Schlossplatz 21 - L-Bank

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L-BANK
Schlossplatz 21
Schlossplatz 21
Schlossplatz 21
„Den städtebaulichen ­Kontext
in Karlsruhe habe ich als wichtigen
Rahmen empfunden, auf den es
­angemessen zu antworten galt.
Uns war dabei von Anfang an klar,
dass wir hier einen Chorsänger,
und keine ­Primadonna gestalten
­werden.“
Weinmiller Architekten
Inhalt
04 Grußworte
14 Erste Adresse mit Geschichte:
Die Arkadenbauten am Karlsruher
Schlossplatz
28 Mehr als ein Lückenfüller:
Das Gebäude Schlossplatz 21
52 10 Fragen an Weinmiller Architekten
58 Projektbeteiligte
Grußwort des Bauherrn
Der Schlossplatz Karlsruhe ist Herzstück der historischen Stadtanlage. Er ist das Zentrum der
Stadt. Unmittelbare Nachbarn sind wichtige Institutionen der Stadt, so das Bundesverfassungsgericht, das Landesmuseum, Regierungspräsidium und Universität. An diesem Platz sind wichtige
architektonische Zeugnisse aus fast jeder Bauphase seit der Gründung Karlsruhes vereint. Das
heißt, wer heute hier baut, übernimmt Verantwortung.
Als der L-Bank das Grundstück Schlossplatz 1
vom Land Baden-Württemberg angeboten wurde,
haben wir natürlich nicht gezögert. Die Entscheidung fiel uns leicht, denn den Schlossplatz und
die L-Bank verbinden mehr als 0 Jahre gemeinsame Geschichte. Schon in den 0er-Jahren war
der Sitz der Badischen Landeskreditanstalt am
Schlossplatz. Unsere Geschicke sind seither eng
verbunden. So hat die Bank die schweren Zerstörungen des Krieges hier miterlebt und den allmählichen Wiederaufbau danach zum Teil selbst
aktiv begleitet. An der Mittelachse zum Schloss
arbeiten unsere Mitarbeiter heute noch in einem
Gebäude, das wir in den 50er-Jahren errichtet haben. Anfang der 80er-Jahre konnten wir unmittelbar daneben einen Neubau verwirklichen, der
dringend benötigte weitere Büros bot. Vor zehn
Jahren haben wir das ehemalige Landratsamt
zum International Department der Universität umgebaut. Da war es gewissermaßen der krönende
Abschluss, dass wir jetzt die letzte Baulücke am
Platz schließen konnten. Der Neubau eröffnet uns
die betriebswirtschaftlich sehr wünschenswerte
Möglichkeit, dass alle Karlsruher Mitarbeiter wieder in räumlicher Nähe zueinander arbeiten.
Die erstklassige Lage verpflichtet dazu, städtebaulich, funktional und gestalterisch ein hohes
Niveau zu erfüllen. So haben wir im Jahr 00
einen Architekturwettbewerb ausgelobt. Das Ergebnis fügt sich harmonisch in das gewachsene
Umfeld ein. Spannend gelöst ist auch die Integration des klassizistischen Gebäudes in den Neubau. Wir sind glücklich, diesen das Stadtbild so
prägenden Platz mitgestalten zu können. Dieser
Neubau erfüllt dabei zwei Ziele: er rundet die
bauliche Einheit des historischen Ensembles ab
und überzeugt als eigenständiges, zeitgenössisches Gebäude.
Christian Brand
Vorsitzender des Vorstandes der L-Bank
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Grußwort des Ministerpräsidenten
Mit ihrem neuen Gebäude am Karlsruher Schlossplatz setzt die L-Bank einen gelungenen städtebaulichen Akzent. Der Neubau an einem der
schönsten Plätze der Stadt schließt eine Lücke, die
jahrzehntelang das historische Bauensemble unterbrach. Hierzu gratuliere ich dem Vorstand der
L-Bank, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
sowie allen Kunden sehr herzlich.
Eine Stadt muss sich immer auch städtebaulich-architektonisch weiterentwickeln und ihren
öffentlichen Raum zeitgemäß gestalten. Dafür
steht der prämierte Entwurf des Büros Weinmiller
Architekten. Das klar organisierte Bankgebäude
passt sich harmonisch in das Bild des Schlossplatzes ein. Durch die geplante Ladenzeile wird
der Zirkel auch als Einkaufsstraße weiter aufgewertet.
Die L-Bank ist als Staatsbank für Baden-Württemberg ein leistungsstarker und innovativer Finanzdienstleister für Handel, Mittelstand und Industrie,
aber natürlich auch für die zahlreichen Privatkunden. Sie genießt großes Vertrauen bei ihren
Kunden und steht für Seriosität, Stabilität und Sicherheit. Die L-Bank übernimmt als starker Finanzpartner Mitverantwortung für den wirtschaftlichen
Erfolg und die Entwicklung der Unternehmen in
Baden-Württemberg und leistet mit ihrer kompetenten Arbeit einen wichtigen Beitrag für die Sicherung von Wohlstand und Arbeitsplätzen. Die
L-Bank gehört zu den besonders dynamischen
Wachstumsmotoren in Baden-Württemberg.
Den Verantwortlichen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der L-Bank sowie allen
Kunden wünsche ich für die Zukunft weiterhin
alles Gute und viel Erfolg.
Günther H. Oettinger
Ministerpräsident des Landes
Baden-Württemberg
Grußwort des Vorsitzenden des Verwaltungsrats
Die Förderung der Wirtschaft, insbesondere die
Förderung von Mittelstand und Handwerk, ist ein
zentrales Anliegen der baden-württembergischen
Landespolitik. Das gilt vor allem für die Unterstützung von Existenzgründungen und Betriebsübernahmen sowie für die Förderung von Ansiedlungen
von Unternehmen aus dem In- und Ausland. Bei
der konkreten Ausgestaltung und Umsetzung von
wirtschaftlichen Fördermaßnahmen ist die Politik
jedoch auf einen leistungsfähigen Partner angewiesen. Die L-Bank, die Staatsbank für BadenWürttemberg, ist solch ein operativer Dienstleister, der sich neben der Wirtschaft auch um
Fördermaßnahmen für Familien und Studenten
kümmert. Bedenkt man, dass heute etwa zwei
Drittel aller Arbeitnehmer in mittelständischen
Betrieben arbeiten und die Hälfte unseres Bruttosozialprodukts erwirtschaften, wird die bedeutende Rolle der L-Bank im Mittelstandsland Baden-Württemberg deutlich.
Der Neubau der L-Bank am Karlsruher Schlossplatz setzt im wahrsten Sinne des Wortes Zeichen.
Der repräsentative Baukörper macht deutlich, in
welcher Liga die L-Bank anzusiedeln ist: Mit einer
Bilanzsumme von mehr als 5 Milliarden Euro ist
sie eine der großen Förderbanken Europas. Der
Erfolg der Bank und ihre Stellung im internationalen Vergleich kommt durch diesen Neubau anschaulich zum Ausdruck. Gleichzeitig ist der Neubau ein Statement der L-Bank – und auch des
Landes Baden-Württemberg – gegenüber der Stadt
Karlsruhe. Die Investition am Schlossplatz ist eine
Vertrauenserklärung der L-Bank an die Stadt, ein
klares Bekenntnis zu Karlsruhe als zukunftsfähigem Bankenstandort.
