Das KundInnenmagazin als HIER

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Regional. Saisonal. Originell
Alles verändert sich, nur der Wandel bleibt. So
auch bei uns; und das in mehrfacher Hinsicht.
Die Rezepte dieser Frühlingsausgabe unseres
KundInnenmagazines stammen von Nina
Rettenbacher, Betreiberin des „Crumble“ in
Innsbruck. Der Stil unserer Fotos hat sich
verändert, uns gefällt es! Geblieben sind unsere
Qualitätsansprüche: saisonale und regionale
Zutaten, Alltagstauglichkeit der Rezepte. Und
geblieben ist natürlich auch die Liebe zum
Kochen und Essen.
Rezept des
10. Ausgabe, Frühling 2013
€ 1.-
Kochen und Leben mit den Jahreszeiten
Achtsamkeit, Wissen und Zeit spielen eine wichtige Rolle – auch bei der Herstellung von Brot.
Damit haben wir uns diesmal, anlässlich der
Neueröffnung der Bäckerei Therese Mölk, auseinandergesetzt und uns auch weitere Fragen zu diesem Thema gestellt: Seit wann gibt es Brot und
welche Bedeutung hat es in unserer Kultur? Welche Zutaten werden verwendet und was ist überhaupt drin im Getreide? Wir wünschen Ihnen viel
Freude beim Lesen, Kochen und Genießen...
Bon Appétit!
18 Rezepte zum Frühling
+ Wir erforschen:
Brot und Zeit
Im Moment sein Leben mit den Jahreszeiten
Liebe Leserinnen und Leser!
Alles verändert sich, nur der Wandel bleibt.
So auch bei uns; und das in mehrfacher Hinsicht.
Die Rezepte dieser Ausgabe stammen von Nina Rettenbacher, Betreiberin des „Crumble“ in Innsbruck.
Dort, im Crumble, haben wir diesmal auch die Speisen gekocht und fotografiert. Der Stil unserer Fotos
hat sich verändert, uns gefällt es! Geblieben sind unsere Qualitätsansprüche: saisonale und regionale
Zutaten, Alltagstauglichkeit der Rezepte. Und
geblieben ist natürlich auch die Liebe zum Kochen
und Essen.
Auch das Thema dieser Ausgabe hat eine Geschichte voller Wendungen, Veränderungen und
Neuerungen: unser Brot.
Unsere Familie hat im Jahre 1925 begonnen, Brot
zu backen. Damals erwarb die Firmengründerin Therese Mölk die damalige K&K Militärbäckerei in der
Dreiheiligenstraße in Innsbruck. Jetzt wird dort „Kultur gebacken“1, die Bäckerei unseres Familienunternehmens ist längst nach Völs übersiedelt und wurde
2011 durch einen Brand zerstört. Wie jedes Ende birgt
auch die Zerstörung unserer Bäckerei die Möglichkeit eines neuen Anfangs in sich. Dieser Neuanfang
führte zum Bau einer neuen Bäckerei, die in diesen
Wochen ihren Betrieb aufnimmt. Mein Cousin Mathias Mölk ist dafür verantwortlich, er hat im Moment sehr viel zu tun. Wir wünschen ihm Kraft und
freuen uns schon auf sein Brot.
1
Die Bäckerei – Kulturbackstube, Plattform für Kunst und Kultur,
www.diebaeckerei.at
Jedes Ding hat drei Seiten:
eine positive,
eine negative
und eine komische.
Karl Valentin
Julia Therese Mölk mit Cousin Mathias Mölk
5
Achtsamkeit, Wissen und Zeit spielen eine wichtige Rolle – auch bei der Herstellung von Brot. Damit haben wir uns diesmal auseinandergesetzt und
uns auch weitere Fragen zu diesem Thema gestellt:
Seit wann gibt es Brot und welche Bedeutung hat es
in unserer Kultur? Welche Zutaten werden verwendet und was ist überhaupt drin im Getreide? Diese
Überlegungen führen uns immer wieder zum
Thema der Qualität. Doch nicht nur Geschmack,
Haltbarkeit und Zutaten, sondern auch Ökologie
und Nachhaltigkeit der Herstellung sind Merkmale,
die uns wichtig sind.
„
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka
Wir machen uns auf den Weg.
Schreiben Sie uns!
Lassen Sie uns wissen, was Sie denken.
Julia Therese Mölk
[email protected]
INHALT
Heut mach ich
mir kein Abendbrot,
heut mach ich mir
Gedanken.
Wolfgang Neuss
004
001
Editorial
004
Die Gesichter des Brotes
006
Wie nennst du das Endstück vom Brot?
007
Spaß im Mund?
008
Neue Bäckerei Therese Mölk
011
Was ist eigentlich Sauerteig?
012
Brotgetreide im Alpenraum
014
Wie ist Vollkorn gesund?
016
Was ist drin im Getreide?
018
Saisonkalender
019
Die Köchin dieser Ausgabe
020
Übersicht Frühlingsrezepte
regional. saisonal. originell
059
Projektspot: Erfolg teilen
064
Impressum
006
008
011
012
066
Hermann der Kettenbriefteig
Herausnehmen und weiterschenken!
020
020
016
6
7
Die Gesichter
des Brotes
Über die kultisch-religiöse Bedeutung
der nahrhaften Mischung aus Mehl,
Wasser und Salz.
Danke...
Julia Brugger
Es ist seit Jahrtausenden zentrales Grundnahrungsmittel eines großen Teiles der Menschen
und vor allem in Nordafrika und Europa mit Unmengen an kultureller Symbolik aufgeladen: das
Brot. Was vor rund 10.000 Jahren den Menschen
noch der Getreidebrei war, wurde in den darauffolgenden Jahrhunderten das auf heißem Stein
gebackene Fladenbrot. Vor 6.000 Jahren bauten
die Ägypter dann die ersten Bäckereien und die
Römer folgten in einem nächsten Schritt mit
den ersten Großbackstuben. Das Getreide dafür
wurde damals durchaus schon aus entfernten
Ländereien importiert. Mit dem Verlust von Getreideflächen ging schließlich auch der Verfall
des römischen Reiches einher.
Brot bildet aber nicht nur die Grundlage der
Ernährung. Es hat viele, auch gegensätzliche Gesichter: So war es Dreh- und Angelpunkt religiöser Streitigkeiten, Symbol für gesellschaftliche Abgrenzung und es ist bis heute Sinnbild für
Freundschaft und etwas Heiliges.
Brot: Mittel zur Abgrenzung und Heiligtum
Weißbrot war bis ins 20. Jahrhundert hinein der
europäischen Oberschicht vorbehalten. Für die Armen gab es Graubrot, Haferbrei und – in guten Zeiten – sonntags „Luxus-Knödel“ aus Weizenmehl und
Speck. Religiös betrachtet repräsentiert Brot den Leib
Christi oder ein Geschenk Allahs, also etwas Heiliges.
Wobei es bei der Verwertung in verschiedenen Religionen unterschiedliche Zugänge gibt: Trockenes
Brot, das ein Christ auch mal bedenkenlos an Pferde
oder Vögel verfüttert, würde ein praktizierender
Muslim in traditionellen Gerichten verkochen, weil
Brot im Islam als viel zu wertvoll gilt, als dass es weggeworfen oder verfüttert würde.
Gegenstand von Streit und Trennung ...
In der jüdischen Tradition spielt das ungesäuerte
Brot eine wesentliche Rolle. Vor allem während des
Pessachfestes, einem der wichtigsten jüdischen Feste,
ist das sogenannte ‚Matzebrot‘ zentrales Nahrungsmittel. Es erinnert an den Auszug der Israeliten aus
Ägypten, als beim Aufbruch keine Zeit blieb, den
Teig für die Brote säuern zu lassen.
In der christlichen Religion wurde der Streit darüber,
ob im religiösen Ritus gesäuertes oder ungesäuertes
Brot verwendet werden soll, zu einem wesentlichen
Grund für die Spaltung der Kirche. Die römisch-katholische Westkirche präferierte ungesäuerte Oblaten, wohingegen die orthodoxe Ostkirche, in Abgrenzung zur jüdischen Tradition, auf gesäuertes
Brot bestand. Für beide Bräuche fanden sich biblische Zitate als Begründung.
Die ersten Christen machten sich aus der Zusammensetzung des Brotes hingegen noch weniger. Was
heute hauchdünne Weizenoblate ist, war zur Zeit der
ersten Christen Gerstenbrot: ein schwer und mühsam zu kauendes Brot mit bitterem Nachgeschmack,
das die Gläubigen selbst zum Gottesdienst mitbrachten. Erst im Hochmittelalter setzte sich dann Weizen
als Grundlage des rituellen Brotes durch.
8
Brot-Traditionen
* Der antike Kult, einem Neugeborenen sofort einen
Glücksbringer aus Brot umzuhängen, wurde lange
Zeit auch bei uns praktiziert.
... von Freundschaft und Verbundenheit
Brot war zu jeder Zeit ein beliebtes rituelles Geschenk, das zu allen möglichen Anlässen unterschiedlich geformt wurde. An den großen christlichen Festen spielten lange Zeit auch aus Brot oder
Gebäck geformte Tiere oder Figuren eine wichtige
Rolle. Neben dem klassischen Christstollen, dem Allerheiligenstriezel oder dem Osterbrot gab es den
Hahn, den Hirsch oder das Pferd zu Ostern, das Wickelkind, die Eidechse oder den Nikolaus zum Nikolausfest.
Es wird vermutet, dass diese Gestalten auf ehemalige antike Tieropfergaben zurückzuführen sind.
Heute findet man rituell verwendetes Brot nur noch
selten. Doch gerade in ländlichen Gebieten wird die
eine oder andere Tradition noch von einzelnen Leuten am Leben erhalten.
9
* An Ostern und Allerseelen schenkt(e) der Pate/die
Patin dem Patenkind ein Gebäck: dem Mädchen eine
Henne oder einen Hahn, dem Jungen einen Hasen,
Hirsch oder ein Pferd.
* An Allerseelen gab man Brotspenden an die Armen.
* Heute noch wird bei der Agape nach der christlichen Hochzeit den Gästen traditionell Brot mit Salz
gereicht.
* Zur Wohnungseinweihung schenkte man Brot und
Salz, um auszudrücken, dass es an beidem im Haus
nie mangeln solle. Beides ist bei Juden, Christen und
Muslimen gleichermaßen ein Symbol für Gastfreundschaft. Vereinzelt wird dieser Brauch auch
noch heute praktiziert.
Der Brotrest
Wie nennst du das Endstück vom Brot?
Schleswig-Holstein
Knuust
Mecklenburg-Vorpommern
Kanten
Niedersachsen
Kniestchen
Sachsen-Anhalt
Rungsen
Nordrhein-Westfalen
Knapp
Rheinland-Pfalz
Schnäbbelsche
Brandenburg
Knippche
Thüringen
Fietze
Hessen
Knärtzsche
Sachsen
Rändl
Hart und weich zusammen
machen Spaß im Mund!
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, welche
Sinne beim Schmecken eigentlich eine Rolle spielen?
Die meisten wissen, dass es Geschmacksknospen gibt, verschiedene Geschmacksrichtungen und dann natürlich auch,
dass der Geruch wesentliche Sinneseindrücke für das Geschmackserlebnis liefert. „Das Auge isst mit“, auch das ist uns
bewusst.
