erdgeschoss 1. Obergeschoss 2. Obergeschoss 3. Obergeschoss Dachaufsicht Schnitt mit Fassadendarstellung 33 Rückseite zum Zirkel von den Ladenfronten aufgenommen wird. Auf die noch im Wettbewerbsentwurf vorgesehene Betonung der Mitte und des Haupteingangs wurde verzichtet. Die präzise Fassade aus dem französischen Kalkstein Magny Le Louvre ist mehr als eine Verkleidung. Sie wurde nicht wie eine Tapete vor das Gebäude gehängt, sondern ist massiv ausgeführt und trägt sich selbst. So sind die Laibungen der streng vertikalen Fenster- und Türöffnungen sowie des Arkadengangs plastisch bearbeitet, um den soliden Eindruck zu verstärken. Die liegenden Formate des Natursteins haben unterschiedliche Höhen, in einem unregelmäßigen Rhythmus wechseln sich sehr flache und hohe Schichten ab. Es entsteht ein lebendiger, aber dennoch homogener Gesamteindruck. Besonders markant sind die ebenfalls natursteinverkleideten Dachgauben, die mit der Fassade flächenbündig verschmelzen. Die warmen Töne des Steins werden in den Fenstern und Türen, deren Außenseite aus Baubronze gefertigt ist, wieder aufgenommen. Den Architekten war es ein Anliegen, Materialien auszuwählen, die mit zunehmender Patina an ästhetischer Qualität gewinnen. Auf eine Illumination der Fassaden hat man zugunsten eines harmonischen Gesamtbilds des Schlossplatzes verzichtet. Das Innere Das harmonische Zusammenspiel von reduzierten Formen und einem dezenten Materialkanon setzt sich im Innenausbau fort, der wertvoll, aber keinesfalls üppig wirkt. Die ruhige Atmosphäre ist durch die natürlichen Oberflächen der Materialien geprägt. Auf den zusätzlichen Einsatz von Farbe wurde gänzlich verzichtet. Magny Le Louvre, das Material der Außenfassade, findet sich als Wandbelag in den Etagenfoyers und als Bodenbelag auf den Terrassen zum Innenhof wieder. Im Foyer und auf den Treppen wurden Natursteinplatten aus Kirchheimer Muschelkalk verlegt. 34 Insgesamt bleibt die Innenraumgestaltung und die Ausstattung der Räume betont zurückhaltend. Auf zusätzliche „Kunst am Bau“ wurde bewusst verzichtet, um Möglichkeiten zur Präsentation von Ex­ponaten aus der Kunstsammlung der L-Bank offenzuhalten. Im Foyer beeindruckt die markante Verkleidung der Laterne mit expressivem Olivenholz, ­wobei die Laternenkante durch ein umlaufendes Lichtband grafisch hervorgehoben ist. Einzelne Licht­akzente wurden durch plastische Lichtkuben in den Etagenfoyers gesetzt, die Licht in die Innenzonen holen und zugleich die Orientierung im Haus erleichtern. Die Bürobereiche basieren auf einem Grundraster von 1.60 m und lassen sich in Einzelbüros mit zwei Achsen und einer lichten Raumbreite von 3.10 m sowie Doppelbüros mit drei Achsen und einer lichten Raumbreite von 4.70 m aufteilen. Die Arbeitsplätze entsprechen den modernsten Anforderungen an Ergonomie und Funktionalität. In den Büros kommen Tischleuchten zum Einsatz, die einerseits die Decke hell ausleuchten und andererseits eine individuell regulierbare Lichtzone auf den Schreibtisch werfen. Eine zweite Lichtkom­ ponente bildet die Beleuchtung oberhalb der ­Schrank­zonen zum Flur, die als indirekte Grundbeleuchtung dient. Zum Flur hin sind die Büros durch nussbaumfurnierte Türen und transluzente Glasflächen abgetrennt, die für Tageslicht in den Flurbereichen sorgen, aber keine direkten Einblicke ermöglichen. Viele Funktionselemente wie die Türen und fest eingebaute Sonderelemente