Realienfragen aus Griechisch

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GRIECHISCHE REALIEN Seite - 1
Philos.-Theol. HS Bened. XVI. Heiligenkreuz
Inst. f. Spirit. Theol. & Religionswissenschaft
Lernstoff/ Prüfungsanforderungen für das
GRAECVM
Stand 2015
Doz. OStR. Prof. i. R. Dr. Leo Bazant-Hegemark
KURZE ZUSAMMENSTELLUNG
DER
GRIECHISCHEN REALIEN
THEMENBEREICH
SEITE
I. SEMESTER
Der Trojanische Krieg................................................................................................2
Irrfahrten des Odysseus und griechische Kolonisation ..............................................3
Entwicklung der griechischen Polis............................................................................4
Die Entwicklung der griechischen Demokratie...........................................................4
Athen.........................................................................................................................5
Topologie Athens, insbes. der Akropolis....................................................................6
Sparta........................................................................................................................7
Die Perserkriege........................................................................................................8
Die Pentekontaetie ....................................................................................................9
Der Untergang der Polis ............................................................................................9
Alexander und die Eingliederung in das römische Reich ...........................................9
Griechische Religion und Götterwelt.........................................................................10
Opfer und Feste .......................................................................................................11
Ursprung und Bedeutung von Delphi ........................................................................13
Ursprung und Bedeutung von Olympia .....................................................................13
II. SEMESTER
Die Entwicklung der griechischen Schrift .................................................................14
Land und Sprachformen (Dialekte) ...........................................................................15
Das Griechische Epos und Homer............................................................................16
Ilias und Odyssee .....................................................................................................17
Griechische Lyrik ......................................................................................................18
Das griechische Theater...........................................................................................18
Die Dichter der Tragödie und Komödie.....................................................................19
Die Historiker
Herodot von Halikarnass ..........................................................................................20
Thukydides und Xenophon .......................................................................................21
Die Vorsokratiker......................................................................................................22
Philosophie (Sokrates, Plato, Aristoteles) .................................................................23
Drei Stile anhand der griechischen Säulenformen ....................................................24
Die Klassik der griechischen Kunst...........................................................................25
GRIECHISCHE REALIEN Seite - 2
Zusammenstellung Wolfgang Egerdacher
Der Trojanische Krieg ist ein zentrales Ereignis der griechischen Mythologie. Homers Ilias
schildert entscheidende Kriegsszenen während der Belagerung der Stadt Troja (Ilion) durch das
Heer der Griechen. Dabei wird insgesamt allerdings nur von 51 Tagen der zehnjährigen Belagerung
berichtet.
Kurzüberblick:
Der Brand Trojas: Mythischer Auslöser des Trojanischen Krieges war die Entführung der
Helena, Gattin des Menelaos, durch Paris, den Sohn des trojanischen Königs Priamos. Daraufhin
zogen die vereinten Griechen gegen Troja, um die Schmach zu rächen. Trotz zehnjähriger
Belagerung gelang es jedoch nicht, die stark befestigte Stadt zu erobern.
Auf Rat des Odysseus bauten die Griechen endlich ein großes hölzernes Pferd, in dem sich
die tapfersten Krieger versteckten. Die Schiffe täuschten die Abfahrt vor. Die Trojaner holten
entgegen den Warnungen der Kassandra und des Priesters Laokoon das Pferd in die Stadt. In der
Nacht kletterten die Griechen aus ihrem Versteck, öffneten die Tore und konnten so die Trojaner
überwältigen. Aus dieser Begebenheit heraus entstand der bis heute gängige Begriff des
Trojanischen Pferdes. In einer anderen Version heißt es, dass die Griechen das Pferd so groß
gebaut hatten, dass es nicht durch Trojas Tore gepasst hätte. So haben denn die Trojaner die
eigenen Mauern eingerissen, um das hölzerne Pferd in die Stadt zu holen.
Mythos des Trojanischen Krieges: Die Göttinnen Hera, Athene und Aphrodite waren
zusammen mit den übrigen olympischen Göttern zur Hochzeit des sterblichen Helden Peleus mit
der Göttin Thetis eingeladen. Eris, die Göttin der Zwietracht, war hingegen nicht eingeladen worden.
Sie warf daraufhin einen goldenen Apfel in die Runde, mit der Inschrift Kalliste (der Schönsten), und
löste damit einen Streit zwischen Hera, Athene und Aphrodite aus, weil jede der Göttinnen den Apfel
für sich beanspruchte.
Das Urteil des Paris: Die drei baten Zeus, zu entscheiden, welche von ihnen die Schönste sei.
Dieser wollte es jedoch klugerweise vermeiden, sich diese Wahl aufzubürden, da Aphrodite und
Athene seine Töchter und Hera seine Ehefrau und Schwester waren. Also ließ er Hermes kommen
und trug ihm auf, die Göttinnen zu Paris, dem schönen, wenngleich verstoßenen Königssohn Trojas
zu bringen, damit dieser entscheide.
Alle drei Göttinnen versuchten Paris’ Gunst durch Bestechung zu erlangen: Hera versprach
politische Macht und Dominanz in Asien, Athene Weisheit und Kriegskunst. Aphrodite jedoch las
Paris’ Wünsche am klarsten, indem sie ihm die schönste Frau auf Erden versprach, nämlich Helena.
Diese war allerdings bereits die Frau des Königs Menelaos von Sparta. Jedenfalls sprach Paris den
„Eris-Apfel“ der Aphrodite zu, womit er sich den Zorn der anderen beiden Göttinnen zuzog. Diese
versuchten nun, ihm zu schaden, wo sie konnten.
Die Flucht von Paris und Helena: Bevor Helena die Gattin des Menelaos geworden war,
hatten viele der Griechenkönige, die alle untereinander verfeindet waren, um sie geworben.
Um nach der Wahl ihres Bräutigams den Frieden in Griechenland zu erhalten, hatte Odysseus
dazu geraten, dass alle Bewerber einen Eid ablegen sollten, Helenas Wahl anzuerkennen und die
Ehe Helenas zu verteidigen.
Als Paris nun Helena traf, löste Aphrodite ihr Versprechen ein und sorgte dafür, dass Helena
sich in Paris verliebte. Beide flohen gemeinsam nach Troja. Die unter den Griechen von Menelaos
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aufgerufenen Eidpflichtigen zogen unter dem Heerführer Agamemnon, seinem Bruder und König
von Mykene, gegen Troja, sehr zur Freude von Hera und Athene.
Historie des Krieges: Der Krieg, so er denn stattgefunden hat, wird heute auf das 12. oder 13.
Jahrhundert v. Chr. datiert. Die Stadt Troja liegt im Nordwesten der heutigen Türkei und die dort
gefundenen Ruinen wurde 1871 bei Ausgrabungsarbeiten als das von Homer beschriebene Troja
identifiziert (Ausgrabungen am Hügel Hissarlik). Inhaltliche Hinweise datieren die Ereignisse auf die
Bronzezeit oder die Zeit Mykenes, also auf mindestens zehn Jahrhunderte v. Chr.
Der Finder und erste Ausgräber von Troja war Heinrich Schliemann.
Zusammenstellung Thomas Skrianz
Kolonisation war eine uralte Daseinsbewältigung, die die Griechen seit vielen Jahren
anwendeten. Kolonisierung entstand aus dem Wunsch, das vermeintlich zu enge und kleine eigene
Land in der Ferne zu erweitern. Es fuhr ein Team von Handwerkern mit Auswanderungswilligen
dorthin, wo man neues gutes Land erhoffte, dann ließ man sich dort nieder. Die Kontakte zur
Mutterstadt hielt man eng, so gut es möglich war.
1000 v. Ch. Alle ägäischen Inseln sowie die Griechenland gegenüberliegende kleinasiatische
Küste sind von den Griechen besiedelt. Wenige archäologische Funde und linguistische Indizien
(das „dunkle Jahrhundert“).
Meer.
734 bis etwa 580 v. Ch. Die junge od. die „Große Kolonisation“.
Diese hatte zwei Hauptrichtungen:
Einmal nach Norden entlang der nordägäischen Küste und nach Nordosten ans schwarze
Eine zweite Richtung nach Westen-Sizilien und Unteritalien. Die Zahl der Mittelmeerstädte in
dieser Zeit wurde fast verdoppelt.
Militärische Erfolge beruhten auf einer „Nadelstichtaktik“. Kleine Gruppen, 100 bis 300 Mann,
besetzten nur eng begrenzte Räume und Orte. Da es dort noch keine großen Staatsgebilde gab,
blieb der Widerstand lokal und begrenzt. Die Griechen kamen durch ihre Kolonisationsbewegungen
mit vielen Völkern in Kontakt, von denen sie bereitwillig lernten.
Vielleicht deuten die Fahrten des Odysseus auf frühe Wanderungen hin. Der Grund ist
allerdings ein völlig anderer: Weil Poseidon dem Odysseus nach dem Fall von Troja andauernd oder
immer noch zürnte, ließ er gegen den Willen anderer Götter den Helden mit seinen Gefährten auf
allen Meeren umherirren. Die dem Odysseus gnädig gestimmten Götter, insbesondere seine
Schutzgöttin Athene, brachten ihn aber letztendlich doch nach Hause. Seine Gattin Penelope und
der mittlerweise groß gewordene Sohn Telemach hatten ihn nie aufgegeben. Doch erwarteten den
Odysseus unzählige Freier, die sich wohl bewirten ließen und penetrant um die vermeintliche Witwe
warben. In einem blutigen Gemetzel tötet Odysseus alle Freier, in einem antiken Happy-End klingt
die Geschichte aus. Seit zweieinhalbtausend Jahren ist sie ein Bestseller.
Alle Versuche, der Odyssee reale Schauplätze zuzuweisen, sind nach wie vor umstritten.
Schon Herodot hat dies mit wenig Erfolg versucht. Nur wenige Textstellen nennen existierende Orte,
z. B. Thrakien, Kap Malea, Kythera, Ithaka. Ein Vorgebirge bei Neapel trägt noch heute den Namen
Kap Circeo.
Es könnte auch sein, dass erste mündliche Fassungen (seit 1150 v. C.) mit
außergewöhnlichen Nacherzählungen erfolgloser Kolonisationsversuche angereichert und von
Homer mit einem epischen Rahmen versehen wurden.
GRIECHISCHE REALIEN Seite - 4
Zusammenstellung Frater Nikodemus O.Cist.
Als Polis (Stadt, Staat) bezeichnet man den antiken griechischen Stadt oder Gemeindestaat
mit einem Stadtkern und dem dazugehörigen Umland.
Ursprünglich war die Polis eine befestigte Höhensiedlung (Akropolis: Oberstadt, Stadtburg), in
deren Schutz sich spätestens seit dem 8. Jahrhundert v. Chr., Siedlungen mit städtischem
Charakter entwickelten. Die geographischen Besonderheiten Griechenlands, nämlich kleinräumige
fruchtbare Ebenen, die von Gebirgen umschlossen sind, förderten das Entstehen kleiner politischer
Einheiten, die sich bald als souveräne Stadtstaaten verstanden. In ihrem Streben nach innerer
Unabhängigkeit entwickelten die Poleis eigene Gesetzte und politische Institutionen (Autonomia).
Zur Sicherung der äußeren Unabhängigkeit wurde die allgemeine Wehrpflicht mit Selbstausrüstung
eingeführt. Entsprechend hatten die Poleis auch eigene Zahlungsmittel (Münzen), spezifische
Kalender, sowie eigene Feste und Heiligtümer, denn jede Polis war eine religiöse Gemeinschaft mit
einer Schutzgottheit, z.B. Athena Polias für Athen. Zu Beginn herrschte in den Poleis die Oligarchie,
d. h. die Herrschaft einiger weniger adeliger Großgrundbesitzern über die Freien, Halbfreien,
Sklaven und Arme.