Aber das Ohr?
Denken Sie einmal an lasche Chips, die kein bisschen knacken, oder eben an ein labbriges Semmerl, ohne das kleinste Geräusch beim Hineinbeißen…?
Dann gibt es noch den Tastsinn.
Wie sich Essen anfühlt, spielt nicht nur beim Greifen eine
Rolle, sondern auch im Mund. Besonders gut kommt bei den
Menschen (wie Studien gezeigt haben) die Kombination von
harter Schale – weichem Kern an. Essen ist aufregend, wenn sich
diese gegensätzlichen Gefühle mischen: reinbeißen, erst hart
und knusprig, es kracht und knackt, und dann – Weichheit,
zartes, flaumiges Gefühl... super! So wie bei einer wirklich
guten Semmel eben, oder bei einem knusprig-frischen Sauerteigbrot. Eine reine Sinnesfreude…
Saarland
Kniesje
Baden-Württemberg
Knäusle
Liechtenstein
Bödäli
harte schale
weicher kern
Bayern
Rafdl
Wien
Buggl
Tirol
Scherzl
Basel
Grepfli
Salzburg
Reaggn
Kärnten
Raftl
Bern
Chäppi
Südtirol
Arschl
11
Neue Bäckerei T herese Mölk
Wie eine Großbäckerei die Werte traditionellen
Handwerks wiederentdeckt
Stefan Österreicher
In einer immer schnelllebigeren und zunehmend
technisierten Welt sehnen wir uns zurück in jene
Tage, in den man noch so viel Zeit hatte, wie es
brauchte, um etwas Gutes zu schaffen. Beim Essen
führte dies zur Gründung der Slowfood Bewegung,
als deren Unterspielart bald das Slow Baking auftauchte – initiiert von BäckerInnen, die sich der
Rückkehr zum ehrlichen Handwerk verschrieben haben. Von diesen Idealen hat sich auch Mathias Mölk
beim Konzept zur neu errichteten Bäckerei Therese Mölk in Völs leiten lassen, die in diesen
Wochen den Betrieb aufnimmt. Sein erklärtes Ziel ist es, in einem hochmodernen Produktionsbetrieb nach
den Werten traditioneller Handwerkskunst zu arbeiten. Doch
für echten Geschmack und
unverwechselbare Produkte
braucht man zwei unentbehrliche Grundzutaten:
Wissen und viel Zeit.
Diese Zeit nimmt man sich in der neuen Bäckerei.
Dafür kann man auf Emulgatoren verzichten und
braucht nur sehr wenig Backhefe. Das so hergestellte
Brot schmeckt auf natürliche Weise aromatisch und
saftig, ist bekömmlicher und wesentlich länger haltbar.
Doch damit nicht genug. Bei den Rohstoffen achtet
man beim Therese Mölk Brot auf höchste Qualität
und bevorzugt regionale ProduzentInnen. Das Mehl
kommt (mit Ausnahme von BIO vom BERG Produkten) aus der Rauchmühle in Innsbruck, die
selbst regional und nachhaltig wirtschaftet (siehe Seite 12). Es wird
speziell für die Bäckerei Therese
Mölk ohne den sonst üblichen
Zusatz von Ascorbinsäure geliefert. In Zukunft soll darüber hinaus sogar in einer
betriebseigenen Mühle täglich frisches Mehl aus Tiroler
Bio-Getreide von kleinen LieferantInnen gemahlen werRückbesinnung auf die alte
den. Gebacken wird in einem
Handwerkskunst
„langsamen“ Etagenofen. Hier
Bäck e re i I Kon d i torei s eit 1925
„Früher hatte jede Bäckerei einen
sorgt die Wärmestrahlung von
eigenen Sauerteig“, erklärt Mathias
Steinplatten in stehender Hitze
Mölk, Mastermind der Bäckerei Thefür deutlich höhere Qualität als mit
rese Mölk, „damit hatte jedes Brot einen
den herkömmlichen, „schnelleren“ Umlufunverwechselbaren Geschmack, es trug sozusagen töfen zu erzielen ist. Die Brote bekommen eine zardie Handschrift des Bäckers oder der Bäckerin“. So tere Kruste und eine saftigere Krume.
ein natürlicher Sauerteig ist etwas Lebendiges, er reagiert auf Wetter und Umwelteinflüsse. Seine Zusam- Vorausdenken mit zukunftsweisenden, umweltmensetzung aus verschiedenen Essig- und Milchsäu- freundlichen Technologien
rebakterien sowie Hefepilzen (siehe Seite 11) ist ein- Ein besonderes Anliegen war Mathias Mölk die Umzigartig. Wenn man auf traditionelle Weise bäckt, weltfreundlichkeit der Anlage. Hier sorgen gleich
muss man viel Zeit investieren. Ein Natursauer mehrere technische Finessen für Energieeffizienz
braucht bis zu 20 Stunden Reifezeit, ein Vorteig für und eine gute Ökobilanz. Die indirekte Beheizung der
Weizenbrote an die 16 Stunden.
Öfen mittels Thermoöl spart 30-40% Energie. Die für
Die Zubereitung erfolgt in mehreren Schritten, die lange Teigführung bei niedrigen Temperaturen
zwischendurch darf der Teig immer wieder rasten, notwendige Kühlung wird durch 6° C kaltes Grunddenn nach jeder Anspannung beim Kneten soll er wasser ermöglicht, das nicht eigens gekühlt werden
auch wieder Zeit zum Entspannen haben.
muss. Auf dem Dach befindet sich eine Photovoltaik-
TH E R E S E MÖLK
12
anlage mit einer jährlichen Leistung von 500.000
kWh. Damit könnten 90 Vierpersonen-Haushalte ein
Jahr lang versorgt werden.
Außerdem wird ein Blockheizkraftwerk betrieben,
das Strom und Wärme liefert. Die Energie, die nicht
in den Produktionsbetrieben benötigt wird, kann in
das öffentliche Netz eingespeist werden und geht damit nicht verloren. Zum Qualitätsanspruch gehört
auch die Schulungsbäckerei, in der neue Produkte
entwickelt und MitarbeiterInnen ausgebildet werden.
So tragen auch zukünftige Generationen qualitätsvolles BäckerInnenhandwerk weiter.
Ab Ende April werden in den BAGUETTE-Bistros
Brotsorten und Konditoreiwaren aus der Bäckerei
Therese Mölk erhältlich sein. Angeboten werden vorerst qualitativ hochwertige Haussemmeln mit langer
Teigruhezeit sowie verschiedene Spezialbrote. In den
nächsten Monaten wird das Sortiment laufend erweitert. Erkennbar sind die Produkte durch das Logo der
Bäckerei Therese Mölk bei der Preisauszeichnung.
Wenn die neue Bäckerei also zurück in die Zukunft
startet, können wir uns nur mehr die nötige Zeit zum
Genießen wünschen!
Möchten Sie sich informieren, welche Brote aus der neuen
Therese Mölk Bäckerei bereits erhältlich sind?
www.baguette.at
Tradition ist
die Weitergabe des Feuers
und nicht
die Anbetung der Asche.
gustav Mahler
Gutes Brot braucht seine Zeit
Herstellung eines Roggenmisch- oder Spezialbrotes im Vergleich:
Moderne industrielle Herstellung
Bäckerei Therese Mölk
Sauerteig
keine Vorstufe (0 min)
Vorstufe: Sauerteigreife (18-20 h)
Mischen des Mehls mit zugekauftem
Teigsäuerungsmittel, Emulgatoren etc.
(15 min)
Mischen des Mehls mit Natursauerteig,
keine Emulgatoren, ohne industriell
hergestellte Backhilfsmittel (15 min)
Gare in der Mischschale (0-15 min)
Gare in der Mischschale (60 min)
Aufarbeitung zum Teigling (20 min)
Aufarbeitung zum Teigling (20 min)
Stückgare des Teiglings (1 h)
Langzeitführung des geformten Teiglings (10 h)
Backen (40 min)
Backen (40 min)
=
=
2,5 h pro Brot
32,25 h pro Brot
Für die moderne Brotherstellung hat die Zulieferindustrie eine Reihe von Zusätzen entwickelt, die
Geschmack und Backeigenschaften eines Sauerteigs sozusagen simulieren und BäckerInnen viel
Zeit sparen helfen. Der säuerliche Geschmack
wird einfach zugesetzt, ebenso Backhilfsmittel
und Hefe.
Beim Natursauerteig entstehen Milch- und Essigsäure auf natürliche Weise durch Stoffwechselprozesse der Bakterien. Hefen bilden sich ebenfalls von alleine und werden nur mehr in geringer
Menge zugesetzt. Industriell hergestellte Backhilfsmittel sind nicht notwendig. Dieser natürliche Prozess braucht aber viel Zeit.
In der EU sind 199 Zusatzstoffe
im Brot zugelassen
Im Natursauerteig finden sich über 100
verschiedene Mikroorganismen
14
Was ist eigentlich
Sauerteig?
Sauerteig ist eine bemerkenswerte Lebensgemeinschaft von
Milchsäurebakterien und Hefepilzen, die bei der Brotherstellung kleine Wunder vollbringen und Roggenmehl
überhaupt erst backfähig machen. Entdeckt wurde der Sauerteig wohl durch Zufall, er kann nämlich durch Milchsäurebakterien aus der Umgebung spontan entstehen.
Ein wenig Sauerteig macht das Brot saftig, locker, aromatisch und haltbar. Denn die Bakterien des Sauerteigs
produzieren Milch- und Essigsäure, unzählige Aromastoffe
sowie Kohlenstoffdioxid, das den Teig locker macht. Außerdem werden Nährstoffe besser aufgeschlossen, das Brot
lässt sich leichter schneiden und hält länger, da in dem sauren Milieu viele schädliche Mikroorganismen keine Chance
haben.
Früher hatte jede Bäckerei ihren eigenen Sauerteig mit einer einzigartigen Zusammensetzung an Mikroorganismen
und damit auch einen charakteristischen Geschmack beim
Brot. Neben dem Roggensauer gibt es auch einen Weizensauer, dieser lebte übrigens in den 80ern als „KettenbriefKuchen Hermann“ in zahlreichen deutschen Haushalten
und erreichte Kultstatus.
In dieser Ausgabe haben wir Hermann wiederbelebt (siehe
Seite 57 und auf der herausnehmbaren Seite am Ende der
Broschüre).
Don‘t push the river,
it flows by itself.
Fritz Perls
15
Man kann behaupten, dass Getreide die wichtig- Anbaugebiete im Laufe der Geschichte bis zum heutiste Lebensmittelpflanze der Welt ist. Doch was
gen Landgrabbing.
macht diese Gräser so wertvoll?
Jedes Samenkorn eines Getreidegrases ist ein Weizen im Alpenraum?
Tirol und die umliegenden Bergregionen sind alkleines Lebensmittellager.
Darin ist fast alles enthalten, was der Mensch zu ei- lerdings für den Weizenanbau kaum geeignet. Die
nem guten Leben braucht: Kohlenhydrate, Eiweiß, Flächen sind zu klein, das Klima zu rau. Der SelbstBallaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und wertvolle versorgungsgrad mit Futter- und Mahlweizen, aber
Fette. Getreide lässt sich gut lagern und leicht zu un- auch mit anderem Getreide, ist marginal. Deshalb
terschiedlichen Grundnahrungsmitteln weiterverar- war diese Region schon immer auf den Import von
beiten. Verschiedene Kulturen kultivierten daher, Brotgetreide angewiesen. Aus diesem Blickwinkel
um ihr Überleben zu sichern, das jeweils ideale Korn. stellt sich die berechtigte Frage, wie sich ein „regioWährend in Asien der Reis und in Südamerika der nales“ Brot eigentlich zusammensetzt.