In unmittelbarer Nachbarschaft von bedeutenden Institutionen, wie dem Bundesverfassungsgericht, dem Amtsgericht, dem Finanzamt, dem
Regierungspräsidium und der Universität, findet
die L-Bank eine wahrlich angemessene Adresse
in Karlsruhe. Die baulichen Voraussetzungen für
eine weiterhin erfolgreiche Arbeit sind damit geschaffen. Der L-Bank und speziell den rund 00
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zukünftig
in dem neuen Gebäude arbeiten werden, wünsche ich alles Gute!
Willi Stächele
Finanzminister des Landes Baden-Württemberg
Vorsitzender des Verwaltungsrats der L-Bank
Grußwort des Oberbürgermeisters
Das neue Gebäude der L-Bank schließt nach über
60-jähriger Wartezeit eine schmerzhafte Lücke im
innersten Kern unserer Stadt.
Das Ensemble der Zirkelbauten um den Schlossplatz bildet seit dem frühen 18. Jahrhundert das
Zentrum der modellhaften Stadtanlage von Karlsruhe. Eine geordnete, klare und zurückhaltende
Architektur hat seither das Erscheinungsbild der
ersten Baulinie vis-à-vis der Karlsruher Residenz
geprägt. Am . September 1 wurden große
Teile der Innenstadt durch einen Bombenangriff
zerstört. Der Wiederaufbau des Zirkels orientierte
sich stets am historischen Gefüge, das jedoch lange Zeit bruchstückhaft blieb.
Das neue Haus der L-Bank schließt nun die letzte
verbliebene Lücke in dieser einzigartigen urbanen Situation. Wie sehr das Bauen eine öffentliche
Angelegenheit ist, wird an wenigen Orten so deutlich wie hier. Die Architekten haben eine Lösung
gefunden, die der aktuellen und zukünftigen Entwicklung an diesem komplexen Standort Raum
gibt. Parallel zum Zirkel hat sich inzwischen
eine innerstädtische Einkaufslage entwickelt, der
durch die Integration von neuen Ladenflächen
Rechnung getragen wird. Die Fassade zur Schlossseite ordnet sich ohne Anbiederung in den gewachsenen Kontext ein und vollendet damit den
Wiederaufbau.
Heinz Fenrich
Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe
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Erste Adresse mit Geschichte: ­
Die Arkadenbauten am Karlsruher
Schlossplatz
Entstanden auf dem Reißbrett:
eine Stadt als Kunstwerk
Als „klar und lichtvoll wie eine Regel“, gebaut
wie ein Stern, beschreibt Heinrich von Kleist
Karlsruhe nach einem Besuch im Jahr 1801, „wenn
man hineintritt so ist es, als ob ein geordneter Verstand uns anspräche“. Für den jungen Dichter wie
auch für andere Reisende des 18. und frühen 19.
Jahrhunderts waren es weder der von Sparsamkeit
geprägte Hof, der als Heim­stätte der Aufklärung
zwar in gutem Ruf stand, im politischen Geschehen aber geringen Einfluss besaß, noch das eher
verschlafene Gemeinwesen, die besonderes Interesse an der badischen Residenz erweckten. Die
eigentliche Attraktion des Ortes bildete die stringente städtebauliche Form, die Großzügigkeit
und die gewollte Einheitlichkeit der jungen Reißbrettgründung, die so gar nichts zu tun hatte mit
alten, über Jahrhunderte gewachsenen und noch
in ihren Mauern ein­gesperrten Städten. Vor allem
die Vogelschauperspektiven Christian Thrans aus
dem Jahr 1739 hatten das Idealbild Karlsruhes
weithin bekannt gemacht: Im Zentrum der Anlage der Schlossturm, von dem aus 32 Achsen in alle
Himmelsrichtungen ausstrahlen.
Auch wenn nach dem Ende des Ancien Regime
der Stern viel von seiner Symbolik eingebüßt hatte, so bot der Stadtgrundriss in Maßstab, Rationalität und Offenheit zum Umland hin ge­nügend
Voraussetzungen für eine günstige Entwicklung
Karlsruhes zur modernen Großstadt. Der klassi-
zistische Architekt Friedrich Weinbrenner sollte
nach 1800 hierzu die nötigen Impulse geben und
mit seinem neuen Marktplatz auf der als „via triumphalis“ ausgebauten Mittelachse der Stadt dem
dominierenden Schloss ein bürgerliches Forum
gegen­­überstellen.
Dem Schloss vis-à-vis:
vom Wandel einer noblen Zeile
Von Anfang an kam der Randbebauung auf der
Südseite des Schlossplatzes im städtebaulichen
Ge­füge der Residenz eine Schlüsselstellung zu.
Eine ­ geschlossene Front von acht Baublöcken,
separiert durch die Radialen der Stadtseite, bilden
hier von der Waldhornstraße im Osten bis zur
Waldstraße im Westen das Gegenüber zum Schloss
und seinen ausgebreiteten Flügeln. Ein Zirkelschlag um den Mittelpunkt des geometrischen
Systems, den Schloss­turm, fixierte auf dem Reißbrett den charakteristischen gebogenen Verlauf
der Bauflucht. „Vorderer Zirkel“ lautete bis in die
1870er-Jahre die Straßenbezeichnung, im Unterschied zum „Inneren Zirkel“, der südlich davon
ebenfalls bogenförmig verlaufenden Straße, heute
noch „Zirkel“ genannt.
Wie in der gesamten Stadt regelte die vom Hofbauamt unter dem Schlossarchitekten Jakob
Friedrich von Batzendorf festgelegte und über
Auflagen und Fördermittel durchgesetzte Bauordnung auch am Schlossplatz das einheitliche Straßenbild in Hinblick auf Trauf- und Firsthöhen,
Blick vom Schlossturm über den Schlossplatz auf die
Arkaden­häuser und die Stadt, Ausschnitt aus einer Litho­
graphie von Johann Peter Wagner, um 1830
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Öff­nungen, Materialien und Farbe. Waren in der
Bürgerstadt generell einstöckige Modellhauszeilen mit ausgebauten Mansardendächern obligatorisch, so musste vis-à-vis des Schlosses zweigeschossig mit Mansarddach gebaut werden. Die
Besonderheit des „Vorderen Zirkels“ wurde zusätz­
lich durch einen im Erdgeschoss einheitlich durchgeführten Arkadengang mit Rundbögen unterstrichen.