zur Unterbringung von Kopierer und Postfächern wurden gleichfalls mit Nussbaumholz furniert. Auch für den Boden der Kommunikationsbereiche zwischen den Büros wurde Nussbaum verwendet. Die Grenze zwischen Wand, Boden und festen Einbauten wird durch die Gestaltung „aus einem Guss“ aufgehoben und fügt die einzelnen Elemente zu einem harmonischen Ganzen. Die Büros entsprechen modernsten Anforderungen an Ergonomie und Funktionalität Blick ins Treppenhaus 35 Der Innenhof Neun Inseln mit Azaleen und Ahornen füllen den Hof gleichmäßig aus und ergeben ein bewegtes Bild, das einen Kontrast zu den strengen, regelmäßigen Fassaden bildet. Die Pflanzung soll ganzjährig den Innenhof beleben und gleichzeitig den Wechsel der Jahreszeiten zeigen. Die Ahorne bringen einen zusätzlichen Aspekt in die Bepflanzung: ein frisches hellgrünes Blatt mit einer dunkelorange bis leuchtend karminroten Herbstfärbung. Die breite und lichte Krone der Bäume schwebt leicht über den Azaleen. Die Fläche zwischen den Inseln ist begehbar befestigt. Es wurde eine ebene, durch­ gängige Fläche geschaffen, die das Fußbodenniveau des Innenraums nach außen fortführt. Das Energiekonzept Drei Komponenten bilden zusammen die Basis für eine umweltschonende energetische Versorgung des Gebäudes. Primär wird der Neubau mit Fernwärme der Stadtwerke Karlsruhe versorgt. Fernwärme ist im Wesentlichen ein „Abfallprodukt“ aus der gasbefeuerten Stromerzeugung. Durch die Kraft-Wärme-Kopplung wird die bei der Strom­ erzeugung entstehende Abwärme zum Heizen ­verwendet und nicht ungenutzt an die Umwelt abgegeben. Als zweite Komponente werden regenerative Energien eingesetzt. Hier bot es sich an, die für die Herstellung der Bau­grube notwendigen 12 m tiefen Bohrpfähle zu verwenden. Die Bohrpfähle wurden mit insgesamt ­ 5 km Wärmetauscherrohren bestückt, in denen in einem geschlossenen Kreislauf Wasser zirkuliert. Das Wasser nimmt dabei die in Karlsruhe winters wie sommers herrschende Bodentemperatur von ca. 17° C an. Als dritte Komponente kommt das innovative Prinzip der Bauteilaktivierung zum Einsatz. Gekühlte oder erwärmte Luft wird durch spezielle Leitungen in den Betondecken geführt und zur Temperierung und gleichzeitig zur Belüftung des Gebäudes 36 genutzt. Hygienisch aufbereitete Luft strömt dabei als Quellluft mit geringer Luftgeschwindigkeit ­zug­frei in die Räume. Thermischer Komfort und hohe Luftqualität sind bei diesem energiesparenden Ver­fahren gewährleistet. Das historische Gebäude Zirkel 32 ­ (Haus Strebel) In enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt wurde das klassizistische Eckgebäude restauriert und behutsam in den Neubau integriert. ­Dabei konnte die historische Bausubstanz des denkmalgeschützten Hauses weitgehend erhalten bleiben und mit modernster Technik ergänzt werden. Die Fassade wurde lediglich neu gestrichen, und die alten Fensterelemente blieben bestehen. Das alte Dach wurde mit einem neuen, frei auskragenden Stahldach versehen und mit alten Ziegeln belegt. Auch im Innern dokumentieren viele authentische Details die Geschichte des Hauses, das zuletzt als Fahrradhandlung und Wohnhaus genutzt wurde. So wurde beispiels­weise die alte Treppe erhalten und um ein Geschoss mit neuer Stahltreppe ergänzt. Um den heutigen Anforderungen gerecht zu werden, wurde ein neuer Fahrstuhl eingebaut. Auch die authentischen Wohnungstüren und originalen Lamperien konnten