Wichtige Objekte - Staatliches Museum Ägyptischer Kunst

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Wichtige Objekte
Für alle Fotos gilt:
© Staatliches Museum Ägyptischer Kunst
Fotografin: M. Franke
Fotos unter www.presse.smaek.de
Kunst und Form:
Würfelstatue des Bekenchons
Die Inschriften auf der Vorderseite, der Rückenplatte und dem Sockel der Figur
enthalten einen berühmten biographischen Text. Er schildert die Laufbahn des
Bekenchons von seiner Schulzeit bis zum Amt des Hohenpriesters des Amun
von Karnak zur Zeit Ramses' II. Die Statue selbst ist jedoch einer früheren
Epoche zuzuordnen: Das Gesicht - im Bereich der Augen unfertig geblieben gehört stilistisch in die Epoche der Nachamarnazeit. In einem bewußten
historischen Rückgriff hat Bekenchons diese Statue (zu der es ein Pendant in
Kairo gibt) rund 80 Jahre später wiederverwendet und mit seiner
biographischen Inschrift versehen lassen.
Kalkstein; Theben
Neues Reich, 18. Dynastie, um 1290 v.Chr. (Zeit des Haremhab)
Inschriften: 19. Dynastie, um 1210 v.Chr. (Zeit Ramses' II.)
München, Gl. WAF 38
Porträtkopf Sesostris III.
Ein großes Thema der Kunst des Mittleren Reiches ist das Individualporträt. Die
Bildnisse von Sesostris III. lassen sich verschiedenen Porträttypen zuordnen,
die unterschiedliche Altersstufen zeigen. In der konzentrierten, beherrschten
Kraft dieses Kopfes ist der Machtanspruch des Pharao formuliert, kommt aber
auch eine nur mühsam gebändigte, aggressive Ungeduld des jungen Königs
zum Ausdruck.
Granit
Mittleres Reich, 12. Dyn., um 1870 v. Chr.
München ÄS 7110
Porträtkopf Pa-Ramessu
Das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst zeigt in Werken aus vier
Jahrtausenden die einzigartige Kontinuität der altägyptischen Kunst. Ihr ist der
ARCISSTRASSE 16
80333 MÜNCHEN
DEUTSCHLAND
TELEFON 089 -289 27-630
FA X 089 -289 27-707
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erste Skulpturensaal mit seinem Thema „Kunst und Form“ gewidmet.
Einen tiefen Einschnitt in diesem Gesamtbild markiert um 1350 v. Chr. die
Revolution von oben, die Amenophis IV:-Echnaton mit seiner Vision eines
monotheistischen Gottesbildes auslöst. Als Ägypten nach wenigen Jahrzehnten
zur Tradition zurückkehrt, stehen die Künstler vor der Herausforderung, die
neu erfahrene Freiheit mit den klassischen Kunstformen zu verbinden.
Eine Gruppe von drei Porträtköpfen aus dunklen Hartgesteinen demonstriert im
Ägyptischen Museum in München die Vielschichtigkeit des Kunstschaffens
dieser Unbruchzeit. Sie stellen Protagonisten des politischen Lebens unter und
nach Echnaton dar.
Durch die Leihgabe eines von der Ernst von Siemens Kunststiftung erworbenen
Statuenkopfes aus Granit tritt in diesen exklusiven Kreis eine historische
Persönlichkeit, die einer ganzen Epoche ihren Namen gegeben hat. Mit seinen
sensiblen Gesichtszügen ist der Porträtkopf stilistisch in die Zeit des
Haremhab, des letzten Königs der 18. Dynastie (1320-1292 v. Chr.) zu datieren.
Ein Detail am Nacken der Skulptur, eine Gewandschließe,
weist den
Dargestellten als Wesir aus. Unter Haremhab bekleidete Pa-Ramessu dieses
Amt des Stellvertreters des Pharao. In Stil und Tracht dem Granitkopf
vergleichbare Statuen des Pa-Ramessu sind im Tempel von Karnak gefunden
worden.
Nach dem Tod des Haremhab, des letzten Königs der 18. Dynastie, besteigt PaRamessu um 1291 v. Chr. als Ramses I. den Thron der Pharaonen und wird
damit zum Stammvater der Ramessiden der 19. und 20. Dynastie. Sein Sohn
Sethos I. und sein Enkel Ramses II, „der Große“, prägen mit ihren
Tempelbauten in Abydos, Karnak, Luxor, Theben-West und Abusimbel noch
heute das Bild des alten Ägypten.