Die Weinbrenner-Zeit, in der sich Karlsruhe in­
folge der napoleonischen Neuordnungen aus einer kleinen Residenz zur Hauptstadt eines ansehnlichen deutschen Mittelstaates entwickelte,
brachte auch für den Schlossplatz entscheidende
Veränderungen. Einerseits verschwanden die letzten Reste des barocken Lustgartens zugunsten
einer Neugestaltung mit den bis heute prägenden
Lindenreihen, andererseits vollzog sich in der Zeile der Arkadenbauten des „Vorderen Zirkels“ ein
Wandel, der einen neuen, für die Zukunft entschei­
denden Maßstab setzte: Anstelle vierer benach­bar­
ter Modellhäuser zwischen Lamm- und Ritterstraße entstand um 1810 erstmals ein ­durch­gehender
Neubau mit öffentlicher Nutzung – Wein­brenners
Kanzlei, das spätere badische Innen­ministerium.
Der nächste Neubau, Heinrich Hübschs Finanzministerium zwischen Waldhorn- und Kronenstraße, um 1830 errichtet, füllte wiederum ein ganzes
Segment der Zeile und setzte die begonnene Umwidmung ­zugunsten von Dienstgebäuden für hohe
badische Behörden fort. Der Sichtbacksteinbau,
das erste Werk des „Rundbogenstils“, der den Klassizismus ablöste, durchbrach mit veränderten Proportionen, dem Verzicht auf das Mansarddach und
einem dreigeschossigen Mittelrisalit freilich das
Ideal einer von Einheitlichkeit bestimmten Stadt.
Das Festhalten am Motiv des Arkadengangs konnte über den grundsätzlichen Bruch mit der Tradition nicht hinwegtäuschen. Die Stadt als Gesamtkunstwerk war kein vorrangiges Anliegen mehr.
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Was der Staat an gestalterischer Freiheit für sich
in Anspruch genommen hatte, konnte man Privat­
eigen­tümern nicht mehr verwehren, schon gar
nicht in den vom Wirtschaftsliberalismus dominierten Jahren der Gründerzeit nach 1871. Einzelne Modellhäuser des 18. Jahrhunderts wurden
verändert, mit individuellen Aufbauten versehen,
vier sogar völlig ersetzt durch bis zu viergeschossige
Neubauten im pompösen Neorenaissance­stil, die
mit Ausnahme der beibehaltenen Arkaden keinerlei übergeordneten Kriterien mehr gehorchten
und das Ensemble empfindlich störten.
Bald nach 1900 sollten diese auftrumpfenden
Einzelfassaden einer neuen Generation als ver­
werfliches Imponiergehabe gelten. Heimatschutz,
Denkmalpflege und die Neubelebung der wiederentdeckten Stadtbaukunst wurden zu wichtigen
gesellschaftlichen Zielen. Die Antwort am Schloss­
platz war am Vorabend des Ersten Weltkriegs der
Neubau der Staatsschuldenverwaltung zwischen
Kronen- und Adlerstraße. Deren Architekt, der
Karlsruher Hochschulprofessor Friedrich Ostendorf, versuchte, eine dem Ort angemessene Architektursprache im Stil „um 1800“ zu finden. Seine
Lösung galt als vorbildlich und sollte für kommende Bau­maßnahmen – gedacht war an eine weitere
Konzentration von Staatsbehörden am Schlossplatz
– den Maßstab für die Weitertradierung des Genius Loci abgeben.
Die deutsche Geschichte wollte es anders. Der
Zweite Weltkrieg verschonte Karlsruhe nicht, und
bei verheerenden Luftangriffen sank 1944 auch
der Schlossplatz in Trümmer. Die Frage des Wiederaufbaus wurde schon von 1947 an in der Öffentlichkeit diskutiert. Die in Abstimmung mit dem
Wiederaufbau von Marktplatz und „via triumphalis“ erarbeitete Lösung strebte einen Kompromiss
zwischen modernen Interessen und einem Eingehen auf die Planstadtgeschichte an, der sich als
tragfähig und dem Ort angemessen erweisen sollte.
Christian Thran, Blick auf die Residenzstadt ­Karlsruhe von Norden, Kupferstich 1739
17
Hübschs Finanzministerium, heute Regierungs­
präsidium, Ostendorfs Staatsschuldenverwaltung
sowie Weinbrenners Innenministerium, heute
„Inter­national Department“ der Universität, wurden wieder­aufgebaut. Vier weitere Segmente des
Schloss­platzrandes zwischen Adler-, Kreuz-, ­KarlFriedrich- und Lammstraße sowie zwischen Herrenund Waldstraße wurden in den 1950er-Jahren bzw.
um 1980 neu bebaut. Zum Teil als Ergebnis von
Wettbewerben in eigenständiger Formen­sprache
und unterschiedlichem Fassaden­material errichtet, spiegeln diese Bauten, die in der ­Fläche nun
die gesamten Baublöcke vom Schlossplatz bis zum
Zirkel füllen, ihre Entstehungszeit und die Handschrift ihrer Architekten wider – sei es der erste
Bau der L-Bank von Hermann Blomeier sowie deren Erweiterungsbau von Heinz Mohl oder die
vom Staatlichen Hochbauamt realisierten Gebäude des Finanzamts und des Amtsgerichts. Bei aller
Verschiedenheit ist es dank der durchgehenden
Bebauung innerhalb eines Blocks, der Beibehaltung des Arkadengangs, der Dreigeschossigkeit
unterhalb der Traufen sowie der einheitlichen
Dachhöhe gelungen, dem südlichen Schlossplatzrand wie früher eine geschlossene und ausponderierte Fassung zu geben.
Allein die Unterbrechung der Bauflucht im Abschnitt zwischen Ritter- und Herrenstraße störte
wie eine klaffende Wunde noch lange Zeit das Gesamtbild. Auch fünf Jahrzehnte nach den Kriegs­
zerstörungen wurde dieses Areal nur provisorisch
als Autoparkplatz genutzt. Verschiedene Projekte
zur Errichtung eines weiteren Behördengebäudes
kamen aus unterschiedlichen Gründen nie über
erste Überlegungen hinaus.
18
Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Haus Ecke Schloss­
platz und Ritterstraße, östliche Ecke des jetzigen
­Gebäudes ­Schlossplatz 21, farbig angelegte Federzeichnung von ­Johann Heinrich Arnold, um 1717
Die Arkadenhäuser am Schlossplatz von Ost nach West, Ansichtszeichnungen mit dem Zustand vor dem Zweiten Weltkrieg
19
Zwischen Ritter- und Herrenstraße:
Adel, Bürger und Behörden
Bis 1944 wies dieses Karree noch viel ungestörte
Bausubstanz auf. An der Schlossplatzfront reihten
sich drei Modellhäuser des 18. Jahrhunderts, wobei das Eckhaus zur Ritterstraße eines der ältesten
Häuser der Stadt war. Der Hauptmann Johann Nicolaus von Nidda hatte es 1717 erbauen lassen.
Der von Zimmermeister Johann Heinrich Arnold
gezeichnete Plan belegt, dass sogar die Außenwände in Fachwerk konstruiert waren.