Mais zum zentralen Lebensmittel wurde, ist es in vieDie Rauchmühle als regionale „Kornkammer“
len anderen Regionen der Welt der Weizen.
Das Mehl für das Brot des MPREIS Produktionsbetriebes Bäckerei Therese Mölk kommt von der
Weizen – ein uraltes Symbol für Wohlstand
Weizen, bzw. die Urformen des Weizens Einkorn Innsbrucker Rauchmühle. Die Unternehmerfamilie
und Emmer, ist seit tausenden Jahren weltweit das Rauch ist seit „ewigen“ Zeiten müllerisch tätig. Die
wichtigste Getreide für die Brotherstellung. Getrei- unternehmerischen Wurzeln des Betriebes finden
dearten wie Gerste, Hafer und Hirse sind für Brot sich im Pitztal, im Kaunertal und seit 1831 im Innsnicht wirklich geeignet, da ihnen das für die Teigher- brucker Stadtteil Mühlau. Gleiches, nämlich eine sostellung nötige Klebereiweiß fehlt. Andere Brotge- wohl regionale als auch müllerische Herkunft, gilt
treide wie Dinkel oder Roggen sind in ihrer Bedeu- auch für die MitarbeiterInnen des alteingesessenen
tung im Verhältnis zum Weizen weit abgeschlagen. Betriebes. Sie werden entweder aus allernächster
Deshalb sind die Anbauflächen für Weizen seit Jahr- Umgebung beschäftigt oder stammen von Kleinhunderten heiß umfehdet. Weizen ist ein Machtfak- mühlen, deren wirtschaftliches Überleben nicht
tor, davon zeugen Kriege zur Vereinnahmung guter mehr möglich war. So zum Beispiel der jetzige Mül-
Brotgetreide
im Alpenraum
Von wertvollem Getreide, regionalem Mehl
und nachhaltigen Müllern
lermeister Bernhard Gasser, der die von seiner Familie über Jahrhunderte betriebene Mühle in Imst aufgeben musste und seit damals sein Wissen der Firma
Rauch zur Verfügung stellt.
…aber, wo ist das Korn gewachsen?
Als Rohstoffe werden in der Rauchmühle Weizen,
Roggen und Dinkel verarbeitet. Dabei wird einerseits
auf die tatsächlich am nächsten liegenden großen
Getreideanbaugebiete im südlichen Bayern zurückgegriffen. Gegenspieler dieser größtmöglichen Regionalität ist der KonsumentInnenwunsch nach
österreichischer Herkunft. Deshalb wird von Rauch
zusätzlich auch Weizen aus den eher „überregionalen“ (weil doppelt so weit entfernten) niederösterreichischen und burgenländischen Anbaugebieten
verarbeitet. Jedenfalls pflegt Rauch traditionell Handelsbeziehungen mit PartnerInnen aus größtmöglicher Nähe.
Nachhaltig konsequent
Die Verarbeitung des Getreides zu Mehl bedarf
neben tradiertem Handwerk auch moderner Technik
und jeder Menge Energie. Über Jahrhunderte wurden Mühlen durch Wasserkraft direkt betrieben, später nutzten die MüllerInnen ihre Wasserrechte auch
zur Gewinnung von Strom. So wurden von der Familie Rauch bereits 1888 und 1916 zwei damals hyper-
moderne Kraftwerke errichtet. Heute wird der
Mühlauer Bach durch ein 2005 in Sichtweite zur
Mühle neu errichtetes E-Werk genutzt. Rauchmehl
kann seither zur Gänze mit Ökostrom produziert
werden. Ökologisch sehr nachhaltig ist auch, dass
die Anlieferung des Weizens zur Rauchmühle ausschließlich per Bahn erfolgt. Die Rauchmühle ist
eine der letzten zwei verblieben Mühlen Österreichs
mit eigenem Bahnanschluss. Dadurch wird die Autobahn im Tiroler Unterinntal um jährlich ca. 50.000
Tonnen Gütertransport entlastet.
Regionale Sprachcodes
Ein besonderer Regionalitätsaspekt in Bezug auf
die Rauchmühle ist, dass der Satz „Nimmst mir ein
grünes Mehl mit?“ in Tirol, Salzburg und Vorarlberg
(fast immer) sofort verstanden wird. Woanders
würde diese Bezeichnung nur Stirnrunzeln nach sich
ziehen. Natürlich ist nicht das Mehl grün (oder blau
oder orange), sondern die berühmte Rauchsche Packung. Ein schönes Design mit nachhaltiger Wirkung!
Mehlsorten werden je nach Ausmahlungsgrad in Typen eingeteilt.
Je niedriger die Typen-Zahl, desto
„weißer“ ist das Mehl, desto geringer ist der Anteil an Randschichten und damit der Mineralstoffgehalt.
Type 480 feine Körnung
Kuchen, Hefeteige, Brandmassen
Type 1600
Brot
Type 480 grobe Körnung
Strudel, Spätzle, Schmarrn
Type 960 | Roggenmehl
Brot, Lebkuchen
Type 700
Vielseitiges Mehl für alle Zwecke
Type 700 | Dinkelmehl
Universell statt Weizenmehl einsetzbar
Gudrun Pechtl
16
17
gesund ist Vollkorn?
Wie ist Vollkorn gesund?
Wie
Oder besser gefragt:
Gudrun Pechtl
Vollkorn ist gesund. Getreide strotzt vor lebensnotwendigen Inhaltsstoffen, vor allem konzentrationsfördernden Vitaminen und darmreinigenden Ballaststoffen. Weißmehlprodukten werden diese gesunden
Inhaltsstoffe weitgehend entzogen. Trotzdem ist
Vollkorn ernährungsphysiologisch nicht unumstritten.
Vollwertiges Getreide muss nämlich vor dem Verzehr
„aufgeschlossen“ werden, damit der Darm nicht zu
sehr belastet wird und die gesunden Stoffe gut verwertet werden können.
Pflanzen schützen sich vor ihren Fressfeinden durch
unterschiedliche und ausgeklügelte Abwehrsysteme
wie Stacheln, Gift- oder Bitterstoffe, oder – wie im
Falle des Getreides – durch schwer verdauliche Inhaltsstoffe. Einer der bekannten Schutzstoffe des Getreides ist das Phytin, das in den Randschichten
des Korns sitzt. Phytin(säure) dient den Pflanzen
als Speicher für wertvolle Stoffe wie Kalium, Magnesium oder Calcium. Klingt gut, das Problem ist aber,
dass diese Stoffe im Darm nicht so einfach herausgerückt werden. Ganz im Gegenteil: Phytin bindet im
Darm sogar weitere, mit der Nahrung aufgenommene Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Eisen
und Zink, sodass auch diese dem Körper nicht mehr
zur Verfügung stehen.
Wenn das Getreide also nicht aufgeschlossen
wurde, kann der Verzehr von Vollkorngetreiden sogar
zu Mangelerscheinungen führen. Doch es gibt eine
altbewährte Methode dem Phytin beizukommen:
den Sauerteig. Die geschroteten Körner quellen in
feuchtwarmer Umgebung auf und die im Sauerteig
enthaltenen Mikroorganismen machen sich ans
Werk. Das Phytin wird innerhalb dieses Fermentierungsprozesses abgebaut, die Inhaltsstoffe werden
„freigesetzt“.
cous, Bulgur oder auch bei Haferflocken üblich) oder
das Quellen plus Erhitzen beim Kochen und Backen. Auch beim „Darren“ (langsames Rösten des
Getreides, z.B. Grünkern) oder beim Keimen baut
sich ein Großteil des Phytins ab. Produkte aus grobem Vollkorngetreide sollte man außerdem unbedingt gut kauen. Zur Körnerverdauung ist nämlich
das Enzym Ptyalin äußerst wichtig, welches wir im
Mundspeichel zur Verfügung haben.
Angelika Kirchmaiers Rezept für ein gut „aufgeschlossenes“ Frühstücksgericht:
1 Milch in eine große Tasse füllen. Gut die Hälfte davon erhitzen.
2 Mit 2 gut gehäuften EL Vollkornflocken (oder Müsli-Basismischung) und 1 ebenfalls gut
gehäuften EL Vollkorngrieß aufkochen. Dabei ständig umrühren, damit das Müsli nicht
anbrennt. Vom Herd nehmen.
3 Die restliche Milch einrühren. Marmelade mit einem Fruchtanteil von mindestens 70 %
und frisches Obst nach Belieben untermischen.
Morgenwonne
Ich bin so knallvergnügt erwacht.
Ich klatsche meine Hüften
(…) Aus meiner tiefsten Seele zieht
Mit Nasenflügelbeben
Ein ungeheurer Appetit
Nach Frühstück und nach Leben.
Verbreitet abgeraten wird mittlerweile vom Genuss des sogenannten Frischkornbreis, der in
den 70er Jahren so etwas wie der Inbegriff gesunder
Ernährung war. Getreide wird hier, unter dem Motto
„möglichst unbehandelt und natürlich“, vor dem Verzehr nur roh zerkleinert und in kaltem Wasser eingeweicht. Das widerspricht, wie die Forschungen der
berühmten österreichischen Getreideexpertin Anni
Gamerith zeigen, den Jahrtausende alten Grundtechniken des Getreideaufschlusses. Getreide wurde bis
in vorgeschichtliche Zeiten zurück niemals roh und
unbearbeitet genossen, Wasser und Hitze waren
praktisch immer beteiligt. So sollte man es wohl
auch heute beibehalten.
Joachim Ringelnatz
Expertinnentipp von Ernährungsberaterin
Angelika Kirchmaier:
„
Neben der Fermentation, wie eben durch Sauerteig
oder auch beim Brauen von Bier, gibt es noch andere,
altbewährte Methoden, um Getreide für den Körper
besser verwertbar zu machen: der hydrothermische Aufschluss (wie bei der Herstellung von Cous-
Besonders effizient wirkt Vollkorn in der Früh.
Wenn Sie zum Beispiel zu ungesüßtem Flockenmüsli,
einem Haferflockenbrei oder einem Vollkornbrot
greifen, starten Sie nicht nur mit einem Plus an
Konzentrationsvitamin sondern auch mit einem
Energieschub, der Ihre Leistungsfähigkeit den
ganzen Tag über optimiert.
Weitere Rezepte sind im Buch von Angelika Kirchmaier: „Xunde Jause“ aus dem Tyrolia Verlag zu finden.
18
19
die wichtigsten Getreidearten und ihre Nährstoffe
Vollkorn oder Weißmehl?
Was steckt in 100g?