Im 6. und 7 Jahrhundert beginnt die Zeit der Einzelherrscher (Tyrannen). Einzelne
Usurpatoren aus dem Adel reißen mit Hilfe der unzufriedenen Kleinbürger und Bauern die
Herrschaft an sich.
Am Schluss dieser Entwicklung steht die Demokratie mit der Verleihung der Bürgerrechte an
immer breitere Schichten aus der Bevölkerung.
Die Poleis blieben auch unter römischer Herrschaft bestehen und das aufstrebende
Christentum fand in den alten städtischen Zentren seine ersten Missionsgebiete, z. B. Korinth,
Ephesus.
Zusammenstellung Frater Maternus Richard Schöppe O. Cist.
Die Bedeutung der Demokratie zeigt sich nicht nur als Herrschaftsform der modernen Staaten
und als soziale Utopie der freien Selbstbestimmung aller, sondern auch in den Versuchen totalitärer
Regime, ihr Machtmonopol demokratisch zu legitimieren. Ihre antike Entstehung in der Polis Athen war
ein außergewöhnlicher Prozeß, der nicht mit den Kämpfen unterprivilegierter Schichten um politische
Partizipation in der Neuzeit verglichen werden kann. Durch die Machtkämpfe der die griechische Polis
beherrschenden Adelsgeschlechter wurde die Bauernschaft im 7. Jahrhundert v. Chr. in
Schuldknechtschaft gestürzt. Die gewaltsamen Aufruhr gegen diese Ausbeutung versuchte Solon
beizulegen. Aufgrund der ökonomischen Besserstellung der Bauern sowie der Aufwertung der Polis
durch Volksrichter und Kulte entstand danach eine größere Aufmerksamkeit für die politische Kultur.
Das timokratische System und das Klagerecht der Bürger (Popularklage) sollten die politische Form
der gesellschaftlichen Verantwortung umstrukturieren. Die timokratische Staatsverfassung stufte die
Rechte und Pflichten der Staatsbürger, insbesondere das Wahlrecht, nach dem Einkommen ab. Die
Tyrannis des Peisistratos, der mit Hilfe der Kleinbauern an die Macht gekommen war, führte die
Reduzierung wichtiger Adelsvorrechte seit ca. 560 v. Chr. weiter. Seit der Verfassungs- bzw.
Phylenreform des Kleisthenes 508/ 507 v. Chr. bildeten Delegierte proportional zur Bevölkerungszahl
den »Rat der Fünfhundert«. Jede der 10 Phylen (Bezirke) bestimmte danach durch Los 50 Männer, die
dann die Regierung bildeten. Dabei wechselte die Regierungsverantwortung nach dem
Rotationsprinzip zwischen den einzelnen Phylen. Durch das Scherbengericht (Ostrakismus) seit 487 v.
Chr. konnten einzelne Personen verbannt werden, wodurch diktatorischen Tendenzen vorgebeugt
wurde. Den Imperialismus der im »Attischen Seebund« aufsteigenden Seemacht Athen begleitete
innenpolitisch unter Ephialtes die Aufwertung der besitzlosen Flottenmannschaften (Theten) und 462 v.
Chr. die endgültige Entmachtung der Adelsregierung. Der regelmäßige Wechsel der politischen
GRIECHISCHE REALIEN Seite - 5
Herrschaft sowie die Verteilung staatlicher Gelder unter Perikles im 5. Jahrhundert - u.a. für
institutionelle Aufgaben und für die Flotten- und Baupolitik - formte die Konsensbildung und Identität
der Bürger und vollendete die Demokratie. Relativiert wurde dieser Prozeß durch den Ausschluß der
Frauen und Sklaven von den politischen Freiheiten.
Antike - Entwicklung der Demokratie in Athen
Die Anfänge Athens sind mit der Akropolis verbunden. Bereits 1400 v. Chr. wurde sie in der Art
der Anlagen von Mykene, Tiryns und anderer Befestigungen der Bronzezeit erbaut. In dieser Zeit und
im anschließenden „dunklen Zeitalter“ (1200-900 v. Chr.) war Athen in Attika ein Kleinstaat unter vielen.
Der frühe Stadtstaat
Mitte des 9. Jahrhunderts v. Chr. wurde das umliegende Territorium, darunter der Seehafen
Piräus, zum Stadtstaat von Athen eingemeindet. Als die Monarchie durch die aristokratische
Oberschicht abgelöst wurde, standen dem gemeinen Bürger nur wenige Rechte zu. Die Stadt wurde
vom Rat der ältesten regiert, der drei, später neun höchste Beamte, Archonten, ernannte, die für
Kriegsführung, Religion und Gesetz zuständig waren. Die Unzufriedenheit mit dem Adelsstaat löste
den erfolglosen Versuch Kylons aus, eine Tyrannis zu errichten. Anhaltende Unruhen führten zu einem
strengen, aber erstmals schriftlich aufgezeichneten Rechtskodex (621 v. Chr.). Solon wurde schließlich
594 v. Chr. zum Archon ernannt. Er setzte einen Rat, eine Volksversammlung und Gerichte ein, um die
innenpolitischen Verhältnisse zu stabilisieren. Er förderte den Handel, reformierte das Münzsystem und
lud ausländische Kaufleute in die Stadt ein. Seine Reformen erzielten aber nur einen Teilerfolg. Solon
konnte auch nicht verhindern, dass sich Peisistratos zum Tyrannen erhob und den Adel endgültig
entmachtete. Er vergrößerte den Versammlungsort von Solons Rat auf der Agora, dem Marktplatz, und
baute einen neuen Tempel der Athene (Schutzgöttin der Stadt) auf der Akropolis. Peisistratos. Der
Tyrann und seine Söhne leisteten viele öffentliche Arbeiten. Kleisthenes führte eine grundlegende
Neuordnung des attischen Staates durch, mit der er eine gleichmäßige politische Repräsentanz aller
Teile Attikas erreichte. Außerdem führte er das Scherbengericht ein.
Die Klassische Zeit
480 v. Chr. wurde Athen von den Persern geplündert und beinahe völlig zerstört. Der athenische
Führer Themistokles begann nach dem Sieg über die persischen Invasoren bei Salamis mit dem
Wiederaufbau der Stadt. Zur Befestigung wurden Wälle um Athen und Piräus errichtet. Seine Arbeit
wurde von Perikles fortgesetzt. Perikles ließ aus Athen eine große Stadt entstehen. Er belebte die
Agora, auf der mit dem Handel von Waren aus aller Welt begonnen wurde. Als Kopf des Delischen
Bundes der griechischen Stadtstaaten wurde Athen nun zu einer Reichsmacht. In den Gerichten der
Stadt wurden Fälle aus dem gesamten ägäischen Gebiet verhandelt. Die Kultur erlebte eine Blütezeit.
Die Stadt wurde mit ihrer demokratischen Verfassung und ihrer brillanten Lebensart zur „Schule der
Hellas“.
Zusammenstellung Johannes Kaltner
Einleitung
Athen, Stadt im Südosten Griechenlands, Hauptstadt und größte Stadt des Landes. Athen liegt
in der Attischen Ebene auf dem griechischen Festland. Zwei kleinere Flüsse, der Kifisos im Westen
und der Illisos im Osten, fließen durch die Stadt. Das wirtschaftliche, kulturelle und politische Leben
in Griechenland wird maßgeblich von Athen bestimmt.
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Geschichte
Der Frühe Stadtstaat: Die Anfänge Athens sind mit der Akropolis verbunden. Bereits 1400 v.
Chr. wurde sie in der Art der Anlagen von Mykene, Tiryns und anderer Befestigungen der
Bronzezeit erbaut.
Als die Monarchie durch die aristokratische Oberschicht abgelöst wurde, standen dem
gemeinen Bürger nur wenige Rechte zu. Solon wurde schließlich 594 v. Chr. zum Archon ernannt.
Doch auch Solon konnte nicht verhindern, dass sich 560 v. Chr. Peisistratos zum Tyrannen erhob
und den Adel endgültig entmachtete.
Die klassische Zeit: 480 v. Chr. wurde Athen von den Persern geplündert und beinahe völlig
zerstört. Der athenische Führer Themistokles begann nach dem Sieg über die persischen Invasoren
bei Salamis mit dem Wiederaufbau der Stadt. Unter Perikles wuchs Athen zu einer großen Stadt
heran. Er belebte die Agora, auf der mit dem Handel von Waren aus aller Welt begonnen wurde.
Als Kopf des Delischen Bundes der griechischen Stadtstaaten wurde Athen nun zu einer
Reichsmacht. Die Stadt wurde mit ihrer demokratischen Verfassung und ihrer brillanten Lebensart
zur „Schule der Hellas”. Nachdem Athen im Peloponnesischen Krieg (431-404 v. Chr.) durch Sparta
eine Niederlage erlitt, setzte der Niedergang der Stadt ein. Trotzdem war die Philosophie weiterhin
ein reges Betätigungsfeld. Im 4. Jahrhundert v. Chr. wurden die Philosophenschulen, Platons
Akademie und das Lykeion des Aristoteles gegründet.
Fremdherrschaft: Obwohl Athen 338 v. Chr. seine Unabhängigkeit an Makedonien verlor, war
die Stadt weiterhin ein bedeutendes Kulturzentrum. 146 v. Chr. fiel die Stadt an Rom, was die gute
Beziehung zu den Römern erst trübte, als diese Athen 86 v. Chr. plünderten und viele Bauwerke
zerstörten.
529 n. Chr. schloss Kaiser Justinian die als gottlos gebrandmarkten Philosophenschulen und
beendete damit die klassische Tradition der Stadt.
Zusammenstellung Fr. Nikolaus OCist.
Allgemeine Infos: Hauptstadt Griechenlands, ca. 2.805.262 Ew., wichtigste Metropole
Südosteuropas, eine der ältesten Städte Europas, etwa 7500 Jahre alt.
Entstehungssage: Athene u. Poseidon buhlten um Gunst der Bewohner, beide sollten
Einwohnern ein Geschenk machen, schönste sollte Namensgeber entscheiden, Poseidon schenkte
Brunnen, der spuckte aber nur Salzwasser, Athene Olivenbaum, der Nahrung, Olivenöl u. Holz
spendete, sie gewann.
Geschichte und Stadtbild: von König Kekrops I. gegründet; König Theseus soll die
verschiedenen Teile der Landschaft Attika zu einer Polis vereinigt haben, so wurde Athen größter
griechischer Stadtstaat neben Sparta, bereits 6. Jh. v. Chr. sehr einflussreich, 480 v. Chr. unter
persischen König Xerxes zerstört u. geplündert, Wiederaufbau, um 450 v. Chr. unter Führung von
Perikles kulturelle und politische Blüte, folgende 40 Jahre pompöse Bauwerke, Höhepunkt des
politischen und kultururellen Einflusses als Attische Demokratie u. Führungsmacht im attischen
Seebund 5./ 4. Jh. v. Chr. (klassische Zeit), Geburtsstätte von Humanismus und Demokratie,
bedeutende Menschen (Philosophen Sokrates, Plato, Aristoteles, Dramatiker Sophokles,
Aristophanes, Euripides, Historiker Herodotus, Thukydides, Xenophon, Bildhauer Phidias,
Praxiteles), 404 v. Chr. Niederlage im Peloponnesischen Krieg gegen Sparta, Rückerlangung der
Unabhängigkeit, nach 383 v. Chr. Herrschaft der Mazedonier, 197 v. Chr. Befreiung mit Hilfe der
Römer durch Kampf bei Kynoskephalai, 86 v. Chr. Einverleibung in Römisches Reich, Athen blieb
aber intellektuelles und philosophisches Zentrum der damaligen Welt, Untergang des antiken Athen
529 n. Chr. Schließung der letzten Philosophenschulen (Justinian I.), slawische Einfälle spätes 6.
Jhdt.