Die drei nach Westen anschließenden Arkadenhäuser bis zur Herrenstraße hin – zwei davon
waren nach 1840 zu einem zusammengelegt worden – wurden im frühen 19. Jahrhundert von hohen Staatsbeamten bewohnt. Doch schon 1818 ist
im Haus Nr. 24 das badische Kriegsministerium
untergebracht, und verschiedene Dienststellen für
die Militärverwaltung sollten sich bald auch auf
die Nachbaranwesen ausdehnen. Vor dem Ersten
Weltkrieg waren schließlich alle Parzellen in diesem Schlossplatzbereich in Staatsbesitz, nachdem
das Ministerium für Kultus und Unterricht das Modelsche Haus übernommen hatte. Nach 1918 folgten
landeseigene Nutzungen, etwa das Gewerbeaufsichtsamt, das Bergamt oder das Oberlandesgericht. Neben Büroräumen gab es aber immer auch
noch einzelne Dienstwohnungen in den Häusern.
Bürodiener, Amtsgehilfen und Verwaltungsassistenten kamen in den Genuss von preisgünstigen
Wohnungen in bevorzugter Lage direkt am Schloss­
platz.
Die südliche Hälfte des Baublocks zum Zirkel
hin war im frühen 19. Jahrhundert mit zwei- bis
dreigeschossigen klassizistischen Häusern bebaut
worden. Ein palaisartiges Anwesen Ecke Herrenstraße und Zirkel, das Baumeister Berckmüller
1815 für den Freiherrn von Edelsheim errichtet
hatte, beherbergte später lange das badische Justizministerium, die restlichen fünf Anwesen blie-
20
ben in Privatbesitz. Unter ihnen ragte seit seiner
Erbauung das durch eine reiche klassizistische
Fassadengestaltung auffallende Wohnhaus des
Kaufmanns Abraham Ettlinger Ecke Zirkel und
Ritterstraße – heute Zirkel 32 – hervor. Den Entwurf hatte, wie die Bauakten überliefern, im Jahr
1815 Friedrich Weinbrenner selbst oder einer seiner Bauamtsmitarbeiter geliefert. Dieses Haus hat
sich als einziges historisches Gebäude des Karrees
bis heute erhalten. Zusammen mit je zwei Nachbarn zur Rechten und Linken überstand es zunächst den Bombenkrieg. Dann war es dem Beharrungsvermögen der Eigentümer zu verdanken,
dass es auch in der Zeit der Abrisswut in den
­frühen 1960er-Jahren gesichert blieb. Zwei angren­
zende, vom Krieg verschonte Häuser am Zirkel
fielen hingegen einer Straßenverbreiterung zum
Opfer, zwei Häuser an der Ritterstraße wurden
ebenfalls 1962 abgeräumt, um Platz für eine künftige Gesamtbebauung zu machen. Noch bis in die
späten 1980er-Jahre ging die Verkehrs­pla­nung am
Zirkel von einem Abriss des Hauses Strebel aus,
obwohl das klassizistische Juwel längst unter Denkmalschutz stand. Eine Fassadensanierung in den
neunziger Jahren öffnete dann auch Skeptikern
die Augen für die Qualität des Gebäudes, und so
stand es außer Zweifel, dass das Haus als Dokument einer ansonsten verschwundenen Baukultur
in den nun projektierten weiteren Neubau der ­
L-Bank am Schlossplatz einbezogen würde.
Das ehemalige Haus Ettlinger, später Strebel, Ecke Zirkel und Ritterstraße, ­Aufnahme 1999
21
22
Die Arkadenhäuser am Schlossplatz, Blick von
der Waldstraße nach Osten, Aufnahme um 1910
23
24
Der Zustand der Gebäudezeile am Schlossplatz
nach der Zerstörung 1944, Blick von der ­Waldstraße
nach ­Osten, Aufnahme 1945/46
25
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Blick auf den Schlossbereich und die Arkadenbauten am
Schlossplatz nach dem Wiederaufbau. Die Baulücken Schlossplatz 10 und 21 sind sichtbar, ­Luftaufnahme 1967
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Mehr als ein Lückenfüller
Das Gebäude Schlossplatz 21
Durch den Erwerb des Grundstücks Schlossplatz
21 vom Land Baden-Württemberg bot sich für die
L-Bank im Januar 2003 die einmalige Chance, die
letzte Lücke der Nachkriegszeit im Ensemble der
historischen Zirkelbauten zu schließen.
Der Wettbewerb
Der erste Schritt auf dem Weg zum Neubau am
Schlossplatz 21 war die Auslobung eines Archi­
tektenwettbewerbs. Mit der Durchführung des
„einstufigen beschränkten Realisierungswettbewerbes“ wurde das Staatliche Vermögens- und
Hochbauamt Karlsruhe betraut, der Wettbewerbs­
ausschuss der Architektenkammer des Landes
Baden-Württemberg stand beratend zur Seite.
Das Wettbewerbsverfahren sowie das ge­samte
Bauvorhaben koordinierte ein kleines Projektteam der L-Bank.
Bis zum 18.11.2003 wurden insgesamt 1.581 Bewerbungen termingerecht eingereicht. Nach einer Reduzierung der Bewerberzahl durch das Los
wurden an vierzig Bewerber und weitere zehn
direkt von der L-Bank eingeladene Architekturbüros die Wettbewerbsunterlagen versandt. Am
22.04.2004 kam schließlich das Preisgericht zu seiner zweitägigen Sitzung zusammen. Die neunköpfige Jury tagte unter der Leitung des Darmstädter Architekten Prof. Dr. e.h. Max Bächer.
Weitere internationale Fachpreisrichter waren die
Architekten Max Dudler, Berlin, Prof. Dr. Vittorio
Magnago Lampugnani, Mailand, Prof. Heinz Mohl,
Karlsruhe sowie Prof. Dolf Schnebli aus Zürich.
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Stellvertretende Fachpreisrichter waren Prof. Gerd
Gassmann, Karlsruhe sowie Wolfgang Riehle,
Reutlingen, Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg.
Als Sachpreisrichter wirkten Ullrich Eiden­
müller, Bürgermeister der Stadt Karlsruhe, ­Thomas
Knödler, Ministerialdirigent, Finanz­ministerium
Baden-Württemberg sowie der Vorsitzende des
Vorstands der L-Bank, Christian Brand und der
Stellvertretende Vorsitzende Jürgen Hägele in der
Jury mit. Stellvertretende Sachpreisrichter waren
Dr. Manfred Schmitz, Mitglied des Vorstands der
L-Bank sowie Peter Arnold, Direktor der L-Bank.
Aus der Sicht der Stadt Karlsruhe wurde die
Jury durch Peter Mauritz, Leitender Stadtbau­
direktor und Rudolf Schott, Stadtbaudirektor beraten sowie aus denkmalpflegerischer Sicht von
Dr. Johannes Wilhelm, Hauptkonservator des Landesdenkmalamtes.
Als Sieger aus dem Wettbewerbsverfahren ging
mit einer klaren Entscheidung von 8:1 Stimmen
das Büro Weinmiller Architekten, Prof. Gesine
Weinmiller und Michael Großmann, hervor.
