DIE KRISTALLSTRUKTUR VON SnS2 VON IVAR OFTEDAL MIT 1 TEXTFIGUR Auf Veranlassung 1"\. des Herrn Professor Dr. V. M. GOLD- SCHMIDT in Oslo bearbeite ich zurzeit Debye-Scherrer­ Aufnahmen einer Reihe Kristallstrukturen von Verbindungen von Schichtengittertypen RX2, bei denen vermutet werden können. Als erstes Resultat wird hier die Auswertung der SnS2Aufnahmen mitgeteilt. Professor GoLDSCHMIDT hat die Arbeit durch wertvolle Ratschläge sehr gefördert, wofür ich ihm hier meinen ergebensten Dank aussprechen möchte. Die Photogramme sind mir sämtlich von Professor GoLD­ SCHMIDT überlassen worden. Zwei verschiedene SnS�-Präparate wurden für die Aufnahmen benutzt. Das Eine war ein altes Präparat aus der Sammlung des Chemischen Laboratoriums der Universität Oslo, das Andere war das Musivgold (geglüht, techn.) von Kahlbaum. Die beiden Präparate waren nach einer Untersuchung von V. M. GoLDSCHMIDT in ihren Eigenschaften identisch; sie zeigten im Mikroskop hexagonale Täfelchen mit negativer Doppelbrechung. Eine sehr auffallende Erscheinung erschwerte anfangs die Deutung der Röntgenogramme. Beim Vergleich zweier Auf­ nahmen zeigten sich nämlich große Unterschiede bezüglich der Linienintensitäten. Eine Reihe von Linien, die auf dem einen Film sehr stark hervortrat, war auf dem anderen Film sehr schwach oder gar unsichtbar. Es zeigte sich �päter, daß diese Linien in der Hauptsache Basisreflexe entsprachen. Wegen der Bedeutung der Basis des SnS2 als ausgezeichnete Spaltfläche kam ich auf den Gedanken, daß die erwähnte Erscheinung Norsk Geol. Tidsskr. IX. IS IVAR OFTEDAL 226 vielleicht in irgend einer Weise ihren Grund in dem Grade der mechanischen Pulverisierung des Präparates haben könnte, und es wurden dementsprechend neue Aufnahmen an gut pulveri­ siertem bezw. nicht pulverisiertem SnS2 hergestellt. Hierdurch wurde die obige Vermutung bestätigt. Gut pulverisierte Präpa­ rate liefern einigermaßen normale Linienintensitäten, wie aus der folgenden Intensitätsberechnung zu ersehen ist. Bei nicht pulverisierten oder ungenügend pulverisierten Präparaten dagegen sind die Basisrtflexe ganz dominierend, und auch Flächen, die gegen die Basis verhältnismäßig wenig geneigt sind (wie z. B. 106), geben zu starke Reflexe. V. M. GoLDSCHMIDT bringt die folgende Erklärung der Erscheinung in Vorschlag: Im nicht pulverisierten SnS2 ist jedes Partikelehen ein ganzer Kristall, der, wie gesagt, nach der Basis tafelförmig ausgebildet ist. Im Präparat ist also die Basis gegenüber der Prismenzone sehr stark als 0 b e r fl ä c h e der Partikeln vertreten. Im gut pulve­ risierten Präparat dagegen ist die Form der Partikeln nicht in s o starkem Maße durch das Vorherrschen der Basisfläche ge­ kennzeichnet, wenn auch hier die gute Spaltbarkeit nach der B-3sis natürlich eine große Rolle spielt. Es handelt sich also offenbar um einen Effekt, der in einer vorherrschenden Form der Kristallpartikelehen begründet ist. Daß der Effekt in unse­ rem Falle auch die gegen die Basis am wenigsten geneigten Flächen trifft, liefert eine Stütze für diese Erklärung. Aus der folgenden Intensitätsberechnung ersieht man, daß sogar