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Akropolis: Älteste Stadtanlage, usprgl. mykenischer Palast (1300 v. Chr.), Burg und
Tempelbezirk, Wohnort der Könige von Attika, nach Perserkriegen von Perikles prächtig ausgebaut,
religiöser Mittelpunkt. Parthenon (‚Jungfrauengemach‘) Tempel der Stadtgöttin Pallas Athena
Parthenos, als Dank für Rettung nach letztem Perserkrieg, mit 11m hohen Gold-Elfenbein-Kultbild
von Phidias, später Schatzkammer und Bundeskasse des Attischen Seebundes.
Olympieion: Tempel des Zeus, gewaltigster Tempel des griechischen Festlands, erbaut 6. Jh.
v. Chr., aber erst unter Kaiser Hadrian um 131/ 132 n. Chr. vollendet.
Pnyx Hügel westl. der Akropolis, seit Reformen des Kleisthenes um 508 v. Chr. bis 330 v. Chr.
Ort der Volksversammlung (Ekklesia) bis sie ins Dionysostheater umzog.
Dionysostheater Südhang der Akropolis, Ort der jährlichen Dionysien, aus kultischen
Gesangs-, Tanz- und Opferriten hervorgegangene Theatervorführungen zu Ehren von Dionysos,
Gott des Weins und der Ekstase, Uraufführungen der klassischen Tragödien der Dramatiker
Aischylos, Sophokles und Euripides sowie der Komödien des Aristophanes, ab 330 v. Chr. Ort der
Volksversammlung.
Erechtheíon: eigentliche Kultplatz des Akropolis-Felsens, am Eingang war Altar des Zeus
Hypatos, auf dem nichts Lebendiges geopfert wurde, lediglich „Opferkuchen“.
Propyläen: große Eingangshalle, 2 mächtige Säulenflügel, prunkvolle Malereien.
Athena-Nike-Tempel der Nike Apteros (flügellose Göttin des Sieges) bei Propyläen, von
„konservativen“ Fraktion der Athener angelegt, Umgebung war voller Weihegaben und Beute aus
Schlachten.
Areopag „Areshügel“ Felsen nordwestlich der Akropolis, war Ort des obersten Rates, zunächst
Anführer des Hochadels, ab Zeit Solons (6. Jh. v. Chr.) ehemalige Archonten (Vertreter der
obersten Beamten), Staatsaufsicht über Athen, Sakral-, Verwaltungs- und Regierungspflichten,
Blutgerichtsbarkeit, seine Urteile waren unwiderruflich, bedeutende Macht in attischer Verfassung; in
Reformen Solons Boulé gegenüberstellt, bis zu Perikles Einfluss fortwährend beschnitten, Aufgaben
übernahmen Boulé, Heliaia u. Ekklesia, später mehr informellen Einfluss durch bedeutende
Personen, ungewiss ob bei Paulus Ort oder Rat, da letzterer um diese Zeit in Königshalle (Basileios
Stoa) an Agora tagte, die Stadtzentrum, Markt- u. Versammlungen der Polis, Heeres-, Gerichts- u.
Volksversammlungen der freien Bürger war, politische Entscheidungen, Gegensatz zum kultischen
und politischen Machtzentrum der Akropolis, auch religiöse Feste, Säulenhallen zum Verweilen,
kleine Tempel u. Schreine, Tempel der Athena, Pantainos-Bibliothek, Stoa des Attalos (geb. 150 v.
Chr.) Säulenhalle, antikes “Einkaufszentrum”,
Kerameikos Stadtteil der Handwerker, Töpfer.
Hephaisteion Tempel des Schmiede-Gottes und der Athene (Handwerk u. schöne Künste),
bei Wirkungsstätte von Schmieden.
Panathenäisches Stadion 330 v. Chr. unter Demosthenes erbaut für jährliche
Panathenäischen Spiele, bedeutendste Feier des antiken Athen, ca. 1 km östlich der Akropolis, in
natürlicher Mulde, Erneuerung (Hippodrom des Herodes Atticus) in Hufeisenform, Antike ca. 50.000
Zuschauer, unter Römern Arena.
Zusammenstellung Michael Sommer
Ursprünglich wurde Sparta von Eroberern aus dem dalmatinischen-albanischen Raum
gegründet, die zwischen 1050 und 800 v. Chr., in der fruchtbaren Ebene Lakoniens und die dort
lebenden Völker unterdrückten.
Die Bürger des Staates Lakoniens wurden Spartiaten genannt. Ein Spartiate war in der
Volksversammlung (Apella) stimmberechtigt und wählbar.
Periöken (Perioiken) waren freie Bewohner des Umlandes, hatten aber kein politischen
Rechte.
Heloten waren die (Staats-)Sklaven; sie mussten das Land bestellen und Abgaben liefern.
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Die Lebensführung der Spartiaten war militärisch geprägt; jeder männliche Spartiate musste
sich vom achten Lebensjahr an ständiger, zentral beaufsichtigter militärischen Übungen und einer
kasernierten Lebensweise unterwerfen (Hoplit ist der schwerbewaffnete spartanische Soldat).
Seither steht strikte Disziplin, gepaart mit Anspruchslosigkeit in der Lebensführung, für Sparta
schlechthin.
Die Frauen der Spartaner führten ihr Leben weitgehend getrennt von den Männern und
genossen dabei mehr persönliche Freiheit.
Lykurg war der legendäre Stifter der politischen und gesellschaftlichen Ordnung Spartas.
Die Besonderheit der Verfassung war, dass stets zwei Männer aus zwei bestimmten Familien
Könige waren.
Der Rat der Alten (Gerusia) wurde aus 28 über-Sechzigjährigen, von der Volksversammlung
auf Lebenszeit gewählten Adeligen und den beiden Königen gebildet.
Die Gerusia war Gericht und beratendes Kollegium zugleich; sie bereiteten die
Volksversammlungen vor. Jeder über 30- jährige Spartiate hatte Stimmrecht in der
Volksversammlung. Die Volksversammlung durfte nur über Vorlagen der Gerusia oder der Ephoren
(Aufseher) debattieren und abstimmen.
Die fünf Ephoren kontrollierten die Regierung, die Feldherrntätigkeit der Könige und bildeten
den obersten zivilen Gerichtshof.
Religion: Die Religion der Spartaner ähnelte in weiten Teilen der der übrigen Griechen.
Religiöse Kultstätten, wie das Orakel von Delphi, hatten auch für Sparta überregionale Bedeutung.
Athene war die Schutzpatronin der Stadt und auch das Sinnbild für die Krieger Lakoniens.
Weite Teile der Bevölkerung verehrten Artemis.
Apollon wurde während der Karneen-Festlichkeiten (Karneia, im August-September) geehrt. In
dieser Zeit ruhte in Sparta das öffentliche Leben, und es durften auch keine Kriege geführt werden.
Zusammenstellung Christoph Hofstätter
500 - 494 Ionischer Aufstand. Die auf persischen Gebiet angesiedelten Griechen erheben sich.
492
Vernichtung der persischen Flotte am Athosgebirge (durch Stürme. Aufforderung an die
Griechenstädte sich zu unterwerfen (Wasser und Erde) wird von vielen, allen voran
Sparta und Athen abglehnt.
490
1. Perserzug - Darios (Großkönig des perischen Weltreiches) scheitert gegen die
Griechen in der Schlacht bei Marathon (Miltiades; Marathonlauf 42 km).
487 - 483 Flottenbauprogramm – 180 Dreiruderer (Trieren)
480
2. Perserzug – Xerxes I, der die Spartaner schon am Thermopylenpass (Opfertod des
Leonidas mit 300 Spartanern) besiegte, scheitert nun in der Seeschlacht von Salamis
durch die Kriegskunst des Themistokles und der griechischen Flotte.
Bedeutung der Perserkriege:
Die politische und geistige Freiheit der Griechen wird gerettet. Dadurch Enfaltung der griechischen
Kultur.
477
1. Attischer Seebund zur Abwehr der Perser.
Athen wird erste Wirtschaftsmacht. Entfremdung zwischen Sparta und Athen
431 - 404 Peloponnesischer Krieg
421
Friede zwischen Sparta und Athen durch Nikias auf 50 Jahre (Nikiasfriede)
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Zusammenstellung Christoph Hofstätter
Als Pentekontaëtie von
= 50,
= Jahr wird der Zeitraum von 479 v. Chr. – der
Schlacht von Plataiai – bis 431 v. Chr. – dem Beginn des Peloponnesischen Krieges
bezeichnet. Der Begriff wurde von dem antiken Historiker Thukydides geprägt.
Genau 50 Jahre dauert nun die Zeit der klassischen griechischen Hochblüte in der Politik,
Wirtschaft, Philosophie, Literatur, Geschichtschreibung und bildender Kunst, bevor der
Peloponnesísche Krieg die Griechische Welt in Chaos und Lethargie stürzt.
Ausgerechnet mit persischen Hilfsgeldern zugunsten Spartas richten sich die Griechen selbst
zugrunde.
!
Zusammenstellung Johannes Jäger
Mit Ausbruch des Peloponnesischen Krieges geriet die Welt der griechischen Polis
zunehmend in eine existenzielle Krise.
Der Peloponnesische Krieg zwischen dem von Athen geführten Attischen Seebund und dem
Peloponnesischen Bund unter seiner Führungsmacht Sparta dauerte, unterbrochen von einigen
Waffenstillständen, von 431 v. Chr. bis 404 v. Chr. und endete mit dem Sieg der Spartaner.
Das Hegemoniestreben der größeren Stadtstaaten hatte ein Jahrhundert fast permanenter
Kriege zur Folge. Unter Hegemonie versteht man die Vorherrschaft oder Überlegenheit einer
Institution, eines Staates, einer Organisation oder eines ähnlichen Akteurs in politischer,
militärischer, wirtschaftlicher, religiöser und/ oder kultureller Hinsicht. Versuche auf der Basis einer
Koiné Eiréne, eines Allgemeinen Friedens, zu einer dauerhaften Friedenslösung unter Wahrung der
jeweiligen Autonomie zu gelangen, scheiterten in der 1. Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr.
mehrfach.
Am Ende mussten sich alle Poleis mit Ausnahme Spartas zunächst der makedonischen, dann
der römischen Vorherrschaft beugen. Doch blieben die Poleis in hellenistischer und römischer Zeit
mit ihren charakteristischen Institutionen weiter bestehen und konnten, freilich unter der Kontrolle
des Königs, bzw. des römischen Statthalters und später des Prinzeps, eine gewisse lokale
Autonomie und Freiheit genießen. Das aufstrebende Christentum fand im gesamten Imperium
Romanum seine ersten Missionszentren in diesen alten städtischen Zentren.
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Zusammenstellung Maximilian Rupp
336 v.Chr. Philipp II. wird in Pella, der Hauptstadt Mazedoniens, ermordet.
Sein Sohn Alexander wird Nachfolger.
335 Alexander sichert seine Herrschaft und zwingt die Griechen durch die Zerstörung von Theben, ihn als
Feldherrn für den Persienfeldzug anzuerkennen.
334 Alexander beginnt den Heerzug mit 30000 Mann Fußtruppen und 5000 Reitern. Nach ersten Siegen über
die Perser verbringt er mit seinem Heer den Winter in Gordion, wo er der Sage nach den Gordischen
Knoten mit dem Schwert zerschlägt.
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333 Alexanders Sieg bei Issos über die Perser unter ihrem König Darios III., dessen Familie in die Hand der
Mazedonier fällt.
332 Eroberung der phönizische Hafenstadt Tyros Feldzug nach Ägypten.
331 Alexander wird Ägyptischer Gottkönig und besiegt Darios III. endgültig in der Schlacht bei Gaugamela am
Tigris. Darios III. flieht, wird jedoch vom Satrapen Bessos ermordet.
330 Eroberung der persischen Hauptstadt Persepolis durch die Mazedonen und Griechen. Als Rache für die
Zerstörung Athens 480 wird Persepolis niedergebrannt.
