1 Optik des Auges Basisinformation für den Medizinerversuch Im Versuch untersuchen Sie die Grundfunktion des menschlichen Auges bei der Abbildung von unterschiedlich weit entfernten Gegenständen auf die Netzhaut. Sie bestimmen dazu die Brechkräfte sowohl von gekrümmten Flächen und in Wasser eingebetteten Linsen. Sie lernen die Möglichkeiten der Brechkraftkorrektur mittels Vorsatzlinsen (Brillen) kennen. 1. Vorbemerkungen Bevor mit der Betrachtung des Auges als optischem Instrument begonnen wird, soll zunächst seine Bedeutung für den Wahrnehmungsprozess erläutert werden. Um das Sehen zu verstehen, reicht die Kenntnis der physikalischen Zusammenhänge natürlich nicht aus. Vielmehr muss das Auge als ein Glied in einer physiologischen Kette verstanden werden. Erst das Zusammenspiel aller beteiligten Prozesse lässt das Auge zu einem einzigartigen Sinnesorgan werden. Man kann die optische Wahrnehmung vereinfachend in folgende Abschnitte unterteilen: A) Im Auge als optischem Instrument wird der Gegenstand auf der Netzhaut abgebildet. B) Zellen auf der Netzhaut (Rezeptoren) wandeln das Licht in elektrische Reize um. Diese Signale werden schon innerhalb des Auges über ein Netzwerk aus Zellen (Neuronen) miteinander verknüpft und weitergeleitet. Dadurch erfolgt beispielsweise eine Kontrastverstärkung C) Auf Grund unserer Erfahrung werden die optischen Bilder zu interpretierbaren Objekten. 100 Lichtintensität 20 Ort I*m±1 = Im±1 - Im /10 I1 =100 - 10 -10 I*1 =80 I2 =100 -10 -2 I*2 =88 I3 =20 -10 -2 I*3 =8 I4 =20 -2 -2 I*4 =18 100 Lichtreiz 20 Ort Im Praktikumsversuch wird ausschließlich nur der Schritt A) untersucht. Die weiteren Schritte B) - D) stehen hier außerhalb unserer Betrachtung. Sie zu kennen ist aber wichtig, um zu verstehen, warum man was sieht. So wird in Abb. 1 zur Demonstration des Schrittes C) die Verknüpfung der Reize von benachbarten Rezeptoren vereinfachend dargestellt: Abb. 1: Erläuterung des Simultankontrasts: In der Wahrnehmung ist die Rate der elektrischen Impulse der Neuronen von Bedeutung. Je höher die Rate, desto intensiver der Eindruck (hohe Intensität verursacht 100 Impulse, niedrige 20). Ein erregtes Neuron hemmt die Rate seiner Nachbarn im Verhältnis zu seiner eigenen Erregung (hier: jeweils 1/10). An Grenzen zwischen zwei unterschiedlich hellen Flächen kommt es daher zur Verstärkung des hellen Teils und zur Schwächung des dunkleren. Im Quadrat der Abb.2. werden die Kreuzungen von weniger schwarzer Fläche umrandet als die Zwischenstücke, daher werden sie nicht so stark aufgehellt. 2 Optik des Auges Abb. 2: Beispiel für Simultankontrast: Fixiert man im rechten Beispiel den Punkt in der Mitte, scheinen die Kreuzungen dunkler als die weißen Gebiete dazwischen. Ein gereizter Rezeptor unterdrückt den Reiz des Nachbarrezeptors um einen Wert, der proportional zu seiner eigenen Reizung ist (im dargestellten Beispiel jeweils um 1/10 seines Reizes). Damit erfolgt eine Kontrastverstärkung der Sehreize beim Übergang von Hell-Dunkel (sog. Simultankontrast). Beispiele für die Verarbeitungsleistung unseres visuellen Apparates sind in Abb. 3 zu sehen. Ohne Erfahrung