Stadt Drensteinfurt, Städtebauliche Studie: Entwicklung der Wohnbau- und Gewerbeflächen 33 Gewerbeflächen - Suchräume G 1 - G 5 Stadt Drensteinfurt, Städtebauliche Studie: Entwicklung der Wohnbau- und Gewerbeflächen 34 Gewerbeflächen - Suchraum G 1 „Südlich Viehfeld“ Darstellung im Regionalplan Im Westen und Norden Bereich für gewerbliche und industrielle Nutzung, im Südosten ca. 40 % als Agrarbereich. FNP-Darstellung Im Westen ca. 7 ha gewerbliche Baufläche (vgl. 35. FNPÄnderung), im Osten ca. 9 ha Fläche für die Landwirtschaft. Lage im Siedlungsraum Das großräumige Gewerbe- und Industriegebiet „Viehfeld“ liegt am südlichen Siedlungsrand der Ortslage Drensteinfurt. Der Planbereich schließt im Norden an die z.Z. schrittweise erschlossene Bauphase „Viehfeld I + II“ an und wird im Osten durch die Bahnstrecke Münster/ Hamm und im Westen durch die Kreisstraße K 21 begrenzt. Entfernung zum Stadtzentrum ca. 2.000 m (Luftlinie). Aktuelle Nutzung und städtebauliche Situation Ausschließlich Ackerflächen. Im Südosten des Suchraumes befindet sich ein ehemaliges Bahnwärterhaus. Städtebauliches Umfeld: Im Norden: Die Gewerbeflächen nördlich des Planungsbereiches wurde in mehreren Abschnitten seit den 1970er Jahren realisiert und setzten sich aus GI- (Industrie), GE(Gewerbe-) und MI- (Mischgebiets-) Flächen zusammen. Im Osten: Hier schließen die Bahnstrecke Münster/ Hamm und im Anschluss landwirtschaftlich genutzte Flächen an. Im Süden: Im Abstand von ca. 160 m liegt die Hofstelle Bachmann*, im Süden folgt ein deutlich stärker gegliederter Landschaftsraum mit Heckenzügen, Wäldchen etc. Im Westen: Jenseits der K 21 grenzen intensiv und großflächig landwirtschaftlich genutzte Flächen sowie eine Hofstelle mit Rinderhaltung an. Erschließung Anschluss des Suchraumes im Norden an die Gilde-Straße und damit an das bestehende Gewerbegebiet. Zudem Erschließung der Fläche über einen neuen Anschluss an die K 21 im Westen zur direkten Abführung der neu entstehenden Verkehrlast (siehe Prüfung im städtebaulichen Rahmenplan Viehfeld und 35. FNP-Änderung). Infrastruktureinrichtungen im Umfeld --- Immissionen Im Westen und Osten ggf. Lärmimmissionen vom Verkehr auf der K 21 (Verkehrszählung 2005: ca. 4.000 Kfz) bzw. durch die Bahntrasse. Leitungstrassen 380 kV-Leitung „Hanekenföhr - Lippborg am südlichen Gebietsrand stellt klare Zäsur zum südl. Landschaftsraum dar. Altlasten Es liegt kein Verdacht auf Altlasten vor. Stadt Drensteinfurt, Städtebauliche Studie: Entwicklung der Wohnbau- und Gewerbeflächen 35 Befunde auf Bombenblindgänger liegen östlich der geplanten Verlängerung der „Gildestraße“ und im Südosten direkt am vorhandenen Wirtschaftsweg vor. Bergbau Im weiteren Planbereich oberflächennahe Strontianit-Gewinnung, Lage und Ausdehnung des Abbaus sind jedoch nicht bekannt, konkrete Angaben derzeit nicht möglich. Geplante Abbaugrenze des möglichen Steinkohlebergbaus DONAR. Denkmalschutz Eingetragene Boden- und Baudenkmale sind nicht bekannt. Landschaftsbild / Ortsbild Suchraum schließt im Norden an bestehenden Siedlungsbereich an und wird südlich durch Gehölzbestände am vorhandenen Wirtschaftsweg gut gegenüber dem weiteren Landschaftsraum abgegrenzt, In Ost-West-Richtung Eingrünung erforderlich, um Fernwirksamkeit zu mindern. Arten- und Biotopschutz Keine eingetragenen Biotope vorhanden, keine aktuelle Erkenntnisse über geschützte Arten. Landschaftsschutz Suchraum liegt innerhalb des Geltungsbereiches des Landschaftsplanes „Drensteinfurter Platte“. Gemäß Festsetzung sind entlang der Konrad-Adenauer-Straße eine Baumreihe und im Süden 2-reihige Hecken angelegt