im sorg­ fältigst pulverisierten Präparat die Basisreflexionen viel stärker als berechnet zur Geitung kommen 1; dies würde einer weit­ gehenden Aufspaltung der Partikeln nach der Basis während des Pulverisierens entsprechen, was ja auch zu erwarten ist. Der genannte Effekt ist besonders bei Atomen mit hohen Ord­ nungszahlen zu erwarten, weil bei Stoffen, welche solche Atome enthalten, ein relativ großer Anteil der Röntgenstrahlung von 0 b er fläc h e n schichten der Partikeln reflektiert wird. Ent­ sprechend wird der Effekt bei Kristallen aus Atomen mit niedrigen Ordnungszahlen - z. B. bei. Graphit - nicht wahrgenommen. In einer späteren Untersuchung beabsichtige ich den Effekt bei anderen Verbindungen aufzusuchen. I Siehe besonders 8. 230 Fig. I und fig. 2 mit zugehörigen Erklärungen� DIE KRISTALLSTRUKTUR VON SnS2 227 Die Deutung 1 der wahrgenommenen Linien zeigt die Ta­ belle I. Es sei darauf aufmerksam gemacht, daß das benutzte Photogramm an sehr schlecht pulverisiertem Material aufge­ nommen worden war, und daß infolgedessen die Linienintensi­ täten sehr stark in dem oben dargelegten Sinne verschoben sind. Aus der gefundenen quadratischen sionen der Elementarzelle von Achsenverhältnis I ,62. Form folgen SnS2: a SnS2 = Mit I Molekül 3,64 die Dimen­ A, c 5,90 = A. im Elementarbereich berechnet sich hieraus die Dichte von SnS2 zu 4,45. Direkte Bestimmungen haben Werte von 4,42 bis 4,60 ergeben2. Volle Übereinstimmung ist also vorhanden. Wie man aus Tabelle I ersieht, war es nicht möglich gleichzeitig über das ganze Photogramm eine genaue Übereinstimmung zwischen gefundenen und berechneten Sinusquadraten zu erreichen; man hätte zu dem Zwecke eine variable Divergenzkorrektion anbringen müs­ sen. Die Aufstellung von Film und Präparat während des Ex­ ponierens ist also nicht völlig symmetrisch gewesen. Ich habe deshalb zur Kontrolle der Gitterdimensionen einen zweiten Film genau ausgemessen, der zu diegern Zweck sehr brauchbar er­ schien. Es resultierten die folgenden Daten, die ich für sehr genau halte. sin 2 % = 0,0602 a (h2+ hk + k 2) + = Achsenverhältnis: 3,62 A. c = 0,017312• (Cu-a-Str.) 5,85 A. 1,615. Berechnete Dichte für SnS2: 4,546. SnS2 in die Man soll also I Molekül bringen (gewöhnliche hexagonale Achsen). tur vom Typus Cd}2 vermuten. Pulveraufnahmen gefunden; t Elementarzelle an­ Dies läßt eine Struk­ A. E. VAN ARK E L3 hat mittels diesen Strukturtypus für ZrS2 und ZrSe2 die Diskussion der möglichen Raumgruppen sollte Es wurde eine Modifikation der graphischen Methode von HuLL an­ gewandt. 2 3 Siehe z. B. LANDOL T-BÖRNSTEINS Tabellen. Kristalbouw en physische eigenschappen. "Physica" 1924, S. 298. V AN ARKELS Diskussion der Raumgruppen ist übrigens nach meinen Rech­ nungen teilweise ungenügend oder gar unrichtig. 