Wer profitiert von der Resektion, wer von der Transplantation

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Wer profitiert von der Resektion, wer von der Transplantation?
Grenzen der chirurgischen Therapie hepatobiliärer Tumoren
Ulf Peter Neumann
Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und
Transplantationschirugie
HCC
Zur Entscheidung der Resektion oder Transplantation bei hepatozellulären
Karzinomen exstieren bislang wenig prospektive randomisierte Studien. In den
publizierten
Studien
ist
das
3-Jahres
Überleben
vergleichbar,
wobei
die
Lebertransplantation hinsichtlich des rezidivfreien Überleben überlegen ist. Bei
resektablen hepatozellulären Karzinomen in nicht-zirrhotischer Leber sollte primär
eine Resektion angestrebt werden, wenn eine R0-Resektion erreicht werden kann
und die Leberfunktion eine Resektion zulässt. Meist wird die Ausdehnung der
möglichen Leberresektion allerdings durch eine Zirrhose begrenzt. Bei günstiger
Anatomie oder exophytischem Wachstum geht häufig nur wenig Lebergewebe
verloren.
Gelegentlich
ist
die
Resektion
sinnvoll
als
„bridging“
vor
Lebertransplantation. In den neuen HCC Leitlinien wird bei HCC in Zirrhose innerhalb
der Mailand Kriterien und Fehlen von Kontraindikationen die Transplantation
empfohlen. Beide Verfahren bieten eine sichere Therapieoption mit akzeptablen
Komplikationsraten. Fraglich ist weiterhin, ob die Transplantation bei Überschreiten
der Mailand Kriterien eine Indikation zum Beispiel zur Leberlebendspende darstellt.
Betrachtet man die Analyse der up-to-seven Kriterien, die in San Francisco etabliert
worden sind, kann man sicher davon ausgehen, dass auch einzelne Patienten, die
die Mailand Kriterien überschreiten von einer Transplantation profitieren würden.
Insgesamt ist die perioperative Morbidität und Mortalität bei einer Transplantation
aber höher als bei einer Leberresektion. Die Transplantation erreicht jedoch
signifikant
höhere
5-Jahresüberlebensraten
sowie
ein
signifikant
höheres
rezidivfreies Überleben als die Leberresektion.
Bei den malignen Erkrankungen der Gallengänge stellt die vollständige chirurgische
Resektion die einzige potentiell kurative Therapieoption dar. Eine kurative Resektion
sollte immer dann versucht werden, wenn eine R0-Resektion möglich ist. Das 5-
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Jahresüberleben nach R0-Resektion liegt historisch zwischen 0 und 50%. Wichtige
prognostische Faktoren sind Lymphknotenbefall, eine vaskuläre Invasion und das
Tumorgrading. Da oft im intraoperativen Schnellschnitt eine Tumorinfiltration der
Perineuralscheiden nicht sicher auszuschließen ist gilt es einen möglichst großen
Sicherheitsabstand
zum
Tumor
zu
gewährleisten.
Gerade
bei
perihilären
cholangiozellulären Karzinomen (pCCA) sind nicht selten eine Teilresektion der
Pfortader oder auch der Arteria hepatica in der Nachbarschaft des Tumors
erforderlich, damit das Präparat en bloc im Gesunden reseziert werden kann. Stets
ist eine komplette Entfernung des extrahepatischen Gallengangssystems mit
Lymphadenektomie durchzuführen, wobei im Anschluss eine technisch oft komplexe
biliodigestive Anastomose mit mehreren Ostien im Bereich des intrahepatischen
Absetzungsrandes der Gallengänge durchgeführt werden muss. Die Kombination
aus
Leberresektion
und
Gallenwegsresektion
ist
hierbei
der
alleinigen
Gallenwegsresektion im onkologischen Ergebnis überlegen. Bei Tumoren im Bereich
des mittleren Gallenganges kann eine zusätzliche Pankreaskopfresektion erforderlich
werden. Die Kombination von Pankreaskopfresektion und Hemihepatektomie ist
onkologisch sinnvoll, jedoch aufgrund der hohen perioperativen Morbidität nur für ein
selektioniertes Patientenkollektiv einsetzbar. Distale Tumoren (dCCA) können in der
Regel durch eine alleinige extrahepatische Gallengangs- und Pankreaskopfresektion
operativ versorgt werden. Operationstechnisch werden die Patienten durch atypische
Segmentresektion oder segmentorientierten Resektionen bis zu Hemihepatektomie
(rechts oder links) bzw. erweiterte Resektionen (Trisegementektomie) und die
vollständige
Lymphadenektomie
therapiert.
Um
mehr
Patienten
kurative
Therapiekonzepte anbieten zu können, wurden verschiede Konzepte in den letzten
Jahren etabliert (Pfortaderembolisation, ALPPS). Des Weiteren können resezierende
Verfahren auch mit interventionellen Verfahren, wie der Bestrahlung oder
thermischer Destruktion (RFA, IRE) kleinerer Läsionen kombiniert werden. Durch
diese Entwicklung können in spezialisierten Zentren 5-Jahres-Überlebensraten von
bis zu 50% bei selektionierten Patienten erreicht werden. Bei Patienten mit nicht
resektablen zentralen Gallenwegskarzinomen mit negativen Lymphknotenstatus
liegen inzwischen gute Ergebnisse für die Lebertransplantation vor. In retrospektiven
Analysen sind die 5-Jahres- Überlebensraten über 50%. Aus diesem Grund wurde
eine Lebertransplantationsstudie für diese Patienten in Deutschland begonnen.
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