Dinkel
Gerste
Hafer
Hirse
Mais
Reis
Roggen
Weizen
Eiweiß (g)
11,5
11,0
12,5
10,5
9,0
7,5
8,8
11,5
Fett (g)
2,7
2,1
7,1
3,9
3,8
2,2
1,7
2,0
Calcium (mg)
22
38
79,6
25
15
23
64
43,7
Eisen (mg)
4,2
2,8
5,8
9,0
1,5
2,6
5,1
3,3
Magnesium (mg)
130
119
129
170
120
157
140
173
Kohlenhydrate (g)
69,0
72,0
63,0
71,0
71,0
75,5
69,0
70,0
Wenn das ganze Korn zu Mehl verarbeitet wird,
bekommt man Vollkornmehl. Dieses enthält
noch so gut wie alle Nährstoffe des ursprünglichen Getreides. Für feinere Backwaren werden
weiße Auszugsmehle hergestellt. Diese haben
einen höheren Kleberanteil und sind viel länger lagerbar, enthalten aber wesentlich weniger
Nähr- und Ballaststoffe als Vollkorn. Die Grafik zeigt diese Verluste bei Weizenmehl der
Type 405 gegenüber Weizenvollkornmehl.
- 14 % Eiweiß
- 50 % Calcium
- 52 % Magnesium
-
57 % Fett
-
Kohlenhydrate
Auf Grund seines hohen Kohlenhydratanteils war Brot lange
Zeit als Dickmacher im Verruf. Zu Unrecht, wie neuere Forschungen zeigen. Bei den Kohlenhydraten im Getreide handelt
es sich in erster Linie um Stärke aus Vielfachzuckern. Diese
wird im Körper – im Gegensatz zu Industriezucker – sehr langsam aufgespalten, der Zucker gelangt daher nur allmählich ins
Blut.
Dadurch sättigen diese Kohlenhydrate nachhaltig und sind
ausgezeichnete Energielieferanten für körperliche und geistige
Fitness. Je ballaststoffreicher Brot ist (je mehr Vollkornanteil
es also enthält), desto langsamer werden die Kohlenhydrate
im Darm aufgenommen, desto besser ist daher auch die Langzeit-Energieversorgung für den Körper.
20
84 % Eisen
Ballaststoffe
Täglich sollten Menschen mindestens 30
Gramm Ballaststoffe essen. Ohne Vollkorngetreide schafft man das nicht, obwohl grundsätzlich auch in Obst und Gemüse einiges an
Ballaststoffen enthalten ist.
Wir brauchen Ballaststoffe zur Mobilisierung der Verdauung, zur Stärkung der
Darmwände und für die Entgiftung. Sie
binden Toxine, Gallensalze und -säuren sowie
Cholesterin im Darm. Zu ballaststoffreicher
Nahrung sollte man allerdings unbedingt viel
trinken, damit dieses Entgiftungssystem auch
wirklich funktioniert und man keine Verstopfung bekommt.
-80 %
Ballaststoffe
21
APRIL
OBST
MAI
JUNI
Rezepte des Moments diesmal von: Nina Rettenbacher
Erdbeeren
Himbeeren
Kirschen
Rhabarber
Ribisel/Johannisbeeren
Stachelbeeren
Tirol
Restösterreich
GEMÜSE
Bärlauch
Brokkoli
Erdäpfel
Fenchel
Freilandgurken
Glashausgurken
Jungzwiebeln
Karfiol
Karotten
Kohl
Die köstlichen Frühlingsrezepte dieser Ausgabe stammen
(mit Ausnahme der Brotrezepte) von Nina Rettenbacher. Nina
führt derzeit das winzige, sehr charmante Lokal „The Crumble
Coffee & Brunch“ am Wiltener Platzl in Innsbruck. Das
Crumble ist ein besonderer Ort: besonders klein, besonders gut, besonders gemütlich. Wer Platz findet hat Glück
und bekommt ein wunderbares Frühstück oder eines der begehrten Mittagessen (die häufig schon alle vorreserviert sind).
Und wenn man dann dort sitzt, mag man bleiben – das Crumble
ist ein Ort zum Wohlfühlen und Genießen.
Im Crumble spielen – wie auch in den Rezepten auf den
nächsten Seiten – saisonale Produkte aus der Region die Hauptrolle. Nina ist bei Slow Food Tirol engagiert und teilt als Köchin
deren Philosophie: Slow Food setzt sich leidenschaftlich für
den Erhalt und die Wiederbelebung traditioneller, besonders
guter und nachhaltig produzierter Lebensmittel ein. Und damit
für die kleinstrukturierte Bio-Landwirtschaft und ihre wohlschmeckenden, frischen, die Sinne anregenden Produkte.
In diesem Sinne möchte Nina Rettenbacher uns allen Lust auf
die bewusste Auswahl besonders guter Lebensmittel und auf
das Kochen damit machen. Viel Spass mit ihren Rezepten!
Nina
Kohlrabi
Kraut
Kresse
Mangold
Paprika
Petersilie
Gudrun Pechtl
PS: Das Baguetterezept auf Seite 55 hat uns freundlicherweise Hannes Payer, Berufsschullehrer an der Tiroler Fachberufsschule St. Nikolaus in Innsbruck zur Verfügung gestellt.
Das Hermann-Rezept von Seite 57 stammt aus der Überlieferung, gespeichert in vielfältigen Versionen im World Wide Web.
Porree
Radicchio
Radieschen
Rettich
Jona macht Knödel...
Rucola
Salat
Schnittlauch
Sellerie
Spargel
Spinat
Stangensellerie
Tomaten
Topfkräuter
Vogerlsalat
... Der Tisch in Szene gesetzt
Zucchini
Zwiebeln
22
23
FrühlingsREZEPTE
23
25
27
Die Zutaten sind für 4 Personen berechnet.
Weitere Rezepte finden Sie unter www.mpreis.at
29
31
33
Kleinigkeiten und Vorspeisen
Blümchenbutter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Frühlingskräuter-Topfenaufstrich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Gourmet-Jausenbrot mit Rucola,
Rindersaftschinken und Erdbeeren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Frühlingssalat mit Radieschen & Bärlauchcrostini . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Lauwarmer Nudelsalat mit Kräuterrahm,
Bio-Hühnerfilet-Streifen & Balsamicoreduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Kräuter-Salat-Süppchen mit Jungzwiebelflan & Schnittlauch . . . . . . . 33
35
37
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Großes Gemüse
Sauerrahm-Bergkäse-Schmarrn mit Rahmspinat . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Frühlingsgemüse-Eintopf mit Grünkern-Laibchen . . . . . . . . . . . . . . . . 37
Teigtaschen mit Ziegencamembert und Mangold . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
41
43
45
47
49
51
Fisch und Fleisch
Fenchel-Karotten-Gemüse mit Zanderfilet, grünem Spargel,
und Knoblauchbrot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Rindercarpaccio im Pfeffermantel mit Spargel,
Erdbeeren und schneller Zitronenhollandaise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Lammbratl mit leichter Kohlrabi-Rosmarin-Rahmsauce,
Erdäpfelwedges und frischen Beeren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Süßes
Müsli-Pancakes mit Topfencreme & Rhabarber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
Himbeerscheiterhaufen mit Zitronenmelissenschaum . . . . . . . . . . . . . 49
Erdbeerknödel mit Butterbrösel & Erdbeermark . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
Rhabarber-Halbgefrorenes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
53
55
57
Brot
Rustikale Baguettes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Hermann der Kettenbriefteig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
* Zutaten für die wir Ihnen eine Produktempfehlung geben möchten, sind mit einem Stern * markiert.
Diese empfohlenen Produkte finden Sie auf Seite 58.
24
25
Tl Teelöffel
El Esslöffel
Msp Messerspitze
kg Kilogramm
g Gramm
l Liter
cl Zentiliter
ml Milliliter
cm Zentimeter
P Packung
Stk Stück
* Produktempfehlung
Seite 58
Blümchenbutter
Zutaten
125 g zimmerwarme Bio-Butter*
1 El grob gemahlenes Ursalz
2 El frisch gepflückte, sehr fein
geschnittene Blüten oder
1 gehäufter El fein gemahlene,
getrocknete Blüten z.B.
Gänseblümchen, Veilchen,
Lavendel, Löwenzahn…
1 Alle Zutaten in eine kleine Rührschüssel geben und mit
einem Handmixer verrühren
2 Die Masse zu einer Rolle formen, in Butterpapier oder
Klarsichtfolie einwickeln und im Kühlschrank wieder erkalten lassen
3 Butterröllchen in Scheiben schneiden und mit gutem,
frischem Brot anrichten
Tipp Frisch gesammelte Blüten sollten aus
ungedüngten Berg- oder Gartenwiesen sein,
getrocknete Blüten gibt es auf Bauernmärkten oder im
Reformhaus. Mit frischen Blumen zubereitet, sieht die
Butter zwar viel schöner aus, ist aber nur sehr kurz
haltbar (ca. 24 Stunden).
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27
Blumenbutter fetter
Blütenstaub
Frühlingskräuter-TopfenAufstrich
Zutaten
125 g Bio-Topfen
30 g zimmerwarme Bio-Butter*
2 El grob geschnittene, frische
Frühlingskräuter
1 El geschlagene Sahne
Salz, Pfeffer
Bio-Knäckebrot*
1 Topfen, Butter und Kräuter in einer kleinen Rührschüssel mit einem Pürierstab mixen
2 Für die Cremigkeit die geschlagene Sahne unterheben,
mit Salz und Pfeffer abschmecken
3 Im Kühlschrank erkalten lassen
4 Knäckebrote bestreichen und mit Radieschenscheiben
und Kresse garnieren
Deko: Kresse und frische
Radieschenscheiben
Kräutertropfen
im weißen
Topfen
Tipp Hier kann man alle Kräuter reingeben, die man
mag – z.B. Schnittlauch, Dill, Petersilie, Kerbel oder
auch Wildkräuter… – ganz nach Geschmack und
Verfügbarkeit.
28
29
Gourmet-Jausenbrot mit Rucola,
Rindersaftschinken und Erdbeeren
Zutaten
150 g Bio-Frischkäse
80 g Bio-Erdbeeren
4 El grob gehackte Rucola
8 Scheiben dünn geschnittener
Bio-Rindersaftschinken*
grob gemahlener bunter Pfeffer
Salz
Bauernbrot oder
rustikales Baguette
1 Erdbeeren in Scheiben schneiden, Rucola waschen
2 Brote mit Frischkäse bestreichen und mit Schinken,
Rucola und Erdbeerscheiben belegen, salzen und pfeffern
Tipp Schmeckt auch mit dünn geschnittenem
Bio-Bauernschinken oder magerem, gekochtem
Rindfleisch!
30
31
Frühlingssalat
Vitamine
zum Quadrat
Frühlingssalat mit Radieschen
& Bärlauchcrostini
Zutaten
Salat:
200 g Frühlingssalate,
Kräuter und essbare Blumen
(Rucola, Vogerlsalat, Kresse,
Sauerampfer…)
2 El fein geschnittene
Jungzwiebeln
1 Bund Radieschen, in Scheiben
geschnitten oder grob geraspelt
Crostini:
Einige dünn geschnittene
Scheiben Baguette
2 El Bio-Frischkäse
2 El grob gehackter Bärlauch
1 El getrocknete Tomaten,
fein gehackt
1 El Olivenöl
Salz, Pfeffer
Dressing:
Alle Zutaten mit einem Pürierstab aufmixen, dabei
entsteht ein wunderbar cremiges Dressing
Salat:
1 Radieschen in Scheiben schneiden oder grob raspeln
2 Salat waschen, Kräuter grob hacken oder schneiden
3 Jungzwiebeln, Salat, Blumen und Radieschen mischen
und kurz vor dem Servieren mit dem Dressing anrichten
Crostini:
1 Frischkäse, Olivenöl und Bärlauch mischen, mit Salz und
Pfeffer abschmecken
2 Baguettescheiben im Rohr (200° C), oder wenn es ganz
schnell gehen soll im Toaster, hellbraun toasten
3 Brote mit Bärlauchaufstrich bestreichen und mit den
getrockneten Tomaten garnieren
Dressing:
4 El dunkler Balsamicoessig
1 Tl Dijon Senf
1 Tl Waldhonig
5 El Olivenöl
Salz, Pfeffer
Tipp Nur durch das Aufmixen des Dressings mit dem
Pürierstab bekommt es die richtige Konsistenz.