worden. Das Landschaftsschutzgebiet „Mersch“ grenzt im Südosten unmittelbar an den Suchraum, im Südwesten wird ein Abstand von maximal 250 m erreicht. Gewässer / Überschwemmungsgebiet Bis auf die zur Entwässerung des Gebietes vorhandenen Wegeseitengräben sind keine Oberflächengewässer betroffen. Stadt Drensteinfurt, Städtebauliche Studie: Entwicklung der Wohnbau- und Gewerbeflächen 37 Bewertung Suchraum G 1: Die gewerbliche Entwicklung der Stadt Drensteinfurt konzentriert sich auf das Gewerbe- und Industriegebiet Viehfeld im Süden der Kernstadt. Das Gewerbegebiet umfasst heute etwa eine Fläche von 36 ha. Die Betriebsstruktur ist durch Kleinbetriebe mit zugehörigem Betriebswohnen, aber auch durch größere mittelständische und teilweise stärker emittierende Betriebe geprägt. Im Südosten im Bereich des Bebauungsplanes Nr. 1.27 stehen kurz- bis mittelfristig noch Reserveflächen als Industriegebiet gemäß § 9 BauNVO zur Verfügung. Das dargestellte Erweiterungspotenzial im Süden bis zur 380 kV-Hochspannungsleitung ist bereits zu mehr als 60 % im GEP aufgenommen worden. Etwa 7 ha sind zudem bereits durch die 35. FNP-Änderung als gewerbliche Baufläche dargestellt worden. Somit verbleibt nur noch ein langfristiger Entwicklungsspielraum bis zur Hochspannungsleitung von etwa 9 ha (siehe nachfolgender Auszug aus dem städtebaulichen Rahmenplan). Auszug aus: Städtebauliche Rahmenplanung Gewerbegebiet Viehfeld - südliche Erweiterung, Planungsbüro Nagelmann Tischmann, Rheda-Wiedenbrück, Mai 2006. Hinweis: Der westliche Bauabschnitt 1 ist bereits durch die 35. FNP-Änderung als gewerbliche Baufläche dargestellt worden. Diese Fläche ist aus städtebaulicher und landschaftspflegerischer Sicht zunächst relativ unproblematisch. Aus den in Kapitel 1.2 genannten Gründen stellt sich jedoch die Frage, in welchem Umfang die Entwicklung „Viehfeld“ überhaupt noch möglich ist: Stadt Drensteinfurt, Städtebauliche Studie: Entwicklung der Wohnbau- und Gewerbeflächen 38 Die durch die rückwärtige Lage des Gebietes im Süden der Kernstadt verursachte Verkehrsbelastung auf der Konrad-Adenauer-Straße durch die Ortslage Richtung Norden zur B 58 wird in der Bevölkerung zunehmend als problematisch gesehen. Zudem besteht die Gefahr, dass durch die Planung für das eventuelle SteinkohleAbbaugebiet „Donar“ der Deutschen Steinkohle AG das Gebiet durch mögliche Bergsenkungen erheblich entwertet werden kann, wenn wie bisher angedacht der sog. „Nullrand“ als problematische Grenze des Einwirkungsbereiches direkt durch das Plangebiet verlaufen würde. Stadt Drensteinfurt, Städtebauliche Studie: Entwicklung der Wohnbau- und Gewerbeflächen 39 Gewerbeflächen - Suchraum G 2 „Westlich Viehfeld“ Darstellung im Regionalplan Agrarbereich. FNP-Darstellung Fläche für die Landwirtschaft. Lage im Siedlungsraum Im Südwesten der Ortslage Drensteinfurt, westlich der K 21. Der Suchraum grenzt im Osten an das großräumige Gewerbe- und Industriegebiet „Viehfeld“ an. Entfernung zum Stadtzentrum ca. 2.000 m (Luftlinie). Aktuelle Nutzung und städtebauliche Situation I.W. intensiv genutzte Ackerflächen, kleinflächig wird Grünland angeschnitten. Städtebauliches Umfeld: Im Norden: I.W. landwirtschaftlich genutzte Flächen, aber auch Brachflächen und kleinflächig Grünland. Im Nordwesten folgen Waldparzelle und Weihnachtsbaumkulturen. Im Osten: Die Gewerbeflächen nördlich des Planungsbereiches wurde in mehreren Abschnitten seit den 1970er Jahren realisiert und setzen sich aus GI- (Industrie), GE(Gewerbe-) und MI- (Mischgebiets-) Flächen zusammen. Im Süden: Landwirtschaftliche Nutzflächen, Landwirtschaftlicher Betrieb im