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DCG-Informationen 8/1971, Seite 69 bis 72
Hemichromis bimaculatus (GlLL 1862)
Ein Bericht von Berthold Weber (7102)
Heimat:
Das
Tier,
das
aufgrund
einer
sehr
weiten
Verbreitung
in
einer
ganzen
Reihe
von
Farbspielarten
vorkommt,
ist
vor
allem
aus
den
Mündungsgebieten
der
großen
afrikanischen
Flüsse
bekannt.
Nil,
Kongo,
Niger
und
Senegal
waren
Fundplätze
des
Fisches.
In
Sierra
Leone
findet
man
ihn
zusammen
mit
Pelmatochromis
thomasi,
mit
dem
er
sehr
nahe
verwandt
ist
Größe:
Die
Tiere
sollen
im
Aquarium
eine
Länge
von
15
cm
erreichen,
was
darauf
schließen
läßt.
daß
sie
in
der
freien
Natur
noch
größer
werden.
Wissenschaftliche
Literatur
zeigt
allerdings
auch
nur
Typen
von
15
cm
Totallänge
(=
Länge
incl.
Caudale)
auf.
Die
Tiere
in
meinem
Aquarium
erreichten
allerdings
beim
Männchen
nur
etwa
13
cm,
beim
Weibchen
nur
10
cm
Länge.
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Wasserzusammensetzung:
Nach
meinen
Erfahrungen
hat
der
Wasserchemismus
auf
Haltung
und
Zucht
keinen
großen
Einfluß,
sofern
sich
die
Werte
im
„allgemein
üblichen"
halten.
Wasser
bis
zu
25
°
dH
ist
ohne
weiteres
zu
verwenden.
Futter:
Die
Zucht
ist
nur
mit
kräftigem
Futter
möglich.
Lebendfutter,
wie
alle
Arten
von
Mückenlarven,
und
kleinere
Regenwürmer,
ist
am
besten
geeignet,
aber
auch
mit
geschabtem
Rinderherz
und
einem
guten
Trockenfutter
(Große
Flocken)
erzielt
man
hohe
Jungfischzahlen.
Ich
gebe
dem
Wasser
auch
immer
ein
Vitaminpräparat
(Liqui-Fit)
zu.
Becken:
Wichtig
ist,
daß
das
Becken
sehr
geräumig
ist,
sonst
sind
die
Fische
recht
bissig
und
angriffslustig
gegen
andere
Mitbewohner.
In
Becken
unter
1
Meter
Länge
sollte
man
nur
ein
Paar
pflegen.
Dagegen
vertrug
sich
bei
mir
das
.Paar
recht
gut.
Das
Weibchen
wurde
weder
im
großen
Becken
noch
im
Zuchtgefäß,
das
kleiner
war,
jemals
vom
Männchen
gehetzt
oder
gebissen.
Man
liest
oft
von
Männchen
dieser
Art,
daß
sie
ihre
Weibchen
umbringen,
wenn
diese
nicht
laichwillig
sind;
bei
den
beiden
von
mir
bisher
gepflegten
Paaren
ist
dies
nicht
der
Fall
gewesen.
Man
sollte
allerdings
auch
in
großen
Becken
nur
ein
Paar
dieser
Art
halten,
da
es
auch
bei
viel
Platz
zu
ernsthaften
Verletzungen
durch
Beißereien
kommen
kann.
Vergesellschaftung
mit
anderen
Tieren:
Ich
halte
mein
Paar
in
einem
250-Liter-Becken
(120
x
43
x
50),
zusammen
mit
einem
Paar
Uaru
und
einem
Paar
Cichlasoma severum.
Vor
den
über
20
cm
großen
Severum
haben
die
Roten
gehörigen
Respekt,
und
auch
die
Uaru
lassen
sich
nichts
von
ihnen
gefallen;
sie
gehen
immer
gemeinsam
gegen
das
H.
bimaculatus-Männchen
vor,
wenn
dieses
sie
bedroht.
In
der
Erregung
derartiger
Kämpfe
zeigen
die
Tiere
ein
herrliches
Farben-Spiel.
Die
Roten
laichen
in
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obengenanntem
Becken
regelmäßig
ab,
die
Jungen
schlüpfen
auch,
werden
dann
aber
nach
und
nach
immer
von
den
anderen
Cichliden
gefressen,
so
daß
das
Häufchen
immer
kleiner
wird.
Beckeneinrichtung
und
Bepflanzung:
Das
Becken
ist
mit
großen
Lavasteinen
eingerichtet,
die
viele
Höhlen
und
Verstecke
bilden.
Auf
den
.Steinen
sind
große
Büschel
von
Fontinalis
antipyretica
(Quellmoos)
festgewachsen.
Alle
anderen
Pflanzen,
sogar
in
Topfen
eingesetzter
Cyperus
(Papyrus)
wurde
von
den
Uaru
mit
Stumpf
und
Stiel
gefressen.
Das
Quellmoos
allerdings
wird
von
allen
Fischen
in
Ruhe
gelassen,
es
gedeiht
prächtig.
Der
Bodengrund
besteht
an
der
Sichtscheibe
aus
Sand,
hinten
im
Becken
aus
grobem
Kies
und
Lavalit.
An
der
Wasseroberfläche
schwimmen
dicke
Polster
von
Riccia
fluitans.
Zur
Wasserzusammensetzung:
Ich
verwende
Wasser
von
21°
dH
bei
einer
Temperatur
von
25°
C.
Gefiltert
wird
mit
einem
Eheimfilter
386,
mit
250
Litern
Stundenleistung,
über
Watte
und
Aktivkohle.
Tag
und
Nacht
läuft
eine
Durchlüftung.