32
33
Lauwarmer Nudelsalat mit Kräuterrahm,
Bio-Hühnerfilet-Streifen & Balsamicoreduktion
Zutaten
2 Bio-Hühnerbrüstchen
2 Becher Bio-Sauerrahm
2 El Zitronensaft
Olivenöl
Salz, Pfeffer
½ Tl Staubzucker
je 1 gehäufter EL fein gehackte
Kräuter: Petersilie, Kerbel,
Schnittlauch, Bärlauch
100 g Rucola & Vogerlsalat
300 g Bio-Penne
Für die Reduktion:
3 gehäufte El Kristallzucker
5 El dunkler Balsamicoessig
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1 Penne in Salzwasser laut Packungsanleitung bissfest
kochen, abseihen, in eine Salatschüssel geben und noch
warm mit 1 El Olivenöl mischen
2 Salate waschen und gut abtropfen lassen
3 Für die Marinade Sauerrahm, Zitronensaft, Kräuter, 1 El
Olivenöl und Zucker mit einer Gabel gut vermengen und
mit Salz und Pfeffer abschmecken
4 Hühnerfleisch in Streifen schneiden und in einer Pfanne
mit etwas Olivenöl kross braten, salzen und pfeffern
5 Für die Reduktion beide Zutaten in einem kleinen Topf
gemeinsam aufkochen und langsam einkochen, bis der
Zucker geschmolzen ist und eine zähe Flüssigkeit
entsteht, anschließend leicht abkühlen lassen
6 Die Nudeln mit dem Dressing mischen, mit den Hühnerstreifen anrichten und mit den frischen Salatblättern
und der noch warmen Balsamicoreduktion garnieren
35
Kräuter-Salat-Süppchen mit
Jungzwiebelflan & Schnittlauch
Zutaten
Suppe:
200 g mehlige Bio-Erdäpfel
130 g Jungzwiebeln, geputzt
1 große Schalotte
1 El Bio-Butter*
etwas Olivenöl
Salz, Pfeffer
eine Prise Muskatnuss
je 1 gehäufter El grob gehackter
Liebstöckel und Petersilie
50 g Vogerlsalat + einige Blätter
zum Garnieren
1 Salatkopf
etwas Zitronensaft
1/8 l Sahne
etwas Schnittlauch
Flan:
2 Schalotten
100 g Jungzwiebeln, geputzt
3 gehäufte El Bio-Butter*
Salz, Pfeffer
1/8 l Gemüsefond
(oder Weißwein)
1 Msp Maisstärke
1/8 l Sahne
3 kleine Bio-Eier*
1 gehäufter El Universalmehl
Flan:
1 Backrohr auf 170° C vorheizen
2 Schalotten hacken, Jungzwiebeln in Ringe schneiden,
beides in einem kleinen Topf mit 3 El Butter langsam
glasig dünsten, mit Gemüsefond aufgießen und bei
niedriger Hitze auf cremige Konsistenz einkochen lassen
3 Von der Kochstelle nehmen, pürieren und abkühlen lassen
4 Mehl, Sahne, Maisstärke mit einem Schneebesen verrühren und der Zwiebelmasse untermengen, salzen und
pfeffern
5 Eier gut schlagen und in die Masse rühren
6 Kaffeetassen ausbuttern und mit Mehl stauben, zu 2⁄3 mit
der Masse anfüllen
7 Formen in siedend heißes Wasserbad (siehe Scheiterhaufen Seite 49) stellen, 35 Minuten bei 170° C backen
Suppe:
1 Erdäpfel schälen und in grobe Stücke schneiden, Schalotte grob hacken, Jungzwiebeln in Ringe schneiden
2 In einem hohen Topf Schalotte in etwas Olivenöl und 1 El
Butter langsam anbraten, bis sie glasig ist, Erdäpfel und
Jungzwiebeln kurz mitrösten, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen, mit 1 Liter warmem Wasser aufgießen und kochen lassen, bis die Erdäpfel sehr weich sind
3 Kräuter, einen Spritzer Zitronensaft und grob
zerkleinerte Salate beigeben und noch einmal ganz kurz
aufkochen lassen
4 Von der Kochstelle nehmen, Sahne dazugeben, mit einem Pürierstab cremig fein pürieren und mit Salz und
Pfeffer abschmecken
Achtung: gleich essen, sonst verliert die Suppe ihre schöne grüne Farbe!
Flan mit einem Messer aus der Form holen und in der
Mitte des Suppentellers anrichten, mit Suppe aufgießen
und mit frischem Vogerlsalat und Schnittlauch garniert
servieren
Tipp Eine gute Verwertungsmöglichkeit für etwas
„müden“ Salat!
36
37
Sauerrahm-Bergkäse-Schmarrn mit Rahmspinat
Zutaten
Für den Rahmspinat:
1 Schalotte
50 g Jungzwiebeln, geputzt
1 Knoblauchzehe
500 g Blattspinat
je 1 El Liebstöckl und Petersilie
Olivenöl und Butter
ca. 1/8 l Sahne
etwas Zitronensaft
Salz, Pfeffer
Für den Schmarrn:
2 Bio-Eier*
100 g geriebener Bio-Bergkäse*
200 ml Sauerrahm
Salz, Pfeffer
120 g Universalmehl
1 Tl Zitronensaft
Butterschmalz zum Backen
Bergkäse-Schmarrn:
1 Eier trennen, Eiweiß mit Zitrone steifschlagen
2 Eigelb mit Sauerrahm, Mehl, Salz und Pfeffer gut mit
dem Handmixer aufmixen, Käse unterrühren, bis eine
zähe Masse entsteht
3 Das geschlagene Eiweiß vorsichtig unterheben
4 Masse für ca. 10 Minuten in den Kühlschrank stellen
5 Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen und die EierKäsemasse darin langsam auf beiden Seiten goldbraun
anbraten, dabei mit etwas Kräutersalz würzen
6 Nach dem Wenden den gestockten Teig in kleine Stücke
teilen und langsam fertigbraten
7 Den fertigen Schmarren leicht pfeffern, aus der Pfanne
nehmen und auf dem Spinat anrichten
Rahmspinat:
1 Schalotte und Jungzwiebeln grob hacken, in einem hohen
Topf in Olivenöl und etwas Butter langsam glasig dünsten,
Knoblauch dazupressen, gewaschenen Blattspinat
hinzufügen, mit ca. ¼ l Wasser, etwas Muskatnuss, dem
Liebstöckel und der Petersilie sowie einem Spritzer Zitronensaft (die Zitrone hilft die schöne grüne Farbe zu erhalten) ca. 5 Minuten stark köcheln lassen
2 1/8 Sahne dazugeben, noch einmal kurz aufkochen
3 Vom Herd nehmen und kräftig pürieren, mit Salz und
Pfeffer abschmecken
Tipp Gänseblümchen und Kresse passen sowohl
optisch als auch geschmacklich wunderbar dazu.
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Frühlingsgemüse-Eintopf mit Grünkern-Laibchen
Vegetarianism
Zutaten
Für den Eintopf:
2 Schalotten
2 große Bio-Karotten
4 Stangen grüner Spargel
2 kleine Kohlrabi
100 g Blattspinat
1 Handvoll Erbsen
140 g Jungzwiebeln
6 Radieschen
etwas Olivenöl
1 Lorbeerblatt
eine Prise Muskatnuss
etwas Petersilie und Liebstöckel
Salz, Pfeffer
Für die Grünkernlaibchen:
200 g Bio-Grünkern
100 g Universalmehl
1 Bio-Ei*
2 Schalotten
5 gehäufte El fein gehackte
Kräuter (Petersilie, Kerbel,
Basilikum, Sauerampfer…)
Salz, Pfeffer
Butterschmalz
Deko: Sauerrahm und Kresse
Eintopf:
1 Schalotte hacken und in Olivenöl langsam glasig dünsten
2 Karotten und geschälten Kohlrabi grob würfeln, Spargel
in mundgerechte Stücke schneiden und mit den Schalotten mitrösten
3 Mit 1 l Wasser aufgießen, Lorbeerblatt, einige Blätter
Liebstöckel und Petersilie dazugeben, mit Salz, Pfeffer
und Muskat würzen
4 Gemüse fast fertig garen und beiseitestellen
5 Erst unmittelbar vor dem Anrichten die Erbsen, die
geviertelten Radieschen und den grob geschnittenen
Blattspinat dazugeben, ganz kurz aufkochen lassen, mit
Salz und Pfeffer abschmecken
Grünkernlaibchen:
5 Schalotten hacken und wieder in Olivenöl langsam glasig
dünsten, den Grünkern für ca. 5 Minuten mitrösten, mit
¼ l Gemüsebrühe (aus unserem Eintopf) und ¼ l Wasser
aufgießen und alles bissfest garen (bei Bedarf noch etwas
Wasser dazugeben, am Schluss sollte die Flüssigkeit aber
so gut wie ganz verkocht sein)
6 Grünkern etwas abkühlen lassen, Mehl, Ei und Kräuter
untermischen und mit Salz und Pfeffer kräftig würzen
7 In einer großen Bratpfanne Butterschmalz erhitzen,
kleine Laibchen hineinsetzen, mit etwas Kräutersalz (nur
auf einer Seite) würzen, dann Hitze reduzieren und unter
mehrmaligem Wenden langsam braun braten
Eintopf auf Teller verteilen, Grünkernlaibchen hineinsetzen, mit einem Klecks Sauerrahm und Kresse garniert
servieren
Tipp Die Suppe schmeckt auch ohne die Laibchen
sehr gut. Das ist dann gesundes, frisches FrühlingsFastfood…
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Teigtaschen Mit Ziegencamembert UND Mangold
Zutaten
Nudelteig:
250 g Universalmehl (Type 480),
bei Bedarf die Menge
um 30 g erhöhen
2 El Olivenöl
etwas Salz
3 mittelgroße Bio-Eigelb*
(Eiweiß aufheben!)