329-326 Alexander erobert die gesamte Welt von Griechenland bis Indien. Nach erfolgreichem Indienfeldzug
kehrt er mit seinem Heer durch die persische Wüste nach Mesopotamien zurück
324 Damit sich Perser, Griechen und Mazedonen aussöhnen, befiehlt Alexander die Massenhochzeit von Susa.
Über 10000 Persertöchter werden an Griechen und Mazedonen verheiratet. Er führt ein einheitliches
Münzsystem für sein Reich ein und gründet ca. 70 Städte, die seinen Namen tragen und die griechische
Kultur bis nach Indien bringen.
323 Im Alter von 33 Jahren stirbt Alexander in Babylon am Fieber.
Daraufhin zerfällt das Alexanderreich in drei Teilreiche (Diadochenstaaten). Diese sind durch die
gemeinsame griechische Sprache und Kultur verbunden.
322 Perdikkas tritt als Reichsverweser für die Reichseinheit ein. Er wird jedoch von den Generälen Antigonos,
Ptolemaios, Seleukos geschlagen. Die Diadochen kämpfen untereinander um die Teilung des
Alexanderreiches.
280 wird mit Seleukos der letzte Diadoche, der Alexander noch gekannt hat, ermordet. Die jetzt bestehenden
Teilreiche werden zu erblichen Königreichen. Die Erben des Antigonos herrschen in Mazedonien und
Griechenland (Reich der Antigoniden), die Erben des Seleukos, die Seleukiden, beherrschen Kleinasien,
Syrien, Mesopotamien und den Osten bis Indien. Die Erben des Ptolemaios, die Ptolemaier, herrschen in
Ägypten und auf Zypern.
215 Philipp V. von Mazedonien schließt mit Hannibal gegen Rom ein Bündnis.
200 Rom landet zum ersten Mal ein Heer in Griechenland, um gegen einen griechischen Staat Krieg zu führen.
200-130 Die Eroberung des griechischen Raums durch Rom.
148 Mazedonien wird römische Provinz.
130 Die Parther erobern das Seleukidenreich.
64 v. Chr. Der römische Feldherr Pompeius gliedert den Osten neu, die Reste des Seleukidenreiches werden
beseitigt. Das Römische Reich grenzt direkt an das Partherreich.
30 n. Chr. Kleopatra, die letzte Ptolemaierkönigin, begeht mit Antonius nach der Niederlage von Aktium
Selbstmord. Ägypten wird als letzter griechischer Staat römische Provinz.
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)
$(
Zusammenstellung Thomas Skrianz
Charakteristisch für die griechische Religion ist ihre Uneinheitlichkeit, die sich in der durch die
landschaftliche Zergliederung Griechenlands bedingten Vielzahl der Götter und Kulte zeigt.
Schon früh stellten sich die Griechen die Götter in Menschengestalt (antropomorph) vor. Die
bedeutendsten griechischen Göttergestalten entstanden durch die Verschmelzung der religiösen
Vorstellung der ägäischen Urbevölkerung und deren der ersten indoeuropäischen Einwanderer (seit
2999 v. C.). In der Blütezeit der mykenischen Kultur entstand auch eine sozial bedingte
Uneinheitlichkeitder griechischen Religion. Die Götter wurden dem Charakter der ritterlichen
Herrenschicht angepasst, während die Landbevölkerung weiter ihre alte Naturreligion pflegte.
In der Folgezeit haben die Dichtungen Homers und Hesiods, der einen Götterkanon aufstellte,
das Bild der griechischen Religion entscheidend geprägt. In der homerischen Religion ist die
Götterwelt rangmäßig geordnet.
An der Spitze stehen die auf dem Olymp wohnenden, daher olympisch genannten zwölf Götter
mit dem Hauptgott Zeus. Zu ihnen gehören Hera, Athene; Apoll, Ares, Dionysos u. a., ihnen wurden
bestimmte Zuständigkeiten zugesprochen, wie etwa der blutige Krieg dem Ares.
Diese wichtigsten zwölf olympischen Götter sind zusammengefasst:
Zeus - Göttervater. Vater von Athene, Apollon, Hermes, Dionysos, Herakles u. a.
Attribute: Adler, Blitzbündel, Zepter
GRIECHISCHE REALIEN Seite - 11
Hera - Familiengöttin, zuständig für: Hochzeiten, Mutterschaft, Geburt
Attr.: Pfau, Kuckuck
Apollon - Gott der Poesie, des Lichtes, der Pest und der Prophetie
Attr.: Saiteninstrument, Pfeil u. Bogen
Artemis - Jungfräuliche Göttin der Jagd und des Mondes
Attr.: Pfeil u. silberner Bogen, Mondsichel
Athene - Göttin der Weisheit, Schutzherrin vieler Helden und Städte, der Wissenschaft, des
strategischen Krieges
Attr.: Eule, Ölbaum, Helm, Speer. Steht vor dem Wiener Parlamentsgebäude.
Ares - Gott des blutigen Krieges
Attr.: Speer, Schild, Helm
Dionysos - Gott des Weines und der Extase
Attr.: Weinranken, Weintrauben, Reh-oder Pantherfell
Hephaistos - Gott der Vulkane, des Feuers, der Schmiedekunst, der Architektur
Attr.:Schmiedehammer
Aphrodite - Göttin der Liebe und Schönheit. Die Schaumgeborene, die Himmlische
Attr.: Schwan, Muschel
Poseidon - Gott des Meeres,der Erdbeben und Pferde
Attr.: Dreizack, Delfin
Demeter- Erdgöttin, Fruchtbarkeitsgöttin.
Attr.: Ährenkranz, Korb mit Pfirsichen oder Blumen
Hermes - Gott der Diebe, des Handels und der Reisenden, Götterbote
Attr.: Flügelschuhe, Reisehut.
Diesen sind viele kleinere Gottheiten untergeordnet.
Die homerischen Götter sind wesensmäßig den Menschen nachgezeichnet, erweisen sich
ihnen gegenüber aber als die Stärken und zeichnen sich darüberhinaus durch Unsterblichkeit aus.
Den Menschen stehen sie mit Interesse und Wohlwollen gegenüber, können sie aber auch strafen
(z. B. bei Verweigerung der Opfergaben, Elternmord, etc.).
Über den Göttern steht das Schicksal (Moira) und beschränkt ihre Macht.
Nach seinem Tod erwartet den Menschen ein Dasein in einer unterirdischen Welt (Unterwelt),
in der er als kraftloses und stummes Schattenbild seiner selbst ohne Bewustsein weiterexistiert.
Zum Kult gehörten Gebete, durch die man Kontakt mit der Gottheit herzustellen versuchte,
Opfer an die Götter, für die Gegenleistungen erwartet wurden, Weihegeschenke und rituelle
Reinigungsakte. Die richtige Durchführung der Riten oblag den Priestern.
Wichtig war auch das Orakelwesen, wobei vor allem das delphiische Spruchorakel des Apoll
Einfluß auf die ganze griechische Welt ausübte.
Der Götterverehrung dienten ferner zahllose Feste; mit überregionaler Bedeutung die
panhellenistischen Feste, besonders die olympischen Spiele.
Mangelnde Volkstümlichkeit und die düsteren Jenseitsvorstellungen der homerischen Religion
führten seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. zur Verbreitung des Dionysoskults, der größere Nähe zur
Gottheit versprach, und des Mysterienwesens, besonders in Eleusis (Mysterien).
Diese auf alten Volksglauben zurückgehenden Kulte traten in Konkurrenz zur offiziellen
Religion der Polis wie auch manche Homer noch nicht bekannte Gottheiten (Asklepios, Hekate,
Kybele, Adonis).
Die Kritik der Philosophie, die im Gegensatz zur griechischen Religion eine eigenständige
Theologie entwickelte, und starke Einfluß orientalischer Religionsformen führten in hellenistischer
Zeit zum Untergang der altgriechischen Religion.
)
*
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Zusammenstellung Elisabeth Pfeffer
Im antiken Griechenland gab es unzählige Rituale welche fest in das tägliche Leben der
Bevölkerung eingebettet waren. Dazu gehörten insbesondere Gebete, Prozessionen, Tieropfer,
Tänze und musikalische und sportliche Wettkämpfe.
GRIECHISCHE REALIEN Seite - 12
Die Prozession: Die Prozessionen waren ein wichtiger Bestandteil des griechischen Alltags.
Es existierten unzählige Arten davon. Sehr wichtig waren die Opferprozessionen, bei denen der
Wert des Opfertiers, jedoch auch die Frömmigkeit der Opfernden zur Schau gestellt wurden. Die
Hochzeitsprozession war ein Teil der offiziellen Eheschließung, außerdem gab es Prozessionen
zum Gedenken an die unterschiedlichsten Ereignisse (z.B. Schlachten). Sie waren gut dazu
geeignet Machtverhältnisse aufzuzeigen, da sie öffentlich zugänglich waren und meistens ein
großes Publikum anzogen. Oft wurde bei einer Prozession ein Götterbild zur Verehrung mitgeführt.
Das Tieropfer: Das Tieropfer war wohl die bedeutendste Form einen Gott zu ehren. Die
Auswahl des richtigen Opfertieres war von großer Bedeutung. Rinder waren zwar die am meisten
und höchsten geschätzten Opfertiere, doch Schafe und Ziegen wurden für alle bedeutenden Götter
vorgezogen.
Ausnahmen bestätigten schon damals die Regel. Hestia, Göttin des Herdes, bekam meist ein
billiges Opfertier. Demeter und Dionysos wurden traditionell Schweine geopfert, was ihre
Außenseiterstellung auf dem Olymp noch mehr betonte. Die eher unbeliebten Götter Eileithyia
(Geburt, unrein), Ares (grausam) und Hekate (gespenstisch, unheimlich) bekamen Hunde,
Aphrodite als Göttin der Schönheit Vögel als Brandopfer zugewiesen.
Das griechische Opferritual wurde stark von Syrien und Palästina aus beeinflusst. Die
eigentliche Tötung des Opfertiers wird in Mythen oder der Kunst jedoch kaum dargestellt.
Das Opfern stärkte durch die gemeinsame Aggression gegen das Opfertier das
Gemeinschaftsgefühl. Natürlich diente das Opfern auch der Nahrungsaufnahme. Im Rahmen der
Tieropfer fanden meist große gemeinsame Essen statt.
Es existierten, vor allem im Rahmen von größeren Festen, ebenso komplexere Rituale. Diese
werden in zwei Gruppen, die Schwellenriten und die zyklischen Riten, unterteilt.
Das wichtigste Beispiel für einen Schwellenritus ist wohl die Initiation. Auf Kreta zum Beispiel
mussten Knaben, immer das gleiche Kleidungsstück tragend, in so genannten „Männerhäusern"
bedienen und sich im Kampf üben. Die Besten unter ihnen, wahrscheinlich Söhne der
aristokratischen Elite, hatten die Aufgabe möglichst viele andere Jungen in einer agela (PferdeHerde) um sich zu scharen. Vom Vater dieses Anführers wurde die Gruppe im Laufen, Tanzen,
Jagen, Marschieren und dem Auswendiglernen von Liedern unterrichtet. Das Ende ihres
Kinderdaseins wurde in einer Zeremonie, dem Fest Ekdysia (= Ausziehen), beendet. Die Knaben
mussten ihre alten Kleidungsstücke ablegen und wurden durch das Anziehen der neuen zu
Männern. Diese Rituale wurden jedoch verschieden gehandhabt.
Zu den zyklischen Riten gehört zum Beispiel das Fest des Poseidon. Im Gegensatz zu den
sonst üblichen fröhlichen Gelagen mit Freunden wurde bei diesem Fest 16 Tage lang schweigend
und ohne Besuch gegessen.
