Probeprüfung KK Politische Ökonomie [email protected] December 26, 2010 1 Spieltheorie 1.1 Spiel 1: A gegen B B A gB 1,1 0,3 gA sA sB 3,0 2,2 Spiel 1 1. Welche Strategien sind dominant, welche sind dominiert? 2. Wo befindet sich das Gleichgewicht? 3. Um was für ein Gleichgewicht handelt es sich? 4. Ist das Gleichgewicht pareto-effizient? 5. Wie heisst dieses Spiel? 1.2 Spiel 2: Die Schlacht in der Bismarck-See Im Jahr 1943 standen sich die USA und Japan in einer Schlacht an der Küste von Papua-Neuguinea gegenüber. Die beiden Flottenadmiräle Kenney und Imamura haben beide die Strategien Norden und Süden zur Auswahl. Kenney Imamura Norden Süden 2,-2 2,-2 1,-1 3,-3 Norden Süden Spiel 2: Die Schlacht in der Bismarck-See 1. Welche Strategien sind dominant, welche sind dominiert? 2. Sind sie stark oder schwach dominiert? 3. Wo befindet sich das Gleichgewicht? 4. Um was für ein Gleichgewicht handelt es sich? 5. Ist das Gleichgewicht pareto-effizient? 1 1.3 Spiel 3: Kampf der Geschlechter Reto und Regula entscheiden sich für ein Abendprogramm. Wenn sie den Abend alleine verbringen, haben sie beide keinen Spass. Wie sehr sie den Abend gemeinsam geniessen, hängt aber von der Veranstaltung ab. Reto bevorzugt die Oper, aber Regula möchte lieber ins Kino. Reto Regula Oper Kino 2,1 0,0 0,0 1,2 Oper Kino Spiel 3: Kampf der Geschlechter 1. Welche Strategien sind dominant, welche sind dominiert? 2. Wo befindet sich das Gleichgewicht? 3. Um was für ein Gleichgewicht handelt es sich? 4. Ist das Gleichgewicht pareto-effizient? 1.4 Spiel 4: Das Granatenspiel Meier, ein netter Mann, hat 1000 Franken. Müller, ein Verrückter, hat eine Granate. Er verlangt von Meier die 1000 Franken, ansonsten, so droht er, sprengt er seine Granate und bringt damit beide um. Meier entscheidet sich also zuerst, ob er die 1000 Franken bezahlen will oder ob er sich weigert. Falls er bezahlt, so endet das Spiel. Falls er sich weigert, muss sich Müller entscheiden, ob er die Granate sprengt. Meier zahlen weigern -2,2 Müller nicht sprengen 0,0 Spiel 4: Granatenspiel 1. Wie findet man ein Gleichgewicht in sequentiellen Spielen? 2. Wo befindet sich das teilspielperfekte Gleichgewicht? 3. Gibt es ein nicht-teilspielperfektes Gleichgewicht? Wenn ja, wo? 4. Ist das teilspielperfekte Gleichgewicht plausibel? 2 sprengen -5,-5 2 Mikroökonomie 2.1 Nutzenmaximierung 1 2 Nutzenfunktion: u(x1 , x2 ) = x13 x23 Budgetrestriktion: p1 x1 + p2 x2 = y wobei xi die Menge des Gutes i bezeichnet. wobei pi der Preis des Gutes i bezeichnet. Preise: p1 = 4, p2 = 2 Budget: y = 120 1. Berechne die Grenzrate der Substitution (MRS). 2. Stelle die Optimalitätsbedingung auf. 3. Was sind die optimalen Mengen x⋆1 und x⋆2 ? 4. Stelle die individuelle Nachfragefunktion x⋆1 (p) des Gutes 1 auf. 5. Wie verändert sich die Nachfrage, wenn der Preis p1 steigt? 2.2 Profitmaximierung Erlösfunktion: R(q) = pq wobei p = 4 der Preis und q die Menge eines Gutes ist. Kostenfunktion: C(q) = q 2 − 2q 1. Stelle die Optimalitätsbedingung auf. 2. Berechne die optimal produzierte Menge von q ⋆ . 3. Stelle die individuelle Angebotsfunktion q ⋆ (p) auf. 4. Wie verändert sich das Angebot, wenn der Preis steigt? 2.3 Marktgleichgewicht Individuelle Nachfragefunktion: qi (p) = 20 − 15 p Konsumenten ist. wobei qi (p) die Nachfragefunktion des i-ten Individuelle Angebotsfunktion: qk (p) = 10 + 18 p Produzenten ist. wobei qk (p) die Angebotsfunktion des k-ten Homogene Marktteilnehmer: Es gibt vier identische Produzenten und fünf identische Konsumenten. 1. Berechne die aggregierte Nachfragefunktion q d (p). 2. Stelle die aggregierte Angebotsfunktion q s (p) auf. 3. Berechne die Gleichgewichtsmenge q ⋆ und den Gleichgewichtspreis p⋆ . 3 3 Theorien der Politischen Ökonomie 3.1 Demokratietheorie Betrachte folgende zwei Abstimmungen über zwei Gesetzesvorschläge A und B. In den Zellen der Tabelle sind die Nutzen der Policies für die drei Parteien X, Y und Z. Partei X Partei Y Partei Z Policy A 1 -5 3 Policy B -2 -1 4 Tabelle 1: Abstimmung über Policies A und B 1. Welche Policies werden angenommen? 2. Wie hoch ist der Nutzen jeder Partei nach der Abstimmung? Wie hoch ist ihr gemeinsamer Nutzen? 3. Wie sieht ein politisches Tauschgeschäft (Logrolling) aus, von dem beide Seiten profitieren? Transfers sind nicht erlaubt. 4. Wie hoch ist der Nutzen jeder Partei nach der Abstimmung, wenn das Tauschgeschäft zustande kommt? 5. Wie hoch ist ihr gemeinsamer Nutzen nach dem Logrolling? Ist Logrolling pareto-effizient? Ist es politisch effizient? 6. Warum würde die Einführung einer Punktwahlregel keinen Einfluss auf die Abstimmung haben? 3.2 Bürokratietheorie 1. Definiere Moral Hazard. Wie kann das Problem gemindert werden? 2. Definiere Adverse Selection. Wie kann das Problem gemindert werden? 3. Wer ist in den folgenden Beispielen der Principal, wer ist der Agent ? Handelt es sich um Moral Hazard oder Adverse Selection? • Seit Polen in der NATO ist, macht es in politischen Verhandlungen mit Russland keine Konzessionen mehr. • Die Schweizer lieben Demokratie. Es beteiligen sich aber nur die Hälfte der Bürger an Wahlen. • Diktatoren sind oft von inkompetenten Ja-Sagern umgeben und treffen deshalb falsche Entscheidungen. • Seit Portugal in der EU ist, hat es ständig hohe Budgetdefizite. • Viele Politiker sind mehr an der Macht als am Wohl der Bürger interessiert. 4 3.3 Theorie der Interessensgruppen Die Orange Revolution in der Ukraine im Jahr 2004 war erfolgreich, während die Proteste im Iran nach den Wahlen 2009 zu keiner Revolution führten. Welche Vermutungen kann man mithilfe der Theorie des kollektiven Handelns von Mancur Olson über die Interessensgruppen machen, die hinter den Protestbewegungen in der Ukraine und dem Iran standen? Beurteile folgende Aspekte 1. Anzahl Akteure. 2. Nutzen des grössten Mitglieds. 3. Privates Gut für Mitglieder der Interessensgruppe. 4. Macht Olsons Theorie plausible Voraussagen? 5