Einführung in Techniken wissenschaftliche Arbeitens 28.05.2010

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Einführung in Techniken wissenschaftlichen
Arbeitens
Hypothesen und Versuchspläne
Julia Rodriguez Buritica
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
AG Emotionspsychologie und affektive Neurowissenschaften
Berlin School of Mind and Brain
[email protected]
15.10.2012
Was kennzeichnet
wissenschaftliches Arbeiten?
Der empirische Forschungsprozess
Idee und Erkundung („Das Problem“)
Formulierung der Fragestellung und Hypothesen
Planung der empirischen Untersuchung
Auswertung der empirischen Untersuchung
Interpretation und Präsentation der Ergebnisse
Wie kommt man zu einer Hypothese?
Oder: Idee und Erkundung
Literaturstudium/-suche
Formulierung der Fragestellung (vage & breit):
„Welche Ursachen gibt es für aggressives Verhalten?“
Präzisierung der Fragestellung: „Welchen Einfluss hat
ein Vorbild auf das aggressive Verhalten?“
Der empirische Forschungsprozess
Idee und Erkundung („Das Problem“)
Formulierung der Fragestellung und Hypothesen
Planung der empirischen Untersuchung
Auswertung der empirischen Untersuchung
Interpretation und Präsentation der Ergebnisse
Anforderungen an die Fragestellung
Aus der Fragestellung muss eine Behauptung abgeleitet
werden können.
Diese Hypothese muss verifizierbar sein,
Also ... eindeutig als ‚richtig‘ oder ‚falsch‘ testbar sein.
Zumindest muss es möglich sein, den Grad der
Wahrscheinlichkeit der Aussage zu bestimmen.
Hat Werbung einen schädlichen Effekt auf Kinder?
Probleme bei der Fragestellung
Das Problem ist zu vage gestellt!
Bsp.: „Hat Werbung einen schädlichen Effekt auf
Kinder?“
Die Fragestellung lässt alle Deutungen offen, welche
empirischen Daten gesammelt werden können.
Wir können nicht die notwendigen Variablen
kontrollieren (Art der Werbung), um ein Experiment
umzusetzen.
Formulierung der Fragestellung
und Hypothesen
Fragestellung
Behauptung (Hypothese)
testbar ‚richtig‘ oder ‚falsch‘
(mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit)
Vorbedingungen: Überprüfbarkeit
 Widerspruchsfreiheit (keine inneren, logischen Widersprüche)
 Kritisierbarkeit (mögliche Ergebnisse müssen zur Falsifikation führen,
oder ihren Bestätigungsgrad/Bewährungsgrad absenken können)
Operationalisierbarkeit (Begriffe, die in Hypothesen vorkommen
müssen beobachtbaren Daten zugeordnet werden können)
 Aufstellung der Hypothese vor der Überprüfung (sonst
unwissenschaftlich)
-> Hypothesen grundsätzlich überprüfbar
nächster wichtiger Schritt: Beurteilung von Hypothesen (Wenn
sie also mehrere Hypothesen aufgestellt haben, müssen sie entscheiden welche
Hypothesen gut sind)
Übung 1: Hypothesen
4 Gruppen, je ein Artikel
Bitte bearbeitet Abstract/ Introduction des Artikels unter
folgenden Aspekten:
1.
Welche Hypothesen gibt es?
2.
Beurteilung der Vorbedingungen der Überprüfbarkeit
Der empirische Forschungsprozess
Idee und Erkundung („Das Problem“)
Formulierung der Fragestellung und Hypothesen
Planung der empirischen Untersuchung
Auswertung der empirischen Untersuchung
Interpretation und Präsentation der Ergebnisse
Ein Versuchsplan:
Warum?
Was wird definiert?
Welche Versuchspläne?
Was ist ein Versuchsplan?
Unter einem Versuchsplan (Design) versteht man ein
standardisiertes, routinemäßig anwendbares Schema
(Strukturschema).
Es bestimmt Aufbau, Kontrolle und ermöglicht die
methodologische Bewertung einer empirischen
Untersuchung.
Was ist ein Versuchsplan?
definiert die Variable(n), die vom Versuchsleiter gezielt
manipuliert werden (unabhängige (erklärende)
Variable(n))
die Auswirkung dieser Manipulation auf eine Messgröße,
die abhängige (auch erklärte) Variable, wird gemessen
Bsp.: Erhöht Schokoladen-Werbung den Schokoladenkonsum
von Kindern?
Was ist hier die UV und was die AV?
Was definiert ein Versuchsplan?
Die Gütekriterien:
Kausaltheroretische (a priori!) Hypothese vorhanden
(Kausale Beziehung)
Experimentelle Variable manipulierbar (Unabhängige
Variable)
Alle übrigen Versuchsbedingungen kontrollierbar
(Störvariable)
Was sind Störvariablen?
Variable, die vermutlich ebenfalls die AV beeinflusst
Wirkung soll im momentanen Experiment
neutralisiert werden, weil sie den Effekt der UV
stören würde
Nicht alle beliebigen Variablen werden als
Störvariablen behandelt, sondern nur die relevanten
Störvariable
(SV)
???
Unabhängige
Variable
(UV)
Abhängige
Variable
(AV)
Werbung (Schokolade vs.
andere Süßigkeiten)
Schokoladenkonsum
Versuchsplan: Beispiele
Einfaktorieller Plan:
1x2
Therapieform
Psychoanalyse
Patienten mit Major
Depressive Disorder
(MDD)
Gruppe 1
Verhaltenstherapie
Gruppe 2
Beispiel 2 eines Versuchsplans
Zweifaktorieller Plan: 2 x 2
männlich
Geschlecht
des
weiblich
Therapeuten
Therapieform
Psychoanalyse
Verhaltenstherapie
Gruppe 1
Gruppe 2
Gruppe 3
Gruppe 4
Der empirische Forschungsprozess
Idee und Erkundung („Das Problem“)
Formulierung der Fragestellung und Hypothesen
Planung der empirischen Untersuchung
Auswertung der empirischen Untersuchung
Interpretation und Präsentation der Ergebnisse
Auswertung und Darstellung der Ergebnisse
• DGP (APA) Richtlinien zur Manuskriptgestaltung
Fragen?
…vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
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