STOCHASTIK Binomialverteilung at he -c d Kaum Theorie, aber viel Training .d e Einführung: Mehr Theorie in 34012 Zusätzliche Aufgabensammlung in 34021 Ausführliche Erklärung des Einsatzes dreier Rechner: .m CASIO fx 9860 CASIO ClassPad II TI Nspire CAS fü rw w w Grafikrechner: CAS-Rechner: D EM O Datei Nr. 34 011 Umgeschrieben: Stand: 20. Oktober 2013 Text deutlich geändert! Friedrich W. Buckel INTERNETBIBLIOTHEK FÜR SCHULMATHEMATIK www.mathe-cd.de 34011 Binomialverteilung 1 2 Inhalt §2 3 1.1 Das Experiment „Ziehen ohne/mit Zurücklegen“ – Zufallsvariable 3 Berechnung der Wahrscheinlichkeiten aus dem Baumdiagramm 4 1.2 Das Glücksrad – ganz ausführliche Berechnung mittels Kombinatorik 6 1.3 Andere Beispiele – kurze Berechnung mit TR 9 (a) Würfeln 9 (b) Defekte Schrauben finden (c) Münze werfen (d) Spielkarten ziehen .d e Binomialverteilung - Einführung 10 11 at he -c d §1 Binomialverteilung – Theorie und Formeln 12 13 Berechnung einer kompletten Wertetafel für BinomialPDf (1) mit TI Nspire CAS (2) mit CASIO ClassPad 16 19 Binomialverteilung – Musterbeispiele 20 §4 Verteilungsfunktion für die Binomialverteilung 24 4.1 Berechnung von Intervall-Wahrscheinlichkeiten 24 4.2 Hintergrund einer Verteilungsfunktion 26 27 Weiteres Training Binomialverteilung 28 5.1 fü rw w §3 w .m (3) mit dem GTR CASIO FX-9860 (o.ä.) 15 Berechnung von Intervall-Wahrscheinlichkeiten 28 (1) Weniger als / Höchstens 28 (2) Mindestens / Mehr als 30 (3) Von … bis / Zwischen 32 Histogramm D EM O §5 5.2 §6 §7 Umfangreichere Anwendungsaufgaben Der Erwartungswert einer Zufallsvariablen 35 40 5.1 Wiederholung (Vom Mittelwert zum Erwartungswert) 42 5.2 Erwartungswert bei der Binomialverteilung 43 Arbeiten mit Tabellen zur Binomialverteilung 44 Anhang: Hinweis: Die Dreimal-Mindestens-Aufgabe wird im Text 31110 besprochen Friedrich Buckel www.mathe-cd.de 34011 Binomialverteilung 1 24 § 4 Die Verteilungsfunktion für die Binomialverteilung 4.1 Berechnung von Intervall-Wahrscheinlichkeiten Einführungs-Beispiel (6b) Eine Maschine stellt Schrauben her und produziert dabei mit 10 % relativer Häufigkeit fehlerhafte Schrauben. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass man unter fünfzig überprüften Schrauben höchstens 2 B: C: mehr als 5 aber höchstens 8 D: mehr als 3 E: weniger als 5 Klarstellung: Ein Ereignis ist die Menge der dazu gehörenden Ergebnisse. Also eine „Ergebnismenge“. Gebräuchlich ist aber auch der Begriff „Ereignismenge“, nicht als Menge von Ereignissen, sondern als die zu einem Ereignis gehörende Menge von Ergebnissen. .d e A: mindestens 7 at he -c d defekte findet? Lösung: Zuerst MUSS man eine Zufallsvariable definieren und dazu diesen Pflichttext schreiben: Es sei X die Anzahl der defekten Schrauben unter 50 ausgewählten. X ist binomial verteilt mit pdef = 0,1 (10% sind defekt). Definitionsbereich für X: D = 0 ; 1; ... ; 49 ; 50 . „binomial verteilt“ heißt, dass man die Wahrscheinlichkeiten für X mittels der Binomialverteilung berechnet. .m Wissen: w Jedes der drei genannten Ereignisse lässt sich durch eine Ungleichung beschreiben. w Ereignis A: Man findet höchstens 2 defekte Schrauben: fü rw Zugehörige Ereignismenge: Wahrscheinlichkeit: X 2: A 0 ; 1; 2 P A P X 2 P X 0 P X 1 P X 2 Für solche Summen enthalten die modernen Rechner die binomiale Verteilungsfunktion. Diese heißt binomialCDf (bei CASIO) oder binomCDf (bei TI Nspire). CASIO: D EM O Menü: Interaktiv – Verteilungen – (diskret) – binomialCDf50 TI Nspire: Menü: Wahrscheinlichkeit – Verteilungen – BinomialCdf: Ergebnis: Merke: Friedrich Buckel P A P X 2 0,1117 Die Funktion BinomialCDf berechnet die Summe der Wahrscheinlichkeiten von a (unterer Wert) bis b (oberer Wert). www.mathe-cd.de 34011 Binomialverteilung 1 Ereignis B: 25 Man findet weniger als 5 defekte Schrauben: X 5: Ereignismenge: B 0 ; 1; 2; 3; 4 B kann man auch so beschreiben: X 4. Man findet höchstens 4 defekte Schrauben: CASIO ClassPad: TI Nspire: Ergebnis: P X 5 P X 4 0,4312 Hinweis: Man beachte, dass jeder Hersteller die Reihenfolge der Parameter selbst .d e Berechnung: at he -c d festlegen kann: CASIO: (von , bis , n, p) TI: (n, p, von , bis) Die Anzahl der angezeigten Dezimalstellen kann man selbst im Rechner einstellen. Man findet mehr als 5 aber höchstens 8 defekte Schrauben: Jetzt verwendet man eine Doppelungleichung: 5 X 8: Oder besser so: 6X8 .m Ereignis C: Ergebnismenge: CASIO ClassPad: Ergebnis: P 5 X 8 P 6 X 8 0,3260 TI Nspire: fü rw w w Berechnung: C 6 ; 7 ; 8 Ereignis D: X3 Ergebnismenge: D 4 ; 5 ; ... ; 50 Man findet mindestens 7 defekte Schrauben: X7 Ergebnismenge: E 7 ; 8 ; ... ; 50 D EM O Ereignis E: Man findet mehr als 3 defekte Schrauben: Berechnungen: CASIO ClassPad: TI Nspire: HINWEIS: Einfachere oder ältere Rechner haben möglicherweise nicht die Möglichkeit, für die Verteilungsfunktion eine untere Schranke einzugeben, sie verwenden stets dafür die Zahl 0. Dann muss man im Beispiel C so vorgehen: P C P 6 X 8 P X 8 P X 5 Von der Wahrscheinlichkeit für die Werte 0 ; 1; 2 ; 3 ; 4 ; 5 ; 6 ; 7 ;8 subtrahiert man die Wahrscheinlichkeit für die Zahlen, die nicht zu C gehören, also von 0 ; 1; 2 ; 3 ; 4 ; 5 . Friedrich Buckel www.mathe-cd.de 34011 Binomialverteilung 1 26 4.2 Hintergrund einer Verteilungsfunktion Die Binomialverteilung dient der Berechnung einzelner Werte: P X x Beispiel: Beim Würfeln tritt jede Augenzahl mit der Wahrscheinlichkeit Beim Experiment 5-mal Würfeln erhält man also mit p1 1 6 1 6 auf. eine Eins, und mit p2 5 6 keine Eins. Die Wahrscheinlichkeit für die Anzahl X der geworfenen Einsen kann man mit der Binomialverteilung berechnen: .d e P X 0 56 0,4019 5 at he -c d 4 5 P X 1 61 65 0,4019 1 2 3 5 P X 2 61 56 0,1608 2 3 2 5 P X 3 61 56 0,0322 3 4 1 5 P X 4 61 56 0,0032 4 P X 5 61 0,0001 .m 5 w Rechner verwenden die Bezeichnung PDf. w Die Verteilungsfunktion der Binomialverteilung berechnet üblicherweise die Summe der Wahrscheinlichkeiten von 0 bis x: P X x P 0 X x fü rw Man kann also aus obiger Tabelle berechnen: P X 0 P X 0 0,4019 P X 1 P X 0 P X 1 0,4019 0,4019 0,8038 ….. D EM ….. O P X 2 P X 0 P X 1 P X 2 0,8038 0,1608 0,9646 P X 5 P X 0 ... P X 5 1 !!! (Abweichungen ergeben sich durch Addition gerundeter Werte.) Neue Rechner verwenden die Verteilungsfunktion, für die man die Abkürzung CDf verwendet, auch schon für untere Grenzen, die größer als 0 sind. Friedrich Buckel www.mathe-cd.de 34011 Binomialverteilung 1 27 Das Diagramm für die Binomialverteilung nennt man in dieser Form ein Stabdiagramm. Es besteht aus 6 Stäben, von denen der letzte so Schaubilder für Verteilungsfunktionen stellt man oft als Treppenkurven dar. P X 1 0,8038 ist dann eine horizontale Strecke von x = 1 bis vor x = 2. at he -c d .d e kurz ist, dass man ihn nur noch