Seite 1 von 1 21.12.2007 Uwe Kortengräber Ägyptische Geschichte Spätzeit (25. Dynastie - 712 bis 657 v. Chr) Die nubische Priesterschaft Der Kult des Amun hatte sich während des ägyptischen Neuen Reichs auch in Nubien etabliert und eine mächtige Priesterschaft hervorgebracht. Genau wie ihr Pendant in Theben begannen sie, ihre Namen in Kartuschen zu schreiben, und herrschten wie die Könige. Es wurde sogar ein offizielles Königreich mit dem Namen Napata gegründet. Das Zentrum des Amunkults in Nubien war der Fels von Gebel Barkal. Amun-Tempel in Karnak Der Marsch nach Norden Der nubische Amunspriester Pianchi schwang sich durch Heirat mit der Tochter des 7. Königs von Napata gegen 748 v. Chr. selbst zum Herrscher auf. Durch die unruhigen Zustände in Ober- und Unterägypten zog er mit seiner Streitmacht in seinem 21. Regierungsjahr gen Norden, um die Allmacht des Amun wiederherzustellen. In Theben angekommen, zog er die örtliche Priesterschaft auf seine Seite, indem er die Göttliche Anbeterin des Amun Schepenwepet I. veranlasste, seine Schwester als Nachfolgerin zu adoptieren. Dann feierte er dort das Opet-Fest. Schließlich zog er weiter und besiegte bei Herakleopolis die Allianz der anderen Dynastien, die sich ihm unterwarfen. Diese durften aber weiterhin als Statthalter ihre alten Gebiete verwalten. Die Nachfolger Die 25. Dynastie regierte das Reich (hauptsächlich Oberägypten) von Napata aus. Schabaka, der Bruder des Pianchi, regierte nach dessen Tod noch 14 Jahre, danach folgten die Söhne Pianchis Schebitko und Taharqa. Gerade Taharqas Regierungszeit war immer wieder gekennzeichnet durch die Bedrohung der Assyrer aus dem Osten. 669 v. Chr. fielen die Assyrer unter ihrem König Asarhaddon massiv in Ägypten ein, eroberten Memphis und nahmen fast die gesamte Königsfamilie gefangen. Taharqa selbst konnte allerdings nach Süden flüchten. Die Assyrer folgten und eroberten in der Folge auch Theben. Taharqas Nachfolger Tanotamun gelang zwar die Rückeroberung Ägyptens bis nach Memphis, doch kurz darauf schlugen die Assyrer unter Assurbanipal entscheidend zurück. Sie drangen bis zur nubischen Grenze vor und verwüsteten bei diesem Feldzug 652 v. Chr. Theben schwer und beraubten es all seiner Schätze. Die 25. Dynastie kennzeichnete sich durch ihre Versuche, an alte Traditionen anzuknüpfen, indem sich die Herrscher nach früheren Pharaonen benannten und sich die Inschriftensprache teilweise stark an das Ägyptisch des Alten Reichs anlehnte. Bildquelle: Wikimedia Commons Textquelle: Wikipedia Unsere Seite im Internet: http://www.kortis.de