Durch die Leihgabe der Ernst von Siemens Kunststiftung erhält das Staatliche
Museum Ägyptischer Kunst nicht nur ein exemplarisches Werk der Skulptur
aus einer der interessantesten Epochen der Kunstgeschichte Altägyptens,
sondern auch das Porträt einer großen historischen Gestalt des
Pharaonenreiches.
Granit
Höhe 24 cm
Neues Reich, Späte 18. Dynastie, um 1300 v. Chr.
Aus der Sammlung Maurice Nahman, Kairo; vente publique Hôtel Drouot, Paris,
26-27 Février 1953
Kunst und Zeit:
Doppelstatue des Niuserrê
Die einzige königliche Doppelstatue des Alten Reiches zeigt zweimal den auf
der Basisplatte inschriftlich benannten König Niuserre in identischer
Ikonographie. Die linke Figur zeigt im Gesicht deutliche Merkmale eines
Altersbildnisses und eine schlaffere Haltung als die rechte Figur, deren
angedeutetes Lächeln zum Typ des Idealporträts gehört. So ist diese Statue die
künstlerische Umsetzung der Doppelnatur des Königs als Mensch, dem
Alterungsprozeß unterworfen, und als ewigjunger Gott.
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Kalzit
Altes Reich, 5. Dyn., um 2390 v. Chr.
München ÄS 6794
Kupferstatuen des Mittleren Reiches
Statue eines Vezirs
Die kräftige, untersetzte Figur dieses Mannes wirkt auf den ersten Blick ein
wenig unbeholfen, wozu der übergroße Kopf auf kurzem Hals nicht wenig
beiträgt. Andererseits führen gerade die ungewöhnlichen Proportionen zu
einem realistischen Ausdruck der Statue, der in der Bildung des Kopfes stark
individuelle Züge aufweist: Der nackte Schädel ragt weit nach hinten aus, eine
niedrige Stirn, derbe Nase sowie ein Doppelkinn lassen das Gesicht zunächst
etwas einfältig und mürrisch wirken, was aber durch die Lebendigkeit der
Augen aufgehoben und in einen nahezu verschmitzten Ausdruck um-gewandelt
wird.
Kupferlegierung, Silber; Mittleres Reich, 12. Dynastie, um 1800 v.Chr.
München, SMÄK, ÄS 7105
Erworben mit Unterstützung des Ernst von Siemens Kunstfonds
Kniefigur des Senenmut
Senenmut war Bauleiter am Terrassentempel der Hatschepsut und damit
Architekt des größten und spektakulärsten Bauprojektes einer ganzen Epoche.
Für seinen eigenen Nachruhm schuf er mehrere neue Statuentypen – so auch
diese Kniefigur mit Sistrum („Sistrophor“), dem Kultsymbol einer weiblichen
Gottheit.
Granit; Armant
Neues Reich, 18. Dyn., um 1470 v. Chr.
München ÄS 6265
Gesichtsfragment des Echnaton
Um seine neue, monotheistische Sonnenreligion zu propagieren, setzte
Echnaton in großem Stil die Kunst ein und ließ von seinen Künstlern ein neues
Menschenbild schaffen, das sich in einer extremen Übersteigerung bislang
gültiger Proportionen radikal von den traditionellen Formen löst. Sein
Oberbildhauer Bak weist in einer Inschrift explizit darauf hin, daß dieses neue
Menschenbild auf Anweisung des Königs geschaffen worden war.
Sandstein
H. 32,2 cm, Br. 18,8 cm, T. 23 cm
Karnak, Aton-Tempel
Neues Reich, 18. Dyn., um 1350 v. Chr.
München ÄS 6290
Statue einer Prinzessin
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Wenn Nacktheit und Jugendlocke auch der traditionellen Ikonographie von
(Klein-)Kindern entlehnt sind, ist in den Darstellungen der Töchter von
Nofretete und Echnaton doch kein Kind wiedergegeben. In den üppigen Formen
von Hüften und Schenkeln und den knospenden Brüsten ist vielmehr eine junge
Frau dargestellt, auf deren Fruchtbarkeit auch der vor dem Körper gehaltene
Granatapfel verweist.
Kalkstein mit Resten von Bemalung
Wohl aus Amarna
Neues Reich, 18. Dynastie, um 1345 v.Chr.