Zum Abschluss folgte dafür das umso fröhlichere Aphrodite-Fest. Die sogenannten
Anthesterien fanden drei Tage lang in Athen Ende Februar statt. Der erste Tag hieß Pithoigia das
soviel wie „Öffnung der Weinkrüge“ heißt. Die Krüge mit dem neuen Wein wurden in den DionysosTempel gebracht, der Wein erstmals verkostet und der Gott gefeiert und verehrt. Der zweite Tag,
Choes (Krüge), wurde mit seltsam erscheinenden Ritualen verbracht, dem Kauen von
schlechtschmeckenden Kreuzdornblättern, dem Beschmieren von Türen mit Pech und dem
Verspotten von Passanten.
Am Nachmittag folgte ein Wetttrinken, mit dem Ziel drei Liter (!) Wein möglichst schnell und
schweigend zu trinken. Darauf folgte ein reichhaltiges Essen. An diesem Tag genossen auch die
Sklaven ungewöhnlich viele Freiheiten. Angeblich soll der berühmte Tragödiendichter Sophokles an
diesem Tag an einer unreifen Traube erstickt sein. Die Rückkehr zur Ordnung erfolgte am dritten
Tag dem Chytroi an dem Gemüseeintopf gegessen und Dionysos und Hermes geopfert wurde. Die
Anthesterien waren eine Art von Festen, bei denen auf der ganzen Welt die/der neue
Ernte/Frucht/Wein durch das „Brechen der Ordnung“ gefeiert wurden.
GRIECHISCHE REALIEN Seite - 13
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Zusammenstellung Frater Nikodemus OCist.
Die Stadt Delphi (delphos = Gebärmutter) war im antiken Griechenland eine Stadt, die vor
allem für ihr Orakel bekannt war. Delphi war eines der berühmtesten Orakel des Altertums.
Delphi liegt nördlich des Golfs von Korinth in Mittelgriechenland. Das Orakel von Delphi war
das Wichtigste im antiken Griechenland. Dieses „Heiligtum“ war nach der griechischen Mythologie
Apollon, dem Gott des Lichtes, geweiht.
In diesem Tempel weissagte eine weibliche Priesterin (Jungfrau), die sogenannte Pythia, die
in einem besonderen Raum im Innern des Tempels (Adyton), auf einem Dreifuß saß und sich durch
das Inhalieren von Gas, das aus einer Erdspalte austrat, in Trance versetzte. Man glaubte, dass in
diesem Zustand der Gott Apollon aus ihr sprach. Ihre „Orakelsprüche“ mussten dann allerdings
noch von den männlichen Oberpriestern interpretiert werden. Die weiblichen Priesterinnen wurden
nicht besonders ausgewählt. Zu Beginn des Orakelkultes hatte man auch junge Mädchen
genommen, nachdem es aber zu Übergriffen durch Pilger gekommen war, ersetzte man sie durch
50-jährige Frauen. An stark frequentierten Tagen arbeiteten mehrere Priesterinnen im
Schichtdienst.
Ein Orakel war oft eine unsichere Aussage über die Zukunft.
Der Historiker Herodot berichtet, dass der lydische König Krösus das Orakel von Delphi
befragte, bevor er 564 v. Chr. gegen den Perserkönig Kyros 2. ins Feld zog. Durch die Antwort des
Orakels ermutigt, „er werde ein großes Reich zerstören“, zog er in den Kampf und unterlag. Die
Weissagung hatte sich nicht auf das Perserreich, sondern auf sein eigenes Reich bezogen.
In Delphi konnte man wie an anderen „Wallfahrtsorten“ der Antike die verschiedenen Tempel
für die Gottheiten besuchen, dort standen viele Weihestatuen und Standbilder, und ein Bereich war
den Schatzhäusern bestimmt; dort waren die wertvolleren Opfergaben zur Schau gestellt.
War ein Opfer (etwa einer Holzstatue) alt oder unansehnlich geworden, durfte es keinesfalls
entfernt werden; häufig begrub man es in einem sogenannten Weihegrab. Es musste im Heiligen
Bereich bleiben.
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Zusammenstellung Patrick Lenk
„Olympia“ bezeichnet eine Stadt in Griechenland und ist der Name einer antiken Kultstätte,
welche etwa Mitte des 11. Jahrhunderts vor Christus entstand und für die dortigen sportlichen
Wettkämpfe sowie Monumentalbauen bekannt ist. Die Gesamtgröße der Sport- und Kultanlage
beträgt ca. 30 Hektar.
Der Kernbereich
Der Kernbereich dieser Anlage wird Altis gennant, wo in mehreren Tempeln zahlreichen
Göttern Opfer dargebracht wurden. Nach einer Legende soll Herakles für Pelops das „Pelopion“,
einen Grabhügel aus der antiken Bronzezeit, aufgeschüttet haben, welcher dann zum
Brandopferaltar für Zeus genutzt wurde. Am Fuß des Kronoshügels befand sich ein Orakel, dass
ursprünglich einer weiblichen Gottheit gewidmet war und später von Zeus übernommen wurde. Im
Norden des Anlage gab es zahlreiche Schatzhäuser griechischer Stadtstaaten, in denen die vielen
Weihe- oder Opfergeschenke der Gläubigen und sportlichen Sieger aufbewahrt wurden (Statuen,
Denkmäler etc.), die wiederum Olympia zu großem Reichtum verhalfen.
Der Außenbereich
Außerhalb der von einer Mauer eingefassten Kultstätte entstanden zahlreichen Bauten zur
Verwaltung und für den Betrieb des Heiligtums. Das größte Gebäude in Olympia war das
GRIECHISCHE REALIEN Seite - 14
„Leonidaion“ (ein Gästehaus für etwa 150 Personen), welches im 4. Jh. V. Chr. in römischer Zeit
umgebaut wurde. Ein Bau der Anlage, neben welchem Werkstattabfälle gefunden wurden, wurde
als die Werkstatt des Phidias identifiziert, wo die bekannte riesige Zeusstatue für den Zeustempel
hergestellt wurde, die wiederum als eines der sieben antiken Weltwunder zählt. Der Tempel gilt als
eines der bedeutendsten Bauwerke der frühklassischen Architektur.
Die sportlichen Wettkämpfe
Besonders für seine sportlichen Wettkämpfe (mit umfangreichen Beiprogramm) ist Olympia
bis in die heutige Zeit bekannt. Die Herkunft der Spiele ist unklar, wird jedoch in das 2. Jahrtausend
v. Chr. geschätzt; als Begründer wird in griechischen Mythen teils Herakles, teils Pelops genannt.
Bei diesen Spielen wurden Kult und Sport, Weihehandlung und Wettstreit miteinander verbunden,
denn die Menschen wollten durch dieses Sportevent den Göttern Freude bereiten und diesen
gefallen, was wiederum zur Folge hatte, dass die Spiele und die Zeit, in der diese stattfanden, als
heilig galten. In Olympia wurde im 3. Jh. v. Chr. eine Palästra gebaut, welche als Trainingsstätte für
die Sportler genutzt wurde. Die Männer konnten in einem Gymnasion aus dem 2. Jh. V. Chr. in
leichtathletischen Wettkämpfen gegeneinander antreten. Neben einem Badehaus aus griechischer
Zeit wurden mehrere Thermen errichtet. Das berühmte olympische Stadion, welches 1961 im Zuge
von Ausgrabungen freigelegt wurde, war ungefähr 213 Meter lang, befand sich außerhalb der Altis
und wurde für sportliche Wettläufe genutzt. Auf den angrenzenden Grashügeln fanden ca. 45.000
Zuschauer platz. Die Pferderennbahn wurde (noch) nicht wieder gefunden.
Der Sieger der Spiele durfte die Flamme auf dem Altar des Zeustempels entzünden und
wurde mit einem Olivenzweig bekränzt, was als eine der größten Ehren auf Erden galt.
Regelverstöße wurden mit einer unehrenhaften Verweisung von den Spielen und die
befohlene Heimreise des Wettkämpfers geahndet. In schwereren Fällen wurden diese Athleten
sogar von Sklaven ausgepeitscht. In seltenen Fällen wurde auf die Kosten des Regelbrechers eine
Zeusstatue hergestellt und eine Plakette mit dem Namen und Herkunftsort desselbigen angebracht.
Da diese sogenannten Zanes am Eingang des Stadions aufgestellt wurden, war dies eine Schande
für den Sportler.
Die Zeit zwischen zwei olympischen Spielen nannte man Olympiade. Dieser Zeitraum war die
Zähleinheit und Zeitrechnung der Antike.
Bei den Spielen durften keine Waffen getragen werden, es herrschte heilige Waffenruhe.
Zusammenstellung Wolfgang Egerdacher
Bis zum Ende des 2. Jahrtausend waren Bilderschriften (ca. 600 Hieroglyphen) und
Silbenschriften (Keilschrift, Linear A und Linear B) in Gebrauch. Schon in Ägypten entwickelte sich
eine Buchstabenschrift (24 Konsonanten, keine Vokale).
Das ägyptische Alphabet wurde von den Phöniziern und Hebräern übernommen und
vervollkommnet. Das althebräische Alphabet kennt 22 Konsonanten.
Die Griechen haben um 800 v.Chr. das phönizische Alphabet übernommen und daraus das
griechische Alphabet entwickelt.
Durch die Erfindung der Vokale an der Stelle ausgeschiedener Konsonanten wird das
Griechische zur ersten vollkommenen Lautschrift.
Das altgriechische Alphabet
kennt noch das Digamma ( ), das im Ionisch-Attischen verloren gegangen ist, dessen
Wirksamkeit aber sprachgeschichtlich und bei Homer noch leicht erkennbar ist [z.B.
>
(= vicus);
>
(= vinum);
>
(= Werk)]
• kennt noch den Hauchlaut H, dessen Zeichen durch das Verschwinden der Aspiration im
Verwendung fand
Ionischen (Psilosis) frei wurde und für das
• kennt noch nicht die Buchstaben , , , ,
•
GRIECHISCHE REALIEN Seite - 15
Linksläufige Schreibrichtung bis 500 v.Chr.
Infolge der verschiedenen Dialekte haben sich auch unterschiedliche Alphabete entwickelt,
besonders:
• Das ostgriechische Alphabet, auf dem unsere heutige Schreibweise des Griechischen
beruht. Das ionische Alphabet wird 403 v. Chr. auch in Attika verbindlich und wird seit der
Mitte des 4. Jh. allgemein in Griechenland verwendet.
• Das westgriechische Alphabet, das von den Römern übernommen wird.
Die Entwicklung der Schriftform geht von der Majuskel (Inschriften) über eine leichter zu
schreibende Kursivschrift zur byzantinischen Minuskel.
Facit: Übernahme des griechischen Alphabets durch alle romanischen und germanischen
Völker.
-
.
/
Zusammenstellung Patrick Lenk
Unter dem Begriff Altgriechisch werden Sprachformen und Dialekte zusammengefasst, die
zwischen der Einführung der griechischen Schrift (etwa 800 v. Chr.) und dem Beginn der
hellenistischen Ära (etwa 300 v. Chr.) verwendet wurden. Als Norm für das klassische Altgriechisch
gilt der literarische attische Dialekt des 5. und 4. Jahrhunderts vor Christus, die Sprache von
Sophokles, Platon und Demosthenes. Die altgriechische Sprache hat einerseits durch die
Vermittlung durch das Lateinische, für dessen Geltungsbereich sie die wesentliche Bildungssprache
war, andererseits durch die exemplarische erhaltene Literatur vor allem in den Bereichen
Philosophie, Naturwissenschaft, Geschichtsschreibung, Dichtung, Musik und Theater eine
herausragende Bedeutung für das gesamte Abendland. Hinzu kommt ihre Bedeutung als Sprache
des Neuen Testaments für Religion und Theologie des Christentums. Auch sprachlich hat sie durch
diesen Einfluss die europäischen Sprachen geprägt: Eine Vielzahl von Lehnübersetzungen, Lehnund Fremdwörtern haben in europäische Sprachen Eingang gefunden und werden in diversen
Fachsprachen verwendet.