könnte das Auge allein den Würfel, die Schrift oder die Wellenlinie nicht identifizieren. Abb. 3: Gesehenes wird aus der Erfahrung interpretiert: Würfel, Wort, Wellenlinie 2. Anatomie des Auges Abb. 4-oben zeigt einen Längsschnitt durch das menschliche Auge entlang der optischen Achse. Das Licht passiert, vom Beobachtungsgegenstand kommend, zuerst eine fast sphärisch gekrümmte Fläche, die Hornhaut. Sie ist stärker gekrümmt als der übrige Teil des Augapfels und steht daher vor. Dahinter befindet sich die vordere Augenkammer, die mit Wasser gefüllt ist. Sie wird durch die Regenbogenhaut (lat. Iris) von der hinteren Augenkammer getrennt. Die Iris bildet eine zentrale kreisrunde Blende, die Pupille. Durch eingelagerte Muskel- OptikdesAuges 3 zellen ist der Durchmesser variabel und regelt damit die ins Auge einfallende Lichtintensität und die Schärfentiefe. Der Iris folgt die Augenlinse. Sie besteht aus ca. 20000 zwiebelartigen Schichten, die von der Linsenkapsel eingeschlossen werden. Die Eigenspannung der Linse würde sie zu einer Kugel zusammenziehen. Diesem Bestreben wirken die Zonulafasern entgegen. Durch sie wird die Linse flach gezogen. Sie sind die Aufhängung der Linse im Auge und enden am Ciliarmuskel. Er umgibt die Zonulafasern und die Linse ringförmig und ermöglicht durch seine Kontraktion, daß die Linse in ihre ursprüngliche Gestalt zurückfallen kann. Das Resultat ist eine in ihrem Krümmungsradius, und damit in ihren Abbildungseigenschaften, variable Linse. Man nennt diesen Vorgang Akkommodation. Da dies eine außergewöhnliche Eigenschaft des Auges darstellt, die wesentlich das Verständnis des Abbildungsvorgangs mitbestimmt, wird dieser Eigenschaft der Linse im Praktikumsversuch besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Werden die Fasern vollständig entspannt, ist der kleinste Linsenradius erreicht. Dieser Zustand legt zugleich den kleinsten möglichen Abstand fest, den das Auge scharf abbilden kann (Nahpunkt). Mit zunehmendem Alter verschlechtern sich die elastischen Eigenschaften der Linse. Das heißt, der Nahpunkt rückt weiter vom Auge weg. Die Variation der Brechkraft der Augenlinse, die sogenannte Akkommodationsbreite, ist in Abhängigkeit des Lebensalters in Tab. 1 dargestellt. Alter in Jahren Nahpunkt in cm Akkommodationsbreite in dpt 10 -7 14,3 20 -9 11,1 30 -12 8,3 40 -21 4,8 50 -60 1,7 60 -120 0,8 70 -120 0,8 80 -120 0,8 Tab.1: Verringerung der Akkommodationsfähigkeit mit dem Alter Hinter der Linse befindet sich der Glaskörper. Er hat einen Flüssigkeitsanteil von 98% und gibt dem Auge seine Form. Den Weg des Lichtes beendet schließlich die Netzhaut (lat. Retina). Sie umschließt den Glaskörper. In ihr wird das Licht zu 99,9% absorbiert und in elektrische Impulse umgewandelt. Für die Absorption besitzt die Retina verschiedene Rezeptoren. Sie werden zunächst grob nach ihrem Aussehen in Zapfen und Stäbchen unterteilt. Die Zapfen sind für das Farbensehen verantwortlich und die Stäbchen unterscheiden hell und dunkel. Von den Rezeptoren leiten Nervenfasern die elektrischen Impulse in das Gehirn weiter. 