Leihgabe aus Privatbesitz
Statue des Antinous
Kolossalstatue des Antinoos, des jugendlichen Freundes Kaiser Hadrians, der
bei einer gemeinsamen Ägyptenreise 130 n. Chr. im Nil ertrank. Im ganzen
Land ließ der Kaiser Statuen des jungen Mannes aufstellen, die ihn vergöttlicht
darstellten.
Gl. WAF 24
Marmor
Ursprünglich wohl aus der Villa Kaiser Hadrians in Tivoli
Erworben aus der Sammlung Albani
um 135 n. Chr.
Jenseitsglaube:
Sargmaske der Satdjehuti
Die Maske gehörte ursprünglich zu einem überlebensgroßen Sarg in
Menschenform, der mit einem Federmuster bedeckt war. Diese Form ist
charakteristisch für die Epoche der Zweiten Zwischenzeit (ca. 1700-1550 v.Chr.)
und ist im nichtköniglichen Bereich auch in einer schlichteren, lediglich
bemalten Version bekannt. Über der Perücke ist das Federmuster der
Geierhaube zu erkennen, einer von Königinnen häufig getragenen
Kopfbedeckung. Über der Stirn ist ein plastisch gearbeiteter Geierkopf zu
ergänzen.
Die Inschrift auf der Rückseite nennt den Namen der Dargestellten: die Königin
Sat-Djehutj, Tochter der Teti-Scheri. Damit lässt sie sich einordnen in die
königliche Familie der Ahmosiden, dem thebanischen Königshaus der 17.
Dynastie. Diese Dynastie hat von Oberägypten aus die im Delta siedelnden
Fremdherrscher, die Hyksos, in langen Kämpfen vertrieben und damit die
Voraussetzung geschaffen für den Aufstieg Ägyptens zur Weltmacht im Neuen
Reich.
Die Innenseite der Maske trägt Kapitel des ägyptischen Totenbuches, bei denen
es sich um die älteste bislang bekannte Version dieser Textgattung handelt.
Diese Sprüche sollten den Verstorbenen auf seiner Reise ins Jenseits begleiten,
ihn schützen und verklären.
Während die Särge den Verstorbenen sonst stark idealisierend zeigen, liegt in
dieser Maske ein eindrucksvolles Porträt der Königin vor: Charakteristisch ist
die Bildung des Mundes mit der halbkreisförmigen Einkerbung oberhalb des
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Kinns. Dieses Merkmal lässt sich als familientypisch auch bei anderen
Mitgliedern der Ahmosiden-Dynastie bis hin zu Amenophis I. verfolgen.
Die Wertschätzung der weiblichen Mitglieder der Königsfamilie lässt sich
besonders deutlich an ihren beeindruckenden Särgen ablesen, die an Größe
und Qualität diejenigen der männlichen Herrscher übertreffen. Die Münchner
Maske der Sat-Djehuti ist in dieser Hinsicht besonders eindrucksvoll.
ÄS 7163
Holz, vergoldet; Augeneinlagen: Kupfer, Marmor, Obsidian
Theben-West
Zweite Zwischenzeit, 17. Dynastie, um 1575 v.Chr.
Erworben mit Unterstützung des Ernst von Siemens-Kunstfonds, der HypoKulturstiftung und dem Freundeskreis der Ägyptischen Sammlung München
e.V.
Totenbuchpapyrus
Um den Toten in seiner jenseitigen Existenz abzusichern und seinen Weg zu
schützen, wurden ihm magisch wirksame Texte mitgegeben.
Zuerst den Königen auf den Wänden der Grabkammern ihrer Pyramiden des
Alten Reiches, dann auch den Privatleuten auf Särgen des Mittleren Reiches.
Schließlich wurden die Sprüche auf Papyrus geschrieben und zum sogenannten
Totenbuch zusammengestellt. Insgesamt gibt es mehr als 200 Sprüche oder
"Kapitel", die ohne kanonische Ordnung aneinandergereiht werden.
Illustrationen - die Totenbuchvignetten - verstärken die Wirksamkeit der Texte.
Der von rechts nach links in hieratischer Schrift beschriebene Papyrus enthält
mehr als hundert Sprüche des Totenbuches. Da sowohl Anfang wie Ende der
Papyrusrolle fehlen, wird die ursprüngliche Handschrift noch weitere Kapitel
aufgezählt haben.