Die Aufdeckung der Tarnzahlen der anonym
eingereichten Arbeiten ist immer ein besonders
spannender Moment und überraschte auch hier.
So konnte sich die junge Architektin Gesine
­Weinmiller gegen ihren ehemaligen Lehrmeister
Prof. Hans Kollhoff, der den zweiten Platz belegte,
durchsetzen. In der Bewertung des Preisgerichts
wurde die respektvolle Einbindung in den städtebaulichen Kontext ebenso hervorgehoben wie die
durchgängige Gestaltung von Fassaden und Innenräumen: „Die Selbstverständlichkeit, wie der
geschichtlich gegebene Bautyp unter Respekt der
Typologie, vom Untergeschoss bis zum Dachgeschoss, entwickelt wird, ist überzeugend. Die aus
Überlegungen zum Städtebau und dessen architektonischer Umsetzung entwickelte äußere Gestaltung findet in der inneren räumlichen Organi-
30
sation die gewünschte heutige Form. Ein klar
organisiertes Bürogebäude ist mit demselben Gestaltungswillen dargestellt wie die formalen städtebaulichen Überlegungen.“
Die städtebauliche Einbindung
Der Neubau fügt sich wie selbstverständlich in das
streng geordnete Gefüge der Zirkelbauten am
Schlossplatz ein. Das typische Prinzip der geschlos­
s­enen Baublöcke zwischen den Radialstraßen
wurde mit dem Neubau konsequent fortgeführt.
Auch das erhaltenswerte und denkmalgeschützte
Eckgebäude des klassizistischen Hauses am Zir­
kel 32 (Haus Strebel) wurde behutsam restauriert
und in den Neubau integriert. Die tradierten Vorgaben, wie beispielsweise die Arkaden im Erd­
geschoss, der elegante Bogen der Haupt­fassade,
der dem Zirkelschlag um den Schlossturm folgt
­sowie der trapezförmige Zuschnitt des Grundstücks prägen auch den Neubau am Schlossplatz
21. Die dreigeschossige Fassade mit dem groß­
flächigen Walmdach entspricht der gewachsenen
Kubatur der Nachbarbebauung und nimmt das
bewusst monotone Schema der Platzansichten auf.
Ein geschickter Zug der Architekten ist der Wechsel
in der Grundrissgeometrie zum Innenhof des Gebäudes. Während die seitlichen Fassaden dem
­radialen Verlauf des Grundstücks folgen, umschreiben die Fassaden im Innenhof ein gleich­
seitiges Quadrat. Die Grundrissbereiche zwischen
dem Innenhof und den angrenzenden Radial­
straßen weiten sich dementsprechend zum Zirkel
hin auf. Der V-förmige Zuschnitt wird in den Flurbereichen zwischen den Büros aufgenommen.
Hier konnten statt langer Flure spannungsreiche
und transparente Kommunikationszonen für die
Mitarbeiter geschaffen werden. Auf die belebte
innerstädtische Ein­kaufszone am Zirkel reagiert
der Neubau mit vermietbaren Ladenflächen unter­
schiedlicher Größe.
31
Die Struktur
Das 3.876 m² große Grundstück konnte auf allen
Seiten bis an die Außengrenzen bebaut werden.
Die senkrechte Umschließung der Baugrube wird
von einer dichten Reihe von Bohrpfählen gehalten, die bis zu zwölf Meter in den Untergrund reichen. Die drei innenliegenden Erschließungskerne
mit Treppen und Fahrstühlen befinden sich jeweils
an den Schnittstellen der einzelnen Gebäuderiegel. Das Eckgebäude Zirkel 32 wird über die erhaltenen Treppen und einen Fahrstuhl separat
­erschlossen. Insgesamt konnten auf vier ober­
irdischen Vollgeschossen und zwei Untergeschossen 21.262 m² Bruttogeschossfläche mit 6.114 m²
reiner Bürofläche geschaffen werden. Durch das
Absenken des Innenhofs reicht die natürliche
­Belichtung bis in das erste Untergeschoss. Eine
besondere Qualität des Neubaus ist die Klarheit
der gesamten Gebäudestruktur. Die geordneten
Grundrisse und die Blickachsen, beispielsweise
durch die offenen Kommuni­kationszonen, machen
ein gesondertes Leit- und Orien­tierungs­system
fast überflüssig.
Erdgeschoss
Das zentrale Eingangsfoyer am Schlossplatz reicht
mit seiner „Laterne“ über zwei Etagen. Es bildet
den Auftakt und Übergang zum Konferenzbereich,
der Cafeteria für die Mitarbeiter und die seitlich
angeordneten Bürotrakte. Die große stützenfreie
Halle wurde durch eine unsichtbare Abhangkonstruktion, die bis ins Dach des Gebäudes reicht,
ermöglicht.
Obergeschosse 1 bis 3
Die Bürobereiche in den drei Obergeschossen sind
durch flexible Trennwände individuell aufgeteilt.
Freistehende Elemente mit Sitzmöglichkeiten für
die Mitarbeiter gliedern die Kommunikationszonen in den Flurbereichen. Zusätzliche Konferenz-
32
bereiche wurden in das erhaltene ­Gebäude Zirkel
32 integriert.
Dachgeschoss
Oberhalb der markanten Dachgauben wurden im
Dachgeschoss Flächen für Lager und Technik geschaffen.
Untergeschosse
Das erste Untergeschoss ist zum Innenhof eben­
erdig und dadurch natürlich belichtet. Hier konnten neben den notwendigen Technik- und Lager­
flächen auch Büroflächen angeordnet werden.
In diesem Geschoss liegt auch das Gesundheitszentrum, in dem für die Mitarbeiter der L-Bank
ganzheitliche Trainingsmöglichkeiten für den Bewegungsapparat, zur Entspannung, bei Rücken­
problemen und Angebote für Ausdauer und Fitness geschaffen wurden. Im zweiten Untergeschoss
befindet sich die Tiefgarage mit 113 Stell­plätzen
für Mitarbeiter und Besucher der L-Bank, die über
eine direkte Zufahrt von der Unterführung am
Schlossplatz erschlossen wird.
Das Äußere
Die Fassade folgt dem Prinzip der Strenge und
Schmucklosigkeit, das schon in der Bauordnung
von Jakob Friedrich von Batzendorf festgeschrieben und mit der herzoglichen Kanzlei von Weinbrenner erstmals auf einen ganzen Baublock übertragen wurde. Mit dem zurückhaltenden und
zeit­losen Erscheinungsbild des neuen Baublocks
gelingt der Brückenschlag „von Weinbrenner zu
Weinmiller“. Den Architekten war von Anfang an
klar, dass hier eher ein „Chorsänger als eine Primadonna“ gefragt war. Das einheitliche und stark
vertikale Fensterformat wird konsequent auf allen
vier Gebäudeseiten eingesetzt. Zum Schlossplatz
hin ist, wie in der Nachbarbebauung, ein Arkadengang vorgelagert, dessen Gliederung an der
Untergeschoss
Erdgeschoss
1. Obergeschoss
2. Obergeschoss
3. Obergeschoss
Dachaufsicht
Schnitt mit Fassadendarstellung
33
Rückseite zum Zirkel von den Ladenfronten aufgenommen wird. Auf die noch im Wettbewerbsentwurf vorgesehene Betonung der Mitte und des
Haupteingangs wurde verzichtet. Die präzise Fassade aus dem französischen Kalkstein Magny Le
Louvre ist mehr als eine Verkleidung. Sie wurde
nicht wie eine Tapete vor das Gebäude gehängt,
sondern ist massiv ausgeführt und trägt sich selbst.