228 IV AR OFTEDAL Ta b e l le I . Linienverzeichnis für SnS". Kameradurchmesser 57,65 mn,. Cu-Strahlung. I 2 d in mm. Int. beob 14,9 16,5 23,5 ca. 31,7 33,5 39,0 43,2 47,6 50,6 51,3 53,7 56,4 57,6 62,0 64,4 68,7 s st ? s ss sss s st ss ss S--7- s-m s sss sst ss 71,8 s 73,8 76,2 ss ss 79.5 ca. ss, breit. I %• sin2 korrigiert öc 43' 7° 31 ' 13' 30' 15J 6' 16J o· 18' 45' 20c 51' 23 3' 24; 33' 24·' 53' 26 5' 27" 26' 28; 2' -� • \ 10�. ge f. sin' 137 171 545 679 7ö0 1034 1 267 1533 172{) 1771 1933 30' 13' 31 25' 33° 3 4' 2122 2209 2533 2717 3057 35' 7' 3310 7' 19' 3474 367() 38° 58' 3954 40 43' 41' 9' 42° 15' 4256 4331 4521 36 37 83,0 83, 9 86,1 m ss m -- st 90 , 1 m 44 15' 4869 92,8 95,6 sss sss 45' 36' 47 o· 5105 5350 97,5 ss---s 47 57' 5513 99,8 ss 49 6 5712 () 103,8 m 51 ' 6058 111.3 112,3 s m 54 so· 55' 20' 6ß83 6765 114,3 s 56 117.3 119,9 ss 57 49' 59' 7' ? sin2 t? 2 20' (der /(-Linien) c� I I I 0,0595 6927 7164 7365 (lz2 -- hk + k2) � · 104, ber. l Fläche 139 171 .554 684 766 1039 1279 1539 1731 1785 1956 2134 2216 2551 2736 3064 13324 \3331 001 ;J 001 002;1 Ol'2 101 102 ;1 102 003 103 (1 110 111 103 004;1 201 004 202 113 104 3()70 3919 3946 3947 4275 4330 4521 14849 \4870 5116 5355 J 5471 15526 5704 J6039 \6060 6655 6751 (6894 \6901 7140 7311 114 ji oos ;1 3463 f 1 + 0,0171 2C3 212;1 105 (1 005 211 114 212 105 204 300 106 ,; 301 213 302 115 205 106 214 303 220 221 12. DIE KRISTALLSTRUKTUR VON SnS2 also in unserem Falle analog ausfallen. und in dem 229 von VAN ARKEL ganz Es existieren 6 verschiedene Möglichkeiten I Molekül RX2 in die hexagonale Elementarzelle anzubringen (es wird hier von dem Falle ungleichwertiger X-Atome abge­ Wie auch VAN ARKE L gemacht hat, habe ich für sämt­ sehen). liche 6 Fälle die X-Positionen auf die R-Positionen [000] redu­ ziert. Für SnS� haben wir dann Sn in [000] und die folgenden Möglichkeiten der S-Positionen. 12 :r:r II �1 3}J O·, 1 �1 • :)3�, 0. verlangt u. 1 2 3:1 u·' 1� -rr3 ü. V 1� :l-3 u·, 21 33 u. VI 12 -::-:J u; 21 :1�1 ü. �11 :J32· I I I 00 u·' 00 ü. J IV daß a. sämtliche Basisreflexe die Strukturamplitude (Sn + 2 S) aufweisen sollen. gleiche In Wirklichkeit ist z. B. Linie 003 - trotz der kleineren Werte von Lorentz­ faktor und Polarisationsfaktor -- sehr viel stärker als Linie 002. I ist damit ausgeschlossen. Bei I I müßte 002 sehr viel stärker als 003 sein (Amplituden: das umgekehrte der Fall ist. (Sn + 2 S) für 100, Sn + 2 S bezw. Sn-2 S), während I I I verlangt die gleiche Amplitude I I0, 200 (alle mit Häufigkeitsfaktor und zwar unabhängig vom Parameterwert = 6), In Wirklichkeit ist I I 0 durch eine kräftige Linie repräsentiert, während I 00 und 200 unsichtbar sind. Bei IV, V und VI muß der Parameter­ wert ca. l betragen, wenn die berechneten Intensitäten der Reihe von Basisreflexen sollen. mit der Beobachtung im Einklang stehen Z. B. muß nach den beobachteten Intensitäten 006 etwa die gleiche Amplitude (in der Nähe des kleinstmöglichen Wertes Sn-2 S) wie 002 aufweisen. Dies verlangt in sämtlichen Fällen n IV, V und V I Parameterwerte um 8 herum, und zwar muß n = 2 sein, um die beobachteten Intensitäten der übrigen Basis­ reflexe zu befriedigen. wertes l Um die Genauigkeit des Parameter­ zu kontrollieren kann man die beobachteten Intensi­ täten der Basisreflexe 004, 005 und 006, die der Reihe nach im Verhältnis etwa stst : m : 0 stehen, benutzen. Der Parame­ terwert 0,25 gibt -- fortwährend für sämtliche drei Fälle - in derselben Reihenfolge die berechneten