Dauerleihgabe der Bayerischen Staatsbibliothek
Papyrus, bemalt
Herkunft unbekannt
Ptolemäisch, 2. - 1. Jh. v. Chr.
Aus der Sammlung Drovetti
Religion:
Silberfalke
Diese Statue eines falkenköpfigen Gottes ist ein hervorragendes Beispiel der
ägyptischen Tierplastik. Hier ist dem eleganten Schwung des Körpers mit
seiner kaum gebändigten Spannkraft der gekrümmte Schnabel des Vogels
entgegengesetzt. Die starke Stilisierung der Details (Federmuster, Umrandung
der Augen) sowie die Verwendung kostbarer Materialien überhöhen die
Darstellung eines Tieres zur Wiedergabe des Göttlichen.
In dieser Figur ist vermutlich die Kultstatue eines Falkengottes aus dem
Allerheiligsten seines Tempels erhalten.
Dauerleihgabe der Bayerischen Landesbank Girozentrale München
Silber, Elektron
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Herkunft unbekannt
Spätzeit, 27. Dynastie, um 500 v. Chr.
Ägypten in Rom:
Silbersitula aus Pompeji
Die Situla wurde in Pompeji gefunden, das 79. n. Chr. zerstört wurde; sie kann
deshalb nicht später als im 3. Viertel des 1. Jahrhunderts n. Chr. entstanden
sein. Situlen sind Gefäße, die ausschließlich in kultischem Gebrauch für
Wasser- und Milchspenden verwendet wurden. Die Situla, wörtlich „Eimer“
oder „Kübel“, gehört seit dem 1. Jahrtausend v. Chr. zu den typischen
ägyptischen Kultgefäßen. Die Münchener Situla ist mit ägyptisierenden Motiven
dekoriert, die aus der altägyptischen Ikonographie übernommen sind: In der
ersten Vignette ist ein sehr wahrscheinlich von einer Isispriesterin
durchgeführtes Ritual dargestellt, bei dem ein auf einem Untersatz liegendes
Krokodil einer Schlange mit Kopfschmuck, die auf einem hohen Sockel thront,
dargebracht wird; dahinter ein mehrstöckiges, mit einer als Leiter wiedergegebenen Treppe versehenes Gebäude, auf dessen Spitze ein Feuer brennt, und bei
dem es sich um den berühmten Pharos, den Leuchtturm von Alexandria, eines
der Sieben Weltwunder der Antike, handeln könnte. In der zweiten, nur
teilweise erhaltenen Vignette sind eine Schlange und ein Widder auf
unterschiedlich hohen Podesten dargestellt sowie Reste eines weiteren,
allerdings nicht näher identifizierbaren Bauwerks. Fast sämtliche Einzelmotive
auf dieser Situla wurden frei aus der altägyptischen Ikonographie
übernommen.
Italien, Römische Kaiserzeit, 62-79 n. Chr.
Silber mit Vergoldung
Aus Pompeji
München, Ant. WAF 512
Nach den Pharaonen:
Isisstatue
Die ägyptische Muttergottheit Isis mit dem Horusknaben auf dem Schoß lieferte
der frühchristlichen Kunst das inhaltliche und ikonographische Vorbild für das
Motiv der Maria Lactans, der stillenden Gottesmutter mit dem Jesuskind. Diese
Figur zeigt Isis in römischem Gewand mit einem zwischen der Brust geknoteten
Schultertuch ("Isis-Knoten"), in der Vertiefung auf dem Scheitel war
ursprünglich ein Kopfputz oder eine Krone eingezapft.
Serpentinit, Kalkstein (Basis)
Mata'na el-Asfun (Oberägypten)
Römisch, um die Zeitenwende
ÄS 4201
Koptische Tunika
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Die in der Spätantike beliebte Bilderwelt des maritimen Bereichs, die eine
Sehnsucht nach Glück und innerem Frieden ausdrückt, wird in ihrer ganzen
Vielfalt von der frühchristlichen Kunst übernommen. So tummeln sich in den
Blauen der Bildstreifen verschiedene mythologische Wesen: Nereiden,
Zentauren, Putti (angelnd und bootsfahrend dargestellt), dazu einiges
Meergetier. Die rotgrundigen Felder zeigen menschliche Figuren mit
Heiligenschein.
ÄS 62
Wollwirkerei auf Leinen
5./6. Jh. n.Chr.