1 mittelgroßes Bio-Ei*
camembär brummt
für mangold
Fülle:
1 Stk Bio-Ziegencamembert*
(100 g)
2 gehäufte El gehackte
Jungzwiebeln
2 gehäufte El fein gehackte
Petersilie
6 gehäufte El gehackte
Mangoldblätter
Salz, Pfeffer
etwas Muskat
Olivenöl
1 gehäufter Tl Mehl
Mangoldgemüse:
500 g Mangold
2 El fein geh. Schalotte
Salz, Pfeffer
etwas Zucker
etwas Zitronensaft
Muskat
Olivenöl
Zum Anrichten:
gehobelter Parmesan
3 El braune Butter
Nudelteig:
Alle Zutaten in der Rührmaschine rasch zu einem geschmeidigen Teig kneten (bis der Teig sich vom Rand der
Rührschüssel löst), in Klarsichtfolie wickeln und im
Kühlschrank ca. 1 Stunde rasten lassen
Fülle:
1 Jungzwiebeln in etwas Olivenöl ganz langsam glasig
dünsten (nicht braun werden lassen), Petersilie und
Mangoldblätter dazugeben und weiterrösten, 5 El Wasser
dazugeben und alles langsam dünsten, bis keine Flüssigkeit mehr vorhanden ist, mit Salz, Pfeffer und 1 Prise
Muskat abschmecken, erkalten lassen
2 Ziegenkäse in 12 gleich große Stücke schneiden
Teigtaschen:
1 Teig auf einer bemehlten Fläche ca. 3 mm dick ausrollen,
24 ca. 6 cm große Kreise ausstechen
2 Fülle mit 1 Tl Mehl vermengen und auf die Hälfte der
Teigkreise verteilen, Ziegenkäsestücke in die Mitte der
Fülle setzen
3 Kreisränder mit Eiweiß bestreichen, mit jeweils einem
noch ungefüllten Kreis abdecken, die Ränder fest zusammen drücken, Teigtaschen ins kochende Salzwasser legen
und köcheln lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen,
dann mit dem Schaumlöffel herausheben
Mangoldgemüse:
1 Den weißen Teil des Mangolds einen Finger dick, den
grünen zwei Finger dick schneiden, die weißen Mangoldstücke ca. 5 Minuten köcheln lassen, die grünen
Blätter später beigeben und kurz kochen
2 Den Mangold abseihen, eiskalt abschrecken und abtropfen lassen
3 Schalotten in Olivenöl anbraten, Mangold, 1 Tl Zucker
und 1 Spritzer Zitronensaft dazugeben und langsam braten, bis der Mangold gar ist
4 Mit Muskat, Salz und Pfeffer abschmecken
Teigtaschen mit dem Mangold, Parmesan und brauner
Butter anrichten
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43
Fisch in der Kombüse
mit zartem Frischgemüse
Fenchel-Karotten-Gemüse MIT Zanderfilet,
grünem Spargel und Knoblauchbrot
Zutaten
Gemüse:
2 Stk Bio-Fenchel
4 größere Bio-Karotten
4 Stk grüner Spargel
80 g Jungzwiebeln, geputzt
50 ml frisch gepresster
Orangensaft
etwas Liebstöckel, Dill,
Petersilie, Estragon
Olivenöl
1 El Bio-Butter*
1 gehäufter Tl Kristallzucker
100 ml Weißwein
1 El Weißweinessig
Salz, Pfeffer
Zanderfilets:
4 Zanderfilets
Salz, Pfeffer
4 El Olivenöl
Saft einer Zitrone
2 gehäufte El gehackter Dill
evtl. Worcestersauce
Knoblauchbrot:
4 Mini-Baguettes
etwas Butter
2 Knoblauchzehen
Salz, Pfeffer
Zanderfilets marinieren:
Zanderfilets salzen, pfeffern und in 3 El Olivenöl, Zitronensaft, Dill und – je nach Geschmack – einem kräftigen
Schuss Worcestersauce marinieren, im Kühlschrank
mindestens 30 Minuten ziehen lassen
Gemüse:
1 Gemüse mit einem Gemüsehobel in dünne Scheiben
schneiden, Spargelspitzen dabei größer lassen
2 Jungzwiebeln in Ringe schneiden und in einer Pfanne
mit etwas Olivenöl anschwitzen, mit dem Zucker karamellisieren und mit Weisswein ablöschen, etwas salzen
und pfeffern und kurz einkochen lassen
3 Gemüse zu den Jungzwiebeln geben, Orangensaft und
Weißweinessig unterrühren, mit Muskat und einigen
Blättern Petersilie und Liebstöckel würzen, bissfest garen
(bei Bedarf etwas Wasser zugießen)
4 Butter unterziehen und das Gemüse mit Salz und Pfeffer
abschmecken
5 Kurz vor dem Anrichten noch einmal erwärmen und mit
je einem gehäuften El gehackten Dill, Estragon und Petersilie mischen
Zanderfilets braten:
In einer Pfanne Olivenöl erhitzen und die marinierten
Zanderfilets auf beiden Seiten scharf anbraten, dabei mit
der Marinade übergießen
Knoblauchbrot:
Mini-Baguettes der Länge nach aufschneiden, im Toaster
braun toasten, mit Butter und gepresster Knoblauchzehe
bestreichen, salzen und pfeffern
Fisch auf dem Gemüse anrichten, großzügig mit frischen
Kräutern garnieren, gemeinsam mit dem Knoblauchbrot
servieren
Tipp Besonders gut: Knoblauchbrot mit Blümchenbutter (Seite 23) zubereiten.
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RindercaRpaccio im Pfeffermantel, mit Spargel,
Erdbeeren und schneller Zitronenhollandaise
Zutaten
400 g Rinderfilet vom Jahrling,
im Ganzen
16 Stk weißer Spargel
125 g Bio-Butter*
1/8 l Sahne
Zitronensaft
grob geschroteter bunter Pfeffer
Salz
Olivenöl zum Anbraten
und Olivenöl zum Anrichten
250 g Bio-Erdbeeren, in dicke
Scheiben geschnitten
Deko: Rucola
Spargel:
Spargelstangen schälen, das holzige Ende abschneiden
(meist ca. 1 cm), in Zitronen-Butter-Salzwasser bissfest
kochen (eventuell auch ein Stück alte Semmel dazugeben,
damit der Spargel seine leicht bittere Note verliert)
Für das Carpaccio:
1 Rindfleisch kräftig auf allen Seiten salzen, Pfeffer großzügig auf einem flachen Teller verteilen und das Fleisch
darin wälzen
2 In einer Pfanne Olivenöl erhitzen und Fleisch auf allen
Seiten scharf anbraten (das Fleisch soll roh bleiben und
nur eine dünne Pfefferkruste bekommen), dann aus der
Pfanne nehmen
3 Mit einem Küchenmesser in hauchdünne Scheiben
schneiden und mit dem Messerrücken plätten – mit
einem Spitzer Zitrone und etwas sehr gutem Olivenöl
würzen
Für die Hollandaise:
1 In einem kleinen Topf Butter und 2 El Zitronensaft langsam erhitzen (die Butter soll schmelzen, aber nicht
braun werden), salzen und pfeffern, leicht abkühlen lassen
2 3 Eigelbe in einen hohen Pürierbecher schlagen, die
Buttermischung zu den Eiern geben und mit einem Stabmixer aufmixen, sofort entsteht die zähflüssige Creme
der Hollandaise
3 Dann alles zurück in den Topf geben, Sahne dazu, kurz
aufkochen (Achtung: brennt sehr leicht an!), sofort von
der Kochstelle nehmen und noch einmal pürieren
Spargel und Fleisch auflegen, mit Hollandaise übergießen
und mit Rucola und Erdbeeren garniert servieren
Rindercarpaccio
molto adagio
Tipp Diese Hollandaise gelingt wirklich sehr schnell
und einfach und schmeckt wunderbar! Man muss also
nicht zum Fertigpackerl greifen…
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Lammbratl mit leichter Kohlrabi-RosmarinRahmsauce, Erdäpfelwedges und frischen Beeren
Lamm im Topf
mit Gemüse
unterm
Deckel
Zutaten
Fleisch:
600 g Lammschlögel, ausgelöst
ohne Silberhaut
etwas Olivenöl und Butterschmalz
1 P Wurzelgemüse
1 kl. Zweig Rosmarin
je 1 El gehackter Liebstöckel
und Petersilie
1 große Schalotte
etwas Tomatenmark
250 ml Rotwein
etwas Butter
1 El Maisstärke zum Binden
Kohlrabi-RosmarinRahmsauce:
2 mittelgroße Kohlrabi
1 Schalotte
1 Zweig Rosmarin
(ca. 10-15 Nadeln)
1/8 l Sahne
Salz, Pfeffer
etwas Olivenöl und Butter
Erdäpfelwedges:
750 g Bio-Erdäpfel,
gewaschen und grob gewürfelt
Salz, Pfeffer
1 Zweig Rosmarinnadeln
(ca. 30 Nadeln)
2 Bio-Knoblauchzehen
2 El Olivenöl
Deko: frische Beeren
Lammbratl:
1 Lamm mit Salz und Pfeffer gut würzen, in einer großen
Pfanne Olivenöl und Butterschmalz erhitzen, Fleisch mit
dem Rosmarinzweig auf allen Seiten scharf anbraten,
Fleisch herausheben und in eine feuerfeste Form setzen
2 Hitze etwas reduzieren und die gehackte Schalotte, grob
gewürfeltes Wurzelgemüse und Kräuter im Bratrückstand anbraten
3 Einen großzügigen Tl Tomatenmark dazugeben, gut
vermengen, mit Rotwein ablöschen, mit 200 ml Wasser
aufgießen, aufkochen und ca. 15 Minuten einköcheln
lassen
4 Gemüse, Rosmarin und Weinsud zum Fleisch geben und
im Ofen bei 160° C ca. 50 Minuten (je nach Fleischqualität) braten, nach der halben Bratzeit das Fleisch wenden
4 Braten mit Butterflocken belegen, etwas salzen und die
Temperatur für weitere 5-10 Minuten auf 200° C erhöhen
5 Braten mit Alufolie abdecken und rasten lassen,
Saucensaft abgießen, in einem kleinen Topf aufkochen
lassen und mit etwas Maisstärke binden
Erdäpfelwedges:
1 Erdäpfel gut waschen, je nach Größe vierteln oder achteln,
in eine Ofenform legen, mit Salz und Pfeffer würzen,
Rosmarinnadeln und blättrig geschnittenen Knoblauch
gleichmäßig darauf verteilen, mit Olivenöl beträufeln
2 Für ca. 40 Minuten zum Lammbraten in den Ofen schieben, 1-2 mal wenden und, bevor die Backofentemperatur
erhöht wird, aus dem Ofen nehmen und warmstellen
Kohlrabigemüse:
1 Kohlrabi schälen und grob würfeln, Schalotte hacken, in
einem Topf die Schalottenwürfel in 1 El Olivenöl langsam
anrösten, Kohlrabiwürfel zugeben, mit 1/8 l Wasser und
der Sahne aufgießen, salzen, fein gehackte Rosmarinnadeln dazugeben und bissfest kochen
2 Vor dem Anrichten die Sauce mit einem kalten
Butterstück binden und mit Salz und Pfeffer abschmecken
Beim Anrichten mit frischen Beeren garnieren
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49
Müsli-Pancakes mit Topfencreme & Rhabarber
Zutaten
Für die Topfencreme:
Pancakes:
Alle Zutaten mit einem Handmixer gut vermengen, kalt1 mittelgroßes Bio-Ei*
stellen
80 ml Buttermilch
100 ml Bio-Milch*
140 g Universalmehl
Für die Pancakes:
1 Haferflocken in einer kleinen Küchenschüssel mit war4 Tl Kristallzucker
4 El Bio-Haferflocken
mem Wasser bedecken und beiseite stellen
2 Alle Zutaten außer Zucker und Haferflocken mit einem
1 Prise Bio-Vanillemark
1 gestrichener Tl Backpulver
Handmixer zu einer zähen, cremigen Masse verrühren –
kleine Prise Salz
idealerweise sollte sich die Masse etwas heben (die MasButterschmalz zum Herausbacken
se darf nicht flüssig sein wie ein Palatschinkenteig, sonStaubzucker zum Anrichten
dern muss die Konsistenz von Apfelmus haben), Teig im
Kühlschrank ca. 30 Minuten rasten lassen
3 Nach der Ruhezeit den Teig aus dem Kühlschrank nehTopfencreme:
250 g Bio-Topfen
men, Haferflocken abseihen und die Flocken mit der Pan125 ml Bio-Naturjoghurt
cake-Masse locker vermischen
4 Inzwischen das Butterschmalz in einer großen Pfanne
1 gehäufter El brauner Zucker
etwas Zitronensaft
erhitzen und mit Hilfe eines Löffels kleine Pfannkuchen
in die Pfanne setzten
5 Temperatur reduzieren, jedes Pfannkucherl an der OberRhabarberkompott
(einmal die Menge aus
seite mit 1 Tl Zucker bestreuen und langsam braun baRezept von Seite 53)
cken, dann wenden (jetzt karamellisiert der Zucker und
die Kucherl bekommen eine feine, süsse Note)
Deko: Zitronenmelisse
Pfannkuchen mit Topfencreme, Rhabarberkompott,
Zitronenmelissenblättern und Staubzucker servieren
Tipp Dieses Rezept ist entstanden, weil meine Gäste
gerne echtes Birchermüsli (mit eingeweichten
Haferflocken) mögen. Ich mag ungern Dinge, aus
denen man nur eine Sache machen kann, deshalb habe
ich – als alternative Verwendungsmöglichkeit für die
weichen Haferflocken – diese Pancakes erfunden.