So sind die Laibungen der streng vertikalen Fenster- und Türöffnungen sowie des Arkadengangs
plastisch bearbeitet, um den soliden Eindruck zu
verstärken. Die liegenden Formate des Natursteins
haben unterschiedliche Höhen, in einem unregelmäßigen Rhythmus wechseln sich sehr flache und
hohe Schichten ab. Es entsteht ein lebendiger,
aber dennoch homogener Gesamteindruck. Besonders markant sind die ebenfalls natursteinverkleideten Dachgauben, die mit der Fassade flächenbündig verschmelzen.
Die warmen Töne des Steins werden in den Fenstern und Türen, deren Außenseite aus Baubronze
gefertigt ist, wieder aufgenommen. Den Architekten
war es ein Anliegen, Materialien auszuwählen, die
mit zunehmender Patina an ästhetischer Qualität
gewinnen. Auf eine Illumination der Fassaden hat
man zugunsten eines harmonischen Gesamtbilds
des Schlossplatzes verzichtet.
Das Innere
Das harmonische Zusammenspiel von reduzierten
Formen und einem dezenten Materialkanon setzt
sich im Innenausbau fort, der wertvoll, aber keinesfalls üppig wirkt. Die ruhige Atmosphäre ist
durch die natürlichen Oberflächen der Materialien
geprägt. Auf den zusätzlichen Einsatz von Farbe
wurde gänzlich verzichtet. Magny Le Louvre, das
Material der Außenfassade, findet sich als Wandbelag in den Etagenfoyers und als Bodenbelag auf
den Terrassen zum Innenhof wieder. Im Foyer und
auf den Treppen wurden Natursteinplatten aus
Kirchheimer Muschelkalk verlegt.
34
Insgesamt bleibt die Innenraumgestaltung und die
Ausstattung der Räume betont zurückhaltend. Auf
zusätzliche „Kunst am Bau“ wurde bewusst verzichtet, um Möglichkeiten zur Präsentation von
Ex­ponaten aus der Kunstsammlung der L-Bank
offenzuhalten.
Im Foyer beeindruckt die markante Verkleidung der Laterne mit expressivem Olivenholz,
­wobei die Laternenkante durch ein umlaufendes
Lichtband grafisch hervorgehoben ist. Einzelne
Licht­akzente wurden durch plastische Lichtkuben
in den Etagenfoyers gesetzt, die Licht in die Innenzonen holen und zugleich die Orientierung im
Haus erleichtern.
Die Bürobereiche basieren auf einem Grundraster von 1.60 m und lassen sich in Einzelbüros mit
zwei Achsen und einer lichten Raumbreite von
3.10 m sowie Doppelbüros mit drei Achsen und
einer lichten Raumbreite von 4.70 m aufteilen. Die
Arbeitsplätze entsprechen den modernsten Anforderungen an Ergonomie und Funktionalität. In
den Büros kommen Tischleuchten zum Einsatz, die
einerseits die Decke hell ausleuchten und andererseits eine individuell regulierbare Lichtzone auf
den Schreibtisch werfen. Eine zweite Lichtkom­
ponente bildet die Beleuchtung oberhalb der
­Schrank­zonen zum Flur, die als indirekte Grundbeleuchtung dient. Zum Flur hin sind die Büros
durch nussbaumfurnierte Türen und transluzente
Glasflächen abgetrennt, die für Tageslicht in den
Flurbereichen sorgen, aber keine direkten Einblicke ermöglichen. Viele Funktionselemente wie die
Türen und fest eingebaute Sonderelemente zur
Unterbringung von Kopierer und Postfächern wurden gleichfalls mit Nussbaumholz furniert. Auch
für den Boden der Kommunikationsbereiche zwischen den Büros wurde Nussbaum verwendet. Die
Grenze zwischen Wand, Boden und festen Einbauten wird durch die Gestaltung „aus einem
Guss“ aufgehoben und fügt die einzelnen Elemente zu einem harmonischen Ganzen.
Die Büros entsprechen modernsten Anforderungen
an Ergonomie und Funktionalität
Blick ins Treppenhaus
35
Der Innenhof
Neun Inseln mit Azaleen und Ahornen füllen den
Hof gleichmäßig aus und ergeben ein bewegtes
Bild, das einen Kontrast zu den strengen, regelmäßigen Fassaden bildet. Die Pflanzung soll ganzjährig den Innenhof beleben und gleichzeitig den
Wechsel der Jahreszeiten zeigen. Die Ahorne bringen einen zusätzlichen Aspekt in die Bepflanzung:
ein frisches hellgrünes Blatt mit einer dunkelorange bis leuchtend karminroten Herbstfärbung. Die
breite und lichte Krone der Bäume schwebt leicht
über den Azaleen. Die Fläche zwischen den Inseln
ist begehbar befestigt. Es wurde eine ebene, durch­
gängige Fläche geschaffen, die das Fußbodenniveau des Innenraums nach außen fortführt.
Das Energiekonzept
Drei Komponenten bilden zusammen die Basis für
eine umweltschonende energetische Versorgung
des Gebäudes. Primär wird der Neubau mit Fernwärme der Stadtwerke Karlsruhe versorgt. Fernwärme ist im Wesentlichen ein „Abfallprodukt“
aus der gasbefeuerten Stromerzeugung. Durch die
Kraft-Wärme-Kopplung wird die bei der Strom­
erzeugung entstehende Abwärme zum Heizen
­verwendet und nicht ungenutzt an die Umwelt abgegeben. Als zweite Komponente werden regenerative Energien eingesetzt. Hier bot es sich an, die
für die Herstellung der Bau­grube notwendigen
12 m tiefen Bohrpfähle zu verwenden. Die Bohrpfähle wurden mit insgesamt ­ 5 km Wärmetauscherrohren bestückt, in denen in einem geschlossenen Kreislauf Wasser zirkuliert. Das Wasser
nimmt dabei die in Karlsruhe winters wie sommers
herrschende Bodentemperatur von ca. 17° C an.
Als dritte Komponente kommt das innovative Prinzip der Bauteilaktivierung zum Einsatz. Gekühlte
oder erwärmte Luft wird durch spezielle Leitungen
in den Betondecken geführt und zur Temperierung und gleichzeitig zur Belüftung des Gebäudes
36
genutzt. Hygienisch aufbereitete Luft strömt dabei
als Quellluft mit geringer Luftgeschwindigkeit
­zug­frei in die Räume. Thermischer Komfort und
hohe Luftqualität sind bei diesem energiesparenden Ver­fahren gewährleistet.