Südosten, Streubebauung im Außenbereich. Im Westen: Landwirtschaftlicher Betrieb mit Rinderhaltung, es folgt ein deutlich stärker mit Heckenzügen, Wäldchen etc. gegliederter Landschaftsraum mit überwiegend Grünland. Erschließung Erschließung der Fläche über einen neuen Anschluss an die K 21 im Osten. Infrastruktureinrichtungen im Umfeld --- Immissionen Im Osten ggf. Lärmimmissionen vom Verkehr auf der K 21 (Verkehrszählung 2005: ca. 4.000 Kfz); im Westen direkt angrenzend Landwirtschaft mit Rinderhaltung. Leitungstrassen 380 kV-Leitung am südlichen Gebietsrand stellt klare Zäsur zum südlichen Landschaftsraum dar. Altlasten Es liegt kein Verdacht auf Altlasten vor. Bergbau Ehemaliger Strontianitabbauschacht im Bereich KonradAdenauer-Straße / Bürener Straße. Lage und Ausdehnung des Abbaus sind nicht bekannt, konkrete Angaben sind derzeit nicht möglich. Geplante Grenze des möglichen Grubenfeldes des Steinkohlebergwerkes „Donar“. Denkmalschutz Eingetragene Boden- und Baudenkmale sind nicht bekannt. Stadt Drensteinfurt, Städtebauliche Studie: Entwicklung der Wohnbau- und Gewerbeflächen 40 Landschaftsbild / Ortsbild Suchraum schließt im Osten an bestehenden Siedlungsbereich (Gewerbe) an und wird im Norden/Süden durch Gehölzbestände an Wirtschaftswegen und im Westen durch die grabenbegleitenden Gehölzbestände bzw. die Waldparzellen gut gegenüber dem Landschaftsraum abgegrenzt. Arten- und Biotopschutz Keine eingetragenen Biotope vorhanden, keine aktuellen Erkenntnisse über geschützte Arten. Landschaftsschutz Suchraum liegt innerhalb des Geltungsbereiches des Landschaftsplanes „Drensteinfurter Platte“. Gemäß Festsetzung sind entlang des Wirtschaftsweges im Süden 2-reihige Ufergehölze auf einer Länge von ca. 800 m angelegt und entlang der Konrad-Adenauer-Straße eine Baumreihe angelegt worden. Das Landschaftsschutzgebiet „Mersch“ liegt ca. 300 m südöstlich bzw. ca. 550 m südwestlich des Suchraumes. Gewässer / Überschwemmungsgebiet Bis auf Wegeseitengräben sind keine Oberflächengewässer betroffen. Hinweis: Auf die Nutzungsübersicht auf Seite 36 wird verwiesen. Stadt Drensteinfurt, Städtebauliche Studie: Entwicklung der Wohnbau- und Gewerbeflächen 41 Bewertung Suchraum G 2: Die Rahmenbedingungen für die Bereiche G 2 und G 1 sind i.W. ähnlich zu bewerten, sofern die Überplanung wesentlicher Flächen der angrenzenden Hofstelle möglich wäre und der erstmalige gewerbliche Entwicklungsschritt nach Westen über K 21 als bisher eindeutige räumliche Grenze in Kauf genommen werden sollte. Für den nördlichen Abschnitt wäre jedoch aufgrund der langfristig zu erwartenden Wohnbauflächenentwicklung (vgl. Fläche 1.2) eine Begrenzung der Ausweisung auf mischgebietsverträgliche Gewerbenutzungen zu prüfen (vorbeugende Konfliktreduzierung). Die erhebliche Verkehrsbelastung auf der Konrad-Adenauer Straße in der Ortslage Drensteinfurt nach Norden Richtung B 58 durch die dann im Endausbau mögliche Flächengröße von bis zu 70 ha Gewerbefläche wird jedoch als sehr kritisch bewertet. Erste Abgrenzung potenzieller Entwicklungsflächen: Flächengröße G.2: 16,5 ha ohne Maßstab Stadt Drensteinfurt, Städtebauliche Studie: Entwicklung der Wohnbau- und Gewerbeflächen 42 Gewerbeflächen - Suchraum G 3 „Interkommunales Gewerbe- und Industriegebiet“ Im Zusammenhang mit den vorbereitenden Arbeiten für die Fortschreibung des Regionalplan-Teilabschnittes Münsterland und aufgrund der zunehmenden Probleme durch das gewerbliche Verkehrsaufkommen aus dem Gebiet Viehfeld sind im Jahr 2007 Vorgespräche in den Verwaltungen der Kommunen Ascheberg und Drensteinfurt geführt worden, ob die langfristige