aufgearbeitet und wieder eingesetzt werden. Der Boden wurde komplett mit neuen Eichendielen ausgelegt und mit den Höhen des Neubaus abgeglichen, um den Übergang von Alt- zu Neubau offen und schwellenlos zu ge­stalten. Integration des historischen Gebäudes Zirkel 32 37 38 Die „Durchblicke“ Nachdem im August 2005 die Baugenehmigung für das Neubauvorhaben am Schlossplatz 21 erteilt wurde, begannen am 20.02.2006 die Bauarbeiten, die Grundsteinlegung erfolgte am 09.10.2006. Am 12.09.2008 wurde die Einweihung gefeiert. Der Bauprozess konnte von den Bürgern der Stadt Karlsruhe während der gesamten Bauphase durch den Bauzaun verfolgt werden. So gingen die „Durch­­blicke“ durch den Bauzaun zuerst in die Tiefe der Baugrube und mit dem Wachsen des Rohbaus in die Höhe. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst musste das Gelände nach eventuell vorhandenen Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg untersuchen, und es wurden riesige Bohrpfähle in die Erde getrieben, um die Baugrube abzufangen. Die Stahl­betonkonstruktion des Neubaus ist solide auf einer 1 m starken Beton­ platte gegründet. Die spannenden „Durchblicke“ durch den Bauzaun haben aber nicht nur den Blick auf eine Baustelle freigegeben, sondern auch den Blick für den Wandel am Karlsruher Schlossplatz geöffnet: Aus einer Baulücke mit einem unscheinbaren Parkplatz ist ein selbstbewusster und gleichzeitig fest im Kontext verankerter Baustein des Karlsruher Schlossplatzes geworden. Der endgültige Lückenschluss bedeutet für die L-Bank mehr als eine städtebauliche Komplettierung der einzigartigen Platzsituation. Mit dem Neubau am Schloss­ platz 21 wurde ein sichtbares Zeichen für die ­Verbundenheit mit der Stadt Karlsruhe als tradi­ tionsreichem Sitz der L-Bank gesetzt. Die Architektin Gesine Weinmiller mit Jürgen Hägele, dem Stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands der L-Bank, beim Richtfest am 13. Juli 2007. 39 40 Die Laterne des Foyers wurde mit Olivenholz verkleidet. 41 42 Klare Farben und Formen prägen die Atmosphäre der Cafeteria. 43 44 Büro mit Blick zum Innenhof 45 Die Funktionselemente neben den Kommunikationsbereichen wurden mit Nussbaumholz furniert, auch für den Boden wurde Nussbaum verwendet. 46 Der Lichtschacht im 2. Obergeschoss 47 48 Die Inseln im Innenhof wurden mit Ahornbäumen und Azaleen bepflanzt. 49 „Wichtig war es uns, ­Materialien auszuwählen, die in Würde altern und im Verlauf der Zeit Patina ansetzen können.“ Weinmiller Architekten 50 51 10 Fragen an Weinmiller Architekten Seit Ihrem Wettbewerbsbeitrag zum Umbau des Reichstagsgebäudes zum Deutschen Bundestag im Jahre 1992 konnten Sie zahlreiche Wett­bewerbe für sich entscheiden. Welche Vorteile bieten Architekturwettbewerbe für Bauherren? Durch die Auslobung von Wettbewerben, die übrigens für Bauten der öffentlichen Hand obligatorisch sind, bekommt der Bauherr eine Vielzahl an Möglichkeiten für sein Bauprojekt aufgezeigt. Er kann aus einer großen Bandbreite an Lösungen auswählen, die die Architekten übrigens meist ohne Honorar in kurzer Zeit liefern. Ein Bauherr würde ein wichtiges Instrument zur Optimierung seines Projektes negieren, lobte er keinen Wett­ bewerb aus. Auch den Auftrag für das neue Gebäude am Schlossplatz 21 haben Sie über einen Wettbewerb erhalten. Wie konnten Sie sich im Vorfeld des ­Entwurfsprozesses über Auftrag, Inhalte und Ziele der L-Bank als Bauherr kundig machen? Ein Wettbewerbsverfahren ist natürlich zunächst anonym, so dass ein direkter Draht zum Bau­herrn ausgeschlossen ist. Unser Ziel war es, generell ein möglichst gutes Verwaltungsgebäude zu schaffen, das dem Ausschreibungstext entspricht. Die nötigen Grundlagen zur speziellen Intention der L-Bank waren in der Auslobung definiert und unsere Aufgabe bestand darin, diese in unserem Ent­ wurf zu berücksichtigen. 