Die altgriechischen Dialekte
Altgriechisch wird in vier Dialektgruppen gegliedert:
1)
2)
3)
4)
das Ionisch-Attische
das Arkadisch-Kyprische
das Äolische und
Westgriechisch, das aus dorischen, und nordwestgriechischen Dialekten bestand.
Neben diesen einheimischen Dialekten entwickelten sich auch so genannte literarische
Dialekte, welche vor allem in der Versdichtung Verwendung fanden:
•
•
•
•
Ionisch
Äolisch
Dorisch
Attisch.
Ionisch schreibende Autoren waren z. Bsp. die Naturphilosophen Thales, Anaximander und
Anaximenes; Herodot. Im 5. Jahrhundert setzt sich das Attische als vorherrschender literarischer
Dialekt durch und wurde durch Autoren wie Platon zum klassischen literarischen Vorbild für die
GRIECHISCHE REALIEN Seite - 16
gesamte griechische Literatur. Diese Sprachform wurde fortan von den meisten Autoren der Antike
als Literatursprache verwendet und gilt bis in die Gegenwart als Norm für das Altgriechische. In
Abgrenzung zum Neugriechischen werden aber in der Regel auch die hellenistischen und spätantikfrühbyzantinischen Sprachformen zum Altgriechischen gezählt. In der Literatur blieb das klassische
attische Griechisch in dieser Zeit der Standard. Die ersten Grammatiklehrbücher des Abendlandes
wurden zu hellenistischer Zeit in der philologischen Schule von Alexandria abgefasst. Aristarch von
Samothrake schrieb eine techne grammatike des Griechischen.
Angeblich „importierten“ die Römer im Jahre 169/8 die griechische Grammatiklehre und
adaptierten sie.
Zahlreiche deutsche Ausdrücke (geflügeltes Wort, Schwanengesang) und Sprichwörter (Im
Wein liegt Wahrheit, Eine Hand wäscht die andere) stammen ursprünglich aus altgriechischen
Quellen und sind Lehnübersetzungen. Viele exemplarische Redewendungen altgriechischer Autoren
sind bis heute berühmt und werden vielfach zitiert. Insbesondere im Bereich der Geometrie,
Naturwissenschaften, Medizin, Philosophie und Theologie sowie Rhetorik und Theaterwissenschaft
haben griechische Wortstämme das Fachvokabular geprägt.
Zusammenstellung Elisabeth Pfeffer
Beim Epos handelt es sich um eine in gebundener Sprache (Vers, Rhythmus, Reim)
abgefasste Erzählung aus der frühen Geschichte eines Volkes, die entweder durch eine zentrale
Idee oder eine zentrale Gestalt inhaltlich zusammengehalten ist.
Zur Entstehung der einzelnen Epen existieren verschiedene Theorien.
Die eine vertritt die Ansicht, daß die älteren Epen, die sogenannte Volksepik ohne bekannten
oder mit zumindest umstrittenem Verfasser, ursprünglich aus mehreren selbständigen und kürzeren,
mündlich überlieferten Texten bestanden habe, die von einem Kompilator zu einem einheitlichen
Ganzen - sowohl in inhaltlicher als auch in sprachlicher Hinsicht zusammengefügt wurden. Die
andere Theorie überträgt auch auf ältere Epen die für die neuere Epik, das sogenannte Kunstepos
mit einem bekannten Verfasser, gültige Auffassung, daß es sich hier um ein einheitliches, von
einem Autor geschaffenes Kunstwerk handle.
Im Epos vollzieht sich der Übergang vom mythischen zum historischen Weltbild, indem häufig
mythische Überlieferungen mit geschichtlichen Ereignissen vermischt und verknüpft werden. Träger
der Handlung sind Heroen, die gewissermaßen zwischen Göttern und Menschen stehen
(Abwärtsbewegung!) Zu den Themen des Epos gehören: Staatenbildungen, Eroberungen und
Wanderungen aus der frühen Geschichte eines Volkes bzw. einer Kulturgemeinschaft.
Das älteste abendländische Epos (ca. 2000 v. Chr.) ist die babylonische Geschichte von
Gilgamesch, dem König von Uruk, und seinem Freund Enkidu, der ursprünglich von den Göttern
geschaffen wurde, um die Tyrannenherrschaft von Gilgamesch zu beenden. Als Freunde bestehen
sie den Kampf gegen das Monster Humbaba und einen himmlischen Stier. Nach Enkidus Tod
versucht Gilgamesch, das Geheimnis der Unsterblichkeit zu ergründen. Dazu sucht er Utnapishtim,
das babylonische Gegenstück zu Noah, auf, der ihm von einer Pflanze erzählt, welche die Jugend
zurückbringt. Gilgamesch findet sie, doch sie wird ihm von einer Schlange gestohlen. Da erkennt er,
daß es Teil des Menschseins ist, dem Alter und dem Tod nicht entkommen zu können.
GRIECHISCHE REALIEN Seite - 17
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Homer gilt als Autor der Ilias und Odysse und ist damit erster Dichter des Abendlandes.
In der Antike wurden ihm weitere Werke wie die Homerischen Hymnen zugeschrieben.
Es wird aber andererseits immer wieder bezweifelt, dass Ilias und die Odysse von einer
einzigen historischen Person namens Homer verfasst worden ist. Ilias und die Odysse sind die
ersten großen Schriftzeugnisse der griechischen Geschichte. Mit ihm beginnt nach klassischer
Ansicht die europäische Kultur- und Geistesgeschichte.
Homer’s Wirkung ist aber unumstritten und gilt in der Antike als der Dichter schlechthin.
Der Name „Homer“ bedeutet „Geisel“, manche wollen auch die Bedeutung „der nicht
Sehende“, da er angeblich blind war.
In der Antike wurde er als blinder Greis dargestellt.
Seine Herkunft ist unsicher ebenso sein Sterbeort, der auf der Insel Ios vermutet wird.
Bis heute ist nicht einmal ganz geklärt, ob eine historische Person „Homer“ überhaupt existiert
hat. Dargestellt wurde Homer als blinder, armer Wandersänger, doch seine genauen Erkenntnisse
über die aristokratischen Schichten bestätigen diese Vorstellung nicht.
Die Epen fanden in erster Linie vor aristokratischen Schichten Gehör, deshalb ist es denkbar,
dass auch Homer mit der Lebensart seiner Gastgeber vertraut war und zu dieser
Bevölkerungsgruppe/Stand gehörte. Man vermutet, dass Homer autobiographische Elemente in
seine Schriften mit einfließen ließ.
Zusammenstellung Johannes Kaltner
Die Ilias (
Iliás, vermutlich „Troerin“)
Die Ilias (abgeleitet von dem griechischen Namen für die Stadt Troja: Ilion), die als das ältere
Werk gilt, spielt im letzten Jahr des Trojanischen Krieges, der auch den Hintergrund für die
Haupthandlung bildet, und umfasst einen Handlungszeitraum von 49 Tagen. Sie schildert in 24
Büchern den Zorn des griechischen Helden Achilleus, wie es bereits im Proömium angekündigt
wird. Vom Heeresführer Agamemnon gekränkt, der ihm seine Sklavin Briseis raubte, verlässt
Achilleus die griechische Streitmacht, die daraufhin im Kampf gegen die Bewohner von Troja
schwere Niederlagen erleidet. Achilleus zeigt sich unversöhnlich, lässt jedoch zu, dass sein
Gefährte Patroklos an seiner Stelle die Truppen anführt. Als dieser im Kampf fällt, richtet sich der
Zorn des Achilleus gegen die Trojaner, deren Heerführer Hektor, ein Sohn des Königs Priamos, er
im Zweikampf tötet. Die Dichtung endet mit den Totenfeierlichkeiten für Hektor, nachdem Achilleus
Priamos den Leichnam seines Sohnes zur Bestattung überlassen hat, weil er sich mit dem
trojanischen König angesichts des Todes und des schmerzlichen Verlusts eines Nahestehenden
verbunden fühlt. Die Haupthandlung wird von zahlreichen Nebenepisoden unterbrochen, die die
verschiedensten von Göttern abstammenden Helden im Zweikampf zeigen, und auch die Götter
selbst mischen sich in der unterschiedlichsten Form in die Kampfeshandlungen ein.
Die Odyssee (
Odýsseia)
Inhalt der 24 Bücher der Odyssee, die einen Handlungszeitraum von zehn Jahren umfasst,
sind die Irrfahrten des griechischen Helden Odysseus nach Ende des Trojanischen Krieges, bevor
er schließlich zu seiner Gattin Penelope heimkehrt. Der erste Teil des Epos beginnt kurz vor der
Heimkehr des Odysseus, der nach einem Schiffbruch seinen Rettern von seinen Irrfahrten erzählt,
in deren Verlauf er zahllosen Gefahren ausgesetzt war. Parallel dazu schwenkt die Handlung in die
Heimat des Helden, wo sich eine Horde Freier in seinem Hause niedergelassen hat, die um die
Gunst seiner Gattin Penelope buhlen. Diese kann sich ihrer nur mit einer List erwehren und schickt
ihren Sohn Telemachos aus, um nach seinem Vater zu suchen. In Form von Rückblenden erzählt
Odysseus selbst seine Abenteuer, etwa bei dem menschenfressenden einäugigen Riesen
Polyphem. Später muss er sich auch der Verlockungen der Nymphe Kalypso erwehren, die ihm
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Unsterblichkeit verspricht, wenn er als ihr Gemahl bei ihr bliebe. Der zweite Teil des Epos berichtet
von Odysseus’ Heimkehr nach Ithaka, wo er sich zunächst heimlich der Loyalität seiner
Dienerschaft versichert und schließlich blutige Rache an den Freiern nimmt.
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Zusammenstellung Patrick Lenk
Lyrik (griechisch lyrikós, nach einem antiken Instrument, der Lyra) war ursprünglich die
vorgetragene Kunstdichtung in Begleitung eines Saiteninstruments, die sich in zwei Hauptformen,
monodische Lyrik und Chorlyrik, untergliederte. Weitere Gattungen sind die griechischen Jamben
und Elegie.
Monodische Lyrik
Die monodische Lyrik ist die von einem einzelnen Sänger vorgetragene Lyrik. Sie entstand auf
der Insel Lesbos. Der Dichter und Musiker Terpander, der auf der Insel geboren wurde verbrachte
jedoch die meiste Zeit in Sparta, gilt als erster griechischer Dichter, der Musik und Dichtung
miteinander verband. Die meisten seiner Gedichte waren ein hymnischer Melodientyp (Nomoi) der
altgriechischen Musik, der zu Beginn nur instrumental, später mit Text vorgetragen wurde oder
liturgische Hymnen, die zu Ehren eines Gottes geschrieben und von einem Einzelnen, von einer
Leier (Lyra), begleiteten Sänger vorgetragen wurde.
Chorlyrik
Die so genannte Chorlyrik, gemeinsam sprechende, singende und tanzende Personen wurde
im 7. Jahrhundert v. Chr. von Dichtern, die im dorischen Dialekt schrieben, begründet. Der dorische
Dialekt war in der Umgebung von Sparta beheimatet, später wurde er auch für Chorgesänge in
weiteren Teilen Griechenlands verwendet. Die Dichter verfassten ihre Gesänge und Tänze zunächst
für kultische Feiern, später schrieben sie die Gesänge auch für alltägliche Gelegenheiten wie zum
Beispiel einen Sieg bei den Olympischen Spielen zu feiern.
Griechische Jamben (Jambus)
Jambus ist ein ursprünglicher Versfuß aus einer kurzen, unbetonten und einer langen,
betonten Silbe. Er war prägend für die Jambendichtung u.a. des Archilochos. Der fünffüßige
Jambus (Blankvers) wurde später für das deutsche klassische Drama kennzeichnend. Lessing
benutzte ihn erstmalig in der deutschen Literatur 1779 für sein Werk Nathan der Weise.
