Wie erklärt man die Wertigkeiten (+2/+3) natürlich vorkommender

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Wie erklärt man die
Wertigkeiten (+2/+3)
natürlich vorkommender
Eisenverbindungen?
Michael Kalcher 7AM
Inhalt
Eisen - Eigenschaften
Wertigkeit und Oxidationszahl
Übergangsmetalle
Komplexe Ionen
Ligandenfeldtheorie
Erdgeschichtliche Entwicklung von Fe(II) und Fe(III)
Bedeutung von Fe(II) und Fe(III) für den Menschen
Quellenverzeichnis
2
2
3
4
4
7
8
9
“Es ist alles sehr kompliziert.“
-frei nach Fred Sinowatz (österreichischer Bundeskanzler von 1983 bis 1986)-
Eisen - Eigenschaften
p. 2
Fe
engl. (IUPAC): Iron
Ordnungszahl:
Relative Atommasse:
Dichte:
Schmelzpunkt Kelvin:
Siedepunkt Kelvin:
Elektronenkonfiguration:
Oxidationszahlen:
Metalleigenschaften:
26
55,847 g/mol
7,87 g/cm3
1808 K
3023 K
[Ar] 3d6 4s2
6, 4, 5, 3, 2, 1, 0, -1, -2
(Übergangs-)Metall
Tabelle 1: Eigenschaften von Fe
Bild 1: Periodensystem der Elemente
Michael Kalcher
7AM | 2008
Wertigkeit
und
Oxidationszahl
„Die Wertigkeit, auch Valenz, eines Atoms eines
chemischen Elements gibt an, wie viele Atome es im Falle einer chemischen Bindung an sich binden kann, bzw.
wie viele Einfachbindungen es mit anderen Atomen eingehen müsste, um einen stabilen Zustand zu erreichen.“
Zitat 1
„Die Oxidationszahl Nox (auch Oxidationsstufe,
Oxidationswert) gibt an, wie viele Elementarladungen
ein Atom innerhalb einer Verbindung formal aufgenommen beziehungsweise abgegeben hat, zum Beispiel bei
einer Redoxreaktion. Sie entspricht somit der hypothetischen Ionenladung eines Atoms in einem Molekül bzw.
der tatsächlichen Ladung einatomiger Ionen.“
Zitat 2
Die Oxidationszahl gibt an, wie viele Elektronen ein Atom
abgibt oder aufnimmt , also wie viele „Bindungen“ es in
einer Ionenbindung eingeht. Somit ist die Oxidationszahl
der Valenz insofern gleichzusetzen, als das z.B. Na und Cl
jeweils die Valenz eins haben, und das Cl das Valenzelektron des Na aufnimmt, und somit beide die Oxidationszahl (+/-) eins haben: Na(-I)+Cl(I)-.
Übergangsmetalle
Im Periodensystem steht Eisen an 26. Stelle, in der vierten Periode in der achten Nebengruppe. Die Elemente in
der dritten bis zur zwölften Nebengruppe werden auch
als d-Block Elemente oder Übergangsmetalle bezeichnet.
„Die chemischen Elemente mit den Ordnungszahlen von 21 bis 30, 39 bis 48, 57 bis 80 und 89 bis 112
werden üblicherweise als Übergangselemente bezeichnet. Da diese Elemente alle Metalle sind, wird auch der
Ausdruck Übergangsmetalle benutzt. Dieser Name ist in
ihrer Position im Periodensystem begründet, da sich dort
der Übergang durch die aufeinanderfolgende Zunahme
von Elektronen im d-Atomorbital entlang jeder Periode
zeigt. Übergangselemente werden chemisch als Elemente, die zumindest ein Ion mit einer teilweise gefüllten
d-Schale ausbilden, definiert.“
Zitat 3
Bei den Metallen im d-Block und der höheren
Perioden kann es aber auch zu halb besetzten Schalen
kommen, da auch dieser Zustand sehr stabil ist.