53 Das Baugefüge rund um den Schlossplatz ist bis heute durch den Generalbauplan von Friedrich Weinbrenner ge­ prägt. Haben Sie die strengen städtebaulichen Rahmenbedingungen als Einengung oder Erleichterung empfunden? Den städtebaulichen Kontext in Karlsruhe habe ich als wichtigen Rahmen empfunden, auf den es angemessen zu antworten galt. Uns war dabei von Anfang an klar, dass wir hier einen „Chor­sänger, und keine Primadonna“ gestalten werden. Und es hat mich natürlich besonders gereizt, einen selbstverständlichen Brückenschlag von Weinbrenner zu Weinmiller, also von der Tradition des Ortes zur heutigen Zeit zu finden. Die L-Bank ist offen für die Anliegen von Unternehmen, Kommunen und Familien, um hier im ­Interesse des Landes Entwicklungen zu unter­stützen. Gleichzeitig muss sie – wie jede Bank – vertraulich mit den Daten ihrer Kunden umgehen. Wie haben Sie die Aspekte Transparenz und Vertraulichkeit „unter ein Dach“ gebracht? Da wir es am Karlsruher Schlossplatz nicht mit unmittelbarer Laufkundschaft zu tun haben, ist das Gebäude vor allem durch Zurückhaltung geprägt. Der dienstbare Charakter für die vielfältigen Aktivitäten der L-Bank steht hier im Vordergrund. Der verantwortungsvolle Umgang mit den Daten der Kunden ist selbstverständlich. Besondere Repräsentation ist an dieser Stelle kein Anliegen der Bank. Das spiegelt sich in der Architektur und auch in den Materialien wider. Die Karlsruher Bürger waren während des gesamten Bauprozesses eingeladen, den Fortschritt der Arbeiten auf der Baustelle durch „Durchblicke“ im Bauzaun zu verfolgen. Haben Sie schon während der Bauarbeiten ein Echo aus der Bevölkerung bekommen? 54 Nein, ein unmittelbares Echo habe ich während der Bauzeit nicht von der Öffentlichkeit bekommen. Die Neugierde in der Bevölkerung und bei Passanten auf das, was am Schlossplatz Neues entsteht, ist durchaus verständlich. Meines Erachtens hat die beauftragte Werbeagentur mit ihren Bauzauneinblicken diesem Verlangen auf kreative Weise entsprochen. Eine besondere Herausforderung war die Integration des denkmalgeschützten Eckgebäudes in das neue Bauvolumen. Konnten Sie für die denkmalpflegerischen Belange eine einvernehmliche (und glückliche) Lösung erzielen? Sicher war es kompliziert, die Relikte zu erhalten und in das neue Bauvolumen zu integrieren. Aber das Eckgebäude stand nicht zur Diskussion und es bestand kein Grund für einen Abriss. Wir haben das bestehende Haus behutsam ­renoviert und in den neuen Block eingefügt. Mit dem neuen Gebäude werden die Mitarbeiter der L-Bank am Schlossplatz räumlich zusammengefasst. ­Welche innenräumlichen Strukturen haben Sie vorgesehen, um die Kommunikation der Mitarbeiter untereinander zu stärken? Wenn man den Grundriss des Gebäudes betrachtet, wird deutlich, dass der Innenhof rechtwinklig ist, während sich das Grundstück trapezförmig aufweitet. Dieser zusätzliche Raum wird in den Fluren aufgenommen. Die Flure dienen auf diese Art und Weise nicht mehr als