Das historische Gebäude Zirkel 32 ­
(Haus Strebel)
In enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt wurde das klassizistische Eckgebäude restauriert und behutsam in den Neubau integriert.
­Dabei konnte die historische Bausubstanz des
denkmalgeschützten Hauses weitgehend erhalten
bleiben und mit modernster Technik ergänzt werden. Die Fassade wurde lediglich neu gestrichen,
und die alten Fensterelemente blieben bestehen.
Das alte Dach wurde mit einem neuen, frei auskragenden Stahldach versehen und mit alten Ziegeln belegt. Auch im Innern dokumentieren viele
authentische Details die Geschichte des Hauses,
das zuletzt als Fahrradhandlung und Wohnhaus
genutzt wurde. So wurde beispiels­weise die alte
Treppe erhalten und um ein Geschoss mit neuer
Stahltreppe ergänzt. Um den heutigen Anforderungen gerecht zu werden, wurde ein neuer Fahrstuhl eingebaut. Auch die authentischen Wohnungstüren und originalen Lamperien konnten
aufgearbeitet und wieder eingesetzt werden. Der
Boden wurde komplett mit neuen Eichendielen
ausgelegt und mit den Höhen des Neubaus abgeglichen, um den Übergang von Alt- zu Neubau
offen und schwellenlos zu ge­stalten.
Integration des historischen Gebäudes Zirkel 32
37
38
Die „Durchblicke“
Nachdem im August 2005 die Baugenehmigung
für das Neubauvorhaben am Schlossplatz 21 erteilt
wurde, begannen am 20.02.2006 die Bauarbeiten,
die Grundsteinlegung erfolgte am 09.10.2006. Am
12.09.2008 wurde die Einweihung gefeiert.
Der Bauprozess konnte von den Bürgern der
Stadt Karlsruhe während der gesamten Bauphase
durch den Bauzaun verfolgt werden. So gingen die
„Durch­­blicke“ durch den Bauzaun zuerst in die
Tiefe der Baugrube und mit dem Wachsen des
Rohbaus in die Höhe. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst musste das Gelände nach eventuell
vorhandenen Fliegerbomben aus dem Zweiten
Weltkrieg untersuchen, und es wurden riesige
Bohrpfähle in die Erde getrieben, um die Baugrube abzufangen. Die Stahl­betonkonstruktion des
Neubaus ist solide auf einer 1 m starken Beton­
platte gegründet. Die spannenden „Durchblicke“
durch den Bauzaun haben aber nicht nur den Blick
auf eine Baustelle freigegeben, sondern auch den
Blick für den Wandel am Karlsruher Schlossplatz
geöffnet: Aus einer Baulücke mit einem unscheinbaren Parkplatz ist ein selbstbewusster und gleichzeitig fest im Kontext verankerter Baustein des
Karlsruher Schlossplatzes geworden. Der endgültige Lückenschluss bedeutet für die L-Bank mehr
als eine städtebauliche Komplettierung der einzigartigen Platzsituation. Mit dem Neubau am Schloss­
platz 21 wurde ein sichtbares Zeichen für die
­Verbundenheit mit der Stadt Karlsruhe als tradi­
tionsreichem Sitz der L-Bank gesetzt.
Die Architektin Gesine Weinmiller mit Jürgen Hägele,
dem Stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands der
L-Bank, beim Richtfest am 13. Juli 2007.
39
40
Die Laterne des Foyers wurde
mit Olivenholz verkleidet.
41
42
Klare Farben und Formen prägen
die Atmosphäre der Cafeteria.
43
44
Büro mit Blick zum Innenhof
45
Die Funktionselemente neben den Kommunikationsbereichen wurden mit Nussbaumholz furniert,
auch für den Boden wurde Nussbaum verwendet.
46
Der Lichtschacht im 2. Obergeschoss
47
48
Die Inseln im Innenhof wurden mit Ahornbäumen und Azaleen bepflanzt.
49
„Wichtig war es uns,
­Materialien auszuwählen,
die in Würde altern und
im Verlauf der Zeit Patina
ansetzen können.“
Weinmiller Architekten
50
51
10 Fragen an Weinmiller Architekten
Seit Ihrem Wettbewerbsbeitrag zum Umbau des Reichstagsgebäudes zum Deutschen Bundestag im Jahre 1992
konnten Sie zahlreiche Wett­bewerbe für sich entscheiden. Welche Vorteile bieten Architekturwettbewerbe für
Bauherren?
Durch die Auslobung von Wettbewerben, die übrigens für Bauten der öffentlichen Hand obligatorisch sind, bekommt der Bauherr eine Vielzahl an
Möglichkeiten für sein Bauprojekt aufgezeigt. Er
kann aus einer großen Bandbreite an Lösungen
auswählen, die die Architekten übrigens meist
ohne Honorar in kurzer Zeit liefern. Ein Bauherr
würde ein wichtiges Instrument zur Optimierung
seines Projektes negieren, lobte er keinen Wett­
bewerb aus.
Auch den Auftrag für das neue Gebäude am Schlossplatz
21 haben Sie über einen Wettbewerb erhalten. Wie konnten Sie sich im Vorfeld des ­Entwurfsprozesses über Auftrag, Inhalte und Ziele der L-Bank als Bauherr kundig machen?
Ein Wettbewerbsverfahren ist natürlich zunächst
anonym, so dass ein direkter Draht zum Bau­herrn
ausgeschlossen ist. Unser Ziel war es, generell ein
möglichst gutes Verwaltungsgebäude zu schaffen, das dem Ausschreibungstext entspricht. Die
nötigen Grundlagen zur speziellen Intention der
L-Bank waren in der Auslobung definiert und unsere Aufgabe bestand darin, diese in unserem Ent­
wurf zu berücksichtigen.
53
Das Baugefüge rund um den Schlossplatz ist bis heute
durch den Generalbauplan von Friedrich Weinbrenner ge­
prägt. Haben Sie die strengen städtebaulichen Rahmenbedingungen als Einengung oder Erleichterung empfunden?
Den städtebaulichen Kontext in Karlsruhe habe
ich als wichtigen Rahmen empfunden, auf den es
angemessen zu antworten galt. Uns war dabei von
Anfang an klar, dass wir hier einen „Chor­sänger,
und keine Primadonna“ gestalten werden. Und es
hat mich natürlich besonders gereizt, einen selbstverständlichen Brückenschlag von Weinbrenner
zu Weinmiller, also von der Tradition des Ortes zur
heutigen Zeit zu finden.
Die L-Bank ist offen für die Anliegen von Unternehmen,
Kommunen und Familien, um hier im ­Interesse des Landes
Entwicklungen zu unter­stützen. Gleichzeitig muss sie –
wie jede Bank – vertraulich mit den Daten ihrer Kunden
umgehen. Wie haben Sie die Aspekte Transparenz und
Vertraulichkeit „unter ein Dach“ gebracht?