gewerblich-industrielle Entwicklung ggf. sinnvoll an einem gemeinsamen und verkehrsgünstig gelegenen Standort zwischen den Kommunen großflächig gebündelt werden könnte. In einem ersten Schritt haben die Kommunen im Rahmen dieser Städtebaulichen Studie Voruntersuchungen für den auf Grund der Lage und der verkehrlichen Qualitäten in Frage kommenden Suchraum beidseits der B 58 zwischen der Autobahnauffahrt A 1 in Ascheberg und der Ortslage Drensteinfurt durchführen lassen, um auf FNP-Ebene im Maßstab 1:10.000 zunächst die allgemeinen planerischen Rahmenbedingungen darzustellen und um eine erste Grundlage für eine mögliche Diskussion über das Projekt zu erhalten. Sofern das Projekt in der Erörterung mit der Bezirksregierung und in den Kommunen konkreter werden sollte, wird eine Machbarkeitsstudie mit Standortdiskussion und Umweltprüfung erforderlich. Bewertung Suchraum G 3 entlang der B 58: Das Untersuchungsgebiet nördlich der B 58 ist aufgrund der z.T. kleinräumigen Nutzungen und der Streubebauung sowie aufgrund der Waldbestände und der gliedernden Landschaftselemente nicht für eine großflächige gewerblich-industrielle Entwicklung geeignet. Südlich der B 58 scheidet aus diesen Gründen ebenso der mittlere Abschnitt aus. Somit werden zwei potenzielle GE-/GI-Standorte südlich der B 58 für die weitere Diskussion vorgeschlagen: a) Standort A: Standort A in Ascheberg im Westen des Untersuchungsraumes liegt zwischen dem Kreuzungsbereich Ostereckern / Steinfurter Straße und der Straße Im Hagen und umfasst eine Größe von etwa 70 ha brutto. Denkbar wäre eine langfristige Erweiterung mit bis zu ca. 45 ha brutto. Die äußere Erschließung des ersten Bauabschnittes könnte z.B. durch den Anschluss an den Kreuzungsbereich Steinfurter Straße / Ostereckern im Nordwesten erfolgen. Ein leistungsfähiger Kreisverkehr wäre ggf. im Knotenpunkt Steinfurter Straße und B 58 denkbar. Weitere Bauabschnitte könnten im Osten direkt an die B 58 angebunden werden. Der Bereich wird i.W. intensiv landwirtschaftlich als Acker genutzt, Grünland ist nur im Umfeld der Höfe vorhanden. Der Landschaftsraum ist in diesem Bereich als weitgehend ausgeräumte Agrarlandschaft zu charakterisieren. In den Randbereichen sind Stadt Drensteinfurt, Städtebauliche Studie: Entwicklung der Wohnbau- und Gewerbeflächen 43 jedoch teilweise auch kleinteilige Strukturen vorhanden, die für eine langfristige Eingrünung genutzt werden könnten. Im Westen des Standortvorschlages besteht eine Überlagerung mit dem bisherigen GEP-Erholungsbereich, im Südosten (ggf. langfristiger 2. Bauabschnitt) wird kleinflächig der Bereich für den Schutz der Landschaft gemäß GEP-Kartierung angeschnitten. Weitere Restriktionen sind nicht vorhanden. In den Randbereichen v.a. entlang der B 58, aber auch im Süden des Plangebietes ist dagegen eine umfangreiche Streubebauung (Wohnen, z.T. auch Kleingewerbe an der B 58) vorhanden, die eine größere gewerblich-industrielle Entwicklung erheblich erschweren würden. Innerhalb der Flächenvorschlages A liegen zudem fünf landwirtschaftliche Hofstellen. Die Erfahrungen in großflächigen Gewerbe-/Industriegebieten zeigen, dass innerhalb des Plangebietes, aber auch im nahen Umfeld verbleibende Immissionsorte mit nicht betriebsgebundenem Wohnen häufig zu erheblichen Immissionsschutzkonflikten und zu Einschränkungen für die Betriebe führen. b) Standort B: Standort B liegt im Osten des Untersuchungsraumes beidseits der B 54 und der Gemarkungsgrenze zwischen Ascheberg und Drensteinfurt. Der Bereich umfasst südlich des Kreuzungsbereiches B 58 / B 54 eine Größe von ca. 60 ha brutto und könnte gut über