"Diabetes und Depression"

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Patienteninformation
Diabetes &
Psychisches
Wohlbefinden
05/2014
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Liebe Versicherte, lieber Versicherter!
Immer wieder wird in verschiedenen Studien nachgewiesen, dass Diabetes nicht nur den Körper betrifft, sondern sich auch auf die psychische Verfassung auswirken kann. Es ist vollkommen normal, eine zeitlang deprimiert zu sein, bevor man die neue Situation und die Erkrankung akzeptieren kann. Diabetes erfordert eine massive Umstellung
der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten.
Was unterscheidet jedoch eine Depression von einer normalen
schlechten Stimmung oder Traurigkeit, die jeder Mensch regelmäßig
erleben kann?
Diese Broschüre soll Ihnen dabei helfen, Fragen die Sie zu diesem Thema haben, beantworten zu können und Ihnen Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie dieser Belastung begegnen können.
Das Wichtigste über Depression in Kürze
Depressionen sind häufige Erkrankungen. Eine Depression ist eine
ernste Erkrankung, die jedoch erfolgreich behandelt werden kann. Es
besteht kein Anlass, sich für depressive Symptome zu schämen.
Wer wird depressiv?
Eine Depression ist eine Erkrankung, die häufig auftritt und jeden betreffen kann. Man schätzt, dass etwa 18% der Bevölkerung mindestens einmal im Leben an einer behandlungsbedürftigen Depression
erkranken. Frauen sind etwa zweimal so häufig betroffen wie Männer.
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Was sind Depressionen?
Eine Depression zu haben, bedeutet mehr als traurig zu sein oder nach
einem Verlust Kummer zu haben. Eine Depression ist eine Störung von
seelischen Funktionen, die Ihre Gedanken und Gefühle, die körperliche
Gesundheit und das Verhalten über einen längeren Zeitraum (über 14
Tage) beeinflusst. Besondere Lebensbedingungen (z.B. starker Stress
oder Kummer) können eine Depression auslösen, begünstigen oder
eine vollständige Genesung verhindern. Eine Depression ist keine persönliche Schwäche, sondern eine behandlungsbedürftige medizinische
Erkrankung.
Zusammenhang Diabetes und Depression
Studien haben gezeigt, dass Depressionen bei Diabetikern im Erwachsenenalter drei- bis vierfach häufiger sind als bei stoffwechselgesunden Personen. Dabei gibt es keine Unterschiede in der Häufigkeit zwischen Typ-1 und Typ-2-Diabetikern (Anderson, 2001).
Zu depressiven Verstimmungen kann es kommen, weil sich Diabetiker
häufig von den Erfordernissen ihrer Behandlung überfordert fühlen.
Viele belastet auch die Gefahr für chronische Folgeerkrankungen an
Augen, Nieren, Herz und Nerven.
All das kann depressive Symptome hervorrufen – wie auch umgekehrt
schlechte Blutzuckerwerte zu einer verschlechterten psychischen Stimmung führen können.
www.vaeb.at
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Selbsttest
Was kann ich tun?
Viele depressive Menschen erhalten keine ausreichende Hilfe, weil sie
die Beschwerden nicht als Symptome einer Erkrankung erkennen,
Schwierigkeiten haben, nach Hilfe zu fragen, sich selbst die Schuld geben oder nicht wissen, dass es gute Behandlungsmöglichkeiten für die
Depression gibt.
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Wer kann mir helfen?
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Hausarzt: Hausärzte sind bei seelischen Erkrankungen häufig die erste Anlaufstelle. Gegebenenfalls wird Sie Ihr Hausarzt an einen Spezialisten überweisen.
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin: hat
eine umfangreiche medizinische und psychotherapeutische Ausbildung zur Diagnostik und Behandlung aller seelischen Erkrankungen.
Dieser Facharzt ist prinzipiell berechtigt, jede naturwissenschaftlich
anerkannte Methode zur Diagnostik und Therapie einzusetzen.
Aufgrund der alten Ausbildungsrichtlinie kann es leicht zu Verwirrung kommen, da es demnach auch den
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„Facharzt für Neurologie & Psychiatrie“ (kurz: Neurologe und ist
bei neurologischen Erkrankungen wie Lähmungen, Migräne, Morbus
Parkinson, etc. zu empfehlen) sowie den
„Facharzt für Psychiatrie und Neurologie“(kurz: Psychiater und ist
bei seelischen Erkrankungen besonders zu empfehlen)
gibt.