Da wir es am Karlsruher Schlossplatz nicht mit unmittelbarer Laufkundschaft zu tun haben, ist das
Gebäude vor allem durch Zurückhaltung geprägt.
Der dienstbare Charakter für die vielfältigen Aktivitäten der L-Bank steht hier im Vordergrund.
Der verantwortungsvolle Umgang mit den Daten
der Kunden ist selbstverständlich. Besondere Repräsentation ist an dieser Stelle kein Anliegen der
Bank. Das spiegelt sich in der Architektur und
auch in den Materialien wider.
Die Karlsruher Bürger waren während des gesamten Bauprozesses eingeladen, den Fortschritt der Arbeiten auf der
Baustelle durch „Durchblicke“ im Bauzaun zu verfolgen.
Haben Sie schon während der Bauarbeiten ein Echo aus
der Bevölkerung bekommen?
54
Nein, ein unmittelbares Echo habe ich während
der Bauzeit nicht von der Öffentlichkeit bekommen. Die Neugierde in der Bevölkerung und bei
Passanten auf das, was am Schlossplatz Neues entsteht, ist durchaus verständlich. Meines Erachtens
hat die beauftragte Werbeagentur mit ihren Bauzauneinblicken diesem Verlangen auf kreative
Weise entsprochen.
Eine besondere Herausforderung war die Integration des
denkmalgeschützten Eckgebäudes in das neue Bauvolumen. Konnten Sie für die denkmalpflegerischen Belange
eine einvernehmliche (und glückliche) Lösung erzielen?
Sicher war es kompliziert, die Relikte zu erhalten
und in das neue Bauvolumen zu integrieren. Aber
das Eckgebäude stand nicht zur Diskussion und es
bestand kein Grund für einen Abriss. Wir haben
das bestehende Haus behutsam ­renoviert und in
den neuen Block eingefügt.
Mit dem neuen Gebäude werden die Mitarbeiter der
L-Bank am Schlossplatz räumlich zusammengefasst.
­Welche innenräumlichen Strukturen haben Sie vorgesehen, um die Kommunikation der Mitarbeiter untereinander zu stärken?
Wenn man den Grundriss des Gebäudes betrachtet, wird deutlich, dass der Innenhof rechtwinklig
ist, während sich das Grundstück trapezförmig
aufweitet. Dieser zusätzliche Raum wird in den
Fluren aufgenommen. Die Flure dienen auf diese
Art und Weise nicht mehr als reine Verkehrsflächen,
sondern hier haben wir Kommunikationsbereiche
angeordnet, in denen jenseits der abgeschlossenen
Büros die interne Bürokommunikation befördert
wird. Diesem Arbeitsbereich misst die moderne
Forschung einen hohen Stellenwert bei.
+15,09
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W02
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Putzausbesserungen ehemaliger Werbeträger
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Bca.46
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WERBUNG
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Passpunkt C
Passpunkt D
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B105 Nr.1
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B105 Nr.4
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Pfeiler EG
B105 Nr.1
ungespiegelt
±0,00
-0,02
-0,05
Das denkmalgeschützte klassizistische Gebäude am Zirkel wurde in den Neubau integriert.
55
Der Materialkanon wirkt insgesamt wohltuend zurück­
haltend und reduziert. Welche Materialien bestimmen
maßgeblich das Erscheinungsbild sowohl in der Außenwirkung als auch im Innenausbau?
Von außen dominiert die Sandsteinfassade aus
Magny Le Louvre. Das Material haben wir nicht
als dünne Verblendung, einer Steintapete gleich,
über das Haus gezogen, sondern der Stein wird
selbsttragend vermauert. Dies unterstreicht die
skulpturale Qualität des Gebäudes. Die Laterne
der Eingangshalle ist mit Olivenholz verkleidet,
dessen Maserung ornamentalen Charakter aufweist. Wichtig war es uns, Materialien auszuwählen, die in Würde altern und im Verlauf der Zeit
Patina ansetzen können.
Im Bauprozess gehen Architekt und Bauherr eine Bindung
ein, bei der nicht nur die harten Fakten das Projekt voranbringen. Wie charakterisieren Sie die Zusammenarbeit mit
allen Beteiligten bei der L-Bank?
Im positiven Sinne fordernd. Zu keiner Zeit wurde
das Projekt „laufen gelassen“, sondern es gab einen kontinuierlichen Dialog mit guten und befruchtenden Beratungen, die bis hin zum Vorstand
mit großer Ernsthaftigkeit begleitet wurden.
Und welche Bauaufgabe würde Sie in Zukunft ganz be­
sonders reizen?
Ich würde gerne einen sakralen Raum bauen – als
gebaute Liturgie aus Architektur und Licht, frei
von allen sonstigen Funktionen.
56
Die Architekten Prof. Gesine Weinmiller und Michael Großmann
57
Projektbeteiligte
Bauherr
L-Bank
Architekt
Weinmiller Architekten
Berlin
Tragwerksplanung
Leonhardt, Andrä und Partner
Stuttgart
Technische Gebäudeausrüstung
Zibell · Willner & Partner
Wiesbaden
Landschaftsarchitekt
Agence Ter.de
Karlsruhe
Lichtplaner
Licht Kunst Licht
Bonn/Berlin
59
Impressum
Herausgeber
L-Bank
Autoren
Dr. Gerhard Kabierske, Karlsruhe (S. 14–27)
Dr. Jons Messedat, Stuttgart (S. 28–57)
Redaktion
avedition, Ludwigsburg
Gestaltung
L2M3 Kommunikationsdesign, Stuttgart
Fotografie
David Franck, Ostfildern
Peter Sandbiller, Karlsruhe (S. 28/29)
Dirk Altenkirch, Karlsruhe (S. 37–39)
L-Bank (S. 39 unten)
Jens Pfisterer, ­Leinfelden-Echterdingen
(S. 40–43, 46 und 48/49)
Weinmiller Architekten, Berlin (S. 57)
Zeichnungen
Weinmiller Architekten, Berlin
Historische Abbildungen
Südwestdeutsches Archiv für Architektur und
­Ingenieurbau Karlsruhe (S. 14/15; S. 21: Foto
Bernd Seeland)
Stadtarchiv Karlsruhe (S. 17: 8/PBS XVI 45;
S. 24/25: 8/Alben 5, Bd. 7, S. 754a; S. 26/27:
8/Alben 3, Bd. 1, II/9)
Generallandesarchiv Karlsruhe (S. 18:
G ­Karlsruhe Nr. 108)
Landeskreditbank Baden-Württemberg (Hg.):
Neubau Dokumentation. Das Ergebnis, o.O.,
1983, o.S. (S. 19)
Regierungspräsidium Karlsruhe,
Referat 25 – Denkmalpflege (S. 22/23)
Produktion
avedition, Ludwigsburg
Lithografie
ctrl-s prepress, Stuttgart
Druck
Leibfarth + Schwarz, ­Dettingen/Erms
Alle Rechte vorbehalten
Karlsruhe 2008
61
62
63
L-BANK
Schlossplatz 21
Schlossplatz 21
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