Das Gesundheitsamt informiert Landkreis Rastatt FSME und Borreliose Mit Beginn des Frühlings erwachen die Zecken aus Ihrer Winterruhe. Ab etwa 8° C werden sie aktiv. Nach der Winterruhe sitzen sie wieder an den Spitzen von Gräsern und Sträuchern und warten auf ihre Opfer: Diese merken meist erst spät, dass sich eine Zecke festgesogen hat, denn der eigentliche Stich ist schmerzlos. Gefährlich sind Zecken, weil sie beim Saugakt Erkrankungen übertragen können: FSME und Borreliose. Die Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME) wird durch ein Virus hervorgerufen, das in Deutschland vor allem in Baden-Württemberg und Bayern auftritt. Der gesamte Schwarzwald gilt als Risiko-, Teile davon sogar als Hochrisikogebiet. Auch bei uns im Kreis Rastatt und in Baden-Baden kommt es jedes Jahr zu FSME-Infektionen, in den letzten Jahren hatten wir hier jeweils 6-9 dem Gesundheitsamt gemeldete Erkrankungs- bzw. Verdachtsfälle. Häufig zeigt sich die Erkrankung einfach in einer Art „Sommergrippe“ mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Bei einem Teil der Betroffenen kann daraus aber eine Gehirn-, Hirnhautoder Rückenmarksentzündung entstehen, die im schlimmsten Fall bleibende Schäden hinterlässt. Die Erkrankung selbst ist nicht behandelbar, es gibt aber eine gut verträgliche Schutzimpfung. Impfen lassen sollten sich bei uns alle Menschen, die sich beruflich oder in ihrer Freizeit in freier Natur aufhalten (z.B. zum Wandern, Picknicken, Sport treiben, etc.). Da ein großer Teil der Infektionen ohne Symptome oder nur mit den oben geschilderten Zeichen einer „Sommergrippe“ einhergehen, stellen die gemeldeten Fälle sicher nur einen kleineren Teil aller Infektionen mit dem FSME-Virus bei uns dar. Die Borreliose ist wesentlich häufiger als die FSME und kommt überall dort vor, wo es Zecken gibt. Je nach Region können bis zu einem Drittel der Zecken damit infiziert sein. Die Erkrankung wird durch ein Bakterium (Borrelia burgdorferi) hervorgerufen. Das Risiko einer Übertragung durch die Zecken steigt mit dem Dauer des Saugaktes an, in den ersten 24 Stunden ist es im Gegensatz zur FSME noch gering. Eine Borreliose wird normalerweise zunächst über die Erkrankungszeichen diagnostiziert. Erstes Zeichen einer Infektion ist häufig, aber leider nicht immer, eine kreisförmig sich ausbreitende „Wanderrötung“ um einen Zeckenstich herum. In etwa der Hälfte der Fälle tritt diese Rötung nicht auf, dann kann die Diagnose der Borreliose schwierig sein. Die Erkrankung kann mit Antibiotika behandelt werden. Nicht behandelte Infektionen können chronisch werden und dann verschiedene Organe befallen. Die Borreliose ist im Gegensatz zur FSME keine meldepflichtige Erkrankung nach dem Infektionsschutzgesetz. Dem Gesundheitsamt liegen daher keine genauen Zahlen zur Häufigkeit im Landkreis vor. Wie oben erwähnt ist aber aus Studien und auch aus den Erfahrungen der niedergelassenen Kollegen bekannt, dass die Erkrankung wesentlich häufiger als die FSME ist. Das Gesundheitsamt Rastatt steht Ihnen gerne für Rückfragen und weitere Informationen zur Verfügung (Telefon: 07222 – 381 2300).