Michael Kalcher
7AM | 2008
Zitat 4
Bild 2: d-Block im Periodensystem
Bei den d-Block-Elementen von Scandium bis
Zink, werden die d-Orbitale entlang der Periode aufgefüllt. Außer Kupfer und Chrom haben alle d-BlockElemente zwei Elektronen in ihrem äußeren s-Orbital,
selbst Elemente mit unvollständigen 3d-Orbitalen. Das
ist ungewöhnlich: niedrigere Orbitale werden normalerweise vor den äußeren Schalen aufgefüllt. Die s-Orbitale
in den d-Block-Elementen befinden sich aber in einem
niedrigeren Energiezustand als die d-Unterschalen. Da
Atome bestrebt sind, einen möglichst niedrigen Energiezustand einzunehmen, werden die s-Schalen zuerst
aufgefüllt.
[...]
Im Gegensatz zu Elementen der II. Gruppe wie
p. 3
Calcium gibt es die Ionen der Übergangselemente in
zahlreichen Oxidationszuständen. Calciumionen verlieren üblicherweise nicht mehr als zwei Elektronen,
wohingegen Übergangselemente bis zu neun abgeben
können. […]Übergangselemente dagegen haben wegen
der geringen Energiedifferenz zwischen den 3d- und 4sOrbitalen ziemlich linear ansteigende Ionisationsenergien entlang ihrer s- und d-Orbitale. Übergangselemente
kommen daher auch mit sehr hohen Oxidationszahlen
vor.
Zitat 5
Das bedeutet, dass Übergangsmetalle mehrere Möglichkeiten haben, einen Zustand zu erreichen, der stabil ist,
der aber nicht unbedingt ein Edelgas- oder Oktettzustand
ist. Nun das heißt wiederum, dass es weitere Möglichkeiten gibt, um Elektronen mit anderen Atomen „zu teilen“.
Komplexe Ionen
A complex ion has a metal ion at its centre with
a number of other molecules or ions surrounding it.
These can be considered to be attached to the central
ion by co-ordinate (dative covalent) bonds. The molecules or ions surrounding the central metal ion are called
ligands.
Zitat 6
Also bekommt das Eisenion durch die Liganden die restlichen benötigten Elektronen, um einen stabilen Zustand
zu erreichen.
Michael Kalcher
7AM | 2008
Ligandenfeldtheorie
Die Ligandenfeldtheorie beschreibt die Wechselwirkung der d-Elektronen mit den Liganden des Zentralatoms. [...] Am häufigsten treten Übergangsmetallkomplexe auf, die unvollständig aufgefüllte d-Orbitale
haben.
Zitat 7
Liganden bilden am häufigsten oktaedrische, mit
6 Liganden, oder tetraedische, mit 4 Liganden, Komplexe.
Zitat 8
Bild 3: Oktaedrischer Komplex
Bild 4: Tetraedrischer Komplex
p. 4
Bild 5: dx²y² Orbital im Oktaeder
Bild 6: dx²y² Orbital im Tetraeder
Bild 7: dxy Orbital im Oktaeder
Bild 8: dxy Orbital im Tetraeder
Bild 9: dxz Orbital im Oktaeder
Bild 10: dxz Orbital im Tetraeder
Bild 11: dyz Orbital im Oktaeder
Bild 12: dyz Orbital im Tetraeder
Bild 13: dz² Orbital im Oktaeder
Bild 14: dz² Orbital im Tetraeder
Michael Kalcher
7AM | 2008
p. 5
Die Liganden erzeugen ein elektrostatisches
Feld das auf die d-Orbitale des Zentralions wirkt. Die
d-Orbitale splitten sich nun in energetisch höhere und
energetisch abgesenkte Unterschalen. Die Aufteilung
in Untergruppen hängt von der Stärke des Feldes, sowie
der geometrischen Form des Komplexes ab.
p. 6
Zitat 9
Die Liganden nähern sich stärker den Orbitalen, die auf den Koordinatenachsen, also der
x-y-oder z-Achse, liegen.
Das sind die dz² und die dx²y²
Orbitale. Das bedeutet,
dass die Abstoßung stärker
wird und die Orbitale somit energetisch angehoben
werden, also ungünstiger
werden.