Intensitäten 33, 8-10 und I, also in vollem Einklang m it der Beobachtung. Nun IV AR OFTEDAL 230 bewirkt - ebenfalls in den drei Fällen des Parameterwertes auf 1a1 = eine Verschiebung 0,272, daß 005 und 006 gleiche Amplitudenquadrate erhalten, was ja zweifellos im Widerspruch mit der Beobachtung steht. Ebenso bewirkt eine Verschiebung des Parameterwertes auf fi tudenquadrate = 0,222, daß 004 und 005 gleiche Ampli­ erhalten. Die Grenzen 0,272 und 0,222 des Parameterwertes sind zweifellos sehr geräumig, und man kann mit Sicherheit aussagen, daß der wahre Parameterwert zwischen 0 ... 0 ? - Q ? " ..,".st:,-Q . ' • a�- o....., "�-ti-""' Fig. 1. a ... - .. .. - .., � .... <::� N ... .a­ <:> -" 0 e.., ...... e. Fig. 2. Fig. 1. Graphische Darstellung der Intensitätsberechnung für SnS2 nach Tabelle 2. Das SnS2 gut pulverisiert. Ausgezogene Linie: beobachtete In­ tensitäten, schätzungsweise. Gestrichelte Linie: berechnete Intensitäten. Die Lagen der einzelnen Reflexe in der Zeichnung entsprechen direkt ihren .� gemessenen -z-Werten. Fig. 2. Wie Fig. I, die berechneten lntensitäten aber - im Einklang mit den Darlegungen des Textes-- folgendermaßen "korrigiert": sie sind mit Faktoren multipliziert worden, die um so größer gewählt, je kleiner die Neigungen der betreffenden Flächen gegen die Basis sind. So ist für die Basisreflexe der Faktor 5 benutzt worden, für 106, 115, 105, 114, I 04 ein Faktor etwa 2, u. s. w. 0,27 und 0,23 liegt. Nach Obigem ist es sehr wahrscheinlich, d aß der richtige Wert genau 0.25 ist. - Wir können nun die drei Möglichkeiten IV, V und V I weiter diskutieren. sich leicht eliminieren. IV läßt Dieser Fall verlangt nämlich für l 02 eine sehr wesentlich größere Intensität als für 101 (berechnete DIE KRISTALLSTRUKTUR VON SnS2 23 1 Ta b e l l e 2. Intensitätsberechnung für SnS2• A cc Strukturamplitude. j = Häufigkeitsfaktor. I=' Intensität. Die lntensitäten in Klammern beziehen sich auf eine Aufnahme von nicht pulverisertem SnS2• Die Indizes beziehen sich wie vorher auf gewöhnliche hexagonale Achsen. � 001 100 002 101 Oll 102 003 110 111 1 03 0 13 2()0 I A Fläche j Fläche m (st) 005 0 (0) 211 (s-m) 1 21 Sn+S 3 114 Sn +2S 12 Sn+ S 24 Sn 2 29, 4 6 11,6 Sn-2S 2 0 ,9 :} \ 13 1 Sn+S \ 3 Sn -S Sn Sn +2S Sn m (ss) 12 40,2 m 2 3,3 6 2 2, 4 15,4 :} Sn -S 0 49,9 12 - \3 Sn-S \ 3 Sn-S 18,3 6 2,9 12 1,6 (s) ss (st) s-m (?) s (ss) s (s--m) 0 (0) 0 (0) 11 2 Sn·-2S 201 Sn+- 021 Sn-S 3 004 Sn - 2 3 2 4,8 202 Sn-,-S 12 16 9 ss Sn 12 } 12,9 s (�) I I 9,9 113 104 S\13 :} \ Sn --S 12 ·- 203 Sn-Sp 6 02 1 Sn+S 6 210 1 y3 Sn-S I 12 A I, beob. Sn-S Sn-S ' I, ber. 15,3 3,3 Koinzidenz mit {I-Linien. ss (0) s (ststJ ss (01 (ss)1 0 (0) 212 105 015 204 Sn j 2 \ Sn� S 3 12 ) 12 ' Sn-S 3 Sn + sv3 Sn-S 300 Sn -,-2S 301 Sn 21 3 123 30 2 I, ber. 1, beob. 6 6 1,1 } } 12 17,6 s (01 17,7 m (st) 29,3 s-m (ml 2,7 6 7,5 12 5,4 sf3 12 13,7 Sn-S \ 3 12 } Sn-� Sn--2 S 12 115 Sn 12 006 Sn--2 S -- t l 2 ss (st) 0 (?) ss (sss) ss (sss) 1 ss isssl 5,6 s (!Tl) 0.1 Ü (ÜI 5,9 ss (01 7,7 ss (m-stl 8,3 �s---s 025 Sn-Sp Sn-Sf3 3()3 Sn 12 214 Sn-S 24 220 Sn-' 2S 6 5,6 ss 221 Sn 12 4,1 ss? 205 1C6 Sn -�s 6 