Knotenpunkte mit den Bundesstraßen erschlossen werden. Eine potenzielle Erweiterung im Osten wäre auf etwa 25 ha denkbar, auch eine langfristige Ausdehnung nach Süden wäre u.U. zu prüfen. Die Planung wird im Osten begrenzt durch die langfristig mögliche Entwicklung des Siedlungsschwerpunktes Drensteinfurt, ausreichende Abstände müssen vorsorglich eingehalten werden. Der Landschaftsraum ist weitgehend ausgeräumt. Die Flächen werden als Acker genutzt, Grünland wird nur im Süden im langfristig denkbaren 3. Abschnitt angeschnitten. Südlich sowie z.T. im Osten sind Gehölzstrukturen vorhanden, die das Gebiet - eine Weiterentwicklung vorausgesetzt - gegenüber dem weiteren Landschaftsraum abschirmen könnten. Im Westen und Nordwesten besteht eine Überlagerung mit dem Bereich für den Schutz der Landschaft gemäß GEP-Kartierung. Im Plangebiet und im näheren Umfeld sind vereinzelte Wohnnutzungen (am Knotenpunkt B 54 / B 58 auch in Kombination mit Kleingewerbe) vorhanden. Innerhalb des Plangebietes liegen zwei landwirtschaftliche Hofstellen. Diese Nutzungen wären ebenfalls wie in Bereich A weitgehend aufzukaufen, um Immissionspunkte zu vermeiden. c) Erste Einschätzung: Beide Bereiche können für die Entwicklung eines Interkommunalen Gewerbe- und Industriegebietes Ascheberg / Drensteinfurt grundsätzlich in Frage kommen. Aus naturräumlicher Sicht sind in beiden Gebieten bei intensiver landwirtschaftlicher Nutzung ähnliche Rahmenbedingungen gegeben, besonders wertvolle Bereiche sind nicht betroffen. In beiden Gebieten sind dennoch umfangreiche Eingriffswirkungen in den Landschafts- und Naturhaushalt zu erwarten, die v.a. durch den erheblichen Flächenbedarf verursacht werden - dieser ist jedoch auch an anderen Standorten zu erwarten. Stadt Drensteinfurt, Städtebauliche Studie: Entwicklung der Wohnbau- und Gewerbeflächen 44 Aufgrund der geringeren Streubebauung werden nach heutigem Stand Vorteile für Bereich B südlich des Knotenpunktes B 58 / B 54 im Grenzbereich Drensteinfurt / Ascheberg gesehen. Bei einer Konkretisierung der Planungsidee sind die fachspezifischen Fragestellungen näher zu prüfen. Erste Zuordnung potenzieller GE-/GI-Entwicklungsflächen: Stadt Drensteinfurt, Städtebauliche Studie: Entwicklung der Wohnbau- und Gewerbeflächen 45 Gewerbeflächen - Suchraum G 4 „Nördlich B 58“ Darstellung im Regionalplan Agrarbereich, im Bereich entlang der Werse: Agrarbereich mit Überlagerung Bereich für den Schutz der Natur / Schutz der Landschaft und Erholungsbereich. FNP-Darstellung Fläche für die Landwirtschaft. Lage im Siedlungsraum Im Nordwesten der Ortslage Drensteinfurt, nördlich der B 58, zwischen Umlaufbach und Werse. Entfernung zum Stadtzentrum ca. 1.200 m (Luftlinie). Aktuelle Nutzung und städtebauliche Situation I.W. Ackerflächen. Bereich entlang der Bahntrasse im Osten kleinräumiger strukturiert (Grünland, tlw. auch Vernässung/Mulden, Gliederung durch Waldflächen und Hecken). Im östlichen Abschnitt zwischen Bahntrasse und Werse stärkerer Grünlandanteil (Werseniederung) und gliedernde Gehölzbestände. Städtebauliches Umfeld: Im Norden: Durch Heckenzüge und Wäldchen gegliederter Landschaftsraum. Im Nordosten und -westen befindet sich jeweils ein Hof mit Mastschweinen. Im Osten: Östlich der Werse schließen sich als Acker landwirtschaftlich genutzte Flächen an (s. Suchraum G 5). Im Süden: B 58, die im Südosten durch ihre Dammlage eine deutliche Zäsur bildet. Jenseits der B 58 befinden sich nach einigem Abstand (im Südosten zudem jenseits einer Waldfläche) die Wohnbauflächen der Ortslage Drensteinfurt. Im Westen: Durch Waldbestände, Grünlandnutzungen, wegebegleitende