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Himbeerscheiterhaufen
mit Zitronenmelissenschaum
Zutaten
Scheiterhaufen
großes ding
Himbeer DRIN
Melisse DRAN
4 Porzellantassen in
Milchkaffee-Größe
Scheiterhaufen:
250 g frische Himbeeren
120 g altbackenes Weißbrot
oder Knödelbrot
60 g Kristallzucker
zimmerwarme Butter
Eierguss:
150 ml Sahne
190 g Crème Fraîche
75 ml Bio-Milch*
1 ½ El Zitronensaft
Vanillemark
3 mittelgroße Bio-Eier*
Melissenschaum:
6 Bio-Eigelb*
Vanillemark
50 g Kristallzucker
200 ml Sahne
1 gehäufter El fein gehackte
Zitronenmelissenblätter
Deko: Himbeeren,
Zitronemelissenblätter
Scheiterhaufen:
1 Backrohr auf 180° C vorheizen
2 Alle Zutaten für den Eierguss in einer Rührschüssel mit
dem Handmixer schaumig schlagen
3 Tassen oder andere kleine Formen ausbuttern und mit
Kristallzucker ausstreuen (evtl. übrigen Zucker in den
Guss geben)
4 Zuerst Weissbrotstücke, dann Beeren und zuletzt wieder
Brot in die Tasse schichten, bis sie locker 2⁄3 hoch gefüllt
ist – Guss über die Masse geben (die Masse sollte leicht
bedeckt sein)
5 Formen ins heiße Wasserbad stellen (eine feuerfeste
Form mit siedend heißem Wasser bis 1 cm unter den
Formenrand auffüllen) und ca. 20 Minuten bei 180° C
hellbraun backen
Zitronenmelissenschaum:
1 Eigelb, Vanillemark und Zucker über Wasserbad (das
Wasser sollte heiß sein, aber nicht kochen) aufschlagen,
bis sich die Masse hebt (der Eierschaum sollte dabei
richtig dick werden, das dauert ca. 5-8 Minuten)
Sahne steifschlagen
2 Steifgeschlagene Sahne und Melissenblätter vorsichtig
unterziehen
Die fertigen Himbeertörtchen aus der Form nehmen – ein
einfaches Messer hilft dabei – und mit warmem Zitronenmelissenschaum, einigen Himbeeren und Staubzucker anrichten
Tipp Die Himbeeren kann man durch Marillen,
Kirschen oder Zwetschken ersetzen. Eine Alternative
zum Melissenschaum ist eine klassische Vanillesauce.
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Erdbeerknödel mit Butterbrösel
& Erdbeermark
Zutaten
Knödel:
12 große Bio-Erdbeeren
500 g Bio-Topfen
2 mittelgroße Bio-Eier*
25 g zerlassene Bio-Butter*
110 g Universal-Mehl
40 g Grieß
Salz
Staubzucker
Brösel:
250 g Bio-Butter*
400 g Brösel
80 g Kristallzucker
ca. 80 g Staubzucker
zum Anrichten
Erdbeermark:
800 g Bio-Erdbeeren
2 El Zitronensaft
etwas Vanillemark
2 El Kristallzucker
Deko: Zitronenmelissenblätter
Erdbeermark:
1 Erdbeeren in Stücke schneiden, alle Zutaten vermischen
und pürieren, Erdbeermark kaltstellen
2 Wenn das Püree nicht am selben Tag gegessen wird,
sollte man es vor dem Pürieren kurz aufkochen lassen
Knödel:
1 Erdbeeren vom Grün befreien und rechtzeitig ins Tiefkühlfach legen, sie sollten richtig gefroren sein, das erleichtert später die Weiterverarbeitung ungemein
2 Alle Zutaten für den Knödelteig und 1 Prise Salz zu
einem festen aber geschmeidigen Teig vermengen
3 Den Teig im Kühlschrank ca. 1 Stunde rasten lassen
4 Nach der Rastzeit Salzwasser in einem großen, hohen
Topf erhitzen
5 Teig aus dem Kühlschrank nehmen, mit nassen Händen 12
kleine Knödel formen und ins kochende Salzwasser legen
6 Temperatur reduzieren und die Knödel langsam garziehen
lassen (wenn sie an der Oberfläche schwimmen noch ca.
10 Minuten ziehen lassen)
Butterbrösel:
In einer Pfanne Butter, Brösel und Zucker leicht braun
rösten und warmstellen
Knödel mit einem Schaumlöffel herausnehmen und in der
Zucker-Brösel-Masse drehen, anzuckern, mit dem Erdbeermark und Zitronenmelissenblättern garniert servieren
Tipp Meine Tante hat immer ins gesalzene KnödelKochwasser einen Schuss Cognac oder Rum gegeben
– das mach auch ich bis heute so!
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Rhabarber-Halbgefrorenes
Zutaten
Wasserbad
Rhabarberkompott:
400 g Bio-Rhabarber
1 El Zucker
1 El Zitronensaft
1 Msp Vanillemark
Für das Kompott:
1 Rhabarber waschen, bei Bedarf schälen und in ca. 1 cm
breite Stücke schneiden
2 Alle Zutaten in einem Topf mit ca. 1/8 l Wasser etwa 5
Minuten kochen und wieder abkühlen lassen
Halbgefrorenes:
1 mittelgroßes Bio-Ei*
2 mittelgroße Bio-Eigelb*
40 g Kristallzucker
1 Msp Vanillemark
125 ml Sahne
Für das Halbgefrorene:
1 Eier, Zucker und Vanillemark im Wasserbad (das Wasser
sollte heiß sein, aber nicht kochen) aufschlagen, bis die
Masse sich um 2⁄3 hebt und die Konsistenz so ähnlich wie
Sahne wird (das dauert ca. 5-8 Minuten)
2 Dann im Eisbad oder im eiskalten Wasserbad mit dem
Mixer wieder kaltschlagen
3 Sahne separat steifschlagen und der Eiermasse unterheben
4 Früchte aus dem Kompott heraussieben, mit einem
Löffel den Saft aus dem Kompottobst ausdrücken, den
Saft dabei auffangen (wegschütten wäre schade, da der
Saft auch wunderbar schmeckt), Fruchtfleisch fein
pürieren und der Zucker-Ei-Sahne Masse vorsichtig
unterziehen
5 Eine Form mit Deckel (ca. 800 ml Fassungsvermögen)
eiskalt ausschwemmen, nicht abtrocknen und mit der
Eismasse füllen, zudeckeln und für mindestens 8 Stunden ins Tiefkühlfach geben
6 In schönen Gläsern servieren
Tipp Dieses Halbgefrorene kann man im Grunde mit
jeder Obstsorte zubereiten. Aber Achtung: bei süßem
Obst braucht’s weniger Zucker. Gut schmeckt’s auch
einfach nur mit Cognac!
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Rustikale Baguettes
Zutaten für 2 Stück
Rustikal
Horizontal
35 dag Weizen Type 700
15 dag Weizen Type 1600
300 ml Milch
½ Würfel Hefe
1 Tl Salz
2 dag Butter
1 Die Hefe zerbröckeln und mit der kalten Milch verrühren,
das Mehl mit dem Salz gut vermengen, die Hefemilch
und die zimmerwarme Butter zum Mehl geben und alles
zusammen ca. 10 Minuten in der Küchenmaschine zu
einem glatten Teig kneten
2 Den Teig in eine bemehlte Schüssel geben und zugedeckt
über Nacht im Kühlschrank bei 6-8° C ruhen lassen
3 Am nächsten Morgen den Teig aus der Schüssel nehmen
und in zwei gleich große Stücke teilen
4 NICHT mehr kneten, sondern vorsichtig zu einem
länglichen Strang formen und schraubenförmig verdreht
auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben
5 Nochmals 30-40 Minuten an einem warmen Ort
zugedeckt ruhen lassen
6 Den Backofen auf 240° C ohne Umluft vorheizen
7 Eine Schale mit heißem Wasser in den Backofen stellen
und die Baguettes ca. 15 Minuten backen, dann die
Backtemperatur auf 200° C reduzieren und nochmals 10
bis 15 Minuten fertigbacken
Tipp Infos zu den Mehltypen finden Sie auf Seite 13.
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HERMANN DER KETTENBRIEFTEIG:
Ein Weizensauerteig zum Weiterschenken
Zutaten
Für den Hermannansatz:
½ P Trockenhefe
1 Tasse lauwarmes Wasser
1 El Zucker
1 Tasse Weizenmehl
1 Alle Zutaten für den Ansatz in einem großen Gefäß
verrühren (der Teig geht stark auf)
2 Zwei Tage an einem warmen Ort zugedeckt gehen lassen
(dabei mehrmals mit einem Holzlöffel umrühren)
3 Anschließend 24 Stunden in den Kühlschrank stellen
4 Nun ist der Ansatz fertig, der erste Hermann ist
erschaffen und kann sich vermehren:
Für den Hermann zum
Weiterschenken:
2 Tassen Mehl
2 Tassen Zucker
2 Tassen Milch
Hermann erklärt wie es weitergeht:
1 Tag 1: Heute brauchst Du Dich nicht um mich zu
kümmern, wir müssen uns erst aneinander gewöhnen
2 Tag 2-4: An diesen Tagen hätte ich gerne etwas
Bewegung – bitte rühr mich einmal am Tag um... aber
bitte mit einem Holzlöffel
3 Tag 5: Der Hunger zwickt mich, bitte füttere mich mit:
je einer Tasse Mehl, Zucker, Milch – rühr mich um und
fülle mich in ein größeres Gefäß
4 Tag 6-9: Jetzt muß ich erst einmal verdauen, dazu
brauche ich einen kleinen Spaziergang – bitte rühr mich
einmal pro Tag um
5 Tag 10: Je eine Tasse Mehl, Zucker und Milch hinzufügen
und verrühren – nun darfst Du zwei oder drei
Hermannkinder von mir weggeben und an liebe
FreundInnen verschenken. Aus einem der Kinder kannst
du Brot oder Kuchen backen. Und wenn Du Dir einen
Hermann behältst, kannst Du wieder von vorne
anfangen.