Griechische Elegie
Elegien sind inhaltlich Gedichte im klagenden Ton und in resignativer Wehmut, die durch das
sog. elegische Distichon gekennzeichnet sind. Dabei handelt es sich um ein Verspaar, das aus
einem Hexameter und einem Pentameter besteht.
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Zusammenstellung Frater Nikodemus OCist.
Das antike Theater der klassischen Zeit Griechenlands, ca. 500 v. Chr., mit Athen als Zentrum, hat
seinen Ursprung im religiös-kultischen Bereich, nämlich im Dionysoskult. Dionysos zu Ehren (u. a.
Gott des Weines u. der Verwandlung), veranstaltete man ein mehrtägiges opulentes Fest
GRIECHISCHE REALIEN Seite - 19
(Dionysien), an dem auch Chorwettbewerbe ausgetragen wurden und Maskenzüge stattfanden. Aus
diesen Feierlichkeiten entwickelte sich allmählich das antike Theater.
Thespis gilt als Erfinder des Dramas, denn er stellte 534 v.Chr. erstmals dem Chor einen
Schauspieler gegenüber. Aischylos führte den zweiten und Sophokles schließlich den dritten
Schauspieler ein, bei dem es dann auch blieb. Aufgeführt wurden vor allem Komödien und
Tragödien, aber auch Satirespiele mit derben Späßen. Das Schauspiel war ein genau
reglementierter Wechsel zwischen den Liedern der Chöre und den Mono- bzw. Dialogen des oder
der Schauspieler. Zugelassen waren nur männliche Schauspieler, da Vorraussetzung für die
Schauspielerei die Vollbürgerschaft war und die besaßen damals nur die Männer. Die Schauspieler
trugen Masken in der Form eines Helmes, die es ihnen erleichterten, auch in Frauenrollen zu
schlüpfen.
Die Autoren der Theaterstücke führten oft selber Regie, komponierten nicht nur die Musik und
arrangierten die Chortänze, sondern waren auch als Schauspieler im Einsatz. Die wichtigsten
Autoren des griechischen Theaters sind die drei Tragiker Aischylos, Sophokles und Euripides, sowie
Aristophanes, der Komödien schrieb.
Das antike Theater war ein Freilichttheater und ein Festspieltheater. Die Festtage waren heilig
und es gehörte zur vornehmen Bürgerpflicht. die Schauspiele zu besuchen. Der Bau des
griechischen Theaters bestand aus dem Platz, auf dem der Chor singt und tanzt (Orchestra), dem
Zuschauerraum (Theatron) und dem Bühnenhaus (Skene), vor dem die Schauspieler agierten.
(
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Zusammenstellung Christoph Hofstätter
AISCHYLOS: 525 bis 456 v. Chr. ist vor Sophokles und Euripides der älteste der drei großen
griechischen Tragödiendichter. Von seinen sieben erhaltenen Stücken werden v. a. die Perser und
die Orestie weltweit gespielt.
LEBEN: Als Soldat nimmt er 490 v. Chr. für Athen an der Schlacht bei Marathon gegen die
Perser teil. Nach der Zerstörung Athens im Jahre 480 v. Chr. ist er auf einem der griechischen
Kriegsschiffe an der Seeschlacht von Salamis beteiligt. Zurück in Athen wird 472 v. Chr. das Drama
Die Perser uraufgeführt, in dem er auf dramatische Weise seine Kriegserfahrungen verarbeitet, und
gewinnt den Siegespreis.
WIRKUNG: Einführung des zweiten Schauspielers revolutionierte durch den dadurch ermöglichten
Dialog das griechische Theater.
WERKE: U. a. Die Sieben gegen Theben, Die Schutzflehenden, Oristie in 3.Teilen, Die Perser, Der
gefesselte Prometheus.
SOPHOKLES: 497/496 bis406/405 v. Chr. war ein klassischer griechischer Dichter.Seine
erhaltenen Stücke, vor allem Antigone oder König Ödipus, sind auf den Bühnen der ganzen Welt zu
sehen.
LEBEN: Er war der Sohn des vermögenden Waffenfabrikanten Sophillos. Erregte durch seine
Schönheit Aufsehen.Hatte Athen nie verlassen. Offenbar fungierte er auch als Medium, durch das
die Götter zu den Menschen sprachen. Er soll an einer Weinbeere erstickt sein.Schon den
Zeitgenossen galt Sophokles als Liebling der Götter. Gesegnet mit Genie, Liebenswürdigkeit und
Schönheit, gilt er bis heute als einer der überragenden Menschen in der Menschheitsgeschichte.
Ihm wird der Ausspruch „Töte nicht den Boten.“ zugeordnet.
WIRKUNG: Einführung des 3. Schauspielers und von Bühnenmaschinen.
ERHALTENE WERKE: U. a. Antigone, König Ödipus, Ödipus auf Kolonos, Elektra.
EURIPIDES: 480 bis 406 v. Chr; ist einer der großen klassischen griechischen Dramatiker.
Euripides ist der jüngste der drei großen griechischen Tragödiendichter. Von seinen etwa 90
Tragödien sind 18 erhalten. Mit seinen Stücken, u. a. Medea, Iphigenie, Elektra oder Bakchen ist
Euripides einer der am meisten gespielten Dramatiker der Weltliteratur.
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LEBEN: Vom Leben des Euripides ist wenig Sicheres überliefert; wichtige Daten ergeben sich
vor allem durch seine Teilnahme an den öffentlichen Tragödienwettbewerben.
Kurz nach den Dionysien 408 v. Chr. folgte Euripides der Einladung des makedonischen
Königs Archelaeos I., in dessen Hauptstadt Pella er zu Frühjahrsbeginn 406 v. Chr. verstarb; der
Sage nach wurde er von wilden Hunden zerrissen.Von den Großmeistern der athenischen Tragödie
war Euripides der problematischste und modernste, was ihm Ablehnung und Feindschaft
einbrachte.
Die Haltung der Gesellschaft seiner Zeit charakterisierte Euripides mit folgendem Ausspruch:
„Den Feinden schrecklich und den Freunden liebevoll.“
ERHALTENE WERKE: U. a. Die Hilfeflehenden, Die Herakliden, Die Phönikerinnen
ARISTOPHANES: 450 bis 380 v. Chr. griechischer Komödiendichter. Er gilt als einer der
bedeutendsten Vertreter der griechischen Komödie, insbesondere der Alten Komödie, und des
griechischen Theaters überhaupt. Seine Komödien, v.a. Lysistrate, werden immer wieder gespielt.
PERSON: Über sein Leben ist wenig bekannt. Insgesamt hat er ca. 40 Theaterstücke
verfasst, von denen elf vollständig erhalten sind.
HEUTE: Aus „Die Vögel“ stammen die Redewendungen Wolkenkuckucksheim und Eulen
nach Athen tragen. Das Adjektiv „aristophanisch“ kennzeichnet heute eine Äußerung als geistvoll,
witzig bzw. beißend spöttisch.
WERKE: Die Schmausbrüder, Die Babylonier, Die Ritter und viele andere.
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Zusammenstellung Michael Sommer
Herodot von Halikarnoss wurde um 490/480 v. Chr.
in Kleinasien geboren, heute
Bodrum/Türkei
Er war ein antiker griechischer Wissenschaftler, der die Historiographie begründete, er war
auch Geograph und Völkerkundler.
Cicero nannte ihn „Vater der Geschichtsschreibung“. Er war Erzähler „zahlloser Geschichten“.
Sein einzig erhaltenes Werk sind die neun Bücher umfassenden Historien, die in Form einer
Universalgeschichte den Aufstieg des Perserreiches im späten 6. Jahrhundert v. Chr. und die
Kriege der Griechen mit den Persern im frühen 5. Jahrhundert v. Chr. schildern.
Er unternahm nach eigenen Aussage ausgedehnte Reisen: Nach Ägypten, ins
Schwarzmeergebiet, nach Thrakien und Makedonien, in den Vorderen Orient bis nach Babylon;
aber wohl nicht ins eigentliche Persien.
443 v. Chr. ist er an der Gründung der Kolonie Thurioi beteiligt, wo er bis zu seinem Tod 424
v. Chr. lebte und arbeitete.
Herodot verarbeitet in seinen Historien seine eigenen Reiseerfahrungen und
Nachforschungen. Er gehört somit zu einer Reihe griechischer Autoren, die sich bemühten, die nur
mündlichen Überlieferungen ihres Volkes schriftlich zu fixieren.
Den Höhepunkt der Historien bildet die Beschreibung der Perserkriege. Herodot behandelte in
seinem Werk eine Vielzahl von Themen: Geographie, Völker, Kulte und bedeutende Herrscher.
In den Historien will Herodot „persönlich“ historische Fakten ordnen, deuten, kausal verbinden
und in Zusammenhang darstellen.
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Zusammenstellung Elisabeth Pfeffer
Der heute als Historiker bekannte Thukydides wurde als Sohn des Oloros spätestens 455 in
Athen geboren und entstammte somit dem attischen Adel.
425/ 24 war Thukydides Stratege. Für den militärischen Misserfolg bei Amphipolis wurde
Thukydides verantwortlich gemacht und aus Athen verbannt.
In den folgenden Jahren konzentrierte er sich auf sein Werk „der peloponnesische Krieg“ das
er nach eigener Aussage zu Beginn des Krieges (431) angefangen hatte.
404 wurde seine Verbannung – im Zuge einer allgemeinen Amnestie nach der Kapitulation
Athens – aufgehoben. Seine Rückkehr nach Athen gilt als wahrscheinlich, ist aber nicht belegt.
Gestorben ist Thukydides um 400. Einzelne Textstellen in seinem Werk weisen daraufhin, dass er
das Kriegsende erlebt hat, auch wenn sein Werk bei den Schilderungen der Ereignisse von 411
mitten im Satz abbricht. Die als „der peloponnesische Krieg“ bekanntgewordene mehrbändige,
historische Monographie ist das gesamte literarische Werk des Thukydides. Gleich nach
Kriegsausbruch (431) begonnen, umfasst es die folgenden 20 Jahre der politischen Geschichte
Athens, Spartas und vieler anderen griechischen Stadtstaaten.
Darüber hinaus liefern zwei längere Exkurse wichtige Beträge zur Vorgeschichte des Krieges.
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Der als "Archäologie" bekannte Abschnitt befasst sich mit der ältersten Geschichte
Griechenlands.
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Die sogenannte Pentekontaetie fasst die politische Geschichte der 50erJahre zusammen und
ist ein Anschluss an das Werk Herodots.
Fortgesetzt wurde Thukydides Werk unter anderem von Xenophon in den Hellenika.
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Der vorallem als Historiker bekannt gewordene Xenophon wurde zwischen 430 und 425 v.Chr.
in Athen im Demos Erchia geboren und entstammte wohl dem Ritterstand (abgesehen von seinen
eigenen Werken gibt es kaum eine zuverlässige Quelle über sein Leben).
Um 410 wird er einer der Schüler und Begleiter des Philosophischen Sokrates.
Nach dem Zusammenbruch Athens im Peloponnesischen Krieg und den folgenden politischen
Wirren folgt Xenophon 401 einer Einladung seines Freundes Proxenos nach Sardes. Dort beteiligt
er sich zusammen mit anderen griechischen Söldnern am zunächst verdeckten Aufstand des
jüngeren Kyros gegen den persischen Großkönig. Nach der Niederlage führt Xenophon gemeinsam
mit anderen gewählten Strategen die Söldner durch (das feindliche) Kleinasien an die Küste des
Schwarzen Meeres und schließlich nach Griechenland, wo er 399 die Truppen dem spartanischen
Feldherrn Thibron übergibt. Den abenteuerlichen Feldzug hat er später in seinem Buch „Anabasis“
festgehalten.