Gehölzstrukturen und markante Baumbestände kleinstrukturierter Landschaftraum. Im Südwesten befindet sich ein landwirtschaftlicher Betrieb. Erschließung Erschließung des Suchraumes über einen Ausbau des Knotenpunktes B 58 / Konrad-Adenauer-Straße möglich, damit direkte Abführung einer neu entstehenden gewerblichen Verkehrsbelastung auf das übergeordnete Straßennetz ohne Belastung von Siedlungsgebieten möglich. Infrastruktureinrichtungen im Umfeld - Immissionen Im Süden Lärmimmissionen vom Verkehr auf der B 58 (Verkehrszählung 2005: ca. 13.825 Kfz). Zudem Emissionen vom Betrieb der Bahn (Schall, Erschütterungen etc.). Kläranlage im Südosten. Geruchseinwirkungen und Einschränkungen werden jedoch nicht erwartet. In der Nordwestspitze des potenziellen Gewerbegebietes wäre eine Prüfung eventueller Einwirkungen durch Mastschweinehaltung erforderlich. Leitungstrassen 25 kV-Leitung am südlichen Gebietsrand. Altlasten Es liegt kein Verdacht auf Altlasten vor. Stadt Drensteinfurt, Städtebauliche Studie: Entwicklung der Wohnbau- und Gewerbeflächen 46 Bergbau Ehemalige Tagesöffnungen zwischen Werse und Bahn, zwischen Bahn und B 58 und im Wald südlich der B 58. Lage und Ausdehnung des Abbaus sind jedoch nicht bekannt, konkrete Angaben sind derzeit nicht möglich. Denkmalschutz Eingetragene Boden- und Baudenkmale sind nicht bekannt. Landschaftsbild / Ortsbild Suchraum schließt im Süden an die B 58 (z.T. Dammlage) mit straßenbegleitenden, z.T. dichten Gehölzstrukturen. Damm der B 58 verhindert Fernwirksamkeit nach Süden. Suchraum im Osten durch Gehölzbestände entlang der Bahntrasse gut gegenüber dem weiteren Landschaftsraum abgegrenzt, wobei diese im nördlichen Verlauf lichter werden. Im Westen entlang Umlaufbach ist ebenfalls eine Eingrünung durch Gehölze vorhanden. Nach Norden ist der Suchraum jedoch einsehbar, hier wäre eine Eingrünung erforderlich, um die Fernwirksamkeit zu mindern. Arten- und Biotopschutz Innerhalb des Suchraumes sind folgende eingetragene Biotope vorhanden: - Feldgehölz mit Ringgraben am Ächtersten Kuhkamp (nahezu quadratische, nur temporär wasserführende Ringgrabenanlage mit einer mit Gehölz bestandenen Insel, Schutzziel: Erhalt von Kleingewässern / Gehölzinseln in ausgeräumter Agrarlandschaft als Trittsteinbiotop) - als Geschützter Landschaftsbestandteil registriert. - Eichen-Feldgehölz mit anschl. Hecke am Umlaufbach (als Vernetzungs- und Refugialbiotop bedeutsam in der intensiv genutzten Agrarlandschaft) - Vorschlag als Geschützter Landschaftsbestandteil. - Werse von Drensteinfurt bis Haus Göttendorf (Flusslauf incl. einer bis 10 m breiten Pufferzone und angrenzende naturnahe Lebensräume) - Teilfläche als Geschützter Landschaftsbestandteil registriert. - Hecke (z.T. Wallhecke) an der Kläranlage, Bedeutung als Vernetzungsbiotop - Vorschlag als Geschützter Landschaftsbestandteil. Aktuelle Kenntnisse über geschützte Arten liegen nicht vor. Landschaftsschutz Suchraum liegt innerhalb des Geltungsbereiches des Landschaftsplanes „Drensteinfurter Platte“. Gemäß Festsetzung ist eine 2-reihige Hecke zwischen Eichenwald und B 58 auf einer Länge von ca. 850 m 1987 angelegt worden. Der Suchraum liegt nicht innerhalb eines Landschaftsschutzgebietes, die Werse ist als Landschaftsschutzgebiet vorgeschlagen. Geschützte Landschaftsbestandteile: - Feldgehölz mit Ringgraben (s.o.), - Feuchtfläche in der Werseniederung, - Gehölzbestand am Bahndamm und Baumgruppe. Einige Biotope im Suchraum sind als Geschützter Landschaftsbestandteil vorgeschlagen worden (s.o.). Gewässer / Überschwemmungsgebiet Werse und Umlaufbach mit festgesetzten