als Punkt darstellen kann. usw. w Diese Werte wachsen durch die fortgesetzte .m Bei x = 2 springt die Treppe zum nächsten Wert 0,9645, w Aufsummierung an bis sie den Wert 1 erreichen. fü rw Bei großem n sind die letzten Einzelwerte der Binomialverteilung in der Regel sehr klein, so dass der kumulierte Wert schon viel früher D EM O als 1 angezeigt wird. Friedrich Buckel www.mathe-cd.de 34011 Binomialverteilung 1 28 § 5 Training Binomialverteilung Siehe auch Text 34021 – Aufgabensammlung zur Binomialverteilung 5.1 Training zur Berechnung von Intervall-Wahrscheinlichkeiten (1) Weniger als / Höchstens - Aufgaben Beispiel 7a (Zugehöriges 7b folgt später) .d e Mit einem idealen Würfel wird 100-mal gewürfelt. Mit welcher Wahrscheinlichkeit erzielt man höchstens 5 Einsen bzw. höchstens 20 Einsen? at he -c d Lösung: X sei die Zahl der Einsen. X ist binomial verteilt mit p 61 . P X 5 FB 5,100, 61 0,0004 P X 20 FB 20,100, 61 0,848 Beispiel 8a .m Bei einem Test gibt es pro Frage 3 mögliche Antworten. Ein Prüfling kreuzt nur durch Raten an. Mit welcher Wahrscheinlichkeit hat er von 24 Fragen weniger als ein Viertel richtig? w Lösung: w X sei die Zahl der richtig angekreuzten Fragen. X ist binomial verteilt mit p 31 . fü rw P X 6 P X 5 FB 5,24, 31 0,138 Ergebnis: Mit 13,8% Wahrscheinlichkeit hat er nur 0 bis 5 Richtige angekreuzt. Beispiel 9a O Beim Verpacken von Eiern gehen immer wieder einige zu Bruch. Die Erfahrung zeigt, dass in einer Zwölfer-Packung durchschnittlich ein Ei beschädigt ist. D EM Mit welcher Wahrscheinlichkeit enthält eine Schachtel mit 12 Eiern a) kein beschädigtes Ei? b) weniger als 2 beschädigte Eier? c) weniger als 4 beschädigte Eier? Lösung: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ei beschädigt ist, ist 1 12 . Es sei X die Zahl der beschädigten Eier in einer 12er-Packung. X ist binomial verteilt. a) 11 P X 0 12 b) P X 2 P X 1 FB 1,12, 121 0,736 c) P X 4 P X 3 FB 3,12, 121 0,986 12 Friedrich Buckel fB 0,12, 121 0,352 www.mathe-cd.de 34011 Binomialverteilung 1 29 Aufgabe 10 30 % der Personen in Schieldorf sind Linkshänder. Mit welcher Wahrscheinlichkeit findet man dort unter 10 Testpersonen a) genau 3 Linkshänder? b) höchstens 5 Linkshänder? c) weniger als 4 Linkshänder? X sei die Anzahl der Linkshänder. X ist binomial verteilt mit p = 0,3. P X 3 fB 3;10;0,3 0,267 b) P X 5 FB 5;10;0,3 0,953 c) P X 4 P X 3 FB 3;10;0,3 0,650 at he -c d a) .d e Lösung: d. h. etwa 27%. d. h. etwa 95%. D EM O fü rw w w .m d. h. etwa 65%. Friedrich Buckel www.mathe-cd.de 34011 (2) Binomialverteilung 1 30 Mindestens – Aufgaben / Mehr als - Aufgaben Mit der zuvor besprochenen Verteilungsfunktion kann man auch diese Aufgaben erledigen. Dazu muss man auf das Gegenereignis umschalten und die Höchstens-Aufgabe verwenden. Merke: X 5 (mindestens 5) Also gilt: Beispiel 6c P X 4 1 P X 4 .d e Also gilt: X 4 (höchstens 4) ist das Gegenteil von X 4 (höchstens 4) ist das Gegenteil von P X 5 1 P X 4 at he -c d X 4 (mehr als 4) (6a Seite 38 und 6b Seite 39 gehören dazu) Eine Maschine stellt Schrauben her und produziert dabei mit 5 % relativer Häufigkeit fehlerhafte Schrauben. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass unter zehn überprüften Schrauben mehr als 2 defekt sind? b) dass unter zwanzig überprüften Schrauben mindestens 2 defekt sind. D EM O fü rw w w .m a) Friedrich Buckel www.mathe-cd.de