Die d-Elektronen
haben aber das Bestreben,
sich bevorzugt in den Orbitalen aufzuhalten, die sehr
weit von den Liganden
entfernt sind. Das sind die
dxy, dxz und die dyz- Orbitale.
Hier ist die Abstoßung bedeutend geringer, d.h. die
Orbitale sind energetisch
günstiger.
Zitat 10
Im tetraedrischen
Ligandenfeld nähern sich
die Liganden dem dxy, dxz,
und dem dyz Orbital stärker
als dem dz² bzw. dem dx²y².
Das bedeutet, daß
das dz² und das dx²y² Orbital
günstiger ist und energetisch abgesenkt wird.
Zitat 11
energetisch höher
dxy dxz dyz
dx²y² dz²
energetisch abgesenkt
energetisch höher
7AM | 2008
dx²y² dz²
Δ
dxy dxz dyz
energetisch abgesenkt
Bild 15 & 16: Die Aufsplittung der d-Orbitale in einem oktaedrischen bzw.
Michael Kalcher
tetraedrischen Komplex
Wenn man die d-Orbitale im oktaedrischen Ligandenfeld besetzt, werden immer zuerst die Orbitale
besetzt, die energetisch günstiger, also energetisch niederer sind. Das sind die dxy, dxz, und die dyz-Orbitale.
Dies erfolgt nach der Hund‘schen Regel:
Man besetzt die Orbitale einer Unterschale immer mit maximaler Anzahl ungepaarter Elektronen.
Zitat 12
Δ
Das bedeutet nun, dass im oktaedrischen Komplex ein
3-wertiges Eisenion Platz finden wird, da alle d-Orbitale
der energetisch begünstigten Unterschale ungepaart aufgefüllt werden können:
Fe3+
3d
4s
energetisch höher
dx²y² dz²
Bild 17: Aufteilung
Δ
dxy dxz dyz
der Elektronen
energetisch abgesenkt
Hier sind die Elektronen hauptsächlich nicht gepaart, d.h. es liegt ein high-spin Komplex vor.
Zitat 13
Im Gegensatz dazu, wird man im tetraedrischen Komplex
ein 2-wertiges Eisenion finden, da die energetisch abgesenkte Unterschale komplett aufgefüllt werden kann:
Fe2+
3d
4s
energetisch höher
dxy dxz dyz
Bild 18: Aufteilung
der Elektronen
Δ
dx²y² dz²
7AM | 2008
energetisch abgesenkt
Hier sind die Elektronen hauptsächlich gepaart,
d.h. es liegt ein low-spin Komplex vor.
In diesem Zustand besitzt das Zentralion die geringstmögliche Zahl an ungepaarten Elektronen, d.h. es
wird der Hund‘schen Regel entgegengewirkt.
Michael Kalcher
Zitat 14
Erdgeschichtliche Entwicklung
und Fe(III)
von
Fe(II)
Vor der Photosynthese bzw. vor den Cyanobakterien waren mehr oder weniger alle Eisenverbindungen
zweiwertig, da es die erste stabile Oxidationsstufe ist.
Weiters war die Atmosphäre nicht oxidierend (es gab
keinen Sauerstoff), also wurde das Eisen auch nicht
weiter zu Fe(III) oxidiert. Dies geschah erst mit der Ent-
p. 7
wicklung der Photosynthese (durch den frischen Sauerstoff wurde die Atmosphäre oxidierend). Heute sind
noch in Sedimentgesteinen Relikte des damaligen Fe(II)
zu finden.
Zitat 15
Bedeutung
Menschen
von
Fe(II)
und
Fe(III)
für den
Der Mensch benötigt für all seine körpereigenen
Redox-Reaktionen (z.B.: Zellatmung) Eisen als Katalysator. Dadurch dass das Eisen sehr leicht zwischen den
Oxidationsstufen wechseln kann, ist es bei fast allen
chemischen Vorgängen im Körper beteiligt.
Außerdem ist es in lebenswichtigen Komplexen
vertreten, wie z.B. im Hämoglobin.