reine Verkehrsflächen, sondern hier haben wir Kommunikationsbereiche angeordnet, in denen jenseits der abgeschlossenen Büros die interne Bürokommunikation befördert wird. Diesem Arbeitsbereich misst die moderne Forschung einen hohen Stellenwert bei. +15,09 FeGr W02 FeGr W02 FeGr W02 FeGr W02 FeGr W02 FeGr W02 FeGr W02 FeGr W02 FeGr W02 FeGr W02 FeGr W02 FeGr W02 FeGr W02 FeGr W02 FeGr W02 FeGr W02 FeGr W02 FeGr W02 +12,49 30x22 22x15 15x22 22x15 30x22 22x15 15x22 Putzausbesserungen ehemaliger Werbeträger FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 22x20 15x22 22x30 22x15 15x22 22x30 Pfeiler Bca.46 Nr.2u Pfeiler OG B105 Nr.1 ungespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.3 gespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.2 ungespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.4 gespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.1 gespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.3 ungespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.2 gespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.4 ungespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.1 ungespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.3 gespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.2 ungespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.1 gespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.3 gespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.2 ungespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.4 gespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.3 ungespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.2 gespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.4 ungespiegelt 30x22 +8,825 22x15 15x22 22x15 15x22 22x15 30x22 22x15 15x22 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 FeGr W01 22x20 15x22 22x30 15x22 22x15 30x22 Pfeiler Bca.46 Nr.3u Pfeiler OG B105 Nr.2 gespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.4 ungespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.1 gespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.3 gespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.2 ungespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.4 gespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.1 ungespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.3 ungespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.1 gespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.2 ungespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.4 gespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.1 ungespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.3 ungespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.2 gespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.4 ungespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.3 gespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.1 ungespiegelt Pfeiler OG B105 Nr.4 gespiegelt 22x30 +5,15 15x22 30x22 22x30 20x22 1,35 +4,06 L-BANK +3,80 23 30x22 FeGr W01a FeGr W01a FeGr W01a FeGr W01a FeGr W01a FeGr W01a FeGr W01a FeGr W01a FeGr W01a FeGr W01a FeGr W01a FeGr W01a FeGr W01a FeGr W01a FeGr W01a FeGr W01a FeGr W01a 22x20 15x22 17 2 15 4 WERBUNG +4,29 FeGr W01a Passpunkt C Passpunkt D Pfeiler Bca.46 Nr.3g Pfeiler EG B105 Nr.1 ungespiegelt Pfeiler EG B105 Nr.2 gespiegelt Pfeiler EG B105 Nr.3 ungespiegelt Pfeiler EG B105 Nr.4 ungespiegelt Pfeiler EG