6 12 I f } 232 IVAR OFTEDAL Amplituden: 5 Sn+ ± iS {3 bezw. Sn), während in Wirklich­ keit die zwei Reflexe gleich stark sind. Außerdem müßte der unsichtbare Reflex 200 (und auch 100) eine Amplitude (Sn-� S ± i S (3) erhalten, die einer gut sichtbaren Linie entsprechen dürfte. Zwischen den Fällen V und VI ist eine völlig über­ zeugende Unterscheidung auf Grund der Intensitätsberechnung nicht möglich. Die berechneten Intensitäten zeigen in den bei­ den Fällen ungefähr denselben Gang, und die wirklichen Intensi­ täten können nicht mit großer Genauigkeit beobachtet werden, u. a. infolge der oben besprochenen Anomalieen in der Inten­ sitätsverteilung. Es kann jedoch ein ziemlich sicherer Einwand gegen V angeführt werden. Infolge V müßte nämlich 003 wenig stens gleich stark wie 004 sein, während in Wirklichkeit 004 sehr deutlich stärker als 003 ist. Übrig bleibt nur noch die letzte Möglichkeit VI (der Cd}2-Struktur entsprechend) zu prüfen. Die Tabelle 2 zeigt die durchgeführte In tensitätsberechnung für diesen Fall mit u = 0, 25. Die Berechnung ist mittels der üb­ lichen Formel, jedoch ohne Polarisationsfaktor, ausgeführt worden. In die Strukturfaktoren sind schlechtwegs die Atomnummern von Sn und S eingesetzt worden. Es erschien nicht zweckmäßig dieses einfache Verfahren zu modifizieren. Es sei nochmals auf die anomal starken Reflexionen der Basis und Basis wenig geneigten Flächen hingewiesen. der gegen die Ebenso auf die Abhängigkeit dieser Anomalie von dem Grade der Pulverisie­ rung des Präparats. Man sieht aus Tabelle 2 und aus der figur, daß - die genannten Anomalieen in Betracht genommen - die Übereinstimmung befriedigend ist. Die zahlenmäßigen Daten der gefundenen Struktur, Atomabstände u. s. w. , werden unten zusammengestellt. Professor Dr. V. M. GoLDSCHMIDT ersucht mich an dieser Stelle darauf aufmerksam zu machen, daß er in seiner Publi­ kation " Geochemische Verteilungsgesetze V I", S. 16 infolge un­ genügenden Beobachtungsmaterials das m it SnS2 als nahe verwandt MoS2 angeführt hat. Im Einklang m it Obigem ist dies dahin SnS2 nahe verwandt mit ZrS2 ist und dem Typus Cd}2 angehört. zu berichtigen, daß DIE KRISTALLSTRUKTUR VON S1"S� 233 Zusammenfassung. Die Kristallstruktur von nahmen bestimmt. SnS2 wurde mittels Pulverauf­ Sie zeigte sich völlig analog derjenigen von Cd}2, ZrS2, u. s. w. Positionen: Sn [000] (oder [00�] ). 2 S fH u; :Ha] . \vobei u zwischen den Grenzen 0,23 und 0,27 liegt, und höchst wahrscheinlich genau gleich 0,25 ist. a = 3,62 A, c Dimensionen der Elementarzelle: = 5,85 Kleinste Atomabstände: = 3,60 A. Achsenverhältnis: Sn-Sn = 3,62 1 ,6 15. A. S- S (für u S und S zweier Nachbarzellen mit gemeinsamer Basis ist 3,62 A.) Sn-S (fü r u 0,25) 2,55 A. Sn-S (für u 0,27) 2,62 A. Sn-S = 0,25) A. = (für u = (Der kleinste Abstand zwischen = = 0,23) = 2,49 = A. Es wurde eine auffallende Anomalie der Intensitäten von gewissen Reflexen beobachtet. Diese Anomalie ist offenbar in der vorherrschenden Form (Tafeln parallel 000 1) der Pulver­ partikeln begründet. 0 s 1 o, Mineralogisches Institut der Universität. 4. October 1926. Gedruckt 30. Oktober I 926.