3. Auge als optisches Instrument Für das Verständnis der uns interessierenden optischen Abbildung im Auge kann dieses durch ein Ersatzmodell beschrieben werden, das in Abb.3 unten dargestellt ist. In seiner optischen Funktion kann das Auge modelliert werden durch einen mit einer sphärischen Eintrittsfläche versehenen „Glaskörper", in den die variable Augenlinse eingehängt ist. Für das Verständnis der Optik des Auges ist es wesentlich, daß der Großteil der Augenbrechkraft durch die Hornhautkrümmung bewirkt wird, währenddessen die Augenlinse eine Anpassung der Abbildung an variable Gegenstandsweiten ermöglicht. 4 Optik des Auges n3 n2 Abb. 3: Anatomie des Auges (oben) und optisches Ersatzmodell (unten) Optische Kenngrößen des Auges Brechzahl des Kammerwassers und des Glaskörpers Brechzahl der Linse Radius der Hornhaut 1,3365 1,358 7,829 mm Radius der hinteren Linsenfläche Ferne 17,055mm 22,785mm 10mm -6mm Nähe 14,169mm 18,930mm 5,33mm -5,33mm Ort des hinteren Brennpunktes Ort des vorderen Hauptpunktes Ort des hinteren Hauptpunktes -15,707mm 24,387mm 1,348mm 1,602mm -12,377mm 21,016mm 1,722mm 2,086mm Vordere Brennweite des Auges Hintere Brennweite des Auges OptikdesAuges 5 4. Berechnung des Strahlenverlaufs im Auge 4.1 Brechungsgesetz Fundamental für alle weiteren Berechnungen ist das Brechungsgesetz, das die Ausbreitung des Lichtstrahls beim Übergang zwischen zwei lichtdurchlässigen Stoffen mit den Brechzahlen n1 und n2 beschreibt . n 1 ⋅ sin α = n 2 ⋅ sin β ( 4.1.) Aus diesem Gesetz folgern alle weiteren Formeln. 4.2. Abbildung durch eine Kugelfläche Im weiteren wird die Brechung eines Lichtstrahls an einer Kugelfläche betrachtet. Um mit praktikablen Messgrößen zu arbeiten, ist es zweckmäßig, Längen entlang der optischen Achse von einem festen Bezugspunkt aus zu wählen. Dabei ist der Scheitelpunkt S am geeignetsten. Im weiteren Verlauf werden, wie üblich, die Entfernungen vom Scheitel zum Gegenstand mit g bzw. zum Bild mit b und der Krümmungsradius mit r bezeichnet. Zu berechnen ist die Bildweite in Abhängigkeit von der Gegenstandsweite. Abb.4.: Abbildung durch eine Kugelfläche Man erhält aus geometrischen Überlegungen n1 n2 n2 − n1 + = g b r Die Bildweite für unendlich ferne Gegenstände nennt man Brennweite f. Daraus folgt für Abb.4, wenn das Bild im Gebiet mit n2 liegt: f = n2 r n 2 − n1 6 Optik des Auges Vertauscht man Gegenstand und Bild, so daß dieses im Gebiet mit n1 liegt, erhält man: n1 f '= r n 2 − n1 Da die Brennweite von der Ausbreitungsrichtung des Lichtes abhängt, wird die von der Richtung unabhängige Brechkraft D definiert. Die Brechkraft ist der Quotient aus Brechzahl und zugehöriger Brennweite (Einheit: 1 1/m= 1 dpt). D= n 2 n1 = f f' 4.3. Abbildung durch eine dünne Linse Eine dünne Linse besteht aus zwei Kugelflächen, zwischen denen sich ein homogenes Material befindet, und deren Scheitelpunktabstand vernachlässigbar klein gegenüber Bild- und Gegenstandsweite ist. Daher wird nach Durchgang der ersten Fläche die Bildweite b1 zur Gegenstandsweite g2 der zweiten Fläche. Abb.5: Bildentstehung bei einer dünnen Linse Mit der Formel 4.3 und Abbildung 4.2 erhält man folgende Gleichungen: n 1 n 2 