Jede
Woche
wird
ca.
25
%
des
Wassers
abgesaugt
und
durch
temperiertes
Leitungswasser
ersetzt.
Zucht:
Die
Zucht
ist
recht
einfach,
wichtig
ist
nur,
daß
man
gleich
am
Anfang
zueinanderpassende
Partner
bekommt.
Die
Geschlechtsunterschiede
sind
oft
nicht
leicht
festzustellen.
Bei
meinen
Paaren
waren
die
Männchen
immer
größer
und
hatten
eine
rötlich
-
grau
-
braune
Färbung,
Brust
und
Bauch
hingegen
waren
schön
rot.
Die
Weibchen
waren
farbenprächtiger,
das
Rot
erstreckte
sich
auf
den
ganzen
Körper.
Sie
hatten
mehr
blaue
Glanzflecken
auf
Kiemendeckeln
und
Flanken
als
die
Männchen.
Nach
kurzer
Zeit
schon
sieht
man
aber
die
Geschlechtsunterschiede
am
Laichansatz
des
Weibchens
und
am
sexualspezifischen
Verhalten.
Zur
Zucht
setzte
ich
mein
Paar
in
ein
Zuchtbecken
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(70
x
30
x
40)
mit
dem
Wasser
des
Gesellschaftsbeckens
um.
Die
Einrichtung
besteht
aus
einigen
flachen
Steinen
und
einigen
Echinodorus.
Ist
das
Weibchen
laichwillig,
so
stellt
sie
sich
über
einen
Stein,
den
Kopf
nach
unten,
zittert
heftig
und
beginnt,
die
ausgewählte
Laichstelle
zu
putzen.
Das
Männchen
folgt
dem
Beispiel
und
hilft
mit.
Zwischendurch
balzen
sie
in
Form
des
Breitseitimponierens,
wobei
sie
das
Maul
weit
aufreißen.
Bis
zum
Laichakt
dauert
es
dann
nie
sehr
lange.
Damit
nur
wenige
Eier
verpilzen,
setze
ich
dem
Wasser
etwas
Torfextrakt
zu.
Beim
Befächeln
des
Geleges
wechseln
sich
die
Eltern,
beide
pflegen,
ab;
einer
fächelt,
während
der
andere
eifrig
damit
beschäftigt
ist,
Gruben
für
die
zu
erwartenden
Jungen
auszuheben.
Nach
36
bis
48
Stunden,
je
nach
Temperatur,
sieht
es
fast
so
aus,
als
wollten
die
Alten
die
Eier
fressen.
Dem
ist
nicht
so,
sie
lösen
die
Jungen
aus
den
Eierhüllen
heraus
und
bringen
sie
in
einer
der
ausgebuddelten
Gruben
unter.
Wenn
man
genau
hinsieht,
kann
man
sie
dort
als
kleines,
vibrierendes
Häufchen,
scharf
bewacht
von
den
Eltern,
liegen
sehen.
Ab
sofort,
besonders
aber
später,
wenn
die
Jungen
freischwimmen
und
durch
das
ganze
Becken
schwärmen,
sind
die
Eltern
recht
aggressiv
und
bissig.
Sie
greifen
sogar
die
Hand
des
Pflegers
an.
wenn
er
ins
Becken
greift.
Abends
werden
die
Jungen
eingesammelt
oder
im
Schwarm
in
ein
Versteck
gebracht.
Wichtig
erscheint
mir,
daß
man
nach
dem
Abschalten
der
Aquarienbeleuchtung
im
Zimmer
noch
eine
Zeit
lang
eine
Lampe
brennen
läßt,
damit
die
Eltern
alle
Jungen
einsammeln
können.
Man
kann
Eltern
und
Junge
gut
vier
Wochen
lang
beieinander
lassen.
Die
Jungen
wachsen
bei
Fütterung
mit
Artemia,
gefriergetrocknetem
Staubfutter
(Miracle),
Liqui-fry
und
Cyclops
gut
heran;
bald
kann
man
gesiebte
Daphnien
und
gehackte
Tubifex
füttern.
Wurden
die
Eltern
gut
gefüttert,
sind
sie
sehr
produktiv:
mein
größter
Zuchterfolg
waren
794
Junge.
Das
Gelege
hatte
eine
Fläche
von
12x5
cm
eingenommen.
Ich
kann
die
roten
Buntbarsche
jedem
empfehlen,
der
ein
geräumiges
Becken
hat.
Wert
auf
gute
Einrichtung
des
Beckens
legt
(die
Fische
lassen
robuste
Pflanzen
völlig
in
Ruhe,
nur
beim
Grubenbau
kann
es
passieren,
daß
eine
schlecht
verwurzelte
Pflanze
ausgewühlt
wird)
und
einen
unwahrscheinlich
farbigen,
unempfindlichen
und
im
Verhalten
interessanten
Fisch
mit
einer
geradezu
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rührenden
Brutpflege
halten
möchte.
Noch
einen
weiteren
Vorteil
haben
sie:
Jungtiere
bekommt
man
schon
für
weniger
als
2.--
DM.
Literatur:
Urbeschreibung:
Weitere
Literatur:
Ann.
Mus.
Congo,
Zool,
II,
1902:21
Bull.
Soc.
Zool.
France.
T.
XLVII,
Nr.
1,
1922:69
Bull.
Soc.
Zool.
France,
T.
XLV,
Nr.
3-7,
1920:247
(als
Paratilapia
cerasogaster)
DATZ:
1958:193;
1963:169;
1965:
96;
1966:368
AM:
1969:451;
1968:416
TFH:
1967:89
Cat.
fresh-water
Fisch.
Afr.
1915-1918
by
BLGR
III,
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