KULTURINITIATIVE SOS-KINDERDORF Hermann-Gmeiner-Akademie Hermann-Gmeiner-Straße 51 / 6020 Innsbruck Tel: +43/ 512/ 3316-5703 Email: [email protected] www.ubuntu-kulturinitiative.com f Find us on www.facebook.com/ SOS-Kinderdorf Hermann-Gmeiner-Akademie PRESSEMITTEILUNG Innsbruck, im März 2015 „Das Flüchtige und das Bleibende: Kindheit“ Bilder, Collagen und Objekte der Künstlerin Margaritha Wanitschek WANN? Freitag, 20. März 2015 / 19 Uhr WO? Museum Münze Hall / Burg Hasegg / 6060 Hall in Tirol Zur Ausstellung spricht der österreichische Essayist und Schriftsteller Franz Schuh Die Ausstellung ist bis 26. April 2015 zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr. Letzter Einlass: 16 Uhr / Montag geschlossen / Kontakt: +43/ 5223/58 55 165 „LITERARISCHE STIMME ZUR KINDHEIT, ÜBERSETZT IN DIE SPRACHE DER KUNST“ Die erste ubuntu-Ausstellung 2015 im Museum Münze Hall ist eine Inszenierung aus Gedanken und Erinnerungen zur Kindheit: „Flüchtiges“ nennt die Künstlerin Margaritha Wanitschek ihren Werkzyklus: „Ich kann mich nur sehr vage an bestimmtes in der Kindheit erinnern. Nebelverhangenes, flüchtige Farben, punktuelle Laute, lineares Fortschreiten in alle Ewigkeit“. Codes zur Kindheit Die Künstlerin entdeckt im Wort flüchtig eine Art von Dialektik: „Trotzdem ist die Kindheit allgegenwärtig. Meine Kindheit sitzt auf mir wie mein Name, bestimmt mit lauernder Bestimmtheit alles Weitere. Die Kindheit scheint ein sehr prägender Abschnitt im Leben zu sein, wahrscheinlich der prägendste. Man wird sozusagen codiert in der Kindheit. Decodierung unmöglich, denn immer wieder greife ich zurück auf die unbewusst gespeicherten, archivierten, eingebrannten Erlebnisse der Kindheit - die guten wie die schlechten, die bunten wie die eintönigen, die leisen, die lauten, die notwendigen, die entbehrlichen und noch viele andere. Nachdenken darüber, über die unbedingten Reaktionen im jetzt, da wo man bisher angelangt ist, wo ich so und nicht anders reagiere, mir die Fragen stelle und gestellt habe: Warum? Ab da beginnt ein eigenes, mein Leben, in dem ich wiederum codiere, das Leben jener, die am Anfang stehen. Kinder, die wiederum, sobald das Denken einsetzt, also sobald des Schreibens und Lesens mächtig, alles von vorne beginnt.“ Die Künstlerin mit großer Nähe zur Literatur, will ihre eigenen Arbeiten nicht detailliert erklären. Dies würde dem Betrachter die Möglichkeit nehmen, über die Interpretation durch seine eigene Fantasie sich dem Thema zu nähern. Es ist, was der Betrachter, der das Bild durch seine Betrachtung vervollständigt, zu sehen gewillt ist. Trotzdem ein Versuch, der einem unvoreingenommenen Sehen nicht im Wege steht: Die Ausstellung „das Flüchtige und das Bleibende: Kindheit“ soll den Bildbetrachter inspirieren, seine persönliche Kindheit ins Bewusstsein zu rücken. So wie die Kindheit der Künstlerin in jede einzelne Arbeit einfließt, weil nichts anderes möglich ist: „Kindheit ist immer ein Teil von mir, in jedem Alter, in jedem Zusammenhang. Bewusst oder unbewusst.“ Intuitives Nachdenken brachte Margaritha Wanitschek auf eine Spur der Kindheit, die durch die Installation mit Ballonen aus Verbandsmaterial (Gaze – ein leichtes, halbdurchsichtiges, gebundenes Gewebe) sichtbar gemacht wird: das Leichte, Flüchtige und doch Bleibende, das ungeahnte Möglichkeiten Bergende und gleichzeitig doch Verschlossene dieses frühen Lebensabschnittes, die Codierung und die Unmöglichkeit einer Decodierung. Die Künstlerin schafft aber auch monochrome Farbflächen: Die Farbe wird auf einen Bildträger mit besonders strukturiertem Papier aufgetragen und ruft Assoziationen zu Landkarten oder Erdoberflächen hervor: darin ist Kindheit eingraviert, eingeschrieben. Unauslöschlich. Collagen mit mäandernden Fäden sind Wanitscheks Symbole zur bleibenden Kindheit: Analog dazu schiebt sich die Kindheit wie ein Faden durch das weitere Leben, bricht ab, fügt sich wieder zusammen, verdünnt sich, verliert sich in den Verästelungen und taucht in besonderen Augenblicken vehement wieder an die Oberfläche. Die Kindheit bleibt in uns. Kindheit und Natur „Vor allem der Frühling ist eine weitere Symbiose zur Kindheit, denn beides ist im Werden begriffen. Insbesondere auch das sinnliche Erleben: der Duft von Frühlingswiese, der Duft von Kamillentee“, so die Erinnerungen und Assoziationen der Künstlerin. Die Vernissage ist am Tag des astronomischen Frühlingsanfangs, 20. März 2015. Zufällig und intuitiv gut gewählt, der Tag des beginnenden Wachstums und Aufbruchs. Der Tag soll eine kreative Auseinandersetzung mit der eigenen Kindheit eröffnen und ein Beitrag zur reflektierten Kindheit im Sinne von ubuntu sein. Margaritha Wanitschek, freischaffende Künstlerin, lebt und arbeitet in Schwaz. Nach der Matura Studien in Paris und Wien zu Malerei, Theologie, Philosophie sowie Erfahrungen am Theater am Petersplatz Wien. Nach ihrer Rückkehr nach Schwaz u. a. Werbegraphikerin bei Swarovski. Ausstellungen u. a. im Museum St. Johann, Rabalderhaus Schwaz, artdepot Innsbruck. Aufträge sowie Preise für Kunst im Öffentlichen Raum.