Mit dem spartanischen König Agesilaos erlebt er die Feldzuge (der Spartaner) gegen die
Perser im Nordwesten Kleinasiens. Nach dem Rückzug und dem spartanischen Sieg bei Koroneia
(394) über die Boioter wird Xenophon von seiner Mutterstadt Athen verbannt. Sparta entschädigt ihn
mit einem Landsitz bei Skillus in Triphylien, wo er die Zeit der
Spartanischen Hegemonie als Schriftsteller verbringt.
Die Schlacht bei Leuktra 371 beendete die spartanische Vorherrschaft. Xenophon musste
Skillus verlassen und ließ sich in Korinth nieder. Die politischen Veränderungen bewirkten eine
Aufhebung der Verbannung Xenophons aus Athen. Ob er in seine Heimatstadt zurückkehrte ist
jedoch ungewiss. Wann Xenophon gestorben ist, lässt sich nur aus seinen Schriften (post quem)
erschließen. Danach muss sein Todesjahr nach 356 gewesen sein. Er starb also in einem relativ
hohen Alter.
Angeblich sind alle von Xenophon abgefassten Schriften erhalten, eine genaue Datierung ist
aber nicht möglich. Neben der Anabasis und der Biographie Enkomion auf Agesilaos ist die
GRIECHISCHE REALIEN Seite - 22
Hellenika das wichtigste historische Werk Xenophons: eine bewusste Fortsetzung der abrupt
abgebrochene Geschichte des peleponnesischen Kriegs von Thykidides
Mit dem Wirken seines ehemaligen Lehrer Sokrates beschäftigen sich die Schriften
Erinnerungen an Sokrates, Apologie des Sokrates (ein sehr irreführender Titel) und das
Symposium.
Darüber hinaus hat Xenophon einige Schriften (s.u.) mit erzieherischen und
staatstheoretischen Themen hinterlassen.
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Zusammenstellung Maximilian Rupp
Als Vorsokratiker werden jene griechischen Philosophen bezeichnet die das griechische
Denken vor und bis Sokrates prägten. Von ihnen sind uns fast nur Fragmente erhalten.
Unter den Vorsokratikern lassen sich verschiedene Schulen finden:
Die Naturphilosophen: fragten sich vor allem nach der
Urprinzip(ien) aller Dinge, z.B.:
Thales von Milet
Anaximenes
Heraklit
Emphedokeles
Anaximenes
, dem Ursprung bzw. den
Urstoff - Wasser
Urstoff - Luft
Urstoff - Feuer
Urstoffe - Wasser, Luft, Feuer und Erde
Urstoff , das „Unendliche“ bzw. „Grenzenlose"
Die Pythagoreer: gingen davon aus, dass die Gegensätze im Kosmos durch Harmonie
zusammengehalten werden. Pythagoras gilt als der abendländische Begründer der Zahlentheorie
und der Entdecker der musikalischen Harmonielehre. Es waren Pythagoreer die als erste die
Umdrehung der Erde um die eigene Achse wie auch um die Sonne behaupteten.
Die Atomisten: sehen den Ursprung und die Zusammensetzung der Dinge, aus Letzten,
unteilbaren winzigen Teilchen. Begründer dieser Denkschule sind Leukipp und Demokrit
Die Sophisten: Rückten den Menschen in den Mittelpunkt ihres Denkens. Sie waren
wandernde Weisheitslehrer, mit ganz unterschiedlichen Philosophieschen Ansätzen. Was sie
verbindet ist jedoch das erheben des Menschen zum homo-mensura, der Mensch ist das Maß aller
Dinge. Ihren schlechten Ruf haben sie dadurch bekommen das sie wie Platon es schildert nicht
nach der Erkenntnis der Wahrheit gesucht haben, sondern auf den Sieg der Worte bedacht waren,
was ihnen schließlich ihr Einkommen sicherte.
GRIECHISCHE REALIEN Seite - 23
Zusammenstellung Thomas Skrianz
Leben:
wenig bekannt
(5. Jhd. v. Chr., Athen)
hat gern gefragt und diskutiert
politisch engagiert
Verurteilung
und Hinrichtung wegen angeblicher Verführung der Jugend und
angeblicher Missachtung der griech. Gesetze
Werk/ Interessen:
• fürs praktische Leben
• für Fragen der Polis- und Rechtsordnung
• Kritik der Mythen
• Auseinandersetzung mit Sprache und Rhetorik
• Bedeutung von Bildung
• Philosophische Ethik
• seine Methode: Die Maieutik („Ammentechnik“ - der philosophische Dialog zur
Erkenntnisgewinnung)
• hat selbst nichts geschrieben, aber Platon schrieb über ihn
• Leitsatz: „Unrecht tun ist schlimmer als Unrecht erleiden!“ Gerechtigkeit ist Grundbedingung
fürs Seelenheil
Leben: 5./ 4.Jhd. v. Chr., Athen
Schüler von Sokrates, über den er viel geschrieben hat
rege Reisetätigkeit
hat philosophische Akademie gegründet
Werk:
Er ist Denker, Dichter („Meister der Sprache“) und Schriftsteller
Literarische Gattung: Dialog
Themenschwerpunkte: Metaphysik und Erkenntnistheorie (Ideenlehre)
Ethik, Anthropologie, Staatstheorie
> Umsetzung von Gerechtigkeit
Kosmologie, Kunsttheorie, Sprachphilosophie
Schriften (=Corpus Platonicum):
Platonische Grundfrage:
- Dialoge
- Apologie des Sokrates
- Briefsammlung
- Definitionensammlung
- Gedichte
„Was ist das Gute – was ist immer gut?“
„Was ist Wahrheit – was ist immer wahr?“
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Leben: Im 4. Jhd. v. Chr.
Aufenthalt in Athen: in Platons Akademie
Lehrer Alexanders des Größen
Aufenthalt in Athen: lehrte und forschte selbstständig mit Schülern im Lykeion
Muss Athen wegen politischer Spannungen verlassen und stirbt bald
Berühmteste Werke:
Metaphysik
Nikomachische Ethik
Protreptikos
Themenbereiche:
Logik, Wissenschaftstheorie, Rhetorik
Naturlehre
Metaphysik
Ethik und Staatslehre
Dichtungstheorie
Aus seinem Gedankengut entwickelte sich der so genannte Aristotelismus.
Eine aristotelische Schule, der Peripatos, wurde nach seinem Tod gegründet.
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Zusammenstellung Fr. Nikolaus OCist.
Dorische Ordnung
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Anfänge 7./6. Jh. v. Chr
Nach den Doren benannt (Gebiet Peloponnes, Rhodos,
Kreta, Teile Kleinasiens)
strenge, klar strukturierte Form, in Antike Symbol des
Männlichen
Säulenschaft unmittelbar auf Stylobat (oberste Stufe eines
Tempel-Sockels) aufstehend, keine Basis
16-20 Kanneluren
Kanneluren stoßen mit scharfen Graten aneinander
am oberen Ende des Säulenschaftes 3 horizontale Kerben
(Anulli)
Verjüngung nach oben; am oberen Säulenende wulstartige
Verbreiterung/ Schwellung (Entasis) wie ein Kissen, darauf
quadratische Deckplatte (Abakus)
flache Kapitelle
Ionische Ordnung
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Anfänge 6. Jh. v. Chr. im kleinasiatischen Ionien und den ionisch besiedelten Inseln der
Ägäis und Attika, dann Verbreitung an Westküste Kleinasien bis nach Athen, erst 4. Jh. v
Chr. „Ionischer Säulenkanon“
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an beiden Seiten des Kapitells Voluten (dicke, nach innen gerollte „Locken“ (in Antike als
weiblich gesehen)
Basis der Säule aus quadrat-tischer Bodenplatte (Plinthe) und einer Abfolge von Hohlkehlen,
unter einem abschließenden waagerech-ten Wulst, der untere Teil wird Spira, der meist horizontal kannelierte Wulst wird Torus genannt
Die attisch-ionische Basis ursprünglich ohne Plinthe, aus
weiter ausladenden unteren Torus, dem eine Hohlkehle, der
sogenannte Trochilus, und ein abschlies-sender Torus
folgen
ionische Säulen schlanker als dorische Säulen, sie verjüngen sich nur leicht
20-24 Kanneluren (24 klassisch), zwischen deren
Auskehlungen ein schmaler Steg bleibt (Stumpf- oder Stegkannelierung)
Korinthische Ordnung
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Weiterentwicklung des ion. Stiles, mit Kapitellkorb, aus dem
Akanthusblätter blühen, ab 4. Jh. v. Chr.; in röm. Zeit sehr
beliebt
Komposite od. atti-sche Basis mit Plinthe
Darauf kannelierter Säulenschaft, im un-teren Drittel auch mit
sogenannten Pfeifen-stäben gefüllt
Korinth. Kapiell, umgeben von einem Korb aus zwei ver-setzt
angeordneten, unterschiedlich hohen Kränzen aus je acht
stilisierten Akanthus-blättern, aus deren oberen Eckblättern,
sich Voluten Richtung Abakus entwickeln
Rosette oder Abakus-blume ziert die Mitte jeder der vier
Abakusseiten
- 24 ionische Kanneluren
Zusammenstellung Johannes Jäger
Die Klassik der griechischen Kunst bezeichnet eine Kunstepoche des antiken Griechenlands.
Sie ist das Ergebnis einer fast ein Jahrtausend lang sich entwickelnden Kunst in Griechenland. Die
Klassik benennt die Epoche von 500 bis zum Tod Alexanders des Großen 323 v. Chr. Die Klassik ist
die höchste Blüte in der griechischen Kunst.
Die Plastik der griechischen Kunst beschreibt die Statuen der damaligen Zeit.
Die erste Phase der Klassik in der griechischen Kunst wird als Strenge Klassik bezeichnet.
Man kann ihren Zeitraum von 500 v. Chr. bis 450 v. eingrenzen. Die bedeutendsten Bauten der
strengen Klassik waren der Aphaiatempel in Ägina, der Zeustempel in Olympia, sowie der
Heratempel in Paestum. Letzterer ist auch unter dem Namen Poseidontempel bekannt. Hinsichtlich
der Plastik wurde die starre Gebundenheit des archaischen Stils (Stil vor der Klassik) gesprengt, der
menschliche Körper in anatomisch verstandener Bewegung erfasst.
Die hohe Klassik kann man ca. zwischen 450 v. und 400 v. Chr. eingrenzen. Die Glanzzeit der
Klassik fand unter Perikles, der von 461 bis 429 der führende Staatsmann Athens war, statt. Die
wichtigsten und gewaltigsten Schöpfungen der hohen Klassik sind die Gebäude der Akropolis von
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Athen. Außerdem wurde in der hohen klassischen Zeit der bekannte Parthenon, der Tempel der
Athene Parthenos, errichtet. Auch der Parthenon wurde in der Glanzzeit unter dem Staatsmann
Perikles geschaffen. Der Doryphoros (Speerträger) des Meisters Polykleitos, ein Inbegriff hoher
klassischer Plastik und schon zu seiner Zeit offenbar Kanon idealer Körperbildung, gehört in die
Reihe von Standbildern, die das athletische und kriegerische Ideal der klassischen Kunst
verkörpern.
Die späte Klassik bezeichnet die Zeit von 400 v. Chr. bis zum zur Ende der Klassik um 323 mit
dem Tod Alexander des Großen. Als bedeutende Bauwerke der späten Klassik sind verschiedene
Tempel zu nennen. So gehört der Apollontempel in Delphi, der nach 350 entstand, dazu. Hier ist
auch der jüngere Artemistempel in Ephesos zu nennen. Der Artemistempel von Ephesos gehört
auch zu den sieben Weltwundern. Die Statuen (Plastik) werden in dieser Zeit runder, weicher
gestaltet, ästhetische Aspekte treten in den Vordergrund. Die Schönheit der Statuen ist wichtiger als
deren reale Darstellung.
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