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Psychotherapeuten: haben eine den Anforderungen des Bundesministeriums für Gesundheit entsprechende Psychotherapieausbildung
absolviert. Vom Bundesministerium sind 20 Therapierichtungen anerkannt, die auf unterschiedliche Weise versuchen, Menschen mit psychischen Problemen zu helfen. Diese spezielle Schulung in Psychotherapie können sowohl Personen mit einer Ausbildung in Medizin
oder Psychologie bzw. Personen mit einem sozialen Quellberuf absolvieren.
Klinische Psychologen: Die Klinische Psychologie ist ein Teilgebiet
der Psychologie und wird im Anschluss an ein Studium der Psychologie absolviert und umfasst die Untersuchung, Beratung und Behandlung von einzelnen Menschen, Paaren, Familien und Gruppen in Hinblick auf psychische aber auch soziale und körperliche Beeinträchtigungen und Störungen.
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Wie wird mir geholfen?
Es gibt mehr als eine Möglichkeit zur Behandlung Ihrer Beschwerden.
Jede davon hat unterschiedliche Vorteile und Risiken. Alleine aus den
medizinischwissenschaftlichen Empfehlungen kann nicht zwangsläufig
nur eine einzige Therapie abgeleitet werden.
Aber wenn Sie Ihrem Arzt genau mitteilen, welche Beschwerden und
Bedürfnisse Sie haben, kann Ihr Arzt gemeinsam mit Ihnen die beste
Behandlung für Sie auswählen. Wie bei anderen gesundheitlichen Beschwerden kann es notwendig sein, gemeinsam mit Ihrem Arzt unterschiedliche Behandlungsmethoden zu erproben, bevor die Behandlung
gefunden wird, die am besten für Sie geeignet ist. Dabei ist es besonders wichtig, sich nicht entmutigen zu lassen, wenn die erste Behandlung noch nicht zum Erfolg führt. In fast jedem Fall gibt es eine Behandlungsmethode, die Ihnen helfen wird. Die Hauptbehandlungsmethoden bei Depression sind:
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Antidepressiva,
Psychotherapie,
Antidepressiva kombiniert mit Psychotherapie
Es kann auch sinnvoll sein, zunächst abzuwarten und (noch) nicht zu
behandeln. Mehrfach hat sich auch gezeigt, dass sich leichte depressive Verstimmungen durch eine Diabetikerschulung bessern, da die
Betroffenen Fertigkeiten und Fähigkeiten in einer Schulung erwerben,
die ihnen helfen, besser und aktiver mit ihrer Diabeteserkrankung umzugehen. Das kann sich positiv auf depressive Gedanken und Stimmungen auswirken.
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Angebote der VAEB
Psychologische Beratung (Stressberatung) in den Gesundheits- und
Betreuungszentren (GBZ) der VAEB
Gesundheitseinrichtung Breitenstein (Fr. Gahmel, Tel: 050 2350-37571)
GBZ Graz: Hr. Steinkellner
Tel.: 050 2350 – 36409
Mail: [email protected]
GBZ Salzburg: Fr. Linshalm
Tel.: 050 2350-36703
Mail: [email protected]
GBZ Innsbruck: Fr. Hölbling
Tel.: 050 2350-36803
Mail: [email protected]
GBZ Villach: Fr. Fink
Tel.: 050 2350-36601
Mail: [email protected]
GBZ Linz: Fr. Heigl
Tel.: 050 2350/36904
Email: [email protected]
GBZ Wien: Fr. Trakl
Tel.: 050 2350-36508
Mail: [email protected]
Während eines dreiwöchigen Aufenthaltes in der Gesundheitseinrichtung Breitenstein erfahren Sie in intensiven Schulungen alles Wissenswerte rund um das Thema Diabetes.
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Mehr Informationen
Suche im Internet:
Ärzte: www.arztverzeichnis.at/suche
Psychotherapeuten & Psychologen: ipp.bmg.gv.at
www.psychnet.at
www.vap.or.at
Selbsthilfegruppen: www.selbsthilfe.at
Beratungsstellen:
Bündnis Depression: www.buendnis-depression.at
Hier finden Sie österreichweite Beratungseinrichtungen (Ambulanzen,
Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen)
Telefonische Beratung
Österreichische Psychologen beraten (kostenlos) unter: 01-504 80 00
Verein für ambulante Psychotherapie:
Patientinnentelefon: 01-402 56 96
Information zu Psychotherapie in der VAEB
Hedwig Kainz, Tel.: 050 2350 32505; e-mail: [email protected]
Günter Schmid, Tel.: 050 2350 32514, e-mail: [email protected]
www.vaeb.at
Weiterführende Informationen
Deutsche Diabetes Gesellschaft: www.diabetes-psychologie.de
Patientenleitlinie Psychosoziales & Diabetes:
www.diabetes-psychologie.de/wb/pages/de/betroffene/leitlinie.php
Info Diabetes & Psychosoziales: www.diabetes-world.net
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