B105 Nr.1 gespiegelt Pfeiler EG B105 Nr.3 gespiegelt Pfeiler EG B105 Nr.2 ungespiegelt Pfeiler EG B105 Nr.4 gespiegelt Pfeiler EG B105 Nr.3 ungespiegelt Pfeiler EG B105 Nr.1 gespiegelt Pfeiler EG B105 Nr.4 ungespiegelt Pfeiler EG B105 Nr.2 gespiegelt Pfeiler EG B105 Nr.1 ungespiegelt Pfeiler EG B105 Nr.2 ungespiegelt Pfeiler EG B105 Nr.3 gespiegelt Pfeiler EG B105 Nr.4 gespiegelt Pfeiler EG B105 Nr.1 ungespiegelt ±0,00 -0,02 -0,05 Das denkmalgeschützte klassizistische Gebäude am Zirkel wurde in den Neubau integriert. 55 Der Materialkanon wirkt insgesamt wohltuend zurück­ haltend und reduziert. Welche Materialien bestimmen maßgeblich das Erscheinungsbild sowohl in der Außenwirkung als auch im Innenausbau? Von außen dominiert die Sandsteinfassade aus Magny Le Louvre. Das Material haben wir nicht als dünne Verblendung, einer Steintapete gleich, über das Haus gezogen, sondern der Stein wird selbsttragend vermauert. Dies unterstreicht die skulpturale Qualität des Gebäudes. Die Laterne der Eingangshalle ist mit Olivenholz verkleidet, dessen Maserung ornamentalen Charakter aufweist. Wichtig war es uns, Materialien auszuwählen, die in Würde altern und im Verlauf der Zeit Patina ansetzen können. Im Bauprozess gehen Architekt und Bauherr eine Bindung ein, bei der nicht nur die harten Fakten das Projekt voranbringen. Wie charakterisieren Sie die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten bei der L-Bank? Im positiven Sinne fordernd. Zu keiner Zeit wurde das Projekt „laufen gelassen“, sondern es gab einen kontinuierlichen Dialog mit guten und befruchtenden Beratungen, die bis hin zum Vorstand mit großer Ernsthaftigkeit begleitet wurden. Und welche Bauaufgabe würde Sie in Zukunft ganz be­ sonders reizen? Ich würde gerne einen sakralen Raum bauen – als gebaute Liturgie aus Architektur und Licht, frei von allen sonstigen Funktionen. 56 Die Architekten Prof. Gesine Weinmiller und Michael Großmann 57 Projektbeteiligte Bauherr L-Bank Architekt Weinmiller Architekten Berlin Tragwerksplanung Leonhardt, Andrä und Partner Stuttgart Technische Gebäudeausrüstung Zibell · Willner & Partner Wiesbaden Landschaftsarchitekt Agence Ter.de Karlsruhe Lichtplaner Licht Kunst Licht Bonn/Berlin 59 Impressum Herausgeber L-Bank Autoren Dr. Gerhard Kabierske, Karlsruhe (S. 14–27) Dr. Jons Messedat, Stuttgart (S. 28–57) Redaktion avedition, Ludwigsburg Gestaltung L2M3 Kommunikationsdesign, Stuttgart Fotografie David Franck, Ostfildern Peter Sandbiller, Karlsruhe (S. 28/29) Dirk Altenkirch, Karlsruhe (S. 37–39) L-Bank (S. 39 unten) Jens Pfisterer, ­Leinfelden-Echterdingen (S. 40–43, 46 und 48/49) Weinmiller Architekten, Berlin (S. 57) Zeichnungen Weinmiller Architekten, Berlin Historische Abbildungen Südwestdeutsches Archiv für Architektur und ­Ingenieurbau Karlsruhe (S. 14/15; S. 21: Foto Bernd Seeland) Stadtarchiv Karlsruhe (S. 17: 8/PBS XVI 45; S. 24/25: 8/Alben 5, Bd. 7, S. 754a; S. 26/27: 8/Alben 3, Bd. 1, II/9) Generallandesarchiv Karlsruhe (S. 18: G ­Karlsruhe Nr. 108) Landeskreditbank Baden-Württemberg (Hg.): Neubau Dokumentation. Das Ergebnis, o.O., 1983, o.S. (S. 19) Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat 25 – Denkmalpflege (S. 22/23) Produktion avedition, Ludwigsburg Lithografie ctrl-s prepress, Stuttgart Druck Leibfarth + Schwarz, ­Dettingen/Erms Alle Rechte vorbehalten Karlsruhe 2008 61 62 63 L-BANK Schlossplatz 21 Schlossplatz 21