Rezept!
Tipp Diese Anleitung und ein Hermannrezept findest
Du auf unserer Rausreißseite ganz hinten im Heft. Du
kannst sie kopieren und gemeinsam mit den kleinen
Hermanns weitergeben. Viel Spaß dabei!
Alle Infos zum Hermann auch unter www.mpreis.at
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Diese Produkte von BIO vom BERG haben wir
in unseren Rezepten verwendet
Erfolg teilen
BAGUETTE unterstützt das Sozialprojekt Chill von Burton Snowboards
Bio-Rindersaftschinken
von der
Feinkosttheke
Ab 1977 experimentierte Jake Burton
aus Vermont mit einem Surfboard für
Schnee. 1985 eröffnete er ein Büro in
Innsbruck. In diesem Jahr bekam das
Snowboard auch seine erste vernünftige Bindung und wurde damit zu einem
brauchbaren Wintersportgerät. Die
Lawine war losgetreten, nach einem
langen Vorlauf eroberte das Snowboarden praktisch über Nacht die
Welt.
nicht in allen
Märkten erhältlich
Ziegencamembert gibt's auch
mit Kräutern und Pfeffer
Nach seiner unglaublichen Erfolgsgeschichte
dachte Jake Burton darüber nach, wie er seiner Heimatgemeinde Burlington etwas zurückgeben könnte.
1995 gründete er dort das Projekt Chill, mit dem er
seither benachteiligten Jugendlichen die Möglichkeit gibt, snowboarden zu lernen. Er nutzt den Sport,
um ihnen Erfahrungen und Fähigkeiten zu vermitteln, die sie auf ihr Leben umlegen können – Geduld,
Ausdauer, Mut, Respekt – motiviert sie, Ziele zu erreichen, die sie nie zu erreichen glaubten. Damit gibt
er den Jugendlichen neue Hoffnung, eröffnet neue
Perspektiven. Das Projekt ist so erfolgreich, dass es
kontinuierlich auf viele nordamerikanische Städte
ausgeweitet wird. Außer in den USA „chillt“ man bereits in Sydney, in Norditalien und heuer schon
zum fünften Mal in Innsbruck.
Hier wird mit verschiedenen Einrichtungen zusammengearbeitet, wie etwa dem Flüchtlingsheim
BIWAK, der Nestwärme oder dem Jugendwohnstart.
Kinder und Jugendliche, die aus vielen Bereichen des
„normalen“ Lebens ausgeschlossen sind, können mit
Chill mit dabei sein. Sie sind mit von der Partie,
wenn es an vier Samstagen hinaus in die Berge geht,
um gemeinsam mit Snowboard-LehrerInnen, freiwilligen BetreuerInnen und natürlich anderen Jugendlichen Spaß im Schnee zu haben. Zum Kraft tanken gibt es bereits auf der Busfahrt ins Skigebiet eine
herzhafte Jause von BAGUETTE bevor es ab auf die
Piste geht.
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Die anfängliche Skepsis, ob das Chill-Event nicht nur
einen geschickten Werbegag darstellt, ist längst verflogen, der Wert der Aktion liegt auf der Hand. Die
Nachfrage bei den Einrichtungen ist groß und es gibt
schon einige Wiederholungstäter – TeilnehmerInnen,
die wiederkommen, am Ball bleiben und jedes Jahr
sicherer auf dem Brett und auf den eigenen Beinen
stehen.
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CHILL
Aus wertvollem Getreide,
weil‘s besser schmeckt.
BIO VOM BERG APFELSTRUDEL
AUS DER THERESE MÖLK BÄCKEREI
Der BIO vom BERG Apfelstrudel
aus der Therese Mölk Bäckerei ist
nicht nur durch und durch BIO,
sondern auch echt aus Tirol:
Bio-Apfelstrudel
Die BIO-Äpfel aus dem Tiroler Oberland,
eine ausgewogene Mischung aus süßen
und säuerlichen Apfelsorten (nämlich Gala,
Braeburn, Topaz und Jazz) geben dem Strudel
seinen besonders intensiven Geschmack. Die
Äpfel werden in Haiming frisch geschnitten und
täglich in die Bäckerei nach Völs gebracht (kein
Tiefkühlen, kein Erhitzen).
Die Butter kommt von der Sennerei Hatzenstädt am Niederndorferberg, wo noch nach
einem traditionellen Rezept im Holzfassl
gebuttert wird. Diese BIO-Rohrahmbutter wird
tagesfrisch produziert und an die Therese Mölk
Bäckerei geliefert.
Das Mehl für den Strudel stammt von 15
Tiroler BIO-Getreidebauern und ist damit eine
echte Rarität, weil in Tirol heute kaum noch
Speisegetreide angebaut wird.
Und zuletzt: sogar die Eier zum Einstreichen
des Teiges kommen von Tiroler BIO vom BERG
Freilandhühnern. QUALITÄT TIROL eben!
Jetzt bei BAGUETTE wieder erhältlich!
THE RE S E M Ö L K
Bäck erei I Konditorei s eit 1 9 2 5
www.rauchmehl.at
64
Jetzt kommen Schoten
fein raus.
E c hte Va n i l le sc hote n i m H a nd u md re he n ma h le n .
Gebäcke, Desserts, Getränke und auch herzhafte Speisen können jetzt im Handumdrehen
mit dem köstlichen Aroma echter Bourbon
Vanille ver edelt werden. Ob grob oder fein –
dank des verstellbaren Mahlwerks der Bourbon
www.oetker.at
Vanille mühle kann jeder seine Köstlichkeiten
ganz individuell verfeinern.
Naturtrüb
und frisch.
Aus reinsten Zutaten gebraut.
DIE PERFEKTE ALKOHOLFREIE
BEGLEITUNG ZU JEDEM ESSEN.
Carpe Diem Kombucha ist ein einzigartiges
Getränk, das durch mehrfache Fermentation
erlesener Kräuter hergestellt wird. Dabei
reifen eine facettenreiche Aromenvielfalt
und wertvolle, bekömmliche Inhaltsstoffe,
die es zur idealen alkoholfreien Begleitung
zum Essen machen.
Tee-Ernte
Sinnvoller Genuss
Teezubereitung
7 – 1 0 T AG E
Abfüllung
Fermentation 1
Fermentation 11
Carpe Diem Kombucha ist in allen MPREIS
Filialen in den Sorten Classic, Quitte und
Cranberry erhältlich. Perfekt serviert wird
Carpe Diem Kombucha im Weinglas bei
8-10 Grad.
Weitere Details auf carpediem.com
www.zillertal-bier.at
Impressum
Medieninhaberin: MPREIS Warenvertriebs GmbH
Herausgeberin: Julia Therese Mölk
Redaktion: Julia Therese Mölk, Gudrun Pechtl
Text: Julia Brugger, Stefan Österreicher, Gudrun Pechtl
Rezepte: Nina Rettenbacher
Foodstyling & Setting: Simone Höllbacher, Stephanie Schumacher-Scharfetter. Dank an Monika Heiss
Gestaltungskonzept, Grafik & Illustration: Simone Höllbacher, Verena Schweiger, Franziska Sponring
Werbung: Markus Moser
Fotografie Rezepte: WEST. FOTOSTUDIO Mathilde Egitz, David Steinbacher
Lektorat: Stefan Österreicher
Druck: Sterndruck Tirol
Papier: Hello Fat Matt
Erscheinungsweise: 3 mal jährlich, Auflage 150.000
Internet: www.mpreis.at, www.youtube.com/MPREISat, www.facebook.com/MPREISat
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.
© MPREIS Warenvertriebs GmbH, Landesstraße 16, 6176 Völs
Telefon: +43 (0) 50 321-0, Fax: +43 (0) 512 3131-4000, E-Mail: [email protected]
Quellen
Seite 4: Michal Friedlander und Cilly Kugelmann „Koscher & Co. Über Essen und Religion“,
Jüdisches Museum Berlin, 2009.
Matthias Mayerhofer: „Brot und Salz. Gebräuche im Jahreskreis und Lebenslauf.“,
Publikation anlässlich der Sonderausstellung im Museum der Brotkultur Ulm, 2011
Seit 6: spiegel online/kultur
Seite 14: wikipedia/Inhaltsstoffe Getreide. Waltraud Becker, „Korngesund“, emu Verlag 2011
Seite 19: Fotografie Klaus Schennach
Im Rezeptteil ließ sich unsere Illustratorin inspirieren von:
Joseph Beuys, Wolfgang Binding und Rabbi Ian Goodhardt
Ökologisch Handeln durch klimaneutrales Drucken
Das „Rezept des Moments“ wird klimaneutral gedruckt. Durch unsere CO2 Kompensationszahlung wird ein Klimaschutzprojekt der BOKU Wien in Äthiopien unterstützt.
Nähere Informationen zum klimaneutralen Druck und zum Klimaschutzprojekt finden Sie auf
unserer Website www.mpreis.at.
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Diese Rausreißseite dient als Kopiervorlage zum Weiterschenken des Hermannteiges von Seite 57.
Ich Bin Hermann!
Hermann der Kettenbriefteig
Tag 1
Heute brauchst Du Dich nicht um mich zu kümmern,
wir müssen uns aneinander gewöhnen.
Tag 2-4
An diesen Tagen hätte ich gerne etwas Bewegung – bitte rühr mich
einmal am Tag um... aber bitte mit einem Holzlöffel.
Tag 1
Heute hast du Hermann geschenkt bekommen.
Tag 4
Hermann wächst und gedeiht mit Deiner Hilfe.
Tag 5
Der Hunger zwickt mich, bitte füttere mich mit: je einer Tasse Mehl,
Zucker, Milch. Rühr mich um und fülle mich in ein größeres Gefäß.
Tag 6-9
Jetzt muß ich erst einmal verdauen. Dazu brauche ich einen kleinen
Spaziergang. Bitte rühre mich einmal pro Tag um.
Tag 10
Je eine Tasse Mehl, Zucker und Milch hinzufügen und verrühren –
nun darfst Du zwei oder drei Hermannkinder von mir weggeben und
an liebe FreundInnen verschenken. Aus einem der Kinder kannst du
Brot oder Kuchen backen:
Brotrezept:
500 g Mehl
1 Päckchen Hefe
1 Tl Salz
1 Tasse Hermann
1 Tasse Wasser
Alles zu einem Hefeteig verkneten und an einem warmen Ort aufgehen lassen. Dann, je nachdem wie fest der Teig ist, entweder als Laib
auf ein Blech setzen oder in eine gefettete Kastenform geben. Mit
Wasser bestreichen und nochmal gehen lassen. Dann mit Mehl bestäuben und bei 200° C goldbraun backen. Wenn an einem Holzspießchen beim Reinstechen kein Teig mehr klebt, ist der Teig auf jeden
Fall fertig gebacken.
Weitere Infos und Rezepte zum Hermann findest Du unter www.mpreis.at.
Tag 10
Heute kannst Du Hermann teilen.
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