n 2 − n1 + = g b1 r1 − n 2 n3 n3 − n 2 + = b1 b r2 Die Addition beider Gleichungen unter Berücksichtigung der Definition von Brennweite und Brechkraft ergibt: OptikdesAuges 7 n1 n3 n 2 − n1 n3 − n2 + = + g b r1 r2 D= n 2(n L − n) = , für n 3 = n 1 = n, n 2 = n L und r1 = − r2 = r f r 4.4 Die Kombination von 2 dünnen Linsen Da das Auge aber ein System aus mehreren optischen Elementen (Hornhaut, Linse; eventuell unterstützt von Brille oder Kontaktlinse) ist, ist die Frage zu beantworten, wie sich die Brennweite des Systems aus den Brennweiten der Einzelelemente ergibt. Dazu betrachten wir als erstes den Fall von zwei hintereinander stehenden dünnen Linsen. Beide Linsen sollen sich im gleichen Medium mit der Brechzahl n befinden. Konstruiert wird die Abbildung nach folgendem Verfahren (Abb. 4.5): L2 L1 f1 f2 f1 f2 f1 d L2 L1 f1 d Abb.6 Das System aus zwei dünnen Linsen 8 Optik des Auges Zuerst berücksichtigt man nur die optische Wirkung von L1. Aus Brennpunktstrahl und Parallelstrahl wird der Ort des Bildes von L1 bestimmt. Dann sucht man denjenigen Strahl, der als Mittelpunktstrahl durch L2 laufen würde. Berücksichtigt man nun die Linse L2, so wird dieser Strahl nicht beelnflußt, da er ja Mittelpunktstrahl von L2 ist. Der Parallelstrahl nach L1 knickt allerdings zum Brennpunkt von L2 ab. Aus dem Schnittpunkt beider Strahlen findet man das Bild der Linsenkombination. Nach einiger Rechnung findet man: 1 1 1 d = + − f G f1 f 2 f1f 2 bzw.: D G = D1 + D 2 − d D1D 2 n (4.10.) Für die Näherung d → 0 erhält man DG = D1 + D2 (4.11) In diesem Fall kann man dann die gesamte Brechkraft als Summe der Teilbrechkräfte berechnen. Diese Gleichung gilt auch, wenn eine Kugelfläche beteiligt ist und Bild- und Gegenstandsseite verschiedene Brechzahlen besitzen. 4.5 Die Kombination Kugelfläche- Linse In diesem Abschnitt sollen die physikalischen Grundlagen für die Behandlung von Auge und Augenmodell abgeschlossen werden. Zu Grunde liegt beiden ein System aus einer Kugelfläche (Hornhaut) und einer Linse (Abb.4.6.). Beide haben den Abstand e voneinander. Die Gegenstandsweite wird vom Scheitelpunkt der Kugelfläche gemessen. Auf der Gegenstandsseite soll Luft sein (n=1). Weiterhin hat die Linse (Brechzahl nL) beidseitig den gleichen Radius (im Modell, nicht in der Realität!). Die Umgebung der Linse habe die Brechzahl n. Bild- und Brennweite werden vom Scheitelpunkt der Austrittsfläche der Linse gemessen. g n rH rL e b d nL n Abb.7 Größenbezeichnung bei der Kombination Kugelfläche- Linse Ziel soll es sein, eine Gleichung für die Lage des Bildes zu finden, in der nur messbare Größen enthalten sind. OptikdesAuges 9 Die gesuchte Formel erhält man, indem zunächst mit Hilfe von Formel (4.3.) die Bildweite der Kugelfläche (b=bhorn) bestimmt wird. Das Ergebnis wird dann in Gleichung (4.8.) unter Beachtung des Abstandes e eingesetzt: n δn nL = − b rL d − n L rL a δna − nrL wobei a = e − b Horn und δn = n L − n (4.12.) Aus dieser Gleichung folgen beim Übergang g → ∞ die Brennweite und die Brechkraft: ⎛⎛ ⎞ nr ⎞ n L ⎜ ⎜ e − H ⎟ δn − nrL ⎟ n −1 ⎠ n δn ⎝⎝ ⎠ D= = − nrH ⎞ f rL ⎛ ⎜e − ⎟ ( δnd − n L rL ) − enrL