Schrift und Text:
Stele des Upuaut-aa
Upuaut-aa war Gaufürst und Vorsteher der Priester, er ist unten links vor
einem großen Opfertisch dargestellt. Die übrige Fläche der Stele ist von einer
25-zeiligen Inschrift bedeckt, die mit einer exakten Datierung in das 13. Jahr
Amenemhets II. (1961 v. Chr.) beginnt, gefolgt von einem Gebet an Osiris.
Anschließend werden in einer Liste alle in Abydos verehrten Götter aufgezählt,
für die die Lebenden Gebete sprechen sollen. Die Inschrift schließt mit einem
Bericht über einen Empfang beim König, auf dem der Fürst seine Ämter
übertragen bekommt und ihm die Aufstellung von Statuen im Tempelbezirk
genehmigt wird.
Kalkstein, bemalt; Abydos
Mittleres Reich, 12. Dynastie, um 2000-1900 v. Chr.
Gl. WAF 35
Kunst-Handwerk:
Glaskelch Thutmosis’ III.
Der kleine Lotuskelch ist das berühmteste Glasgefäß aus dem Alten Ägypten,
da er den Namen von Thutmosis III. in einer Kartusche trägt und damit das
älteste sicher datierte Objekt aus dem neuen Material ist. Wie die
eingetrockneten Reste einer schwarzen Substanz im Inernn belegen, diente
dieser Kelch zur Aufbewahrung eines kosmetischen Produktes; es war wohl
das kostbarste Geschenk des Königs an einen verdienten Beamten.
Hellblaues Glas
Theben
Neues Reich, 18. Dynastie, Zeit Thutmosis’ III., um 1450 v. Chr.
ÄS 630
Nubien und Sudan:
Aus dem Goldschatz der Amanishakheto
Der Schatz einer meroitischen Königin, die im ersten Jahrhundert unserer
Zeitrechnung lebte, besteht aus einer Vielzahl der unterschiedlichsten
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Schmuckstücke: Oberarmreifen und Schildringe, Ketten, Anhänger und
Armbänder sowie Siegelringe.
Die außergewöhnlichsten Stücke sind die so genannten Schildringe, deren
Verwendung als Fingerringe wenig wahrscheinlich ist. Vermutlich handelt es
sich bei diesen Stücken um einen Stirnschmuck, der auf ein Diadem aufgesetzt
wurde und je nach Anlaß ausgewechselt werden konnte.
Die aufgrund ihres Formates am Oberarm getragenen Reifen wurden durch
Bänder aus Leder oder Stoff zusammengebunden, umschlossen also nur einen
Teil des Armes. In ihrer ausladenden Form könnte man afrikanischen Einfluß
erkennen, und die Technik der Goldschmiedearbeit weist Parallelen zu
hellenistischen Stücken auf. So verschmelzen in diesen Schmuckstücken
ägyptische, afrikanische und hellenistische Elemente zu einer neuen Einheit.
Sie spiegeln damit en miniature die meroitische Kultur wider, die als
Randkultur zunächst der hellenistischen Welt, später des römischen
Imperiums (300 v. – 350 n. Chr.) und als Tor zu Afrika eben diese Einflüsse
verarbeitet hat.
Schildring
mit Widderkopf auf breitem Halskragen
München Ant. 2446b
Isisstatue aus den Grabungen in Naga
Eines der bedeutendsten Kunstwerke aus Naga ist diese Isis-Statue aus
Fayence. Sie verkörpert die Brückenfunktion der meroitischen Kultur und Kunst
zwischen Afrika, der hellenistische Welt und dem Alten Ägypten.
Fayence; 1. Jhdt. n.Chr.
Aus dem Sonnenhof des Amun-Tempels in Naga
Leihgabe
Alter Orient:
Assyrische Reliefs
Die großen assyrischen Monumentalreliefs stammen aus dem Nordwest-Palast
Assurnasirpals II. (883-859 v. Chr.) in Kalach (Nimrud), wo sie als
Wandverkleidung der aus Lehmziegeln errichteten Innenräume dienten. Der
Text, der sich über die einst farbig bemalten Reliefs hinzieht, ist immer die
gleiche Standardinschrift Assurnarsipals, in der neben Namen und Titeln des
Königs ein kurzer Bericht über seine Besitzungen und Eroberungen sowie über
den Wiederaufbau der Stadt und des Palastes in Nimrud enthalten ist. Die
Reliefs wurden 1863 im Auftrag König Ludwigs I. in London erworben.
Bärtiger geflügelter Genius
Gl. WAF 3
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