Michael Kalcher
7AM | 2008
Zitat 16
p. 8
Quellenverzeichnis
p. 9
Tabelle 1:
Andy Hoppe, Eisen
http://www.periodensystem.info/elemente/eisen.htm
03.01.08 15:19
überprüft mit
H. J. Streiff, Chemie für dich
Band 49
Benzinger Taschenbücher
Seite 138
Zitat 1:
Wertigkeit (Chemie)
http://de.wikipedia.org/wiki/Wertigkeit_%28Chemie%29
02.01.08 11:19
überprüft mit
Persönliches Gespräch mit Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Kurt KALCHER
03.01.08
Zitat 2:
Oxidationszahl
http://de.wikipedia.org/wiki/Oxidationszahl
02.01.08 11:33
überprüft mit
Persönliches Gespräch mit Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Kurt KALCHER
03.01.08
Zitat 3, 5:
Übergangsmetalle
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbergangsmetalle
02.01.08 11:33
überprüft mit
Persönliches Gespräch mit Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Kurt KALCHER
03.01.08
Zitat 4:
Grundlagen der Chemie
http://de.wikipedia.org/wiki/Grundlagen_der_Chemie
03.01.08 15:43
überprüft mit
Persönliches Gespräch mit Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Kurt KALCHER
Michael Kalcher
7AM | 2008
03.01.08
Zitat 6:
Introducting transition metals
http://www.chemguide.co.uk/inorganic/transition/features.html
02.01.08 13:21
überprüft mit
Persönliches Gespräch mit Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Kurt KALCHER
03.01.08
Zitat 7:
Ligandenfeldtheorie
http://www.ddesignmedia.de/Komplex_Chemie/HTML/GMS/Ligandenfeldtheorie/Ligthe.htm
03.01.08 15:47
überprüft mit
Persönliches Gespräch mit Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Kurt KALCHER
03.01.08
Zitat 8:
Persönliches Gespräch mit Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Kurt KALCHER
03.01.08
p. 10
Zitat 9:
Ligandenf.an okt. Komplexen
http://www.ddesignmedia.de/Komplex_Chemie/HTML/GMS/Ligandenfeldtheorie/Lig2.htm
03.01.08 15:54
überprüft mit
Persönliches Gespräch mit Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Kurt KALCHER
03.01.08
Zitat 10:
Aufspaltung okt. Ligandenfeld
http://www.ddesignmedia.de/Komplex_Chemie/HTML/GMS/Ligandenfeldtheorie/Lig3.htm
03.01.08 15:57
überprüft mit
Persönliches Gespräch mit Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Kurt KALCHER
03.01.08
Zitat 11:
Tetraedrisches Ligandenfeld
http://www.ddesignmedia.de/Komplex_Chemie/HTML/GMS/Ligandenfeldtheorie/TLF.htm
03.01.08 15:58
überprüft mit
Persönliches Gespräch mit Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Kurt KALCHER
03.01.08
Zitat 12:
Besetzung der d-Orbitale
http://www.ddesignmedia.de/Komplex_Chemie/HTML/GMS/Ligandenfeldtheorie/Lig4.htm
03.01.08 16:00
überprüft mit
Persönliches Gespräch mit Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Kurt KALCHER
03.01.08
Zitat 13, 14:
high-low-spin
7AM | 2008
Michael Kalcher
http://www.ddesignmedia.de/Komplex_Chemie/HTML/GMS/Ligandenfeldtheorie/Higlows.htm
03.01.08 16:00
überprüft mit
Persönliches Gespräch mit Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Kurt KALCHER
Bild 1, 2:
http://www.periodensystem.info/periodensystem.htm
03.01.08
Zitat 15, 16:
Persönliches Gespräch mit Ao.Univ.-Prof. Dr.phil. Kurt KALCHER
03.01.08
Bild 3 - 14
http://www.ddesignmedia.de/Komplex_Chemie/HTML/GMS/Ligandenfeldtheorie/Lig2.htm
http://www.ddesignmedia.de/Komplex_Chemie/HTML/GMS/Ligandenfeldtheorie/TLF.htm
Bild 15-18
selbst gezeichnet mit Vorlage:
http://www.ddesignmedia.de/Komplex_Chemie/HTML/GMS/Ligandenfeldtheorie/Lig3.htm
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