n −1 ⎠ ⎝ Die Näherung für eine dünne Linse (d → 0) ergibt: D= n = f 2δn − rL n(n − 1) n n e(n − 1) − nrH = + rL f L f Horn − e und für e << fHorn folgt näherungsweise: D ≈ DLinse + DHorn 5. Versuchsaufbau Das Augenmodell (Abb.5) besteht aus einem wassergefüllten Glaskasten, der an einer Seite eine sphärisch gekrümmte Oberfläche („Hornhaut“) besitzt. Dazu wurde ein Nullstärken-Brillenglas verwendet. In den Kasten ist eine Mattscheibe als Bildschirm eingehängt. Seine Position längs der optischen Achse kann über eine Skala abgelesen werden. Das durchscheinende Bild wird von der Rückseite des Glaskastens aus aus betrachtet. Herzstück des Augenmodells ist eine in ihrer Brechkraft variable Linse. Sie besteht aus einem flexiblen Kunststoffbalg, der sich über einen Kolben mit Silikonöl der Brechzahl 1,5 auffüllen läßt. Am Kolben ist eine Skala zum Ablesen der Kolbenverstellung und damit der Volumenänderung in der Linse angebracht. Zum Versuchsaufbau gehören weiterhin Blenden verschiedenen Durchmessers sowie Vorsatzlinsen (Brillengläser) mit Brechkräften zwischen +2dpt und –0,75dpt. 10 Optik des Auges Kolben Wasser Gegenstand optische Bank Vorsatzlinse “ Hornhaut Schirm Blende variable Linse Abb. 8: Augenmodell 6. Aufgaben: 6.1: Bestimmen Sie die Brechkraft der sphärischen Eintrittsfläch „Hornhaut“) ! Zu diesem Zweck wird die variable Linse aus dem Glaskasten entfernt. Eine Vorsatzlinse (2dptr) wird verwendet, um Bilder innerhalb des wassergefüllten Glaskastens zu erhalten. Für mehrere Gegenstandsweiten g sind die Bildweiten b (in Wasser mit n=1.33) zu messen. Die Meßgrößen g und b werden entsprechend der Abbildungsgleichung 1 n n + = = DHorn + DVorsatzlinse g b fW in der Form n/b über 1/g aufgetragen. Die Brechkraft des Systems "Vorsatzlinse+ Eintrittsfläche" ist gleich dem Schnittpunkt der Geraden mit der Y-Achse. 6.2: Messen die Sie Brechkraft des Augenmodells bei eingehängter variabler Linse! Hierzu wird die Vorsatzlinse entfernt und die variable Linse in den Glaskasten eingehängt. Schieben Sie die variable Linse möglichst dicht an die gekrümmte Eintrittsfläche. Führen Sie für 2 unterschiedliche Füllvolumina der variablen Linse (z.B. Kolbenstand 30 und 80) die Messungen analog zu 6.1 durch. Es sind mindestens 3 verschiedene, geeignet gewählte Gegenstandsweiten einzustellen. Die Auswertung erfolgt analog zu 6.1, wobei Sie hier die Gesamtbrechkraft D = DHorn + DLinse erhalten. Geben Sie DLinse für die beiden Füllvolumina an. 6.3: Untersuchen Sie die Akkomodationsfähigkeit der "aufpumpbaren" Linse! Hierzu arbeiten Sie wie in 6.2 ohne Vorsatzlinse, halten aber die Position der Mattscheibe und damit die Bildweite (b=bconst) fest. Bestimmen Sie für einen möglichst großen Bereich der Gegenstandsweite g das jeweilige Füllvolumen in der variablen Linse (d.h. den Kolbenstand), um eine gute Abbildung auf der festgehaltenen Mattscheibe zu erhalten. Bestimmen Sie die zu den jeweiligen OptikdesAuges 11 Gegenstandsweiten passenden Brechkräfte der aufgepumpten Linse. Tragen Sie die Brechkräfte der variablen Linse über dem Kolbenstand auf und vergleichen Sie das Ergebnis mit dem von 6.2. Wie groß ist im Augenmodell die Akkomodationsbreite der "Augenlinse"? 