Überschwemmungsgebieten (ragen 50 - 150 m in den Suchraum hinein). Stadt Drensteinfurt, Städtebauliche Studie: Entwicklung der Wohnbau- und Gewerbeflächen 48 Bewertung Suchraum G 4: Im Suchraum zwischen Werse und Bahntrasse dominieren auf den ersten Blick großräumige Ackerflächen, die eine gewerbliche Entwicklung zulassen. Die Erschließung könnte verkehrsgerecht über den auszubauenden Knotenpunkt der K 21 mit der B 58 erfolgen. Hierbei würde allerdings ein Teil der im Nordosten anschließenden Gehölzbestände zumindest beeinträchtigt. Das heutige Überschwemmungsgebiet des Umlaufbaches ragt etwa 100 m in die Fläche hinein (Hinweis: FNP-Auszug unten mit alter Ü-Grenze) und begrenzt die Ausdehnung nach Westen. Das Feldgehölz mit Ringgraben liegt zentral im Untersuchungsgebiet und würde durch eine gewerbliche Entwicklung überplant oder weitgehend isoliert. Im Südosten Richtung B 58 und Bahnlinie begrenzen relativ wertvolle Biotopstrukturen die möglichen Bauflächen (Waldbestand, Hecken, kleinräumig strukturierter Grünland-/Hutebereich an der Bahntrasse). Im Zusammenhang mit diesen alten Laubwaldbeständen und Grünlandbereichen sind geschützte Vogel- und Fledermaus-Arten zu erwarten. Erste Abgrenzung potenzieller Entwicklungsflächen: Flächengröße G.4: 30,0 ha ohne Maßstab Stadt Drensteinfurt, Städtebauliche Studie: Entwicklung der Wohnbau- und Gewerbeflächen 49 Gewerbeflächen - Suchraum G 5 „Natorp“ Darstellung im Regionalplan Agrarbereich, Flächen im Umfeld der Werse als Agrarbereich mit Überlagerung Bereich für den Schutz der Natur / Schutz der Landschaft und Erholungsbereich. FNP-Darstellung Fläche für die Landwirtschaft. Lage im Siedlungsraum Im Nordwesten der Ortslage Drensteinfurt, nördlich der B 58, zwischen Werse und L 585. Entfernung zum Stadtzentrum ca. 1.200 m (Luftlinie). Aktuelle Nutzung und städtebauliche Situation I.W. ausgeräumte Ackerflächen, nur kleinflächig Grünland im Umfeld der Hofstelle sowie zwei Waldparzellen. Innerhalb des Suchraumes befinden sich eine Hofstelle mit Schweinemast und Wohnnutzung sowie ein Wohngebäude. Städtebauliches Umfeld: Im Norden: I.W. landwirtschaftliche Nutzflächen und mehrere Hofstellen (v.a. Mastschweine), um die Hoflagen höherer Grünlandanteil sowie gliedernde Baumbestände. Im Osten: Landwirtschaftliche Nutzflächen, durch Waldbestände und wegebegleitende Gehölzstrukturen strukturiert. Im direkten Anschluss an die L 585 folgt eine Hofstelle und umgebender Obstwiese. Innerhalb der Waldparzelle im Eckbereich B 58 / L 585 liegt eine Kapelle. Im Süden: B 58; jenseits der B 58 befinden sich nach einigem Abstand der Schulstandort Sendenhorster Straße und Wohnbauflächen. Im Westen: Werse, landwirtschaftliche Nutzflächen, Grünland (Werseniederung, siehe auch Suchraum G 4). Erschließung Erschließung des Suchraumes über einen Anschluss an die L 585 im Osten mit direkter Abführung der neu entstehenden Verkehrsbelastung auf das übergeordnete Straßennetz möglich. Infrastruktureinrichtungen im Umfeld - Immissionen Im Süden und Osten Verkehrslärmimmissionen von B 58 (Verkehrszählung 2005: ca. 13.825 Kfz) und L 585 (Verkehrszählung 2005: ca. 3.500 Kfz). Zudem Emissionen vom Betrieb der Bahn im Westen (Schall, Erschütterungen etc.). Kläranlage ca. 300 m (süd)westlich des Suchraumes. Geruchseinwirkungen und Einschränkungen werden jedoch nicht erwartet, da ein Abstand von 300 m gemäß Abstandserlass eingehalten wird. Die Hofstelle im Plangebiet mit Schweinemast müsste aufgegeben werden; eventuelle Auswirkungen der nördlich gelegenen Betriebe wären näher zu prüfen. Leitungstrassen 30 kV-Leitung im zentralen Suchraum