WS_1112 - wiwi.uni

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Name
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Matrikel-Nr.
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Platz-Nr.
Prüfung
Finanzintermediation und Regulierung (Stabilität im Finanzsektor)
08. Februar 2012
Dauer: 60 Minuten
Leistungspunkte: 6
Bearbeitungshinweise:
 Prüfen Sie unmittelbar nach Erhalt dieses Klausurexemplar auf seine Vollständigkeit und
tragen Sie dann die Identifikationsdaten Name, Matrikelnummer und Platznummer an
der oben vorgesehenen Stelle ein.
 Die Klausur umfasst 3 Aufgaben, die alle zu bearbeiten sind. Die angegebenen Minuten
sollen Sie bei Ihrer Zeitallokation unterstützen.
 Bitte verwenden Sie für jede Aufgabe ein eigenes Blatt.
 Die Beantwortung der Fragen muss auf dem Klausurexemplar erfolgen. Bitte lassen Sie
einen Korrekturrand von etwa 4 cm Breite frei.
 Geben Sie bei Klausurende Ihr vollständiges Klausurexemplar ab. Die Heftklammer darf
nicht gelöst werden.
 Als Hilfsmittel ist ein nichtprogrammierbarer Taschenrechner zugelassen.
Das Team des Lehrstuhls Welzel wünscht Ihnen viel Erfolg!
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Punkte
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Note
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Unterschrift des Prüfers
Klausur zu Finanzintermediation und Regulierung (Stabilität im Finanzsektor)
WS 2011/12
Aufgabe 1 (Die Einzelbankebene)
Betrachten Sie eine monopolistische Bank, die ihr Einlagenvolumen
und ihr Kreditvolumen
gewinnmaximierend festsetzt. Dabei legt sie die (inverse) Einlagenangebotsfunktion
0 und die (inverse) Kreditnachfragefunktion
mit
0 zugrunde. Die
mit
Bank berücksichtigt außerdem, dass ein unsicherer Anteil ∈ 0; 1 aus der Summe der mit
dem Kreditgeschäft verbundenen Zinszahlungen und der absoluten Kredithöhe ausfällt. Die
Eigentümer der Bank bewerten den Gewinn
ln
,
mit folgender Nutzenfunktion:
0. Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit entstehen der Bank operative Kosten
,
, mit
,
0. Eine (positive oder negative) Position
im Interban-
kenmarkt wird mit einem gegebenen Zinssatz
verzinst. Die Bank hat die Möglichkeit, über
den Abschluss eines Credit Default Swaps einen perfekten Hedge zu einem Preis von ̅
durchzuführen. Gehen Sie davon aus, dass der Swap-Markt unverzerrt ist. Die Höhe der
Hedgeposition
festgelegt.
wird von der Bank im Zuge ihrer Geschäftsstrategie gewinnmaximierend
a) Erläutern Sie zunächst die Funktionsweise eines Credit Default Swaps. Grenzen Sie kurz
das Hedging mit Kreditderivaten vom Geschäftsmodell des „Originate and Distribute“ ab.
(5 Min.)
b) Stellen Sie die Gewinnfunktion
und die Bilanzbedingung der Bank auf.
(5 Min.)
c) Stellen Sie das Optimierungsproblem der Bank auf und lösen Sie es. Zeigen Sie, dass ein
full hedge optimal ist. Erläutern und bewerten Sie kritisch die Implikationen Ihrer Ergebnisse für das Risikomanagement der Bank.
(15 Min.)
Aufgabe 2 (Die Systemebene)
Eine Bank nimmt von einer großen Anzahl risikoaverser Konsumenten Einlagen entgegen.
Die mit den Konsumenten geschlossenen Einlagenverträge sichern allen Konsumenten, die
sofort konsumieren wollen (Anteil ), eine fixe Zahlung zu. Alle Konsumenten, die später
konsumieren (Anteil 1
), erhalten die gesamten verbleibenden Erträge aus dem Bankportfolio, die nach Auszahlung von an die ungeduldigen Konsumenten noch erzielt werden
können. Das Bankportfolio besteht aus Einheiten an illiquiden Assets und Einheiten an
liquiden Assets. Liquide Assets können sofort oder später für Konsumzwecke genutzt werden.
Pro investierter Einheit zahlt das liquide Asset unabhängig vom Investitionszeitpunkt immer
genau eine Einheit aus. Das illiquide Asset kann dagegen später für Konsumzwecke verwendet werden und generiert hierbei pro investierter Einheit
1 Einheiten an Ertrag. Illiquide
Assets erlösen bei sofortigem Verkauf lediglich pro Einheit mit
1
.
a) Stellen Sie die Bedingung auf, die das Bankportfolio in der zuvor beschriebenen Situation
erfüllen muss, um einen Bank Run zu verhindern und erläutern Sie diese kurz. (7,5 Min.)
Viel Erfolg!
Prof. Dr. Peter Welzel
Klausur zu Finanzintermediation und Regulierung (Stabilität im Finanzsektor)
WS 2011/12
Gehen Sie nun davon aus, dass der Liquidationserlös pro Einheit des illiquiden Assets durch
einen Assetmarkt bestimmt wird, an dem liquide gegen illiquide Assets gehandelt werden.
Dabei bezeichne den Marktpreis der angibt, wie viel Einheiten des liquiden Assets zum
Kauf einer Einheit des illiquiden Assets notwendig sind. Zudem entscheidet der Zufall über
die Anzahl der Konsumenten, die früh oder spät konsumieren müssen. Hierbei ist es gleich
wahrscheinlich, dass aus aggregierter Sicht entweder der Anteil
oder der Anteil
(mit
) der Konsumenten sofort konsumiert. Alle übrigen Individuen konsumieren später.
b) Wie lautet jetzt die Bedingung, die das Bankportfolio zur Verhinderung des Bank Run
erfüllen muss? Erläutern Sie, welche Rolle die Marktpreisbildung und die Marktliquidität
dabei spielt.
(12,5 Min.)
Aufgabe 3 (Regulierung)
Bearbeiten Sie die folgenden Aufgaben.
a) Beurteilen Sie, ob die Ausgestaltung der aktuellen Solvenzregulierung (Basel II) im Hinblick auf die Systemstabilität ausreichend ist.
(5 Min.)
b) Was versteht man unter dem Begriff des „systemischen“ Risikos und durch welches Risikomaß könnte das systemische Risiko gemessen werden?
(5 Min.)
c) Nehmen Sie fundiert zu dem Vorschlag Stellung, dass man die Eigenkapitalanforderungen
an eine Bank an das Ausmaß der von dieser Bank betriebenen Fristentransformation bindet.
(5 Min.)
Viel Erfolg!
Prof. Dr. Peter Welzel
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