6.4: Untersuchungen an luftgefüllten Linsenkörpern in Wasser Setzen Sie anstelle der "Augenlinse" eine luftgefüllte Konvex- bzw. Konkavlinse in das Wasserbecken und beobachten Sie den Strahlverlauf. Können Sie das Ergebnis erklären? 6.5: Korrektur von Fehlsichtigkeit Entfernen Sie die "Augenlinse" aus dem Wasserbecken. Das entspricht der Situation nach einer Operation des grauen Stars. Um eine deutliche Abbildung zu erreichen, ist eine Vergrößerung der Augenbrechkraft erforderlich. das kann beispielsweise durch Vorsetzen einer geeignet starken Sammellinse erfolgen. Zur Demonstration der Korrektur der Kurzsichtigkeit mit einer Zerstreuungslinse stellen Sie bei eingesetzter „Augenlinse“ (Kolbenstand xx) die Mattscheibe auf yymm. Für die Abbildung entfernter Gegenstände ist dieser Abstand eigentlich zu lang. Eine deutliche Abbildung erreicht man durch Vorsetzen einer Zerstreuungslinse mit negativer Brechkraft. Wählen Sie eine geeignete Vorsatzlinse aus, um den Gegenstand in 5m Entfernung deutlich abzubilden. Ist es möglich, mit trotz der Vorsatzlinse näher liegende Gegenstände abzubilden? Als Anlage: Auswertung der Aufgaben 6.1, 6.3 und 6.5 12 Optik des Auges 6.3 variable Linse in Wasser Kolbenstellung x=30 g luft b wasser 2.63 1/g 1.33/b 0.33 0.38022814 4.03030303 4.15 0.32 0.24096386 4.15625 6.25 0.317 0.16 4.1955836 Kolbenstellung x = 55 6.25 0.241 0.16 5.5186722 4.15 0.245 0.24096386 5.42857143 2.63 0.253 0.38022814 5.256917 1.04 0.294 0.96153846 4.52380952 0.73 0.324 1.36986301 4.10493827 0.73 0.251 1.36986301 5.29880478 1 0.243 1 5.47325103 2.28 0.219 0.43859649 6.07305936 3.8 0.211 0.26315789 6.30331754 Kolbenstellung x= 80 Linsenbrechkräfte x (mm) D (dptr) 30 1.4 55 2.8 80 3.6 6.5 Korrektur von Fehlsichtigkeit Korrektur der Weitsichtigkeit Kammerlänge = 24 cm, Linse variiert zwischen 35 mm (Ferne) und ,ax. 55mm (Nähe). Korrekturlinse 1dptr Korrektur der Kurzsichtigkeit Kammerlänge = 28,5 cm, Linse variiert zwischen 55 mm (korr, Ferne) und max. 85mm (korr, Nähe) bzw. 60 (ohne Brille, Nähe). Korrekturlinse -0.75dptr Variable Linse in Wasser 7 6 y = -0.9257x + 6.4979 5 1.33/b (1/m) y = -1.1872x + 5.7056 4 y = -0.7673x + 4.3272 3 Kolbenstellung x=30 Kolbenstellung x=55 Kolbenstellung x=80 2 1 0 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1/g (1/m) 1 1.2 1.4 1.6 OptikdesAuges 13 6.1 Bestimmung der Brennweite der „Hornhaut“ Bild in Wasser g luft (m) x luft b wasser (m) 1/g 1.33/b 4.05 0.05 0.48887218 0.24691358 2.72054752 2.38 0.08 0.51142857 0.42016807 2.60055866 0.96 0.24 0.63172932 1.04166667 2.10533206 0.4512782 Bild in Luft b luft x luft g wasser 1.33/g 1/b 0.425 2.59 2.39864662 0.55447934 2.35294118 0.455 1.56 1.62421053 0.81885936 2.1978022 0.76 0.35 0.71443609 1.86160808 1.31578947 0.96 0.23 0.62421053 2.1306914 1.04166667 Brechkraft: D=2.9 Brenweite in Luft: fL = 35 cm Brennweite in Wasser F w = 46cm Hornhaut, Bild in Wasser und in Luft 3 1.33/b wasser (1/m) 2.5 Bild in Wasser y = -0.7801x + 2.9198 2 Bild in Luft 1.5 y = -0.8362x + 2.8488 1 0.5 0 0 0.5 1 1.5 1/g (1/m) 2 2.5