und 10 kV-Leitung Stadt Drensteinfurt, Städtebauliche Studie: Entwicklung der Wohnbau- und Gewerbeflächen 50 im nordöstlichen Suchraum. Altlasten Es liegt kein Verdacht auf Altlasten vor. Bergbau Ehemalige Tagesöffnungen im südlichen Suchraum sowie angrenzend im Bereich der B 58. Lage und Ausdehnung des Abbaus sind jedoch nicht bekannt, konkrete Angaben sind derzeit nicht möglich. Denkmalschutz Eingetragene Boden- und Baudenkmale sind nicht bekannt. Landschaftsbild / Ortsbild Suchraum schließt im Süden an die B 58 mit z.T. dichten Gehölzstrukturen. Der Suchraum wird im Osten durch Gehölzbestände entlang der L 585 sowie eine angrenzende Waldparzelle / Obstwiese im Bereich der Hofstelle gut gegenüber dem weiteren Landschaftsraum abgegrenzt. Im Norden z.T. Abschirmung durch die Waldparzelle. Von Westen ist der Untersuchungsraum jedoch einsehbar, hier ist eine Eingrünung erforderlich, um Fernwirksamkeit zu mindern. Arten- und Biotopschutz Der ca. 6 km lange Abschnitt der ausgebauten und begradigten Werse zwischen Drensteinfurt und Haus Göttendorf bei Rinkerode ist als schutzwürdiger Biotop eingetragen (Flusslauf incl. einer bis 10 m breiten Pufferzone und angrenzende naturnahe Lebensräume). Östlich angrenzend an den Suchraum ist ein von hochwüchsigen Bäumen vollständig beschattetes Kleingewässer an der Kapelle im Biotopkataster eingetragen. Zudem ist der Wald sowie die Allee von Winterlinden im Kreuzungsbereich B 58 / L 585 seit 1986 als Naturdenkmal eingetragen. Aktuelle Erkenntnisse über geschützte Arten liegen nicht vor. Böden im Suchraum z.T. als Stufe 3, besonders schutzwürdige Böden auf Grund ihrer Archivfunktion in der Karte der schutzwürdigen Böden (Geologischer Dienst NRW: Karte der schutzwürdigen Böden in NRW, Krefeld 2004) aufgenommen. Landschaftsschutz Suchraum liegt innerhalb des Geltungsbereiches des Landschaftsplanes „Drensteinfurter Platte“. Bis auf die Anlage von Baumgruppen und Ufergehölzen entlang der Werse (Umsetzung 1987 erfolgt) sind keine Festsetzungen für den Suchraum getroffen. Der Suchraum liegt nicht innerhalb eines Landschaftsschutzgebietes, im Umfeld ist die Werse als Landschaftsschutzgebiet vorgeschlagen. Gewässer / Überschwemmungsgebiet Werse mit festgesetztem Überschwemmungsbiet, welches ca. 50 m in den Suchraum hineinragt. Im Nordwesten weitet sich das Überschwemmungsgebiet bis zum Wäldchen aus. Stadt Drensteinfurt, Städtebauliche Studie: Entwicklung der Wohnbau- und Gewerbeflächen 52 Bewertung Suchraum G 5: Voraussetzung für jegliche Entwicklung wäre die Aufgabe und Überplanung der zentral gelegenen Hofstelle, sofern dieses mit den privaten Belangen und mit den Belangen der Landwirtschaft vereinbar ist. Ggf. problematische Wohnnutzung im Außenbereich besteht östlich der L 585 um die historische Hofanlage und im Nordosten. Letztere Nutzung sollte ggf. aufgekauft werden. Im Südosten der B 58 folgen Wohngebiete. Somit bestünde im westlichen und nördlichen Planbereich voraussichtlich noch ein erhebliches Emissionspotenzial. Unter diesen Bedingungen könnte ein Bereich mit ca. 35,0 ha Brutto-Bauland als Gewerbe- und Industriebereich entwickelt werden. Durch die Lage an den Knotenpunkten L 585 / B 58 sowie L 585 / L 851 könnte das Gebiet leistungsfähig und ohne Belastung von Siedlungsgebieten erschlossen werden. Mit Ausnahme der Hofstelle mit Gehölzen und Rest-Grünland ist das Gebiet ausgeräumt und durch intensive Ackernutzung geprägt. Eine langfristige Erweiterungsoption wäre ggf. Richtung Nordosten an der L 851 denkbar. Erste Abgrenzung potenzieller Entwicklungsflächen: Flächengröße G.5: 35,0 ha ohne Maßstab